Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 4 .5
    über Claws

    Bißchen viel Seifenoper, und die auch noch nicht allzu toll gespielt. Immerhin, ein paar freundliche Landschaftsaufnahmen gibt's und der Bär ist durchaus imposant. Am Ende kommt etwas Zug in die Nummer. Too little, too late.

    • 5 .5

      Laut, leer und langweilig. Zu den Figuren fällt dem Film nichts ein, also kleistert er alles mit ermüdender Daueraction zu (und ja, an mindestens einer Stelle kopiert Lin 1:1 Fast & Furious). Star Trek Beyond hat überhaupt kein Interesse am Personal, besonders Spock wird völlig im Regen stehen gelassen. Die Auflösung der hauchdünnen Story ist nicht schlecht, kommt aber eine Stunde zu spät - da fragt man sich schon längst nicht mehr, was das alles eigentlich soll.
      Star Trek, das war mal eine Entdeckungsreise zu fremden Welten, bei der die Hauptfiguren über andere so viel lernten wie über sich selbst. Jetzt ist es nur noch Kriegsaction, die beim sich selbst Überbieten ins Leere läuft - wen soll es noch berühren, wenn die Enterprise schon wieder geschrottet wird?

      Und die Beastie Boys sollten klagen. Selten einen so unsensibel zusammengeschnittenen Track gehört.

      6
      • 4

        Ausgerechnet Sergio Corbucci liefert hier einen der schwächeren Spencer/Hill-Filme ab. Die Story ist selbst für das Prügelduo viel zu dünn und der Klamauk mit "Eingeborenen" nervt vor allem. Die Synchrokalauer der deutschen Fassung haben auch schon bessere Tage gesehen.

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        • 6

          Durchaus bessere Spencer/Hill-Klamotte, die schon allein der Grundhaltung wegen (Tierschutz in Südafrika) sympathisch ist. Ein unterhaltsamer Ulk mit schmissigen Keilereien.

          2
          • 5 .5

            Die Spencer/Hill-Filme sind ja meistens nicht mehr als mehr oder minder sinnvolle Aneinanderreihungen episodischer Einzelszenen. Dementsprechend geht auch diesem frühen Hit in der zweiten Hälfte komplett die Luft aus. Man wird mit einigen schönen Aufnahmen und "Flying through the air" weitestgehend bei Laune gehalten. Rainer Brandts Schnoddersynchro kommt in der deutschen Fassung manchmal halbwegs geistreich ("Postkarte aus Solingen"), manchmal unangenehm: Wenn Hill sonnig-verliebt ein Blumenmädchen aufsucht, unterstellt ihm Brandt finstere Rapegelüste ("Du wirst Dich wundern"). Nicht schön.

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            • 5 .5

              Von einer verblüffend namhaften Besetzung solide gespielter Tierthriller, der nicht zuletzt dank etwas fahriger Machart (Schnitt, Continuity, Ton) nie so recht Grip entwickelt. Im großen Finish wird's dann doch nochmal saftiger, aber dank zweifelhafter Spezialeffekte wähnt man sich irgendwie doch im Nachtprogramm von Tele5.

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              • 7

                Ein Unterfangen, das eigentlich nicht hätte gut gehen dürfen, erweist sich als nicht nur herzlicher, sondern ehrlich rührender Tribut an eine große Leinwandfigur. Absoluter Trumpf ist Stallone selbst, der diese Story nicht an einen Nostalgietrip verrät, sondern modern und einfühlsam erzählt. Und ja, er spielt Rocky Balboa einfach großartig, schlüpft in jedem Teil der Reihe aufs Neue komplett in diese Rolle des schlichten, gutherzigen, melancholischen Stehaufmännchens.

                7
                • 1 .5

                  Unseligerweise nicht nur Gene Hackmans letzter, sondern auch sein womöglich schlechtester Film (und das will selbst beim großen Gene was heißen). Die hier gebotene spießige Wohlfühlunterhaltung grenzt an Peinlichkeit, und zwar immer und immer wieder. Richtig unerträglich ist Sitcom-Held Ray Romano, der wirklich in keinerlei Hinsicht Leinwandpotenzial hat. Müll.

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                  • 6 .5

                    Natürlich ein an sich völlig überflüssiges Remake eines überlegenen Originals, das weit mehr zu erzählen hatte als nur Krimi und Plot Twist. Ein bißchen bemüht sich die Neuauflage aber auch, weniger um politische Implikationen (die Hiebe gegen den War on Terror könnten bissiger sein) als mehr um eine ungelöste Liebesgeschichte. Kidman und besonders Ejofor spielen das herausragend, so daß immerhin noch einnehmende Unterhaltung dabei herauskommt.

                    2
                    • 7 .5

                      Ein Film über Männer, die Frauen hassen. Im Wilden Westen gibt es keine Helden, nur Grausamkeit. Auch Sex ist nur Gewalt. Will man auch zu Anfang glauben, der um Bildung bemühte Gauner (Oliver Reed) wäre wirklich besser als der monströse Viehtreiber (Gene Hackman), wird bald enttäuscht. Sie wollen Candice Bergen nur besitzen. Und mißbrauchen. Was folgt, ist das Stockholm Syndrom, und das wird mit literweise Filmblut bezahlt. In der Szene mit den Pfirsichen fliegt der Film böse vom Gleis und auch Riz Ortolani - der den Film sonst wunderbar bespielt - vergreift sich völlig im Ton. Aber er fängt sich nochmal. Niederdrückender und sinnloser war das Leben im Western selten. Ob das nun ein gesellschaftskritisches Pamphlet ist oder doch nur Exploitation - ich weiß es nicht. Danach ist man fertig mit der Welt. Und das ist ja manchmal ganz gut so.

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                      • 6 .5

                        Margheriti zeigt noch einmal, wo der Hammer hängt, und jagt Giancarlo Prete durch den Kriegsdschungel Vietnams. Der Gegner hat auch hier kein Gesicht, was man aber nicht als Rassismus mißverstehen darf: Das Böse lauert in den eigenen Reihen und geht über Leichen, ob Freund oder Feind. Die Odyssee des Helden gipfelt in der Rattenkammer und findet den Tod im Reisfeld. Der Film hat Saft, wie seine Action.

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                        • 8
                          Julio Sacchi: Das Manifest 07.07.2016, 17:08 Geändert 01.08.2016, 19:07

                          Sagenhaft schöner Weltraumgrusler, von Meister Bava in sündige Farben getaucht. Ausstattung und Kostüme sind eine Pracht, der fremde Planet fühlt sich an wie das Ende des Universums. Mit diesen preisgünstigen Kulissen können die modernsten CGI nicht mithalten, Atmosphäre liegt nun mal in den Händen eines fähigen Stilisten. Ob zufällig oder nicht, der Film nimmt ALIEN an mindestens einer Stelle vorweg und wirkt dabei kaum befremdlicher und intensiver. Ein irritierender Score erzählt von der Unausweichlichkeit des Todes. Und so kommt es dann auch.

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                          • 7

                            Wie ein Donnergott aus dem Jenseits bringt Kinski den Sturm der Rache in dieses Dorf der Gesetzlosen. Der Könner Margheriti ist an Spaß und guter Laune überhaupt nicht interessiert, hier hagelt es nur Gefühlskälte, Niedertracht und blaue Bohnen. Ein Totentanz im Staub, bei dem ständig die Glocken läuten.

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                            • 3 .5

                              Megaflop mit ausführlich und genüßlich öffentlich ausgebreiteter Produktionsgeschichte. Der Film mit dem sagenhaften öden Titel (TOWN & COUNTRY, was zur Hölle) ist aber tatsächlich so schlecht, wie man annehmen möchte. Der Humor mäandert ziellos zwischen Romantic Comedy, Boulevardklamotte und Pipikacka, ab und zu wird's auch mal rassistisch und frauenfeindlich, aber garantiert nie lustig. Dank stinkreicher, nicht mal neurotischer Hauptfiguren ist das alles hier wie Woody Allen in blasiert. NOCH blasierter. Einzig die völlig deplatzierte Sequenz mit Andie MacDowell und Charlton Heston macht kurz wach, gehört aber fast genauso wenig in diesen Film wie das völlig absurde, nachgedrehte Finale. Als Katastrophe schon fast eine Kuriosität. Und warum darf Diane Keaton eigentlich immer ihre eigene bekloppte Garderobe auftragen?

                              • 6

                                Greller Atomangst-Thriller, dem seine (von George Miller inszenierten) Autojagden eher in die Quere kommen. Zuviel gewollt, aber in einigen intensiven Szenen und dank eines wahrlich eiskalten Bösewichts doch noch was bekommen. Mel Gibsons Cameo ist übrigens original 10 Sekunden lang.

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                                • 4

                                  Die erste Italo-Koproduktion im Rahmen der Wallace-Reihe von Rialto, dann auch noch die erste Hauptrolle Kinskis und Herr Freda am Ruder, na da geht doch die Hose auf! Von wegen. Stattdessen kommt der Gurkenlaster vorbei und lädt einen drömmeligen Psychokrimi ab, der selbst bei einer kurzfilmnahen Lauflänge von 75 Minuten beinahe ausschließlich auf der Stelle tritt. Das klingt dank Nora Orlandi natürlich ganz nett, sieht aber nur mittelprächtig aus und die Hupenschau ist auf die Dauer eher anstrengend. Am Ende war dann alles doch nur fürn Arsch und die lustigen Modellautotricks hätte Maestro Margheriti einfach besser gemacht. Man freut sich auf die grüne Stecknadel!

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                                  • 6

                                    Von Altmeister Lumet zum Glück weitestgehend sicher inszenierte Krankenhaussatire, der es leider erheblich an Biß und Überraschung mangelt. Die Traumszenen mit Wallace Shawn sind ihm leider entglitten, wie auch manche der Schauspieler: Sedgwick überzieht wie in einem Boulevardstück und Helen Mirren hat wohl noch nie so absurd daneben gelegen wie hier. Das große Plus ist wieder mal James Spader, bei dem sich schon so langsam die ersten Merkwürdigkeiten andeuten; insbesondere seine Szenen mit dem unkenntlich maskierten Albert Brooks sorgen für zwischenzeitliche Glücksgefühle.

                                    • 6

                                      Entgegen landläufigen Angaben ein recht unterhaltsamer Krimi, schmissig bespielt von Peter Thomas und mit ständig freigelegten Hupen auf Touren gebracht. Eine ansehnliche Ansammlung deutscher Charakterköppe spielt das vergnüglich, auch Uschi Glas macht mit überzeugender Gehetztheit froh. Ausgerechnet Felmy, der geschätzte Haferkamp, wirkt hier wie sediert, was den Film als solches auch ein wenig nach unten zieht.

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                                      • 7
                                        Julio Sacchi: Das Manifest 28.06.2016, 15:37 Geändert 28.06.2016, 16:49

                                        Ein Film voller Grausamkeiten. Nicht nur der Modus operandi des Mörders, auch der Umgang Testis mit seinem Mädchen oder sogar Fuchsberger rüde Art, die Eltern der Toten zu informieren. Dazu spielt Maestro Morricone sein bezaubernd melancholisches Thema oder fiedelt wie irre den Wahnsinn herbei. Mit der Edgar-Wallace-Reihe hat das nichts mehr zu tun, Blacky wirkt hier fast wie ein Fremdkörper (der auch kaum was zu tun hat). Dallamano und Massaccesi fahren diesen todtraurigen Krimi direkt ins Giallo-Land, inklusive einer Rückblende des Entsetzens. Zwischendurch fällt der Film mal in die dröge Wüste der Verhöre, aber am Ende steht das verstörte Gesicht Camille Keatons. Und bleibt.

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                                        • 6 .5

                                          Durchaus einnehmender Versuch, ein klassisches Hitchcock-Dilemma ins heutige Frankreich zu transportieren, gut gespielt und nicht durchgängig erwartbar. Hier hat man sich wohl mit vollen Händen für THE GIFT bedient! Leider, leider ist LE SERPENT einfach zu lang.

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                                          • 6

                                            Der Film hat ja einen ausgesprochen schlechten Ruf. So ganz kann ich nicht verstehen, wieso - Hooper hat sich einiges bei Spielberg abgeschaut, zum Beispiel, wie man eine Geschichte aus Kinderperspektive erzählt. Und das macht er hier: Er erzählt konsequent die Fantasie (den Alptraum) eines kleinen Jungen mit allem Drum und Dran, mit Karikaturen von Erwachsenen (matronenhafte Lehrerin, hilfsbedürftige Polizei) und albernen Monstern. Das Konzept geht auf, auch wenn der Film letztlich nicht viel hergeben mag. Schlecht ist anders.

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                                            • 4 .5

                                              Sieht recht wertig aus, ackert sich aber mühsam an sämtlichen Klischeeszenen ab. Irgendwann merkt man, die wollen doch von irgendwas ablenken! Wollen sie auch, nämlich davon, daß der Film mal wieder nur für einen extra bescheuerten, also wirklich mal EXTRA bescheuerten Twist existiert. Skip it!

                                              • 6 .5

                                                Sehr vergnüglicher, gut in Szene gesetzter Agentenkrimi mit treffsicheren Gags auf Kosten überkommener Geheimdienstklischees - bei weitem nicht so mies, wie der vertraglich verpflichtete, widerwillig agierende Gene Hackman oder der zermürbte Regisseur Nicholas Meyer sich daran erinnern. Was allerdings völlig in die Hose ging, ist das Ende. Der Film hört einfach auf! Was wird denn aus den Leuten?!

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                                                • 6 .5

                                                  Travolta als Sozialarbeiter, der eine üble Drogengang infiltriert - zugegeben, das ist alles weder neu noch besonders auffällig. Aber Travolta spielt seine Figur so wunderbar beschränkt, sowohl in seinem Horizont als auch seinen Ambitionen, der will wirklich nur den Jungen retten, nicht im Alleingang ein Wespennest ausheben! Die Gnadenlosigkeit des Films seinen Figuren gegenüber zahlt sich aus - die letzte halbe Stunde, wenn Johnny dann doch in Aktion zu treten hat, macht dementsprechend richtig Druck.

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                                                  • 7

                                                    Auf Castellaris spätere visuelle Grandezza muß man noch verzichten, einen satten Knaller bekommt man dennoch geboten. Toll ist sie, die ruchlose Gaunergang rund um Chuck Connors! Aber fieser ist eben nur noch Frank Wolff als intrigantes Goldmännchen - so richtig Zunder macht der Film, wenn sich dessen ganze Niedertracht offenbart. Hier prallt eine gute Story auf einen ebensolchen Regisseur, der Italowestern-Freund schnalzt mit der Zunge!

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