L-viz - Kommentare

Alle Kommentare von L-viz

  • 2 .5
    über Rambo

    Inklusive SPOILER
    "Rambo" zählt unzweifelhaft zu den großen Filmklassikern, weshalb es um so verstörender ist, dass ich ihn erst jetzt erstmalig gesehen habe. Rambo ist dabei deshalb so präsent, selbst wenn man den Film nicht gesehen hat, weil er als Synonym für hirnlose Action stand. Jeder weiß einfach, dass Rambo ein Typ ist, der viel rumballert. Die Bundeswehr (also unsere) brüstet sich damit, keine Rambos in ihren Reihen haben zu wollen. Das sollte noch mal überdacht werden.
    Dabei hilft der Mythos nicht unbedingt weiter. Warum springt der nicht aus hundert Metern in einen knietiefen Bach? Der ist doch Rambo, der muss das können. Wieso baut der seinen Kompass nicht zu zwei Handgranaten um? Rambo sollte das können. Warum wird der jetzt angeschossen? Rambos passiert sowas doch bestimmt nicht. Man sieht hieran schon, wie prägend die Rambo-Rezeption gewesen ist, dass man schon von zu wenig Heldentaten enttäuscht wird.
    Der Film bietet einen eher durchschnittlichen Actiongrad und streut darüber hinaus auch Spuren von Drama ein, wenn man den Hintergrund des John Rambo betrachtet.
    Allerdings sind Rambos Abenteuer über weite Strecken einfach zu langweilig. Selbst, wenn man nicht weiß, dass es noch weitere Teile gibt, wer glaubt den, dass der Typ nach 20 Minuten stirbt? So folgt man eher abwesend seinem Weg durch den Wald. Wenn Rambo in eine Miene läuft und der Eingang zerstört wird, muss man nicht ewig lang seinen Weg durch die Tunnel zeigen, da man sehr wohl weiß, dass es einen anderen Ausgang geben muss. Sowas ist einfach klar.
    Nachdem Rambo die halbe Stadt zerstört hat, driftet der Film darüber hinaus sehr nach links ab, als eine Variante der Schlechte-Kindheit-Karte ausgespielt wird. Irgendwie musste man sich wohl die Tür zur Fortsetzung aufhalten.

    1
    • 0 .5

      In dreister Weise klaut sich "Cabin in the woods" aus dem Horrorgenre der letzten vier, fünf Jahrzehnte sein Material zusammen, ohne - und das ist die eigentliche Schandtat - sie in einen neuen außergewöhnlichen Gesamtzusammenhang zu setzten oder mit eigenen Ideen zu vermengen. Es ist nicht witzig, es möchte nichts kritisieren, der Film ist einfach nur da. Im Schlussteil drehen die Macher noch einmal richtig auf und kreieren ein (sinnloses) Suchspiel für den geneigten Horrorfan. Ich habe Es entdeckt! Ich habe den Hellraiser entdeckt! Und ich so eine Art Werwolf! Das letzte Einhorn! Selbst Lovecrafts Cthulhu-Mythos wird aufdringlich geschändet. Fast würde der Film in diesem letzten Teil in die unsägliche Movie-Filmreihe passen, die sich bekanntlich auch darin erschöpfen auf den Wiedererkennungsfaktor zu setzen. Dafür fehlt es dann aber zum Glück an Ekelhaftigkeiten.

      • 0 .5

        Dieser Kaufman ist wirklich der schlechteste Drehbuchautor aller Zeiten! Der anfängliche Monolog, in welchem er an seiner selbst zweifelt, ist ja noch gut gelungen. Es wird auch sehr schnell klar, dass mehrere Zeitebenen handlungsrelevant werden, aber das nur in anspruchslosester Weise. Man könnte ja auf den Gedanken kommen, dass diese sich vermischen und man später selbst nicht mehr weiß, auf welcher Ebene man sich gerade befindet. Durch subtile Kleinsthinweise hätte man dem Zuschauer dann ein Mittel in die Hand gegeben, dies zu entwirren. Aber dieser Kaufman zieht ganz klare und eindeutige Trennlinien. Trennlinien der Langeweile, denn wenn man nicht gerade die "Abenteuer" der Autorin durchnehmen muss, sieht man Kaufman beim Gammeln zu. Dann kommt dieses einfallslose Kokettieren mit seiner eigenen Unfähigkeit dazu, das in seiner Brachialität nur noch nervt. Da lässt er den Drehbuchguru "Auf keinen Fall voice-over, weil, wer es nicht schafft Emotionen und Gedanken der Figuren im Bild darzustellen, sollte es gleich ganz lassen!" sagen - und Kaufman macht es trotzdem: Hey, ich weiß, dass es scheiße ist, aber weil ich es zugebe, ist es witzig!
        Und so was gibt es in diesem Film in Serie!
        Ich spreche wohl für alle, wenn ich sage, dass wir lieber eine Umsetzung des Drehbuchs seines imaginären Bruders gesehen hätten.

        1
        • "Dies lässt ihn als eiskalten Killer dastehen."
          Was geht Lucas durch den Kopf, wenn er so einen Blödsinn schreibt? Da kommt einer mit gezückter Waffe auf euch zu und erweckt nicht ansatzweise den Eindruck, dass man mit ihm noch verhandeln könnte, sondern es wird sehr deutlich, dass er schießen wird, aber vorher sein Opfer noch ein bisschen verarschen will...
          Es gibt zu dem Thema aber auch keine Diskussionen, sondern nur die (richtige) Meinung aller und die falsche des George Lucas, der wieder einmal deutlich macht, dass er Star Wars kein Stück verstanden hat.

          2
          • 2
            über Super 8

            Wenn es um nervige Kinder geht, steht Lil' Abrams seinem großen Idol in nichts nach. Die Charaktere sind ohnehin schon so dünn gezeichnet, dass es keine Wonne ist: der kleine Psycho, der alles in die Luft sprengen will, der feige Schisser, der sich immer als erstes vom Handlungsort verpissen will, der kleine Dicke mit dem großen Komplex, der das über seine Regieanweisungen kompensieren will und natürlich der Hauptdarsteller, Joe heißt er. Mit dem tragischen Tod seiner Mutter vorbelastet und verschossen in das einzige Girl der Truppe. Die hat auch noch einen Psychovater, der am Tod von Joes Mutter Schuld ist und deshalb Krawall macht...die Auszüge zeigen schon, wohin die Reise geht.
            Die Bande dreht Super-8-Filme - das scheint Abrams viel zu bedeuten, mit mir macht es tendenziell nichts. Bis schließlich New E.T. ins Spiel kommt und natürlich ist ihm die Army auf den Fersen. Wie immer eigentlich, wenn man bei Spielberg abkupfert.
            Wir sehen eine übertriebene und absolut unrealistische Zugentgleisung - ja, bis fast in die übernächste Ortschaft zerlegt es den Zug. Die Kinder unterdessen sehen gar nicht ein Hilfe zu holen. Auch nicht als sie einen Schwerverletzten auffinden. Jetzt ratet mal, wie der Sprengstoff-Freak auf das Unglück reagiert...! Und so geht es weiter, bis man nicht mehr kann und endet schließlich mit dem großen Aufeinandertreffen von E.T., der Army und den Kindern.
            SPOILERSPOILERSPOILERSPOILERSPOILER
            Schließlich der größte Logikfehler der Filmgeschichte: Am Ende saugt der große E.T. alle Würfel (und noch jede Menge anderen Schrott) an und setzt damit sein Raumschiff zusammen und düst ab. Wenn er das kann, warum hat er das nicht schon sofort gemacht?

            • Ja, die Jungs waren mal gut. Das alles ist jetzt aber auch schon längere Zeit her.

              • 10
                L-viz 28.05.2015, 16:27 Geändert 02.06.2015, 00:16

                "Krieg der Sterne", Auftakt und zweitbester Teil der zweitbesten Trilogie aller Zeiten. Unter den eindrücklichsten Filmen sicherlich einer derjenigen, die ich am längsten kenne. Dies wird zweifellos der bislang längste meiner Kommentare und eine solche umfassende Abhandlung gelingt natürlich auch nicht spoilerfrei (aber wer kennt diesen weltbewegenden Film noch nicht? Ach ja, alle Chinesen…(ich lösche das nächstes Jahr wieder raus, wenn keiner mehr den aktuellen Gag versteht.)
                Ein Rückblick auf den kindlichen Ersteindruck:
                Ich kann mich noch dunkel an eine Zeit vor "Star Wars" erinnern. Ich kannte damals in den 80ern schon Weltraumactionfilme, namentlich war dies "Kampfstern Galactica". Das war toll, da war alles drin: Böse Roboter, Laserwaffen, Raumschiffschlachten und riesige Raumschlachtschiffe bzw. Raumstationen. Was Besseres kann es doch wohl nicht geben? Dann kamen die drei Star-Wars-Film und ich so: Kampfstern..was? Diese Filme haben damals jede andere Weltraum-Science-Fiction weit in den Schatten gestellt. Alles war größer, lebendiger, epischer! Riesige Sternenzerstörer! Eine Raumstation, die so groß ist wie ein Mond!! Laserwaffen? Standardkram! SCHWERTER, die aus einem Laserstrahl bestehen!!! Mit denen man sogar andere Lasersalven abwehren kann! Ab jetzt waren alle Karnevalsschwerter oder Stöcke oder was sich auch immer missbrauchen ließ, Lichtschwerter. Wir haben damals versucht, alle diese Raumschiffe aus Lego nachzubauen. Für den Todesstern hat das Material allerdings nicht gereicht. Aber immerhin konnte man ein Blacktron-Männchen mit etwas schwarzem Stoff in einen Darth Vader umbauen.
                Und heute? (jetzt wieder seriös werden)
                Natürlich lässt man sich als Kind viel zu leicht beeindrucken und deshalb muss auch im Falle von Star Wars die Frage gestellt werden: Was bleibt?
                Die Filme stellen einen ziemlich einzigartigen Genremix dar. Innovation, das zeigt Star Wars, bedeutet nicht nur, etwas nie Dagewesenes zu schaffen, es kann auch bedeuten, bereits Bekanntes zu nehmen und es in einen neuen Zusammenhang zu stellen. Wenn auch die Weltraumaction überwiegt, so sind doch deutlich Elemente von Western und eigentlich mittelalterlich anmutendem Schwertkampf enthalten. Das ganze umspannt und durchdringt eine pantheistische Weltanschauung, dargelegt in Form der Macht und der Jediritter. Die Charaktere sind einer klassichen Märchenvorlage entnommen - vom Schurken über die (zu rettende) Prinzessin bis zum Tyrannen und seinem paladinhaften, idealistischen Gegenstück. Die Handlung verläuft dabei im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse (und allem dazwischen), wie es für ein Märchen üblich ist. Also, darauf muss man erstmal kommen, ohne dass das Ganze im Chaos endet! Erstaunlich glatt gelingt hier die Verquickung von klassischen Fantasyelementen (Magie, Schwertkampf) mit denen der Science-Fiction (Raumschiffe, Laserwaffen).
                Zum Film:
                Legendär geworden ist der berühmte Lauftext, der unter dem donnernden, majestätisch anmutenden Titelthema von John Williams ins Weltall entschwindet. So einen Einstieg vergisst man nicht.
                Einen Paukenschlag stellt auch die erste Szene dar. Wir sehen ein Raumschiff und wie dieses bald darauf von einem riesigen Sternenzerstörer gekapert wird. Eindrücklich betritt der beste Bösewicht der Filmgeschichte die Bühne, umgeben von seinen Schergen. Er, ganz in schwarz, die Schergen dagegen ganz in weiß. Allein in diesem Prolog sehen wir, wer die Hosen in dieser Galaxie an hat. Nun soll hier nicht der Film nacherzählt werden, keine Angst. Es geht hier vor allem um die Highlights, die den Film zu dem machen, was er wirklich ist.
                "Krieg der Sterne" versetzt uns durch seine kreatürliche Vielfalt wirklich in eine weit entfernte Galaxie. Wenn man bedenkt, was wir schon alles gesehen haben, bis die Haupthandlung überhaupt loslegt: Von den vielfältigen Droiden (einschließlich Nr. 5 und einer Wäschespinne) über Jawas, Sandleute, Banthas und der tolle Kreaturenmix in der Cantina - sogar der Teufel ist mit dabei. Man hat das Gefühl, hinter jedem Wesen steckt eine interessante Geschichte. Was machen wohl der Typ, der auf 12 Sternen zum Tode verurteilt wurde und sein (jetzt) einarmiger Kamerad heute? Viele weniger ambitionierte Filmemacher hätten es bei ein oder zwei Designs pro Planet belassen, aber nicht so Lucas.
                Besondere Beachtung finden auch Charaktere und Charakterentwicklung. Wie schon angedeutet, handelt es sich dabei um Archetypen - Prinzessin, Held, Lehrer, Schurke - aber dies muss nicht schlecht sein. Das kommt heute in modernen Blockbustern so rüber, weil da oftmals offensichtlich ist, dass die Macher kein Interesse an den Charakteren haben und irgendwas x-mal gesehenes kopieren. Das sind dann Abziehbilder. Nicht so bei "Star Wars". Dass es sich um Archetypen handelt, erleichtert den Einstieg, indem uns schon nach kürzester Zeit klargemacht wird, was für Figuren uns hier erwarten, wie sie denken und handeln.
                Luke:
                "Wenn die Galaxis ein helles Zentrum hat, sind wir hier am weitesten davon entfernt."
                Luke Skywalker steht als Hauptperson im Zentrum der Trilogie. Er macht die größten Entwicklungen durch und wird dabei ideal von Mark Hamill dargestellt. Er beginnt als idealistischer Jüngling, der irgendwo in der Einöde bei Onkel und Tante lebt und arbeitet. Doch vom Fernweh geplagt (denkwürdigste Szene des Films: der sehnsuchtsvolle Blick in den Doppelsonnenuntergang, musikalisch untermalt von Williams. Großes Kino! Lucas hält sich hier an die Worte des großen Hitchcocks, der einst sagte: Was du in Bildern erzählen kannst, das erzähle in Bildern!) zieht es ihn ins große Abenteuer. Das alles wird uns schon in den ersten Minuten unaufdringlich vermittelt. Nicht zu vergessen seine Loyalität. Selbst als Obi-Wan ihm endlich das große Abenteuer ermöglicht, lehnt er zunächst ab, da er seinen Onkel nicht im Stich lassen will.
                Han Solo:
                "Möge die Macht mit dir sein." (Han)
                "Jaul!" (Chewbacca)
                Als rauer Schurke mit Hang zu coolen Sprüchen und waghalsigen Unternehmungen, stets von seinem treuen Gefährten Chewbacca begleitet, konnte Han sicherlich die meisten Fans für sich gewinnen. Schon kurz nach seiner Einführung killt er schnell mal einen Kopfgeldjäger, den er noch an den Hacken hatte. Damit eröffnet sich gleichzeitig auch der Nebenhandlungsstrang um die Verfolgung durch den Unterweltboss Jabba the Hutt. Ein weiteres Mosaiksteinchen der Vielfalt der GFFA wird freigelegt. Hier ist wirklich was los. In diesem ersten Film ist es Han Solo, der den größten Entwicklungssprung durchmacht. Mit Rebellen hat er zunächst gar nichts am Hut. Und wenn er einen Finger rührt, dann nur gegen eine möglichst hohe Belohnung. Schließlich kann er sich eine Menge Reichtum vorstellen. Und natürlich bloß nicht zu viel tun für das versprochene Geld. Eng mit seiner Entwicklung ist auch die werdende Freundschaft mit Luke verbunden. Hält er ihn anfangs noch für ein naives Landei ohne Peil von der Materie, wobei er auch recht hat (man denke nur daran, wie Luke beim ersten Flug mit dem Falken sofort alles unter Stellung dummer Fragen anfassen will), so überzeugt ihn schließlich doch seine unerschrockene und uneigennützige Befreiungsaktion auf dem Todesstern. Dem Imperium seine Lieblingsgefangene unter der Nase wegzuschnappen - hätte eine von Hans Aktionen sein können. Schließlich bietet er Luke an mit ihm gemeinsam auf Tour zu gehen, weil er ihn nun gar nicht mehr für so übel hält. Aber für Luke steht mittlerweile die Sache der Rebellion an erster Stelle. Schließlich und endlich kann Han ihn im Kampf gegen das Imperium doch nicht im Stich lassen und tritt nun auch offiziell der Rebellion bei. Wer da meckert, es sei ja wohl höchst vorhersehbar gewesen, dass Han nochmal zurück kommt, hat die Entwicklung nicht nachvollzogen. Der Han vom Anfang hätte sich mit dem Geld aus dem Staub gemacht.
                Leia
                "Gouverneur Tarkin, ich hätte mir denken können, dass Vader nach Ihrer Pfeife tanzt. Ich habe Ihren fauligen Geruch schon bemerkt, als ich an Bord gebracht wurde."
                Ah, die Prinzessin! Auf geschickteste Weise wird hier das Märchenschema durchbrochen, indem Leia die halbe Selbstrettung zugemutet wird. Schließlich ist sie es, die das Kommando bei ihrer Rettung übernimmt. Anders als Luke und Han steht sie von Anfang an für die Sache der Rebellen. Tapfer und unbeugsam verweigert sie den Verrat an den Rebellen. Dabei hätte sie als Senatorin wohl ein angenehmes Leben haben können. Schließlich nimmt sie wieder eine ranghohe Position in der Führung der Rebellion ein.
                Obi-Wan
                "Wer ist der größere Tor, der Tor oder der Tor, der ihm folgt?"
                Als weiser Lehrmeister und Lukes Vaterersatz führt er uns erstmalig in den Konflikt zwischen Rebellen und Imperium und die Geheimnisse der Macht ein. Er gibt uns auch wichtige Hinweise zur Vorgeschichte - wenn auch von einem gewissen Standpunkt aus. Erstmals sehen wir durch ihn die Macht wirken - der Jedi-Mind-Trick angewendet auf die Stormtrooper. Luke ist begeistert, wir sind es auch. Das erste Lichtschwertduell ist noch bräsig inszeniert, aber in seiner Erstmaligkeit doch absolut wichtig. Das wollte man damals unbedingt sehen. Wer gewonnen hätte, wissen wir nicht, denn schließlich opfert sich Obi-Wan, da er erkennt, dass Luke andernfalls nicht flüchten würde. Er weiß, dass alles umsonst wäre, wenn die Pläne wieder in die Hände des Imperiums fallen würden. Aber für Luke hat er schon eine Idee: Yoda muss es machen. Alec Guinness hat die Star-Wars-Filme und die Figur, die er verkörperte ja ein Leben lang gehasst. Deshalb sollte er unsere Hochachtung genießen, dass er trotzdem so herausragend spielt. Eben das zeichnet einen Profi aus. Andere würden das Ganze vielleicht ins Lächerliche ziehen. Spitzenschauspieler, auch wenn ich hierbei ganz und gar nicht seiner Meinung bin.
                Das Imperium
                "Ein großer Tag! Er hat den Tod Obi-Wans gesehen und er wird in Kürze das Ende der Rebellion sehen." (Darth Vader)
                "Die Regionalgouverneure haben nun direkte Kontrolle über ihre Territorien. Furcht wird die lokalen Systeme gefügig machen. Die Furcht vor dieser Raumstation!" (Tarkin)
                Furchteinflössend und böse! Die schon erwähnte Anfangsszene macht das deutlich. Darth Vader ist hier noch als Handlanger Tarkins unterwegs, darf aber schon mal einen kleinen Vorgeschmack seiner Macht demonstrieren, wie wir bei der imperialen Konferenz sehen. Tarkin gibt sich hier eingebildet und böse. Böse, wenn er die Vernichtung Alderaans anordnet, nachdem ihm Leia scheinbar gesagt hat, was er wissen will und eingebildet stellt er sich zum Ende hin an, wenn selbst seine Schergen ihn vor einer eventuellen Schwachstelle des Todessterns warnen. Das Imperium und seine Repräsentanten stellen somit die perfekte Drohkulisse für eine epische Saga dar.
                "Sie, mein Freund, sind das letzte Überbleibsel einer altertümlichen Religion." (Tarkin)
                Natürlich muss auch der Spannungsaufbau stimmen. An Vielfalt mangelt es nicht: Kämpfe in der Wüste, Kneipenrandale in Mos Eisley, Lasergefechte an Bord des Todessterns und natürlich als großes Finale, der Angriff auf den Todesstern. Und natürlich haben die massentauglichen Filme immer das Problem, dass kein Zweifel daran besteht, dass die Guten siegen werden. Auf den geschickten Aufbau einer Gefährdungsillusion kommt es also an. Man nehme nur die Befreiungsaktion: zuerst wird eine kleine Leitstelle erobert, nachdem die Prinzessin aus der Zelle befreit wurde, folgt das nächste Gefecht. Leider befinden sich die Helden in einer Sackgasse, wie C-3PO zu berichten weiß. Also geht es in die Müllpresse, wo schon ein undefinierbares Viech darauf wartet, Luke in die Tiefe zu ziehen. Als wäre das nicht genug, schaltet die imperiale Reststoffbeseitigungsbehörde die Müllpresse ein UND C-3PO, der von außen helfen könnte, hat das Mikrofon abgeschaltet. Allein in diesem Handlungsstrang um die Befreiung steckt eine jederzeit glaubwürdige Dynamik drin, die das Weltraumabenteuer jederzeit, und natürlich heute auch noch, zu einer wahren Freude macht.
                Den krönenden Abschluss findet „Krieg der Sterne“ im Angriff auf den Todesstern und den Flug durch den Graben und die bis dahin actionlastigsten Raumkämpfe. Nachdem wir bereits der Vernichtung Alderaans beiwohnen durften, wissen wir also, um was es geht, was den Rebellen auf Yavin IV blüht. Schließlich bekommt Han seinen entscheidenden Entwicklungsschub (er riskiert ja so einiges bei seinem Eingreifen) und Luke darf den finalen Schuss abgeben. Dies natürlich nicht, ohne dass sich Obi-Wan aus der Geistersphäre noch einmal zu Wort meldet und Luke den entscheidenden Hinweis gibt. Es ist also das erste Mal, dass Luke tatsächlich die Macht einsetzt.
                Die Helden werden ausgezeichnet, Vader ins All geschleudert – ein würdiges Ende, aber mit einer spaltweit geöffneten Tür für eine Fortsetzung. Warum diese richtig und wichtig war, ist ein anderes Thema unter dem Titel „Das Imperium schlägt zurück“.
                Zusammengefasst die epischsten Szenen: der schon erwähnte Blick in den Sonnenuntergang und der Todesstern in Aktion. Letzteres hatte man vorher einfach noch nicht gesehen.
                Noch ein Detail, das mir gerade erst aufgefallen ist: Die Fremdartigkeit der GFFA wird sogar noch weiter unterstrichen, wenn man sich die wenigen Textzeilen ansieht. Eine solche kommt ins Bild, als Obi-Wan den Traktorstrahl deaktiviert. Dort ist eine Beschriftung der Armaturen in rätselhaften Schriftzeichen zu erkennen.
                Zuletzt:
                Es ist ja immer schwer zu seinen Lieblingsfilmen einen passenden Kommentar zu verfassen, schließlich möchte man dem Meisterwerk gerecht werden. Es wird wohl nicht lange dauern, bis mir weitere erwähnenswerte Details einfallen, aber so ist die Abhandlung ja schon sehr umfassend geworden. Ich bezweifle, dass das hier wirklich jemand bis zum Schluss liest. Von daher kann ich an dieser Stelle halbberuhigt abschicken. Prädikat: Lieblingsfilm

                3
                • 3 .5
                  L-viz 28.05.2015, 15:01 Geändert 28.05.2015, 17:19

                  "Being John Malkovich" ist ein Film, der irgendwie sein Ziel nicht erreicht und in seinen zarten philosophischen Ansätzen stecken bleibt. Zwar muss man mit einigen Plattheiten leben (Der Puppenspieler entdeckt den Tunnel und spielt fortan John Malkovich? Ach, was!), aber die philosophischen Fragen werden gestellt - wie der Wunsch nach einem Identitätswechsel oder Manipulation - aber sie bleiben hinter einer fruchtlosen Dreiecksromanze zurück. In diesem Zusammenhang stellt es sich dann auch als fatal heraus, dass die Charaktere so unsympathisch sind. Ihr Denken, Handeln und Fühlen ist einfach nicht nachvollziehbar. Der Puppenspieler verliebt sich schon beim ersten Treffen in die kaltschnäuzige Maxin. Warum? Sie hat absolut nichts überzeugendes, ist nicht mal ein Schuss. Die erste Abfuhr, die schon heftig ist reicht ihm aber offenbar nicht. Er braucht es immer wieder. Der Hauptdarsteller gerät zur Trottelfigur, allerdings keine der sympathischen Art. Nicht weniger nervend ist seine Ehefrau, die den gleichen Fehler begeht. An diese drei nutzlosen Figuren verschwendet sich die Handlung. Am besten kommt noch John Malkovich selbst weg, der aber schon bald außer Gefecht gesetzt sein wird. Die bedeutendsten Szenen sind die, in denen er merkt, dass er zunehmend unter fremden Einfluss gerät und paranoid wird. Daraus hätte man doch was machen können.
                  Surreal ist dieser Film allerdings keineswegs, wie hier überall zu lesen ist. Es wird uns an später Stelle sehr erschöpfend erklärt, was es mit dem Gang auf sich hat. Es ist also mehr Fantasy.

                  4
                  • Ersteindruck:
                    Basierend auf den ersten beiden Folgen lässt sich jetzt schon sagen, dass die Disneyfizierung wohl kaum noch aus der Serie raus zu bekommen sein wird. Disney macht da weiter, wo Lucas aufgehört: Die Bösen müssen zwingend lächerliche Vollidioten sein, die zu keinem Zeitpunkt Bedrohung ausstrahlen. Man möchte den Kindern von heute wohl bloß keine Spannung zumuten. Es wird eine der Serien sein, bei denen man irgendwann Mitleid mit den Bösen haben wird und denkt: Warum versucht ihr es überhaupt noch? Sucht euch doch besser einen anderen Job!
                    Wenigstens das Jedi-Gehampel ist (noch!) zurückhaltend eingesetzt, aber wenn man bedenkt, wohin die Handlung steuert, nämlich dass wieder so ein nervendes Balg seine Jediskills entdeckt... Wie üblich hagelt es Widersprüche an allen Ecken und Enden. Es gibt also keinen Grund, sich das weiter anzutun.

                    • 6

                      Aaahh! Found Footage! Viele mögen das nicht. Zurecht, im Horrorgenre, denn allzu oft wird der Zuschauer für blöd gehalten. Denn anstatt einfach einen guten Horrorfilm zu drehen, wird hier Spannung und Atmosphäre dem Primat der angeblichen Echtheit untergeordnet. Und die Realität ist nun mal langweilig und doof. Das wissen auch die Geisterjäger der beliebten Reality Show "Grave Encounters", weshalb sie hier und da gerne mal etwas nachhelfen, selbst wenn für eine garantiert echte Schauergeschichte auch mal ein paar Dollar den Besitzer wechseln müssen. So befasst sich der erste Abschnitt des Films mit den Tricks des Realitätsfernsehens, einschließlich bedeutungsschwangerem Fake-Medium. Denn wenn dieser Mr. Spock-Verschnitt seine Weisheiten über deutlich zu spürende Geisterpräsenzen zum Besten gibt, im nächsten Moment, nachdem die Szene im Kasten ist, aber mit dem Moderator der Sendung über die Einfältigkeit der Zuschauer lacht, wohnt dem Spektakel schon ein gewisser satirischer Anspruch inne. Es gibt immer noch zuviele Leute, die immer noch glauben, dass im Fernsehen alles echt ist.
                      Nun aber zum Hauptteil: Das ist natürlich der Horroraspekt. Die Kulisse ist mit der stillgelegten Anstalt zwar klassisch gehalten, aber trotzdem immer wieder gut. Besser auf etwas Bewährtes zurückgreifen, als nur um der Innovation willen plötzlich mit irgendeiner blödsinnigen und unpassenden Raumschiffkulisse daherzukommen (Ich sag nur "Ereignishorizont"). Natürlich beherbergte auch hier jeder Raum Patienten mit ihrer eigenen Geschichte, die uns im weiteren Verlauf noch beschäftigen werden.
                      Zunächst scheint die übliche realistische Langeweile vorzuherrschen, also nicht mehr als hier und da eine zufallende Tür und eine nebelhafte Erscheinung. Glücklicherweise driftet der Film dann aber ins eindeutig Fiktionale ab und kümmert sich nicht mehr um Realismus. Die geisterhaften Kreaturen begnügen sich bald schon nicht mehr damit, nur noch als Nebel durchs Bild zu huschen und das ist auch gut so. Spannend wird es als die Filmcrew endlich den Ernst der Lage begreift und nur noch raus will, was sich dann aber als gar nicht so einfach herausstellt. Endlos irren die Protagonisten durch die Gänge der Anstalt, von einem Schreckensszenarion ins nächste, bis es zur finalen Entdeckung in den Katakomben der Anstalt kommt.
                      Das alles ist schon sehr gruselig gehalten und hätte ein richtig guter Film werden können, leidet aber unter dem über weite Strecken verwendeten Grünstich der Nachtsichtkameras und den Wackelbildern der von der Crew geführten Kameras. Trotz allem hätte man auch hier besser den Found Footage-Stil weggelassen und lieber einen herkömmlichen Film gedreht.

                      • 3 .5

                        Steve Martin ist nicht Peter Sellers, das kann man hier genau sehen. Die fabulösen Vier sollen den Film vier Mal witziger machen, schaffen es aber einfach nicht. Dass der neue Clouseau, an gesunder Selbstüberschätzung leidend, alles falsch macht, was man nur falsch machen kann, ist noch die größte Ähnlichkeit zu den alten Filmen. Am positivsten mag noch jene Szene hervorstechen, in der Clouseau auf den Rest der fabulösen Vier trifft und sich mit einem von ihnen ein Kombinierduell in bester Sherlock-Holmes-Manier liefert.
                        Gleichwohl muss man dem Film zu gute halten, dass er nicht annähernd so verblödet und ekelhaft ist, wie das, was das dynamische Duo Friedberg/Seltzer unter Komödie versteht. Dass man schon positiv hervorheben muss, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist, zeigt eindrücklich den desolaten Zustand, in dem sich die Comedybranche heutzutage befindet.

                        • 6

                          Stellenweise mach dieser Film visuell schon etwas her. Dies vor allem, in einer irren Kameraschwenkszene bei deren Betrachtung einer der Probanden an der Decke zu sitzen scheint oder auch das Zimmer mit den Uhren beim Psychologen. Interessant sind auch die eingespielten Gesprächsfetzen, deren Auflösung sich teils um 100 % in ihrer Aussagerichtung drehen können. So gesehen ist das hier schon ein sehr (mini-)twistreicher Film.

                          • Sicher ein interessanter Film. Aber so kommen wir nicht ins Geschäft!

                            3
                            • ?

                              Oh, das hört sich eigentlich gut an. Jason Statham ist ja auch nie so ganz verkehrt. Und Paul Fieg als Regisseur macht mich natürlich auch neugierig. Nach "Honig im Kopf" allerdings schon der zweite Film, den ich gerne gesehen hätte, aber dann aufgrund einer Schweinerei ablehnen muss.

                              1
                              • Ich bin ja einer der wenigen, der die Prequels wirklich hasst. Dass sie sich so großer Beliebtheit erfreuen, zeigt nur, wie gering die Ansprüche geworden sind. Selbst ohne den Bezug zu Star Wars, also nur als Science Fiction , sind sie schon schlecht (schlechtes Drehbuch, schlechte Regie, schlechte Effekte(für die damalige Zeit wohlgemerkt), aber in Verbindung mit Star Wars geraten sie zur Katastrophe und scheitern sie auf ganzer Bandbreite an den unzähligen Widersprüchen. Das wird man mit keiner noch so ausgeklügelten Theorie zurechtbiegen können. Da kann man nur immer weiter Zusatzannahmen machen, die ebenso an den Haaren herbeigezogen sein werden. Lucas hat den Geist von Star Wars selbst nicht verstanden - oder bewusst in die Tonne getreten. Wenn Lucas Bock hatte, drei im Weltraum spielende Trashfilme zu drehen, hätte er das ja tun können. Aber dann doch ohne die unlogische Verknüpfung mit dem echten Star Wars. Im Grunde sind es ja auch nur ein paar Namen und die Lichtschwerter, die hier außerhalb des Star-Wars-Universums auftauchen.

                                1
                                • 4
                                  über In Fear

                                  Die erste Hälfte ist super oder jedenfalls nahe dran. Der schaurige Wald untermalt mit dem grausigen Sound und die unendlichen Irrwege, das hätte was werden können. Und ungelogen: Als Kind hatte ich mal so einen Alptraum, in dem wir mit dem Auto irgendwo hin wollten und egal, wo wir abgebogen sind, wir kamen immer wieder am Anfangspunkt raus. Alles hätte also sehr gut werden können, bis dann schließlich der Mitreisende auftaucht. Ab da geht es drastisch bergab und man hat nur noch das Gefühl seine Zeit abzusitzen, in der Hoffnung, dass am Ende wenigstens noch was kommt.
                                  Dann dieses absurd-dumme Verhalten: Der Typ kloppt sich mit dem Anhalter (das der nach einem ungebremsten Schlag mit der Flasche nicht ausgeschaltet wird, sind wir in solchen Filmen ja schon gewohnt) und sie sitzt seelenruhig im Auto und wartet erst mal ab. Da hofft man doch automatisch, dass sie dafür noch teuer bezahlen wird, oder?

                                  1
                                  • 2

                                    Sogar etwas, also minimal besser, als der erste Teil, weil die Schlümpfe hier nicht ganz so sehr nerven. Die Moral von der Geschichte wird einem hier fingerdick aufs Brot geschmiert. In jedem zweiten Satz geht es um Vater/Familie und dergleichen, dass es schon nach einer Viertelstunde unsagbar ermüdend wird.

                                    • 5

                                      Also, man muss doch sagen, dass es etwas besser wird. Jedenfalls bis es wieder in die unsägliche Arena geht und nachdem man sich schon nach dem ersten Teil mit den unlogischen Rahmenbedingungen abgefunden hat. Der ursprüngliche Plan, die Superstars der letztjährigen Ausgabe der Hungerspiele einzuspannen und alsbald in Verruf zu bringen, um der Revolte den Kopf abzuschlagen, ist stimmig und gut gemacht. In der Arena geht es dann allerdings planwidrig eher um die (künstlichen) Naturkatastrophen, als um den Kampf gegeneinander. Ist ja schön, dass etwas Neues durch Abwandlung geschaffen wird, nur schlüssig ist es dann nicht mehr. Und das Ende hätte man jetzt auch nicht so gestalten müssen.

                                      • 5

                                        Für eine RomCom ist es nicht sooo schlecht. Das liegt auch an dem Zeitreiseaspekt und daran, dass die meisten Peinlichkeiten doch vermieden werden können. Auch wenn die Geschichte natürlich grundsätzlich schnurgeradeaus läuft, gibt es doch einen ansehnlichen kleinen Twist vor dem Ende.

                                        • 6
                                          L-viz 18.05.2015, 23:39 Geändert 18.05.2015, 23:39

                                          Teilt sich in zwei Hälften. Der erst Teil ist extrem gut gemacht. Vor allem die Kamerafahrten durchs All wissen zu beeindrucken und auch der gewitterumtoste Neptun ist sehr schön gemacht. Man betritt die Event Horizon und macht sich daran, das Rätsel um das spontane Verschwinden von Schiff und Crew zu lösen. Wo waren sie die letzten sieben Jahre? Was ist passiert? Das ist auch die Stelle, wo man lieber abschalten und sich selber was ausdenken sollte. Was jetzt folgt, ist Haunted House....in space! Und auch die Vergleiche mit "Hellraiser" sind, jedenfalls optisch, gegeben. Aber nein! Das alles gruselt doch nicht auf einer Raumstation! Eine Raumstation ist nicht gruselig, sondern einfach nur futuristisch und sonst nichts.
                                          SPOILERxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxSPOILER
                                          Wenn die wenigstens in die Höllendimension vorgedrungen wären und der Film so etwas Eigenständiges beigetragen hätte, hätte das vielleicht noch was retten können. Aber so blieb es nur ein Zusammenschnitt der schönsten (oder auch nur zweit- und drittschönsten) Horrorfilmelemente.

                                          2
                                          • 5
                                            über Oh Boy

                                            Das war ein Tag in seinem Leben! In "Oh Boy" folgen wir eben diesem durch sein belangloses Leben. Dabei war es wohl so gedacht, dass er dabei skurrilen Typen und ganz normalen Menschen begegnet. Es stört mich ja nicht die zelebrierte Ziellosigkeit der Irrfahrt durch die Stadt. Es sind die Begegnungen, die in einem solchen Film dann aber auch sitzen müssen. Anfangs klappt das noch hervorragend: Die Verarschung bei der MPU, die Kaffeebestellung - in diversen Stuben scheint es ja wirklich unmöglich zu sein einfach einen Kaffee ohne alles zu bekommen - und später der Disput mit dem Theaterregisseur. Aber ansonsten begegnet Oh Boy nur absoluten Schreckensgestalten, wie der Besuch des Nachbarn oder das dicke Hungerhakengör beweisen. Man traut sich nach Verzehr dieses Films gar nicht mehr auf die Straße, wenn man annehmen muss, dass da solche Freaks rumlaufen. Die sind nicht sympathisch oder witzig, sondern ätzend. Ich hasse sie! Es kommt aber noch schlimmer: Herr Boy selbst stellt sich als Asi heraus. Fassen wir mal zusammen: Er hat also die Göre fast in den Tod getrieben, zockt jahrelang (!) seinen reichen Juristenvater ab (den er am liebsten zum Krüppel schlagen würde) und fährt ohne Fahrkarte. Kein schlechtes Ergebnis für so einen lethargischen Typen. Ich weiß nicht, was das eigentlich soll.

                                            3
                                            • Oh, nein! Nicht dieser belanglose Nicht-Charakter!

                                              • 5
                                                L-viz 03.05.2015, 19:42 Geändert 04.05.2015, 23:24

                                                Interessantes möchte uns dieser Film über das Reich der Toten erzählen. Nun ist die Insel in schönen Bildern dargestellt, wenn es bei solch einem Film auch gerne etwas düsterer hätte sein können. Irisches Gefiedel untermalt die Stimmung, obwohl die Handlung eher in Schottland spielt, aber egal. Nach der Hälfte der Zeit wird ein neuer Toter ins Rennen geschickt und alles schwankt zwischen Übernatürlichem und Wahnsinn. Was nun wirklich die Auflösung ist, das ist eher unausgereift. Eine eindeutigere Lösung wäre begrüßenswerter gewesen.

                                                • 5 .5
                                                  L-viz 03.05.2015, 19:16 Geändert 03.05.2015, 19:17

                                                  Anders als in dem Film, in dem es um Bill Murray und ein Murmeltier geht, stehen hier gar nicht so sehr die sich wiederholenden Ereignisse im Vordergrund. Nach der obligatorischen Frühstücksszene entwickelt sich jedes Mal ein völlig neuer Handlungsstrang.
                                                  In seiner Herangehensweise ist der Film tief philosophisch, denn es geht hier um die Frage, was wir tun würden, wenn unser Handeln keine (negativen) Konsequenzen hätte. Ähnlichn dem antiken Gedankenspiel vom Unsichtbarkeitsring müssen die Protagonisten sich nicht für ihre Verbrechen verantworten. Gleichermaßen bleibt aber auch das Gute ihrer Taten ohne Konsequenzen. Frieden schließen mit seinen Feinden oder doch lieber morden und vergewaltigen. Alles ist möglich!
                                                  Gute Idee, aber doch nur mittelmäßige Inszenierung. Ich würde mir das nicht unbedingt nochmal ansehen wollen. Einige gewaltätige Szenen sind auch enthalten.

                                                  • 2

                                                    xXx funktioniert irgendwie gar nicht. Eine James-Bond-Verballhornung mit jeder Menge technischen Schnickschnacks, die mir viel zu aufdringlich erschienen ist. Man braucht keine Bond-Filme neben den Bond-Filmen (und bei den neueren selbst die nicht).