LuGr - Kommentare
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Alle Kommentare von LuGr
[Die] anfangs harmonisch miteinander agierenden Charaktere fügen sich trotz allem etwas substanzarm immer konkreter zu einem Pulverfass zusammen, welches unausweichlich explodieren wird. Brian Tufano liefert dabei immer wieder ungewöhnlichen Einstellungen. Die Kamera dreht sich über Davids Gesicht, ein Überfall an einem Kontoautomaten wird aus ihm heraus gefilmt.
Die Schwächen des triebgesteuerten starken Geschlechts – etwa eine unkontrollierte Erektion beim Sprachkurs – dienen dem doppelten Zweck, dass Männer über die eigenen sexuellen Unzulänglichkeiten abfeiern können und auch Frauen im Kino mal so richtig über ihn lachen dürfen. Dabei stellen sich schnell Abnutzungserscheinungen ein. Auch darin wird das spießige Humor-Regelwerk offenbar, an dem Tommy Jaud sich in seinem Drehbuch entlanghangelt. Nomen est omen: Der Verfilmung des „Zweitbuchs“ merkt man seine Zweitklassigkeit an.
Nur selten tauchen künstlich arrangierte Interviewsituationen auf, viel mehr fängt "Im Bazar der Geschlechter" Szenen wie das Schließen einer Ehe oder Frauen beim gegenseitigen Stylen in Momentaufnahmen ein. Die Handkamera ist stets nah dran an den Menschen und den Situationen, wenn geschlechtsspezifische Erfahrungen im Alltag festgehalten werden, thematisch gegliedert oder angeregt durch Stichworte. Der fast ohne Musikuntermalung oder visuelle Spielereien nüchtern daherkommende Dokumentarfilm vermittelt nach außen zweifellos eine andere gesellschaftliche Realität als die vom Mullah-Regime erwünschte.
Eine aus zahlreichen Versatzstücken zusammengeklaubte, uninspirierte Comicadaption mit vielen Schauwerten, deren hoher Trash-Faktor zwar nicht beabsichtigt ist, aber über weite Strecken zumindest gut unterhält. Da haben Batman und Superman schlicht mehr zu bieten.
"Es gibt sie, die weiblichen Heldinnen in der Tradition von Ripley aus Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt und Sarah Connor aus Terminator"
Traurig, dass Ripley eigentlich ein Mann sein sollte und genauso wie Linda Hamilton auch eher eine leidende "Ramboline" mit Beschützerkomplexen gibt, als WIRKLICH weiblich zu sein. Misogynie in Cameron-Filmen ist aber seit jeher schon ein Diskussions-Thema.
Wim Wenders liefert auch mit "Palermo Shooting" ein durchkomponiertes Werk, dessen einzelne Bestandteile jedoch aufgrund ihres betont künstlerischen und künstlichen Zusammenspiels nicht miteinander harmonieren wollen. Er verheddert sich zwischen Elementen des Psychodramas und Mysterythrillers, aus deren Umklammerung er sich nur mühsam und auf Kosten der Glaubwürdigkeit, wodurch ein allzu beliebiger Eindruck entsteht, herauswinden kann.
The Rubbers will walk the Earth - and we keep on laughing!
Auch ich finde deinen Text hübsch und auch richtig, doch meine Erwartungen wurden bei der Überschrift nur bedingt erfüllt, da einige Fragen offen bleiben:
1.) Mh, "Zukunft des Kinos"... Also abgesehen von der Mutmaßung um "gewagten Qualitätsbewusstsein" von ein paar wenigen Comicverfilmungen hast du dazu nicht viel gesagt. Zudem finde ich es bedenklich, nur auf Verfilmungen von Bestsellern zu beschränken - aber vielleicht hast du dir das ja für den nächsten beitrag aufgehoben ;).
2.) "Die Zuschauer wurden sprichwörtlich mit Harry erwachsen und blieben ihm trotzdem treu." - Ok, das kann auf eine Filmreihe zutreffen, die 5 Jahre nach dem ersten Buch entstand und 10 Jahre andauerte. Bei Comicverfilmungen ("Captain America" oder "The Avengers" starteten in den 40er oder 60er Jahren) oder "Narnia" trifft das wohl eher nicht zu, sind die Bücher von C.S. Lewis doch schon in den 50er Jahren erschienen. Von daher erklärt sich das "Wagnis" eines "Narnia"-Films neben des festgezurrten Stils mit einem noch gewichtigeren Argument von selbst.
Es ist schon erstaunlich, was ein gutes Drehbuch und ein formidabler Samuel L. Jackson bewirken können. Zumindest wird man nach "Lakeview Terrace" wieder ernsthaft über das Verhältnis zu den eigenen Nachbarn nachdenken.
"Triff die Robinsons" versäumt es bei allem Erfindungsreichtum jedoch, sich auch an erwachsene Zuschauer zu richten. Hintersinniges Reflexionspotenzial wie zu Märchenklischees in "Shrek" oder zu (unverwirklichten) Lebensträumen in "Oben" sucht man unter den bunten Bildern aus dem Computer bei dieser Science-Fiction-Komödie leider vergebens. Ein sympathischer, aber zu naiver Animationsfilm, bei dem einzig ein paar singende Frösche im Anzug etwas anarchisch aus der Reihe des trotz allem sehr Gewöhnlichen und Vorhersehbaren tanzen.
Auch ich finde "Screeen!" sehr gelungen, gerade weil es so überdreht ist.
Wieviele Zeilen hattest du denn und wie lange hat das Einsprechen insgeamt gedauert?
"Der Mandant" berührt kein Tabuthema wie "Philadelphia", ist weniger brisant als "Die Jury" und vermag auch nicht so zu fesseln wie "Der Klient". Dieser Thriller ist solides Handwerk, welches ab und an wichtige Fragen stellt, sie aber zugunsten einer Inszenierung opfert, die nur auf den finalen Clou abzielt. (...) Für Geld kann in Hollywood scheinbar nicht alles gekauft werden: Originelle Drehbücher bleiben nach wie vor eher den gigantomanischen Animationsfilmen vorbehalten.
Ebenso verschwurbelte wie wirre Kombination aus Ehedrama, metaphysischer Sinnsuche und Horrorfilm, die zwischen einer exaltiert aufspielenden Isabelle Adjani, Unsympath Sam Neill und dem überdrehten Heinz Bennent zu keiner Einheit findet. Mal abstoßend (die legendäre Tentakel-Sexszene), mal mit hübschen Weitwinkel-Aufnahmen Berlins bestückt, überwiegt jedoch die anstrengende Pseudo-Intellektualität, mit der dieser lärmende, hohle Haufen kausal fragwürdig aneinandergereihter Merkwürdigkeiten auf den Zuschauer losgelassen wird.
Was in der ersten Hälfte als ein nicht immer filmhistorisch exaktes, aber liebevolles "Making Of" voller Zeitkolorit beginnt, wandelt sich mit dem "Umzug" nach Deutschland in der zweiten Hälfte zu einem chaotischen, dialoglastigen und schwerfälligen "Behind the Scenes", das nur noch in den Szenen der unmittelbaren Dreharbeiten originelle und beeindruckende Momente produziert. Schade um Willem Dafoes meisterhaftes Schauspiel, bei dem ihm die Imitation von Max Schrecks Habitus und dem Hinzufügen der Vampirattitüde makellos gelingt!
"9.12 Uhr. So spät schon?"
Ja, ich sollte endlich aufstehen. Passiert bei mir normalerweise erst 15 Minuten danach. Ha! ;)
DIE LETZT LÜGE ist ein solide gespieltes Experiment in sonnendurchfluteten Bildern, das unter seinen philosophischen Anklängen entgegen der Protagonisten nichts zu verbergen hat. Und genau diesen vordergründigen Anspruch, leichte, beschwingte und musikalische Unterhaltung für den Sommer zu schaffen, erfüllt dieser Mix aus Screwball-Comedy- und Musical-Elementen ganz gut.
Toller und kurzweiliger Text, wie immer.
Deswegen frage mich gerade, was du eigentlich am Freitag machst: Noch München, obwohl du ab dann offiziell keine Pilotin mehr bist, oder was anderes?
Das Positive zuerst: Ja, man wird sich gruseln, denn die Atmosphäre - und darin insbesondere der angsteinflößende Klangteppich - sind gelungen. "Insidious" ist spannend und sogar fesselnd, wenn man sich nicht allzu gut im Genre auskennt. Dabei sind wir aber auch schon bei den Schwächen angekommen: Etwas wirklich Neues wird hier nicht erzählt und bisweilen schrammt der Film an der Grenze zum Reich der unfreiwilligen Komik entlang.
Innerhalb der simplen Storyline um den Mafiakrieg produziert der Film immer wieder ebenso meditative wie kontemplative Momente, in denen Kitano schweigt, Basketball gespielt oder gewettet wird. Das sind die Highlights von "Brother", doch diese Szenen wirken wie Fremdkörper in dieser ebenso spannungslosen wie wirren Mordorgie von abstoßender Brutalität. Der hoche Blutgehalt vermag den Mangel an Sinnhaftigkeit dabei kaum zu übertünchen.
Der Unterhaltungsfaktor ist hoch, weswegen es auch kaum stört, dass einige Witze die humoristische Vorbildfunktion in Sachen Niveau nicht erfüllen.
Leider birgt die Story von "Der Duft von Holunder" kein Fünkchen an Originalität in sich. (...) Am meisten verliert jedoch der TV-Film durch seine angestaubte, tempoarme Inszenierung, die nur Pseudokonflikte produziert und nur wenig überraschende Wendungen bereithält. (...) Doch spätestens, wenn viele Darsteller arg affektiert ihre papiernen Dialoge aufsagen, ist der zarte Holunderduft dem muffigen Geruch angestaubter Einweckgläser gewichen.
"Bad Teacher" entwickelt abgesehen von der Ausgangsidee nur wenige eigene Ideen und eine vorhersehbare Läuterung der ungeheuer dreisten Hauptfigur bleibt nicht aus. Dennoch überwiegen treffsichere Pointen auf den angestaubten Lehrbetrieb und die wohltuende Frechheit, mit der diese präsentiert werden. Diese unkonventionelle Unterrichtsstunde gefällt.
Sozialer Realismus um die einfache Lebenssituation seiner Protagonisten im Plattenbau wird nicht außen vor gelassen. Und wenn Kumpel Ali mit einem abgetrennten Finger und einer scheiternden Rapper-Karriere versucht, für Vinz Geld zusammenzukratzen, sorgt das gar für erheiternde Situationen in diesem ansonsten sehr ernsthaften, aber genau deswegen mitreißenden Sportdrama.
"Lebanon" ist trotz vieler Nahaufnahmen und beklemmender Enge nicht "Das Boot" im Tank, dafür fehlt die filmtechnische und dramaturgische Virtuosität.
Wie "Road Trip" auf dem alten Kontinent - und mit den selben Figuren. Der Verliebte, der versehentlich eine Hass-Mail abgeschickt hat, der klemmige Loser-Sonderling, der Notgeile und... naja, immerhin eine halbwegs vernünftige, hübsche Freundin. Länderklischees werden mal voll ausgekostet und überzeichnet, mal wird mit ihnen ironisch gebrochen. Den schalen Eindruck eines preisgünstig produzierten Spin Offs eines modernen Klassikers der College-Komödie kann "Euro Trip" jedoch nie ganz abstreifen.