Kinoschnecke - Kommentare
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Alle Kommentare von Kinoschnecke
Ich habe "Unsere wunderbaren Jahre" zwar bereits bei der Erstausstrahlung im März 2020 gesehen (und erinnere mich noch gut, wie irritiert ich damals im ersten Pandemie-Schock von den fehlenden Abständen war...), aber anlässlich der Wiederholung über die Osterfeiertage stelle ich jetzt endlich einmal meine Bewertung und meinen Kommentar hier ein.
Das positive zu Beginn: Die Miniserie ist durchweg gut gespielt und optisch, was Kulissen, Ausstattung und Frisuren betrifft, wirklich toll umgesetzt.
Leider kann ich mich über die Handlung nicht entsprechend äußern.
Zunächst einmal ist der Titel doch sehr irreführend. "Wunderbar" ist an den hier dargestellten Jahren nichts. Natürlich hatte ich nicht erwartet, dass es eine Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichte wäre, aber immerhin bei allen Schwernissen und Rückschlägen eine positive Aufbau- und Aufbruchstimmung vermittelt würde. Natürlich braucht eine solche Miniserie Drama, um zu fesseln, aber das war alles derart dick aufgetragen und immer noch einer und noch einer draufgesetzt, dass es irgendwann einfach nicht mehr glaubhaft war.
Außerdem hat es mich wirklich geärgert, dass man zum einen so viele interessante Themen hatte bzw. gehabt hätte, rund um den Wiederaufbau der Firma und der Stadt, das Medizinstudium, die Aufarbeitung der Nazi- und Kriegsverbrechen, zum anderen diese vier spannenden Frauenfiguren im Zentrum standen - und dann trat das alles zurück hinter das Seifenoperelement und die Frauen wurden auf die "typischen" Fragen, wer liebt wen?, wer kriegt wen?, wer betrügt wen? reduziert.
Auch habe ich große Zweifel, dass in diesen Zeiten derart freizügig miteinander ins Bett gehüpft worden wäre (wobei die Formulierung irreführend ist, faktisch fand es meistens auf anderen Möbelstücken statt...).
Dazu kommen noch einige Ungereimtheiten und historische Ungenauigkeiten. Z. B. scheint man sich geradezu von Ort zu Ort zu beamen. Insbesondere fand ich es unglaubwürdig, dass man es von Altena nach Tübingen und zurück, zu zweit auf dem Motorrad, über vermutlich vom Krieg noch beschädigte Straßen, innerhalb eines Tages inkl. Prüfung und Gewitterpause schaffen soll.
Und das großzügige Herrenhaus der Familie Wolf in der unmittelbaren Nachkriegszeit: Für sie ganz allein, keine Flüchtlinge und Ausgebombten einquartiert? Eine zwar düstere und heruntergekommene, aber flächenmäßig sehr große eigene Wohnung für die dreiköpfige Familie von Margot? Der Bahnwaggon von Tommi, nachdem er schon vor längerem nach Berlin abgereist ist, noch vollkommen unberührt als wäre er nur kurz mal Zigaretten holen, und sogar dann noch vorhanden, als er nach vielen Jahren zurückkommt?
Am Schluss gibt es zwar noch sowas wie ein Happy-End, aber zu diesem Zeitpunkt war ich schon derart verärgert und genervt, dass ich mich für niemanden mehr freuen konnte.
Ich bin sehr gespannt. Einer der wenigen Filme dieses Jahr, dessen Sichtung ich nicht von einer Vorstellung im Autokino abhängig mache.
Ich gehe derzeit aus Sicherheitsgründen praktisch nur ins Autokino, dort nehme ich aber alles mit, was mich auch nur ansatzweise interessiert. Was aber leider immer noch bedeutet, dass ich auf viele Filme verzichten muss, die ich eigentlich schon gerne gesehen hätte, die dort aber nicht laufen und für die mir das Risiko eines "normalen" Kinos zu groß ist.
Nach diesem Prinzip habe ich zuletzt "Faking Bullshit" gesehen.
Echt jetzt? Das ist eurer Ansicht nach DER Punkt, über den man bezüglich Jannis Niewöhner reden muss? Schade, da hätte es meiner Meinung nach viel Interessanteres gegeben...
Die Einstellung im Feld von oben mit Wandas "strategisch" positioniertem Bein fand ich seltsam, zumal sie identisch noch einmal kam, nachdem die beiden sich im Gespräch bewegt hatten.
Der Rest des Zweiteilers machte das aber schnell vergessen. Mir persönlich hat der zweite Teil sogar noch etwas besser gefallen, da sich die inneren Konflikte hier verdichteten, während es im ersten Teil nur um den einen, über 90 Minuten ausgetragenen, Konflikt ging. Eine Rolle gespielt hat dabei sicher auch, dass der erste Teil sehr eng am Buch war und für mich damit wenig Überraschungen beinhaltete. Der Nachkriegsteil ist im Buch allerdings nur vage und zusammenfassend beschrieben, so dass die Verfilmung viel ausfüllen musste - was ihr meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist und so für deutlich mehr Spannung als im ersten Teil gesorgt hat.
Nur für den Schluss hätte mir ein Rückgriff auf die Szene besser gefallen, die im Buch schon wesentlich früher kommt, nämlich dass Walter sich nur einbildet, Wanda in einer Sängerin gesehen zu haben. Das wäre ein schön melancholisches Ende gewesen, nur die erneut aufgebrochene Erinnerung daran, was er trotz des Wirtschaftswunder-Familien-Idylls verloren hat, ohne die Hoffnung, sie wiederzusehen.
Bevor das Jahr noch weiter fortschreitet, will ich meine kleine Reihe hier weiterführen, wobei der 2019er-Beitrag ziemlich kurz ausfallen wird, denn während 2018 nicht so ereignisarm war wie erwartet, war es 2019 leider umgekehrt.
An neuem Stoff von Jannis Niewöhner blieb nur der Kurzauftritt im "Fall Collini" – "nur" aber ausschließlich quantitativ, nicht qualitativ. Eine ganz neue Facette, bei der ich ehrlich gesagt vorab meine Zweifel hatte, ob er die aus sich rausholen kann. Ich Kleingläubige wurde eines besseren belehrt durch eine absolut gruselige und nachhaltig beeindruckende Darstellung von Eiseskälte und Grausamkeit. Noch tagelang hatte ich mit Schaudern das Bild vor Augen, wie er den Jungen festhält, und den Satz in den Ohren "Jetzt musst du stark sein".
Ansonsten war es ein Jahr des Wartens. Warten auf "Narziss und Goldmund", der frustrierenderweise auch noch von Anfang Januar auf Mitte März 2020 verschoben wurde.
Und Warten auf "Kids Run", für den trotz Ankündigung für 2019 einfach kein Kinostarttermin auftauchen wollte. Ich dachte mir schon, entweder, das Projekt ist irgendwo endgültig versackt, oder er wird zurückgehalten, weil irgendwas Großes kommt. Erfreulicherweise war es dann letzteres, wie sich mit der Bekanntgabe als Eröffnungsfilm der Perspektive Deutsches Kino bei der Berlinale herausstellte. Nicht, dass ich davon direkt etwas hätte, aber ich hoffe, dass es dann später (was konkret heißt: Ende November 2020) zu mehr regulären Vorstellungen und dementsprechend weniger Klimmzügen meinerseits, um den Film sehen zu können, führen wird.
Also dann, auf in den Endspurt des Wartemarathons, zumindest in Bezug auf den einen Film...
Narziss und Goldmund! Ich warte schon soooo lange...
Ach so, die Frage ist gar nicht, worauf wir am heißesten sind, sondern welche Buchvorlagen wir gelesen haben.
Dann auch: Narziß und Goldmund. Und Jim Knopf und die Wilde 13. Was für eine Kombination! :-D
Ich werde sie aber beide vor dem Kinobesuch nicht noch einmal lesen. Man vergleicht dann zu sehr. Mit etwas mehr Abstand zum Buch ist man offener für abweichende Ideen des Films.
Ansonsten noch sicher für's Kino eingeplant:
Berlin Alexanderplatz
Jim Knopf und die Wilde 13
Und vielleicht noch (mit abnehmender Wahrscheinlichkeit):
Jojo Rabbit
Artemis Fowl
Vier zauberhafte Schwestern
Puh, ich hatte schon Angst, dass es Wedge ist.
Sein Cameo war mit Abstand der coolste Moment in der gesamten neuen Trilogie! (Sorry, Luke...)
Natürlich ist die Produktion eines Films eine Umweltbelastung und in letzer Konsequenz überflüssig, wie so vieles, das Bestandteil unseres kulturellen Lebens ist. Aber es ist weder durchsetzbar noch wünschenswert, auf all das Schöne und Bereichende zu verzichten, denn es ist ein essenzieller Aspekt unseres Mensch-Seins.
Deswegen ist es wichtig, dass alle noch so kleinen Schritte unternommen werden, um die Umwelt- und Klima-Auswirkungen zu minimieren. Catering mit saisonalen, regionalen, Bio- und fleischarmen Gerichten, kein Wegwerfgeschirr, sonstige Müllvermeidung, grünen Strom beziehen... Zumal das auf alle Beteiligten abstrahlen und ein Umdenken auch im Privaten auslösen kann.
Das Konzept der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein sollte dringend auf ganz Deutschland ausgeweitet werden!
Und ich fände es gut, wenn Moviepilot solche Labels auf den Filmseiten integriert, gerne richtig prominent sichtbar, einfach um ein Zeichen zu setzen.
Natürlich müsste man aber auch am anderen Ende, bei den Kinos, ansetzen. Die Vermeidung der unfassbaren Müllmassen, die derzeit insbesondere durch den Popcorn- und Nachoverzehr anfallen, sollte nicht nur mit einem Label belohnt, sondern vorgeschrieben werden.
Uff, im ersten Moment dachte ich, dass ich weiß, welche Rolle ich wähle - und dann bin ich die Liste durchgegangen und dachte, oh, Mist, den Film gibt's ja auch noch, und den, und den, und *haarerauf*...
Habe mich dann für "The Revenant" entschieden, absolut verdient endlich der Oscar!
Sehr, sehr, SEHR knapp dahinter kommt Arnie Grape - mehr aus dem Grund, weil ich eine aktuellere Rolle nehmen wollte, als dass ich seine Leistung dort tatsächlich schwächer finde.
Musste den Trailer leider im Kino ertragen und wusste nicht recht, ob ich genervt-gelangweilt gähnen oder mich aufregen soll angesichts der vorgeblich starken, unabhängigen, coolen Frauen (was man offenbar nur dadurch darstellen kann, dass sie sich möglichst "männlich" verhalten), die aber gleichzeitig alle möglichen Dummweibchen-Klischees ("oooh, Klamotten", alles hirnlos antatschen etc.) erfüllen. Kann man mit sowas ernsthaft jemanden hinterm Ofen hervorlocken? Ich fürchte, man kann...
Hey, das freut mich! :-) Ich habe ihn zwar noch nicht gesehen, aber die Ausschnitte bei der Berlinale-Berichterstattung haben mich so umgehauen, dass er von Null auf ganz oben in meiner Liste der heißerwarteten Filme 2019 gesprungen ist.
Und die Einreichung für den Auslands-Oscar erhöht definitiv meine Chancen, ihn dann auch im Kino sehen zu können. :-)
Daumen sind gedrückt!
Bin ebenfalls berührt. Der Film ist gesetzt!
Zum Glück interessiert mich nichts davon auch nur ansatzweise. :-D
PS: Warum heißt es in der Überschrift "setzt fort", während es in der Tat um Reboots geht?
Noch ein Professor Flitwick hier. Nicht spektakulär, aber sympathisch. ;-) Kann ich gut mit leben. (Und ja, die Größe ist auch recht passend. :-D)
Nachdem ich die Prämisse sehr interessant, den Trailer aber nur äußerst durchschnittlich fand, hätte ich den Kinobesuch von "Traumfabrik" fast gestrichen. Da sich eine günstige Gelegenheit ergab, habe ich ihn mit deutlich heruntergeschraubten Erwartungen dann doch angesehen - und war positiv überrascht!
Ja, es ist hemmungsloser Kitsch, aber irgendwie eine gute Sorte Kitsch.
Man muss sich darauf einlassen können, dass hier vor einem realen historischen Hintergrund ein Märchen erzählt wird, das per Definition Klischees und Stereotype beinhaltet und weder ein "realistisches" Drehbuch noch geschichtliche Akuratesse liefert. So habe ich mich z. B. gefragt, ob der "Stinkefinger" seinerzeit überhaupt schon verbreitet war und die geringe Rauchhäufigkeit war mit Sicherheit auch nicht repräsentativ (wenn auch aus meiner Sicht erfreulich).
Wenn man diesen Sprung schafft, bekommt man mit "Traumfabrik" einen fluffig-leichten Sommerfilm, in den man sich zwei unterhaltsame und bewegende Kinostunden lang entspannt hineinsinken lassen kann. Bei mir ist es dem Film definitiv gelungen, auf einer schlichten emotionalen Ebene immer wieder die richtigen Knöpfe zu drücken. Auch wenn keine besondere Tiefgründigkeit dahintersteckt, wenn es sich so gut anfühlt, kann ich nichts Falsches daran finden.
Besonders gut gefallen hat mir natürlich die enthaltene Liebeserklärung an Kino, Film und Filmemachen, was natürlich auch sehr verklärt wird. Das Beste waren für mich waren dabei all die kleinen, skurrilen, liebenswerten Figuren in den Studios, die ihren bescheidenen, aber heldenhaften Beitrag zum Film im Film leisten, wunderbar beispielsweise der farbenblinde Kameramann und die "gute Fee" Maskenbildnerin. Ebenfalls gelungen ist aus meiner Sicht der Balanceakt, zwar die Unmenschlichkeiten des DDR-System darzustellen, es aber gleichzeitig durch den Kakao zu ziehen.
Einzig die Rahmenhandlung mit Opa und Enkel fand ich etwas holprig und hätte gut darauf verzichten können.
Leider bekomme ich das genaue Zitat nicht mehr zusammen, aber zumindest die wichtige, wunderschöne und natürlich nicht nur auf diesen Film zutreffende Aussage: "Es spielt keine Rolle, ob real ist, was auf der Leinwand zu sehen ist. Aber die Gefühle, die man im Kinosaal hat, die sind real."
"Yesterday" ist ein netter Wohlfühlfilm mit sympathischen, glaubhaften Darsteller/innen und einer pfiffigen Plotidee der "vergessenen Beatles", die solide umgesetzt ist, aus der man durchaus aber noch mehr hätte herausholen können, wenn man sich mehr darauf und weniger auf die Liebes-Verwicklungen konzentriert hätte
Der weitere Kommentar enthält zumindest angedeutete Spoiler!
So hätte ich mir beispielsweise noch vorstellen können, dass Jack von einem anonymen "Mitwisser" mit der Öffentlichmachung des Betruges erpresst wird und einen Teil der Einnahmen aus der Musik als Schweigegeld zahlen soll. Außerdem hätte mich noch interessiert, was den anderen passiert ist, dass sie nicht vergessen haben, und zum Schluss wäre es schön gewesen, eine Zusammenarbeit bei der Rekonstruktion weiterer Songs zu sehen.
Auch fand ich das "Gesamtpaket" des Vergessens etwas unausgegoren. Entweder, man hätte ohne sonstige weitere Auswirkungen nur die Beatles "löschen" sollen oder ein konsequenteres, dann natürlich auch ernsthafteres Szenario wählen sollen, in dem möglichst realistisch dargestellt wird, was sich in der (Musik-)Welt noch alles ändern würde, wenn es die Beatles nicht gegeben hätte - bis hin zu dem Punkt, dass Popmusik, wie wir sie heute kennen und wie sie natürlich auch im Film vorkommt, vielleicht gar nicht existieren würde (und neben Oasis womöglich auch kein Ed Sheeran).
Dass aber neben den Beatles völlig willkürlich, isoliert und konsequenzlos weitere Elemente aus der Menschheitsgeschichte entfernt wurden, fand ich keine so glückliche Lösung. Dabei gab das weitere popkulturelle Phänomen immerhin noch einen leidlich-launigen Abschlussgag her und das "Genussmittel" war für mich persönlich ein erfreuliches Statement, aber das Getränk hatte doch ein starkes G'schmäckle nach Produktplatzierung...
Genug der Negativpunkte, folgendes hat mir (abgesehen von der großartigen Musik, die zum Glück auch weniger bekannte und komplexere Beatles-Stücke nicht ausließ) gefallen:
Ed Sheerans Auftritt hat wirklich Spaß gemacht, nachdem ich zunächst skeptisch war, ob der Einbau eines solchen echten Popstars funktionieren würde. Aber er hat den Mut bewiesen, sich selbst nicht zu ernst zu ernst zu nehmen und sein Können deutlich unter das Genie der Beatles zu stellen.
Die herrlich überspitzte (wobei man sich fragen kann, wieviel Überspitzung es eigentlich ist...) Darstellung des Popmusikbusiness und insbesondere die eiskalt-kalkulierende Managerin.
Der "Besuch am Meer" war eine - vielleicht die einzige - echte Überraschung und eine ehrwürdige Verneigung, auch tolle Darstellerwahl und Maske! Ein Knaller wäre natürlich gewesen, wenn die echten Paul McCartney und Ringo Starr als Cameos in dem Alptraum oder als zufällige Begegnung in Liverpool kurz aufgetaucht wären. Und nebenbei bemerkt könnte in dieser Welt George Harrison noch am Leben sein, da er sich nicht den Krebs in die Lunge gequalmt haben könnte...
Und zum Ende dann noch diese wunderbare Botschaft über die Kraft der Musik mit der für mich rührendsten Szene des Tanzes in den Sgt. Pepper-Uniformen zu Ob-la-di, ob-la-da.
Von Netflix wünsche ich mir derzeit nichts auf DVD oder BluRay, da ich noch nichts von Netflix gesehen habe und es zumindest bisher auch nichts gibt, was ich "blind" kaufen würde.
Allerdings bin ich mir des Problems sehr wohl schon länger bewusst und applaudiere euch daher für diesen Artikel. Es trifft übrigens auch auf Amazon zu, wo es zwar gelegentlich zumindest Download-to-Own-Angebote gibt, aber was, wann und für wie lange, ist völlig willkürlich.
Dass es vielen Nutzern egal ist, kann ich noch nachvollziehen, gerade auch bei der jüngeren Generation, die schon fast nichts anderes mehr kennt als den Ex-und-hopp-Konsum, jederzeit und überall und gerne auf dem winzigen Smartphone-Bildschirm, aber nur für ein Mal geil und genauso schnell wieder vergessen, und die keine Wertschätzung mehr dafür hat, dass Geschichten auch beim mehrmaligen Sehen wachsen können und man nach vielen Jahren auch noch mal eine andere Perspektive darauf gewinnen kann.
Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass Filmschaffende demgegenüber so unkritisch sind. Gerade kürzlich wurde in der TV-Berichterstattung über das Filmfest München jubiliert, dass "Kidnapping Stella" von Netflix veröffentlicht wird und von mehr als 140 Millionen Menschen gesehen werden kann. Fragt sich nur, wie viele davon tatsächlich darauf aufmerksam werden und es anschauen, zumal Netflix sicherlich vorzugsweise andere Dinge pusht. Und wenn Netflix den Film dann "aus dem Regal" nimmt, bedeutet das wohl den "Giftschrank": Kein Datenträger, keine Möglichkeit, über eine TV-Ausstrahlung noch mehr Menschen zu erreichen.
Das kann doch kein Künstler wollen?
Aber es wird dann auch immer gerne von Koexistenz geredet, aber Fakt ist eben, dass Netflix keine Koexistenz mit anderen Medien will. Sie wollen, dass die Leute bei ihnen gucken und nirgendwo sonst.
Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust... Einerseits freut es mich, dass es dank "Avengers 4" (der mich persönlich überhaupt nicht interessiert) an den Kinokassen mal wieder so richtig brummt und ordentlich Geld hineingespült wird. Und jeder Zuschauer sieht Plakate und Trailer und wird dadurch bestenfalls dazu animiert, bald mal wieder ins Kino zu gehen.
Andererseits ist die im Artikel beschriebene, von selbst aus dem Markt entstehende aber eben auch künstlich durch Vorgaben geschaffene Dominanz wirklich ein Problem. Verheerend ist meiner Meinung nach insbesondere für kleinere und 1-Saal-Kinos die Anforderung, die Filme 3 Wochen lang in jeder Vorstellung anbieten zu müssen, auch wenn ihr Einzugsgebiet das gar nicht hergibt. Sofern sie nicht ganz auf Blockbuster von Disney & Co. verzichten wollen - und das ist vermutlich keine Option, wenn sie sich bei einem jüngeren Publikum auf dem Radar halten wollen - sind sie 3 Wochen lang in ihrer Filmauswahl deutlich eingeschränkt bzw. können überhaupt keinen anderen Film anbieten. Ich möchte nicht wissen, wie die Auslastung gegen Ende dieser Zeitspanne aussieht...
Aber natürlich nicht nur die Kinos, auch die anderen, kleineren Filme leiden darunter. Ich kenne ein 1-Saal-Kino, das mindestens 2, manchmal aber auch 5-6 unterschiedliche Filme pro Woche spielt. Wenn dort wochenlang Zwangs-Monokultur herrscht, kann also schlimmstenfalls eine zweistellige Anzahl Filme nicht angeboten werden. Und da es sich meist um kleine Arthouse-Filme handelt, gibt es oft auch keine Alternative, sie zu sehen (zumal die anderen Kinos im Umkreis in dem Zeitraum ja auch mit dem betreffenden Blockbuster belegt sind).
Sehr traurige Nachricht, die hoffentlich keinen Trend ausmacht!
Mein kleines Lieblingskino ist derzeit leider geschlossen, wird sich aber hoffentlich wieder "berappeln". Einige andere kleine Kinos in meiner Gegend halten sich zum Glück tapfer.
Was ich daran schätze - kleine Filme, die in Multiplexen meist durch's Raster fallen, sehen zu können (und sei es Wochen oder gar Monate nachgespielt), die familiäre Atmosphäre, die günstigen Preise, das zivilisierte Publikum und das puristische Kinoerlebnis ohne irgendwelchen unnötigen Firlefanz drumherum.
Vordergründig das Spannendste bei "Der Fall Collini" scheint ja der "neue Elyas M'Barek" zu sein... Nun denn, er macht seine Sache absolut solide und beweist - obwohl bzw. eigentlich gerade weil er ziemlich unspektakulär spielt - dass die bisherige Festlegung auf seine "Standardrolle" wohl eher der Bedienung von Zuschauerwünschen und/oder mangelndem Wagemut geschuldet war als schauspielerischen Einschränkungen. Ich hatte jedenfalls überhaupt keine Probleme, ihm den unerfahrenen, aber idealistischen Anwalt abzunehmen und dabei keinen Gedanken an frühere Rollen zu verschwenden.
Das eigentliche unspektakuläre Spektakel des Filmes ist allerdings Franco Nero, der alle anderen an die Wand spielt bzw. vielmehr guckt und schweigt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ihn bisher nicht als "ernstzunehmenden" Schauspieler auf dem Schirm hatte, aber als Fabrizio Collini ist er jedenfalls beeindruckend.
Aber in diesem Schatten wissen auch praktisch alle anderen (abgesehen von Alexandra Maria Lara, deren verhungert-rehäuigigen Betroffenheitsblick ich sehr schnell sehr anstrengend fand) zu überzeugen, insbesondere auch noch Heiner Lauterbach als selbstgefälliger Juraprofessor (wenn auch mit etwas unglaubwürdiger Perücke). Klein aber fein fand ich außerdem in Rolle und Darstellung die Pizza-Botin und Leinens Vater, die in die steife, geschniegelte Welt der Juristen und Geschäftsleute ein wunderbar frisches bzw. "Normalo"-menschliches Element hineinbringen.
Hintergründig viel spannender ist aber das Thema, das eigentlich mehr im Fokus der Aufmerksamkeit stehen sollte. Natürlich sind Drittes Reich und auch die anschließende Aufarbeitung alles andere als eine Neuheit, aber der "Fall Collini" greift einen - wichtigen und widerwärtigen - Aspekt auf, der unter diesem Blickwinkel noch nicht bedient wurde. Dabei gelingt es, die Figuren trotz der Polarisierung angenehm differenziert und klischeearm oder sogar klischeebrechend darzustellen und das sehr abstrakte und trockene Thema "Dreher-Gesetz" emotional mitreißend zu verpacken.
Allerdings gibt es in der Tat zunächst eine eher gemächliche Exposition. Die hat mich aber nicht allzu sehr gestört und ich denke außerdem, dass der Trailer eine gewisse Mitschuld an diesem Eindruck trägt, da er in seinen knapp 2 Minuten die entscheidenden Prämissen bereits verrät und so den "überkorrekten", sorgfältigen Figuren- und Situationsaufbau im Film als überflüssig und langwierig erscheinen lässt.
Obwohl man sich auch ohne Vorab-Informationen (und mit erst recht) ziemlich schnell zusammenreimen kann, worauf es hinausläuft, entsteht dann aber bald ein Spannungsbogen aus zwei Elementen. Zum einen baut sich ein immer unerträglicher werdendes Grausen in Form der Vorstellung auf, was denn damals genau passiert ist. Und wenn diese Vorstellung zur Darstellung wird, wird sie dem Grausen in jeder Beziehung gerecht: Gnadenlos, eiskalt, angemessen brutal, ohne effektheischerisch zu sein. Und man sollte nicht zu früh denken, dass es nicht mehr weiter über die Grenzen der Erträglichkeit hinausgetrieben werden kann...
Zusammen mit dem zweiten Spannungselement, nämlich der Frage, ob und wie die Ereignisse (rechtzeitig) aufgedeckt und erfolgreich in den Prozess eingebracht werden können, ergibt sich ein furioses Finale aus Gerichtsszenen und Rückblenden, das mich erschüttert und benommen hinterlassen hat.
Gefehlt hat mir als juristischem Laien zum Ende allerdings eine Aussage darüber, welche Konsequenzen der Ausgang des Collini-Prozesses auf die in seinem Verlauf gemachten Enthüllungen hat - sind die nun weniger wert oder sogar gar nichts oder spielt es keine Rolle?
Verzichten können hätte ich dagegen auf die letzte Szene, die mir entschieden zu kitschig war und in ihrer Surrealität nicht zum Rest des Filmes passt. Hier hätte man besser mehr aus dem für mich sehr eindringlichen Moment des "wir sind auf dem Platz von damals" machen sollen oder meinetwegen auch eine vollständige Rückblende auf glücklichere Zeiten in Montecatini.
Es bleibt aber dennoch bei einem sehr sehenswerten Film, dem ich wünsche, dass der Name M'Barek viele Zuschauer anzieht, die sich so einen Stoff vielleicht normalerweise nicht anschauen würden.
Der Trailer zu den "Goldfischen" hat mich mit seinem Versprechen einer anarchischen, "politisch inkorrekten", aber nicht gegenüber den Menschen respektlosen Komödie sofort gepackt. Und insofern ist der Trailer auch wirklich sehr gut gemacht ist, denn er vermittelt zwar Thema und Tonfall des Films treffend, gibt dabei aber weder die besten Szenen noch entscheidende Wendungen preis.
Und so hat mir denn auch der Gesamtfilm wirklich Spaß gemacht. Zwar lässt er sich etwas gemächlich an, aber als die liebenswerte, diverse, skurrile, dabei aber nur wenig überzogen wirkende Truppe und das von ihr verursachte Chaos richtig in Gang waren, habe ich mich köstlich amüsiert.
Die Gags sind aber nur einer der Aspekte, die den Film ausmachen, mindestens genauso wichtig sind die zutiefst menschlichen Momente. Das Wagnis einer Komödie mit dem Thema Behinderungen geht auf, weil sie nur auf positive Weise politisch inkorrekt ist. Die Witze gehen auf Kosten der Behinderungen - die glaubwürdig und nie würdelos dargestellt werden -, nicht auf die der behinderten Menschen - mit denen der Film vielmehr respektvoll umgeht und sie als wertvolle Personen mit Bedürfnissen, Wünschen und Stärken darstellt.
Und natürlich wird auch die Frage aufgeworfen, wer eigentlich "behinderter" ist, die mit diagnostizierbaren / diagnostizierten Beeinträchtigungen oder die "normal Funktionierenden" mit ihren Neurosen und Macken...
Dementsprechend bewegt sich die Hauptfigur Oliver durch den Film, indem er zu Beginn nur die anonyme Gruppe für seine Zwecke ausnutzen will, später dann mehr und mehr von den Möglichkeiten der einzelnen Mitglieder abhängig wird und schließlich den Wert jeder/s einzelnen auf menschlicher Ebene erkennt und zu schätzen lernt - und am Ende drehen sie dann alle gemeinsam den Spieß herum.
Es gibt Momente, die zu konstruiert sind (etwa die aufdringliche Kameltherapeutin), aber das schmälert das positive Gesamtbild nicht wesentlich.
Besondere lobende Erwähnung zum Abschluss: Endlich mal ein (deutscher) Film, in dem nicht ständig (genauer gesagt: sogar überhaupt gar nicht) gequalmt wird, um Anspannung, Nervosität, Coolness, Entspannung, Milieuzugehörigkeit oder sonstwas der Figuren zu verdeutlichen - obwohl sich dieses "Ausdrucksmittel" bei den nicht geistig behinderten Akteuren durchaus angeboten hätte. Geht also auch ohne, warum nicht öfter?
"Trautmann" konnte mich nicht ganz überzeugen, und das hat nichts damit zu tun, dass ich ein zwar sportaffiner, aber komplett Fußball-uninteressierter Mensch bin.
Die in ihren tragischen wie schönen Momenten beeindruckende Lebensgeschichte von "Bert" Trautmann hat zwar fast die Kraft, den Film komplett alleine zu tragen, aber eben nur fast. Ein bisschen mehr hätte noch aus der Umsetzung kommen müssen, die zwar beileibe nicht schlecht ist, aber mir auf allen Ebenen ein bisschen zu sehr im "Standard" blieb.
Die Darsteller/innen haben mir insgesamt zwar gut gefallen, aber gerade der viel gelobte David Kross konnte mich leider nicht ganz mitnehmen. Physisch füllt er die Rolle auf jeden Fall gut aus (auch wenn der echte Trautmann offenbar kerniger und weniger "weichgezeichnet" war), aber hinter dem - sicherlich bewusst so gewählten - häufig starr-sturen Gesichtsausdruck war mir zu wenig zu erahnen für eine Top-Leistung. Außerdem gibt es mehrere Szenen, in denen er sehr flach und fast gar nicht wie er selbst klingt - als hätte er seinen eigenen (wohl auch englisch gedrehten) Dialog nur mit gebremstem Schaum synchronisieren können. Faszinierend fand ich allerdings die Sache mit dem Augenzucken. Kann man das gezielt steuern, wird da irgendwas aufgetragen oder wurde das etwa digital manipuliert?
Apropros Sprache, das ist bei einem solchen Film natürlich immer ein Problem... Gerade weil Sprache/Akzent in der ein oder anderen Szene eine wichtige Rolle spielt, war ich irritiert, dass alle von Anfang an perfektes Deutsch bzw. eigentlich Englisch gesprochen haben. Bekanntermaßen ist die Hemmschwelle bei Untertiteln groß, aber ich denke, man hätte hier bessere Lösungen finden können, um die anfänglich sicher existierenden Verständigungsprobleme einzufangen - beispielsweise am Anfang Englisch mit Untertiteln zu verwenden und auf deutsche Synchro umzusteigen, nachdem Trautmann mit der Sprache vertrauter geworden ist, oder ihn zu Anfang zwar deutsch, aber stockender und mit Fehlern bzw. falschen Ausdrucksweisen sprechen zu lassen.
Zu Beginn des Filmes hätte ich mir noch eine etwas längere Einführung gewünscht mit den Kriegserlebnissen auf beiden Seiten, damit Traumata und Hass besser hinterfüttert sind, sowie noch ein bisschen mehr vom Lagerleben.
Bei den Matschszenen auf dem Fußballplatz musste ich amüsiert an die heutigen (pardon) Lackaffen im Profifußball denken. ;-)
Ansonsten fand ich die Darstellung der anfänglichen Ablehnung in Manchester am gelungensten, da wurde (im Gegensatz zu den vorherigen, ziemlich milden und schnell aufgelösten Dorfszenen) die Wucht des Hasses so richtig deutlich.
Nicht ganz glücklich fand ich die Entscheidung, bei der Verletzung zwischen dem Spiel und den Krankenhausszenen hin- und herzuspringen. Das sollte wohl für mehr Dramatik sorgen, hat für mich aber das Gegenteil bewirkt (und ich war aus diversen Vorabberichten diesbezüglich sowieso "verspoilert").
Bei dem weiteren Schicksalsschlag dachte ich zuerst noch, dass man besser vorher hätte abbrechen sollen, zumal er sehr klischeehaft ist, doch dann haben sich daraus mit die besten, eindringlichsten Szenen und einige unerwartete Enthüllungen ergeben (Friedhofsszene, Rückblende in den Krieg...).
Wie überhaupt für mich die letzten 15-20 Minuten für mich die stärksten des Filmes waren und den Schlusseindruck noch einmal über die Wahrnehmung über die Gesamtlänge herausgehoben haben.
Ich kenne den Zeichentrickfilm, wie so manchen anderen Disney-Klassiker, nicht. Auch von der auf uns zurollenden Schwemme an "Real"-Verfilmungen interessiert mich aus unterschiedlichen Gründen kaum etwas - "Dumbo" aber eben doch, weil der Name Tim Burton einen ungewöhnlicheren Einschlag versprach.
Ich habe angesichts der sehr weit auseinandergehenden Bewertungen lange überlegt, ob ich ihn mir im Kino ansehen soll, und als ich es dann tat, ist genau das herausgekommen, was ich vermutet hatte:
Es hat sich durchaus gelohnt, ihn auf der großen Leinwand zu sehen, und zwar wegen der Bilder. Das Design insbesondere von Dreamland fand ich großartig und das ganze wirkte burtonesk und düster genug, um meine Erwartungen zufriedenzustellen. Das zweite Highlight waren für mich Danny deVito und Michael Keaton, die ihre überdrehten Figuren mit einer derartig diebischen Freude auf die Leinwand bringen, dass es mir einfach nur Spaß machte, ihnen zuzusehen. Den hier mehrfach genannten Auftritt von Lars Eidinger dagegen fand ich auch abgesehen von seiner Kürze ziemlich farblos.
Den Animationen stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Dumbos Mutter ist aus meiner Sicht sehr gelungen und realistisch, aber die anderen erwachsene Elefanten haben etwas seltsames an sich. Auch mit Dumbo selbst konnte ich leider nicht warm werden. Der versuchte Balanceakt zwischen Realismus und Comichaftigkeit ist bei ihm nicht gelungen, weswegen ich ihn in seiner Realwelt-Umgebung nicht als echten Charakter wahrnehmen konnte. Vielleicht hätte es hier ein bisschen weniger der Hyper-Niedlichkeit und des Kindchenschemas und stattdessen etwas mehr "echte" Hässlichkeit getan.
Dass "Dumbo" hinsichtlich Handlung, Charaktertiefe etc. sehr überschaubar sein würde, hatte ich erwartet und geht somit in Ordnung. Glücklicherweise empfand ich den Film aber trotz der erheblichen Verlängerung im Vergleich zur Zeichentrickfassung als kurzweilig. Was er allerdings leider nicht geschafft hat, war mir wirklich ans Herz zu gehen. Einzelne Tränendrüsendrückmomente haben zwar ihre Wirkung nicht verfehlt, aber insgesamt habe ich nicht mit den Figuren mitgefiebert. Sicherlich damit zusammenhängend, dass mit Dumbo der Haupt-Gefühlsfokus bei mir nicht funktioniert hat. Aber auch, weil der Film sich nicht genug bzw. für die falschen Dinge Zeit nimmt; so kommt etwa die Etablierung der Beziehung zwischen Dumbo und seiner Mutter zu kurz. Letztlich hatte ich irgendwie auch nie das Gefühl, dass wirklich etwas auf dem Spiel steht, und wenn etwas Schlimmes passierte, war das schnell wieder weggewischt.
Sympathisch aber natürlich einige Botschaften, auch wenn sie alles andere als subtil präsentiert werden: Dass ein Mädchen sich konsequent nicht zur Schau stellen will, der Ruin des gierig-rücksichtslosen Moguls und die Reformation des Zirkus'. Wobei mir die Schlussszene dann doch entschieden zu kitschig war.
Wenn ich mir den Kommentar von Filmfan30 durchlese, gewinne ich den Eindruck, dass mir der traurigere, unversöhnlichere Grundton der Zeichentrickfassung besser gefallen hätte. Und manchmal kann es ja auch die nachhaltiger beeindruckende Botschaft sein, wenn ein Problem zwar aufgezeigt wird, sich am Ende aber nicht unrealistisch in Wohlgefallen aufgelöst hat...
Was ich mich frage: Wenn doch angeblich sowieso keiner mehr ins Kino geht, warum bringt Netflix die für Festivals und Preise vorgesehenen Filme nicht einfach (zusätzlich) regulär ins Kino? Auf das dutzend Leute, das sich gegen alle Logik für diese altmodische, aufwändige und teure Filmrezeptionsart entscheidet, statt den Film bequem und billig daheim auf dem Sofa anzuschauen, müsste Netflix mit seinen Milliarden Abonnenten doch locker verzichten können. ;-)
Ich hab's dann also mal gewagt, auch wenn die meisten meiner Nominierten Schneebälle in der Hölle sein dürften...
Wie angekündigt habe ich einige Kategorien nur schwach oder gar nicht belegt, weil ich das nach einmal Sehen und im Nachhinein mit teils relativ langem Zeitabstand einfach nicht einschätzen und vergleichen kann. Übrigens bin ich erleichtert, dass mit Daggiolone noch jemand nicht weiß, wie man Bester Film und Beste Regie differenzieren soll. Höchstens bei einem schwachen Drehbuch, aber auch da sollte ein hervorragender Regisseur noch so viel rausholen, dass es gar nicht auffällt.
Ich hoffe, dass ich wenigstens das mit dem patentierten Leinzi-Format richtig hinbekommen habe. :-)
Bester Film (10 Nominierungen)
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Asphaltgorillas
Astrid
Ballon
Bohemian Rhapsody
Der Junge muss an die frische Luft
Der Vorname
Die Unglaublichen 2
Kindeswohl
Lady Bird
Your Name
Beste Regie (10 Nominierungen)
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Brad Bird (Die Unglaublichen 2)
Bryan Singer (Bohemian Rhapsody)
Caroline Link (Der Junge muss an die frische Luft)
Detlev Buck (Asphaltgorillas)
Greta Gerwig (Lady Bird)
Makoto Shinkai (Your Name)
Michael "Bully" Herbig (Ballon)
Pernille Fischer Christensen (Astrid)
Richard Eyre (Kindeswohl)
Sönke Wortmann (Der Vorname)
Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
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Ballon
Der Junge muss an die frische Luft
Der Vorname
Kindeswohl
Lady Bird
Your Name
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Bester Darsteller (10 Nominierungen)
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Andrew Garfield (So lange ich atme)
Christoph Maria Herbst (Der Vorname)
Gary Oldman (Die dunkelste Stunde)
Georg Friedrich (Asphaltgorillas)
Julius Weckauf (Der Junge muss an die frische Luft)
Michael Greyeyes (Die Frau, die vorausgeht)
Rami Malek (Bohemian Rhapsody)
Stanley Tucci (Kindeswohl)
Tracy Letts (Lady Bird)
alle Darsteller von "A" (Letztendlich sind wir dem Universum egal)
Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
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Alba August (Astrid)
Claire Foy (Solange ich atme)
Emily Blunt (A Quiet Place)
Emma Thompson (Kindeswohl)
Frances McDormand (Three Billboards outside Ebbing, Missouri)
Laurie Metcalf (Lady Bird)
Luise Heyer (Der Junge muss an die frische Luft)
Sally Hawkins (Shape of Water)
Saoirse Ronan (Lady Bird)
alle Darstellerinnen von "A" (Letztendlich sind wir dem Universum egal)
Kreativster/Ambitioniertester Film (5 Nominierungen)
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Asphaltgorillas
Aufbruch zum Mond
Kindeswohl
The Rider
Your Name
Bester Independentfilm (5 Nominierungen)
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Asphaltgorillas
Ballon
Der Junge muss an die frische Luft
Der Vorname
Lady Bird
Bester Animationsfilm (5 Nominierungen)
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Die Unglaublichen 2
Isle of Dogs - Ataris Reise
Your Name
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Bestes Design (5 Nominierungen)
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Aufbruch zum Mond
Ballon
Bohemian Rhapsody
Der Junge muss an die frische Luft
Die dunkelste Stunde
Bester Ton (5 Nominierungen)
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A Quiet Place
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Beste Musik (5 Nominierungen)
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Astrid
Bohemian Rhapsody
Der Junge muss an die frische Luft
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Bester Schnitt (5 Nominierungen)
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Beste Effekte (5 Nominierungen)
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Aufbruch zum Mond
Ballon
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Phantastische Tierwesen 2
The Shape of Water
Beste Kamera (5 Nominierungen)
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The Shape of Water
The Rider
Ballon
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Größte Enttäuschung (5 Nominierungen)
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Call me by your name
Mortal Engines
Phantastische Tierwesen 2
Ready Player One
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Beste Serie (5 Nominierungen)
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Bad Banks
Beat
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Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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Alexander Fehling (Beat)
Jannis Niewöhner (Beat)
Karl Markovics (Beat)
Kostja Ullmann (Beat)
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Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
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Desiree Nosbusch (Bad Banks)
Gudrun Ritter (Beat)
Paula Beer (Bad Banks)
Martina Gedeck (Tannbach)
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Beste Produktion (5 Nominierungen)
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