Kenduskeag - Kommentare
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Alle Kommentare von Kenduskeag
“Die Brücke am Kwai” läutete eine neue Phase in der Karriere des britischen Regisseurs David Lean (Lawrence von Arabien, Doktor Schiwago) ein, war dessen Name doch fortan mit aufwendigen Filmepen verbunden, welche zumeist vom Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen erzählten.
Burma 1943: Ein britisches Bataillon unter der Führung von Oberstleutnant Nicholson (Alec Guinness) gerät im Dschungel in japanische Gefangenschaft. Lagerkommandant Saito (Sessue Hayakawa) befiehlt den Gefangenen, eine Eisenbahnbrücke über den Mae Nam Khwae Yai (kurz: ‘Kwai’) zu bauen, die innerhalb weniger Wochen fertiggestellt werden muss. Saito will für diese Arbeit auch die Offiziere heranziehen, doch Nicholson weigert sich unter Berufung auf die Genfer Konvention, der Anordnung der Japaner nachzukommen. Derweil gelingt dem amerikanischen Commander Shears (William Holden) die Flucht aus dem Lager...
Leans von bitterer Ironie durchsetzter Antikriegsfilm legt auf eindringliche Weise die Sinnlosigkeit und den schieren Wahnsinn des Krieges offen und begeistert dabei mit einer dichten Dschungel-Atmosphäre, einem feinen Gespür für Charakterzeichnung sowie starken Darstellerleistungen.
Liegen die Sympathien des Publikums anfangs noch eindeutig auf Seiten des britischen Befehlshabers, der sich gegen die drakonischen Strafen des japanischen Lagerkommandanten behaupten muss, wird mit fortschreitender Laufzeit klar, dass beide Männer sich in ihren Methoden kaum unterscheiden. So zieht Nicholson in einer besonders zynischen Szene die Soldaten aus dem Lazarett selbst zur Arbeit heran, für deren ungestörte Genesung er sich zuvor noch so vehement eingesetzt hatte. Dieses ambivalente Verhalten des britischen Paragraphenreiters auf der einen, und des ebenso an seinen Kodex gebundenen Japaners auf der anderen Seite hat entsprechend zur Folge, dass man als Zuschauer bald gar nicht mehr so genau weiß, wem man nun bei all dem die Daumen drücken soll.
Der zweite Handlungsstrang um den geflohenen Commander mutet angesichts dieser packenden Auseinandersetzung zwischen Nicholson und Saito zunächst weniger interessant an, fügt Leans Werk jedoch ab der Mitte doch noch eine weitere spannende Komponente hinzu und setzt dem Irrsinn im grandiosen Finale schließlich endgültig die Krone auf. Bemängeln lässt sich in diesem Zusammenhang allenfalls, dass der kräftige William Holden in der Rolle des sarkastischen Commanders so gar nicht dem Bild eines ausgezehrten Kriegsgefangenen entspricht.
Da Lean jedoch auf so großartige Weise fesselndes Spannungskino mit fein austarierten Charaktermomenten verknüpft, Kameramann Jack Hildyard für überwältigende Bilder der grünen Urwaldhölle sorgt und Malcolm Arnold für diese ironische Geschichte mit all ihren Missverständnissen die passende Musik beisteuert, können diese kleineren Makel den monumentalen Gesamteindruck nicht erschüttern.
Der von Jacques Deray (Der Swimmingpool, Borsalino) inszenierte “Brutale Schatten” ist ein nüchtern erzählter Thriller mit sehr viel Großstadtflair, in dem ein Auftragskiller selbst zum Gejagten wird.
Der französische Profikiller Lucien (Jean-Louis Trintignant) reist nach Los Angeles, um den einflussreichen Mafiaboss Victor Kovacs (Ted de Corsia) zu liquidieren. Als Lucien nach erfolgreicher Erledigung seines Auftrags Kovacs’ Villa in Beverly Hills verlässt, bemerkt er, dass er seinerseits nun einen Killer (Roy Scheider) am Hals hat, der ihm nach dem Leben trachtet. Um sich vor seinem Verfolger verstecken zu können, wendet sich Lucien an Nancy (Ann-Margret), eine Freundin seines Auftraggebers, die in einer Striptease-Bar arbeitet. Gemeinsam versuchen sie, dem Killer zu entkommen...
Derays Thriller bietet über weite Strecken kaum mehr als ein klassisches Verfolgungsszenario inklusiver einiger Schusswechsel und quietschender Autoreifen. Reizvoll ist dabei neben dem hübsch eingefangenen Großstadtambiente vor allem das Aufeinanderprallen der unterschiedlichen Kulturen, befindet sich der französische Protagonist in der amerikanischen Metropole doch auf fremdem Terrain, sodass er sich mit den örtlichen Gepflogenheiten erst zurechtfinden muss. Diese Kombination aus europäischem Stil und amerikanischem Setting erinnert entsprechend an Filme wie “Léon - Der Profi” (1994) oder “The Limey” (1999), ohne allerdings deren erzählerische Qualität zu erreichen.
Punkten kann Derays Thriller dafür mit einem überzeugend agierenden Darstellerensemble, dem u.a. noch Angie Dickinson (Rio Bravo) sowie der damals 11-jährige Jackie Earle Haley (Watchmen) in seiner ersten Leinwandrolle zugehören. Darüber hinaus weiß auch das konsequente Ende zu gefallen, sodass sich letztlich auch über ein paar Längen hinwegsehen lässt.
“Der Dialog” von Francis Ford Coppola (Der Pate, Apocalypse Now) ist eine ruhig angelegte Charakterstudie über einen von Paranoia geplagten Abhörspezialisten, der allmählich in den Wahnsinn abzudriften droht.
Der Überwachungsexperte Harry Caul (Gene Hackman) gilt als wahre Koryphäe auf seinem Gebiet. Sein neuester Auftrag besteht darin, gemeinsam mit seinem Team die Unterhaltung eines jungen Paares abzuhören, das sich mitten in einer Menschenmenge auf dem Union Square in San Francisco befindet. In aufwendiger Detailarbeit versucht Harry, jede Sekunde des Dialogs aufzunehmen. Die Tonbänder will er anschließend an seinen Auftraggeber, den geheimnisvollen ‘Direktor’, übergeben. Je mehr sich Harry jedoch mit den Einzelheiten des Dialogs befasst, desto mehr beginnt er, sein eigenes Handeln zu hinterfragen...
Coppolas unter dem Eindruck der Watergate-Affäre entstandenes Werk kann als Paradebeispiel für die unkonventionelle Erzählweise des New Hollywood Kinos angesehen werden, fällt dementsprechend aber auch recht sperrig und schwer zugänglich aus. Der sehr langsame Handlungsfortschritt erfordert zudem viel Durchhaltevermögen.
Getragen wird “Der Dialog” dabei in erster Linie von der hervorragenden Performance seines Hauptdarstellers, zeigt Gene Hackman in der Rolle des paranoiden Einzelgängers doch sein ganzes Können. Mit u.a. John Cazale (Die durch die Hölle gehen) und Harrison Ford (Star Wars) stehen ihm zudem weitere namhafte Mimen in kleinen Nebenrollen zur Seite. Erwähnenswert ist außerdem noch ein Überraschungs-Cameo einer weiteren Schauspielikone.
Handwerklich bewegt sich Coppolas Film indes auf einem durchgängig hohen Niveau. Speziell in den Überwachungsszene gehen Bild und Ton eine spannende Symbiose ein. Obwohl Themen wie Voyeurismus, Isolation und der Verlust der Privatsphäre im Internet-Zeitalter nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben, ist “Der Dialog” aber dennoch ein Werk, das sich nicht gleich vollkommen erschließt.
“Die Abenteurer” von Regisseur Robert Enrico (Die Rumstraße, Das alte Gewehr) ist ein in malerische Bilder gehüllter Schatzsucherfilm und zugleich eine herzergreifende Ode an die Freundschaft.
Der Autorennfahrer Roland (Lino Ventura) und der Sportpilot Manu (Alain Delon) sind beste Freunde, die sich gegenseitig bei ihren waghalsigen Unternehmungen unterstützen. So plant Manu ein spektakuläres Kunststück, bei dem er durch den Arc de Triomphe fliegen möchte, während Roland den Geschwindigkeitsrekord beim Drag Racing brechen will. Eines Tages taucht die junge Künstlerin Laetitia (Joanna Shimkus) in Rolands Werkstatt auf und möchte ihm Schrottteile abkaufen, die sie für eine Kunstausstellung benötigt. Fasziniert vom Wagemut der beiden Männer, schließt sie sich Roland und Manu an. Als die Träume der drei Freunde jedoch unerwartet platzen, gehen sie stattdessen einem Hinweis nach, der ihnen zu unverhofftem Reichtum verhelfen könnte: Im Wrack eines Flugzeugs, das vor der Küste Kongos abgestürzt ist, soll sich ein gewaltiger Schatz befinden...
Der auf einem Roman von José Giovanni basierende Film mutet anfangs noch wie ein unbeschwertes Abenteuer in idyllischer Urlaubsatmosphäre an und erinnert etwa an die Schatzsuchen in “Die Tiefe” (1977) und “Into the Blue” (2005). Ab der Mitte schlägt Enricos Werk allerdings andere Wege ein und gestaltet sich zunehmend düsterer.
Statt auf vordergründige Spannung setzt Enrico dabei vielmehr auf die Beziehungsdynamik zwischen den drei Hauptfiguren, die mit ihrem Enthusiasmus und ihrer Unangepasstheit schnell die Herzen des Publikums für sich gewinnen können, woran auch die guten Schauspielleistungen von Ventura, Delon und Shimkus ihren Anteil haben.
“Die Abenteurer” ist demnach ein Werk, welches in erster Linie von seiner sehnsuchtsvoll-melancholischen Stimmung lebt, punktet jedoch zugleich auch mit einem kaum vorhersehbaren Handlungsverlauf. Die markante, teils gepfiffene Musikuntermalung von François de Roubaix (Der eiskalte Engel) rundet das bewegende Filmerlebnis derweil ideal ab.
Mit “Das dreckige Dutzend” schuf Regisseur Robert Aldrich (Wiegenlied für eine Leiche, Der Flug des Phoenix) einen testosterongetränkten Klassiker des Ensemblefilms, der statt auf eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Kriegsgräuel vor allem auf markige Konversationen und krachende Action setzt.
1944: Der wegen seiner unkonventionellen Methoden umstrittene Major Reisman (Lee Marvin) erhält von seinen Vorgesetzten um Major General Worden (Ernest Borgnine) den Auftrag, hinter den feindlichen Linien ein Schloss anzugreifen, in dem sich mehrere deutsche Wehrmachtsoffiziere mit ihren Frauen zu einer Dinnerparty versammeln werden. Für dieses Himmelfahrtskommando soll Reisman zwölf Militärangehörige auswählen, die sich wegen schwerer Verbrechen in Haft befinden. Im Gegenzug wird dem ‘dreckigen Dutzend’ eine Strafmilderung in Aussicht gestellt. Ehe sie ihren Auftrag durchführen können, muss Reisman den undisziplinierten Haufen von Einzelkämpfern jedoch erst zu einer funktionierenden Einheit formen...
Aldrichs Kriegsklassiker hat seit seinem Erscheinen deutlich sichtbare Spuren im Kino der letzten Jahrzehnte hinterlassen und diente u.a. als Inspirationsquelle für Tarantinos “Inglourious Basterds” (2009).
Ehe es hier zu ersten Kampfhandlungen kommt, vergeht allerdings eine ganze Zeit, da sich Aldrich zunächst in aller Ausführlichkeit der Einführung der Charaktere und ihrer Ausbildung für den Spezialauftrag widmet. Etwa die Hälfte des dreckigen Dutzends lernen wir im Zuge dessen näher kennen, während die andere Hälfte eher in einer Statistenrolle verbleibt.
Im Mittelteil schlägt Aldrichs Film dann unerwartet komödiantische Töne an. So kommt es etwa zu einer recht witzigen Szene, in der der trottelige Pinkley (Donald Sutherland) sich als General ausgeben muss und so der steife Militärduktus aufs Korn genommen wird. Auf Dauer übertreibt es Aldrich allerdings ein wenig mit dem Klamauk, zumal dieser heitere Tonfall nicht so ganz zum düsteren letzten Akt passen will. Dieser wiederum bildet mit seinen brutalen Feuergefechten rings um die imposante Schlosskulisse indes das absolute Highlight des Films und sorgt für ein mitreißendes Finale, das für manchen Durchhänger zuvor zu entschädigen weiß.
Verlassen kann sich Aldrich dabei jederzeit auf den prominenten Cast, zu dem u.a. noch Charles Bronson (Spiel mir das Lied vom Tod), George Kennedy (Die nackte Kanone) und Telly Savalas (James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät) zählen. Speziell John Cassavetes (Rosemaries Baby) kann in der Rolle des aufrührerischen Franko einige Akzente setzen und wurde entsprechend mit einer Oscar-Nominierung bedacht.
Als Kind habe ich hauptsächlich Cartoon-Serien geguckt. Daher sieht meine Liste wie folgt aus:
1. Gargoyles - Auf den Schwingen der Gerechtigkeit (1994-1997)
2. Bob Morane (1998)
3. Darkwing Duck (1991-1992)
4. Die Gummibärenbande (1985-1991)
5. Geschichten aus der Gruft (1993-1999)
6. Chip und Chap - Die Ritter des Rechts (1989-1990)
7. Alfred J. Kwak (1989-1990)
8. Bonkers, der listige Luchs von Hollywood (1993-1994)
9. Jim Knopf (1999)
10. Extreme Dinosaurs (1997)
Mit “Spartacus”, einem Herzensprojekt von Produzent und Hauptdarsteller Kirk Douglas, schuf Regielegende Stanley Kubrick (Shining, Full Metal Jacket) ein monumentales Historienenpos und zugleich ein eindringliches Plädoyer für die Freiheit und Gleichheit aller Menschen.
73 v. Chr.: Der aus Thrakien stammende Spartacus (Kirk Douglas) verrichtet seit seiner Kindheit Sklavenarbeit im Bergbau in der römischen Provinz Libyen. Als Lentulus Batiatus (Peter Ustinov), Leiter einer Gladiatorenschule, den Steinbruch besichtigt, um geeignete Kämpfer für die Arena zu finden, wird er auch auf den willensstarken Thraker aufmerksam. In der Gladiatorenschule lernt Spartacus die schöne Sklavin Varinia (Jean Simmons) kennen und verliebt sich in sie. Als eines Tages der römische Feldherr Marcus Licinius Crassus (Laurence Olivier) in der Gladiatorenschule eintrifft, wünscht er - entgegen der dortigen Gepflogenheiten - Zweikämpfe auf Leben und Tod zu sehen. Spartacus wird für den Kampf gegen den hünenhaften Draba (Woody Strode) ausgewählt, der ihn zwar besiegt, Spartacus’ Leben jedoch verschont, woraufhin Draba selbst mit dem Tode bestraft wird. Ausgelöst durch dieses Ereignis und den bevorstehenden Verkauf Varinias an Crassus, zettelt Spartacus einen Aufstand an...
Für sein Herzensprojekt engagierte Kirk Douglas den seinerzeit umstrittenen Dalton Trumbo als Drehbuchautor, der während der McCarthy Ära als einer der sogenannten ‘Hollywood Ten’ wegen seiner Weigerung, über seine Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei auszusagen, zu einer elfmonatigen Haftstrafe verurteilt und auf die berüchtigte Schwarze Liste gesetzt worden war. Trumbo ließ seine eigenen Erfahrungen mit Denunziation und Freiheitsentzug in das Drehbuch miteinfließen, weshalb “Spartacus” zusätzlich zu seiner historischen Geschichte auch zahlreiche Anspielungen auf die McCarthy Ära enthält.
Neben diesem spannenden Subtext punktet Kubricks Monumentalwerk zudem mit imposanten Kulissen, einer detailverliebten Ausstattung und starken Leistungen der Castmitglieder, zu denen u.a. noch Tony Curtis (Manche mögen’s heiß), John Gavin (Psycho) und Charles Laughton (Zeugin der Anklage) zählen. Besonders das erste Drittel, welches überwiegend in der Gladiatorenschule spielt, gestaltet sich sehr mitreißend und abwechslungsreich, ehe die Handlung im Mittelteil ein wenig verflacht und sich etwas zu sehr in Dialogen der Nebenfiguren verliert.
Im letzten Drittel, in dem dann auch die fesselnd inszenierten Kampfhandlungen mehr in den Mittelpunkt rücken und Kubricks Werk mit einigen beeindruckenden Massenszenen aufwartet, nimmt die Geschichte über den Sklavenaufstand dann jedoch wieder Fahrt auf und wird zu einem emotionalen Ende geführt.
Volle Dröhnung 80er - “Der Komet” unter der Regie von Thom Eberhardt (Genie und Schnauze, Captain Ron) ist ein postapokalyptisches B-Movie, das mit jeder Faser den Zeitgeist jener Dekade verkörpert.
Als ein gewaltiger Komet an der Erde vorbeizieht, versammeln sich die Menschen überall auf der Welt, um sich das Himmelsschauspiel anzusehen. Nicht ahnend, dass ein unbekannter Effekt sie in jener Nacht entweder zu Staub zerfallen oder zu Zombies mutieren lässt. Zu den wenigen Überlebenden gehören die Teenager-Schwestern Regina (Catherine Mary Stewart) und Samantha (Kelly Maroney), welche die Nacht des Kometen zufällig in geschützten Räumen verbracht haben. Gemeinsam streifen die Schwestern durch das menschenleere Los Angeles und versuchen, sich mit ihrem neuen Leben zu arrangieren. Schon bald jedoch wird eine Gruppe Wissenschaftler auf die Schwestern aufmerksam, welche sich in einem Bunker in der Wüste Nevadas vor dem Kometen in Sicherheit gebracht hatte...
Im Unterschied zu vielen anderen Endzeitfilmen kommt “Der Komet” deutlich weniger schwermütig daher, was neben den Neonfarben und dem 80er Soundtrack auch an den jugendlichen Hauptfiguren liegt, die über weite Strecken wie in einer Teeniekomödie agieren und sich mehr für verpasste Dates und das Plündern von Kaufhäusern als für Ursache und Folgen des Massensterbens interessieren.
Neben den atmosphärischen Bildern des von einem roten Himmel beherrschten Los Angeles können derweil auch die Zombiemasken überzeugen, obgleich man insgesamt nicht allzu viel von den Untoten zu sehen bekommt.
Als eher unglücklich erweist sich indes die Entscheidung, in der zweiten Filmhälfte vorwiegend auf die Konfrontation mit den Wissenschaftlern zu setzen, geht dadurch die Leichtigkeit der Anfangsphase doch ein wenig verloren. Trotz mancher Albernheiten und eines vorhersehbaren Finales weiß Eberhardts Endzeitwerk jedoch insgesamt für charmante Unterhaltung zu sorgen.
Unser MP-Buddy Saasmann hat inzwischen seine eigene Seite erstellt.
Seine "einmalige Filmecke" bietet alles rund um den phantastischen Film - inklusive seiner Filmkritiken. Sicherlich für viele hier interessant. Also schaut da gerne mal rein!
https://movies.einmaligefilmecke.de/
“Directed by Alan Smithee” - das verheißt selten etwas Gutes, deutet die Verwendung des Pseudonyms doch meist auf eine bewegte Produktionsgeschichte und kreative Differenzen hin, die sich häufig negativ auf das Endergebnis auswirken. Das befürchtete Desaster ist “Maniac Cop 3” zum Glück jedoch nicht geworden, stellt der Film trotz diverser Schwächen doch einen recht soliden Abschluss der Trilogie dar.
Die Polizistin Katie Sullivan (Gretchen Becker) wird zu einem Raubüberfall mit Geiselnahme in einer Apotheke gerufen. Sie erschießt den Täter in Notwehr, bemerkt jedoch zu spät, dass es sich bei der Apothekerin um die Freundin des Drogensüchtigen handelt, die diesen freiwillig hereingelassen hatte. Zwar gelingt es Katie noch, die Apothekerin zu erschießen, doch sie selbst wird ebenfalls von mehreren Kugeln getroffen und fällt ins Koma. Zwei sensationsgierige ‘Nightcrawler’, die sich ebenfalls am Tatort befanden, stellen die Geschehnisse als Beispiel für Polizeiwillkür dar und verkaufen ihr Material an die Medienanstalten. Einzig Lieutenant McKinney (Robert Davi), ein guter Freund Katies, glaubt nicht an diese Version der Geschichte und stellt eigene Nachforschungen an. Nicht ahnend, dass auch Matt Cordell (Robert Z’Dar) von den Toten auferstanden ist und seinen blutigen Streifzug fortsetzt...
Ursprünglich hatte William Lustig für den dritten Teil seiner Trilogie wohl eine sozialkritische, in der Black Community angesiedelte Story im Sinn, die sich mit Polizeigewalt und dem Einfluss der Medien auseinandersetzt. Ansätze davon lassen sich im Endergebnis auch immer noch erkennen, obgleich Lustig seinen Wunsch nach einem schwarzen Hauptdarsteller nicht durchsetzen konnte.
Ausgerechnet der Maniac Cop selbst wirkt innerhalb der Handlung nun jedoch wie ein Fremdkörper, lassen sich die Gründe für sein Handeln doch kaum noch nachvollziehen. Hinzu kommt, dass seine Wiederauferstehung mit schrägen Voodoo-Elementen erklärt wird, die an einige der schwächeren “Halloween”-Fortsetzungen erinnern und ebenfalls keinen Bezug zur zentralen Storyline um die komatöse Polizistin haben.
Dafür schafft es “Maniac Cop 3” anders als sein direkter Vorgänger, dem abermals von Robert Davi verkörperten Protagonisten mehr Profil zu verleihen und eine bessere Dynamik zwischen ihm und seiner Mitstreiterin (Caitlin Dulany) zu schaffen. Punkten kann der dritte Teil zudem mit ein paar kreativen Kills sowie einem erneut recht spektakulären Finale.
Als sich der klassische US-Western Ende der 1960er Jahre im Niedergang befand und der Siegeszug der Italo-Vertreter begonnen hatte, gelang Regisseur George Roy Hill (Der Clou, Schlappschuss) mit “Butch Cassidy und Sundance Kid” ein unerwartetes Ausrufezeichen, für welches er sich die unkonventionelle Erzählweise des New Hollywood Kinos zu eigen machte, um das Genre kurzzeitig zu reanimieren und einer neuen Generation an Filmfans näher zu bringen.
Wyoming zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der wortgewandte Butch Cassidy (Paul Newman) ist der Anführer der Hole-in-the-Wall Gang, einer berüchtigten Gaunerbande, die sich auf Bank- und Zugüberfälle spezialisiert hat. Sein engster Vertrauter ist Sundance Kid (Robert Redford), ein hervorragender Scharfschütze, der Butch auch dann zur Seite steht, als die übrigen Bandenmitglieder gegen ihn revoltieren. Da sie nach diversen Raubzügen schon bald im ganzen Staat gesucht werden, sehen sich die beiden Freunde schließlich zur Flucht außer Landes gezwungen. Unterstützung erhalten sie dabei von der jungen Lehrerin Etta (Katharine Ross), die mit beiden Gaunern ein Verhältnis hat...
“Butch Cassidy und Sundance Kid” verbindet auf leichtfüßige Art und Weise Spätwestern und Buddy-Komödie und begeistert dabei mit malerischen Landschaftsaufnahmen, packenden Shootouts sowie einer feinfühligen Figurenzeichnung. Getragen wird die einfach gehaltene Story dabei von den beiden wunderbar harmonierenden Hauptdarstellern, die mit ihren lakonischen Sprüchen für beste Unterhaltung sorgen. Enorm witzig sind etwa jene Szenen, in denen Butch und Sundance Spanisch lernen müssen, da sie bei ihren Überfällen in Bolivien sonst nur auf Unverständnis stoßen.
Lobend zu erwähnen sind außerdem die stimmige Musikuntermalung - inklusive des zum Evergreen avancierten “Raindrops Keep Fallin’ on my Head” - sowie einige inszenatorische Kniffe, wozu etwa die in Sepiatönen gehaltenen Fotomontagen zählen, die u.a. die finale Einstellung von “Joint Security Area” (2000) inspiriert haben könnten.
So steht am Ende ein zwischen Abgesang und Heldenverehrung pendelnder Spätwestern, der sich einer gängigen Kinodramaturgie verweigert und gerade dadurch zu einem höchst vergnüglichen Filmerlebnis wird.
“Messias des Bösen” ist ein recht stimmungsvoller, inhaltlich jedoch unausgegorener Horrorfilm des Ehepaares Gloria Katz und Willard Huyck (Angriff ist die beste Verteidigung, Howard the Duck), der vornehmlich von ein paar gelungenen Einzelmomenten zehrt.
Auf der Suche nach ihrem Vater gelangt die junge Arletty (Marianna Hill) in den Küstenort Point Dume. Das kleine Städtchen scheint nahezu menschenleer und auch das Strandhaus ihres Vaters steht verlassen. Unterstützung bei der Suche erhält sie lediglich von dem Hippie Thom (Michael Greer) und dessen beiden aufreizenden Freundinnen. Sorge bereiten Arletty besonders die merkwürdigen Tagebucheinträge ihres Vaters, in denen er von ungewöhnlichen Vorkommnissen im Ort sowie seiner eigenen, rätselhaften Transformation berichtet...
“Messias des Bösen” gefällt durch seine mysteriöse Atmosphäre, die wie eine Kombination aus den Werken von George A. Romero und David Lynch erscheint und inhaltlich zudem ein wenig an den kurz zuvor erschienen “The Wicker Man” erinnert. Dem Regiepaar Katz und Huyck gelingt es jedoch nicht, die durchaus wirkungsvollen Einzelszenen – wie jene im Supermarkt oder im Kino – zu einem sinnvollen Ganzen zu verbinden, weshalb auch nach Filmende noch zahlreiche Fragen offenbleiben und sich kein stimmiges Gesamtbild ergibt.
Erschwerend hinzu kommt, dass auch die Figurenzeichnung reichlich dürftig ausfällt und man als Zuschauer bis zum Schluss keinen Zugang zu der Protagonistin und ihren Hippie-Gefährten findet, was auch mit den bescheidenen Darbietungen der Castmitglieder zusammenhängt.
Immerhin hebt sich die mysteriöse Geschichte um den Küstenort und seine Bewohner jedoch insofern vom Einheitsbrei des Genres ab, als dass man bis zum Finale und der damit einhergehenden Auflösung am Ball bleiben möchte.
In dem abermals von William Lustig inszenierten Nachfolger “Maniac Cop 2” fährt der Killercop mit dem Narbengesicht mit seinem unbarmherzigen Rachefeldzug fort. Teil 2 der Trilogie entfernt sich dabei weitestgehend von den Slashern-Wurzeln des Vorgängers und setzt nun vermehrt auf krachende Action, leidet zugleich jedoch unter einer ideenarmen und kaum überzeugenden Handlung.
Matt Cordell (Robert Z’Dar) konnte unerkannt von der Unfallstelle am Hafenbecken entkommen und sorgt weiterhin für Angst und Schrecken auf New Yorks Straßen. Jack (Bruce Campbell) und seine Freundin Teresa (Laurene Landon) sind derweil rehabilitiert, ihre Geschichte vom wiederauferstandenen Killercop glaubt ihnen aber nach wie vor niemand. Als Jack jedoch ebenfalls zu einem Opfer Cordells wird, geht die misstrauisch gewordene Polizeipsychologin Susan Riley (Claudia Christian) gemeinsam mit Detective McKinney (Robert Davi) den seltsamen Todesfällen nach...
“Maniac Cop 2” startet mit einer kurzen Zusammenfassung des Vorgängerfinales und greift auch im weiteren Verlauf einzelne Szenen des ersten Teils auf. Schon früh entsteht so der Eindruck, dass der Nachfolger im Grunde gar nicht mehr viel zu erzählen hat und tatsächlich stellt das sehr simpel gehaltene Drehbuch die größte Schwäche des zweiten Teils dar. Insbesondere die Entscheidung, dem ‘Maniac Cop’ mit dem Frauenmörder Turkell (Leo Rossi) eine Art Verbündeten zur Seite zu stellen, erweist sich als eher unglücklich, stand dem Killercop die Rolle des unaufhaltsamen Einzelgängers ohne jede menschliche Regung doch bisher deutlich besser. Als weiteres Manko entpuppt sich außerdem der von Robert Davi verkörperte Protagonist, der abseits des Aufsagens einiger Erklärphrasen erstaunlich wenig zu tun bekommt und daher weitgehend profillos bleibt.
Gleichwohl verfügt auch Teil 2 wieder über einen gewissen Unterhaltungsfaktor, geht es hier doch noch etwas actionreicher und brutaler als im Vorgänger zu. Ausdrücklich zu loben ist zudem die teils spektakuläre Stuntarbeit, die etwa bei einer halsbrecherischen Autofahrt sowie im explosiven Finale zum Tragen kommt. Und auch in atmosphärischer Hinsicht weiß Lustigs Fortsetzung zu gefallen, werden uns hier doch erneut stimmungsvolle Bilder der nächtlichen Millionenmetropole präsentiert.
“Wir sind Reisende in Blei”
Mit “Die glorreichen Sieben” verlegte Regisseur John Sturges (Gesprengte Ketten, Sinola) die Handlung von Akira Kurosawas “Die sieben Samurai” (1954) in den Wilden Westen und schuf einen Meilenstein des Genres, der späteren Stars wie Steve McQueen, Charles Bronson und James Coburn zum Durchbruch verhalf.
Jedes Jahr wird ein armes mexikanisches Dorf von der Banditenbande des skrupellosen Calvera (Eli Wallach) überfallen und ausgeraubt. Um sich gegen den Tyrannen zur Wehr zu setzen, beschließen einige der Dorfbewohner, in der nächstgelegenen Stadt kampferprobte Revolvermänner anzuheuern, die ihnen helfen sollen, die Banditen in die Flucht zu schlagen. Dabei werden sie auf den unerschrockenen Chris (Yul Brynner) aufmerksam, der beim widrigen Transport eines toten Indianers seine Tapferkeit unter Beweis stellt. Mit seiner Unterstützung gelingt es, sechs weitere Revolverhelden für die Sache zu gewinnen...
Sturges’ Westernklassiker erzählt eine zwar simple, jedoch gleichsam abwechslungsreiche wie spannungsgeladene Geschichte, die den amerikanischen Heldenmythos einerseits immer wieder bedient, ihn zugleich jedoch dekonstruiert, wenn die Sieben als von ihren jeweils eigenen Motiven getriebene Männer gezeigt werden, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben und jede Herausforderung daher dankend annehmen.
Begleitet von Elmer Bernsteins treibendem Score und mit einer detailfreudigen Ausstattung versehen, ergibt sich so ein fesselndes Filmerlebnis, welches dazu mit viel Tempo und packenden Schusswechseln punkten kann. Verlassen kann sich Sturges zudem auf sein hochkarätiges Darstellerensemble, dem u.a. noch Robert Vaughn (Bullitt), Brad Dexter (Der letzte Zug von Gun Hill) sowie der sein Hollywood-Debüt feiernde Horst Buchholz (Eins, Zwei, Drei) angehören und denen es gelingt, die Charakterzüge jedes einzelnen Revolvermannes herauszustellen.
So steht am Ende ein auch dank einiger kleiner Humorspitzen höchst unterhaltsamer Klassiker des Westerngenres, dessen popkultureller Einfluss von Tabak-Werbespots über das Grundgerüst für die TV-Serie “A-Team” bis hin zu Stephen Kings “Der Dunkle Turm”-Zyklus reicht.
Mit “Auf die harte Tour” inszenierte John Badham (Nummer 5 lebt!, Die Nacht hat viele Augen) eine Buddy-Komödie nach bewährtem Strickmuster, die zwar unter einer einfallslosen Story und stereotypen Charakteren leidet, dafür aber zumindest mit ein paar amüsanten Meta-Gags und kernigen Actionszenen punkten kann.
Der cholerische Polizeibeamte John Moss (James Woods) ist auf der Jagd nach einem als ‘Party-Killer’ bekannten Serienmörder (Stephen Lang), als man ihn unerwartet vom Fall abzieht und ihm den verwöhnten Hollywood-Star Nick Lang (Michael J. Fox) zur Seite stellt. Lang möchte den Arbeitsalltag des Cops kennenlernen und dessen Verhaltensweise studieren, um sich so auf seine Rolle in einem authentischen Polizeithriller vorbereiten zu können, für die er sich bewerben will. Moss ist jedoch alles andere als begeistert von der Zusammenarbeit mit dem Schauspielstar und möchte die Nervensäge so schnell wie möglich loswerden...
Badhams Film enthält alle Grundzutaten des Subgenres und lebt in erster Linie von dem verbalen Geplänkel der beiden ungleichen Hauptfiguren. Schon die Ausgangslage des Films, wonach ein Hollywood-Star zur Vorbereitung auf seine nächste Rolle mit auf Streife gehen darf, erscheint dabei ziemlich unglaubwürdig und auch die späteren Geschehnisse erweisen sich als reichlich hanebüchen. Zudem verpasst Badham die Gelegenheit, die einzelnen Charaktere noch besser auszuarbeiten und etwa Langs Karriereambitionen mehr in den Vordergrund zu rücken. Besonders schwer wiegt diese mangelhafte Figurenzeichnung im Falle des Antagonisten, der wie das bloße Abziehbild eines Psychopathen daherkommt und keine nachvollziehbare Motivation für seine Taten hat.
Gelungen sind neben den eingestreuten Actionsequenzen derweil die kleinen und großen Anspielungen auf die Filmbranche. Wenn sich Lang etwa über den Fortsetzungswahn zu Beginn der 90er Jahre echauffiert, kommt man nicht umhin, sich zu fragen, welche Reaktion die heutige Filmlandschaft wohl bei ihm auslösen würde.
“Ein Fisch namens Wanda” ist eine klassisch anmutende Gaunerkomödie mit einem spielfreudigen Ensemble, mit welcher der britische Regisseur Charles Crichton (Traum ohne Ende, Ein Kind war Zeuge) nach über zwei Jahrzehnten der Kinoabstinenz ein überaus erfolgreiches Comeback feierte.
Das amerikanische Liebespaar Wanda (Jamie Lee Curtis) und Otto (Kevin Kline) erbeutet gemeinsam mit den beiden Briten George (Tom Georgeson) und Ken (Michael Palin) bei einem Überfall in London Juwelen im Wert mehrerer Millionen. Wanda, die sich die Beute allein unter den Nagel reißen will, verrät George anschließend an die Polizei. Bei Öffnung des Tresors müssen sie und Otto jedoch feststellen, dass George die Juwelen bereits in ein anderes Versteck gebracht hat. Um an Informationen über das Versteck zu gelangen, will die gerissene Diebin daraufhin Georges Anwalt Archie Leach (John Cleese) verführen...
Der oscarprämierte Kinoerfolg verfügt von Beginn an über einen altmodischen Charme und erinnert an klassische Screwball-Komödien mit Stars wie Doris Day oder Cary Grant. Darüber hinaus lebt der Film vom Spiel mit den Klischees über US-Amerikaner und Briten und ihren jeweiligen Eigenheiten.
Gestaltet sich das erste Drittel des Films noch sehr dynamisch, flacht die Handlung im Mittelteil ein wenig ab, ehe zum Finale hin wieder etwas mehr Schwung in die Geschichte kommt. Dabei lässt sich der Film jedoch stets sehr viel Zeit für die Auseinandersetzung mit den einzelnen Figuren, statt etwa nur einen Gag an den nächsten zu reihen. Zu den Highlights gehört dementsprechend dann auch eine Szene im Anwesen des Anwalts, in der unerwartet mehrere Charaktere aufeinandertreffen und Wandas Verführungskünste stören.
Insgesamt hätte Crichtons Komödie jedoch in einigen Phasen noch turbulenter und bissiger ausfallen können. So bleibt “Ein Fisch namens Wanda” - abgesehen von einigen deftigen Schimpfwörtern - recht brav und familientauglich. Dennoch steht am Ende – vor allem dank der gut harmonierenden Castmitglieder – ein unterhaltsames Filmvergnügen.
Der dystopische SciFi-Actionkracher “RoboCop” des Niederländers Paul Verhoeven (Total Recall, Basic Instinct) erzählt eine mit satirischen Spitzen versehene Rachegeschichte vor dem Hintergrund einer von zwielichtigen Mega-Konzernen dominierten Zukunftsvision.
Im Detroit der Zukunft hat eine Privatisierung des Polizeiapparats unter der Kontrolle des mächtigen OCP-Konzerns stattgefunden. Als der Polizeibeamte Alex Murphy (Peter Weller) bei einem Einsatz von der brutalen Verbrecherbande des skrupellosen Clarence Boddicker (Kurtwood Smith) ermordet wird, lässt OCP Murphy mittels neuartiger Technologie wiederaufstehen: ‘RoboCop’ ist geboren...
“RoboCop” verbindet auf gelungene Weise harte Action mit zynischer Satire und setzt dabei auf eine schnörkellose Erzählweise, die kaum Zeit für etwaige Nebenschauplätze lässt. Zwar ist es etwas schade, dass der Film so wenig von dem dystopischen Detroit der Zukunft zeigt und Umbaumaßnahmen und Gewerkschaftsstreiks nur als Hintergrundrauschen dienen, doch lässt diese geradlinige Vorgehensweise Verhoevens Film zu einem umso effizienteren Actionvehikel werden.
Die eingeschobenen Nachrichtenausschnitte, die überzeichneten Figuren sowie der vornehmlich als Comic Relief dienende Kampfroboter ED-209 als Gegenspieler erweisen sich dabei zwar als durchaus gewöhnungsbedürftig, machen andererseits aber auch den Reiz des abwechslungsreichen Gesamtpakets aus. Lobenswert sind neben einigen nach wie vor überzeugenden Effekten – wie der Säuretod eines Handlangers – zudem auch die Performances der Castmitglieder, zu denen u.a. noch Nancy Allen (Das Philadelphia Experiment), Miguel Ferrer (Codename: Nina) und Ronny Cox (Beverly Hills Cop) gehören.
“Maniac Cop” unter der Regie von William Lustig (Maniac, Mörderischer Irrtum) ist ein Hybrid aus Copthriller und Slasherfilm, der sich auf launige Weise mit der seinerzeit aufkommenden Nulltoleranzstrategie und damit einhergehender Polizeigewalt auseinandersetzt.
Ltd. Frank McCrae (Tom Atkins) ermittelt im Fall eines in Polizeiuniform auftretenden Serienmörders mit scheinbar übermenschlichen Kräften, der sich seine Opfer scheinbar wahllos auf den nächtlichen Straßen New Yorks auswählt. McCrae geht davon aus, dass der Killer über Insiderinformationen verfügt und demnach in den Reihen der Polizeibeamten zu finden ist. Als dessen Frau ermordet aufgefunden wird, gerät der junge Officer Jack Forrest (Bruce Campbell) in den Fokus der Ermittlungen...
Wie schon in “Maniac” (1980) gelingt es Lustig auch in “Maniac Cop”, das New York der 80er Jahre als düsteren Moloch zu inszenieren, in dem es vor zwielichtigen Gestalten nur so wimmelt. Ganz so verstörend wie im Slasherfilm mit Joe Spinell geht es hier dann aber nicht zu, verfügt “Maniac Cop” doch über einen augenzwinkernden Unterton und hält sich auch in Sachen expliziter Gewaltdarstellungen eher zurück. Stattdessen bietet Lustigs Werk mehr Action als vergleichbare Filme jener Zeit und möchte auch die klassische Ermittlungsarbeit unterbringen.
Das ist zwar in erzählerischer Hinsicht nicht immer ganz ausgereift und kommt auch ohne besondere Überraschungen daher, ergibt aber dennoch eine recht unterhaltsame Mixtur, an der auch der Cast, zu dem u.a. noch Laurene Landon (Kesse Bienen auf der Matte), Robert Z’Dar (Tango und Cash) und Richard Roundtree (Shaft) zählen, seinen Anteil hat.
Der als Mitbegründer des Slasher-Genres geltende “Im Blutrausch des Satans”, welcher noch unter diversen Alternativtiteln firmiert, ist ein stimmungsvolles Horrorwerk des Italieners Mario Bava (Blutige Seide, Lisa und der Teufel), das u.a. als Inspirationsquelle für die “Freitag der 13.”-Reihe diente.
Die wohlhabende Gräfin Federica Donati (Isa Miranda) ist Besitzerin eines weitläufigen, an einer idyllischen Bucht gelegenen Grundstücks. Eines Nachts wird sie von ihrem Ehemann Filippo (Giovanni Nuvoletti) stranguliert, der die Tat mittels eines gefälschten Abschiedsbriefes wie einen Suizid aussehen lassen will. Unmittelbar darauf wird Filippo jedoch selbst Opfer eines Mordanschlags und seine Leiche in die Bucht geworfen. In der Folge setzen gleich mehrere Parteien alles daran, um sich das Erbe der Gräfin unter den Nagel zu reißen. Und auch eine Gruppe feiernder Jugendlicher kommt in die Gegend und gerät damit ebenfalls ins Visier der mordlustigen Erben...
Jahre bevor Michael Myers, Jason Voorhees und Co. die Kinosäle unsicher machten, lieferte Bavas Film bereits die Blaupause für das später so populäre Slasher-Genre. Dabei ist insbesondere der große Einfluss, den Bavas Werk auf die Filme des Killers mit der Eishockeymaske hatte, jederzeit spürbar, werden in “Im Blutrausch des Satans” doch ebenfalls zeigefreudige Teenager an einem abgeschiedenen Naturschauplatz gemeuchelt und selbst der 13. als Unglückstag findet hier bereits Erwähnung. Die friedlich erscheinende Naturkulisse in Kombination mit der dazu passenden Musikuntermalung bildet derweil einen interessanten Kontrast zu den grausamen Morden, deren blutige Effekte größtenteils nach wie vor überzeugen können. Anders als die Giallo-Vertreter jener Zeit verzichtet Bava allerdings auf ein ausgeprägtes Farbenspiel und gibt seinem Film einen eher rohen, ungekünstelten Anstrich.
Die mit vielen kleinen Wendungen angereicherte Handlung gestaltet sich indes recht verworren, was vor allem dem unübersichtlichen Figurenpool und dem Fehlen einer klaren Bezugsperson geschuldet ist. Beinahe wirkt es jedoch so, als sei diese Verwirrung ganz in Bavas Interesse, durchzieht “Im Blutrausch des Satans” doch auch eine Spur schwarzen Humors, die den Film mitunter wie eine Parodie auf Mörderrätsel im Stile Agatha Christies erscheinen lassen. Hierzu passt dann auch die ebenso schräge wie bitterböse Schlusspointe.
Mit “Hell” gab der Schweizer Regisseur Tim Fehlbaum (Tides) sein Langfilmdebüt und schuf einen dystopischen Endzeit-Thriller, der sich zahlreicher bekannter Versatzstücke bedient.
Durch die Erderwärmung ist Deutschland zu einer verdorrten Einöde geworden, in der es kaum noch Überlebende gibt. Wasser ist ein seltenes Gut und jeder Aufenthalt im Freien kann aufgrund der extremen Sonnenstrahlung lebensbedrohlich sein. Marie (Hannah Herzsprung) fährt mit ihrer jüngeren Schwester Leonie (Lisa Vicari) und ihrem neuen Freund Philipp (Lars Eidinger) durch die karge Landschaft, um nach den letzten verbliebenen Wasserquellen zu suchen. Unterwegs schließt sich ihnen zudem noch der Mechaniker Tom (Stipe Erceg) an. An einem Bergpass geht die Fahrgemeinschaft Wegelagerern in die Falle, die ihr Auto stehlen und Leonie entführen. Fortan setzt Marie alles daran, um das Leben ihrer Schwester zu retten...
Trotz der wackligen Kameraführung versteht es Fehlbaum, einige recht atmosphärische, stark überbelichtete Bilder eines postapokalyptischen Deutschlands zu kreieren, dessen Vegetation durch die extreme Hitze nahezu vollständig zerstört wurde. Auch ist positiv anzumerken, dass die Handlung ohne unnötigen Ballast auskommt und vor allem zu Beginn relativ zügig vorangetrieben wird. Und nicht zuletzt liefern auch die Castmitglieder, zu denen u.a. noch Angela Winkler (Die verlorene Ehre der Katharina Blum) gehört, solide Darbietungen ab.
Als besonders packend und mitreißend lässt sich “Hell” allerdings nicht unbedingt bezeichnen, hat Fehlbaums Film trotz der kurzen Laufzeit doch ein paar Durchhänger, was vor allem der aus bekannten Zutaten zusammengeflickten Geschichte geschuldet ist, deren Verlauf sich für Genrekenner jederzeit vorhersehbar gestaltet und die in ähnlicher Form auch aus einem der schwächeren Ableger der “Texas Chainsaw Massacre”-Reihe stammen könnte. Da nützt es auch nicht viel, dass Fehlbaum fehlende Kreativität im letzten Drittel durch ein paar derbe Gewaltmomente auszugleichen versucht.
Da das Genre in Deutschland aber derart selten bedient wird, möchte man Fehlbaums Debütwerk auch nicht allzu sehr abstrafen und stattdessen seine Bemühungen positiv hervorheben.
1. Main Theme (My Name Is Nobody) - Ennio Morricone
https://www.youtube.com/watch?v=LK2FbVkYaDE
2. The Day Of (Ocean's Twelve) - David Holmes
https://www.youtube.com/watch?v=rID4LfA_qtM
3. Gabriels Oboe (The Mission) - Ennio Morricone
https://www.youtube.com/watch?v=lArnKBTe82I
4. Main Theme (1492 - Die Eroberung des Paradieses) - Vangelis
https://www.youtube.com/watch?v=7ufkMTshjz8
5. My Tamako, My Sookee (Die Taschendiebin) - Cho Young-wuk
https://www.youtube.com/watch?v=8Ek4rbmblbI
6. Hedwigs Theme (Harry Potter) - John Williams
https://www.youtube.com/watch?v=wtHra9tFISY
7. Main Theme (Mission: Impossible) - Lalo Schifrin
https://www.youtube.com/watch?v=XAYhNHhxN0A
8. The Shire (Der Herr der Ringe) - Howard Shore
https://www.youtube.com/watch?v=IlmiRndxkU8
9. He's a Pirate (Fluch der Karibik) - Klaus Badelt
https://www.youtube.com/watch?v=BuYf0taXoNw
10. Train Shuffle (Die Karte meiner Träume) - Denis Sanacore
https://www.youtube.com/watch?v=pEvyOAzp49E
Honorable Mentions:
The Imperial March (Das Imperium schlägt zurück) - John Williams
Laurens Walking (The Straight Story) - Angelo Badalamenti
All Things Beautiful (Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford) - Nick Cave & Warren Ellis
Old Shatterhand Melodie (Winnetou 1) - Martin Böttcher
Main Theme (Halloween) - John Carpenter
Run (Ravenous) - Damon Albarn & Michael Nyman
Gonna fly now (Rocky) - Bill Conti
Main Theme (Indiana Jones) - John Williams
Der von John Badham (WarGames, Die Nacht hat viele Augen) inszenierte “Nur Samstag Nacht” ist eine in der New Yorker Discoszene angesiedelte, düster-melancholische Milieustudie, die eine Renaissance der Tanzfilme einläutete und Hauptdarsteller John Travolta zum Star aufsteigen ließ.
Der 20-jährige Tony Manero (John Travolta) ist ein aus einfachen Verhältnissen stammender Italoamerikaner aus Brooklyn, der sich seinen Lebensunterhalt als Angestellter in einem Farbengeschäft verdient. Abwechslung vom Alltagstrott findet Tony in wöchentlichen Disco-Besuchen, wo er sein Talent als Tänzer ausleben kann und der ebenso gefeierte wie heiß begehrte König der Tanzfläche ist. Zu seinen Verehrerinnen gehört auch die anhängliche Annette (Donna Pescow), die mit ihrem Schwarm unbedingt als Paar beim anstehenden Tanzwettbewerb antreten will. Als Tony jedoch auf die attraktive Stephanie (Karen Lynn Gomey) trifft, glaubt er in ihr die perfekte Tanzpartnerin gefunden zu haben...
Speziell zu Beginn verfügt Badhams 70er Jahre Klassiker über einige witzige Dialogzeilen, doch nach und nach wird die Stimmung in “Nur Samstag Nacht” immer pessimistischer. Im Zuge dessen wird dann auch deutlich, dass der Film den Tanzwettbewerb gar nicht so sehr in den Mittelpunkt rücken will, sondern eher an einer Auseinandersetzung mit der Jugendkultur interessiert ist und dabei auch sozialkritische Töne anschlägt. In dieser Hinsicht ähnelt “Nur Samstag Nacht” dem ersten “Rocky”-Film, in dem ebenfalls die Interaktion der Figuren und weniger das Boxen im Vordergrund steht.
Neben den ansprechenden Darstellerleistungen, den stimmungsvollen Großstadtbildern und dem berühmt gewordenen Soundtrack der Bee Gees überzeugt Badhams Werk zudem mit seiner eher untypisch angelegten Lovestory zwischen dem kleinen Angestellten und der deutlich reifer erscheinenden Stephanie, die dem nach außen hin machohaft auftretenden Discokönig zunächst die kalte Schulter zeigt und ihm fehlenden Ehrgeiz und Perspektivlosigkeit vorwirft.
Cineasten können sich darüber hinaus über diverse Anspielungen auf den Filmkosmos freuen. So hängen in Tonys Zimmer Poster von Farrah Fawcett und Sylvester Stallone und er spricht mit seinen Freunden über Stars wie Al Pacino und Laurence Olivier. Nicht zufällig trägt Tonys Stammdisco dann auch den Namen ‘2001 Odyssey”.
Angesichts dieser Vorzüge stört es dann auch nicht allzu sehr, dass sich Badhams Film im Mittelteil für eine Weile nicht so recht von der Stelle bewegt und erst im finalen Drittel den letzten Punch entwickelt.
So steht am Ende ein überraschend raues und unsentimentales Werk, das Tanzen als Ausdruck jugendlicher Rebellion gegen die bestehende Gesellschaftsordnung definiert.
Nach dem überwältigenden Erfolg des Sommerblockbusters “Der Weiße Hai” (1975) schickte der italienische Filmproduzent Dino De Laurentiis weitere tierische Bestien ins Rennen um die Gunst des Kinopublikums. So entstand neben “Orca, der Killerwal” (1977) und einer Neuauflage von “King Kong” (1976) auch der von J. Lee Thompson (Eroberung vom Planet der Affen, Ab in die Ewigkeit) inszenierte “Der weiße Büffel”, welcher den Tierhorror in den Wilden Westen verlegt.
Der legendäre Revolverheld Wild Bill Hickok (Charles Bronson) leidet unter wiederkehrenden Alpträumen, in denen er sich dem Kampf mit einem weißen Büffel stellen muss. Auf der Suche nach dem Untier kehrt er unter falschem Namen in seinen alten Heimatort zurück, wo einige seiner einstigen Rivalen noch Rechnungen mit ihm offen haben. Um den Tod seiner Tochter zu rächen, macht sich derweil auch der Lakota-Häuptling Crazy Horse (Will Sampson) auf die Jagd nach der Bestie...
Neben Spielbergs Kassenhit nimmt sich Thompsons Film unverkennbar auch “Moby Dick” (1956) zum Vorbild, erscheint Hickok doch ähnlich besessen vom Gedanken an den Büffel wie Kapitän Ahab vom weißen Wal. Anders als Gregory Peck in der “Moby Dick”-Verfilmung wirkt Charles Bronson hier allerdings zu cool und abgeklärt, als dass man ihm das von Alpträumen geplagte Nervenbündel und die damit verbundene Motivation wirklich abnehmen würde.
Im Gegensatz dazu ist die Motivlage des Lakota-Häuptlings, der seine Ehre wiederherstellen will, schon deutlich nachvollziehbarer, sodass sich der von Will Sampson verkörperte Crazy Horse im Laufe der Handlung zum heimlichen Sympathieträger aufschwingt. Entsprechend gehören dann auch die Momente der Völkerverständigung zwischen Ureinwohner und Weißem Mann zu den stärkeren Szenen des Films. Weniger gelungen sind hingegen ausgerechnet die Tierhorrorszenen, sieht der titelgebende Büffel doch schlicht zu sehr nach Modell aus und sorgt daher gar für einige unfreiwillig komische Situationen.
Dank eines gut ausgewählten Casts, zu dem u.a. noch Kim Novak (Vertigo) und Jack Warden (Die zwölf Geschworenen) gehören, sowie ein paar recht ansprechenden Bildern der schneebedeckten Landschaft, hinterlässt Thompsons Western-Horror-Mix aber dennoch einen soliden Gesamteindruck.
Einige der Schurkinnen in meiner Liste werden erst zum Ende hin als solche offenbart.
Es besteht also SPOILER Gefahr
1. Nola Carveth (Samantha Eggar) in: "Die Brut" (1979)
2. Mildred Ratched (Louise Fletcher) in: "Einer flog über das Kuckucksnest" (1975)
3. Annie Wilkes (Kathy Bates) in: "Misery" (1990)
4. Dolores Umbridge (Imelda Staunton) in: "Harry Potter und der Orden des Phoenix" (2007)
5. Miriam Deering (Olivia de Havilland) in: "Wiegenlied für eine Leiche" (1964)
6. Samara Morgan (Daveigh Chase) in: "The Ring" (2002)
7. Hexe Asa (Barbara Steele) in: "Die Stunde, wenn Dracula kommt" (1960)
8. Margaret White (Piper Laurie) in: "Carrie" (1976)
9. Agatha Knüppelkuh (Pam Ferris) in: "Matilda" (1996)
10. Peyton Flanders (Rebecca De Mornay) in: "Die Hand an der Wiege" (1992)
Honorable Mentions:
Ursula in: "Arielle, die Meerjungfrau" (1989)
Alex Forrest (Glenn Close) in: "Eine verhängnisvolle Affäre" (1987)
Pamela Voorhees (Betsy Palmer) in: "Freitag der 13." (1980)
Oberhexe (Anjelica Huston) in: "Hexen hexen" (1990)
Martha Beck (Shirley Stoler) in: "Honeymoon Killers" (1970)
Im siebten Teil der populären SciFi-Saga kommt es zur großen Staffelstabübergabe. Die alte Crew um Captain Kirk macht Platz für die nächste Generation, die die Geschichten der Enterprise in einem neuen Jahrhundert weiterspinnt.
Auf ihrem Jungfernflug empfängt die “Enterprise-B” das Notsignal zweier Flüchtlingsschiffe, die in ein mysteriöses Energieband geraten sind. Beim Versuch, die Flüchtlinge zu retten, wird der sich als Gast an Bord befindliche Captain Kirk (William Shatner) selbst in das Energieband gezogen und anschließend für tot erklärt. 78 Jahre später trifft die Crew der “Enterprise-D” um Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) auf den Wissenschaftler Dr. Tolian Soran (Malcolm McDowell), der zu den geretteten Flüchtlingen von damals gehört und nun bereit ist über Leichen zu gehen, um ebenfalls in das Energieband zu gelangen...
Mit “Treffen der Generationen” liefert der vornehmlich an TV-Serien beteiligte David Carson einen der visuell ansprechendsten Einträge der “Star Trek”-Reihe ab. So können sich neben den farbprächtigen, vom erfahrenen Kameramann John A. Alonzo (Chinatown, Scarface) eingefangenen Bildern auch die teils spektakulären Effekte nach wie vor sehen lassen.
In inhaltlicher Hinsicht dagegen offenbart das siebte “Star Trek”-Abenteuer einige gravierende Schwächen, wird die Geschichte um das rätselhafte Energieband doch viel zu umständlich erzählt und kommt nur im Schneckentempo voran. Erschwerend hinzu kommt, dass sich Carsons Film viel zu lange mit uninteressanten Nebenplots aufhält, in denen etwa die Familientragödie von Captain Picard beleuchtet wird oder der als alberner Sidekick angelegte Androide Data (Brent Spiner) mit seinen neu entwickelten Gefühlen umgehen lernen muss. Szenen wie jene, in denen die “Enterprise”-Besatzung nach einem Treffer eines feindlichen Raumschiffs übereinander purzelt, wirkten schon in früheren Filmen unfreiwillig komisch, erscheinen in einem 90er Jahre Blockbuster aber nun endgültig fehl am Platz. Von Spannung kann daher kaum die Rede sein, zumal auch der Bösewicht und seine Motivation nicht allzu viel hergeben.
Das im Valley of Fire gedrehte Finale ist dann wie auch der Rest des Films hübsch anzusehen, hat aber kaum mehr als ein paar Prügeleinlagen zu bieten.