Kenduskeag - Kommentare
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Volle Dröhnung 80er - “Der Komet” unter der Regie von Thom Eberhardt (Genie und Schnauze, Captain Ron) ist ein postapokalyptisches B-Movie, das mit jeder Faser den Zeitgeist jener Dekade verkörpert.
Als ein gewaltiger Komet an der Erde vorbeizieht, versammeln sich die Menschen überall auf der Welt, um sich das Himmelsschauspiel anzusehen. Nicht ahnend, dass ein unbekannter Effekt sie in jener Nacht entweder zu Staub zerfallen oder zu Zombies mutieren lässt. Zu den wenigen Überlebenden gehören die Teenager-Schwestern Regina (Catherine Mary Stewart) und Samantha (Kelly Maroney), welche die Nacht des Kometen zufällig in geschützten Räumen verbracht haben. Gemeinsam streifen die Schwestern durch das menschenleere Los Angeles und versuchen, sich mit ihrem neuen Leben zu arrangieren. Schon bald jedoch wird eine Gruppe Wissenschaftler auf die Schwestern aufmerksam, welche sich in einem Bunker in der Wüste Nevadas vor dem Kometen in Sicherheit gebracht hatte...
Im Unterschied zu vielen anderen Endzeitfilmen kommt “Der Komet” deutlich weniger schwermütig daher, was neben den Neonfarben und dem 80er Soundtrack auch an den jugendlichen Hauptfiguren liegt, die über weite Strecken wie in einer Teeniekomödie agieren und sich mehr für verpasste Dates und das Plündern von Kaufhäusern als für Ursache und Folgen des Massensterbens interessieren.
Neben den atmosphärischen Bildern des von einem roten Himmel beherrschten Los Angeles können derweil auch die Zombiemasken überzeugen, obgleich man insgesamt nicht allzu viel von den Untoten zu sehen bekommt.
Als eher unglücklich erweist sich indes die Entscheidung, in der zweiten Filmhälfte vorwiegend auf die Konfrontation mit den Wissenschaftlern zu setzen, geht dadurch die Leichtigkeit der Anfangsphase doch ein wenig verloren. Trotz mancher Albernheiten und eines vorhersehbaren Finales weiß Eberhardts Endzeitwerk jedoch insgesamt für charmante Unterhaltung zu sorgen.
Unser MP-Buddy Saasmann hat inzwischen seine eigene Seite erstellt.
Seine "einmalige Filmecke" bietet alles rund um den phantastischen Film - inklusive seiner Filmkritiken. Sicherlich für viele hier interessant. Also schaut da gerne mal rein!
https://movies.einmaligefilmecke.de/
“Directed by Alan Smithee” - das verheißt selten etwas Gutes, deutet die Verwendung des Pseudonyms doch meist auf eine bewegte Produktionsgeschichte und kreative Differenzen hin, die sich häufig negativ auf das Endergebnis auswirken. Das befürchtete Desaster ist “Maniac Cop 3” zum Glück jedoch nicht geworden, stellt der Film trotz diverser Schwächen doch einen recht soliden Abschluss der Trilogie dar.
Die Polizistin Katie Sullivan (Gretchen Becker) wird zu einem Raubüberfall mit Geiselnahme in einer Apotheke gerufen. Sie erschießt den Täter in Notwehr, bemerkt jedoch zu spät, dass es sich bei der Apothekerin um die Freundin des Drogensüchtigen handelt, die diesen freiwillig hereingelassen hatte. Zwar gelingt es Katie noch, die Apothekerin zu erschießen, doch sie selbst wird ebenfalls von mehreren Kugeln getroffen und fällt ins Koma. Zwei sensationsgierige ‘Nightcrawler’, die sich ebenfalls am Tatort befanden, stellen die Geschehnisse als Beispiel für Polizeiwillkür dar und verkaufen ihr Material an die Medienanstalten. Einzig Lieutenant McKinney (Robert Davi), ein guter Freund Katies, glaubt nicht an diese Version der Geschichte und stellt eigene Nachforschungen an. Nicht ahnend, dass auch Matt Cordell (Robert Z’Dar) von den Toten auferstanden ist und seinen blutigen Streifzug fortsetzt...
Ursprünglich hatte William Lustig für den dritten Teil seiner Trilogie wohl eine sozialkritische, in der Black Community angesiedelte Story im Sinn, die sich mit Polizeigewalt und dem Einfluss der Medien auseinandersetzt. Ansätze davon lassen sich im Endergebnis auch immer noch erkennen, obgleich Lustig seinen Wunsch nach einem schwarzen Hauptdarsteller nicht durchsetzen konnte.
Ausgerechnet der Maniac Cop selbst wirkt innerhalb der Handlung nun jedoch wie ein Fremdkörper, lassen sich die Gründe für sein Handeln doch kaum noch nachvollziehen. Hinzu kommt, dass seine Wiederauferstehung mit schrägen Voodoo-Elementen erklärt wird, die an einige der schwächeren “Halloween”-Fortsetzungen erinnern und ebenfalls keinen Bezug zur zentralen Storyline um die komatöse Polizistin haben.
Dafür schafft es “Maniac Cop 3” anders als sein direkter Vorgänger, dem abermals von Robert Davi verkörperten Protagonisten mehr Profil zu verleihen und eine bessere Dynamik zwischen ihm und seiner Mitstreiterin (Caitlin Dulany) zu schaffen. Punkten kann der dritte Teil zudem mit ein paar kreativen Kills sowie einem erneut recht spektakulären Finale.
Als sich der klassische US-Western Ende der 1960er Jahre im Niedergang befand und der Siegeszug der Italo-Vertreter begonnen hatte, gelang Regisseur George Roy Hill (Der Clou, Schlappschuss) mit “Butch Cassidy und Sundance Kid” ein unerwartetes Ausrufezeichen, für welches er sich die unkonventionelle Erzählweise des New Hollywood Kinos zu eigen machte, um das Genre kurzzeitig zu reanimieren und einer neuen Generation an Filmfans näher zu bringen.
Wyoming zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der wortgewandte Butch Cassidy (Paul Newman) ist der Anführer der Hole-in-the-Wall Gang, einer berüchtigten Gaunerbande, die sich auf Bank- und Zugüberfälle spezialisiert hat. Sein engster Vertrauter ist Sundance Kid (Robert Redford), ein hervorragender Scharfschütze, der Butch auch dann zur Seite steht, als die übrigen Bandenmitglieder gegen ihn revoltieren. Da sie nach diversen Raubzügen schon bald im ganzen Staat gesucht werden, sehen sich die beiden Freunde schließlich zur Flucht außer Landes gezwungen. Unterstützung erhalten sie dabei von der jungen Lehrerin Etta (Katharine Ross), die mit beiden Gaunern ein Verhältnis hat...
“Butch Cassidy und Sundance Kid” verbindet auf leichtfüßige Art und Weise Spätwestern und Buddy-Komödie und begeistert dabei mit malerischen Landschaftsaufnahmen, packenden Shootouts sowie einer feinfühligen Figurenzeichnung. Getragen wird die einfach gehaltene Story dabei von den beiden wunderbar harmonierenden Hauptdarstellern, die mit ihren lakonischen Sprüchen für beste Unterhaltung sorgen. Enorm witzig sind etwa jene Szenen, in denen Butch und Sundance Spanisch lernen müssen, da sie bei ihren Überfällen in Bolivien sonst nur auf Unverständnis stoßen.
Lobend zu erwähnen sind außerdem die stimmige Musikuntermalung - inklusive des zum Evergreen avancierten “Raindrops Keep Fallin’ on my Head” - sowie einige inszenatorische Kniffe, wozu etwa die in Sepiatönen gehaltenen Fotomontagen zählen, die u.a. die finale Einstellung von “Joint Security Area” (2000) inspiriert haben könnten.
So steht am Ende ein zwischen Abgesang und Heldenverehrung pendelnder Spätwestern, der sich einer gängigen Kinodramaturgie verweigert und gerade dadurch zu einem höchst vergnüglichen Filmerlebnis wird.
“Messias des Bösen” ist ein recht stimmungsvoller, inhaltlich jedoch unausgegorener Horrorfilm des Ehepaares Gloria Katz und Willard Huyck (Angriff ist die beste Verteidigung, Howard the Duck), der vornehmlich von ein paar gelungenen Einzelmomenten zehrt.
Auf der Suche nach ihrem Vater gelangt die junge Arletty (Marianna Hill) in den Küstenort Point Dume. Das kleine Städtchen scheint nahezu menschenleer und auch das Strandhaus ihres Vaters steht verlassen. Unterstützung bei der Suche erhält sie lediglich von dem Hippie Thom (Michael Greer) und dessen beiden aufreizenden Freundinnen. Sorge bereiten Arletty besonders die merkwürdigen Tagebucheinträge ihres Vaters, in denen er von ungewöhnlichen Vorkommnissen im Ort sowie seiner eigenen, rätselhaften Transformation berichtet...
“Messias des Bösen” gefällt durch seine mysteriöse Atmosphäre, die wie eine Kombination aus den Werken von George A. Romero und David Lynch erscheint und inhaltlich zudem ein wenig an den kurz zuvor erschienen “The Wicker Man” erinnert. Dem Regiepaar Katz und Huyck gelingt es jedoch nicht, die durchaus wirkungsvollen Einzelszenen – wie jene im Supermarkt oder im Kino – zu einem sinnvollen Ganzen zu verbinden, weshalb auch nach Filmende noch zahlreiche Fragen offenbleiben und sich kein stimmiges Gesamtbild ergibt.
Erschwerend hinzu kommt, dass auch die Figurenzeichnung reichlich dürftig ausfällt und man als Zuschauer bis zum Schluss keinen Zugang zu der Protagonistin und ihren Hippie-Gefährten findet, was auch mit den bescheidenen Darbietungen der Castmitglieder zusammenhängt.
Immerhin hebt sich die mysteriöse Geschichte um den Küstenort und seine Bewohner jedoch insofern vom Einheitsbrei des Genres ab, als dass man bis zum Finale und der damit einhergehenden Auflösung am Ball bleiben möchte.
In dem abermals von William Lustig inszenierten Nachfolger “Maniac Cop 2” fährt der Killercop mit dem Narbengesicht mit seinem unbarmherzigen Rachefeldzug fort. Teil 2 der Trilogie entfernt sich dabei weitestgehend von den Slashern-Wurzeln des Vorgängers und setzt nun vermehrt auf krachende Action, leidet zugleich jedoch unter einer ideenarmen und kaum überzeugenden Handlung.
Matt Cordell (Robert Z’Dar) konnte unerkannt von der Unfallstelle am Hafenbecken entkommen und sorgt weiterhin für Angst und Schrecken auf New Yorks Straßen. Jack (Bruce Campbell) und seine Freundin Teresa (Laurene Landon) sind derweil rehabilitiert, ihre Geschichte vom wiederauferstandenen Killercop glaubt ihnen aber nach wie vor niemand. Als Jack jedoch ebenfalls zu einem Opfer Cordells wird, geht die misstrauisch gewordene Polizeipsychologin Susan Riley (Claudia Christian) gemeinsam mit Detective McKinney (Robert Davi) den seltsamen Todesfällen nach...
“Maniac Cop 2” startet mit einer kurzen Zusammenfassung des Vorgängerfinales und greift auch im weiteren Verlauf einzelne Szenen des ersten Teils auf. Schon früh entsteht so der Eindruck, dass der Nachfolger im Grunde gar nicht mehr viel zu erzählen hat und tatsächlich stellt das sehr simpel gehaltene Drehbuch die größte Schwäche des zweiten Teils dar. Insbesondere die Entscheidung, dem ‘Maniac Cop’ mit dem Frauenmörder Turkell (Leo Rossi) eine Art Verbündeten zur Seite zu stellen, erweist sich als eher unglücklich, stand dem Killercop die Rolle des unaufhaltsamen Einzelgängers ohne jede menschliche Regung doch bisher deutlich besser. Als weiteres Manko entpuppt sich außerdem der von Robert Davi verkörperte Protagonist, der abseits des Aufsagens einiger Erklärphrasen erstaunlich wenig zu tun bekommt und daher weitgehend profillos bleibt.
Gleichwohl verfügt auch Teil 2 wieder über einen gewissen Unterhaltungsfaktor, geht es hier doch noch etwas actionreicher und brutaler als im Vorgänger zu. Ausdrücklich zu loben ist zudem die teils spektakuläre Stuntarbeit, die etwa bei einer halsbrecherischen Autofahrt sowie im explosiven Finale zum Tragen kommt. Und auch in atmosphärischer Hinsicht weiß Lustigs Fortsetzung zu gefallen, werden uns hier doch erneut stimmungsvolle Bilder der nächtlichen Millionenmetropole präsentiert.
“Wir sind Reisende in Blei”
Mit “Die glorreichen Sieben” verlegte Regisseur John Sturges (Gesprengte Ketten, Sinola) die Handlung von Akira Kurosawas “Die sieben Samurai” (1954) in den Wilden Westen und schuf einen Meilenstein des Genres, der späteren Stars wie Steve McQueen, Charles Bronson und James Coburn zum Durchbruch verhalf.
Jedes Jahr wird ein armes mexikanisches Dorf von der Banditenbande des skrupellosen Calvera (Eli Wallach) überfallen und ausgeraubt. Um sich gegen den Tyrannen zur Wehr zu setzen, beschließen einige der Dorfbewohner, in der nächstgelegenen Stadt kampferprobte Revolvermänner anzuheuern, die ihnen helfen sollen, die Banditen in die Flucht zu schlagen. Dabei werden sie auf den unerschrockenen Chris (Yul Brynner) aufmerksam, der beim widrigen Transport eines toten Indianers seine Tapferkeit unter Beweis stellt. Mit seiner Unterstützung gelingt es, sechs weitere Revolverhelden für die Sache zu gewinnen...
Sturges’ Westernklassiker erzählt eine zwar simple, jedoch gleichsam abwechslungsreiche wie spannungsgeladene Geschichte, die den amerikanischen Heldenmythos einerseits immer wieder bedient, ihn zugleich jedoch dekonstruiert, wenn die Sieben als von ihren jeweils eigenen Motiven getriebene Männer gezeigt werden, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben und jede Herausforderung daher dankend annehmen.
Begleitet von Elmer Bernsteins treibendem Score und mit einer detailfreudigen Ausstattung versehen, ergibt sich so ein fesselndes Filmerlebnis, welches dazu mit viel Tempo und packenden Schusswechseln punkten kann. Verlassen kann sich Sturges zudem auf sein hochkarätiges Darstellerensemble, dem u.a. noch Robert Vaughn (Bullitt), Brad Dexter (Der letzte Zug von Gun Hill) sowie der sein Hollywood-Debüt feiernde Horst Buchholz (Eins, Zwei, Drei) angehören und denen es gelingt, die Charakterzüge jedes einzelnen Revolvermannes herauszustellen.
So steht am Ende ein auch dank einiger kleiner Humorspitzen höchst unterhaltsamer Klassiker des Westerngenres, dessen popkultureller Einfluss von Tabak-Werbespots über das Grundgerüst für die TV-Serie “A-Team” bis hin zu Stephen Kings “Der Dunkle Turm”-Zyklus reicht.
Mit “Auf die harte Tour” inszenierte John Badham (Nummer 5 lebt!, Die Nacht hat viele Augen) eine Buddy-Komödie nach bewährtem Strickmuster, die zwar unter einer einfallslosen Story und stereotypen Charakteren leidet, dafür aber zumindest mit ein paar amüsanten Meta-Gags und kernigen Actionszenen punkten kann.
Der cholerische Polizeibeamte John Moss (James Woods) ist auf der Jagd nach einem als ‘Party-Killer’ bekannten Serienmörder (Stephen Lang), als man ihn unerwartet vom Fall abzieht und ihm den verwöhnten Hollywood-Star Nick Lang (Michael J. Fox) zur Seite stellt. Lang möchte den Arbeitsalltag des Cops kennenlernen und dessen Verhaltensweise studieren, um sich so auf seine Rolle in einem authentischen Polizeithriller vorbereiten zu können, für die er sich bewerben will. Moss ist jedoch alles andere als begeistert von der Zusammenarbeit mit dem Schauspielstar und möchte die Nervensäge so schnell wie möglich loswerden...
Badhams Film enthält alle Grundzutaten des Subgenres und lebt in erster Linie von dem verbalen Geplänkel der beiden ungleichen Hauptfiguren. Schon die Ausgangslage des Films, wonach ein Hollywood-Star zur Vorbereitung auf seine nächste Rolle mit auf Streife gehen darf, erscheint dabei ziemlich unglaubwürdig und auch die späteren Geschehnisse erweisen sich als reichlich hanebüchen. Zudem verpasst Badham die Gelegenheit, die einzelnen Charaktere noch besser auszuarbeiten und etwa Langs Karriereambitionen mehr in den Vordergrund zu rücken. Besonders schwer wiegt diese mangelhafte Figurenzeichnung im Falle des Antagonisten, der wie das bloße Abziehbild eines Psychopathen daherkommt und keine nachvollziehbare Motivation für seine Taten hat.
Gelungen sind neben den eingestreuten Actionsequenzen derweil die kleinen und großen Anspielungen auf die Filmbranche. Wenn sich Lang etwa über den Fortsetzungswahn zu Beginn der 90er Jahre echauffiert, kommt man nicht umhin, sich zu fragen, welche Reaktion die heutige Filmlandschaft wohl bei ihm auslösen würde.
“Ein Fisch namens Wanda” ist eine klassisch anmutende Gaunerkomödie mit einem spielfreudigen Ensemble, mit welcher der britische Regisseur Charles Crichton (Traum ohne Ende, Ein Kind war Zeuge) nach über zwei Jahrzehnten der Kinoabstinenz ein überaus erfolgreiches Comeback feierte.
Das amerikanische Liebespaar Wanda (Jamie Lee Curtis) und Otto (Kevin Kline) erbeutet gemeinsam mit den beiden Briten George (Tom Georgeson) und Ken (Michael Palin) bei einem Überfall in London Juwelen im Wert mehrerer Millionen. Wanda, die sich die Beute allein unter den Nagel reißen will, verrät George anschließend an die Polizei. Bei Öffnung des Tresors müssen sie und Otto jedoch feststellen, dass George die Juwelen bereits in ein anderes Versteck gebracht hat. Um an Informationen über das Versteck zu gelangen, will die gerissene Diebin daraufhin Georges Anwalt Archie Leach (John Cleese) verführen...
Der oscarprämierte Kinoerfolg verfügt von Beginn an über einen altmodischen Charme und erinnert an klassische Screwball-Komödien mit Stars wie Doris Day oder Cary Grant. Darüber hinaus lebt der Film vom Spiel mit den Klischees über US-Amerikaner und Briten und ihren jeweiligen Eigenheiten.
Gestaltet sich das erste Drittel des Films noch sehr dynamisch, flacht die Handlung im Mittelteil ein wenig ab, ehe zum Finale hin wieder etwas mehr Schwung in die Geschichte kommt. Dabei lässt sich der Film jedoch stets sehr viel Zeit für die Auseinandersetzung mit den einzelnen Figuren, statt etwa nur einen Gag an den nächsten zu reihen. Zu den Highlights gehört dementsprechend dann auch eine Szene im Anwesen des Anwalts, in der unerwartet mehrere Charaktere aufeinandertreffen und Wandas Verführungskünste stören.
Insgesamt hätte Crichtons Komödie jedoch in einigen Phasen noch turbulenter und bissiger ausfallen können. So bleibt “Ein Fisch namens Wanda” - abgesehen von einigen deftigen Schimpfwörtern - recht brav und familientauglich. Dennoch steht am Ende – vor allem dank der gut harmonierenden Castmitglieder – ein unterhaltsames Filmvergnügen.
Der dystopische SciFi-Actionkracher “RoboCop” des Niederländers Paul Verhoeven (Total Recall, Basic Instinct) erzählt eine mit satirischen Spitzen versehene Rachegeschichte vor dem Hintergrund einer von zwielichtigen Mega-Konzernen dominierten Zukunftsvision.
Im Detroit der Zukunft hat eine Privatisierung des Polizeiapparats unter der Kontrolle des mächtigen OCP-Konzerns stattgefunden. Als der Polizeibeamte Alex Murphy (Peter Weller) bei einem Einsatz von der brutalen Verbrecherbande des skrupellosen Clarence Boddicker (Kurtwood Smith) ermordet wird, lässt OCP Murphy mittels neuartiger Technologie wiederaufstehen: ‘RoboCop’ ist geboren...
“RoboCop” verbindet auf gelungene Weise harte Action mit zynischer Satire und setzt dabei auf eine schnörkellose Erzählweise, die kaum Zeit für etwaige Nebenschauplätze lässt. Zwar ist es etwas schade, dass der Film so wenig von dem dystopischen Detroit der Zukunft zeigt und Umbaumaßnahmen und Gewerkschaftsstreiks nur als Hintergrundrauschen dienen, doch lässt diese geradlinige Vorgehensweise Verhoevens Film zu einem umso effizienteren Actionvehikel werden.
Die eingeschobenen Nachrichtenausschnitte, die überzeichneten Figuren sowie der vornehmlich als Comic Relief dienende Kampfroboter ED-209 als Gegenspieler erweisen sich dabei zwar als durchaus gewöhnungsbedürftig, machen andererseits aber auch den Reiz des abwechslungsreichen Gesamtpakets aus. Lobenswert sind neben einigen nach wie vor überzeugenden Effekten – wie der Säuretod eines Handlangers – zudem auch die Performances der Castmitglieder, zu denen u.a. noch Nancy Allen (Das Philadelphia Experiment), Miguel Ferrer (Codename: Nina) und Ronny Cox (Beverly Hills Cop) gehören.
“Maniac Cop” unter der Regie von William Lustig (Maniac, Mörderischer Irrtum) ist ein Hybrid aus Copthriller und Slasherfilm, der sich auf launige Weise mit der seinerzeit aufkommenden Nulltoleranzstrategie und damit einhergehender Polizeigewalt auseinandersetzt.
Ltd. Frank McCrae (Tom Atkins) ermittelt im Fall eines in Polizeiuniform auftretenden Serienmörders mit scheinbar übermenschlichen Kräften, der sich seine Opfer scheinbar wahllos auf den nächtlichen Straßen New Yorks auswählt. McCrae geht davon aus, dass der Killer über Insiderinformationen verfügt und demnach in den Reihen der Polizeibeamten zu finden ist. Als dessen Frau ermordet aufgefunden wird, gerät der junge Officer Jack Forrest (Bruce Campbell) in den Fokus der Ermittlungen...
Wie schon in “Maniac” (1980) gelingt es Lustig auch in “Maniac Cop”, das New York der 80er Jahre als düsteren Moloch zu inszenieren, in dem es vor zwielichtigen Gestalten nur so wimmelt. Ganz so verstörend wie im Slasherfilm mit Joe Spinell geht es hier dann aber nicht zu, verfügt “Maniac Cop” doch über einen augenzwinkernden Unterton und hält sich auch in Sachen expliziter Gewaltdarstellungen eher zurück. Stattdessen bietet Lustigs Werk mehr Action als vergleichbare Filme jener Zeit und möchte auch die klassische Ermittlungsarbeit unterbringen.
Das ist zwar in erzählerischer Hinsicht nicht immer ganz ausgereift und kommt auch ohne besondere Überraschungen daher, ergibt aber dennoch eine recht unterhaltsame Mixtur, an der auch der Cast, zu dem u.a. noch Laurene Landon (Kesse Bienen auf der Matte), Robert Z’Dar (Tango und Cash) und Richard Roundtree (Shaft) zählen, seinen Anteil hat.
Der als Mitbegründer des Slasher-Genres geltende “Im Blutrausch des Satans”, welcher noch unter diversen Alternativtiteln firmiert, ist ein stimmungsvolles Horrorwerk des Italieners Mario Bava (Blutige Seide, Lisa und der Teufel), das u.a. als Inspirationsquelle für die “Freitag der 13.”-Reihe diente.
Die wohlhabende Gräfin Federica Donati (Isa Miranda) ist Besitzerin eines weitläufigen, an einer idyllischen Bucht gelegenen Grundstücks. Eines Nachts wird sie von ihrem Ehemann Filippo (Giovanni Nuvoletti) stranguliert, der die Tat mittels eines gefälschten Abschiedsbriefes wie einen Suizid aussehen lassen will. Unmittelbar darauf wird Filippo jedoch selbst Opfer eines Mordanschlags und seine Leiche in die Bucht geworfen. In der Folge setzen gleich mehrere Parteien alles daran, um sich das Erbe der Gräfin unter den Nagel zu reißen. Und auch eine Gruppe feiernder Jugendlicher kommt in die Gegend und gerät damit ebenfalls ins Visier der mordlustigen Erben...
Jahre bevor Michael Myers, Jason Voorhees und Co. die Kinosäle unsicher machten, lieferte Bavas Film bereits die Blaupause für das später so populäre Slasher-Genre. Dabei ist insbesondere der große Einfluss, den Bavas Werk auf die Filme des Killers mit der Eishockeymaske hatte, jederzeit spürbar, werden in “Im Blutrausch des Satans” doch ebenfalls zeigefreudige Teenager an einem abgeschiedenen Naturschauplatz gemeuchelt und selbst der 13. als Unglückstag findet hier bereits Erwähnung. Die friedlich erscheinende Naturkulisse in Kombination mit der dazu passenden Musikuntermalung bildet derweil einen interessanten Kontrast zu den grausamen Morden, deren blutige Effekte größtenteils nach wie vor überzeugen können. Anders als die Giallo-Vertreter jener Zeit verzichtet Bava allerdings auf ein ausgeprägtes Farbenspiel und gibt seinem Film einen eher rohen, ungekünstelten Anstrich.
Die mit vielen kleinen Wendungen angereicherte Handlung gestaltet sich indes recht verworren, was vor allem dem unübersichtlichen Figurenpool und dem Fehlen einer klaren Bezugsperson geschuldet ist. Beinahe wirkt es jedoch so, als sei diese Verwirrung ganz in Bavas Interesse, durchzieht “Im Blutrausch des Satans” doch auch eine Spur schwarzen Humors, die den Film mitunter wie eine Parodie auf Mörderrätsel im Stile Agatha Christies erscheinen lassen. Hierzu passt dann auch die ebenso schräge wie bitterböse Schlusspointe.
Mit “Hell” gab der Schweizer Regisseur Tim Fehlbaum (Tides) sein Langfilmdebüt und schuf einen dystopischen Endzeit-Thriller, der sich zahlreicher bekannter Versatzstücke bedient.
Durch die Erderwärmung ist Deutschland zu einer verdorrten Einöde geworden, in der es kaum noch Überlebende gibt. Wasser ist ein seltenes Gut und jeder Aufenthalt im Freien kann aufgrund der extremen Sonnenstrahlung lebensbedrohlich sein. Marie (Hannah Herzsprung) fährt mit ihrer jüngeren Schwester Leonie (Lisa Vicari) und ihrem neuen Freund Philipp (Lars Eidinger) durch die karge Landschaft, um nach den letzten verbliebenen Wasserquellen zu suchen. Unterwegs schließt sich ihnen zudem noch der Mechaniker Tom (Stipe Erceg) an. An einem Bergpass geht die Fahrgemeinschaft Wegelagerern in die Falle, die ihr Auto stehlen und Leonie entführen. Fortan setzt Marie alles daran, um das Leben ihrer Schwester zu retten...
Trotz der wackligen Kameraführung versteht es Fehlbaum, einige recht atmosphärische, stark überbelichtete Bilder eines postapokalyptischen Deutschlands zu kreieren, dessen Vegetation durch die extreme Hitze nahezu vollständig zerstört wurde. Auch ist positiv anzumerken, dass die Handlung ohne unnötigen Ballast auskommt und vor allem zu Beginn relativ zügig vorangetrieben wird. Und nicht zuletzt liefern auch die Castmitglieder, zu denen u.a. noch Angela Winkler (Die verlorene Ehre der Katharina Blum) gehört, solide Darbietungen ab.
Als besonders packend und mitreißend lässt sich “Hell” allerdings nicht unbedingt bezeichnen, hat Fehlbaums Film trotz der kurzen Laufzeit doch ein paar Durchhänger, was vor allem der aus bekannten Zutaten zusammengeflickten Geschichte geschuldet ist, deren Verlauf sich für Genrekenner jederzeit vorhersehbar gestaltet und die in ähnlicher Form auch aus einem der schwächeren Ableger der “Texas Chainsaw Massacre”-Reihe stammen könnte. Da nützt es auch nicht viel, dass Fehlbaum fehlende Kreativität im letzten Drittel durch ein paar derbe Gewaltmomente auszugleichen versucht.
Da das Genre in Deutschland aber derart selten bedient wird, möchte man Fehlbaums Debütwerk auch nicht allzu sehr abstrafen und stattdessen seine Bemühungen positiv hervorheben.
1. Main Theme (My Name Is Nobody) - Ennio Morricone
https://www.youtube.com/watch?v=LK2FbVkYaDE
2. The Day Of (Ocean's Twelve) - David Holmes
https://www.youtube.com/watch?v=rID4LfA_qtM
3. Gabriels Oboe (The Mission) - Ennio Morricone
https://www.youtube.com/watch?v=lArnKBTe82I
4. Main Theme (1492 - Die Eroberung des Paradieses) - Vangelis
https://www.youtube.com/watch?v=7ufkMTshjz8
5. My Tamako, My Sookee (Die Taschendiebin) - Cho Young-wuk
https://www.youtube.com/watch?v=8Ek4rbmblbI
6. Hedwigs Theme (Harry Potter) - John Williams
https://www.youtube.com/watch?v=wtHra9tFISY
7. Main Theme (Mission: Impossible) - Lalo Schifrin
https://www.youtube.com/watch?v=XAYhNHhxN0A
8. The Shire (Der Herr der Ringe) - Howard Shore
https://www.youtube.com/watch?v=IlmiRndxkU8
9. He's a Pirate (Fluch der Karibik) - Klaus Badelt
https://www.youtube.com/watch?v=BuYf0taXoNw
10. Train Shuffle (Die Karte meiner Träume) - Denis Sanacore
https://www.youtube.com/watch?v=pEvyOAzp49E
Honorable Mentions:
The Imperial March (Das Imperium schlägt zurück) - John Williams
Laurens Walking (The Straight Story) - Angelo Badalamenti
All Things Beautiful (Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford) - Nick Cave & Warren Ellis
Old Shatterhand Melodie (Winnetou 1) - Martin Böttcher
Main Theme (Halloween) - John Carpenter
Run (Ravenous) - Damon Albarn & Michael Nyman
Gonna fly now (Rocky) - Bill Conti
Main Theme (Indiana Jones) - John Williams
Der von John Badham (WarGames, Die Nacht hat viele Augen) inszenierte “Nur Samstag Nacht” ist eine in der New Yorker Discoszene angesiedelte, düster-melancholische Milieustudie, die eine Renaissance der Tanzfilme einläutete und Hauptdarsteller John Travolta zum Star aufsteigen ließ.
Der 20-jährige Tony Manero (John Travolta) ist ein aus einfachen Verhältnissen stammender Italoamerikaner aus Brooklyn, der sich seinen Lebensunterhalt als Angestellter in einem Farbengeschäft verdient. Abwechslung vom Alltagstrott findet Tony in wöchentlichen Disco-Besuchen, wo er sein Talent als Tänzer ausleben kann und der ebenso gefeierte wie heiß begehrte König der Tanzfläche ist. Zu seinen Verehrerinnen gehört auch die anhängliche Annette (Donna Pescow), die mit ihrem Schwarm unbedingt als Paar beim anstehenden Tanzwettbewerb antreten will. Als Tony jedoch auf die attraktive Stephanie (Karen Lynn Gomey) trifft, glaubt er in ihr die perfekte Tanzpartnerin gefunden zu haben...
Speziell zu Beginn verfügt Badhams 70er Jahre Klassiker über einige witzige Dialogzeilen, doch nach und nach wird die Stimmung in “Nur Samstag Nacht” immer pessimistischer. Im Zuge dessen wird dann auch deutlich, dass der Film den Tanzwettbewerb gar nicht so sehr in den Mittelpunkt rücken will, sondern eher an einer Auseinandersetzung mit der Jugendkultur interessiert ist und dabei auch sozialkritische Töne anschlägt. In dieser Hinsicht ähnelt “Nur Samstag Nacht” dem ersten “Rocky”-Film, in dem ebenfalls die Interaktion der Figuren und weniger das Boxen im Vordergrund steht.
Neben den ansprechenden Darstellerleistungen, den stimmungsvollen Großstadtbildern und dem berühmt gewordenen Soundtrack der Bee Gees überzeugt Badhams Werk zudem mit seiner eher untypisch angelegten Lovestory zwischen dem kleinen Angestellten und der deutlich reifer erscheinenden Stephanie, die dem nach außen hin machohaft auftretenden Discokönig zunächst die kalte Schulter zeigt und ihm fehlenden Ehrgeiz und Perspektivlosigkeit vorwirft.
Cineasten können sich darüber hinaus über diverse Anspielungen auf den Filmkosmos freuen. So hängen in Tonys Zimmer Poster von Farrah Fawcett und Sylvester Stallone und er spricht mit seinen Freunden über Stars wie Al Pacino und Laurence Olivier. Nicht zufällig trägt Tonys Stammdisco dann auch den Namen ‘2001 Odyssey”.
Angesichts dieser Vorzüge stört es dann auch nicht allzu sehr, dass sich Badhams Film im Mittelteil für eine Weile nicht so recht von der Stelle bewegt und erst im finalen Drittel den letzten Punch entwickelt.
So steht am Ende ein überraschend raues und unsentimentales Werk, das Tanzen als Ausdruck jugendlicher Rebellion gegen die bestehende Gesellschaftsordnung definiert.
Nach dem überwältigenden Erfolg des Sommerblockbusters “Der Weiße Hai” (1975) schickte der italienische Filmproduzent Dino De Laurentiis weitere tierische Bestien ins Rennen um die Gunst des Kinopublikums. So entstand neben “Orca, der Killerwal” (1977) und einer Neuauflage von “King Kong” (1976) auch der von J. Lee Thompson (Eroberung vom Planet der Affen, Ab in die Ewigkeit) inszenierte “Der weiße Büffel”, welcher den Tierhorror in den Wilden Westen verlegt.
Der legendäre Revolverheld Wild Bill Hickok (Charles Bronson) leidet unter wiederkehrenden Alpträumen, in denen er sich dem Kampf mit einem weißen Büffel stellen muss. Auf der Suche nach dem Untier kehrt er unter falschem Namen in seinen alten Heimatort zurück, wo einige seiner einstigen Rivalen noch Rechnungen mit ihm offen haben. Um den Tod seiner Tochter zu rächen, macht sich derweil auch der Lakota-Häuptling Crazy Horse (Will Sampson) auf die Jagd nach der Bestie...
Neben Spielbergs Kassenhit nimmt sich Thompsons Film unverkennbar auch “Moby Dick” (1956) zum Vorbild, erscheint Hickok doch ähnlich besessen vom Gedanken an den Büffel wie Kapitän Ahab vom weißen Wal. Anders als Gregory Peck in der “Moby Dick”-Verfilmung wirkt Charles Bronson hier allerdings zu cool und abgeklärt, als dass man ihm das von Alpträumen geplagte Nervenbündel und die damit verbundene Motivation wirklich abnehmen würde.
Im Gegensatz dazu ist die Motivlage des Lakota-Häuptlings, der seine Ehre wiederherstellen will, schon deutlich nachvollziehbarer, sodass sich der von Will Sampson verkörperte Crazy Horse im Laufe der Handlung zum heimlichen Sympathieträger aufschwingt. Entsprechend gehören dann auch die Momente der Völkerverständigung zwischen Ureinwohner und Weißem Mann zu den stärkeren Szenen des Films. Weniger gelungen sind hingegen ausgerechnet die Tierhorrorszenen, sieht der titelgebende Büffel doch schlicht zu sehr nach Modell aus und sorgt daher gar für einige unfreiwillig komische Situationen.
Dank eines gut ausgewählten Casts, zu dem u.a. noch Kim Novak (Vertigo) und Jack Warden (Die zwölf Geschworenen) gehören, sowie ein paar recht ansprechenden Bildern der schneebedeckten Landschaft, hinterlässt Thompsons Western-Horror-Mix aber dennoch einen soliden Gesamteindruck.
Einige der Schurkinnen in meiner Liste werden erst zum Ende hin als solche offenbart.
Es besteht also SPOILER Gefahr
1. Nola Carveth (Samantha Eggar) in: "Die Brut" (1979)
2. Mildred Ratched (Louise Fletcher) in: "Einer flog über das Kuckucksnest" (1975)
3. Annie Wilkes (Kathy Bates) in: "Misery" (1990)
4. Dolores Umbridge (Imelda Staunton) in: "Harry Potter und der Orden des Phoenix" (2007)
5. Miriam Deering (Olivia de Havilland) in: "Wiegenlied für eine Leiche" (1964)
6. Samara Morgan (Daveigh Chase) in: "The Ring" (2002)
7. Hexe Asa (Barbara Steele) in: "Die Stunde, wenn Dracula kommt" (1960)
8. Margaret White (Piper Laurie) in: "Carrie" (1976)
9. Agatha Knüppelkuh (Pam Ferris) in: "Matilda" (1996)
10. Peyton Flanders (Rebecca De Mornay) in: "Die Hand an der Wiege" (1992)
Honorable Mentions:
Ursula in: "Arielle, die Meerjungfrau" (1989)
Alex Forrest (Glenn Close) in: "Eine verhängnisvolle Affäre" (1987)
Pamela Voorhees (Betsy Palmer) in: "Freitag der 13." (1980)
Oberhexe (Anjelica Huston) in: "Hexen hexen" (1990)
Martha Beck (Shirley Stoler) in: "Honeymoon Killers" (1970)
Im siebten Teil der populären SciFi-Saga kommt es zur großen Staffelstabübergabe. Die alte Crew um Captain Kirk macht Platz für die nächste Generation, die die Geschichten der Enterprise in einem neuen Jahrhundert weiterspinnt.
Auf ihrem Jungfernflug empfängt die “Enterprise-B” das Notsignal zweier Flüchtlingsschiffe, die in ein mysteriöses Energieband geraten sind. Beim Versuch, die Flüchtlinge zu retten, wird der sich als Gast an Bord befindliche Captain Kirk (William Shatner) selbst in das Energieband gezogen und anschließend für tot erklärt. 78 Jahre später trifft die Crew der “Enterprise-D” um Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) auf den Wissenschaftler Dr. Tolian Soran (Malcolm McDowell), der zu den geretteten Flüchtlingen von damals gehört und nun bereit ist über Leichen zu gehen, um ebenfalls in das Energieband zu gelangen...
Mit “Treffen der Generationen” liefert der vornehmlich an TV-Serien beteiligte David Carson einen der visuell ansprechendsten Einträge der “Star Trek”-Reihe ab. So können sich neben den farbprächtigen, vom erfahrenen Kameramann John A. Alonzo (Chinatown, Scarface) eingefangenen Bildern auch die teils spektakulären Effekte nach wie vor sehen lassen.
In inhaltlicher Hinsicht dagegen offenbart das siebte “Star Trek”-Abenteuer einige gravierende Schwächen, wird die Geschichte um das rätselhafte Energieband doch viel zu umständlich erzählt und kommt nur im Schneckentempo voran. Erschwerend hinzu kommt, dass sich Carsons Film viel zu lange mit uninteressanten Nebenplots aufhält, in denen etwa die Familientragödie von Captain Picard beleuchtet wird oder der als alberner Sidekick angelegte Androide Data (Brent Spiner) mit seinen neu entwickelten Gefühlen umgehen lernen muss. Szenen wie jene, in denen die “Enterprise”-Besatzung nach einem Treffer eines feindlichen Raumschiffs übereinander purzelt, wirkten schon in früheren Filmen unfreiwillig komisch, erscheinen in einem 90er Jahre Blockbuster aber nun endgültig fehl am Platz. Von Spannung kann daher kaum die Rede sein, zumal auch der Bösewicht und seine Motivation nicht allzu viel hergeben.
Das im Valley of Fire gedrehte Finale ist dann wie auch der Rest des Films hübsch anzusehen, hat aber kaum mehr als ein paar Prügeleinlagen zu bieten.
1. R.E.M. - Man on the Moon (in: Der Mondmann)
https://www.youtube.com/watch?v=dLxpNiF0YKs
2. Cat Stevens - If you want to sing out, sing out (in: Harold and Maude)
https://www.youtube.com/watch?v=oj94MgHyhTk
3. Elton John - Tiny Dancer (in: Almost Famous)
https://www.youtube.com/watch?v=_qW9wqUI4Lg
4. The Commitments - Mustang Sally (in: The Commitments)
https://www.youtube.com/watch?v=4eUJElS45gE
5. Eminem - Lose Yourself (in: 8 Mile)
https://www.youtube.com/watch?v=xFYQQPAOz7Y
6. Bobby Womack - Across 110th Street (in: Jackie Brown)
https://www.youtube.com/watch?v=9gs1_ndm3r4
7. Michel Legrand - The Windmills of Your Mind (in: Thomas Crown ist nicht zu fassen)
https://www.youtube.com/watch?v=Osl6EJGwFyM
8. Bob Dylan - The Times they are a-changin (in: Watchmen)
https://www.youtube.com/watch?v=h24D87SqaLQ
9. Paul Newman - Plastic Jesus (in: Der Unbeugsame)
https://www.youtube.com/watch?v=GHf7TD4qwjk
10. Kirk Douglas - A Whale of a Tale (in: 20.000 Meilen unter dem Meer)
https://www.youtube.com/watch?v=AkjTGCrLvAU
Honorable Mentions:
"Gran Torino" in: "Gran Torino"
"The Sound of Silence" in: "Die Reifeprüfung"
"Everybody needs somebody to love" in: "Blues Brothers"
"Danger Zone" in: "Top Gun"
"The End" in: "Apocalypse Now"
"Fallin and Flyin" in: "Crazy Heart"
"Into the Night" in: "Kopfüber in die Nacht"
"Leaning" in: "Die Nacht des Jägers"
"Mad World" in: "Donnie Darko"
"Que sera, sera" in: "Der Mann, der zuviel wusste"
"Skyfall" in: "James Bond 007 - Skyfall"
"3:10 to Yuma" in: "Zähl bis drei und bete"
"Moon River" in: Frühstück bei Tiffany
"May it be" in: "Der Herr der Ringe - Die Gefährten"
"Edge of Night" in: "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs"
“Put the blame on mame” in: “Gilda”
“In the heat of the night” in: “In der Hitze der Nacht”
“Phänomen” in: “Das schönste Mädchen der Welt”
“That’s Amore” in: “Mondsüchtig”
“Do not forsake me” in: “12 Uhr mittags”
“I will follow him” in: “Sister Act”
“It’s only a Paper Moon” in: “Paper Moon”
Der zweite Teil der “Ginger Snaps”-Trilogie knüpft an die Geschehnisse aus dem Vorgänger an, erzählt aber dennoch eine eigenständige Geschichte, in der diesmal Gingers Schwester Brigitte im Mittelpunkt steht.
Brigitte (Emily Perkins) hat sich beim Kampf mit ihrer Schwester mit Lykanthropie angesteckt und injiziert sich nun regelmäßig Eisenhut, um nicht ebenfalls zum Werwolf zu mutieren. Da man sie in Folge eines toxischen Schocks für drogenabhängig hält, wird sie in eine Entzugsanstalt eingeliefert. In der Anstalt lernt Brigitte die mit einer blühenden Fantasie ausgestattete Ghost (Tatiana Maslany) kennen, die als Einzige Brigittes fortschreitende Transformation bemerkt. Unterdessen streift in der Nähe ein weiterer Werwolf umher, der es auf Brigitte abgesehen hat...
Wie schon der Vorgänger verbindet auch “Ginger Snaps 2” Werwolfhorror mit einer weiblichen Emanzipationsgeschichte, fährt die Pubertätsmetaphern jedoch deutlich zurück und wirkt speziell in der ersten Hälfte eher wie ein düsteres Entzugsdrama. Negativ macht sich dabei vor allem das Fehlen der von Katharine Isabelle verkörperten Ginger bemerkbar, die hier nur noch in kurzen Visionen auftaucht, profitierte der Vorgänger doch enorm von der Beziehungsdynamik zwischen den ungleichen Schwestern. Die neuen Charaktere, die in Sachen Skurrilität die Figuren des ersten Teils sogar noch übertreffen, können die so entstehende Lücke leider nicht adäquat schließen.
Erschwerend hinzu kommt, dass die Handlung sehr lange braucht, um in die Gänge zu kommen und der Film sich viel zu sehr mit uninteressanten Nebenschauplätzen - wie etwa dem Treiben eines perversen Pflegers (Eric Johnson) - aufhält.
Als Pluspunkte lassen sich derweil vor allem die winterlich-schaurige Atmosphäre und die konsequente Weiterentwicklung der Protagonistin anführen, die von Emily Perkins abermals überzeugend verkörpert wird. Darüber hinaus wissen auch Ausstattung und Effekte zu gefallen, welche qualitativ sogar etwas über dem ersten Teil anzusiedeln sind.
“Long Walk Home” unter der Regie von Phillip Noyce (Die Stunde der Patrioten, Der Knochenjäger) ist ein auf realen Begebenheiten basierendes Fluchtdrama, das sich mit einem der düstersten Kapitel australischer Geschichte befasst.
Australien in den 1930er Jahren: A.O. Neville (Kenneth Branagh) ist als von der britischen Regierung eingesetzter ‘Chief Protector of Aborigines’ für die Deportation sogenannter ‘Mischlingskinder’ verantwortlich, bei denen es sich um Söhne und Töchter von Aborigine-Müttern und weißen Wanderarbeitern handelt. Hiervon betroffen sind auch die Schwestern Molly (Everlyn Sampi) und Daisy (Tianna Sansbury) aus Jigalong, die zusammen mit ihrer Cousine Gracie (Laura Monaghan) in ein Erziehungsheim nahe Perth gebracht werden, wo sie zu Helfern und Angestellten der Weißen herangezogen werden sollen. Während sich die Heimleiter mit den anderen Kindern in der Kirche versammeln, wagen die drei Mädchen einen Fluchtversuch und treten den rund 1000 Meilen langen Heimweg nach Jigalong an...
Die von den Briten organisierte Kindesentführung in Australien wurde lange unter den Teppich gekehrt, obwohl sie bis in die 1970er Jahre andauerte und heute als einer der Hauptgründe für die Entwurzelung vieler Aborigine-Nachkommen angesehen wird. Noyce’ Drama greift auf die Erfahrungen der realen Molly Craig zurück, um anhand dieser auf das Schicksal der ‘Gestohlenen Generation’ aufmerksam zu machen.
Dabei besticht “Long Walk Home” durch herrliche Bilder der australischen Landschaft in Kombination mit einem dazu passenden Soundtrack von Peter Gabriel. Hinzu kommen ansprechende Leistungen der Castmitglieder, zu denen u.a. noch David Gulpilil (Walkabout) und Jason Clarke (Everest) gehören. Speziell die authentischen Darbietungen der drei jungen Hauptdarstellerinnen sind hierbei zu loben.
Die Fluchtgeschichte, die hier erzählt wird, fällt indes ganz klassisch aus und ist ein Stück weit vorhersehbar, bietet aber dennoch einige Spannungshöhepunkte. Als recht angenehm erweist sich außerdem, dass der Film auf ausgiebige Gewaltdarstellungen verzichtet und stattdessen mehr auf die emotionale Belastung für die Protagonistinnen eingeht.
Vielen Dank an Eudora für den Tipp!
1. Das Leben ist schön - Italien 1997
2. King of Devil's Island - Norwegen 2010
3. Adams Äpfel - Dänemark 2005
4. So finster die Nacht - Schweden 2008
5. Die Stadt der verlorenen Kinder - Frankreich 1995
6. Black Book - Niederlande 2006
7. I remember you - Island 2017
8. Corpus Christi - Polen 2019
9. Das finstere Tal - Österreich 2014
10. Zerrissene Umarmungen - Spanien 2009
Honorable Mentions: Verblendung, Fräulein Smillas Gespür für Schnee, Ein Mann namens Ove, Die Jagd, Nach der Hochzeit, Tigers, In China essen sie Hunde, Headhunters, Der Rausch, Helden der Wahrscheinlichkeit, Zug des Lebens, Die Karte meiner Träume, Belle de Jour, Die fabelhafte Welt der Amélie, Verbotene Spiele, Die Wahrheit, Lohn der Angst, Eine reine Formalität, Ich habe keine Angst, The Broken Circle...
Der unter dem Eindruck von Vietnamkrieg und Watergate-Affäre entstandene “Zeuge einer Verschwörung” ist ein atmosphärisch dichter Paranoia-Thriller des im Genre erfahrenen Alan J. Pakula (Die Unbestechlichen, Aus Mangel an Beweisen), in dem ein Journalist einer politischen Verschwörung auf die Spur kommt.
Der Lokalreporter Joseph Frady (Warren Beatty) nimmt am Unabhängigkeitstag an einer Veranstaltung des Senators Charles Caroll (Billy Joyce) teil, der auf der Aussichtplattform der Space Needle in Seattle eine Rede halten will, dabei jedoch unversehens Opfer eines Attentats wird. Der vermeintliche Killer stürzt nach einem kurzen Handgemenge in die Tiefe und wird in der Folge von der zuständigen Untersuchungskommission als Einzeltäter dargestellt. Drei Jahre darauf sucht die Fernsehreporterin Lee Carter (Paula Prentiss), die damals ebenfalls Zeugin wurde, Frady auf, und informiert mit ihn darüber, dass inzwischen beinahe alle, die sich während des Attentats auf der Plattform befanden, unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen sind. Frady schenkt den Worten seiner Kollegin zunächst keine Beachtung. Als diese jedoch ebenfalls auf rätselhafte Weise verstirbt, beginnt er, Nachforschungen anzustellen...
In den 1970er Jahren hatten Filme, die das Gefühl der Unsicherheit der amerikanischen Bevölkerung in Folge des Kriegstraumas sowie der Attentate auf John F. Kennedy, Martin Luther King und Co. aufgriffen, Hochkonjunktur, sodass beinahe zeitgleich zu Pakulas Thriller auch Werke wie “Der Dialog” (1974) und “Chinatown” (1974) erschienen. Anders als einige andere Vertreter des Subgenres, die sich der Thematik auf eher abstrakte Weise nähern, handelt “Zeuge einer Verschwörung” jedoch ganz konkret von Mordanschlägen auf Politiker und deren Folgen.
Dabei gefällt Pakulas Thriller vor allem durch seine schnörkellose Erzählweise, wird die Handlung doch jederzeit zügig vorangetrieben und auf jegliche Nebenschauplätze verzichtet, sodass selbst die sonst übliche Lovestory entfällt. Auch verzichtet Pakula fast völlig auf die Verwendung von Establishing Shots, die üblicherweise eine Sequenz einleiten, und wirft uns stattdessen unmittelbar von einer Szene in die nächste, wodurch das Gefühl der Beklemmung und der Desorientierung zusätzlich verstärkt wird. Hinzu kommt, dass dem Zuschauer immer wieder Bildinhalte vorenthalten werden, indem Figuren etwa erst gegen Ende einer Szene aus dem Schatten ins Licht treten oder hinter Säulen und Wänden hervorkommen.
Bemängeln lässt sich derweil, dass die Handlung recht episodenhaft angelegt ist. Ein Eindruck, der sich allein schon aufgrund der schnellen Schauplatzwechsel und der vielen, nur kurzzeitig auftretenden Figuren ergibt. Da diese Einzelepisoden jedoch nahezu jedes Mal für Spannung und Nervenkitzel sorgen, fällt dies ebenso wie der eher unnahbar bleibende Protagonist nicht allzu sehr ins Gewicht.
(gesehen in der Stummfilmversion)
“Erpressung” ist ein Frühwerk von Alfred Hitchcock (Cocktail für eine Leiche, Die Vögel), dessen Handlung zwar simpler ausfällt als jene in anderen Werken des ‘Master of Suspense’, das wohl aber bereits die Handschrift der Regielegende erkennen lässt und auch visuell zu überzeugen vermag.
Die junge Alice White (Anny Ondra) führt eine Beziehung mit dem Scotland Yard-Beamten Frank Webber (John Longden), hat jedoch gleichzeitig eine Affäre mit dem Maler Crewe (Cyril Ritchard). Als Crewe sie bei einem nächtlichen Besuch in seinem Atelier vergewaltigen will, ersticht ihn Alice mit einem Messer und flieht anschließend vom Tatort. Der auf den Fall angesetzte Frank hegt schon bald Verdacht gegen seine Freundin und will die Tat vertuschen. Da jedoch meldet sich ein Erpresser (Donald Calthrop), der Alice in der Nacht beobachtet hat...
“Erpressung” war der erste britische Tonfilm überhaupt, wurde seinerzeit jedoch auch in einer Stummfilmversion veröffentlicht. Auch wenn die simple Story, an der u.a. auch der später selbst als Regisseur erfolgreiche Michael Powell (Der Dieb von Bagdad, Augen der Angst) mitwirkte, aus heutiger Sicht wie tausendfach gesehen erscheint, so überrascht es dennoch, dass Themen wie Vergewaltigung und Erpressung zu jener Zeit überhaupt schon filmisch aufbereitet wurden.
Hinzu kommt eine durchaus ausgefeilte Spannungsdramaturgie, die Hitchcock mit Hilfe von Stilmitteln wie Überblendungen und Close-ups zu unterstreichen versteht, welche bereits an spätere Klassiker wie “Vertigo” (1958) oder “Psycho” (1960) erinnern. In Verbindung mit den stilvollen Schwarzweiß-Bildern und einer Prise trockenen Humors ergibt sich so ein nicht nur aus filmhistorischer Sicht interessantes Seherlebnis.
“Incredible, but true” ist eine gleichsam kurzweilige wie hintergründige Komödie unter der Regie des Franzosen Quentin Dupieux (Rubber, Wrong), die sich auf überspitzte Art und Weise mit Schönheitsidealen und Selbstoptimierung sowie einer daraus resultierenden Entfremdung auseinandersetzt.
Alain (Alain Chabat) und Marie (Léa Drucker) sind ein Ehepaar mittleren Alters, das sich auf der Suche nach einem neuen Haus befindet. In einem idyllisch gelegenen Vorort entdecken sie ein geeignetes Kaufobjekt, das ihren Vorstellungen entspricht. Ihr neues Heim verfügt jedoch über eine Besonderheit, die das Leben des Ehepaares für immer verändern wird: Eine Luke im Keller, die zu einer Röhre führt, die ein ganz spezielles Geheimnis bereithält. Bei einem gemeinsamen Essen hat Alains Chef Gérard (Benoît Magimel) derweil ebenfalls etwas Unglaubliches zu verkünden...
Dupieux’ Komödie zeigt Menschen in der Midlife-Crisis, die einander fremd werden und an ihrem Hang zur Perfektion sowie ihren jeweiligen Obsessionen zu scheitern drohen. Hinter dem surrealen Szenario mit seinen skurrilen Ideen verbirgt sich dementsprechend ein ernster, mitunter gar tragischer Kern, lassen sich viele Elemente des Films doch als Metaphern für reale Vorgänge in einer von oberflächlichen Schönheitsidealen geprägten Gesellschaft begreifen.
Dabei ist Dupieux jedoch nicht an einer tiefergehenden Analyse interessiert, sondern liefert statt Antworten in erster Linie viele amüsante Ansätze. Ganz so, als wolle er sein Publikum dazu animieren, etwaige Leerstellen selbstständig zu füllen und die Geschichte von sich aus weiterzuspinnen.