Kinoschnecke - Kommentare
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Alle Kommentare von Kinoschnecke
Ja, das hat er wirklich gut gemacht, der "Komiker aus Bayern"! Wobei ich davon wohl nicht so überrascht war wie viele andere. Auch abgesehen davon, dass ich gute Komik sowieso für eine der höchsten Künste halte, die schon fast die Befähigung für alles andere nachweist, hat Michael "Bully" Herbig für mich schon mit anderen Projekten wie "Wickie" und der schieren Dimension der komischen Filme gezeigt, dass er das Potenzial für ein breiteres Spektrum hat.
Und mit "Ballon" ist ihm "trotz" Debüt im ernsthaften Genre ein absolut runder Film gelungen. Die zwei Stunden sind wie im Fluge vergangen und obwohl man (sofern man nicht zu den uninformiertesten Zuschauern gehört) weiß, wie es ausgeht, wird zum Ende hin mit dem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Fluchtvorbereitungen und Stasi-Detektivarbeit ein toller Spannungsbogen aufgebaut, der einen mitfiebern lässt - ohne dass dabei spannungs- oder actionmäßig unrealistisch überzogen wird.
Mit Ausnahme von ein paar kleinen Nebenrollen ist "Ballon" außerdem sehr überzeugend gespielt und kann auch optisch punkten. Kulissen, Ausstattung und Kostüme sind sehr glaubwürdig 1970er und noch nicht mal die oft heiklen Frisuren und Schnurrbärte haben mich gestört. Auch einige wunderschöne Bilder haben sich mir eingeprägt, insbesondere das Entrollen des großen, bunten Ballons aus der Vogelperspektive fand ich atemberaubend.
Besonders gefallen hat mir außerdem, dass die Stasi- und Volksarmee-Vertreter nicht allesamt ideologisch verbohrt oder gar bösartig dargestellt sind, sondern oft menschlich und selbst in dem Netz aus Einschüchterung und Angst vor Existenzverlust gefangen gezeigt werden.
Am Ende zeigt Bully dann noch sein Händchen für perfekt platzierten, spannungslösenden Humor: "Sind wir im Westen?" - "Nein, in Oberfranken." und "Wie viele kommen denn da noch?" :-D
Ich habe selten einen Film gesehen, von dem ich so etwas dermaßen anderes bekommen habe, als ich vorher erwartet hatte - das ist allerdings nicht negativ gemeint.
Erwartet hatte ich, dass sich der gesamte Film auf medizinischer, juristischer und ethischer Ebene mit der Frage auseinandersetzt, was die richtige Entscheidung in Bezug auf die Bluttransfusion bei dem fast volljährigen leukämiekranken Jungen aus den Reihen der Zeugen Jehovas ist. Und dass zum Ende des Films zwar eine Entscheidung fällt, aber die Frage, ob es wirklich die richtige war, mich über den Film hinaus begleiten und umtreiben würde.
Entsprechend erstaunt war ich, dass diese Frage zwar eine wichtige, aber keinesfalls die zentrale Rolle spielt, und dass die Entscheidung bereits etwa zur Mitte des Filmes fällt und zudem auch ziemlich unstrittig präsentiert wird. Ab diesem Punkt hatte ich keine Vorstellung mehr, wo der Film mit mir hinwill und wurde immer wieder überrascht, bis hin zum bitter(süß)en Ende.
"Kindeswohl" ist in erster Linie kein Gerichts-, Medizin- oder Kinderrechtsdrama, sondern das Psychogramm einer Frau, die sich aus Selbstschutz so lange jegliche Emotionalität verwehrt hat, alle ihre Entscheidungen und Handlungen auf Logik und Paragraphen basiert hat, dass sie nicht mehr in der Lage ist, Gefühle zu empfinden und völlig hilflos wird, als eines Tages etwas diesen Panzer durchdringt.
Und der wahre, stille Held dieses Filmes ist ihr Mann, grandios gespielt von Stanley Tucci, wie überhaupt sämtliche Darstellerleistungen absolut beeindruckend sind.
Am Ende hatte der Film mich ordentlich durchgerüttelt, wenn auch aus anderen Gründen als erwartet.
Einem in vielen Kritiken genannten Punkt kann ich mich anschließen: "Asphaltgorillas" schafft es, sich zielsicher zwischen alle herumstehenden Zielgruppen-Stühle zu setzen:
- für das Arthouse-Publikum zu hip und schrill und es fehlt das "ernste" Thema
- für das Popcorn-Publikum zu kompliziert und selbstironisch
- für Frauen zu düster und - verbal wie physisch - zu brutal (da hilft leider auch all das Neon-Pink nicht)
- für Männer zu viel Gequatsche und vielleicht auch zu "ehrenrührig"
Nicht falsch verstehen; ich persönlich finde es spannend, wenn Filme eine herausfordende Mischung bieten oder sich sogar jeder Kategorisierung entziehen. Aber das (deutsche?) Kinopublikum will sich halt lieber in sicheren "sowas-gefällt-mir-immer"-Bahnen bewegen und so geht die Rechnung "für alle was dabei" leider meist als "interessiert keinen so richtig" auf. Und wenn noch die drölfzigste, immer hirnloser und hirnloser zu konsumieren werdende Schweiger/Schweighöfer-Komödie Hunderttausende ins Kino zieht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man auch noch die einunddrölfzigste vorgesetzt bekommt und ungewöhnlichere Filme letztlich auf der Strecke bleiben.
So, nachdem ich das losgeworden bin: Ich habe richtig Spaß gehabt mit den "Asphaltgorillas"! Der Film hat - mit einer Ausnahme - alles geliefert, was der Trailer versprochen hatte. Die eine Ausnahme ist das Tempo, das im Trailer natürlich extrem hoch ist und den Film vergleichsweise gemächlich erscheinen lässt. Aber es ist wahrscheinlich auch unfair bis unmöglich oder sogar unerträglich, ein Stakkato von zwei Minuten auf gut eineinhalb Stunden hochzuskalieren.
Was die Schrägheit und das Chaos betrifft, wurden meine Erwartungen aber voll erfüllt. Ein herrliches Durcheinander schaukelt sich da immer weiter hoch, trotz bzw. sogar wegen aller Schritte, die unternommen werden, um die Sache noch irgendwie zu retten. Dabei wirken die Handlungselemente aber nicht krampfhaft konstruiert oder beliebig zusammengeworfen, sondern schlüssig ineinandergreifend und aufeinander aufbauend.
Gewürzt ist das Ganze noch mit wunderbaren Abstrusitäten - mein persönliches Highlight waren die Monchhichis - und skurrilen, überdrehten und dennoch in ihrem Kern (durchaus im negativen Sinne) menschlichen Figuren. Da ist keiner unglaubwürdig-urböse um des Böseseins Willen, sondern ihr Handeln ist nachvollziehbar. Zu überzogen fand ich aus der irrwitzigen Truppe lediglich das dunkelhäutige Mädel; das war doch extrem anstrengend, wie sie da immer völlig hysterisch rumgeschrien hat.
Gefallen hat mir auch der Humor. Oft bewegt er sich auf einem Grat, dass man sich nicht sicher ist, ist das jetzt "ernst gemeint" oder ironisch? Hoch anzurechnen ist dem Film auch, dass er, obwohl er das Thema Sexualität nicht ausspart und die Sprache oft derb und deftig ist, nie in Vulgarität oder die Gefilde der primitiv-pubertären Gürtellinie-Albernheiten abruscht.
Nein, ich habe den vollgekoteten (ja, man kann auch das vornehm ausdrücken...) Lamborghini nicht übersehen. ;-) Beim Vorab-Teaser dachte ich auch noch, au weia, was für ein billiger Exkremente-Gag. Aber die Szene hat mich im Film letztlich kaum gestört, da sie kein Selbstzweck, sondern integraler Teil der chaotischen Handlungspirale ist und man sie auch als beabsichtigte, ultimative Überspitzung des Fäkalhumors verstehen kann.
Zu den Darstellerleistungen findet sich in Kritiken ja auch alles vom allerhöchsten Lob bis zum totalen Verriss. Ich fand alle mindestens soweit in Ordnung, dass es mich nicht aus dem Film herausgerissen hat, inklusive der wohl in erster Linie wegen ihres Hipness-Faktors besetzten Nicht-Schauspieler/innen (unterstützt sicherlich dadurch, dass ihre Rollen nicht sonderlich komplex waren bzw. sie teilweise quasi sich selbst spielten) und auch Stefanie Giesinger nebst Akzent (die mir übrigens vorher gar nichts sagte und gegen die ich dementsprechend auch keine Antipathie hegen konnte). Als kleine Irritation habe ich die in meiner Wahrnehmung nicht immer natürliche Sprachmelodie von Ella Rumpf empfunden, was mit ihrem Herkunfts-/Ausbildungshintergrund zu erklären sein könnte.
Am anderen Ende der Skala hat mir Georg Friedrich am besten gefallen, der als überdrehter, schillernder Ganove voll in seinem Element wirkt. Jannis Niewöhner beweist, dass er nicht nur ernst und dramatisch kann und sogar eine hochgradig schleudergefährdete Figur wie Franky nicht aus der Kurve fliegen lässt. Lediglich einige, interessanterweise eher "ruhigere" Momente sind ihm nicht so gelungen. Ein kleiner heimlicher Star ist außerdem Oktay Özdemir als herrlich-dämlicher Kleinganove, der völlig verpeilt durch das Chaos stolpert und am Ende am ungeschorensten und vielleicht auch am zufriedensten daraus hervorgeht.
Mit einem Kurzfilm, in dem Oxana und Franky Platon suchen, wäre ich übrigens ad hoc d'accord! *g*
Zum Thema Platon kann ich mir allerdings noch das hier nicht verkneifen: Es ist mir klar, dass es sich für das Haustier eines russischen Oligarchen "so gehört", aber der Tag kann nicht früh genug kommen, an dem es unmöglich ist, einen kupierten Dobermann (oder eine andere verstümmelte Hunderasse) für Filme zu finden. Man kann die Erklärung zum Schluss des Abspanns, dass alle Tiere gut behandelt wurden, schon fast als zynisch empfinden, wenn eines der Tiere am Anfang seines Lebens so gequält wurde... Natürlich kann das Filmteam nichts direkt dafür, aber durch die Wahl des Tieres wird der "gewohnte" Anblick dieser Rasse befördert. Und dabei sind Dobermänner so viel schöner, wenn alles drangelassen wurde!
Ich hatte diesen Film überhaupt nicht auf dem Schirm. Weder habe ich den ersten Teil gesehen (noch nicht mal irgendwann im Fernsehen!), noch konnte er bei der Durchsicht der anstehenden Kinostarts bei mir punkten ("puh, noch so eine Superhelden-Fortsetzungsreihe...").
Und dann schlich er sich nach und nach in mein Bewusstsein, indem ich bei zwei-drei Kinobesuchen den Trailer und in einem Kinomagazin noch einige weitere Szenen gesehen habe, und irgendwann dachte ich, hey, das lässt sich ja richtig witzig an!
Und das war er dann auch! Ich habe herzhaft gelacht, natürlich insbesondere über Baby Jack-Jack, aber auch bei vielen anderen charmant-turbulenten Familienszenen. Das ist Popcornkino mit Witz und Herz, wie man es sich wünscht.
Eine nette Dreingabe sind ein paar, wenn auch natürlich angesichts des Genres nicht sonderlich vertiefte, nachdenkliche Elemente, wie Meinungsmanipulation durch Medien und die Abhängigkeit von allgegenwärtigen Bildschirmen.
Einen kleinen Negativpunkt, der eine höhere Wertung verhindert, sehe ich in der Darstellung der Frauen, die den emanzipatorischen Grundansatz konterkariert: Völlig überdimensionierte Brüste und Hüften/Hintern und grotesk dünne Taillen und Knöchel, das muss einfach nicht sein. Und während der Sohn sich mit Mathe herumärgern darf, definiert sich das "Privatleben" der Tochter ausschließlich über Liebeskummer (wobei es umgekehrt auch nicht besser gewesen wäre...). Und wenn man es auf die Spitze treiben will: Die burschikose, technikaffine Frauenfigur kommt am Ende nicht gerade gut weg...
Aber Schwamm drüber, man kann auch einfach mal sein Hirn abschalten und sich amüsieren.
Ich weiß nicht, habe ich einen anderen Film gesehen als viele der bisherigen Kommentatoren und Kritiker oder habe ich ihn einfach nur so anders wahrgenommen? Jedenfalls kann ich das weitverbreitete Lob nicht nachvollziehen.
Ich fand die Handlung extrem konstruiert, das Verhalten der Figuren irgendwo zwischen klischeehaft und erratisch-unglaubwürdig und die Dialoge hoffnungslos unauthentisch. (Beispiele: Warum sich der beste Freund überhaupt beteiligt, wie sich die Freundin insgesamt verhält und wie sich die eine Mutter von diesem großkotzigen Teenie fast verführen lässt. Die Eltern, wie sie nicht nachvollziehbar hin und her oszillieren zwischen cool-verständnisvollem Kumpeltyp und strengen Erziehern - da ist bei keiner Figur eine rote Linie drin. Die Jugend, von der ich einfach nicht glauben möchte, dass sie kollektiv so dumm und/oder egoistisch ist.)
Die Darsteller/innen mühen sich redlich, gegen diese Drehbuch- und Charakterisierungskatastrophe sowie die hanebüchen wirklichkeitsfremden Dialoge anzuspielen und je nach ihren Qualitäten gelingt das auch mehr oder weniger - aber retten können sie den Film für mich auch nicht.
Und das Ende, ja, das fand ich auch sehr unbefriedigend.
Schade, das Thema hätte eine bessere Umsetzung verdient...
Mal abgesehen davon, dass es bei weitem keine neue Idee ist, ist das Thema, im Angesicht des absehbar nahenden Todes noch einmal das Leben zu genießen, eine grundsätzlich interessante Prämisse.
Für mich scheitert "Der geilste Tag" aber daran, dass Krankheit und Tod nie hinreichend ernst und sensibel behandelt werden, sondern von Anfang an als Witz rüberkommen. Dadurch fehlt der Kontrast, die Überwindung des Negativen, Traurigen. Matthias Schweighöfer wirkt außerdem körperlich und in seinem Verhalten viel zu fit für die Krankheit, die er haben soll, so dass ich ihn über weite Strecken eher als Hypochonder denn als Todkranken wahrgenommen habe. So verkommt das Thema Sterben zum bloßen Vorwand, um eine Geschichte über zwei Männer zu erzählen, die ohne Rücksicht auf Verluste nochmal so richtig einen draufmachen, und dabei aus den krankheitsbedingten Einschränkungen billige Witzchen rauszuschlagen. Ich könnte verstehen, wenn sich persönlich oder im Umfeld Betroffene verspottet fühlen würden...
Wenn's dann mal (pseudo)philosophisch oder tränenheischend wird, wirkt das dementsprechend fehl am Platze und "(much) too little, (much) too late".
Einer der deutlich besseren und durchweg wirklich gut gespielten "leichten" deutschen Filme.
Man kann wirklich kaum glauben, dass es für einen Fast-Blinden möglich ist, seine Umwelt so zu täuschen und dabei so viel zu leisten, aber der Kern der Geschichte ist nun einmal wahr, auch wenn die realen Ereignisse sicherlich vereinfacht, idealisiert, dramatisiert und romantisiert wurden - aber in einem Rahmen, den ich für eine Verfilmung angemessen und gelungen fand. Nicht gut eingebaut war lediglich die Phase mit seiner Medikamentensucht / seinem Absturz, das kam doch sehr aus heiterem Himmel und verschwand dann genauso plötzlich wieder...
Besonders bemerkenswert finde ich, dass der Film den Balanceakt schafft, dass man mit Saliya mitfühlt, mitfiebert und mitleidet und dabei gelegentlich auch mal über (harmlosere) Missgeschicke lacht, aber ohne jemals bloßstellend oder vorführend zu sein. Sicherlich kein kleiner Anteil daran ist Kostja Ullmann zuzuschreiben.
Zusammen mit einer optimistischen Botschaft von Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft macht das einen rundum liebenswerten Film.
Ein Film über einen GAU in einem Atomkraftwerk, der wohltuenderweise weitgehend über die typischen mit solchen Szenarien verbundenen Zusatz-(Familien-)Dramen auskommt. Perfekt wäre es diesbezüglich gewesen, wenn auch noch auf den Autounfall verzichtet worden wäre.
Ansonsten schildert "Der erste Tag" nüchtern-realistisch und dennoch beklemmend die Reaktionen von Behörden und Bevölkerung auf einen radioaktiven Unfall, dessen Umfang und Gefährlichkeit für die dargestellte österreichische Region lange unklar ist. Dabei hinterlässt das Ende, gerade weil es komplett untheatralisch und überraschend daherkommt, besonders viel Eindruck. Aber auch andere stille Bilder wie aufziehende Wolken und die Hochzeitsdekoration im Regen verdeutlichen eindringlich die stille, aber alles durchschneidende Bedrohung durch einen solchen Störfall.
Gute, zumindest für deutsche Augen unverbrauchte oder sogar völlig unbekannte Darsteller/innen runden das positive Bild ab.
Ich kann mich dem Aufruf nur anschließen.
Ich bleibe im Kino auch grundsätzlich bis zum Ende des Abspanns und möglichst auch bis nach Einblendung der Synchro-Infos sitzen. Soviel Zeit muss einfach sein, wenn ich mir schon die Mühe gemacht habe, ins Kino zu gehen. Die wende ich auch viel lieber auf als die für ellenlange und immer gleiche Werbung...
Ein schön gestalteter, animierter etc. Abspann oder Post-Credit-Szenen sind dabei für mich nur ein Bonus - wie schon von anderen angeführt, geht es mir in erster Linie um die Wertschätzung und den Respekt für die Beteiligten. Außerdem im Idealfall, einen gelungenen Film noch eine Weile nachwirken zu lassen, langsam "herauszugleiten", bevor ich endgültig in die Realwelt zurückkehre und ggf. noch die schöne Musik zu genießen.
In der Tat ist es aber oft so, dass während des Abspanns und wenn nach dem Raushetzen der anderen Zuschauer endlich wieder Ruhe eingekehrt ist, schon die Mitarbeiter/innen anfangen, herumzurumoren. Das ruft bei mir immer eine Mischung aus Ärger, dass die meine Andacht stören, und schlechtem Gewissen, dass ich ihre Arbeit erschwere, hervor. Andererseits hinterlasse ich auch keinen Müll und Dreck im Kino; wegen mir müsste also nicht nach jeder Vorstellung aufgeräumt werden...
Um gleich nach Filmende das Kino zu verlassen, müsste ein Film mich schon sehr verärgert haben, aber da ich mich immer sehr bewusst entscheide, kommt das zum Glück so gut wie nie vor. Ansonsten könnte es noch praktische Gründe haben, etwa wenn ich fürchte, Bus/Bahn zu verpassen und dann unverhältnismäßige Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen.
Nebenbei bemerkt nervt es mich auch kolossal, dass das Fernsehen keine Zeit für wenigstens kurze Abspänne hat und noch an das bewegendste Filmende, oft bevor der letzte Ton verklungen ist, lärmende Trailer und Ankündigungen knallen muss...
Ich bin zu jung um irgendeinen der alten Filme im Kino gesehen zu haben, aber im Fernsehen habe ich sie seinerzeit gerne angeschaut. Sicherlich wären sie aus heutiger Sicht sowohl subjektiv als auch objektiv deutlich gealtert, aber dennoch frage ich mich anhand dieses Trailers, womit diese Neuauflage und insbesondere die Namensverwendung gerechtfertigt ist.
Besonders positiv habe ich aus den alten Filmen die Atmosphäre von Tier- und Naturverbundenheit, Abenteuer und Freiheit in Erinnerung. Davon sehe ich in diesem Trailer genauso wenig wie von anderen klassischen Immenhof-Elementen, stattdessen einen geschleckt-luxuriösen Schickimicki-Style und eine Überfrachtung mit so ziemlich allem klischeehaften Drama, das man sich in einem Pferde-Teenagerfilm so vorstellen kann.
Ich glaube, da würde ich eher für die ältesten Teile ins Kino gehen als für diese Neuverfilmung...
Trailer gesehen und ca. in der ersten halben Minute gedacht, dass das eine coole Kombination ist, mit Puppen in der Realwelt und anarchischem Humor, und ich dafür vielleicht sogar Melissa McCarthy in Kauf nehmen könnte. Leider glitt der "anarchische Humor" danach ab in eine Kannonade von primitivsten unlustigen Obszönitäten und somit landet der Film auf meiner Ignorier-Liste.
Haben die Komödienschreiber denn wirklich keine anderen Ideen oder ist das einfach die Art von "Humor", mit dem sich erschreckenderweise das meiste Geld machen lässt?
Frag' ich mich auch. ;-) Macht Lärm, Dreck und Berge von Müll und besonders toll schmeckt es (mir jedenfalls) auch nicht...
Großartig, Matthias Habich ist wirklich dabei :-), wenn auch nicht in einer der beiden Rollen, die sich mir auf Anhieb aufgedrängt haben - nämlich Abt Daniel (den ich mit Branko Samarovski aber auch toll besetzt finde) oder Meister Niklaus (für den Uwe Ochsenknecht natürlich recht gewagt ist...). Bei "Burgherr" nehme ich mal an, dass der "Ritter" gemeint ist, also der Vater von Lydia und Julie. Auch sehr passend! Wenn Julie = Julia, finde ich Elisa Schlott ebenfalls eine großartige Wahl. Da kriege ich doch gleich wieder Gänsehaut, wenn ich mir das vorzustellen beginne...
Ansonsten finde ich von den "Neuverkündungen" André M. Hennicke am spannendsten. Aber kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen (wenn hier überhaupt jemand liest) - Lothar? Stehe ich komplett auf dem Schlauch oder gibt es die Figur im Roman gar nicht bzw. jedenfalls nicht mit diesem Namen? Ich dachte zuerst, es ist Viktor gemeint, da das sehr gut passen würde und extrem intensiv werden könnte...
Bei mir ging es nach einem Rekordjahr 2017 eigentlich auch wieder rekordverdächtig los, dünnte im Juni dann aber stark aus, um im Juli endgültig zum Erliegen zu kommen. Und zumindest die nächsten 1-2 Wochen sieht es auch noch nicht danach aus, als ob es besser werden würde...
Das liegt / lag aber nicht daran, dass es keine interessanten Filme gäbe, sondern am Angebot in den Kinos:
Etwa die Hälfte "meiner" Kinos / Säle hat wochen- bis monatelang zugemacht, wegen Renovierung, "regulärer" Sommerpause oder Open-Air-Betrieb (was ich nicht wahrnehme, da a) zuviel Unruhe und Unwägbarkeiten und b) in aller Regel Filme, die mich entweder nicht interessieren oder die ich schon längst gesehen habe).
Und der Rest, der übrigblieb, schien vor Fußball, Ferien und Hitze kapituliert zu haben und bot ein unfassbar unkreatives und abwechslungsarmes Programm. Gefühlt laufen seit Juni überall immer parallel wochenlang dieselben Sommer-Mainstream-Filme (und der Papst). Noch nicht mal einzelne Abende mit einem der Filme, die für diesen Sommer auf meiner Liste standen oder auf die ich als "Nachzügler" aus dem Frühjahr noch gehofft hatte!
Wenigstens habe ich für Anfang September eine Chance entdeckt, "The Rider" noch zu sehen zu bekommen. :-)
Ansonsten stehen jetzt mit "Asphaltgorillas" und "Alpha" meine "Most Wanteds" dieses Spätsommers vor der Tür und wenn das alles so weitergeht, fürchte ich, dass ich erheblichen Fahr- und Zeitaufwand auf mich nehmen muss, um sie sehen zu können...
Da gebe ich doch gerne ein Herz! Sehr interessanter Artikel, außerdem richtig gut geschrieben - zwar differenziert diskutiert aber trotzdem die eigene Meinung einfließen lassend. Und der Schluss ist wirklich ein tolles Plädoyer für die Liebe zum Film! Vielen Dank dafür! :-)
Auch wenn es im Detail natürlich viele Punkte gibt, die man an der FSK diskutieren und kritisieren kann: Ich halte die FSK prinzipiell für eine gute und wichtige Sache. Man braucht ein einfaches, für jeden verständliches Kriterium, an dem die grundsätzliche Eignung von Filmen für bestimmte Altersgruppen abgelesen werden kann.
Auch wenn die Freigabe bei den heutigen medialen Möglichkeiten immer leichter umgangen werden kann, halte ich sie dennoch nicht für Makulatur. Denn selbst wenn kein Kinokartenverkäufer, Elektromarktkassierer und keine Online-Altersprüfung "aufpasst", ist es letztlich immer die Verantwortung der Eltern. Natürlich nicht nur, in welchen Film sie mit ihrem Kind gehen, sondern auch, welche Filme sie kaufen / leihen und ob sie ihm uneingeschränkten / unüberwachten Zugang zu Fernseher, Player und Streaming-Portalen einräumen bzw. welche Filme sie das Kind dort jeweils ansehen lassen (oder auch gemeinsam mit ihm anschauen). Oder, bei Jugendlichen, mit ihnen darüber im Gespräch zu bleiben, was sie interessiert und darauf einzuwirken, dass sie sich nicht "übernehmen".
Verantwortungsvolle Eltern ist es daher wichtig, sich auf die FSK-Angabe verlassen zu können, weil sie ja schlecht jeden Film sicherheitshalber vorher sichten können. Dass das nicht immer funktioniert, kann man manchmal Film-/DVD-Kritiken von Eltern entnehmen, die ihre Kinder trotz "passender" FSK von einem Film überfordert sahen...
Was mich persönlich betrifft: Ich bin ja nun schon eine ganze Weile 18 ;-) und somit aus den Scherereien raus. Aber ich kann mich in der Tat nicht daran erinnern, dass ich als Kind / Jugendliche jemals einen Film unbedingt sehen wollte, den ich aufgrund der Freigabe nicht hätte sehen dürfen - und zu meiner Zeit(TM) waren die Freigabekriterien sicher noch strenger als heute. Offensichtlich habe ich mich also immer brav altersgerecht interessiert oder hatte ggf. auch einfach mal Respekt vor der FSK-Einstufung nach dem Motto "dann ist der Film vielleicht wirklich noch nichts für mich". Und ich muss zugeben, dass so mancher Film ab 12 mir noch deutlich in meine Teenager-Jahre hinein zu unheimlich oder brutal gewesen wäre.
Sogar als Erwachsene ist mein Anteil an 16er-Filmen eher klein - was Kinobesuche betrifft, sogar sehr deutlich unter dem Anteil an 0er- und 6er-Filmen. Natürlich nicht, weil ich auf die Freigabe gucke und denke "oh, ab 16, den schau ich mir lieber nicht an", sondern weil mich die Themen und Genres seltener interessieren. Und ich finde, unter dem Label 16 ist heute bereits so viel möglich an Nervenkitzel, Gewalt, Sex, Sprache, Drogen... - doch eigentlich alles, was für das Erzählen einer Geschichte erforderlich ist. Was darüber hinausgeht an verbaler und körperlicher Brutalität und Explizität dürfte in den meisten Fällen nur noch Selbstzweck sein. Wer das mag, von mir aus, aber meine Sache ist es definitiv nicht!
Dementsprechend habe ich vermutlich (im Fernsehen habe ich keinen Überblick) noch nie einen 18er-Film gesehen und falls doch, reichen dafür mit Sicherheit die Finger einer Hand locker aus. Und ich habe nicht das Gefühl, dass ich was verpasse. Im Gegenteil: Nennt mich gerne Weichei, aber was ein 16er wie "The Revenant" auf die Leinwand bringt, reizt schon die Grenzen dessen aus, was ich sehen möchte. Insofern ist eine FSK 18 tatsächlich ein Abschreckungskriterium für mich.
Um von der persönlichen nochmal auf die allgemeine Ebene zurückzukommen: Ich denke, dass die (grundsätzlich interessante) Themenreihe mit dem bisherigen Schwerpunkt auf den "hohen" Freigaben nur für eine kleine (aber durchaus "lautstarke") Interessensgruppe von Belang ist und am Großteil der Bevölkerung / Filmseher eher vorbei geht, da sie sich ohnehin nur im Spektrum von 0 bis maximal 16 bewegen und besonders stark davon berührt sind, wenn es um ihre Kinder geht.
Daher fände ich eine vertiefte Auseinandersetzung mit niedrigeren FSK-Stufen wesentlich spannender und allgemeinrelevanter, etwa anhand von folgenden Fragen:
Was sind die Kriterien der jeweiligen Altersfreigaben und wie haben sie sich im Lauf der Zeit verändert?
Wie genau funktioniert im Moment die Freigabeerteilung (wer entscheidet eigentlich etc.) und welche generellen Probleme gibt es ggf. dabei, die objektiven und "korrekten" Einstufungen entgegenstehen?
Bei welchen (bekannten) Filmen gab es offensichtliche Fehleinschätzungen und wie kommen "Absurditäten" zustande (verhältnismäßig aktuelle Beispiele "Die dunkelste Stunde" ab 6 und "Downsizing" sowie "Lady Bird" ab 0)?
Wird inzwischen aus Kommerzgründen zu lasch geurteilt / zu viel ab 12 freigegeben, so dass die Kinder / Jugendlichen abstumpfen und verrohen?
Wird auf der anderen Seite manchmal "unfair" zu hoch eingestuft?
(Wie) müssten die Alterstufen und Kriterien generell überarbeitet werden, bräuchte es vielleicht auch ganz andere Maßstäbe, damit die FSK ihren Zweck erfüllen kann?
Was solche "anderen Maßstäbe" betrifft, fand ich den Kommentar von Seden123 wirklich interessant, der das "Weltbild", das jungen Filmsehern mit Filmen wie "Fack ju Goehte" vermittelt wird, kritisch sieht. Ein weiteres kontroverses, immer wieder mal durch die Medien schwirrendes Thema ist der (beiläufige oder sogar positiv dargestellte) Konsum von Tabak, Alkohol und anderen Drogen in niedrig freigegebenen Filmen.
Vielleicht wäre es ja auch eine Idee, als Zusatzinformation zur pauschalen Altersfreigabe eine Art Ampel einzuführen, mit der verschiedene Einzelkriterien noch einmal separat eingestuft werden?
Beiträge zu diesen Fragen - sorgfältig recherchiert und differenziert ausdiskutiert, ohne "Wächterstaat!"-Polemik und "Bringt ja doch alles nix"-Abtuerei - fände ich eine echt spannende Lektüre!
In meiner Filmliste merke ich eigentlich nichts von Sommerloch. Ich habe ein anderes Problem: "Meine" Kinos renovieren, zeigen Fußball bzw. wochenlang Papst oder haben Open Airs bzw. Festivals, so dass die mich interessierenden , "kleinen" Filme noch viel geringere Chancen haben, irgendwo gezeigt zu werden...
Wie auch immer, aus der Liste der 39 interessieren mich derzeit am meisten:
Love, Simon
Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen
Und außerdem noch:
Grenzenlos
Mogli
Bohemian Rhapsody
Nicht auf der Liste, aber bei mir ganz oben:
Asphaltgorillas
Alpha
Ich würde gerne erst einmal "Auslöschung" selbst sehen...
Kino war ja nicht und ob Netflix ihn je für's Fernsehen freigibt, ist fraglich. Also ein DVD-Blindkauf (sofern es hierzulande überhaupt eine Veröffentlichung gibt)? Mache ich normalerweise nicht; dafür müsste er dann schon sehr günstig sein.
Was Alex Garland zum Thema Fortsetzung sagt, finde ich allerdings generell sehr erfrischend. Man muss nicht jedes Pferd mit Sequels, Prequels und Reboots totreiten, man kann auch einfach mal einen Film für sich stehen lassen.
Viele richtige Argumente wurden ja schon genannt, ein weiterer Gedanke meinerseits: Die Titelfigur Solo ist zwar ein absoluter Liebling der Alt-Fans der Ur-Trilogie, aber für die heutigen Kids halte ich sie für eher uninteressant. Bereits in ANH ist Han aus ihrer Sicht "alt", erst recht natürlich in TFA, und dann auch gleich tot. Außerdem trägt er keine charakteristische Maske oder Rüstung, benutzt keine kultig-einzigartigen Waffen wie ein Lichtschwert und kann auch nicht mit der Macht magisch-superheldenmäßige Dinge tun. Er ist einfach ein cooler Space-Cowboy, und Cowboys sind nicht mehr in und außerdem gibt's von denen viele.
So fällt - abgesehen von den bereits verprellten Alt-Fans - ein weiteres ganz wesentliches Zuschauersegment weitgehend weg. Nur der Name "Star Wars" reicht beim heutigen Überangebot an spektakulären Filmen eben nicht aus. Ich war in einer Samstag-Frühnachmittag-Vorstellung (zugegeben an einem sehr heißen und sonnigen Tag) und hatte viel Unruhe aufgrund von Horden von Kindern befürchtet - aber es waren keine da...
Schon lange vorgemerkt und schier ewig auf den Trailer gewartet! (Der Film sollte ursprünglich ja schon Anfang März ins Kino kommen.)
Jetzt ist er also endlich da, der Trailer, uuuund... er ist genauso herrlich schräg und chaotisch, wie ich mir das vorgestellt hatte. *ggg* Ich freue mich riesig auf den Spaß - habe ansonsten viel zu viele ernste und "gerade" Filme auf meiner Liste...
Wie? Ja, natürlich im Kino! Wo denn auch sonst? ;-)
Geschmäcker und Interessen sind unterschiedlich. Mein Anteil an den ÖRs beim Fernsehen ist mittlerweile so hoch, dass ich ernsthaft überlege, mir die mit der Abschaltung des SD-Satellitensignals drohende Doppel-Abzocke der Privaten (von der ein Teil übrigens auch eine Art Zwangsabgabe ist, denn die Werbung zahlt man wohl oder übel über die Produkte mit) inkl. der damit einhergehenden Gängelungen und Einschränkungen bei Aufnahmen zu sparen...
Ansonsten kann ich nur unterstreichen, wie wichtig es ist, dass Finanzierungen von Berichterstattungen, Filmen etc. unabhängig von unmittelbaren Wirtschaftsinteressen und der reinen Einnahmeerwartungskalkulation, die letztlich zum nichtssagenden kleinsten gemeinsamen Nenner führt, möglich sind. Und das geht eben nur mit einer solidarischen Gemeinschaftsabgabe, bei denen Leute auch für Dinge zahlen, die sie nicht selbst nutzen. Mich interessiert etwa Fußball und Tatort nicht, aber das mitzuzahlen nehme ich gerne in Kauf für die Dinge, die ich schätze.
Ich war positiv-überrascht, erleichtert und froh, als sich die Schweizer vor ein paar Monaten dafür entschieden haben, ihre ÖRs bzw. den Beitrag nicht abzuschaffen.
Schön, dass es doch noch einen relevanten Bevölkerungsanteil gibt, der weiter denkt als "ich zahle was ich will / brauche, der Rest ist mir egal".
Nach dem eher enttäuschenden zweiten Teil war Maze Runner 3 für mich fast nur noch ein Pflichtkinobesuch, um die Reihe eben abgeschlossen zu haben. Daher war ich überrascht, wie gut ich am Ende über die fast 2,5 Stunden doch unterhalten wurde.
Was die Logik betrifft, muss man zwar nach wie vor alle Augen zudrücken, aber das gelingt hier angesichts des überbordenden Action-Spektakels wesentlich besser als beim Vorgänger. Während die Handlung sich im Wesentlichen auf "Leute irgendwo rausholen"-Szenarien beschränkt, sind die Ideen, wie man das anstellen kann und was dabei alles schieflaufen kann (und unweigerlich schiefläuft) wesentlich abwechslungsreicher als in Teil 2. Und dann rummst und kracht es, dass es nur so eine Freude ist, und auch einige Aufschreckmomente ließen mich im Kinosessel zusammenzucken.
Besonders gut gefallen hat mir, dass Thomas zwar durchaus der Fokus ist, aber es nicht zu einer extrem einseitigen Auserwählten-Heilsbringer-Geschichte wird, sondern bis zum Ende eine "Gemeinschaftsleistung" ist, die allen Figuren einen wichtigen Beitrag am Gesamtergebnis zusteht. Schauspielerisch ist das Ganze auch wieder solide bis sehr gut (endlich gibt es auch richtig viel von Aidan Gillen zu sehen *g*) und einige Szenen zum Tränchen-Verdrücken sind auch dabei.
Was will man mehr für einen Popcorn-Kino-Abend (ohne Popcorn, dafür mit Schokoriegel ;-))?
Schön, dass damit wieder einmal eine der vielen Jugendbuch-Fantasy/SciFi/Dystopie-Reihen der letzten Jahre nicht nur überhaupt, sondern auch zu einem anständigen Ende gebracht wurde.
Nachdem mir der erste Teil von Maze Runner wirklich gut gefallen hatte, war der zweite eher eine Enttäuschung.
Die Handlung ist ziemlich dünn, repetitiv und überraschungsarm geraten: Vor dem Hintergrund der Suche nach dem "Rechten Arm" und während des "Aufsammelns" neuer Alliierter flüchten sie erst vor WCKD, dann vor Zombies, dann wieder vor WCKD, Zombies, WCKD...
Leider ist auch die Jugendgruppe selbst durch den Verlust zweier spannender, weil nicht so stromlinienförmiger Charaktere am Ende des ersten Teils deutlich eintöniger geworden, so dass hier auch keine interessante Dynamik etwas ausgleichen könnte.
Und was sich im ersten Teil noch nur andeutete, wird hier überdeutlich und ist nicht mehr zu ignorieren: Der Apokalypsen-Seuchen-Heilmittelsuch-Hintergrund der Geschichte ist extrem konstruiert, löchrig wie ein Schweizer Käse und kann den betriebenen Aufwand und die an den Jugendlichen begangenen Grausamkeiten nicht mal ansatzweise befriedigend erklären.
Aber immerhin gibt's einige Schauwerte und auch darstellerisch kann man wieder nicht meckern, auch wenn es etwas bedauerlich ist, dass Neuzugang Aidan Gillen so wenig Screentime bekommt.
Ein wirklich guter Start in eine der vielen Jugendbuch-Dystopie-Verfilmungen der letzten Jahre.
Nette Action, solide Tricks und auch wenn sich schon das ein oder andere Fragezeichen oder Logikloch andeutet, wird das Mysterium rund um das Labyrinth gut aufgebaut.
Fast spannender fand ich allerdings die Frage, wie die zusammengewürfelte Gruppe Jugendlicher unter diesen extremen Bedingungen zurechtkommt und welche Dynamiken sich da ergeben - von dieser "Herr der Fliegen"-Thematik hätte es durchaus noch etwas mehr sein dürfen. Gally fand ich dementsprechend auch die interessanteste Figur und war (2014 im Kino) sehr überrascht, wie Will Poulter sich seit dem Narnia-Streifen entwickelt hat. Thomas Brodie-Sangster sehe ich sowieso immer gerne und auch der Rest des jungen Casts macht einen richtig guten Job.
Auf den zweiten Teil habe ich mich also durchaus gefreut, aber leider konnte er an den guten Start nicht anknüpfen...
Ich hätte diesen Film wirklich gerne gesehen. Im Kino. Schade!