Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Ein Film, der so gar nicht weiß, was er eigentlich erzählen will. Die schauspielerischen Leistungen fallen dementsprechend aus: Gandolfini geht einem als rüder Bulle total auf den Sack (sein völlig überflüssiger Off-Kommentar haut die Wurst vom Teller), Scott Caan gibt wie immer das gegelte Arschloch und Salma Hayek reisst mit ihrem Akzent wieder mal zu Lachstürmen hin - als sie an grünen Wäldern vorbei fährt, ruft sie "ze wuuutz"! In diesem blutrünstig und schlecht inszenierten, mit German Stupid Money finanzierten Film überzeugt allein Travolta als zwanghafter Klotz.
Erheblich besser als die zwei Vorgänger, aber das heisst nicht viel: Auch hier wechselt sich seelenloses CGI-Spektakel mit unerträglichem Boulevardtheaterklamauk ab, mittendrin der schreckliche Brendan Fraser und sein noch schrecklicherer Filmsohn. Maria Bello steigert sich mit entzückendem British Accent allzu tief in die Sache rein. Für ein erprobtes Familien-Franchise gibt sich der Film überraschend grausam; ein merkwürdiges Mißverhältnis, das dann doch für eine gewisse Art von Unterhaltsamkeit sorgt. Li, Wong und Yeoh werden brutal verheizt.
Ein Gruselfilm, der sich zwar erstaunlich beherzt in seiner grauen Tristesse suhlt, aber außer handzahmen Alptraumvisionen nicht allzu viel Beunruhigendes zu bieten hat. Gellar und Shepard mühen sich redlich, können aber auch keine Akzente setzen in diesem Durchschnittshorror, der nach 75 Minuten bereits den Sack zumacht.
Leider gefällt sich Regisseur Oren Moverman, der mit Harrelson und Ben Foster auch schon THE MESSENGER gemacht hat, allzu sehr als trippiger Ästhet; was bei den Jump Cuts noch ausgesprochen gut funktioniert, fängt bei ausgestellt "ungewöhnlichen" Einstellungen und völlig überdrehten Kamera-Moves bald so richtig an zu nerven. Moverman ist mal wieder einer von denen, die allzu gern auf allzu viele Knöpfchen drücken, ohne ihre Mätzchen auch mit irgendeiner Bedeutung bzw. Sinnfälligkeit aufzuladen. Aus Ellroys messerscharfem Charakterbild wird eine prätentiös in Szene gesetzte Absturzgeschichte, deren offenes Ende manchen gefällt, manchen nicht.
(...) Zu allererst ist da natürlich das unwiderstehliche Setting des Films in Südafrika, aus dem Regisseur Espinosa auch wirklich das Maximum herausholt. Das fängt mit den grandiosen Luftaufnahmen Kapstadts an, geht weiter mit fiebrigen Autojagden durchs sonnenheiße Verkehrschaos und wüster Action in der Kulisse des randvollen Fussballstadiums und gipfelt schließlich in einer wilden Hatz über die Dächer der Townships. Espinosa hat seinen ausgeklügelt farbkorrigierten Film so richtig reingehängt ins kochende Leben und erreicht damit ein Resultat, wie es so viril lange nicht mehr im großbudgetierten Actionkino zu sehen war.
Gens wirbelt ungelenk und unentschieden durch die klaustrophobische Situation und setzt eine Sequenz nach der anderen schwerhändig in den Sand. Seine Schauspieler lässt er dabei freimütig von der Leine und erntet überkandidelte Theatergesten, etwa von Michael Biehn als Hausmeister, der seine Zeilen so überspannt rausquetscht, als habe er Schmerzen beim Sprechen. Mittendrin die verhuschte Lauren German, die mit dunkelbraunem Pony und unschuldigem Blick auch schon in Horror-Sequels der TEXAS CHAINSAW MASSACRE- und HOSTEL-Serien die Sehnsüchte von Stubenhockern zu bedienen hatte. Hier wirkt sie als typische Genre-Heldin der Neuzeit reichlich verloren im Overacting-Chaos ihrer Kollegen.
Trotz für Poe-Aficionados durchaus reizvoller Grundidee ein sterbenslangweiliger, bieder inszenierter Mummenschanz mit einem krass fehlbesetzten John Cusack in einem ungewohnt schwachen Auftritt. Der Film lümmelt sich in schalen Kulissen einem total egalen Finish entgegen und versucht Einfallslosigkeit mit CGI-Blut wegzuwischen. Die dritte Supergurke in Folge von Regisseur McTeigue, reicht dann auch mal.
(...) Daß diese Enthüllung jedoch nicht zur Entzauberung wird, ja geradezu zwingend wirkt, hat dieser herausragende Film zum einen dem gewitzten und tatsächlich spannenden Drehbuch von Purvis, Wade und Logan zu verdanken, zum anderen der luxuriösen Regie von Sam Mendes, der das Geschehen von seinem Stammkameramann Roger Deakins in berückend schöne Bilder tauchen lässt. Zusammen gelingt ihnen das kleine Wunder, die Figur James Bond zu vermenschlichen, auf der anderen Seite aber den Mythos anzufüttern, mit der Auffrischung alter Elemente sogar zu erneuern. Das gilt für den neuen, sehr jungen Q (Ben Whishaw), der 007 in die Gegenwart holt ("Haben sie explodierende Füllfederhalter erwartet? Das machen wir nicht mehr"), genauso wie für den guten alten Aston Martin, der seinen Schleudersitzknopf immer noch im Schaltknüppel versteckt. (...)
Digitalwulstiger als PREMIUM RUSH geht doch gar nich.
Ein absurdes, gerade deshalb potenziell sehr interessantes Szenario, aus dem der Film allerdings reichlich wenig macht. Auch was die Psychologisierung der frustrierten Hauptfigur angeht, lässt THIS PARK IS MINE viel zu Wünschen übrig. Immerhin gibt es ein paar atmosphärische Bilder des leeren Central Park zu sehen (die klingelnden Telefone in der Dunkelheit vergißt man auch nicht so schnell), deutlich mehr Action als erwartet, einen gewohnt grenzpeinlichen Tangerine Dream-Score und den starken Auftritt von Yaphet Kotto. Ein leidlich unterhaltsames Genre-Zeitzeugnis, dem man die Fernsehheimat allzu deutlich anmerkt.
Selbstgefällige schwarze Schlaubergerkomödie, die immerhin einen guten Witz zu erzählen hat: Daß nämlich die Verhaltensweisen von Protagonisten in Horrorfilmen so irrational sind, daß sie nur von außen gelenkt sein können. Den Witz hat Wes Craven allerdings schon deutlich subtiler erzählt. Die Schauspieler sind zum Ulken verdammt, was zumindest Bradley Whitford an der Seite eines selbstgefälligen Richard Jenkins ganz ansprechend gelingt. Am Ende übernimmt sich der Film erheblich, gibt sich aber beherzt und erfreut mit einem überqualifizierten Cameo. Besonders clever ist dieses Meta-Kino nicht gerade, und das postmoderne Gefeixe wird wohl eher Nerds als Denkern zusagen, aber ich fand es über weite Strecken recht vergnüglich. Wer mit "White Knuckles" von OK Go beginnt und mit "Last" von NIN aufhört, kann auch nicht ganz schlecht sein.
Auch APOLLO 18, dessen Setting (Mondlandung) ja tatsächlich beste Voraussetzungen für eine schon aus wissenschaftlichen Gründen glaubhafte, permanente Kamerabeobachtung rechtfertigt, muß seine Protagonisten irgendwann Sätze wie "We MUST document this!" sagen lassen, was einen dann doch wieder total aus dem Film haut.
Ein Problem, das vor allem im fehlendem Mut zur Lücke begründet ist. Dabei wäre es doch die große Chance, auch einmal erzählerische Sprünge zuzulassen und vom Zuschauer zu verlangen, sie selbst zu füllen, ihm selbst die Entscheidung zu überlassen, was da passiert sein könnte und was es für den Fortgang der Geschichte bedeutet.
Was an Heist Movies ja eigentlich so großen Spaß macht, nämlich den ausgeklügelten Plan über die Bühne gehen - und scheitern - zu beobachten, das hat Ratner überhaupt nicht drauf. Hier passiert es einfach, wenig spektakulär, irgendwann sind sie drin und das Geld ist nicht da, wo es sein soll. Daß dann noch ein Auto an der Hochhausfassade baumelt und man sich rundherum abseilt, ist ganz nett, aber wer mir den letztendlichen Verbleib der Karre erklären kann, soll sich doch bitte bei mir melden. Immerhin gönnt sich Ratner ein Ende, das dem Zuschauer nicht die hundertprozentige Schmusigkeit bietet und so doch eher in einem Film aus den 70er Jahren zu erwarten gewesen wäre; leider wirkt es hier dementsprechend ziemlich unpassend.
Sympathische Neuauflage der klassischen Fernsehserie DRAGNET, deren parodistisches Element sich freilich in der von Dan Aykroyd mit gewohntem Strebercharme überzeichneten Hauptfigur liegt. Die Komödie hat das Herz am rechten Fleck und ist noch völlig frei vom Reaktionären gegenwärtiger Hollywood-Auswürfe; hier wird alles aufs Korn genommen, was den Amis lieb und teuer ist, vom schlechten Essen zu Enthaltsamkeit, von Religion bis Porno (Dabney Coleman lispelt lieblich den Hefner). Die Hauptfigur ist ein fortschrittlicher, promisker Detective, mit jugendlicher Energie gespielt vom einst doch so lässigen Tom Hanks. Die Comedy-Highlights liefert allerdings ein unglaublicher Christopher Plummer, der als sündiger Geistlicher vor Spielfreude fast aus dem Talar platzt!
Erstklassiges Sequel vom ewig unterschätzten Könner Bill Lustig, der sich hier als Meister in Sachen Farbe und Ausleuchtung empfiehlt und vor allem, wie immer, mit Authentizität begeistert. Der dritte Teil macht aus Matt Cordell zwar die handelsübliche Freddy Krueger-Dumpfbacke, setzt aber im Plot klugerweise nicht auf Sinn, sondern auf Bewegung - und belohnt den Genrefan mit einem unglaublichen "Brennender Mann fährt Auto"-Finish. Robert Davi glänzt als knochentrockener Cop, in Nebenrollen können Grant Bush und Robert Forster mit jeweils nur einer Szene Akzente setzen. Auch das ist Lustigs Verdienst.
In Luigi Cozzis Disco-Weltall ist der Teufel los: Klar ist das wüster Trash, wilde Exploitation, irgendwo zwischen armseligen STAR WARS-RipOff und SINDBAD-Hommage, aber herrje, der Film ist so voller Liebe und Details, ständig passiert wieder was Verrücktes und bunte Farben explodieren vor dem staunenden Auge. Und das alles entlang eines Handlungsgerüsts, das gleichzeitig supersimpel und supersinnlos erscheint! John Barry rödelt seinen altbekannten Weltraummarsch dazu und gibt dem Ganzen mitunter eine gewisse Eleganz, die der Film so gar nicht verdient hat. Irrsinn: Joe Spinnell als Ming für Arme, der gesichtsgelähmte Revivalist Gortner als Alien und die heiße Caroline Munro, die sich von Candy Clark nachsynchronisieren lassen musste. Wer diesen Film nicht mag, hat a) kein Herz und b) keine Augen im Kopf.
Widerwillig gibt man zu: Diese Liebeskomödie ist eine erheblich vergnüglichere Angelegenheit als SLEEPLESS IN SEATTLE, man fühlt sich geradezu eingewickelt von allen Beteiligten, nicht zuletzt von einer ausgesprochen einnehmenden Meg Ryan. Aber der Film verärgert nicht nur mit allzu offensivem Product Placement und der weblichen Präsentation der Welt der Bessergestellten in der Upper Westside, sondern und vor allem mit seiner "Moral": Der fiese Kapitalist Hanks zerstört genießerisch Ryans kleinen Buchladen und kriegt am Ende trotzdem das Mädchen - und das Mädchen begreift die Zerstörung auch noch als Befreiungsschlag? Fies.
Unbeschreibliche grauenhafte, englischsprachige Chansons preisen die Hauptfigur, die Delon in eigener Regie schauspielerisch wie inszenatorisch geradezu obszön eitel in Szene setzt. Daß Delon davon auszugehen scheint, eine junge Frau würde die mehrfache Vergewaltigung durch fiese Gangster so locker von sich werfen wie einen morgendlichen Kopfschmerz, hinterlässt einen unangenehmen Nachgeschmack. Dennoch handelt es sich hier um eine sehenswerte, typisch französische Variante eines hard boiled-Krimis, bei der man nur mühsam den Überblick behält, aber bestens unterhalten und mit einer hübschen Autojagd belohnt wird.
Komplett ereignis- und spannungsloser Billo-Schrott, in unansprechenden Kulissen und vor den Linsen von "Überwachungskameras" gedreht; irrsinnig langweilig, handwerklich ungenügend und vor allem total überflüssig. Eine totale Zeitverschwendung, wäre da nicht Lundgren, der zwischen dem exzentrischen Killer in ONE IN THE CHAMBER und dem Drogen-Böswatz hier durchaus Bandbreite zeigt - sich am Ende aber doch von egalgesichtigen Jungspunden an die Wand nageln lassen muss.
Don't believe the hype. Nach einer hochspannenden, in seiner Figurenkonstellation ausgesprochen originellen ersten halben Stunde verliert sich THE CHASER in einem umständlich erzählten Chaos, dem jegliche Dringlichkeit zunehmend abgeht. Die verstärkt auftretenden komödiantischen Elemente sind vor allem albern und negieren den düsteren Beginn zusehends. Abgerundet wird das Ganze dementsprechend unpassend mit dem gerade in Asien so angesagten Zynismus (bzw. Fatalismus), der Filmrezensenten und ähnlichen Kellerkindern natürlich wunderbar ins enttäuschte Weltbild reinläuft, mir aber reichlich abgeschmackt und vor allem selbstzweckhaft vorkommt.
Erstmal die Hälfte der 5 Minuten Press Junket-Zeit damit verschwenden, sich die Handlung nacherzählen zu lassen, und dann den Star mit Presseheft-Standardfragen langweilen. Warum nicht gleich das EPK transskribieren?
Mit dem ganz dicken Pinsel gestrichene Krimischnulze, die am Ende gar nicht mehr weiß, wohin mit sich vor lauter Tränendrüse und Erklärnot. Vorher gibt es mal wieder ausgesucht schöne Bilder, einen konzentrierten Simon Yam als Ermittler, der seine Wohnung mit Fotos von Opfern zukleistert und eine originelle Keilerei an Bord einer CGI-Seilbahn. Das große Geheimnis weiß jeder, der nicht nebenbei am iPhone hängt oder den Hausputz macht, nach spätestens zwanzig Minuten zu entschlüsseln. Vom ausgesprochen brutalen Anfang abgesehen hat das was von schickerem ZDF-Freitagabend-Krimi.
Amateurhaft inszenierter und gespielter Low Budget-Krams, der schon aufgrund seiner technischen und schauspielerischen Defizite keinerlei Spannung aufzubauen in der Lage ist, aber auch schon früh jede Art von Nachvollziehbarkeit nach Hause schickt. Langweilig.
Zwei Stunden lang ist das ein absoluter Triumph Finchers, ein unerhört ausgefeilt kadrierter, stimmungsvoller und von Ross/Reznor adäquat befeuerter Thriller. Dann, im allzu fröhlichen, halbstündigen Epilog, verlieren er und Zaillian Faden und Maß und unterliegen zumindest an dieser Stelle der vergleichsweise biederen schwedischen Verfilmung (auf der dieser Film, das muß man sagen, eher basiert als auf dem Roman). Rooney Mara schlägt sich recht wacker in der mädchenhafter angelegten Rolle der Lisbeth, aber die wahre Sensation ist Daniel Craig, der hier absolut jeden Ton trifft. Ein schöner Film, der allerdings ruhig etwas mehr hätte weh tun dürfen.
Hollywood-Schlock, der mit sowas wie Plausibilität nichts zu tun haben will und gegen Ende auch noch den letzten Rest von Selbstachtung bzw. Glaubwürdigkeit über Bord wirft. Zähneknirschend erträgt man die arme Genesis Rodriguez, die als voll sassy Latina ihre dicken Möpse ins Bild halten muss - und findet im bunten Treiben so manch ordentliche schauspielerische Leistung, etwa von Elizabeth Banks als verkaterte Verhandlerin und Titus Welliver als Cop aus der Bronx, sowie einen mal wieder brutal fiesen Ed Harris. Totaler Quatsch ist das, frei von nachvollziehbaren Motivationen für die Charaktere, aber auch ausgesprochen unterhaltsam, mitunter sogar spannend.