kronenhummer - Kommentare

Alle Kommentare von kronenhummer

  • 8

    “Ey, das is’ Pimkie!”

    Bora Dagtekins “Fack ju Göhte“ ist vielleicht die Überraschung des Kinojahres. Die Erwartungen an eine deutsche Mainstream-Komödie sind in der heutigen Zeit für gewöhnlich kaum bis nicht vorhanden, die Zielgruppe in Zeiten immer wiederkehrender Schweig(höf)er eine Sache für sich.

    Doch „Fack ju Göhte“ ist – erstaunlicherweise – ungemein lustig. Dagtekin inszeniert hier mit ungemeinem Tempo und großartigem Gespür für die richtigen Momente eine zwar reichlich absurde, aber eminent unterhaltsame Geschichte. Neben vielen offensiven Zwerchfellangriffen lässt das Ganze auch immer wieder feine, subtile Ansätze durchblicken. Dabei kommt es dieser Abrechnung mit der Schule eindeutig zu Gute, dass Dagtekin nicht versucht eine auch nur ansatzweise glaubhafte, realitätsnahe Geschichte zu erzählen. Stattdessen macht der Film in keinem Moment einen Hehl aus seiner Überzeichnung.

    Natürlich dürfen dabei auch die „typischen“ Handlungsmotive nicht fehlen: vom Streber bis hin zum Asi sind alle erdenklichen Charaktere vorhanden und auch auf Liebesgeschichte, klischeehafte persönliche Läuterung und Konflikte verschiedenster Art braucht man nicht zu verzichten.

    Trotz allem verkommen weder die Lehrer noch die Schüler zu reinen Karikaturen, sondern lassen noch immer einen glaubwürdigen Kern erkennen. Dieser Spagat ist nicht zuletzt den hervorragenden Schauspielern auf beiden Seiten des Pultes zu verdanken. Elyas M’Barek als Aushilfslehrer, Karoline Herfurth als steife Referendarin, Katja Riemann als gestresste Schulleiterin oder auch Uschi Glas als nervliches Wrack merkt man den Spaß an ihren Rollen ebenso an, wie den Jungschauspielern, allen voran Jella Haase als „Chantal“.

    Übrigens: „Heul leise!“

    11
    • 7

      Keine wilden, unsinnigen Schnitte, sondern pure Spannung und Atmosphäre. „Frau Bu lacht“ macht deutlich, warum Dominik Graf seinen Ruf als herausragender Krimiautor bekommen hat. Während er in seinem jüngsten Münchner Tatort mit Spielereien und Selbstinszenierungen nur so um sich wirft, ist auch „Frau Bu lacht“ zwar keineswegs frei von künstlerischen Momenten, verkommen diese jedoch nie zum Selbstzweck.

      Mitte der 90er Jahre ist es ihm hier gelungen, einen spannenden Fall stringent und doch in einem eigenen Stil zu erzählen. Atmosphärisch und mit einer in den meisten Momenten durchaus angemessenen Menge an Skurrilität inszeniert er eine anspruchsvolle und vielschichtige Geschichte, deren gesamte Intensität sich erst im Laufe des Filmes zeigt und auf den Zuschauer entlädt.

      4
      • 4

        Ist das Kunst oder kann das weg?

        Vielleicht irgendwie beides, vielleicht auch gar nichts davon. Eines ist jedoch sicher: Wie zu erwarten war ist „Aus der Tiefe der Zeit“ nichts, was man jeden Sonntagabend zu Gesicht bekommt. Dominik Graf hat hier einmal mehr einen Krimi inszeniert, der sich sowohl in Story als auch filmischer Gestaltung abhebt. Allerdings leider nicht immer zum Positiven.

        Eine Geschichte rund um Familienfehden, Korruption, Wirtschaftsküngeleien und ein wenig soziale Abgründe im Münchener Lokalkolorit inszeniert Graf durchaus anspruchsvoll stets an der Grenze zwischen anstrengender Forderung des Zuschauers und wirrer Überladung. Gibt die Verschachtelung paralleler Geschichten dem Tatort noch erfreuliches Tempo und Spannung, kann sich Graf seine üblichen filmischen Spielereien auch hier nicht sparen. Überraschende Schnitte, Zooms oder Collagen könnten geschickt eingesetzt Atmosphäre und Spannung schaffen, wirkten für mich hier aber leider primär sinn- und zusammenhanglos zum reinen Selbstzweck eingesetzt.

        Leider gibt „Aus der Tiefe der Zeit“ auch sonst nicht genug her, um nervige Running Gags, durchwachsene schauspielerische Leistungen und ein zufallsgetriebenes, lächerliches Ende verzeihen zu können. Was bleibt ist ein maximal durchschnittlicher Krimi, der vor allem durch seine versuchte Inszenierung von sich reden machen kann.

        6
          • 2
            über Tell

            Es ist selten von Vorteil, wenn man ein Drittel des Filmes akustisch nicht versteht. Hier jedoch schon...

            8
            • 5 .5

              Ed Harris Regiewerk „Appaloosa“ wirkt klassisch und gewöhnlich, doch gleichzeitig untypisch für das Westerngenre. Mit dem Erschießen dreier Männer gelingt ein starker Beginn, der die rohe und direkte Art direkt aufzeigt. Und auch der Schluss erscheint atmosphärisch wie auch thematisch stimmig, um die Männerfreundschaft zwischen Marshall Cole und Deputy Hitch in diesem Film zu erfassen.

              Doch dazwischen ist „Appaloosa“ eigen und untypisch. Mitunter wird dieses leider nicht unbedingt stimmig präsentiert. Mit erstaunlich gefühlsbetonten und vielen Dialogen wird uns eine Männerfreundschaft präsentiert. Abseits dessen erscheint „Appaloosa“ trotz dieser Emotionen nicht wirklich emotional, sondern mitunter ein wenig zäh. Auch Renee Zellwegers Rolle als Allie wirkt dabei wie ein Fremdkörper, sowohl schauspielerisch als auch inszenatorisch.

              So erscheint Ed Harris Inszenierung trotz bekannter Motive stets ein wenig holprig und scheitert so daran, die durchaus mit mutigen Ansätzen gespickte Geschichte nachhaltig ins Gedächtnis zu bringen.

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              • Hmm, 350 km einfache Strecke sind dann doch ein paar zuviel... Schade.

                • 3 .5

                  Die Hallenser Senioren sind in Rente geschickt und damit hat auch der Polizeiruf vor Ort ausgedient. Von Halle nach Magdeburg verlegt, ist „Der verlorene Sohn“ der erste Teil des neuen, eher unfreiwillig zusammengewürfelten, Ermittlerduos Brasch/Drexler, das , wie das mittlerweile so üblich scheint, gegensätzlicher kaum sein könnte.

                  Dabei wird dem Zuschauer reichlich schnell und deutlich klar gemacht, mit wem er es hier zu tun bekommt. Claudia Michelsen als taffe, unangepasste und moderne Ermittlerin mit Rocker-Attitüde erinnert ein wenig an die ehemalige Frankfurter Tatort-Kommissarin Kunzendorf und wird hier mit Sylvester Groth als prinzipientreuem, eigentümlichen Paragraphenreiter zusammengespannt. Ein Duett mit schauspielerischem Potential und charakterlich durchaus interessanten Ansätzen wird leider massiv mit dem Holzhammer eingeführt.

                  Eben dieser Holzhammer in der Inszenierung ist es letztendlich auch, der bei „Der verlorene Sohn“ negativ aufstößt. Unter dem Hintergrund der aktuellen NSU-Thematik wird uns, natürlich in Magdeburg, eine Ansammlung von klischeehaften rechten Gestalten präsentiert. Dass hierzu auch der Sohn unserer rebellischen Kommissaren gehört, ist im Schema F-Drehbuch-Gedanken nur zu symptomatisch. Was wäre auch eine Geschichte ohne persönlich belastenden Hintergrund?

                  Leider genauso wenig typisch, wie es ein deutscher Krimi ohne Alleingänge, fragwürdige Ermittlungsmethoden und eigenartige polizeiinterne Entscheidungen wäre, die „Der verlorene Sohn“ alle sorgsam aufgreift und so eine ordentliche Chance für einen guten Einstieg verpasst, blitzen doch immer wieder gute Momente und Dialoge auf.

                  5
                  • 7

                    „Nur wer das Nichts in sich entdeckt und die Werte aus sich selbst schöpft ist wirklich frei und ein Spieler.“

                    Merkt man „Spieltrieb” auch ohne Kenntnis des Buches zu jedem Zeitpunkt an, nur an der Oberfläche der vielschichtigen, moralisch intensiven und philosophischen Geschichte Juli Zehs zu kratzen, ohne die Tiefe dieser zu erkunden, gelingt es Gregor Schnitzler nichtsdestotrotz eine atmosphärische und durchaus fesselnde Umsetzung zu schaffen.

                    In kühlen, aber provozierend-direkten, mutigen, Bildern und gezielt von einem stimmigen Soundtrack unterlegt wird eine intensive Geschichte rund um Macht, Liebe und die philosophischen Überlegungen zur Bedeutung der Moral erzählt. Getragen von den starken Jungdarstellern Jannik Schümann als Alev und vor allem der beeindruckenden Michelle Barthel sowie einer Ansammlung von Tatort-Kommissaren in den Nebenrollen ist „Spieltrieb“ schauspielerisch gut besetzt und lässt so auch darüber hinweg sehen, dass die Charaktere doch gerade zu Beginn arg plakativ eingeführt werden und so nicht die Tiefe erreichen können, die man ihnen zusprechen möchte.

                    „Spieltrieb“ vermag zu unterhalten und bekommt so auch bzw. gerade in den Momenten, in denen die Dialoge arg ins Philosophische wandern die richtige Atmosphäre zu greifen. Vielleicht nicht wirklich realitätsnah und nicht ohne Schwächen, aber letztendlich doch eine starke, intensive Geschichte, obgleich deren Potential nur ansatzweise erfasst wird.

                    „Spielst du mit mir oder gegen mich?“

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                    • 3 .5

                      Irgendwann überkam mich der Gedanke, dass die Option frühzeitig schlafen zu gehen, die bessere gewesen wäre. „Brownian Movement“ hat es nicht einfach gemacht, wach zu bleiben. Mit seinen langen Einstellungen und der kaum vorhandenen Handlung ist „Brownian Movement“ sehr ermüdend.
                      Eine, wie gewohnt, gut aufspielende Sandra Hüller, die ohne Erklärung zwischen verschiedenen Männern wechselt, ist da leider nicht genug, wenn der Film weder eine nachvollziehbare Entwicklung noch eine erkennbare Erklärung für die Geschichte bereitstellt.
                      Der ein oder andere Moment lässt starke Ansätze durchblicken, zeigt durchaus Wirkung und weckt für eine kurze Zeit Neugier, doch lässt diese auch wieder schnell verschwinden. Aber vielleicht habe ich das Ganze auch einfach nur nicht verstanden…

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                      • 9

                        James Hunt und Niki Lauda: Zwei außergewöhnliche Rennfahrer ihrer Zeit, auf und neben der Rennstrecke. Zwei Charaktere, die polarisieren. Zwei völlig gegensätzliche Philosophien, die das Verhalten auf wie auch abseits der Rennstrecke prägten. Und doch zwei Rennfahrer, die sich respektierten, fürchteten und gegenseitig zu Höchstleistungen brachten.

                        Der britische Lebemann Hunt: schnell, aber unberechenbar, ein Racer auf der Suche nach dem maximalen Adrenalinschub. Cool, emotional und unangepasst. Der Österreicher Niki Lauda hingegen ein kühler Techniker, ein Taktiker, der auf und neben der Rennstrecke stets sorgsam und überlegt handelte.

                        Vor allem die Saison 1976 war es, die dieses Duell zu einem der legendärsten der Rennsportgeschichte machte. Eine Saison, die wechselhafter kaum hätte verlaufen können. Ein überlegener Saisonauftakt des Ferrari-Fahrers über das folgenschwere Nürburgring-Wochenende bis hin zum Saisonfinale am Mount Fuji. All das findet selbstverständlich seinen Platz in „Rush“.

                        Für jemanden, wie mich, der dem Motorsport aktiv eng verbunden ist und der auch die berühmte Unfallstelle in der „Grünen Hölle“ schon persönlich besucht hat, sind es vor allem die Rennszenen, die einen Rennfilm auszeichnen und welches mir im Vorfeld große Bedenken bereitete. Doch Ron Howard hat in „Rush“ die besten Rennszenen gezeigt, seit dieses Steve McQueen im legendären „Le Mans“ tat. Und der nutzte dazu immerhin das reale Rennen. Die Inszenierung der Artisten am Lenkrad und ihrer Boliden auf den Rennstrecken ist in „Rush“ ist atemberaubend und rasant gefilmt, doch gleichzeitig ungemein realistisch. Die Kamera weckt ein Gefühl, als sei man selbst in diesen Momenten dabei und zurück in den 70er Jahren. Einzig die Unfallszenen wirken mitunter etwas arg spektakulär.

                        Diese übertrieben spektakuläre Inszenierung ist jedoch vermutlich der gewollten dramaturgischen Übertreibung geschuldet, die in einem solchen Filmprojekt für die Masse von Zuschauern, die kaum etwas vom Motorsport der 70er Jahre wissen und in vielen Fällen den Namen „James Hunt“ noch nicht einmal kennen werden, notwendig ist. Doch für mich sind es leider genau diese dramaturgischen Eingriffe an der Rennstrecke, die das Herz für „Rush“ verhindern. Kleine Eingriffe bei der Darstellung der zentralen Rivalität, wie die Darstellung der Wortführerschaft beim Ring-Boykott oder die Dramaturgie des letzten Rennens.

                        Dass „Rush“ nicht zum reinen Rennfilm verkommt, gelingt Ron Howard jedoch außerordentlich gut. Schon mit den ersten Worten Niki Laudas, mit denen dieser einen Vorgeschmack auf die weitere Geschichte gibt, schafft es Howard mich zu beeindrucken. Er schafft hier, untermalt durch eine großartige Musikauswahl von Hans Zimmer, eine Charakterstudie zweier Persönlichkeiten, die fasziniert und dem Zuschauer die Wahl für eine Seite lässt ohne festzulegen, welche Vorgehensweise die richtige ist. Möglich wird dieses nur dank großartiger schauspielerischer Leistungen: Daniel Brühl spielt, nein lebt Niki Lauda beängstigend authentisch. Und auch Chris Hemsworth ist ein wahrhaft würdiger Vertreter für James Hunt, auch wenn sein Part des Lebemanns weniger anspruchsvoll wirkt, als die des eigensinnigen, mitunter ruppigen Österreichers.

                        Zwei starke Charaktere im Zentrum, ohne die Nebencharaktere zu vergessen. Die beiden starken Frauen an der Seite der Rennfahrer, die ständig im Wissen, dass jeder weitere Tag auf der Rennstrecke sie zur Witwe machen könnte, die Sorge um ihre Männer teilen, werden ebenso gelungen erfasst, wie die Wegbegleiter aus dem Rennzirkus, bei dem ich das Grinsen beim Gedanken an Enzo Ferrari nicht aus dem Gesicht bekomme.

                        „Rush“ ist wohl der beste Rennfilm seit „Le Mans“. Doch letztendlich ist „Rush“ in seiner Gesamtheit noch weit mehr als das. Eine überzeugende Charakterstudie zweier faszinierender, gegensätzlicher Persönlichkeiten mit dem gleichen Ziel und damit einer der besten Filme der letzten Zeit.

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                        • 7 .5

                          Es ist nichts Neues, das die Skandinavier sich im Thriller-Genre einfach auskennen. „Headhunters“ ist da keine Ausnahme: temporeich inszeniert, thematisch vielschichtig und packend, atmosphärisch, blutig und abwechslungsreich erfindet „Headhunters“ das Genre sicher nicht neu, ist aber hervorragend gelungen. Einzig das Ende wirkt dann doch wieder reichlich überflüssig und kostet eine noch bessere Wertung.
                          Doch bis dahin ist es ein erfrischender Spannungsfilm, der sich nicht auf eine klassische Gut-gegen-Böse-Situation beschränkt, sondern von einer Heist-Story über Intrigen und Machtspiele in der Welt der Privilegierten bis hin zu Ränkespielchen in den Personal- und Geschäftsentscheidungen der Wirtschaftswelt viele Aspekte geschickt miteinander verknüpft, ohne die Charakterentwicklung zu vernachlässigen.
                          Gelungener Kameraeinsatz wie auch musikalische Unterstützung runden Tyldums Nesbo-Umsetzung erfreulich ab.

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                          • 5

                            Branaghs „Hunde von Riga“ ist leider eine recht enttäuschende Umsetzung eines starken Wallander-Romanes. Mankells Kommissar bekommt es in „Hunde von Riga“ mit zwei lettischen Leichen zu tun und darf damit gemeinsam mit den lettischen Kollegen ermitteln. Ursprünglich kurz nach Öffnung des eisernen Vorhanges angesiedelt, spielt der Film rund 20 Jahre später. Leider geht der Geschichte damit der politische Hintergrund deutlich verloren und auch dem Film einiges an Qualität. Branagh gelingt es nicht, die besondere Atmosphäre, geschweige denn die Komplexität des Filmes, aber auch von Wallanders persönlicher Situation zu erfassen.

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                            • 6

                              „Willst du mich heiraten?“
                              Eigentlich eine Frage, die man eine wildfremde Kellnerin im Restaurant eher selten fragt. Und noch seltener ist es wohl, dass man ein „Ja“ als Antwort bekommt.

                              „Blind Weddings“ Prämisse ist reichlich absurd und führt zu einer recht speziellen Romantic Comedy voller schräger Charaktere und überraschender Ideen. Manches gelingt, manches nicht, doch insgesamt ergibt sich eine durchaus stimmige Komödie, vor allem dank der herzerfrischend aufspielenden Isla Fisher.

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                              • 8

                                “Here comes Santy Clause”

                                Natürlich sowas von ein Fall für „Style over Substance“, aber „Gangster Squad“ macht in seiner beinahe comichaften Gestaltung einfach ungemein Spaß.

                                Sehr stilvoll, enorm cool und gerne mal „over the top“ ist die Geschichte sicherlich nicht die große Offenbarung. Eine Gruppe Cops kämpft für Recht und Ordnung und versucht dem größten Gangsterboss im L.A. der 40er Jahre Mickey Cohen die Macht der Stadt zu entreißen. Das ist nicht epochal, aber äußerst unterhaltsam, wenn sich die Stars rund um Sean Penn als Gangsterboss, Emma Stone als die verführerische Grace Faraday und die starbesetzte Truppe um Josh Brolin, Ryan Gosling und Giovanni Ribisi die Klinke in die Hand geben und gegenseitig in Coolness und Lässigkeit überbieten.

                                Fleischer schafft mit „Gangster Squad“ ein durch und durch auf Coolness getrimmten Gangsterfilm mit großartig stilisierter, überbordender Gewalt und einem ebenso begeisternden Flair einer Stadt, in der das Böse regiert.

                                „You can’t shoot me, you’re a cop.” - „Not any more”

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                                • 6 .5

                                  „Ariane –Liebe am Nachmittag“ ist ein eindeutiger Wilder und doch ein schwieriger Fall. Da sind sie: die tollen, spritzigen Dialoge, eine rundum souveräne, kurzweilige Inszenierung, eine schöne Hintergrundgeschichte und Audrey Hepburn. Vieles, was einen guten und enorm charmanten Film auszeichnet. Vieles, das mich über manchen albern wirkenden Slapstick-Moment, manch fragwürdigen Kitsch hinweg sehen lässt. Doch leider nicht genug, um die letztendlich doch wieder im Zentrum stehende Liebesgeschichte zwischen der jungen Ariane und dem erfahrenen Millionär Flannagan in den Hintergrund zu rücken. Sowohl Hepburn als auch Cooper machen ihre Rolle gut, doch abschließend gelingt es Wilder nicht, diese einzelnen Auftritte zu einem gelungenen Zusammenspiel zu entwickeln, vor allem, weil die Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit eben dieser Liebesgeschichte und damit leider auch die erzählte Moral hinter der Geschichte dabei auf der Strecke bleibt. Kann man darüber jedoch hinweg sehen, so ist „Ariane“ ein wirklich schöner kleiner Film. Mir fiel dieses phasenweise leider schwer.

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                                  • Danke für die Auflistung und an alle Schreiberlinge. Den ein oder anderen konnte ich mir bereits denken, der ein oder andere ist doch überraschend. Gleiches gilt für die hohe Anzahl an "Neulingen" und sonst eher stillen Mitgliedern, die sich hier mal kreativ gezeigt haben, während ich mich selbst dieses Mal nicht beteiligt hatte...

                                    Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Preise noch würdig vergeben werden.

                                    btw: Kann es sein, dass ihr bei dem tollen Maiwald-Text den falschen User verlinkt habt?

                                    • 5
                                      • Wie viele fehlen jetzt aufgrund der Mehrfachbesuche sowie nicht eingetragener Filme noch zur Schallmauer?

                                        • Nicht zu vergessen:
                                          Die Verurteilten - 20:15, Servus TV

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                                          • 5 .5

                                            Das kommt also dabei heraus, wenn sich die Darsteller einer weitestgehend gelungenen deutschen Vorabend-Serie nach Ende der Serie wiedersehen, um gemeinsam in den Südsee-Urlaub zu fahren. Nebenbei wurde wohl auch noch ein Film gedreht. Zumindest macht diese etwas fragwürdige Produktion genau diesen Eindruck.

                                            Das Konzept hinter „Türkisch für Anfänger“ ist durchaus gewöhnungsbedürftig: Man trifft dieselben Charaktere, rund um die Hippie-Mutter Doris mit Tochter Lena auf der einen, den steifen, türkischen Polizisten Metin mit Macho-Sohn Cem und der gläubigen Muslimin Yagmur auf der anderen Seite. Man trifft so auch die üblichen Klischees wie in der Serie. Doch abseits dessen erlebt man eine völlig losgelöste Hintergrundgeschichte.

                                            Genau hier beginnen die Probleme von „Türkisch für Anfänger“. Das Gespür Dagtekins für seine überzeichneten und doch liebenswerten Charaktere und den geschickten Umgang mit den Vorurteilen und Konflikten dieser deutsch-türkischen Konstellation, welches noch die Serie auszeichnete, scheint dem Film weitestgehend abhanden gekommen zu sein. In manchen Momenten wirklich gelungen, ist es jedoch spätestens dann der Lächerlichkeit freigegeben, sobald Mutter Doris im Justin Bieber-Badeanzug am Strand liegt. So kommt es dann auch, dass die Liebeleien im Film nicht so recht wirken wollen. Da kann Josefine Preuß noch so häufig blank ziehen. Was sie übrigens gerne weiter machen darf…

                                            Türkisch für Anfänger merkt man seine guten Ansätze an. Doch wie so oft bei deutschen Filmen bringt Dagtekin es nicht konsequent zu Ende, sondern verliert sich leider in einer Niveauebene, die der Serie nicht würdig ist.

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                                            • Endlich wieder ein neuer Coen, unglaublich vielversprechende Trailer, auf Deutsch wie auf Englisch :)

                                              Aber wer hat denn dieses Mal Carey Mulligan synchronisiert? Im Vergleich zur etwas kräftigeren Originalstimme doch arg gewöhnungsbedürftig...

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                                                Während Kristen Stewarts Schauspiel in Twilight gerne auf einen genervt-gelangweilten in verschiedenen Intensitäten geöffneten Mund reduziert wird (und sicher tatsächlich keine Oscar-tauglichen Leistungen erforderte), ist es ausgerechnet Stewart, deren Schauspiel im Zentrum des kleinen Indiedramas „The Cake Eaters“ steht. Phasenweise verkörpert Stewart die quasi in jeder Hinsicht zerbrechliche, aber auch rebellisch-kämpferische junge Georgia gelungen, manchmal wirkt sie der anspruchsvollen Rolle jedoch nicht ganz gewachsen.

                                                Ganz ähnlich wie mit der Hauptdarstellerin verhält es sich auch mit dem restlichen Film. Mary Stuart Mastersons Regiedebut erzählt äußerst unaufgeregt, beinahe zu ruhig eine Geschichte rund um das Leben, die Liebe und Alltägliches. „The Cake Eaters“ schlägt leise Töne an und verpasst dabei ein wenig, die wirklichen Elemente der Geschichte nachhaltig zu erzählen.

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                                                • Sowas von sehen will! Coen-Brüder, tolle Musik, Carey Mulligan, John Goodman, verdammt, klingt das gut!