LuGr - Kommentare
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Alle Kommentare von LuGr
Suggestive Szenen wie jene, als Wallraff über eine von NPD-Plakaten gesäumten Straße in Ostdeutschland läuft, lassen bei der Herangehensweise schnell die Frage nach einer ergebnisoffenen Objektivität entstehen, die man den Film leider nicht unterstellen kann. Günter Wallraff, Regisseurin Susanne Jäger und Kollege Pagonis Pagonakis wollen entlarven und rassistische Strukturen in Gesellschaft, Milieus und Ämtern offen legen und schaffen das dann natürlich auch, weil sie lange genug danach gesucht haben.
Michel Gondrys fantasievoll-verspielter Stil blitzt nur selten in Rückblenden durch, Seth Rogens als "Held" ist ein mies synchronisierter, bildungsferner Unsympath, Christoph Waltz' Bösewicht-Figur wird wie der Film selbst unentschlossen irgendwo zwischen Comicaction-Bausatz-Stereotypie und Persiflage angelegt. Eine laute, plumpe, weitgehend unlustige Zerstörungsorgie mit etlichen insbesondere logischen Drehbuchuntiefen.
Der Zuschauer muss sich auf das ebenso intensive wie authentisch anmutende Psychoduell zwar erst einlassen, doch dann entfaltet dieses ebenso wichtige wie gewichtige Charakterdrama eine soghafte Kraft, die jene von Hirschbiegels beklemmendem "Experiment" noch übertrifft.
Das Seriöseste an dieser stereotypen bis peinlich klamaukigen Aneinanderreihung von sexistischen und rassistischen Episoden um mannstolle Gastarbeiterinnen, notgeile Vorarbeiter und erpresserische Sekretärinnen sind die Kurz-Interviews mit einem Personalchef, einem Betriebspsychologen und einer Gewerkschafts-Tante, die erklären, wie diffizil die Situation am Arbeitsplatz ist, wenn die zwei Geschlechter lechzend mehrere Stunden am Tag während der Arbeit aufeinanderliegen, pardon: -hängen. Stumpfe Erotikdutzendware im lauen Fahrwasser der pseudo-dokumentarischen "Report"-Filme.
Was bei einer anderen Fokussierung eine durchaus interessante Reflexion über die asoziales Verhalten auslösende Gier im Menschen hätte werden können (ohne, dass irgendjemand einen zweiten LOHN DER ANGST erwartet hätte), bleibt im zitatereichen Genremittelmaß [des Mysterythrillers] stecken wie eine Diesellok in der Schneewehe.
Mir fällt kein weiterer Fahrstuhlfilm ein. Aber dass du durchaus über "Inception" schreiben kannst, ohne ihn gleich wieder an allen Ecken und Enden zu kritisieren, finde ich erstaunlich ;-).
Also mir fehlt hier eindeutig "Zeiten ändern dich" :-).
Ein "Zwergen"-Film käme bei mir zumindest in die engere Auswahl und von "Germanikus" habe ich bisher auch nur Negatives gehört, ohne den gesehen zu haben.
Es geht um Respekt und das harte Leben auf den Berliner Straßen – zumindest, wenn man dem wie abgelesen wirkenden Off-Kommentar von Bushido himself glaubt, der ein extrem mieser Schauspieler ist und somit der „Klasse“ dieser krass kalkulierten, kotzigen Kacke in nichts nachsteht.
Ich wollte es nur der Vollständigkeit halber anmerken.
Es gibt keine wirkliche Kritik von mir dazu, nur eine Filmglosse, die wenig mit einer Rezension gemein hat (sei gespannt auf die nächste "LEMMA"). Sonst hätte ich die schon längst eingepflegt. Und darüber hinaus hat Paramount ein schönes Presseheft zum Film herausgegeben, wirklich ;-)...
So lange muss man nicht mehr auf den nächsten Film mit Diane Keaton warten: Am 13. Januar startet der allerdings reichlich konventionelle "Morning Glory" mit ihr als zickige Morning Show-Moderatorin. Harrison Ford ist für mich in seiner Rolle indes klare Oscar-Kandidat.
ZEIT DER TRAUER hat (...) ein ums andere Mal Angst vor der eigenen Courage, verlässt nur selten die altgedienten Trauerbewältigungspfade und lässt seinem Ensemble nur selten die Zeit, um wirklich kontemplatives, aber dem Zuschauer nahe gehendes wie herausforderndes Schauspielern zuzulassen. Das macht aus einem potenziell großartigen Drama um Trauer und deren Verarbeitung leider nur einen soliden Genrebeitrag.
Ein solider Reality-Horror-Thriller, der zwar auch aufgrund der Erfüllung von Genrekonventionen (unlogisches Verhalten der beiden Protagonisten) und seiner cleveren Struktur kontinuierlich an der Spannungsschraube dreht, aber mit einem bemüht gruseligen und hingerotzt wirkenden Finale enttäuscht. "The Blair Witch Project" und zuletzt "Der letzte Exorzismus" wirkten insbesondere in diesem Filmteil stimmiger.
Wenn man das ganze Treiben in "American Fighter 2" (...) einmal nicht so ernst nimmt, den Kopf aus und das Bier kalt stellt, kann man wenigstens ein wenig Spaß am Charme eines nicht sonderlich kompetent inszenierten 80er Jahre-Actioners haben. Ansonsten stören die vielen Deppertheiten, die ungelenk choreografierten Actionszenen, die blöden Dialoge und Dudikoffs meist nur auf einen erwartungsvollen Blick reduziertes Schauspiel dann doch auffallend.
Bis [der Film] nach sich quälend hinziehenden 110 Minuten endlich [vorbei] ist, nervt das Drehbuch mit allerlei pseudo-philosophischem, auswendig gelernt wirkendem Gequatsche um sexuelle Freiheit, Lust, Religion und Unterwerfung. Immerhin hält die mit harten Hell-Dunkel-Kontrasten arbeitende, zunächst jedoch irritierende DV-Optik einige stilisierte Bildkompositionen und nachdenkenswerte Parallelmontagen (...) bereit. Schade nur: Es wird dadurch überdeutlich, wie das stets auf dem schmalen Grat zur unfreiwilligen Komik entlang torkelnde Erotikdrama inhaltlich nicht gegen die schiere Übermacht einiger ikonisch aufgeladener Bilder ankommt.
Bedenkt man, dass sich ein Großteil der Handlung auf fahrenden Zügen abspielt, ist die Ruhe der Kamera für die damalige Zeit ebenso bemerkenswert wie die finale Schlacht. Keaton spielt den Lokomotivführer Johnnie Gray, der zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs unter zahlreichen Verwicklungen seine Geliebte Annabelle Lee aus den Klauen der Nordstaatler befreit. Dies tut er natürlich nicht ohne eine Vielzahl von Slapstickeinlagen, die er mit seiner gewohnt eisernen Mine vorträgt. Ein großartiger, bisweilen köstlicher Film!
Ein spannender und düsterer, aber auch blutiger Genre-Vertreter aus Australien, bei dem einzig ein unnötig auftretender, computergenierter Panther für Kopfschütteln sorgt.
"The Tourist" ist trotz Starpower leider nicht mehr als eine schicke Ansichtspostkarte mit ein paar banalen Grüßen aus dem Abenteuerurlaub.
MONSTERS überzeugt trotz niedrigen Budgets mit gelungenen Spezialeffekten und einer realistisch anmutenden Inszenierung, die ohne großes Beiwerk daherkommt. Der Mut, auf zwei nahezu unbekannte Darsteller zu setzen und mit einem kleinen Team weitestgehend an Originalschauplätzen zu drehen, beweist die Ökonomie des Fantasythrillers MONSTERS, der zwar nie Perfektion erreicht, aber nahezu Alles aus seinen Möglichkeiten herausholt.
Die Figuren sind flach, die dünne Geschichte im Kern nach einem Drittel der Filmlänge erzählt, die so nahe und doch so ferne Zukunftswelt wenig glaubwürdig gezeichnet (was passiert eigentlich so außerhalb des "bösen" Viertels? Warum sehen die Prota- und Antagonisten trotz Nahrungsmittelmangels erstaunlich wehrhaft aus?), weswegen der Reim von SHANK auf "swank" (protzig) bezeichnend ist.
So überrascht es auch nicht, dass "The Experiment" gegen das deutsche Original nicht ankommt (..). Das hat jedoch weniger mit dem Psychoduell zwischen Adrien Brody und Forest Whitaker zu tun. Sie füllen die Rollen von Moritz Bleibtreu und Justus von Dohnanyi, also dem größten Unruhestifter unter den Gefangenen und dem sadistischen Anführer der Wärter, durchaus kongenial aus. Vielmehr leidet der Thriller unter seinem platten Drehbuch, das sich nur lose an der literarischen Vorlage von Mario Giordano orientiert. Das Skript opfert die unterschiedliche psychologische Typisierung und die Glaubwürdigkeit im Handeln der Figuren, auf die im deutschen Original sorgsam geachtet wurde, nur allzu bekannten, platten Thrillerkonventionen.
"Berlin Calling" ist ein einfühlsames, aber unverkrampftes Psychodrama, das die schillernde Party-Glitzerwelt mit ihren dunklen Schattenseiten kontrastiert.
Ein humoristisches und zutiefst kalkuliertes Nullsummenspiel, das mit seinen heiteren Verwicklungen ganz nett wegzugucken, aber nicht zu empfehlen ist. Ganz im Gegensatz zum britischen Original.
Angelopoulos springt zwischen Raum und Zeit hin und her, löst die Grenzen auf, was auch den Zuschauer zunehmend zumindest mit Orientierungsschwierigkeiten, wenn nicht ganz verloren zurück lässt. Er reichert seinen gewohnt kühl inszenierten Film, der wieder einmal beachtliche Einstellungslängen aufweist, mit allerlei ikonographischen Bildern an, die den politischen Umbruch ebenso in sich aufnehmen wie den Aufbruch in die Zukunft und den Abschluss mit der Vergangenheit. (...) Dann entfesselt THE DUST OF TIME jene Kraft, die [...] man zuvor zwischen wirren Zeitsprüngen und offenen Storyfäden über weite Strecken vergeblich suchte.
Auch ich war ziemlich fix mit Kommentar-Schreiben und euch schicken. Wann bekommen die Gewinner bescheid oder ist das schon passiert?
Rigoberto Pérezcano gelingt es in seinem Spielfilmdebüt eindrucksvoll, eine angespannte Stimmung zwischen Aufbruch ins Ungewisse und Arrangement mit dem Ist-Zustand zu zeichnen. Semidokumentarisch (Handkamera, keine Filmmusik) gelingt ihm ein facettenreicher Einblick in den Alltag in der Grenzstadt, über weite Strecken ernst, erst gegen Ende lässt er etwas Humor zu. Und genau das macht „Norteado“, dieses Einzelschicksal, welches für viele steht, so menschlich, so aktuell, so brisant.