Juli Jane - Kommentare
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Alle Kommentare von Juli Jane
Die Zelebrierung der Schwermut in Bildern weltflüchtiger Romantik
"Was habe ich da bloß gemacht", stöhnt Trier, "einen Frauenfilm, Schlagsahne auf der Schlagsahne. Ich werde ihn abstoßen wie ein falsch transplantiertes Organ. Ich hoffe bloß, dass sich darin noch irgendein Knochensplitter findet, an dem man sich den einen oder anderen Zahn ausbeißen kann... ?"
Ach Lars, es sind nicht bloß Splitter, es sind ganze Skelette. :-D Auch auf metaphorischre Ebene legt der Film ein paar menschliche Knochen frei.
Noch mal O-Ton Trier: "Ein schöner Film über den Untergang der Welt".
Stimmt, er lässt die Welt so berückend schön untergehen, dass ich mir ehrlich fast wünschte mit dabei gewesen zu sein.
Seltsam, ist das wirklich der einzige Film, in dem er die Welt ausdrücklich untergehen lässt? Eigentlich könnte man meinen das sei sein Lieblingssujet...
Jedenfalls sind es wieder Frauen, die von ihm gemartert werden.
Es geht um zwei verschiedenartige Schwestern. Ein auf die Erde zurasender Planet zwingt sie stillzustehen und das Leben im Moment neu zu begreifen. Beide tun das auf sehr unterschiedliche Art.
Melancholia beginnt mit einer wunderschönen Ouvertüre in Zeitlupenaufnahmen, in der prächtige gemäldeartige Bilder von der weltflüchtigen Romantik sprechen, um die es in dem Film gehen wird.
1. Teil: JUSTINE [Kirsten Dunst]
Die Hochzeitsfeier, Justine als strahlende Braut, das perfekte Hochglanz-Fest auf dem fürstlichen Anwesen des Schwagers. Ein 18-Loch-Golfpark umrundet das prächtige Schloss. Oder gabs da nicht noch ein Loch Nummer 19? Trotz der immer leicht vorwurfsvollen Unterstützung der um Justines inneren Zustand wissenden Schwester Claire, leidet die schwer depressive Braut unter den verfolgenden Blicken der erwartungsvollen Hochzeitsgäste. Du sollst gefälligst glücklich sein! Wenigstens heute. Das bist Du uns schuldig. Allein für ihren kleinen Neffen Leo ist sie die Tante Stahlbrecher, da nur ein Kind intuitiv hinter die Fassaden eines Menschen zu blicken vermag. Die abgegriffenen Rituale wie Torte anschneiden, Brautstraußwerfen, Bräutigamsrede... rauben ihr alle Kraft - immer wieder entflieht sie dem aufgesetzten Protokoll - hinaus in die Nacht und blickt sehnsüchtig in den Nachthimmel. Ein Stern fehlt. Sie gibt sich alle Mühe: lächeln, lächeln, lächeln...vergeblich. Sie scheitert.
2. Teil: CLAIRE [Charlotte Gainsbourg]
Sie hat alles: reichen Mann, süßes Kind, Schloss zum Wohnen, edle Rösser... - die heitere Gattin, die sich doch heimlich einen Vorrat an Schlaftabletten anlegt. Mit einer Mischung aus rührender Fürsorge und zürnender Frustration, kümmert sie sich um ihre inzwischen von der Depression total gelähmten Schwester.
Der Komet Melancholia steuert auf die Erde zu. Einige behaupten er würde die Erde treffen und den Planeten auslöschen. Ihr Mann beteuert, dass er die Erde weiträumig umschiffen wird. Er macht aus dem Ereignis ein Familienhappening, karrt jedoch ebenfalls heimlich Vorräte für die evtl. Katastrophe an. Claire steigert sich kontinuierlich, Stück für Stück, in immer heftigere Panik hinein, ängstigt sich um ihren Jungen, um das was sie zu verlieren hat, während ihre depressive Schwester angesichts des sich nähernden todbringenden Planten immer geerdeter und ruhiger wird. Wer vermag am Ende wen zu stützen?
Die Männer sind irgendwie alle eher Staffage und entweder Schwätzer oder Schwächlinge, und werden allesamt vorzeitig aus dem Spiel genommen. Ein hämisches Ende im Pferdestall findet der vermeintliche Optimist und Wissenschaftsgläubige mit dem großen Kiefer - äh Mund.
»Die Erde ist schlecht. Niemand wird sie vermissen. Wir sind allein. « Justine
Der Film hat mich ganz in seinen Bann gezogen. Er wirkt auf mich eher melancholisch und nachdenklich, als ausgesprochen traurig. Er ist menschlich, bewegend und abgründig. Depression und Apokalypse werden zu einer seltsamen Einheit. Es gibt sogar humorvolle Einsprenkelungen, weit mehr als man sonst von Regisseur gewohnt ist. Interessant, obwohl das Thema ganz konsequent das Leiden am Sein ist, und es sich mal wieder um ein typisches Selbst- & Weltuntergangszenario der Marke Trier handelt, galt dieser Film sofort als sein heiterster, hellster und leichtester von allen seinen Schöpfungen. Melancholia besitzt die Schönheit und die Tiefe seines Vorgängers Antichrist, aber es fehlen der Schmerz, der Horror, das Übel und die tiefe Dunkelheit.
Diesmal verzichtet er auch auf große Irritationen und Provokationen. Der Film schlachtet auch den Weltuntergang nicht martialisch oder katastrophenartig aus. Im Gegenteil, im Grunde geht es dann halt doch eher um den Geisteszustand "des Leidens am Sein", als um die Inszenierung der Apokalypse. Dennoch wird diese auf ihre Art seltsam und faszinierend in Szene gesetzt.
(Ähnlich wie bei diesem Brautpaar hier, dürfte es auch in echt öfters ablaufen...nur in einer anderen Zeitspanne! Das was sich an diesem Hochzeittag innerhalb von Stunden abspielt, dazu brauchen die meisten Paare ungefähr 10 Jahre, aber es läuft im Endeffekt bisweilen genau so ab!)
Sowohl die Hochzeit als auch der Untergang sind für mich rein symbolisch zu sehen. Ersteres zeigt unzählige Variationen für das Gefangensein in der Depression und das zwangsweise Scheitern im gesamten persönlichen Umfeld, zweiteres die Erlösung daraus. Lars von Trier: "Ich habe mich selbst in den beiden Frauenrollen umgesetzt. Die beiden Schwestern sind als eine Person zu sehen. Zwei Seiten derselben Person."
Und am Ende muss man vielleicht Justine zugestehen, dass ihr depressiv verhangener Blick auf die Welt, doch von allen auftretenden Figuren der hellste und klarste war.
Doch wird es nach langer Zeit in einem Trierfilm mal wieder Erlösung geben? Die Natur ist hier zwar nicht der Ursprung alles Bösen, aber sie ist leer und kalt und kann durch ihre endgültige Gleichgültigkeit vielleicht auch eine Art von Erlösung sein? Oder ist sie lediglich so gottlos und grausam wie es sich die Menschen verdient haben?
RÜCKSICHT AUF GEFÜHLE NIMMT TRIER KEINE.
Normalerweise erspart von und zu Trier dem Zuschauer nichts. Wer beim mittelalterlichen Antichrist nicht Hals über Kopf vor Dafoes blutejakulierendem Penis aus Eden floh (oder dann halt erst bissel später beim Einsatz der Schere), soll wenigstes an einem spröden Brocken von Film wie Epidemic ersticken! Wer Dancer in the Dark nicht wütend abbricht, weil er das bis ins bitterste Detail inszenierte Opfergetue der Heldin nicht mehr erträgt, werden sich vielleicht bei Beths breit ausgewalztem religiös-sexuellen Leid in Breaking the Waves hilflos und widerwillig sämtliche Haare aufstellen.. Oder dem armen irritierten Zuschauer wird in Dogville ganz schlicht und ergreifend DER RAUM geraubt, bzw. jede Fassade fällt.
Das kann man alles Trier vorwerfen, aber man darf nicht vergessen, dass er genau das bei uns erreichen will: Wut, Grenzerfahrung, Hilflosigkeit, irritiertes Fragen. Nein, Trier will nicht, dass man seine Filme nett findet. Sie sind im Gegenteil oft qualvoll anzusehen. Also zumindest irritiert sollte man schon sein ;-) oder noch viel besser, es bisweilen richtig unerträglich finden. Über das was Film normalerweise darf, geht dieser Regisseur immer gern noch einen oder gleich mehrere Schritte hinaus, um den Zuschauer zu provozieren.
Und will er überhaupt einer Substanzprüfung standhalten? Ich glaube einige seiner Filme tun das ebenso wenig, wie er überhaupt wollte, dass sie üblichen Substanztests standhalten. Und es wird bestimmt auch hier wieder einige geben, die auch hier fragen << Ja wo ist denn die Substanz?>>
Ja wo ist sie denn nur?? ;-))
Sucht nur weiter.
In gewisser Weise hat der Film zum ersten Mal so was wie ein Happy End.
Wie immer bei Trier gilt: ansehen, wirken lassen, aber nicht zu viel fragen oder suchen.
Tatsächlich lässt er uns Zuschauer hier einmal ziemlich in Ruhe den Film ansehen.
Aber wir hinterfragen auf alle Fälle mit jedem seiner Filme unseren Kinokonsum. Und jeder für sich ist in seiner Radikalität einzigartig.
Dieser Film jedoch erspart dem Publikum die übliche Pein. Er ist schön.
L.v. TRIER?? In Cannes macht er den Nazi-Kasper. Dafür wurde Trier nun zur unerwünschten Person, obwohl sein Film so zart und sanft wie nie daher kommt. "Ich bin ein Nazi." Das wirkt auf mich so, wie sich einer, der sich im Provodschungel verrannt hat, sich selbst trotzig dem Publikum gegenüber lauthals als Ars*hloch titulieren würde. Jetzt fühlt er sich wegen Dogville auch noch für den Amoklauf in Norwegen verantwortlich. *Vogel zeig* Dann seine viel publizierte breit ausgetretene Depression. Vieles ist bestimmt auch Selbstmarketing. Oder doch eher ein Marketing der Provokationen? Gegen das Erzählkino? Gegen Seherwartungen? Gegen gewohnte Erträglichkeiten? Gegen Gutmenschenmoral? Gegen Tabus? Gegen intellektuelle Verknöcherungen? Und dann schummelt man sich noch schnell ein "von" in den Namenszug. ;-) Das sich selbst in Szene setzen mag für Trier Aufmerksamkeitsheischerei sein, aber auch ein Instrument darstellen, um konsequent seine Ideen zu verwirklichen. Er arbeitet schon immer gegen das klassische Erzählkino, hebelt Regeln aus, stellt selber eiserne Dogmaregeln auf, nur um sein strenges Keuschheitsgelübde in seinem ersten und einzigen Dogmafilm gleich wieder mehrfach zu brechen.:) Aber sind wir uns nicht alle einig, das Trier irgendwie einen an der Klatsche hat?
Als intellektuell empfinde ich Trier nicht unbedingt, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Er macht die Filme irgendwo aus der Bauchregion heraus und streut das was ihm dabei durch den Kopf geht in seinen Filmen aus, zumindest wirkt das auf mich so, und er zielt auch (manchmal richtig gemein) Richtung Magengegend des Publikums, anstatt unbedingt an den analytischen Geist zu appellieren. Er packt uns lieber an den Eiern. Man darf Trier gern mangelnde Subtilität vorwerfen. Ich glaub er pfeift drauf. Es sind schon manchmal billige Häppchen, die er uns vorwirft, aber meist sind diese Filme aufgebaut wie Märchen [Antichrist, Dancer in the dark] und im Märchen (siehe Golden Heart Trilogie) wird auch nicht mit Symbolik und Metaphern gespart. So spröde er manchmal daherkommt der Trierfilm, so dick trägt er im nächsten Moment auf. Marienfiguren, Opfer, Erlösung, sprechende Füchse, Archetypus Wald. Man muss diese Filme nah an sich heranlassen, nicht sie von oben herab sezieren.
O-Ton:„Meine Familie hatte sehr genaue Vorstellungen von Gut und Böse, von Kitsch und guter Kunst. Mit meiner Arbeit stelle ich all das in Frage. Ich provoziere nicht nur die anderen, ich erkläre mir, meiner Erziehung, meinen Werten, auch ständig selbst den Krieg. Und ich attackiere die Gutmenschen-Philosophie, die in meiner Familie herrschte.“
DIE BILDER:
Wackel-Kamera trifft Schwulst.
Gefilmt wurde größtenteils wieder mit der Handkamera. Gerade am Anfang erinnert die Visualisierung der Hochzeitsfeier an Vinterbergs "Das Fest". Diese typische und nur vermeintlich improvisiert wirkende Kamera, ist klar an Dogma angelehnt. Durchbrochen sind diese flirrenden und spannungsgeladenen Bilder jedoch von großen, kunstvoll arrangierten, am ehesten der Epoche der Romantik angehörenden, epischen Gemäldebildern: Der prächtige Rappe, versinkend im Schlamm; die Braut opheliengleich im Wasser schwebend einen Strauß Maiglöckchen in der Hand --> später liegt Kirsten Dunst auch mal nackt im Gras, im Licht des fremden Planten badend; galoppierende Pferde durchbrechen den Nebel in bizarr ausgeleuchteten Parklandschaften; der in das Licht dreier Monde getauchte Golfplatz; dann natürlich immer wieder der sich nähernde hellblau schimmernde Planet, der sich langsam zu leinwandfüllender Größe auswächst, ein kosmologischer Blick, unter dem auf einmal der Mensch ganz klein wird. Vögel fallen vom Himmel, ein Gemälde zerfließt wie Wachs. Immer wieder Zeitlupe.
Ein KINOfilm!
WAGNER
Boah.. der wagnersche WUMMS des Vorspiels zu Tristan und Isolde ist das einzige, sich immer wiederholende, musikalische Motiv und durchzieht den Film mit seiner starken Emotionalität und der tiefen Wehmut. Ist der Film ansonsten eher reduziert, entfaltet er hier doch auch mit Wagners orchestraler Geigenunterstützung KRÄFTIGEN Pathos!
DARSTELLER:
Kirsten Dunst Blick zeigt alles - und doch nichts. Leere Augen. Ihr Gesicht am Ende meist ungeschminkt, lässt uns doch in ihr Innerstes blicken. Wäre ich nicht schon längst ihr Fan, wäre ich es spätestens jetzt. Sie zeigt eine weitere glänzende Variation eines weltenverlorenen Charakters, wie sie ihn in Sofia Copolas Marie Antoinette schon so überaus eindrücklich gezeigt hat und eigentlich zumindest ansatzweise schon viel früher als Vampirkind in Interview mit einem Vampir.
(Gott sei Dank hatte Penelope Cruz Terminprobleme!! Sie sollte eigentlich die Justine spielen. Cruz ist zwar hübsch, nett, talentiert und großäugig - aber ich ertrag sie nicht länger als 10 Minuten am Stück = Das Anne Hathaway-Syndrom.)
Dass Charlotte Gainsbourg ein weiteres Mal mit Trier dreht ist doch überraschend, oder? Es ist glaub ich das erste Mal, dass eine seiner malträtierten Hauptdarstellerinnen sich traut bzw. ES AUF SICH NIMMT ein weites Mal unter ihm zu spielen. Zähes Weib. Und obwohl sie sich diesmal nicht furios als Hexe geben darf und sich auch nicht bis auf die Knochen entblößt, verleiht sie auch einer liebenden Ehefrau, Schwester und Mutter eine enorm ausdruckvolle Aura, zart und natürlich.
Toll!: Die (längst geschiedene) Brautelternkarrikatur, gespielt von John Hurt (auch so einen Papa will) und Charlotte Rampling. Was Rampling in diesen 5 Minuten spielt, dafür brauchen andere Darsteller einen ganzen Film.
Claires reicher Gatte John sehr breitkiefrig von Kiefer Sutherland gespielt
Udo Kier spielt den beleidigten Hochzeitsplaner verdächtig zickig
Stellan Skarsgard feixt als machthungriger Boss
Alexander Skarsgard feixt nicht, als überforderter Neu-Ehemann
Als nächstes dreht Trier einen Porno. (War also doch kein Witz) Ob Dunst die Hauptrolle kriegt/ nimmt? Stellan Skarsgard ist schon unter Vertrag. Man glaubt es kaum, von Trier lässt sich für seinen "Nymphomaniac" Porno von Manns "Buddenbrooks" inspirieren. Und von Marcel Proust. :-o *prust*
Oh, what have ye done, my Joaquin Motherfuckin' Phoenix??
Ich war hierüber amüsiert, irritiert, teilweise peinlich berührt.. aber am Ende war ich einfach nur froh! Joaquin's back! Das war alle nur gefaket. (Ich hatte wirklich zwei Jahre um ihn getrauert )
Nicht WER lügt und WAS passiert ist, sondern WARUM gelogen wird. Iraner die von Zwängen, von Geschlechterrollen, von Klassen und religiösen Konventionen geprägt und gebremst sind.
So lecker hat Hollywood-Popcorn schon lang nimmer geschmeckt.
Leblos, zäh, weinerlich. Die magischen bisweilen surrealen Welten die Murakami zeichnet sind wohl doch nur für die Projektion ins Gehirn geschrieben, nicht für die Leinwand.
Endlich mal wieder etwas worauf man sich freuen kann.
Ein grosser Film, ein schrecklicher Film.
Die schmerzlichen, bitteren Szenen einer Ehe, vom Ende und vom Anfang einer Liebe wird erzählt, klug und ehrlich geschrieben, raffiniert verschachtelt und unendlich offenherzig gespielt. Dieser Film tut weh..
Eine Aneinanderreihung von Klischees war mein Wunsch. Aber dass diese nicht im mindesten untergraben, auf dünnes Eis geführt oder an der Nase herumgeführt werden, sondern mit dicker amerikanischen Soße übergossen werden? Bäh...
Ooch ja. Nett. Aber ich merkte, dass Allen die Hauptrolle eigentlich am liebsten mal wieder selber gespielt hätte.:p Da konnte ich mich dann nicht mehr so richtig konzentrieren.
Gott sei Dank! Trotz Emmerich darf Hell schäbig sein. Sonst wär's nichts mit der Postapokalypse. Irgendwie typisch deutsch, aber gar nicht schlecht.
Zeigt die Nöte der kleinen Leute wie im Märchen, ohne sie zu hübschen. Bleibt recht still und langsam, vertraut dem hochpräzisen Schauspiel, welches sich durchaus auch ins Skurrile dreht. Tolle Farben.
Wow. Kunstvoll mit der Erzählweise verwobene Bildsprache, hypnotischer Sound und dabei bisweilen so was von stilvoll, dieser (Alp)traum, dass es fast weh tut. Verstörend, betörend und etwas naiv.
Der Krimi um den Tätervirus und dessen Untaten blieb mir etwas zu dokumentarisch und in den wirklichen Feinheiten (was die anderen Darsteller und deren Leben betrifft) etwas zu blass. Solider Film.
Nicht nie, aber nur selten wirklich amüsant und auch nur selten dramatisch = bleibt am Ende ein wenig nichts sagend.
Aufgeblasenes, hölzernes, völlig humorfrei durchgestyltes Hohlstück, wo ein müder aufgeblasener theatralischer Pathos den nächsten jagt. Immer! geht ihm jammernd die Luft aus. Schwachbrüstig!
Was Cronenberg sonst mit Körpern macht, tut er hier mit der Psyche, auch wenn es inhaltlich viel zu mäkeln gäbe.. dass Cronenberg Filme eher über ganz Direktes und Dialoge aufbaut, als wie üblich über Handlung, mag ich!
Hier wird garantiert niemand für Shakespeare rekrutiert. Im Globe Theatre dominiert das Spektakel, nicht die Worte oder die Schauspielkunst. Toll bebildert, gut gespielt, wird nichts Mitreißendes erzählt o. gezeigt. Schon gar nicht etwas über die Magie Shakespeares Worte oder die Magie des Theaters.
Süßer Film, der seine Seele leider ganz dem Kismet und seiner Unüberwindbarkeit verschreibt. Glück, Pech, Zufall? Kämpfen - oder soll man erdulden? Nein, es ist .. SCHICKSAL!
Wunderschöne Kamera, Kostüme, Arrangements zum Schwelgen, kräftige, aber nicht holprig wirkende Gothikelemente, famoser erfrischender Rückblendekniff, Dialoge + Spiel eher zurückhaltend und deshalb gut. Fassbender mimt den Rochester perfekt, er kann den Schmerz und die zurückhaltende Wut seiner Figur wunderbar transportieren. Mia Wasikowskas wie immer sehr blasses Charakterspiel (ich meine das nicht wertend) passt hervorragend zu einer Jane Eyre! ohne dass die Figur erblasst - im Gegenteil!
Ein Film als Gemälde - Ein Gemälde als Film.
Kühle Poesie. Und eine Prise Groteskes. Durchsetzt mit sehr emotional aufwühlenden Szeneschnippseln, dann wieder nüchtern-normale. Bei aller Beschwingtheit: es entfaltet sich eine tiefe Traurigkeit. Nicht unbedingt ein Film über unsere Sinne, auch nicht über das Ende der Welt, eher ein Film über die Liebe - Liebe in all ihren Ausprägungen. Und auch wenn man Ewan McGregors und Eva Greens Figuren nicht unbedingt bewundert, bewundert man ihre Schauspielarbeit, die beiden funktionieren herrlich zusamen.
Macht Spaß, trotz altbekanntem Schema, wegen der interessanten Gestalten. Eine stylisches und melancholisches HauDrauf. Durchaus gekonnt, trotz seinem fast unbeholfen improvisierten Charmes.
Dieses grässliche, hochnotpeinliche, entlarvende, höchst amüsante, ehrliche, wahre, wendungsreiche, hochpräzise, facettenreiche.. Kammerstück, bog meine Mundwinkel beständig nach oben. :-)
Oberflächliche Inhaltsangabe des Romans, der alles darüber hinaus gehende fehlt: Die fiesen Gedanken, der Zynismus, echte Alkoholsucht, die Ambivalenzen - wo einfach etwas ruppige Tiefe dem Banalen entgegenwirken würde.