Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Liebevolle, angenehm un-nerdige Doku von Paul Goodwin und Sean Hogan über ein Comic, dessen Einfluß nicht hoch genug einzuschätzen ist. Der Film setzt fast ausschließlich auf tatsächlich beteiligte Künstler und Macher und nicht auf Fans und Gesichter aus der dritten Reihe. Und da ist eine wirklich eindrucksvolle Riege an legendären Comic-Stars zusammengekommen, von Brian Bolland bis Grant Morrison ist jeder dabei. Zwei Kritikpunkte: Bis auf - immerhin größtenteils schön gedrehte - Interviews und schön animierte Comics gibt es absolut nichts zu sehen, die Kamera fängt außerhalb der Sitdowns kein einziges Bild ein. Das macht den Film etwas sehr 'talky' und, besonders im letzten Segment, auch etwas zu lang. Sonst toll, so ganz anders als Müll wie Electric Boogaloo.
Bogart ist mal wieder top als gestresster Zeitungsmacher, der gleichzeitig sein Blatt und seine Ehe retten will und auch noch für Moral und Ethik streitet. Daß er das am Ende nicht alles schafft, macht diesen Krimi nur noch besser.
Schön unterkühlter Techno-Thriller, der den Kalten Krieg über Monitore führt und schlußendlich ein Aufflammen von Menschlichkeit zum Scheitern verurteilt. Kluge, spannende Science Fiction, die keine Gefangenen macht.
Sagenhaft unsympathischer, sexistischer und xenophober Hurra-Patriotismus, der sagenhaft unsympathische Amis zur Heroes erklärt, auch wenn sie sich benehmen wie die Axt im Walde. Gossett hilft, und das Finale drückt auf die Tube. Danach braucht man trotzdem nen Schnaps.
Kingsley ist natürlich die Schau in diesem vom geradezu unfehlbaren Jonathan Glazer satt inszenierten Gangster-Ulk, aber ein verzagter Winstone und der sinistre McShane stehen ihm kaum nach. Ein unglaublich guter Film, der sich nie vollständig in die Karten gucken lassen will.
Billo-Endzeit vom Billo-Meister, für d'Amatos Verhältnisse allerdings geradezu professionell in Szene gesetzt. Die, naja, Starbesetzung (Al Cliver, George Eastman, Laura Gemser, Gabriele Tinti, Gordon Mitchell) tröstet über so manch müden Moment hinweg.
Was ich an "Macho Man" so richtig erstaunlich finde, ist die völlige Abwesenheit von Plot. Hier geht es wirklich um absolut gar nichts, und banalste Alltäglichkeiten ("Machst Du was zum Frühstück?" - "Ja, gleich" oder auch "Probier mal die Fruchtsaftschorle" - "Mhm, gar nicht schlecht") werden zu minutenlangen Ereignissen verpopelt. Dann gibt's auch noch Breakdance-Einlagen, z.B. von einem jungen Captain Hollywood ("Eine tolle Körperbeherrschung hat der." - "Was?" - "EINE TOLLE KÖRPERBEHERRSCHUNG HAT DER"), und eine grundsätzlich an Kampfsport interessierte Schöne (heiß: Jacqueline Elber) wird von den Angestellten der Karateschule vom Flughafen abgeholt und durch Nürnberg (Bildstrecke Nürnberg) gefahren. Kloppe gibt's nur selten, die aber mit Sounds aus der "Die gelben Teufel vom Mekong"-Geräuschekiste. Das Ganze wäre natürlich noch authentisch trashiger, wenn nicht alle "Darsteller" komplett synchronisiert worden wären. Der schöne René ist ein wandelndes Proletendenkmal, und Bea Fiedler spielt drei Filme auf einmal, keiner davon ist dieser hier. Wird gern zum Kult erklärt, ist aber keiner.
Unglaublich schlecht gealterte Schändung eines spannenden Richard-Bachman-Buchs, das natürlich auch schon nur ne Abkoche war. Paul Michael Glaser, der von Andrew Davis die Regie übernahm, riskiert keine unfreiwillige Komik, indem er die ganze Sache gleich zum Witz erklärt. Der Witz ist aber nicht lustig. Nur Richard Dawson, der macht das gut.
Roger Corman groß in Form! Ein kluger, straffer Science-Fiction-Film, der sich mit Schuld und Sühne, mit Hybris beim Streben nach Höherem auseinandersetzt und im verzweifelten Nichtbegreifen des Übernatürlichen ins Lovecraftsche Gefilde vordringt. Mit nur 300.000 Dollar in wenigen Wochen gedrehter Glücksfall, der von einer ehrlichen, ergreifenden Darstellung Ray Millands bis zum unvergeßlichen Schlußbild getragen wird.
Ein trister, geradezu tragischer Schwanengesang für einen von Frankreichs Größten. Ein weiteres, überflüssiges und unsinniges Mal schlüpft De Funès in die Rolle des Ludovic Cruchot und albert in der Gendarmerie mit Michel Galabru herum. Die durchaus reizvollen Ideen für eine Fortsetzung (Cruchot geht im Bermuda-Dreieck verloren, die Aliens aus dem letzten Teil kehren zurück) wurden zugunsten völliger Einfallslosigkeit fallengelassen: Die Invasion der Gendarmettes. Der Slapstick wird völlig vergeigt, die visuellen Gags sind peinlich und die Dialoge von unterträglichem Sexismus und Rassismus. Ungenießbar.
Unauffälliger Grenzkrimi ohne viel Action oder Spannung, der allerdings von ausdrucksstarken Nebendarstellern wie Kirby, Brimley, Lerner und dem angespitzten Ed Harris belebt wird. Bronson ist super - sympathisch, einfühlsam, total präsent.
Spannender Politkrimi, dem allerdings nervtötende Splitscreen-Montagen und ein erstaunlich nerviger Score von Meister Goldsmith in den Karren fahren. Dafür bleibt so mancher Moment in Erinnerung, speziell die Szene, in der Charles Durning seine Pflichten erkennen muß, und natürlich das ganz den 70er Jahren verpflichtete Ende.
Primär parasitärer Horrorquatsch, der sich quer durchs Genre plündert und die reaktionären Regeln des Teenieslashers auf die Spitze zu treiben scheint. Glaubt man dem Regisseur, ging es ihm aber nur um die Darstellung der Unentrinnbarkeit eines Alptraums, und als solche funktioniert der Film auch hervorragend. Formidabel gefilmt, mit einem fulminanten Soundtrack auf ultimativen Grusel getrimmt, spannend und mitunter unerwartet verquer, ohne je auf billige Schocks oder gar Gore zu setzen. Ein Genre-Höhepunkt des Jahres, dem man beinahe die Redundanz, die Überlänge und das doofe Finale verzeiht.
Lässt sich ganz gut an - eine Mischung aus Whodunit und dem Rodney-King-Vorfall verspricht originelle Cop-Action. Aber nie nie nie kauf ich Tommy Howell die harte Sau ab, schon gar nicht mit in die Hose gestopftem T-Shirt und nem dämlichen halbrunden Basecap auf der Rübe. Leider wird die Story zu einem redundanten Durcheinander, da helfen auch die rüpelhaften Mordszenen nicht weiter. Schade!
Ungewöhnlicher Blaxploiter, insbesondere für den Hammer, der hier von der Obdachlosen-Suppenküche nur zum ausgenutzten Schlagetot avanciert und am Ende sogar in die Röhre guckt! Elliott Gould hatte einen halben Tag Zeit und improvisiert sehr hübsch seinen Gastauftritt als Heckenpenner, während McDowall und Whitman im falschen Film richtig spielen. Kein großes Ding, aber schmissige Musik und ein Fred Williamson auf Abwegen.
Sympathisch und eindrucksvoll, was hier mit zero money an Effekten aufgefahren wird, da kommt mitunter mehr Weltall-Stimmung auf als im überteuerten CGI-Blockbuster. Dafür hat man allerdings alles andere ein bißchen vergessen, vergreiste Wisecracks killen die Spannung und Walter Koenig wäre nun auch nicht gerade meine erste Wahl in Sachen Leading Man gewesen. Dafür läßt Bruce wieder mal schön den Möchtegern-Stud raushängen. Am ranzigsten kommt eigentlich DoLucas Musik rüber, was ist das nur wieder für ein Gedudel?
Sehr merkwürdiger Film. Frustrierend flach und fad gedreht, bestenfalls notdürftig ausgestattet und extrem langsam. Die Figuren bedienen gute alte Western-Klischees, die der Film aber bricht bzw. zu brechen vorgibt; erfreulicherweise ist die einzig nennenswerte weibliche Figur die klügste und modernste in dieser Männerwelt. Russell ist großartig, Wilson und Fox sind ebenfalls gut, aber Richard Jenkins chargiert sich in Jar Jar Binks-Nervlevel rauf (wobei er auch die am lautesten raschelnden Monologseiten zu verkaufen hat). Am Ende kreist dann urplötzlich zweimal die Blutwurst, als gäbs kein Morgen, und im Abspann erzählt ein schön schräger Song die Handlung nochmal runter, wie einst im Spaghettiwestern. Multitalent Zahler erweist sich hier noch nicht als großer Filmemacher, aber irgendwie hat er hier etwas geschaffen, das einen unerklärlichen, matten Sog entwickelt und das Kino John Fords plötzlich mit Mondo Cannibale kreuzt. Muß man auch erstmal schaffen. Will ich nochmal sehen (mehr Kompliment geht ja irgendwie nicht).
Wirklich der absolute Bodensatz. "Gedreht" von Menschen, die Olli Krekel nicht mal den Kaffee bringen dürften. Also wirklich indiskutabel schlecht, noch unter gewohntem Amateurniveau, wie von ein paar Kumpels in den spätern Neunzigern, irgendwo in Bielefeld. Planlose Schauspieler werden in abartig häßliche Räumlichkeiten platziert und absurd schlecht abgedreht. Action gibt's gleich mal gar keine, wenn man von zwei Rangeleien und ein paar Piffpaffs (mit den schlechtesten bisher gesehenen CGI-Einschüssen; oder wer weiß, vielleicht haben die das mit Flash gemacht) absieht. Einen Fight zwischen White und Steinbirne gibt's übrigens auch nicht. Grausam. Halber Punkt für White, weil ich den mag.
Ganz zünftiger Tierhorror, der schön doof der bekannten "Traumschiff"-Dramaturgie folgt. Ein Haufen verstreuter Outdoor-Novizen lässt sich von Christopher George (sehr schlecht) in die Berge entführen und stellt sich im Dialog brav selber vor. "Wir sind doch hier, um unsere Beziehung zu retten" usw. Tiertechnisch ist in der Sierra Nova aber wirklich die Hölle los, da gibts ja alles! Neben ein-zwei fiesen Todesfällen ist es besonders Leslie Nielsen, der hier zu punkten weiß, wenn er sich vom größmäuligen Werbefachmann zum Killer und Rapist hochpusht - das schlimmste Viech im Stall!
Kein Knockout: Richtig schlechtes Biopic, das sich an Episoden aus Alis Leben entlanghangelt und die legendären Fights als mit Discosound unterlegte Ausschnitte präsentiert. Pfui! Ali schauspielert wie Willy Schäfer bei "Derrick", liest also zwischenzeitlich seine Sätze irgendwo ab und, das ist das Bemerkenswerte an diesem Film, fängt schon nach 10 Minuten tierisch an zu nerven. Charisma hat nur Roger E. Mosley als Sonny Liston.
Clever (und sicherlich nicht im Sinne der Filmemacher) als Hundeschocker vermarktete Unterdrückungsparabel, die ausgesprochen langatmig und nicht gerade besonders subtil daherkommt. Tatsächlich funktioniert der erste Teil, der sich vor allem dem jungen Mädchen auf der Suche nach Hund / sich selbst widmet, besser als der Tierhorror der letzten halben Stunde. Der hat gerade mal für einen eindrucksvollen Trailer gereicht. Wahrscheinlich fiele mein Urteil um einiges gnädiger aus, wäre da nicht der in der Tat hundsblöde Schluß. Tö-rööööö!
Obwohl der Film keinen Ersatz für das in den 80ern sehr schlau eingesetzte Fernsehen als Horrorquelle findet, funktioniert er anfangs noch ganz ordentlich. OK, ein richtiger Aufbau fehlt und das Ganze wirkt auch reichlich unterversorgt, was Austattung und Charakterisierung angeht, aber die Baumsequenz kann dem Original durchaus das Wasser reichen. Daß man dem altbekannten Gegrusel (scary ist natürlich mal wieder so gut wie gar nichts) folgen mag, liegt vor allem an Sam Rockwell, der ganz wunderbar immer ein bißchen neben dem Film spielt. Die Kinder hingegen können gar nix. Genau wie das Finale nach dem Finale, das ja aus Hoopers Blockbuster erst so richtig die Geisterbahn rausgekitzelt hat. Dann doch nur Käse.
Ein bei älteren Science-Fiction-Fans sehr beliebter Quatermass-Film, der allerdings doch recht verquatscht und britisch-behäbig daherkommt. Ein völlig unerwartetes apokalyptisches Finale holt dann aber doch beinahe alle Kohlen aus dem Feuer!
Wie in so vielen angloamerikanischen Kriegsfilmen sieht das Gefangenlager auch hier eher aus wie ein gemütlicher Boys' Club. Die abstruse Story (einer wahren Begebenheit, nun ja, entlehnt) sollte eigentlich gar nicht so viel Spaß machen wie sie es tut, aber herrje, Stallone, Caine und von Sydow sind natürlich spitze und das finale Match in Paris treibt selbst Fußballhassern wie mir die Gänsehaut aufs Fell. Mag ich!
Westerngaudi, die dem Vernehmen nach keinem der Beteiligten rechte Freude bereitet hat. Auch die Kritik war seinerzeit voll der Ablehnung. Versteh ich nicht! Als Steppke geliebt, als Erwachsener kaum weniger. Eastwood und MacLaine sind einfach ein unwiderstehliches Mismatch und Morricone Score ("IH-AH") doch wohl nur bezaubernd. Beim blutrünstigen Massakerfinale gingen allerdings wohl die Gäule mit Siegels Don durch!