LuGr - Kommentare

Alle Kommentare von LuGr

  • 6 .5

    Mal albern, mal urkomisch wird in wackeligen Handkamerabildern von den Klischees des philippinischen Kinos erzählt mit der großartigen Eugene Domingo, die neben “Elevator”-Schauspiel noch zwei weitere Arten sehr anschaulich darstellt und mit soviel Selbstironie die Lacher auf ihrer Seite hat.

    • 2

      Auch wenn es schwer zu glauben ist: Eine Story noch hanebüchener als das Original, noch mehr unfreiwillig Komik, noch spannungsfreier, noch unterirdischere Darstellerleistungen und Charaktere, die eindimensionaler nicht sein könnten. Highlight: Paps wird beim Jagen angeschossen, dann wird über ihn drübergelaufen, aber sein Hilferufen wird stets überhört und er schleppt sich auf die Straße, wo Brad Pitt in einem Auto mit durchtrennten Bremsschläuchen ihn doch nicht umfährt - einem gekonnten Wendemanöver bei gefühlten 80 Meilen sei dank. Auch als Trash-Freund sage ich da: Nö!

      • 8
        über Shame

        Eine präzise inszenierte Charakterstudie, welche auch abseits einiger hypnotischer Szenen aufgrund ihrer beklemmenden Eindringlichkeit lange Zeit nachwirkt und im Gedächtnis haften bleibt.

        • 7

          Doch trotz eines überladenen Plots in der zweiten Hälfte kann "Ausgestoßen" durchaus als ein beeindruckender Klassiker des britischen Film Noir bezeichnet werden, in welchem James Mason bewusst als Identifikationsfigur gegen sein Image als Antagonist besetzt wurde.

          • 4

            Farbenprächtige Kostüme, hübsche Wüstenaufnahmen und ein Schuss Romantik aus 1000 und einer Nacht können nicht von den Untiefen des dramaturgisch altbackenen Drehbuchs, erinnernd an verstaubte Abenteuerklassiker der 50er Jahre, hinwegtäuschen. Plumpe Dialoge, ein biederer Hauptdarsteller (Tahar Rahim, "Ein Prophet"), mäßige CGI-Effekte und extrem verwackelte, kurze Actionsequenzen ergeben zusammen ein unfreiwillig komisches, ärgerlich aufgeblasenes Abenteuerepos.

            • 5

              Was bleibt ist ein behäbiges CGI-Spektakel, das zwar hin und wieder Bauklötze staunen lässt, aber in seiner Inszenierung das Versprechen der Macht der Fantasie nicht einlösen kann.

              • Warum sagt hier eigentlich fast jeder nur ab? Jedenfalls muss ich das leider auch tun - weil es ein Dienstag ist.
                Aber zur Berlinale komme ich für ein paar Tage evtl. mal rübergefahren, das ist eine gute Idee.

                • 6 .5

                  "New Kids Nitro" erreicht nicht ganz die Gag-Dichte seines Vorgängers, ist aber immer noch urkomisches Anarchokino mit tief fliegendem Prollhumor, das sich nur selten Verschnaufpausen von aneinandergereihten makabren Absurditäten und infantilen Stumpfheiten gönnt.

                  • 4

                    "Hotel Desire" ist zweifellos ambitioniert in der filmischen Darstellung des Geschlechtsakts, vergisst darüber hinaus jedoch jene originellen Ingredienzien, die diesem Vorhaben gerecht werden und sich vom Blendwerk nackter Körper in 08/15-Erotikfilmen abheben. (...) Eine zumindest formal beachtliche Fingerübung, die sich allerdings zu sehr auf ihre optischen Schauwerte verlässt und hinter den durchästhetisierten Bildern nur gähnende Leere und eine Reißbrett-Inszenierung mit Klischee-Charakteren erkennen lässt.

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                    • 4

                      Stereotyper Teenie-Horrorfilm mit plump eingesetzten 3D-Effekten, der mit einer Auflösung aufwartet, die auch schon "High Tension" seinerzeit versaut hat. Nett ist immerhin jene Szene anzuschauen, als eine Blondine nur mit Schuhen bekleidet einem Trucker hinterher läuft. Ein gaga Lichtblick im ansonsten auch dramaturgisch finsteren, bierernsten Treiben.

                      • 5

                        Überraschende Wendungen, Archivaufnahmen eines echten Fußballspiels und eine zumindest gegen Ende ordentlich kleckernde Pyrotechnik sorgen in dieser stark auf amerikanische Vorbilder schielende ProSieben-Produktion trotz einiger tiefer Griffe in die Klischeekiste (traumatische Vergangenheit des Protagonisten, arg dick aufgetragene Love interest) für Abwechslung.

                        • 9

                          238 Drehtage, 20 Millionen Dollar Budget, ein Regisseur, dem kein gutes Ende einfallen will, der immer wieder an seinem Werk (ver-)zweifelt. Doch dieses Martyrium aus Blut und Tränen führte Coppola zu sich selbst, zu seinem endgültigen Meisterwerk, an welches er bisher nicht mehr anknüpfen konnte. APOCALYPSE NOW ist ein psychedelisch orchestrierter und bebilderter Trip ins Innere seiner Akteure, der sich gegen jede Genre-Einordnung sträubt.

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                          • 8

                            Die Anatomie einer Liebesbeziehung weiß diese Independent-Produktion mit formidablem Ensemble dabei ebenso realistisch wie intensiv nachzuzeichnen. "Blue Valentine" beginnt mit dem Verlieben und endet nach den Stolpersteinen Schwangerschaft und Kinderziehung mit der Trennung eines Liebespaars.

                            • 7
                              über Kaboom

                              KABOOM ist dabei trotz pointierter Sex-Dialoge nicht Arakis bester Film, weil er abseits seines ungleich höheren Budgets und seiner farbenfroheren Bilder die inhaltlichen Botschaften, die er in seinen vorangegangenen Filme transportierte (die unsägliche Kifferkomödie SMILEY FACE einmal ausgenommen) hinten anstellt. Die erfrischend inszenierte, spannende Suche nach einer eigenen, auch sexuellen Identität verliert sich zuweilen in Film-Zitaten und der platten, aber witzigen Demontage von Klischees des College-Films.

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                              • 4 .5

                                Sexismus und Bigottterie bei den männlichen Figuren (Ausnahme: John Goodman als Papst), Demut und Unterwürfigkeit bei den weiblichen Figuren - so viele Stereotype und mittendrin: die bemüht um Sympathie buhlende Johanna Wokalek als altkluge Johanna. Dazu eine Herzschmerz-Liebesgeschichte wie aus einem Pilcher-Roman, gekleidet mal in opulente Bilder, mal in unfreiwillig komische Dialoge und mal in vorhersehbare Wendungen. So sieht es aus, Sönke Wortmanns behäbig inszeniertes Mittelalter, das mit seinem emanzipatorischen Anspruch auch Alice Schwarzer hätte schreiben können.

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                                • 6 .5

                                  Karin Kaci geht dabei in ihrem Drehbuch über das Verhältnis der Sub-Kultur zur Kultur der Deutschen hinaus, fügt "Anduni – Fremde Heimat" wieder jene „nationale Identität“ hinzu, die die Vertreter des „Transnational Cinema“ zuvor so sorgsam abgestreift haben. Aus dem deutsch-türkischen Kino der Migration erwächst für die zweite Einwanderergeneration ein deutsch-deutsches Kino der Akzeptanz der eigenen Migrationsvergangenheit – mal humoristisch überzeichnet, mal poetisch und immer in einer sehr vorhersehbaren dramaturgischen Entfaltung – bis hin zur geografische Grenzen wie kulturelle Mentalitätsbarrieren überschreitenden Macht der Liebe, die hier als bloßes Klischee erscheint.

                                  • 7

                                    Die behutsame Inszenierung und das differenzierte Schauspiel von Rolf Kristian Larsen (Max Manus, 2008) machen die Situation als Lebenswirklichkeit nachvollziehbarer als die Allgegenwart von Tränen oder Streichern, wie man sie aus thematisch ähnlichen Filmen kennt.

                                    • 2 .5

                                      Eine unfreiwillig komische, dümmliche Slasher-Gurke, für welche das Team um das uninspirierte Regie-und-Drehbuch-Trio mindestens den ganzen April hindurch nachsitzen müsste.

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                                      • 6 .5

                                        Matthias Schweighöfer wird auch durch "RubbelDieKatz" keine neuen Freunde gewinnen, doch Detlev Buck beweist einmal mehr, welch formidables Gespür er für sein Sujet besitzt – und sei es auch noch so ein plattes und klischeehaftes wie die Travestiekomödie.

                                        • 2

                                          Langweiliger Low-Budget-Horror zum Abgewöhnen, bei dem einzig das uninspirierte, dumme Drehbuch wirklich das Gruseln lehrt.

                                          • 6 .5

                                            "Wer Gewalt sät" nimmt sich beim kontinuierlichen Anziehen der Spannungsschrauben etwas zu viel Zeit und produziert die ein oder andere Länge, bevor sich schließlich die gesamten aufgestauten Aggressionen entladen. (...) Und die Frage, warum es dieser Neu-Verfilmung bedurfte und was sie Peckinpahs Klassiker hinzufügen kann, bleibt schließlich doch unbeantwortet.

                                            • 1

                                              Aneinanderreihungen von Grobheiten mit Humor zu verwechseln, ist bei Militärkomödien bei einer skandalgeschüttelten Truppe zwischen widerlicher Homophobie und Stammtisch-Sexismus nicht verwunderlich. Was für grenzdebiler Stumpfsinn "Morgen, ihr Luschen!" ist, lässt sich schon an den Besetzungen und Gastauftritten ablesen: Axel Stein als schwuler und wehrdienstverweigernder Rekrut, Simon Gosejohann und Elton als Vogelkundler im Blindencamp, Collien Fernandes als persische Prinzessin, Tine Wittler als gitarrespielende Hippie-Sängerin und Ingo Apelt als schwuler Tanzchoreograph. Ein wahrer Spießrutenlauf für den geschleiften Zuschauer!

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                                              • 2

                                                "Red Dawn" ist das Paradebeispiel eines haarsträubend dumm-dreisten, überkonstruierten, logikfreien und vor Pathos überlaufenden Propagandafilms. Das einzig Interessante an diesem promilitaristischen Schund made by Dummbrot John Milius ist der finale Schlenker zur "Das passiert beim Kräftemessen!"-Moral innerhalb einer Dritter Weltkrieg-Dystopie, der all die dumpfen Kommunisten-Klischees von Umerziehungslagern, Parademärschen, Massenmorden und skrupellosen Militärs zu patriotischen Bläserfanfaren jedoch nicht vergessen machen kann. Fast bedauert man das Jugendhelden-Ensemble um Patrick Swayze, Charlie Sheen und Jennifer Grey.

                                                • 4 .5

                                                  Mag dieses zumindest thematisch brisante Drama um die sexuelle Identitätsfindung der Transsexuellen Miriam auf dem Weg zum Mann Lukas ganz passabel gespielt sein: eine wirkliche Bereicherung für den Sex-und-Gender-Diskurs liefert es im Gegensatz zum spröden, aber intensiveren argentinischen Kollegen "XXY" (2007) nicht. Die oberflächliche, auf schöne halbnackte Körper in Großaufnahme fokussierte Inszenierung versteckt sich hinter dem vorgeschobenen Attribut einer „sensitiven Bebilderung“.

                                                  • 8

                                                    Beeindruckend an diesem Debütfilm vom polnischstämmigen Regisseur Radek Wegrzyn ist dabei, wie traumwandlerisch sicher er sein Ensemble und seinen technischen Stab zu führen weiß. Ihm gelingt eine warmherzige Tragikomödie mit skurrilen Figuren – getaucht in satte Farben und einen an klassischen Musikstücken reichen Klangteppich.