Lydia Huxley - Kommentare

Alle Kommentare von Lydia Huxley

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    Lydia Huxley 15.03.2015, 16:06 Geändert 15.03.2015, 16:09

    Ein würdiges Finale beendet ein aufregendes Katz-und-Maus-Spiel im staubigen Albuquerque. Ich habe mitgefiebert, mitgeschwitzt, Staub geschluckt, mal ein Tränchen vergossen und imaginäre Kinnhaken verteilt. "Breaking Bad" ist wirklich ein Erlebnis wert.

    Die Charakterentwicklungen sind eines der Fundamente dieser Serie. Unfassbar wie sich die Sympathien von der ersten bis zur letzten Folgen wenden und manchmal zwischendurch noch ein paar Extrarunden drehen. Man hat Figuren in sein Herz geschlossen, manche hat man verloren, manche haben es geschafft. Andere haben einen erstaunt, belustigt, genervt oder zur Weißglut gebracht. Ich hätte wirklich gern noch viel mehr von Jesse gesehen. Er wollte das Richtige und tat zu oft das Falsche - und manchmal auch andersherum. Walter hat in der letzten Folge endlich mal das ausgesprochen, was ich immer von ihm hören wollte. Seine Verwandlung vom unbescholtenen Familienvater zum diabolischen Strippenzieher ist verheerend und umso interessanter zu beobachten. In dieser Staffel hat Todd als charakterliche Neueinführung auch noch mal ein wenig Würze reingebracht. Wirklich gruselig, wie abgebrüht so ein charmanter, sympathischer Typ sein kann.

    Der Stil ist sich treu geblieben und macht "Breaking Bad" zu etwas Besonderem. Die Kamera zeigt uns die Geschichte aus den hintersten Winkeln, aus verschiedenen Perspektiven und aus den dunkelsten Ecken. Die Farben des petrol-blauem Himmels und der goldenen Wüste brennen sich auf die Netzhaut. Ich werde nie wieder einen Eisbonbon essen können, ohne an diese Serie zu denken. Es war tragisch, schwarzhumorig und dank der glaubwürdigen und intensiven Leistung der Darstellung sehr emotional.
    Ich habe aus dieser Serie gelernt, dass auf der dunklen Seite der Macht zu sein, nicht cool sondern meistens tödlich ist und dass ich, falls ich mal in Schwierigkeiten komme, es nur einen Mann dafür gibt: Saul!

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      Lydia Huxley 12.03.2015, 22:31 Geändert 12.03.2015, 22:33

      Nachdem die Serie angekündigt wurde, habe ich mich so drauf gefreut. War ganz hibbelig als es endlich losging. Und jetzt bin ich eigentlich enttäuscht.

      Besonders ärgern mich die teilweise richtig billigen Kulissen. Wenn ich da an den "Dschungel" aus der ersten oder zweiten Folge (S1) denke, bin ich mir sicher, schon realistischere Theaterkulissen gesehen zu haben. Genauso viel Naserümpfen verursachen immer wieder die schlechten Effekte. Gehört das zum Stil? Liegt's am Budget? Keine Ahnung, aber mich hat dieser Look schon ab der erste Folge abgetörnt.
      Leider können auch die Geschichten und Charaktere das Kentern nicht verhindern. Die Figuren konnten mich nicht so recht überzeugen. Alle wirken aufgesetzt und fade, völlig ohne Ecken und Kanten. Die zwei Nerds aus der Computerecke haben einmal den Mund aufgemacht und sofort genervt. Rückblickend kann ich mich nur noch erinnern, wie alle im Grüppchen zusammen stehen, einer redet, die anderen tun so, als würde sie zuhören. Agenten-Action und Superhelden-Stimmung sind völlig an mir vorbei gegangen. Phil bleibt in der Riege der "Coulste", verliert zwischen den ganzen ach so frech-pfiffigen Teenagern aber auch an Farbe.

      "Agents of S.H.I.E.L.D." - abgesetzt.

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      • Ich erinnere mich gern an seine kleinen Rollen wie in "Der Prinz aus Zamunda", als Ray in "Jurassic Park" oder Hondo in "S.W.A.T.".
        Mit seiner Kultrolle aus "Pulp Fiction" kann ich nicht viel anfangen.

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        • Herrlich die zwei :D Die beiden ergänzen sich irgendwie ziemlich gut. Fand die auch im Film sehr sympathisch.

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          • Der genaue Unterschied zwischen Besprechung und Kritik ist sehr interessant.

            Eine Filmbesprechung ist somit das, was ich hier auf Moviepilot lesen möchte. Für mich zählt die Meinung meiner MP-Freunde und die emotionale Betrachtung eines Films - Vermarktungslogik hin oder her.
            Die Analyse, die einen Film in seine Einzelteile zerlegt, interpretiert und philosophiert, kann auch interessant zu lesen sein, ist aber nun mal nicht für jeden relevant.

            Ich würde mir nur wünschen, dass in den "Kritiken" Intentionen und philosophische Denkansätze nicht dafür missbraucht werden, einen Film im Sinne des Kritikers zu verunglimpfen oder zu beschönigen.

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            • Die Story ist wirklich süß, könnte insgesamt aber trotzdem ganz schön überdreht sein.
              Das mit den güldenen Kugeln der Erinnerung hat mich an "Die unendliche Geschichte 2" erinnert :)

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                Die "Trauzeugen AG" gibt sich im Trailer ein wenig fade und erinnert stark an das ausgelutschte "Hangover"-Konzept. In launiger Stimmung kann man diesem Film aber gut und gerne eine Chance geben.

                Doug (Josh Gad) ist ein wahnsinnig sympathischer Typ - leicht verpeilt, unsicher, trottelig - und man geht mit ihm gerne auf die Suche nach Trauzeugen. Denn nachdem er sich voll seiner Arbeit gewidmet hat, blieben Freundschaften auf der Strecke. Als er dann die hübsche Gretchen (Kaley Cuoco) ehelichen will, soll er gleich sieben Trauzeugen benennen. Jimmy Callahan (Kevin Hart) ist seine letzte Rettung.
                Operation: Goldener Smoking ist geboren!
                Josh Gad ist mir bis jetzt noch nicht wirklich ins Auge gefallen. Konnte mich aber für sich gewinnen. Seine Trauzeugen sind von der Sorte schräg, schräger, am schrägsten und mischen sein Leben ganz schön auf. Die Witze kommen zwar nie über den einfachen Humor hinaus, bleiben jedoch zumeist über der Gürtellinie und sorgen so für gute, solide Unterhaltung. Die Handlung bleibt immer gut am Laufen und steuert schließlich noch auf ein unvermutetes Ende zu. Im Gegensatz zu "Die Hochzeits-Crasher" driftet "Trauzeugen AG" nicht in eine RomCom ab, sondern bleibt seinem Stil der BuddyCom treu und widmet sich ganz der Selbstfindung und der Freundschaft. Ich fand ihn auf einer sehr angenehmen Art und Weise witzig und emotional ohne dabei zu derb oder zu kitschig zu werden. Auf ein bisschen Blödsinn darf aber auch hier nicht verzichtet werden.

                Die Trauzeugen überzeugen mit Charme und Herzlichkeit. Es bleibt seicht, macht aber trotzdem Spaß.

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                • Wenn ich mir die Top 7 und die andere Liste anschaue, scheint das nicht so mein Genre zu sein ^^

                  • In meiner bescheidenen, kleinen DVD-Sammlung gibt es keine Besonderheiten. Aber ich beäuge immer gern und liebevoll meine "Fackeln im Sturm"-Box ^____^

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                    • Schöner, informativer Artikel :)
                      3D im Kino kann echt toll sein. Trotzdem könnte ich die Filme an einer Hand abzählen, wo man sagen kann, dass es sich gelohnt hat. Zu Hause kann ich gern komplett drauf verzichten.

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                      • Lydia Huxley 07.03.2015, 22:14 Geändert 07.03.2015, 23:06

                        Wow, bei den sieben Filmen, die Dev Patel bis jetzt gemacht hat, hat er anscheinend schon alle Höhen und Tiefen des Schauspielerdaseins erlebt, musste sich scheußlichen Klischee-Rollen beugen und mit dem unsäglichen Neill Blomkamp zusammenarbeiten.
                        Da hat sich Dev ja richtig in die Scheiße geritten! ;)

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                          Lydia Huxley 05.03.2015, 14:24 Geändert 05.03.2015, 14:37

                          Ich liebe Märchen und lasse mich auch immer gern von Musicals einlullen. Deshalb freute ich mich auch schon, mich von den zauberhaften Bildern und eindringlichen Melodien dieses Märchen-Mash Up-Musicals begeistern zu lassen.

                          „Into the Woods“ ist keine konventionelle Märchenverfilmung. Es vereint mehrere klassische Märchen, erzählt ihre Geschichten einzeln, meist leicht abgewandelt und verwebt sie miteinander. Schließlich entsteht daraus eine völlig neue Geschichte, in der die Figuren aufeinandertreffen und gemeinsam an einen Strang ziehen müssen.
                          Die Kulissen waren ebenso schön und märchenhaft, wie die liebevollen Kostüme, in denen der namhafte Cast sich präsentieren durfte. Besonders gefreut, habe ich mich über den Auftritt von Daniel Huttlestone, den ich schon aus „Les Misérables“ kenne und der mich mit seinem leidenschaftlichen Gesang und seinem süßen Akzent wiedermal überzeugen kann. Auch den restlichen Darstellern sieht man an, dass der Dreh Spaß gemacht hat. Das überspitze Schauspiel und die überbordende Dramatik sind mit einem nicht zu übersehenden Augenzwinkern versehen und sorgen so für ungezwungenes Vergnügen und einige Schmunzler. So weit, so gut.

                          Neben einem wirklich frech-ironischen sowie auch charmanten Witz, verbergen sich in den Wäldern aber noch eine Menge Albernheiten, die oft in Klamauk überschlagen. Hinzu kamen sehr viele Momente unfreiwilliger Komik, die meist den Dialogen verschuldet waren. Klarer Schwachpunkt waren die Liedtexte, furchtbar uninspiriert und belanglos. Die zugehörigen Untertitel hätten es kitten können, waren aber tatsächlich noch primitiver. Während der Song „Agony“ von den Prinzen Chris Pine und Billy Magnussen noch den gelungen, ironischen Höhepunkt markiert, klingen die restlichen Lieder monoton und aufgesetzt, als wären sie mühevoll der Situation entsprechend zusammengeschustert worden. Würde das die Stimmung nicht schon genug trüben, entwickelt sich die Story ab der Mitte in eine ungewöhnliche Richtung. Besonders der im Trailer angedeuteten und hoch interessanten Thematik, dass sich erfüllte Wünsche nicht immer so auswirken, wie man gedacht hat, wird der Film nicht gerecht. Man spürt hier, dass eine gute Idee dahinter steckt, die allerdings miserabel umgesetzt wurde. Um es direkt zu sagen: Es wird seltsam – im schlechten Sinne. Die Laufzeit tat dem Film nicht gut, zieht ihn unnötig in die Länge und lässt ihn so Platz, um Unsinn zu machen. Das Fiasko gipfelt dann in der finalen Szene, die mich schließlich unbefriedigt und desillusioniert zurückließ. Im Kinosaal spürte ich, dass nicht nur mir die teilweise lächerlichen Momente und Dialoge befremdlich vorkamen. „Into the Woods“ wollte ein eigenwilliges Märchen sein, hat das aber nur irgendwie geschafft, mit mal zu viel, mal zu wenig.

                          Hier fehlen eine qualitative Stringenz und vor allem die richtigen Worte am richtigen Platz. Da können leider auch nicht der wunderbar märchenhafte Look und die Hollywood-Stars drüber hinwegtrösten.

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                          • Ich mag Marvel- und DC-Filme genauso, wie sie sind.

                            Marvel fuhr eben von Beginn an eine sichere Schiene. Seit "Blade" sind sie sich ihrem Stil treu geblieben und feiern damit, bis auf wenige Ausnahmen, große Erfolge.

                            Schaut man sich DC an, sieht man, dass die viel mutiger sind, z.B. mit der Auswahl der Regisseure - Burton, Cronenberg, Schumacher, Nolan, Mendes, Snyder... Dadurch entstehen viele verschiedene Stile. Auch die Geschichten finde ich etwas vielfältiger und oft auch vielschichtiger. Die kassieren zwar öfter mal einen Flop, aber da sehe ich gern drüber weg.

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                              Lydia Huxley 03.03.2015, 01:08 Geändert 03.03.2015, 10:48

                              "American Sniper" ist weder dem Hype noch der Empörung wert.

                              Gott - Vaterland - Familie
                              Das ist das Credo des US-amerikanischen Scharfschützen Chris Kyle, der mit zwei Silver Stars ausgezeichnet wurde. Wir dürfen ihn gleich zu Beginn kennenlernen als der typische Texaner, der gute Christ, der Familienmensch, der talentierte Jäger, der Beschützer, der Cowboy, der gute Kumpel und der Patriot.

                              Zu meiner Verwunderung stellt "American Sniper" für Chris nicht das Kompliment dar, mit dem ich gerechnet hatte. Er wird als ziemlich einfach gestrickter Mensch mit einem schlichten Gemüt gezeigt. Seine oft primitiven Antworten und sein übereifriger Einsatz machen ihn von Anfang an unsympathisch. Dazu erstickt er ständig die Versuche seines Bruders oder seiner Kameraden, ihre Gefühle zu äußern, mit leeren Phrasen im Keim. Wenn das unabsichtlich war und keiner bemerkt hat, versteh ich die Inszenierung nicht. Dadurch habe ich doch noch die Hoffnung, dass Clint uns hier den richtigen Wink gibt. Leider passt auch Bradley Coopers mal wieder facettenloses Spiel ganz zur Rolle. Wieder mal steckt er in einem langweiligen, ausdruckslosen Charakter fest und hat durch die Vorlage keine Chance zu zeigen, was er drauf hat. Die hübsche Sienna Miller hat sogar die Ehre, die schlechteste Darbietung ihrer Karriere zu zeigen.

                              Chris ist das vorgeführte Musterbeispiel für den willigen Soldaten, der in seinem Leben nichts anderes vorhatte, als ein Cowboy zu werden. Der eine Scharfschützen-Ausbildung macht und zugibt, keinen Gedanken an das wirkliche Töten von Menschen zu verschwenden. Der sich gefügig einer stumpfen Befehlskette unterwirft und in der Illusion versinkt, er könnte sein Land beschützen, indem er 11.000 km entfernt den Abzug drückt. Er ist eines der vielen Exemplare, dem beim Anblick des Einsturzes der Twin Towers mit rot blickenden Augen nur noch der Wunsch anstand, Terroristen zu töten. Und weil er das in angeblich 160 Fällen erfolgreich geschafft hat, wird er zum Ausstellungsstück des US-Militärs.

                              Die Kollateralschäden der staatlichen Ölförderungsmaßnahmen zeigen sich in der aufkommenden Bedeutungslosigkeit, die sich in Chris‘ heimischen Alltag ausbreitet, das Unverständnis für mangelnde Berichterstattung, Familienprobleme, posttraumatischer Stress, der Verlust von Kameraden, ein unpatriotischer Bruder und dankbaren Veteranen. Von dem Heldengerede hält Chris nicht viel, angeblich. Interessante Aspekte bzw. kritische Themen kamen auf, wurden aber nur hauchzart gestreift und vom nächsten Einsatz abgelöst.

                              Neben der streitbaren Intention von „American Sniper“ ist das Drehbuch unumstritten schwach adaptiert, die Dialoge sind einfältig und die Dramaturgie so gut wie nicht vorhanden. Einen Spannungsbogen gibt es nicht, da dem Film komplett der rote Faden fehlt. Man merkt ihm an, dass er leb- und lieblos nacherzählt ist, ohne Sinn und Ziel. Das macht ihn schnell ermüdend und anstrengend, besonders weil er nichts markantes, keine Höhepunkte bietet. Die Kampfszenen sind teilweise zusammenhanglos eingefügt und dem ganzen Spektakel fehlt es komplett an Emotionen. Nach dem Fremdschämen wegen der vor der Kamera rumgereichten Babypuppe kann auch das irrationale Ende nichts mehr in mir regen. Das geliebte und verschriene Spiel mit der Chris Kyle-Marionette ist am Ende doch nur ein lahmer, schludrig inszenierter Kriegsfilm – herzlos, trocken und enttäuschend.

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                              • Toll! Da hat sich aber jemand richtig Mühe gegeben, die Mädels historisch korrekt zu frisieren, einzukleiden und zu schminken. Besonders Tiana gefällt mir in der Realität richtig gut.
                                Schön und informativ passen eben doch zusammen ^__^

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                                • Wie sehr viele hier auch mag ich "Asterix erobert Rom" am meisten. Die kleinen Episoden mit den Prüfungen sind witzig und abwechslungsreich und lehren uns den Feind mit Köpfchen zu besiegen ;)

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                                  • *_____* Fackeln im Sturm♥
                                    Da kommt selbst das grandiose BoB nicht ran ^^

                                    • Lee Thompson Young hätte ich mir sehr gut als Spidey vorstellen können :((
                                      Michael B. Jordan wäre noch ein Kandidat, aber Donald Glover ist auch 'ne gute Idee!

                                      • Bei Bradley Cooper ist es echt gar nicht so leicht. Egal in welchem Film oder in welcher Rolle, er wirkt immer irgendwie gleich - oft sogar langweilig. Er ist der lebende Beweis, dass gutes Aussehen und Sympathie nichts mit Ausstrahlung und Charisma gemein haben.

                                        Ich habe mich für "Ohne Limit" entschieden. Das ist der einzige Film, wo mal ein wenig mehr rüberkam. Cooper fehlt die richtige Rolle und vor allem der Platz, um überzeugen zu können.

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                                        • Hihi, gerade gelesen, dass es eine „One-Fuck-Rule“ gibt ^^ Sobald das Wort "Fuck" im Film ein zweites Mal gesagt wird, bekommt er ein R-Rating. Da wundert mich die Aufstellung natürlich gar nicht mehr :D

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                                            über Selma

                                            Zurück in die Vergangenheit, an einen fremden Ort, wo mir die Probleme der Menschen so vorkommen, als könnte es diese heute nicht mehr geben... oder sollte.

                                            Was damals in der Stadt "Selma" in Alabama, USA geschehen ist, ist nur eine kleine Geschichte über den Kampf für Gleichberechtigung und nur ein kleiner Teil von dem, was Martin Luther King bewegt hat. Dennoch ist es eine wichtige und erzählenswerte Geschichte über große Menschen, die mit ihrem Mut dafür gesorgt haben, dass die Welt, in der ihre Kinder und Enkel leben, ein kleines bisschen besser geworden ist.
                                            Es tut mir jedes Mal in der Seele weh und macht mich wütend, wenn man hilflos zusehen muss, wie der Hass und der Frust von Generationen an unschuldigen Menschen entladen wird. Denn bei Diskriminierung hört es nicht auf - es ist Demütigung, Schikane, sogar Mord. Und die Gesetzeshüter stehen dann hinter den selbsternannten Vollstreckern von Zucht und Ordnung.
                                            Wenn man dann sieht, wie sich Menschen zusammen im Kampf gegen Dummheit und Willkür erheben, ist das ein bestärkendes und erhabenes Gefühl - einfach weil man weiß, dass in jedem diese Beherztheit und Risikobereitschaft steckt und jeder sie nutzen kann, um etwas Gutes zu bewirken.
                                            Diese Stärke und Unerschrockenheit und dieses kühne Blitzen in den Augen, wie auch King (David Oyelowo) es hatte, das würde ich auch gern heute noch sehen. Denn es ist so sehr viel erfüllender als die leeren Worte von meinungsschwachen Mitläufern und das aus Überforderung resultierende Desinteresse meiner Generation.

                                            Bei "Selma" atmet man Willenskraft und Engagement. Das hätte ich mir auch im verstärkten Maße von den Darstellern gewünscht, auch wenn ihre Leistungen immer noch gut sind. David Oyelowo wirkt in einigen wenigen Momenten ein wenig abwesend und in seiner Sprechweise sogar etwas zurückgeblieben, was eventuell auch der Synchronisation geschuldet sein könnte.
                                            Die Story hinkt vor allem am Anfang bis weit in den mittleren Teil, was mich oft wieder aus der emotionalen Stimmung hinauswarf. Da hat die Dramaturgie nicht stark genug am Spannungsbogen gezerrt und verhindert ein am-Ball-bleiben.
                                            Zum Ende hin legt "Selma" einen Gang zu und saugt einem mit seinem Südstaaten-Flair, der tollen Musik ("Glory"♥) und der ergreifenden Geschichte in sich auf. Der Kloß im Hals wird so groß, dass er auch beim Abspann noch schmerzhaft in der Kehle sitzt.

                                            "Selma" hat kleine Schwächen, die dem Handlungsfluss und der atmosphärischen Struktur nicht gut tun, aber dennoch ist er einen Blick wert - nicht zuletzt wegen der Allgegenwart seiner Thematik und ihrer eindringlichen Umsetzung.

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                                            • Ich habe "Birdman" und "Die Entdeckung der Unendlichkeit" gesehen. Ich mag beide Filme und Keaton und Redmayne haben beide ganz toll gespielt. Gegönnt hätte ich den Oscar daher auch Keaton, aber ich freue mich für Redmayne besonders :)

                                              Die Argumentation mit der "künstlerischen Wahrheit" finde ich unpassend, wenn es um die reine schauspielerische Leistung geht. Damit kann man anfangen, wenn es um die Intentionen der Filme bzw. ihre Charaktere geht, ansonsten irgendwie merkwürdig...

                                              Ich stelle mir ehr die Fragen: Wie schwer ist es für einen Redmayne authentisch eine reale Person zu spielen, die im öffentlichen Leben steht, von der viele Menschen glauben, ihn und sein Verhalten zu kennen und diese mit dem Schauspiel ebenso überzeugen zu können?
                                              und:
                                              Wie schwer ist es für einen Keaton einen gescheiterten Schauspieler zu mimen?

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                                              • Morjeeeeen! War lustig gestern :) ...also hier mit euch... nicht die Show ^^
                                                Hat noch jemand einen Coffein-Kater? O_o

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                                                • Lydia Huxley 23.02.2015, 13:31 Geändert 23.02.2015, 13:32

                                                  Ich bin mit den Gewinnern recht zufrieden :) Ich freue mich sehr für "Birdman" und "Grand Budapest Hotel".
                                                  Besonders "Wiplash" konnte mich mit seinen 3 Oscars sehr neugierig auf sich machen.

                                                  Bei "Boyhood" bin ich zugegebenermaßen etwas schadenfroh, obwohl ich ihm den Oscar für die beste Regie auch gegönnt hätte.

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                                                  • Gute Entscheidungen :) Also, ich bin zufrieden ^^
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