LuGr - Kommentare

Alle Kommentare von LuGr

  • Woher weißt du, dass er (selbst) die ganze Zeit getwittert hat?

    • 8

      Tarantino und Rodriguez wissen um die Absurdität ihrer Filme, um den ihnen innewohnenden Trash, um ihre Ungeheuerlichkeit im Big-Budget-Hollywoodkino der Gegenwart, dem sie ganz besonders mit diesem «Double Feature» genüsslich eine Nase zeigen. Inzwischen wurde auch schon ein Film aus den Fake-Trailern tatsächlich realisiert: "Machete", von Rodriguez selbst inszeniert, lief im Oktober 2010 in den deutschen Kinos an. Leider fehlte ihm der Originalitäts-Bonus, der vitalisierende Tabubruch, mit der ein längst vergessen geglaubtes Stück Filmkultur wieder in den Fokus des öffentlichen Bewusstseins gezerrt wurde. Das ist die besondere Leistung der beiden Retro-Avantgardisten Tarantino/Rodriguez mit ihrem "Grindhouse Double Feature".

      • 6 .5

        Über eine an Ekligkeiten reichen Komödie, in denen unter Rülpserdunst Protagonisten Frösche zum Ejakulieren bringen oder Antagonisten denglische Kampfansagen wie "Time to scheiße!" aus ihren aufgepumpten Körpern herausknurren, kann man wahrlich geschmacklich streiten. Dabei steht "Bierfest" zu seiner nahezu deliriumartigen Schwachsinnigkeit in der Ausgangsidee und der stereotypen Zeichnung "der Deutschen", die kein Klischee auslässt. Das ist so konsequent sinnfrei, dass es schon wieder unterhält - in der englischen Sprachfassung.

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        • 5

          Die Kifferkomödie „Smiley Face“ ist wie ein Witz, bei dem sich der Erzähler verhaspelt: Eine vielversprechende Ausgangssituation, man beginnt zu schmunzeln, aber der echte Lachflash setzt mangels Rhetorik (hier: mangels origineller visueller Einfälle) nicht ein.

          • 7

            Susan Gluth ergreift zwar keine Partei, hält sich dezent im Hintergrund und vieles ist authentisches Leben, was ihre Kamera einfängt. Doch ein Blick über den Tellerrand des "kleinen Mannes" und dem Konkurrenzdruck gebeutelten, aber sympathischen Chef hinaus wäre lobenswert gewesen und hätte diese kurzweilige und interessante Dokumentation ein wenig mehr abgerundet.

            • 7 .5

              Die Verfilmung von Cormac McCarthys Endzeitroman "Die Straße" bedeutet nicht mehr aber auch nicht weniger, als ein mit dem Pulitzer-Preis gekröntes Meisterwerk der zeitgenössischen Literatur zu adaptieren. Der australische Regisseur John Hillcoat nahm in seinem ersten Hollywood-Film diese Herausforderung an - und ihm gelingt das Erstaunliche: Er schafft es, das düstere postapokalyptische Szenario in einen ebenso beklemmenden wie nachdenklich stimmenden Film zu transportieren.

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              • 6 .5

                Der grundsolide Eindruck von UNTHINKABLE bleibt (...) bestehen, allerdings kommt dem spannenden Politthriller ein zunächst ethisch wie inszenatorisch selten gesehener Ansatzpunkt abhanden, der ihn im politisch domestizierten Hollywood-Genreeinheitsbrei versickern lässt.

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                • Auch ich finde, dass der Trailer ziemlich gutes Style-over-Content-Actionkino verspricht. Nur warum immer Prequels? Hat man Angst davor, sich was Eigenes ausdenken muss, von dem nicht schon von vornherein klar ist, wo es nach zwei oder drei Teilen enden muss?

                  • 4 .5

                    [Es] stören nicht nur papierne bis unfreiwillig komische Dialogzeilen wie «Da unten wird chaotisch gebaut – da baut die Camorrha» oder das mit einer überraschenden Wendung zu plötzlich aus dem Hut gezauberte, verschenkte Finale. Uwe Ochsenknechts lustloses, mimikfreies Schauspiel als zwielichtiger Anwalt Boschs sorgt vor allem dafür, dass man diesen an Versatzstücken reichen TV-Thriller nicht mehr wirklich ernst nehmen kann.

                    • 5 .5

                      Amors Pfeil hat Alba getroffen - und das buchstäblich. Spätestens in dieser schwülstigen Szene wird das wahre Interesse Medems deutlich: Nicht an der Geschichte, nicht an den - leider zu oberflächlich geratenen - Dialogen, sondern an den kunstvoll verhüllten, makellosen weiblichen Körpern. Diese geschwätzige und auf Dauer eintönige Nackedeiparade ist für Ästheten und einen Erotikfilm genug, doch für den Normalzuschauer und ein tiefschürfendes Liebesdrama - die eigentliche Intention - zu wenig.

                      • "Vincent Will Meer" war großartig! Mich würden aber mal die Regularien des Deutschen Filmpreises interessieren: Filme, die im April 2010 Premiere hatten neben Filmen, die im März 2011 ("Wer wenn nicht wir") angelaufen sind... Schon etwas merkwürdig.

                        • Ick freu mir - besonders darauf, dass den Aliens nicht mit Schlagermusik, sondern mit brachialer, blutiger, splatstickartiger Gewalt beigekommen wird ;-).

                          • 8

                            Doch trotz einer gewissen Sperrigkeit, die den Zugang zu den Figuren entsprechend des größtmöglichen Realismusversprechens verweigert, vermag DER RÄUBER mit Hochspannung zu fesseln, ist dynamisches, realistisches, gefangen nehmendes Kino.

                            • 5 .5

                              "The Joneses – Verraten und Verkauft" ist keine bissige Lifestyle-Satire mit Blick auf die Wirtschaftskrise. Dafür ist das Regiedebüt von Derrick Borte schlicht zu brav. Lange Zeit fragt sich der Zuschauer, was er da sieht, bevor sich langsam, aber stetig der Genreeinschlag zur latent tragikomischen Romanze abzeichnet. Bis dahin überträgt sich die Keimfreiheit des Lebens der Joneses auf den Film, der lange Zeit zu glatt wirkt, um tatsächlich zu interessieren.

                              • 7 .5

                                Ein zum Teil verstörend gewalttätiges Spiegelbild männlicher Urgewalt. Intensiv spürbares, physisches Kino in Reinkultur!

                                • 8
                                  über Odem

                                  Subtil und leise, aber dennoch aufwühlend und verstörend fernab jeglicher Romantik erzählt Sagall eine traumatische Geschichte, die die Leben der beiden Frauen auf verschiedene Arten zerstörte. Ein schweres Thema (...) aber in ausgeblichenen Bildern unprätentiös umgesetzt.

                                  • 6

                                    Alles in allem also eine lockere Beziehungs- und Ärztekomödie, die zwar nicht mit Originalität, aber mit Charme zu punkten weiß.

                                    • 7 .5

                                      "Fantasia" ist ein insbesondere technisch eindrucksvolles Dokument für visionäres Kino, welches sich leider etwas zu sehr hinter falschen Grundannahmen versteckt und in den Konventionen des Familienfilms verhaftet ist, um abseits einer "neuen Form der Unterhaltung" als vollendetes Meisterwerk durchzugehen. Ein konzeptionell und durch einige fragwürdige Inhalte letztlich gescheiterte Mischung aus Kurzfilmkompilation und "Konzertfilm" - aber auf höchstem Niveau.

                                      • 7

                                        Die Prädispositionen der Geschichte sind originell, die Charaktere ob ihrer Spleens unendlich sympathisch, die Slapstick-Einlagen eine gelungene Referenz auf die filmischen Wurzeln des eigenen Genres und die Disharmonien beim flötenlastigen Score fröhlich-frech. Doch wollen insbesondere Kameramann John Schwartzman und Regisseur Jeremiah S. Chechik (MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE), der den Konventionen der Szenenauflösung erliegt, mit ihrem mangelnden Mut zum Experiment nicht in diese Ode an die Verrücktheit einstimmen. Das ist schade, weil BENNY & JOON damit viel von seinem Wesen als vergnügliche, tragikomische Liebesgeschichte jenseits der Norm genommen wird.

                                        • 7

                                          "Black Death" ist etwas simpel gestrickt, kommt zunächst als düsteres Historienabenteuer daher, wandelt sich aber mit der Ankunft im Dorf zum nachdenkenswerten Mysterythriller.

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                                          • 5 .5

                                            Das mit flachen Charakteren geschlagene Erotikdrama, das insbesondere durch Leilas traditionell sehr maskulin denotiertes Ausleben ihrer Libido (...) interessante Reflexionsansätze um Geschlechterverhältnisse bereit gehalten hätte, ertrinkt in vorhersehbaren Konflikten und einer – auch bei den sinnlich aufgeladenen Bildern – Genrekonventionen verpflichteten, erwartbaren Dramaturgie.

                                            • 7
                                              über 9 Songs

                                              Winterbottom legte großen Wert auf Authentizität und Realismus (die Sexszenen sind echt, die Digitalkamera ist stets nah dran), was „9 Songs“ auch aufgrund der lebensecht agierenden Darsteller zu einer ebenso melancholischen wie körperlichen Erfahrung von Liebe, Lust und Verlassen macht.

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                                              • 5 .5

                                                Ein furioser Bildersturm, der durch seine dünne Story, die ewig gleichen glattgebügelten Digitalbilder und stereotype Handlungselemente sehr viel von seinem visionären Potenzial einbüßt und ähnlich dem Original eine halbe Stunde vor Ende massiv zu ermüden beginnt.

                                                • 7 .5

                                                  "Die Schöne und das Biest" lebt von seiner Magie: Vom verwunschenen Schloss und dem für wahnsinnig erklärten Erfinder, dem trotzdem technische Wunderwerke gelingen. Vielmehr aber noch von der Magie der liebevoll animierten Zeichentrickbilder und der Filmmusik, wobei Songs in ausgedehnten Gesangseinlagen ab und an die Geduld des erwachsenen Zuschauers strapazieren, während die Kleinen begeistert mitsingen.

                                                  • Ich bin verwundert, dass "Tron Legacy", dem wahrhaft visionäres und auch innovatives Potenzial innewohnt, nur mit einer Nominierung für den Tonschnitt abgespeist wurde. Liegt wsl. auch daran, dass der Trailer mal wieder sehr viel mehr vorgibt, als eigentlich dahintersteckt (werde ich kommenden Mittwoch wissen). Generell sollte mal die Anzahl der Nominierungen für einen Film überdacht werden: 12 oder 10 davon sind ja abartig - und dann ist es auch klar, dass nur die "großen" Filme mit etablierten Sujets eine Chance bekommen, aber keine kleinen...