Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Langweiligster Labergrusel seit Ti Pests Schnarchfest The Innkeepers. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen soll originell sein, nervt aber irgendwann fast so sehr wie die megaanstrengende weibliche Hauptfigur. Mit ein paar Derbheiten lenkt der Film im letzten Drittel von seinen käsigen Huibuh-"Schocks" ab, zieht sich aber nur noch selber künstlich in die Länge. Anfangs denkste noch: "Das soll ja wohl n Witz sein", am Ende isses dann einer. Gähn.
Fängt als überdurchschnittlich besetzte Asi-Klamotte sogar ganz vielversprechend an, McCarthy hängt sich schauspielerisch im Gegensatz zu satten Flötenlollis wie Rogen und Sandler noch richtig rein. Der Film ist natürlich dann doch nur Schnulzenkäse ohne Sinn und Verstand, Sarandon als Omma auch einfach fehlbesetzt (Kompliment). Neben der lustigen Dicken schleppen auch abgehalfterte Fettsäcke wie Bates und Aykroyd ihre Fleischberge übern Kies. Ansonsten wie immer: Zu viele schlechte Songs, zu laut, zu dumm - und es ist NICHT automatisch lustig, wenn Schauspieler miteinander singen, verdammt!
Gute Grundidee, von Efron auch klasse gespielt, aber dank Rogen, dem "Elton" Hollywoods, ist doch wieder alles vor allem laut. Hier schreien sich die Leute sogar an, wenn sie einer Meinung sind. Wem der Trailer gefiel, der sei gewarnt: Mehr Gags gibts nich, nur noch die Melkszene, die ein neues Tief in der Geschichte des Kinos darstellt. Wer schon lacht,wenn einer "Dick" sagt, wird bestens bedient.
Leider ein endloses Borefest, das nichts zu erzählen hat und sich daher seine Laber- und Grunzhänger nicht leisten kann. Sieht schon wertig, aber auch bieder aus, dazu noch schwach besetzt und gespielt und daher total abhängig von den CGI-Primaten. Die sind zwar - bis auf Schmuse-Caesar - eindrucksvoll, aber tragen alleine keinen Film. Die "Affen mit Waffen"-Sequenz macht was her, gefiel mir bei J. Lee Thompson aber besser.
Fand erschreckenderweise, daß der halbwegs ging.
Die Ausreißer in Sachen "lustig" sind zwar absolut viehisch (müffelnde One-Liner, Meta-Gags wie Wesleys "tax evasion" und Banderas als absolut unerträglicher Suppenkasper), aber grundsätzlich hat der Film einen grimmigeren Tonfall als die Vorgänger. Das liegt fast ausschliesslich an Gibson, der als fieses Arschloch idealbesetzt ist und auch ernstzunehmend gefährlich rüberkommt. Die Äktschn knallt in Somalia und im ausladenden Finish ordentlich, allerdings sind die CGI-Explosionen und -Hubschrauber ne Frechheit; wer da nicht beide Augen zudrückt, macht schon nach fünf Minuten aus. Stallones trantütige Darstellung des dauerbegossenen Pudels kann man eh nicht mehr ernstnehmen. Ford weiß offensichtlich überhaupt nicht, wo er mitspielt, und bei Lis Auftritt fragt man sich, ob das nicht vielleicht Jet Lei oder Lo war.
Der Film weiß ja so gar nicht, wohin mit sich. Erst gallige Black Comedy, dann zäher Whodunit und am Ende doch noch Höllenfeuer und Splatterwurst - wer so viel will, nimmt sich viel Zeit, geschlagene zwei Stunden nämlich, und die sind besonders mittig in schwerster Spulgefahr. Daß der Quatsch nicht abschmiert, ist einem herausragenden Radcliffe zu verdanken, der selbst sein Geweih mit Fassung trägt. Lieblingsmoment: Der krasse Kopfschuß (bzw. die Reaktion darauf).
Zumindest formal einigermaßen ordentlich gemachter Indie-Thriller, der dank eklatanter Schwächen in Sachen Drehbuch und vor allem Charakterzeichnung - für diese ätzenden Asis soll ich mich interessieren? - schon nach kürzester Zeit langweilt. Eine hundsblöde Erlösungsmoral und dem entgegengesetzte Gewaltspitzen lässt das Ganze dann völlig aus dem Ruder laufen. Amanda Crew ist schön.
Einer der unvergeßlichsten Kinobesuche meines Lebens, wie von der Tarantel gestochen sprangen die ersten drei Reihen regelmäßig aus den Sitzen! Auch heute noch ein großer Spaß dank der exquisit ausgewogenen Mischung aus Humor und Grusel, fraglos einer der besten Tierhorrorfilme überhaupt. They don't make 'em like this anymore.
Klassische Ninja-Action, erstaunlich ansprechend in Szene gesetzt. Norris liegen gleich drei Frauen zu Füßen, die ersten zwei allerdings im Wortsinn und tot. Als Lover macht Chuck wahrlich keine gute Figur und die Fightershow läßt er sich von einem jungen Richard Norton stehlen, der hier gleich drei Leute spielt (einmal ohne und zweimal mit Maske). Der innere Monolog von Norris ist die Schau!
Ein Aufstand alter Männer, der sich im Casting offenbar vertan hat: Robert Mitchum als passives Intrigenopfer und Rock Hudson als harte Kampfsau? Es bleibt fraglich, ob die umgekehrte Rollenverteilung diese etwas planlose, sehr freie Elmore-Leonard-Adaption hätte retten können, schließlich kapitulieren sogar Donald Pleasence und Fabio Testi (mit absurdem Akzent). Bis einen der finale Shootout blutig überrumpelt, sind die meisten Segel schon gestrichen. Gut nur, daß Cannon dieselbe Romanvorlage ein paar Jahre später erneut aufgriff und uns 52 PICK-UP schenkte.
Fraglos eine der unteren Schubladen, aus der Michael Winner - ohnehin immer schwer trashverdächtig - hier beherzt schöpft. Wie Drehbuchautor Tom Holland mir verriet, hatte Winner "den Film völlig mißverstanden" und nach kräftigen Dialogkürzungen Erinnerungen an seine Death-Wish-Filme wachrufen wollen. Dementsprechend wird hier auch mal wieder allen Frauen - auch der minderjährigen Hauptfigur - übelst mitgespielt, ständig gibt's bitter aufs Maul. Winners Kumpel Jimmy Page hatte keine Zeit, deswegen musste Led-Zeppelin-Kollege John Paul Jones ran und fiedelt sich nicht eben ins Himmelreich. Ein wüster Krams ist das alles, schlecht gespielt und gruselig gedreht, aber eben deshalb doch so saftig.
Schlappe, generische Komödie, die noch nicht einmal eine überzeugende Prämisse hat, sondern nur zwei verständlicherweise gelangweilten Stars beim müden Gehampel zusieht. Shatner und Russo werden in Nebenrollen genauso verheizt wie De Niro und Murphy, die stumpfes Recycling betreiben. Schlimm.
All-out Sequel, das von der Escherschen Höllenvision über fieses Grand Guignol bis zum hanebüchensten Papp-Budenzauber alles bedient und dabei einen tiefen Blick in den Abgrund der menschlichen Seele bietet. Wenig Plot, viele Ideen, die auch mutig umgesetzt werden, wenn das Budget sie eigentlich in die Schranken weist. Ein erneut von Christopher Youngs verschwenderisch schönem Score geadelter Horrortrip, der sich zu den gelungensten - weil originellen - Schockerfortsetzungen zählen darf.
So völlig drüber, daß man dieses Landser-Abenteuer nicht mal mehr geschmackslos nennen mag; ein hübscher Ulk mit recht knalliger Action und ein paar guten Ideen. Die Kombination aus Eastwood, Savalas und dem völlig aus der Zeit gefallenen Hippie Sutherland macht sich gut.
Origineller Low-Budget-Film, gedreht in den Kulissen von BATTLE BEYOND THE STARS , der zwar in den engen Bahnen bekannter Science-Fiction-Klischees endet, aber dennoch stets zu überraschen weiß. Kinski ist toll!
Escape from L.A.: Steve DeJarnatts Drehbuch befand sich dank allgemeiner Begeisterung im ständigen Turnaround Hollywoods, bis er den Verkauf zum Preis von 400.000 Dollar ablehnte und den Film lieber selber machte. Ein großartiger Film ist es nicht geworden, aber ein groß gescheiterter Film; ein origineller Liebesfilm in einer möglichen 80er-Zukunft, voller berückender und einzigartiger Bilder von Theo van den Sande. Da wird erstmals auch die Musik von Tangerine Dream unersetzlich. Ein obskurer, sehenswerter Flop.
Der klügere und differenzierte Vorläufer von Fatal Attraction: Eastwoods Regiedebüt hat leider starke Timingschwächen, zeigt ihn aber als beeindruckend sensiblen und visuellen Filmemacher. Schön auch zu sehen, daß er die interessanten Rollen insbesondere seinen weiblichen und/oder schwarzen Kollegen zukommen läßt; 1971 wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Jessica Walter erhält dabei Raum für eine der eindrücklichsten und komplexesten Darstellungen einer schizophrenen Persönlichkeit. Das Monterey Jazz Festival hätte sich Musikfan Clint sparen können, aber auf der anderen Seite gibt es dafür diese absurd schöne Roberta-Flack-Montage und diesen unvergeßlichen Moment, in dem er Walters im Arm hält ("Don't leave me, Dave") und im Gesicht nur noch Angst und Resignation ist, ein Tier in der Falle. Ein bedrückender Psychothriller mit berauschenden Aufnahmen von Eastwoods Heimat Carmel und Umgebung.
Legendärer Trasher von und mit dem einstigen Schlagerstar und späteren Hirni Christian Anders, der sich bei genauerer Betrachtung eher als "meh" denn als Festival der Liebe erweist. Der Zug fährt nämlich schon nach irgendwo, da Anders selbst veritabler Kampfsportler (mit schwarzem Gürtel) und Leiter einer Karateschule war - und sich somit hier tatsächlich selbst spielt. Sangeskollegin Dunja Raiter ist als dunkle Versuchung auch ganz hot, die Kampfszenen sind okay und die Inszenierung eckt nicht böse an. Zum Lachen ist hauptsächlich die Nachsynchronisation, wenn etwa Manfred "Tom Berenger" Seipold dem schluffig-lieben Anders sein markiges Organ leiht und dann plötzlich "Wie kann man denn so gemein sein" brammen muß! Wer allerdings ein Meisterwerk des psychotronischen Schmierfilms erwartet, wird enttäuscht; allein der kleinwüchsige Deep Roy ("Du Gnom!"), der später in Tim Burtons Schokoladenfabrik sämtliche Bedienstete spielte, sorgt für leichtes Unbehagen, wenn er sich mit ein paar dankbaren Huren vergnügt.
Entspannter Thriller mit einem entspannten Hauptdarsteller - eine der besseren späten Arbeiten Eastwoods, mit so herzlich lässigen Momenten wie der Doughnut-Szene. Brian Helgeland hätte gut daran getan, die Auflösung dem zugrunde liegenden Roman zu entnehmen, aber auch so bleibt noch unterhaltsame Krimikost mit guten Nebendarstellern wie Jeff Daniels und Anjelica Huston. Großes Manko allerdings die unterdurchschnittliche Leistung von Wanda De Jesus, die eine elementare Rolle komplett vergeigt.
Von James Foley ordentlich gemachter Krimi, der natürlich in allen Belangen direkt von der Stange kommt. Travolta macht sich aber ganz gut als tapsiger Bootsbauer, und Vaughn konnte auch mal mehr als nur den Comedy-Fetti abspulen. Und wer spielt das kleine Wiesel besser als Buscemi? Ich seh sowas irgendwie ganz gern.
Das hätte einer der lustigsten Hollywoodsatiren überhaupt werden können, aber dank Steve Martins Harmoniesucht und der unerträglich öden Biederkeit Frank Oz' kommt nur ein halber Rohrkrepierer dabei rum. Die schrecklichen 60s-Dauerbrenner sind so schlimm wie der generische Gauner-Score, die Kostüme sind albern, die Farben superclean und Nebendarsteller gestikulieren wie im altbackensten Boulevardtheater. Am Ende haben sich alle lieb. Schlimm! Der Film lohnt sich nur wegen Murphy, der insbesondere als schlichter Bruder des ebenfalls von ihm gespielten Hollywoodstars mal wieder zeigen kann, was er drauf hat.
Freundliche Möchtegern-Screwballkomödie, die mit schlimmen Songs auf die Tränendrüse drücken will und Manhattan noch absurder verkleinert als der dritte Die Hard. Zum Glück gibt's Michelle Pfeiffer, die auch auf Clooney abstahlt: Erstaunlich, wie zappelig-nervig der damals doch war!
Spannende Alistair-MacLean-Verfilmung, die sowohl ihre zahlreichen Stars als auch das reizvolle Setting eindrucksvoll einzusetzen weiß. Besonders köstlich die britische Arroganz von Patrick McGoohan, die den hemdsärmeligen Rock Hudson bestens zu düpieren weiß. Die Sequenz mit dem U-Boot unter dem Eis ist ein absoluter Killer.
Unaufgeregtes Familiendrama, sympathischerweise in der Arbeiterklasse angesiedelt. Die nicht allzu inspirierte, aber angenehm unsentimentale Regie Bud Yorkins hält den Film weit genug vom Abgrund Seifenoper entfernt. Was TWICE IN A LIFETIME aber so sehenswert macht, sind die durchaus komplexen Figuren und die trefflich besetzten Schauspieler: Gene Hackman und Ellen Burstyn brillieren mit subtilen Darstellungen als echte Menschen mit echten Problemen und erhalten hervorragenden Support von Ann-Margret, Brian Dennehy, Ally Sheedy, Stephen Lang und - insbesondere - der für ihre Rolle Oscar-nominierte Amy Madigan. Ein Film, der nie an Schuldzuweisungen interessiert ist und seine Figuren in nachvollziehbaren, durch kein handelsübliches Happy Ending lösbaren Konflikten zeigt.
Muzak-Zimmer holt alle 15 Minuten den letzten Orgelakkord von "Also sprach Zarathustra" aus der Hose, um einen auf 2001 zu machen. Spätestens bei Ellen Burstyns Auftritt kullern dann die Lachtränen: Tür auf - Orgelakkord! Tatsächlich hat Interstellar natürlich nix mit 2001 zu tun, Nolans Film ist nämlich flach wie ne Flunder. Das ahnt man schon, als Anne Hathaway ihren kitschdoofen Monolog im Raumschiff rausleiert: Liebe ist geiler als Einstein! Was man dennoch an Sympathien für diesen unendlich langen, herzallerliebst aus den Fugen geratenen Schmonzes aufbringt, verliert sich nach einem guten Anfang und ein paar schönen Weltraumkapriolen zum Ende komplett. Die letzte halbe Stunde ist derart doof, beschränkt und hollywoodkleinbürgerlich, daß man sein Sitzfleisch an der Kasse runderneuern lassen will. Nolan ist und bleibt fantasielos, statt eindrucksvoller Bilder und Ideen gibt's nen Wasserplaneten, nen Islandplaneten, eine hüftsteife Rangelei auf selbigem und das Wurmloch ist ein Bücherregal! Das Wurmloch wird übrigens exakt so erklärt wie in Event Horizon, Loch ins Papier, falten, Bleistift durchstechen. Orgelakkord! Bleibt die Frage, warum man bei dem angeblichen Streben nach Authentizität Murmelmeister McConaugheys Gesichtsbräune vergessen hat.
Den Vergleich mit 2001 sollte man scheuen, selbst The Black Hole ist tiefgreifender als Interstellar.