Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Sehr gute Story, deren Potenzial leider nicht ausgeschöpft wird. THE POWER ist einfach nicht unheimlich oder schlichtweg weird genug, ein bißchen mehr Paranoia und Irrsinn hätte dem Film sehr gut getan. George Hamilton wirkt eher mißtrauisch als panisch und lässt sich auch nie langfristig aus der Fassung bringen. Auch das Ende ist leider gegenüber der Vorlage stark abgeschwächt. Aber dennoch, ein hübsches Mysterium mit einigen ausgefallenen Einfällen.
Licht und Schatten: Die erste Episode mit David Warner ist vorhersehbar, aber creepy, und Nummer Zwei mit Caro Donaldo Pleasance als vermeintlich naivem Streichholzverkäufer haut den Schalter raus. Da weiß man so gar nicht, was kommt, oder wie es kommt. Toll! Danach wirds aber leider flach. Story Nummer 3 ist albern, Nummer 4 im Grunde nur eine langweilige Variation von Nummer 1. Insgesamt also eine akzeptable Anthologie aus dem Hause Amicus, mit guten Darstellern und viel Zeitkolorit. Kurios: Die deutsche Synchronfassung eliminiert die komplette Tonspur, also auch die Filmmusik - und ersetzt alles durch Studiogeräusche und neuen Muzak! Ich rate ab.
Teurer Kinoflop aus Kanada, der sich bei genauer Hinsicht als gar nicht so schlecht entpuppt. "Sieben Weltstars bringen die Arktis zum Kochen", naja. Sutherland bleibt auch als Hero schön neben der Spur und Widmark spielt nen Deutschen namens "Otto". MacLeans spannendes Buch wird hier etwas umständlich und ziellos erzählt, mittig wird's auch etwas dröge. Dann aber erstaunt der Film mit Äktschn zu Eis und zu Wasser und macht richtig Laune! Christopher Lee ist übrigens wieder sehr nachtaktiv und Otto Graf Widmark gibt nicht den Böswatz. Das "Deutsch" der "Deutschen" spottet mal wieder jeder Beschreibung. Mir hats Spaß gemacht.
Fand den über weite Strecken ehrlich gesagt ziemlich lustig. Schade, daß der Trailer so viele Pointen versaut, die erweisen sich im Film als wesentlich besser aufgebaut. VACATION ist auch durch die Bank gut besetzt, Hemsworth ist natürlich sensationell. Der eigentliche Star des Films ist aber die furchtlose Christina Applegate, die noch die letzten Kotz- und Kackegags mit Würde übersteht. Verschenkt: Der ballonartig aufgeblasene Chevy Chase und die arme Beverly D'Angelo, die eigentlich nur mal lieb gucken darf. Ich kann den Film jetzt nicht wirklich verteidigen oder preisen, allenfalls sagen, daß er erheblich temporeicher, einfallsreicher und im Witz schärfer ist als die letzten 100 Ferrells/Rogens/Sandlers.
Der Film hat mit Poe natürlich nichts zu tun, darf aber meines Wissens als erster Versuch gelten, das Lovecraftsche Werk fürs Kino aufzubereiten. Dementsprechend wirkt hier auch alles faßlicher und weniger mysteriös als in Cormans Poe-Verfilmungen. Mit denen hat er allerdings wunderbare Kostüme, Ausleuchtung, Ausstattung und Atmosphäre gemein - und natürlich den mal wieder derb chargierenden Vincent Price, was das Ganze am Ende eben doch lohnenswert macht.
Trotz des sagenhaften Hauptdarstellertrios und Meister Verneuil am Ruder kein Überflieger. Delon hat die interessanteste Rolle abbekommen, die er auch mit maximalem Starappeal und Charisma veredelt. Gabin gibt den onkelig wirkenden Gentleman-Gauner, der sich erst zum Ende als Patriarch und harte Sau entpuppt. Ventura verschenkt sich an einen ständig düpierten Kommissar. Sehr starke Einzelszenen (Delon und der Fisch!) und ein mal wieder übertrieben geiler Morricone-Score reißen's aber raus. Immer noch sehenswert, weil opernhaft und gleichzeitig unterkühlt.
Das sind ja unfassbare News! Nächster Artikel: Anzahl der Großbuchstaben im Abspann durchgesickert! STOP THE PRESS!
Die Effektszenen sind nicht nur völlig überkandidelt - da müssen in einem Bild mindestens ein halbes Dutzend Wolkenkratzer einstürzen und nicht nur einer - und die Ging-ja-gerade-nochmal-gut-Szenen immer absurder, vor allem ist wirklich alles komplett digital, ob nun eine Riesenwelle heranrollt oder sich einfach nur ein Auto überschlägt. Die Darsteller rennen mehr oder minder ungerührt vor Computerhintergründen herum, nichts fügt sich zusammen oder wirkt tatsächlich bedrohlich. Es ist, als würde man sich einen eher mittelprächtig animierten Zeichentrickfilm ansehen, der sich ständig selbst überbieten will, aber am Ende nur um so egaleren Lärm abfeiert. Langweilig. Das Unglaublichste an SAN ANDREAS: Die Effekte sind wesentlich schlechter als die in Mark Robsons EARTHQUAKE. Und der ist vierzig Jahre alt. Das kann doch nicht sein, Leute.
Die allgemeinen Lobeshymnen verwundern doch ein wenig. Die assoziativen Montagen und das ständige Durchbrechen der vierten Wand erinnern unangenehm an das vulgäre (gleichwohl publikumswirksame) Affektkino des Wolf of Wall Street, präzisieren aber in keinem Moment Ära und Milieu des Films. Vermeintlich langweilige ökonomische Begriffe und Zusammenhänge lässt McKay vorsichtshalber von Celebrities in Cameo-Auftritten (Margot Robbie im Blubberbad, Anthony Bourdain in seiner Küche) erklären - damit demonstriert er nur seine Geringschätzung der Intelligenz des Zuschauers. Richtig merkwürdig gerät dem Film aber seine eigene moralische Positionierung. Steve Carell darf zwar in einem Moment der Erkenntnis ein paar Krokodilstränen über den Zustand des Bankensystems wegdrücken, macht aber am Ende einen genauso dicken Schnitt wie die restlichen Protagonisten. Die stellt McKay letztlich als coole "Hab ich's doch gesagt"-Honchos dar, was kaum weniger zynisch wirkt als die Business-Attitüde, die der Film vorgeblich anklagt. Einige smarte Dialoge ("They're not confessing. They're bragging") und gute Darstellerleistungen (sieht man mal vom wieder völlig verstrahlten Bale ab) sorgen immerhin noch für starke Einzelszenen, aber insgesamt ist das doch eher ein großer Kurzer als ein großer Wurf.
Der ist leider wirklich nicht so gut. Schade, als Throwback zum Serienkillerschwachsinn der späten 90er/frühen 00er macht der sich zunächst ganz gut. Hopkins und Cornish spielen das ausgezeichnet, mein geliebter Jeffrey Dean Morgan verkommt zum Stichwortgeber. Eine peinliche Filmmusik und ebensolche Montagen sorgen allerdings schon früh für Fremdscham. Als Farrell - der scheinbar so gar nicht mehr weiß, was er noch spielen soll - dann 20 Minuten vor Schluß auftraucht, bringt er den großen Laberhänger mit. Arschbombe.
Ein Film über die Tänzer aus Madonnas legendärer "Blond Ambition"-Tour. Eine zu Herzen gehende holländische Doku, die so viel mehr zu erzählen hat als nur "where are they now". Sensibel und unkommentiert präsentiert der Film seine Protagonisten und ihr Leben, von den frohen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit bis zu den tiefen Tälern Rechtsstreit, Drogen und AIDS. Und schafft es, um so positiver zu enden.
Kein gesprochenes Wort, keine Menschenseele, nur starre Bilder verlassener Zivilisation, die sich die Natur zurückerobert. Kein Dokumentarfilm, sondern inszenierte (teils manipulierte) Meditation, wie ein postapokalyptischer Traum. Sorgte mitunter für beherztes Schnarchen im Berlinale-Auditorium. Ich fands toll.
Hach, der Reporterfilm. Das konnten die Amis mal richtig gut. Unter der Regie von ZODIAC-Drehbuchautor James Vanderbilt verkommt das geliebte Genre aber zur abartigen Schnulze. Die abscheuliche Musik von Brian Tyler lässt sofort die Sabbergeigen einsetzen, wenn's angeblich dramatisch wird. Überhaupt hat man sich hier weitmöglichst vom nüchternen Journalistendrama entfernt, die durchaus spannende Geschichte des Sturzes von News-Legende Dan Rather wird ausschließlich emotional erzählt. Die wirklich dramatisch schlechte Regie lässt Blanchetts Overacting freien Raum. Besonders lustig die Szene, in der sie, schockiert über die Kommentare von Internet-Trolls, angewidert den Laptop zuklappt. Ja, von Online-Hools hat die Top-Journalistin noch nichts mitgekriegt! Fraglos einer der schlechtesten Filme der letzten Jahre und ein weiterer Beleg für den Niedergang des amerikanischen Erzählkinos.
Selten dämlicher Film, der wohl selber nicht weiß, für wen er eigentlich gedreht wurde. Cooper spielt ein selbstsüchtiges Arschloch, bei dem einem nie klar wird, wieso die anderen Figuren solche Sympathien für ihn entwickeln. Fernsehregisseur John Wells findet absolut keinen Zugang zur Welt der Haute Cuisine, außer ein paar pflichtschuldigen Bildern guter Küche (komplett random, man erfährt nie, was das ist, was da auf dem Teller liegt), deren zartes Anrichten ein übereifriger Sounddesigner auch noch mit schmatzenden Geräuschen versaut, fällt ihm nichts zum Thema ein. Um den indifferenten Fastfood-Mob nicht zu verschrecken, gibt es tatsächlich eine Szene, in der Copper Burger King lobt ("no different from French peasant food"). Hilfe. Die Masse an hundsblöden Klischees aus Willi Schwabes Rumpelkammer treibt einem die Wuttränen in die Augen. Schade um ein recht fähiges Ensemble, das sich von Cooper als Westentaschen-Ramsay (als Executive Producer gelistet) zur Sau machen lassen muß.
Jeffrey Dean Morgan find ich einfach gut. Hat sowas Bulliges wie die besten Franzosen. In sensiblen Momenten erinnert er gar an Tomas Milian. Leider sind seine Filme nicht so geil. Der hier auch nicht. Die Story ist relativ früh auserzählt und beginnt nach gutem Start sogar ein wenig zu langweilen, sobald der Bus bestiegen wird. Eine gute Actionszene macht noch keinen Sommer. Schauspielerisch wissen Bautista und Chestnut zu gefallen, De Niro spult die Manierismen aus verschiedenen Filmen ab und Gina Karrenbauer kommt dem Lifetime Achievement Award für Worst Actress immer näher.
Irgendwas zwischen Agatha-Christie-Mystery, John Carpenters "The Thing" und schwatzhaftem Boulevardtheater. Trotz präpotentem Spläddah und mittlerweile abgegriffenen QT-Gimmicks ein schöner Film, allerdings endlos lang. Wesentlich besser als "Django Unchained". Christoph Waltz ist auch wieder dabei, heisst hier aber Tim Roth. Oscar-Nominierung für Morricone kapier ich nich, die Hälfte des Films läuft die Soundtrack-CD von "The Thing".
Formal zwar wenig überzeugender Dokumentarfilm, der selbst in den Interviews nie zu einer geschlossenen Ästhetik findet; dafür aber ein durchgängig interessantes, oft sogar faszinierendes Bild einer geradezu verfluchten Filmproduktion. Dabei macht Gregory nie den Fehler, Richard Stanley als geschasstes Genie und Opfer zu verklären, die Überforderung des jungen Regisseurs wird immer wieder thematisiert. Trotz Abwesenheit von Kilmer und Thewlis hervorragend und sinnvoll besetzt mit tollen Gesprächspartnern, besonders ein sympathisch-humorvoller Marco Hofschneider und die engagierte Fairuza Balk stechen hervor. Ein toller Film!
Schade, daß Fleck und Boden gnadenlos wirklich alle abgegriffenen Road-Movie-Klischees bedienen. Die Nutte mit Herz, der Besuch bei der Ex-Frau, das verträumte junge Ding, das auf den Loser steht usw usw usw. Sogar der gefürchtete Ich-hatte-es-auch-nicht-leicht-als-Kind-Monolog für Sonnyboy Reynolds ist drin. Die laut aufgedrehten Südstaatensongs nerven auch. Trotzdem beinahe sehenswert, dank einiger inszenatorischer Highlights (Reynolds' erster Auftritt als unscharfer Schatten hinter Mendelsohns Rücken!) und der schauspielerischen Klasse der Hauptdarsteller. Für Fans von amerikanischem Independent-Kino, das von Typen von der Strasse erzählt.
100% Fluff. Schon erstaunlich, wie hier der Überlebenskampf eines maximal Einsamen völlig frei von Druck, Intensität oder auch nur dem Gefühl von Lebensbedrohung erzählt wird. Damon spielt das entsprechend mit "Naja wird schon"-Achselzucken. Irritierend. Der Film entpuppt sich als Comedy, und das ist noch nie Scotts Ding gewesen. Maximal abgegriffene und totgehörte Evergreens aus dem Formatradio werden teils in voller Länge abgespielt ("Waterloo"?!). Irgendwie unterhaltsam als egale Berieselung, auch dank einiger Nebendarsteller (skandalös allerdings, wie Wiig verheizt wird), aber letztlich ein ziemlicher Reinfall.
Ich werd mit Innaritu einfach nicht warm. Für mich ist REVENANT kreuzlangweiliger Eso-Kitsch in häßlicher Weitwinkelästhetik, die mich immer schön auf Distanz hält. Schreckt mich immer ab, wenn ich die ganze Zeit aufs Auge gedrückt kriege, wie geil die Beteiligten ihre Bilder finden. Dabei ist das alles kaum weniger digital als TRANSFORMERS. Bei der Bear-Rape-Szene mit Meister Petz aus dem Computer hab ich sehr lachen müssen. Die zweieinhalb Stunden hab ich ähnlich erschöpfend empfunden wie Di Caprio (der hier wirklich nur physisch anwesend ist, aber schauspielerisch nichts zu tun bekommt) sein Leinwand-Martyrium. Käse.
Hätte schon was sein können: Ein klassischer Abenteuerfilm mit einem Was-sich-neckt-das-liebt-sich-Pärchen in den Hauptrollen, einmal rund um die Welt zu einem amtlichen Score von John Barry. Aber die Motivation ist ultra-schwach - stinkreiche Erbin, die ihre Zeit offenbar ausschließlich auf Parties verbringt, will ihr Vermögen retten?! Selleck macht seine Sache nicht schlecht - irre, wieviel George Clooney von ihm abgeschaut hat - aber die Szenerie wirkt merkwürdig gleichförmig und reizlos und die "Abenteuer" austauschbar.
Perkins und Bronson, eine traumhafte Offbeat-Paarung. Auch die klassische Krimi-Idee, wie einst bei Highsmith oder Millar, ist verführerisch. Leider erweist sich der Film als dünn erzähltes Theater, das zu lange auf eine Entscheidung wartet und diese dann nicht recht ausspielt. Der Schluß ist allerdings Bombe und Jill Ireland hier ziemlich gut - und ziemlich sexy!
Top besetzt und größtenteils auch gut gespielt, keine Frage. Sympathische Idee auch, hätte so capraesk wie Doc Hollywood werden können. Aber als devoter Mamet-Fan muß ich doch meine Enttäuschung zugeben - alles hier ist viel zu nett und sweet und Baldwin darf ungestraft Minderjährige befummeln. Da hätte ich doch etwas mehr Biß erwartet. Ach ja: Hoffman und Mamets Gattin Rebecca Pidgeon haben null Chemie.
In jeder Hinsicht geschmacklos, also mit realen Tiertötungen, durchweg sexualisierter Schmaddergewalt und dann auch billigster Ausschlachtung des Jonestown-Massakers. Lenzi hat's aber einfach drauf. Bei seinem kreuzüblen Spläddah kommt sogar Spannung auf. Und Porno-Kerman, Janet Agren und dem wie immer absurd schlechten Ivan Rassimov sieht man gern beim Spiel im Morast zu. Audrey Hepburn war sicher froh, daß Mel Ferrer hier schon längst ihr Ex war!
Knacklustiger 90s-Thriller, der wenigstens mal einer Mittvierzigerin nen jungen Typen gönnt (wobei J.Lo, diese fürchterliche Sängerin und durchaus ordentliche Schauspielerin, nun wohl jeden Teenager um den Verstand brächte). Der Film ist billo, hohl, absolut by-the-numbers und im Grunde stockkonservativ, aber herrje, diesem Subgenre verzeiht man selbst die doofsten Filme. Und dieser hier ist echt doof!