Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Schon ziemlich geiler Film. Mehr als nur THE RAID mit Helmen, eher der durchaus gelungene Versuch, einen existenzialitisch-trippigen Actionfilm zu schaffen, der die geliebte Hauptfigur zwar nur als Mittel zum Zweck, aber dennoch vorlagengetreu und effektiv einsetzt. Daß in diesem angenehm simpel gehaltenen Knallbonbon Platz ist für memorables Schauspiel, ist kein kleines Wunder: Urban absolviert überzeugend seine Eastwood-Hommage, Lena Headey gibt eine formidable Superbitch ab und Olivia Thirlby ist eine kleine Sensation in einer quasi unspielbaren Rolle - so mätzchenfrei und unanstrengend würde man Frauen gern öfter in solchen Parts sehen. Die Brücke zu THE RAID schlägt der Film auch im etwas gestrigen Score von Paul Leonard Morgan, der allerdings deutlich mehr Wumms hat als das unsägliche Weichgespüle von Shinoda im Bruderfilm aus Asien. Das unschön einkopierte CGI-Blut und die l'art pour l'art-Zeitlupenexzesse hätte DREDD gar nicht gebraucht.
(...) Auch zu Moskau fällt dem erschütternd schlechten Drehbuch von Skip Woods bald schon nichts mehr ein, und so geht es eben nach Tschernobyl, wo ein dunkelschmutziges Fabrikhallen-Finish, wie man es eher aus in Osteuropa angesiedelten Videopremieren kennt, auf die McClanes wartet. Und dann ist der Spuk auch schon vorbei; einige richtig fette Actionmomente hätten vielleicht sogar zu beeindrucken gewusst, wären sie nicht alle, und zwar wirklich ausnahmslos alle bereits in den Trailern verbraten worden; vom wiedergewonnenen R-Rating merkt man bis auf den völlig verschenkten "Motherfucker" auch nichts. Ist aber auch egal, denn das Geknalle findet eh gänzlich frei von Spannung statt und ist so vor allem nur eins: Laut.
Zu Unrecht vielgescholtenes Dschungelabenteuer, in dem sich ein Mann und eine Frau screwballig kabbeln, während sie im Regenwald ein Heilmittel für Krebs suchen. Nun hat sich Connery schon mal schöner gekabbelt, zum Beispiel mit Frances Sternhagen in OUTLAND, und Frau Bracco hat die Goldene Himbeere auch nicht ganz unverdient gewonnen. Aber John McTiernan findet so manch imposante Szene im Dschungel, die Jerry Goldsmith mit einem weiteren Juwel von Score bespielt. Schön!
Eine schön sentimentale "Story" hat sich Hollywood da über Glenn Millers Leben zusammenfantasiert! Aber das macht nichts - James Stewart und June Allyson sind ein wunderbares Traumpaar, und Könner Anthony Mann hat den Zuschauer schon von der ersten Szene an am Haken - der Zuschauer wird fortan mit einer rührenden Szene nach der anderen um den Finger gewickelt. Die zweite Hälfte gehört der Musik, und die klingt heute noch fantastisch.
Die Rekonstruktion der entscheidenden Schlacht des Pazifikkriegs gerät allzu steif in diesem Quasikatastrophenfilm aus den 70ern, der fröhlich Originalaufnahmen mit Szenen aus anderen Filmen unter den Eigendreh mischt. Dieses Collagenkonzept geht allein schon deswegen nicht auf, weil bildlich natürlich nichts zusammenpasst. Neben sehr wenigen memorablen Momenten (der Pilot, der in seinem Cockpit in Flammen aufgeht) begrenzt sich der Schauwert dieses Films auf eine eindrucksvolle Garde an Hollywood-Haudegen, die hier - teilweise in Kleinstrollen - halbdunkle Kommandozentralen bevölkern.
Es ist Arslan sicher hoch anzurechnen, daß er sich eines im neuen deutschen Film sehr überraschenden Sujets bzw. Genres angenommen hat, und tatsächlich fühlt sich GOLD mit seinen deutschen Schauspielern und Dialogen in der kanadischen Wildnis des endenden 19 Jahrhunderts kein Stück unecht an. Aber zu erzählen hat er nichts. Dank durchsichtiger Figurenkonstellation ist schon nach einer Viertelstunde sonnenklar, wem hier was wann und warum passiert und wie das Ganze endet. Der Tod kommt zum Sonnenuntergang, und das Böse trägt schwarze Hüte. Eine enervierend monotone Musik, die im erwartbarsten Moment die immergleichen Akkorde auf der E-Gitarre anschlägt, betont die quälende Langweile nachdrücklich. Nach dem fantastischen IM SCHATTEN ist das hier, leider, ein fader Reinfall.
Gut gelaunte, ideenreiche Actionsause, die Statham zu Recht als gültigen Actionstar etabliert hat. Der erste TRANSPORTER hat Tempo, Dampf und Charme und sonnt sich im Spätsommer eines berückend schönen Frankreichs; die in den Fortsetzungen über Gebühr überreizten Albernheiten halten sich hier in gerade noch ertragbaren Grenzen. Und dieses Haus! Dickes Minus nur für einen cheesy Score, der sich ab und zu ins Land der Peinlichkeiten absetzt.
Ein Instant Classic schon in den ersten Filmminuten. Hinterlistig und ausgesucht clever demontiert Kevin Williamson den Slasherfilm und dreht dem Zuschauer eine lange Nase, während Wes Craven mit unaufgeregter Hand dafür sorgt, daß die Satire nicht zur Parodie wird. Ein in - trügerisch friedlich vom Tod kündenden - goldenen Herbstfarben getauchter Abgesang für ein Genre, das hier einen ausgesprochen virilen Lebensabend erfahren darf.
Schlimm, diese Frauenkarikatur, die die fleischgewordene Haselnuß McAdams hier im Dienste der runtergekommenen Klischee-RomCom hyperbolisch abzukreischen hat. Ein unverblümtes Plädoyer für Idiotenfernsehen, mittendrin der komödiantisch hochbegabte Harrison Ford, so wunderbar grumpy und souverän, arg verschenkt an dieses teils ausgesprochen nervige Nichts.
Ja, der Film ist zu lang. Viel zu lang. Aber es gibt dank ausladender Bauten so manchen Schauwert, den kein Rechner dieser Welt einem so imposant vor die Augen zaubern könnte. Und das Hin und Her der Liebesaffäre zwischen Cleopatra und Marc Anton blickt treffsicher in die Zukunft der Amour Fou der Hauptdarsteller, die übrigens nicht so recht glänzen dürfen: Taylor wirkt als frecher ägyptischer Backfisch etwas alt, und Richard Burton muß Marc Anton als versoffene Lusche in Hotpants geben. In der letzten Stunde aber spitzen sich die Ereignisse zum tragischen Melodram zu und hinterlassen deutliche Spuren, dann ist sogar Rex Harrisons starke Leistung als Julius Cäsar schon verblasst.
Mit Italowestern hat das alles entgegen landlaeufiger Meinung absolut nichts zu tun - und wenn, dann eher mit Ulknudeln wie "Beichtet Freunde, Halleluja kommt" als mit Django. Eine ausgesprochen alberne Komoedie ist das geworden - Tiefpunkt die quaelend lange Ku Klux Klan-Szene - in der Waltz' dauerironischer Tonfall in seinen Monologen alsbald anzustrengen beginnt. Der froehliche Schwank wurde von Tarantino erstaunlich uninspiriert, mitunter sogar richtiggehend langweilig in Szene gesetzt und erfreut als Nummernrevue mal mehr und mal weniger. Di Caprio ist grossartig, Jackson war nie besser, aber trotz vergnueglicher Momente verhaelt es sich alles wie mit den Cameos: Manche inspiriert (Dern, Parks), manche erwartbar (Nero), manche ueberfluessig (Savini, Jonah Hill, Zoe Bell). Nach langen drei Stunden mit viel, viel Gesabbel bleibt die Frage: Was solls?
Der kluge Weisse schult den dummen Bimbo: Die Schwarzen machen in diesem Film vor allem grosse Augen, ausser Foxx und Jackson müssen alle fein die Schnauze halten.
Denkbar unspektakulärer Krimiplot - mit dem unsympathischen Westentaschen-Cruise Mark Harmon und der patzigen Backfischperformance Meg Ryans schwer belastet. Aufgewertet wird dieser schön anzusehende San Francisco-Film aber durch den Rapport zwischen Connery und Warden sowie die berückende, atmosphärische Kameraarbeit, die Peter Hyams seinem eigenen Film geschenkt hat.
Erstaunlich, welche Strahlkraft der mittlerweile doch ausgesprochen unsympathische Gibson in diesem schrecklichen Film noch zu entwickeln weiß. Leider erkennt man seine Vorlieben in diesem von ihm mitverfassten Blödsinn nur allzu schnell: Three Stooges-Humor unterster Kajüte sowie jede Menge Folterszenen. Was an GRINGO, der einen dank Mad Mel und manch ansprechender Settings nicht sofort verliert, besonders abstösst, ist das ständige Vergreifen im Ton: Da wird eine Frau mit Stromstößen malträtiert, ein Kind sticht sich selbst die Organe kaputt - und in der nächsten Szene gockelt Gibson mit Regenschirm von einer Explosion davon. Sowas will ich zumindest einfach nicht mehr sehen.
Der ultimative Slasherfilm, völlig frei von Plot und Story, reduziert bis auf die Knochen: Nie war das Konzept des Killerkinos klarer als in diesem perfekten Abzählreim. Set 'em up, knock 'em down, und zwar fies und schnell und unnachgiebig; diese unverfälschte Einfachheit dürfte auch Grund für die Beschlagnahme in Deutschland gewesen sein. In seiner zielorientierten Geradlinigkeit ist der zum Sadismus neigende Grobhandwerker Zito geeigneter als der unauffällige Vorgänger Miner. Humor wird nur erlaubt, um Charaktere zu vermenschlichen, was dank der exzentrischen Auftritte von Corey Feldman und Crispin Glover auch bestens glückt. Was diesen Vorzeigeschlitzer aber so effektiv macht, ist der Realismus der Kills, die einem in der Nachfühlbarkeit so manches Zucken entlocken und weit entfernt sind vom Super-Jason der Fortsetzungen. Untypischer Gipfel des frostigen Realismus dann der Mord mit der Gartenklaue: "Oh my God, he is killing me!" Ein Meisterwerk des "schlechten" Films.
Absoluter Schrott. Nimmt sich ungeheuer wichtig, ist aber im Herzen doch nur eine unsäglich mies getrickste Splatterwurst mit Hang zum Sadismus; mittig will er dann besonders nasty sein, und Gorebauern, die gern sehen, wie Frauen mit der Faust ordentlich aufs Maul kriegen und ihnen danach mit dem Messer zwischen den Schenkeln gefuhrwerkt wird, kommen voll auf ihre Kosten. Wenn die "Guten" die Messer wetzen, setzt übrigens das Schlagzeug und die Schweinegitarre ein, und der Böse hat nen Iro. Totaler Bodensatz und Hassfilm 2012.
Zumindest der überhaupt nur erträglichste Film von Fettbacke, weil er sich ziemlich frei in seinem selbstgeschaffenen kleinen Universum bewegt und man nie so recht weiß, was als nächstes kommt; nicht zuletzt dank Parks' Performance stellt sich sogar ein gewisses Unbehagen ein. Mit einem guten Film - oder, wenn man mal ehrlich ist, mit Film generell - hat das alles allerdings immer noch recht wenig zu tun, da hier auch wieder unfaßbar viel gelabert wird, einfach nur gelabert: Ob das nun der Sermon des irren Predigers ist oder ein simples Telefongespräch, alles dauert schier endlos, die Seiten rascheln noch mehr als im QT-Alptraum DEATH PROOF, und das will was heißen. Das Ende von RED STATE ist schlichtweg n echter cop-out (pun intended).
In der RESIDENT EVIL-Reihe geht es mittlerweile wirklich um überhaupt nichts mehr - außer Pose, Geste und Effekt. Doch wenn einer diese drei Elemente so überzeugend abfeiert wie Paule Anderson, funktioniert das sogar: RETRIBUTION, diese atemlose Best Of-Show, die den mittlerweile völlig weggetretenen Apokalypse-Irrsinn dieses Franchise nur noch als Basis für eine Dauerverfolgungsjagd nutzt, ist eine bildgewaltige Actionsause mit allem Zipp und Zapp, die eigentlich nichts in der Hand hat und dennoch bestens überwältigt. Nur der digitale Rolls, der hätte nicht sein müssen.
Die TWILIGHT-Reihe wird sicherlich einst fröhlichen Gays zu sektlastigen Camp-Abenden dienen, und wer könnte es ihnen verdenken, so merkwürdig fällt diese Mischung aus Teenie-Dream und Horrorbudenzauber aus: Visuell mäandernd zwischen Hochglanzporno, Daily Soap und Arthouse-Brezel, musikalisch zwischen Fahrstuhlzupf und Indie-Sampler, personell zwischen Schmachtgesichtern und ulkig geschminkten Fashion Victims. Doch es mag auch daran liegen, daß Homosexuelle eine starke, selbstbestimmte Frauenfigur viel herzlicher zu goutieren wissen als irritierte Heteros und die wunderbare Kristen Stewart sich in diesem letzten Teil nachdrücklich als gottgegebener Gegenentwurf zu den hasel- oder gruseläugigen Geschlechtsgenossinnen ihrer Generation positioniert - geh mir weg mit StoneMcAdamsWinstead und wie all diese Collegegirls heißen. BREAKING DAWN II schummelt sich quasi bewegungslos durch steife Dialogszenen in einem Designerhaus, oft unfreiwillig komisch, sympathischerweise aber auch freiwillig, und entlädt sich in einem saftigen Stand-Off auf dem Eis (die TWILIGHT-Serie sichert sich den Platz für die Teenie-Franchise mit den meisten appen Köppen), gefolgt von einer Mittelfinger-Verarsche vom Feinsten. Zum Schluß dann noch das Bekenntnis zur ganz großen Liebe, so daß die Zielgruppe, erneut bestens und ehrlich bedient, maximal schmachtzufrieden nach Hause gehen kann. Und warum auch nicht.
Ist alles ganz okay, Hawke ist super, die Musik erstklassig (ausgewählt) und die Super 8-Videos sind schön fies, besonders das mit dem Gartengerät. Aber der Film stagniert mir einfach zu sehr, ziemlich schnell stellt sich die immergleiche Abfolge von Standardsituationen - nachts schaut Hawke Super 8-Filme oder sitzt am Macbook, tags streitet er mit seiner Frau, nachts machts "buh" - und damit Redundanz ein. Das Haus ist außerdem schmucklos und häßlich und der Film mitunter auch. Ausgerechnet das vielgescholtene Ende hat mir gut gefallen, da wurde man doch noch mit einer ziemlich finsteren Auflösung belohnt - aber dem ungleich besseren INSIDIOUS kann SINISTER mal sowas von gar nicht das Wasser reichen.
Grundsätzlich aber in der Tat ein begrüßenswerter Trend im Horrorgenre.
Imposantes Fantasymärchen, von Rupert Sanders mit Gusto inszeniert; auf den nächsten Film dieses talentierten und geschmackssicheren Filmemachers freue mich jetzt schon. Einer der wenigen Filme des Jahres, die echte Kinomagie zu generieren vermögen, mit großen Bildern und tollen Spezialeffekten, von denen die "Verzwergung" der Herren Hoskins, Winstone, Frost usw. nicht der schlechteste ist. Stewart und Hemsworth sind klasse, auch weil sie sich beide nicht den drohenden Klischees ihrer Rollen unterwerfen, aber Theron stiehlt die Show: Mt der dritten Bitch-Galavorstellung in Folge beweist das eiskalte Model echte Inselbegabung. Ihre Performance ist eine derart heißgekochte Nummer, daß man sie jetzt schon als die bessere Sharon Stone bezeichnen darf und hoffentlich irgendwann richtig schön abgehalfterten Hag Horror mit ihr zu sehen bekommt. Sehr beeindruckend. Wie übrigens der ganze Film, den James Newton Howard stilvoll begleitet.
Fängt vielversprechend an, sehr stimmig und konzentriert; um so knalliger dann die "Na sowas!"-Wendung, die tatsächlich bestens bei Laune halten würde, käme am Ende nicht der Kuckuck aus der Uhr. Schade.
Kurz vor Ende des Jahres doch noch ein großes Highlight. Die Spitzen in Richtung Musikindustrie sind vielleicht nicht besonders feinsinnig, aber sehr lustig, so wie der ganze Film, der in seinen absurdesten Momenten den Gaga-Humor alter Helge Schneider-Filme in Erinnerung ruft. Strunk, Schamoni und Palminger machen sich herzerfrischend zum Horst - die Szene, in der Alex Christensen dem Fraktus-Sound seine Bumsdiscobehandlung verpaßt, gehört für mich zu den großen Momenten 2012. FRAKTUS ist darüber hinaus nicht nur Parodie auf Filme wie SOME KIND OF MONSTER und ANVIL!, sondern auf erfrischend kenntnisreiche Art auf den Dokumentarfilm als solchen und dessen zweifelhafen Anspruch auf "Echtheit".
Super.
Frage mich, was da der Pitch gewesen ist. Borderline-Psychopathin kommt aus der großen Stadt zurück ins verkackte Heimatkaff und will ihr Highschool-Sweetheart wiederhaben?! Zwei Fragen. Warum will sie das? Und was erzählt der Film dann? Erstens: Weiß keiner. Zweitens: Nichts. Unter den Blinden ist der Einäugige König, und so fällt die verrückte Hauptfigur inmitten der Karierte-Hemden-Träger mit ihren Blagen und den Einfamilienhäusern und den Sports Bars und dem Fast Food zwangsweise am sympathischsten aus. Charlize Theron ist zwar auch weiterhin nicht in der Lage, sowas wie Empathie in ihr Spiel zu bringen - keine Ahnung, wann aus dem natürlich-talentierten Mädchen aus DEVIL'S ADVOCATE dieser Apartheidmodel-Schauspielroboter geworden ist - aber die Bitch hat sie drauf. Reicht aber leider nicht für diesen merkwürdigen, stagnierenden Film, der sich am Ende zunächst in den Irrsinn rettet, um dann wenigstens tatsächlich seiner durchgeknallten Hauptfigur den Rücken zu stärken. Das war n Satz mit x.
Die Aufmerksamkeit und die Anerkennung, die REGENERATION unverdient versagt blieb, erhält DAY OF RECKONING jetzt im Übermaß. Und das zumindest teilweise auch unverdient. Denn der Film will alles sein: Schräger 80er-Horrorfilm mit übertrieben harten Blutwurst-Einlagen, straighter Actioner mit exquisiten Fights und einer konventionellen, gleichwohl handwerklich fehlerlosen Autoverfolgungsjagd, aber auch noch "Universal Soldier - Un film de Gaspar Noe". Das ist zuviel. Die Einzelteile wollen einfach nicht zusammenkommen, mitunter macht sich Hyams hier ein bißchen lächerlich mit dem Versuch des spirituell-philosophischen Quasi-Actiondramas, und knapp 110 Minuten sind weiß Gott zu lang: DAY OF RECKONING sieht aus wie ein Rough Cut, dem man noch schön die Hänger wegrasieren könnte. Es fehlen auch einfach die eindrucksvollen Bilder, die den Vorgänger und auch DRAGON EYES auszeichneten; visuell ist der Film weit weniger aufregend als Hyams' letzte Arbeiten. Selbst Michael Krassner kapituliert und wummert mit seinem Score zwar weiterhin geschmackssicher, aber ausgesprochen zurückhaltend vor sich hin. Der neue UNIVERSAL SOLDIER ist ambitioniert gescheitert, er ist auch prätentiöser Humbug, aber faszinierend ist er mitunter auch. Wenn der Film gegen Ende mit dem Boot ins Herz der Finsternis tuckert und sich geradezu niedlich APOCALYPSE NOW andient, stellt sich wieder das existenzialistische Alptraum-Feeling ein, das REGENERATION auszeichnete. Scott Adkins erdet das Ganze als eine Art Action-Affleck, Dolph Lundgren hat einen sagenhaft abgefahrenen Einstand und erneut den ganz großen Abgang, und Van Damme - ja, Van Damme hat einen weiteren Jahrhundertauftritt 2012; wenn er am Ende da steht, bemalt wie der Voodoo-Meister in LIVE AND LET DIE, der Verkünder des Todes, der Sinnlosigkeit, des ewigen Kreislauf des Nichts. In seinem aufgeplusterten Irrsinn doch einer der faszinierendsten Filme des Jahres.
Mit Tempo und Gusto inszeniert, mit so manch schönen Bildideen, die ein Film wie JOHN CARTER komplett vermissen lässt. Smith gibt nicht den satten Hollywoodstar, sondern erfreut mit makellosem Timing und findet in Brolins entzückend akkurater Tommy Lee Jones-Karikatur einen ausgezeichneten Anspielpartner. Der Film säuft gegen Ende etwas ab - wie so oft - aber er erinnert einen nach dem fürchterlichen zweiten Teil doch wieder daran, warum man Teil 1 damals mochte. Seine Produktionsgeschichte sieht man ihm allerdings besonders der viehischen Continuity wegen durchaus an.
Auf unspektakuläre Art zufriedenstellend, ähnlich wie AMERICAN REUNION - nicht gerade "gute Filme", aber Entertainment, das kurzlebig erfreut und nicht verärgert.