Lydia Huxley - Kommentare
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Alle Kommentare von Lydia Huxley
Definitiv die unterhaltsamste Filmanalyse und der sympatischste Auftritt von Herr Schmitt jun. :) ...und eigentlich auch aussagekräftiger als die sonstigen Aneinanderreihungen von Wörtern aus der Bildungssprache ;)
Der LEGO-Trailer zum Film ist aber ganz putzig ^^
https://www.youtube.com/watch?v=S7AvZPTT4kU
Michael Keaton in der "Rolle seines Lebens". Denn in und als Birdman flog er hoch und stürzte tief. Die Parallelen zu Keaton als Batman-Darsteller und seinen darauffolgenden Lebenslauf sind damit offensichtlich. Kein Wunder, dass er mit Riggan verschmilzt und der Film dadurch auch über diese Rolle hinaus mit der Realität verschwimmt.
Es ist eine verstörende Mischung aus nüchterner, klarer Wirklichkeit und dem Zauber, den ein Film im Zuschauer bewirken kann. Hinter all dem Glitzer und Glamour der Traumfabrik vergisst man oft, wie der Alltag eines Schauspielers aussieht, gerade derer, die gerade nicht auf der Erfolgswelle reiten. In einer Welt, in der das eigene Metabild zum wichtigsten Bestandteil wird, stehen Selbstzweifel und Existenzängste auf der Tagesordnung. Alles was bleibt, ist der Ansporn besser zu sein, was noch Größeres zu leisten und alle daran teilhaben zu lassen - Ich bin jemand! Ich kann was! Wie anstrengend dieses Leben ist, hat das harmonisch gemischte Darsteller-Ensemble authentisch gezeigt. Ob sie sich das für die Rolle extra ins Gesicht geschrieben haben, oder das unter den abgepuderten Gesichtern schon länger existiert, lässt sich nur vermuten.
Bevor die Melancholie aber in Depression umstürzt, lockert "Birdman" die Stimmung stetig mit schrägem Humor, tragikomischen Momenten und eine schicksalhaften Prise Ironie. Dabei schafft es jeder Charakter seine eigene Version dieser tragikomischen Komponente zu sein. Mike (Edward Norton) zeigt neben Riggan eine ganz andere und zugleich genauso verbreitete Facette der Ruhm-Nebenwirkungen. Die nortonsche Konsequenz bei dieser Darstellung ist beeindruckend. Neben der zwar oscarnominierten und dennoch eigentlich nur wieder mit großen Augen dreinblickende Emma Stone hat besonders Naomi Watts bei ihrer teilweise blassen Figur das Beste herausgeholt und gepunktet.
"Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" ist eine schöne Liebeserklärung an den Film und gleichzeitig ein Schlag in die Magengrube für den alles verzehrenden Miesmacher-Journalismus und die Hatz der Filmindustrie und dabei sieht das Ding auch noch aus wie aus einem Guss, während die mit güldenen Feenstaub verzauberte Kamera uns direkt mit ins Abenteuer nimmt.
Die übernatürliche Note, die sich durch das gesamte Werk zieht, gibt eine unerwartete Würze und beleuchte interessante psychologische Aspekte. Allerdings wirkt der Film dadurch manchmal etwas gekünstelt und oft schlicht unnahbar. Der Schlussakt mit dem unverkennbaren Malick-Einschlag hat die Freude schließlich getrübt. Anderseits war ich dann auch froh, dass mit dem Film auch endlich das hirnzermarternde Trommeln vorbei war.
Leicht überambitioniert, teilweise zu gewollt, sympathisch, wegweisend, definitiv sehenswert!
Großartig :D Toll gemacht, Prof! Und Glückwunsch zum KdW :)
Nachdem ich grob wusste, worum es im Film geht, war ich mir unsicher, ob er mir gefallen würde. Schließlich hat mich "The Imitation Game" mit Qualitäten überzeugt, die ich nicht von ihm erwartet habe. In jeder Minuten strahlte er eine besondere Wärme aus, die es mir erlaubte, mich über die gesamte Laufzeit hinweg wohlzufühlen. Dazu trug nicht nur die wunderbar weiche Musik von Alexandre Desplat bei sondern auch die Kulissen, die so gut ins Zeitgemälde passen, dass sie, in sanftes Licht getaucht, gleichzeitig auffällig schön und authentisch zurückhaltend sind.
Ganz unverkrampft und mit einem subtilen Humor führt "The Imitation Game" in die Geschichte ein, die sich, über drei Zeitstränge erzählt, recht abwechslungsreich zeigt. Dabei wird es aber nie unverständlich oder unübersichtlich.
Bereits als Commander Denniston (Charles Dance) in der anfänglichen Vorstellungsgesprächs-Szene Alan Turing (Benedict Cumberbatch) für die Zuschauer als Sheldon Cooper-Verschnitt outet, hatte der Film meinen Nerv getroffen. Cumberbatch ist voll in seiner Rolle und lässt keinen Zweifel daran, dass er der sozial isolierte Nerd IST, der als Alan Turing seine Mitmenschen in unabsichtlicher Till Eulenspiegel-Manier regelmäßig auflaufen lässt.
Während das streng geheime Enigma-Projekt seinen Lauf nimmt, werden einem immer wieder Bröckchen aus Alans Vergangenheit und von nachfolgenden Ereignissen gezeigt, die einem die Person und seine Beweggründe näher bringen. Ich bin froh, dass hier der Fokus mehr auf die eigentliche Geschichte der Enigma-Entschlüsselung gelegt wurde und sich nicht zu einer Charakterstudie über Turing entwickelte. Dadurch hätte der Film eine größere Gewichtung bezüglich der angedeuteten sozialkritischen Komponenten, aber wäre auch langsamer und um einiges schwerer. Dennoch ist es vorteilhaft, wie gerade dieses Schicksal den Rahmen der Handlung bildet.
Mein Interesse für die geschichtlichen Hintergründe hielt mich munter und das sympathisch durchmixte Darstellerensemble versprühte zudem unglaublich viel Charme. Gerade eine Keira Knightley war hier mal überraschend angenehm. Als Oscar-Anwärter in acht Kategorien ist "The Imitation Game" ein Film, der ein bewegendes Schicksal, ein bedeutendes Ereignis der Kriegsgeschichte und substanzielle Pfadabhängigkeiten in ein unerwartet leichtfüßiges Ganzes verschmelzen lässt. Und letztendlich schafft er es, dass man auch nach fast zwei Stunden immer noch mehr darüber erfahren möchte.
Bei ein paar kann ich zustimmen, bei anderen gönn ich dir einfach mal den Groll ^^ Aber Tom Hanks? :((
Ui, Platz 1 und 2 wirklich berechtigt vergeben! Aber auch die Stimmen von Peter Dinklage und Robert Downey Jr. finde ich richtig schön.
Toller Beitrag und danke für die nette Werbung ;)
Coolio :)) Sehr interessanter Artikel, Sophia! Davon würde ich wirklich gern mehr lesen :)
Jedes Mal wenn das Thema zum ersten Kinofilm aufkommt, bin ich immer traurig :(( Denn ich weiß es nicht mehr. Meine Eltern sind noch vor der "seit ich denken kann"-Zeit mit mir ins Kino und ins Theater gegangen.
Diesmal aber wollte ich Klarheit! Vorhin beim Kaffeeklatsch mit Mutti habe ich ihre grauen Zellen in Schwung gebracht und wir haben alle Erinnerungen chronologisch geordnet. Mit einer Sicherheit von etwa 95% kann ich nun behaupten:
Ich war 4 Jahre alt und wir schauten "Aladdin" :))
Ich finde, dem Film sollte gar nichts verboten werden. Es wird doch schon genug zensiert, indiziert, protestiert, petitioniert, sonstwasiert, geschnibbelt und verbogen. Adieu künstlerische Freiheit :(
Das ungesündeste am Kino sind wohl immer noch Cola und Nachos ^^
Die Biber Brüder ♥
Dasselbe Erlebniss hatte ich, als "Georgie" (ein japanischer Anime, der früher auf Nickelodeon kam) bei mir eintrudelte. Ich habe alle 45 Folgen in drei Tagen verschlungen und hach... war das schön ^___^
Glückwunsch zum KdW, Smooli :))
Petitionen gegen alles und jeden *augenroll* Als ob man verschleiern könnte, dass im Zweiten Weltkrieg auch Polen ihre eigenen Landsleute ans Messer geliefert haben.
Europäische Kriegsgeschichte meets russische Seifenoper
"Krieg und Frieden" hat eine schöne und abwechslungsreiche Geschichte zu bieten. Das verdankt er den vielen kleinen Einzelschicksalen und auch dem historischen Hintergrund von Napoléons Einmarsch in Russland. Jedoch erstreckt sich dieser Monumentalfilm über monumentale dreieinhalb Stunden. Für diese Laufzeit ist die Story dann doch nicht komplex genug und die Dichte an Ereignissen einfach zu dünn. Das macht das zwar liebevoll aber dennoch gemächlich erzählte Familien- und Historienepos zäh und anstrengend.
Die Bilder der russischen Gesellschaft zur Zeit der Napoleonischen Kriege sind für die 50er wunderschön farbenfroh und detailverliebt. Zu meiner Freude wurde komplett auf theatralisches Schauspiel und melodramatischen Getue verzichtet, wodurch sich ein sehr angenehmes und authentisches Feeling einstellt. Das wird vor allem auch durch die gute und glaubwürdige schauspielerische Leistung der namhaften Hollywood-Stars gefestigt sowie durch die sehr aufwendigen Settings und Kostüme. Musikalisch dezent unterlegt, versucht "Krieg und Frieden" einem den mentalen Aufenthalt in dieser Welt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Figuren durchleben eine stetige Entwicklung und gemeinsam mit ihnen erlebt man ein Erwachsenwerden von Dekadenz bis zur letztendlichen Erkenntnis. Dabei schaffen es verschiedenste Szenen und Dialoge immer wieder die Sinnlosigkeit und Zerstörungswut des Kriegstreibens unaufdringlich zu detektieren.
Freunde von Monumentalfilmen werden hier ein Epos mit berührenden Episoden und optisch beeindruckenden Schlachtszenen erleben dürfen. Ich schätze zwar all den Aufwand und den Schick, dennoch bleibt "Krieg und Frieden" quälend lang und ermüdend.
Ich bin für "Spiel des Lebens" von David Fincher und "Bravo-Traube" von Tim Burton! Yeah, das wär's :)
Die Ausgangssituation ist höchst interessant und wird durch das Intro, das mit bedrückenden Melodien Seeschlachten aus dem Zweiten Weltkrieg zeigt, stimmig eingeleitet. Atmosphärische Filmintros werden leider immer seltener, umso mehr schätze ich sie heutzutage.
Jedoch wird die eindringliche Einleitung und die eigentlich recht spannende Ausgangssituation der Story nicht genutzt und so verläuft alle anfänglich angestaute Neugier relativ schnell im Sande. Obwohl das Vorhaben der Männer aberwitzig und risikoreich ist, schaffte es "Black Sea" nicht, die Zuschauer mitzureißen und langweilt die erste halbe Stunde durch wenig Emotionen, stumpfe Dialoge und unausgereifte Figuren.
Es hat mir durchweg der rote Faden gefehlt, als ob die Geschichte Stück für Stück geschrieben und abgedreht wurde. Teilweise konnte ich die Handlungen der Charaktere und den Ablauf der Szenen gar nicht nachvollziehen. Neben all den Potentialen, die solch eine U-Boot-Abenteuer-Schatzsuche-Story beinhalten und dann auch noch vor dem Hintergrund von sozialen Missständen bezüglich der Lebenssituation der Figuren und deren Umgang während der Zeit im U-Boot sowie der Kritik an der Ausbeutermentalität einiger Großunternehmen, driftet das Survival-Drama einfach zu oft in Belanglosigkeiten ab.
Was "Black Sea" aber gut kann, ist einem das bedrückende und beengte Gefühl näher zu bringen, dass besonders Klaustrophobiker wie mich die Kehlen zuschnürt. Die Bilder des U-Boots in der Dunkelheit des Schwarzen Meeres in trüben Gewässern fernab von jeglichen lebensfreundlichen Bedingungen sind beängstigend. Die dumpfen Melodien und seltsamen Geräusche aus der Tiefe verstärken dieses Gefühl bis zur Unerträglichkeit. Die alte russische Rostlaube, in der die Männer auf Mission gehen, gibt einem nur noch mehr Grund überspannt auf jedes kleine Problem zu regieren. Bei kleinen Problemen bleibt es auch nicht.
Die Dramatik prekärer unverschuldeter und selbstverschuldeter Situation wurde einmal völlig überspitzt und dann wieder beiläufig abgetan. Vielleicht um ein wenig Abwechslung zu schaffen, denn jedes mögliche Szenario an U-Boot-Katastrophen wurde versucht hier reinzubasteln. Hintenraus hat Macdonald dann auch den Punkt verpasst, die Mission anständig abzuschließen und hat sie dann doch etwas zu lau und zu versöhnlich an den Strand gespült.
"Black Sea" punktet mit einer harmonisch unharmonischen Komposition aus Bildern und Ton. Versaut es sich aber mit pseudo-vielschichtigen Charakteren und einer schwerfällig und unfokussiert erzählten Geschichte.
Schöner Beitrag, Kobbi :) Kann mir vorstellen, warum sie dich so fasziniert. Ich wollte diesen Film auch schon lange mal sehen, aber er stand mir bis jetzt leider nie zur Verfügung :/ Bin aber schon gespannt drauf.
Schöner Artikel, Filminspektor :) Der Schmilminspektor hat ganz recht. Mir fehlen auch die Bösewichte, die nicht nur Geld oder die Weltherrschaft wollen und diabolisch lachen. Da gibt man sich echt keine Mühe mehr :( Dabei macht das doch eigentlich den Reiz aus.
Und ja, San Fransokyo sieht wirklich fantastisch aus. Die Bilder sprechen für sich. Das ist einer der Punkte, die mich optisch an "Baymax" am meisten beeindruckt haben.
Ein Film, der bei mir eine Art Karriere hingelegt hat. Als ich ihn das erste Mal im Fernsehen sah, fand ich ihn zwar gut, konnte die teilweise sehr enthusiastischen Wertungen aber nicht nachvollziehen. Seitdem ist ein wenig Zeit vergangen. "Der weiße Hai" ist einer dieser Streifen, die über's Jahr öfter mal im Fernsehen laufen - an Wochenenden, Feiertagen, auf verschiedenen Programmen. Der Hai-Schocker aus den 70ern ist festes Inventar in den Senderarchiven und mit dem Etikett "Klassiker" ein hervorragende Option um das Tagesprogramm aufzuwerten. Und jedesmal wieder bleibe ich an ihm hängen. Ich kann nicht anders.
Einerseits spricht mich "Der weiße Hai" in einer meiner Urängste an. Nein, nicht die Angst vor Haien, ehr diese bedrückende Ungewissheit, was in diesem tiefen Dunkel der Ozeane so alles keucht und fleucht und das diese Wesen natürlich gerade dann an die Oberfläche streben, wenn ich im Wasser plansche. Und wenn mich da auch nur eine Alge am Bein streift und der große Ozean eigentlich ein idyllischer See ist, meine Nebennieren pumpen so viel Adrenalin in meinem Körper, als würde ich meinen Kopf in ein mehrreihig verzahntes Haimaul legen.
Über die gesamte Laufzeit eine bedrohlichen Stimmung zuschüren und sich solcher Ungewissheiten zu bedienen, schafft "Der weiße Hai" scheinbar spielend und hält einem unter einer schweren atmosphärischen Decke gefangen. Was hier in einem Furcht hervorruft, sind nicht die offensichtlichen Ängste in den Gesichtern der Betroffenen und Wissenden, es ist die Unbeschwertheit und Vergnügtheit der Sorglosen und die Gewissenlosigkeit derer, die sich nur um ihren Geldbeutel scheren. Ist die Hysterie dann doch in Gang gesetzt, wird selbst das noch zu einer lukrativen Sache für die Medien. Kritisch auf vielen Ebenen und dabei trotzdem so eingängig, das schafft dieser Film wie kaum ein anderer und macht zudem aus einer simplen Geschichte spannendes Unterhaltungskino. Dass der Ruf bestimmter Tiere damit auch in Verruf gebracht wurde, ist schade, aber auch der undifferenzierten Haltung mancher geschuldet, die ihren Vorteil daraus ziehen möchten.
Auch die Optik konnte meinen recht hohen Ansprüchen gerecht werden. Dabei waren die Mittel in den 70ern doch ehr beschränkt, besonders um eine furchteinflößende Kreatur realistisch darzustellen. Das Modell ist schließlich gelungen und wurde geschickt und im größtmöglichem Maße wirkungsvoll eingesetzt. Nicht nur das Hai-Modell hat einen stereotypen Charakter zugewiesen bekommen, ebenso haben die anderen Hauptfiguren gewisse formelhafte Züge, in denen sich unverhohlen ein Teil der amerikanischen Gesellschaft wiederspiegelt. Vor diesem Hintergrund schaffen die Dialoge und der raffinierte Witz eine weitere tiefere Ebene. Aufgefallen ist mir zudem die authentische Interaktion zwischen den Figuren. Irgendwie wirkt alles so "normal", wobei gerade so ein Tier-Horror-Film doch zu Übertreibungen einlädt. Ein Gefühl, dass sich doch nur höchst selten bei mir einstellt.
Davon mal abgesehen, lässt "Der weiße Hai" durch seine zügige Handlung einfach keine Langweile aufkommen. Die tollen Einstellungen und die alles überdauernde Titelmelodie gibt dem Ganzen eine unverkennbare Note.
All diese Zutaten reifen wie ein guter Wein mit der Zeit und mit jeder Sichtung wächst meine Begeisterung, während ich immer wieder neue Kleinigkeiten entdecke, die mir diesen Film noch schmackhafter machen. Kein Wunder, dass Whitey, der eigentlich freundliche weiße Hai, davon auch gern mal einen Bissen nimmt ;)
Bin sehr gespannt auf "American Sniper" und wie er sich angesichts der unterschiedlichen Wertungen bei mir behaupten wird. Besonders wie er zur Thematik und zur Hauptfigur Stellung beziehen wird, macht mich sehr neugierig.
"Alles hat seinen Preis!"
Das ist dann auch schon alles, was "John Wick" einen mit auf dem Weg gibt. Und auch sonst bietet der Film an Handlung nicht mehr als das, was man schon vom Trailer kennt. Aber dafür hat er noch ein paar schlagkräftige Argumente im Gepäck. Denn so wenig Würze die Story hat, umso mehr bekommt man eine von der stilsicheren Aufmachung gepfeffert.
"John Wick" ist ein wahnsinnig durchgestylter, lässiger Hochglanz-Rache-Thriller mit ordentlich Rumms. Der Keanu schaut zwar wie immer nur mit seinem traurigem Dackelblick aus der Wäsche, doch den knallharten Typen John kann er hier richtig gut. Ist Reeves 'ne coole Sau, oder was?
Man kann es nicht anders sagen, aber irgendwer hat hier echt Geschmack bewiesen - schneidige Anzüge, wahnsinnig tolle Flitzer, stylische Kulissen, trockener Humor, ein kontrastreiches Spiel mit Licht und Schatten. Dazu kommen richtig gute Kampfchoreos. Ruhig gefilmt und ohne schnelle Schnitte kann man sie quasi genießen und zur Abwechslung mal sehen, wer eigentlich gerade wem auf's Maul haut. Wobei man sagen muss, dass doch zum Großteil geschossen wird. Dabei ist das Arsenal an modernen, krawallstarken Handfeuerwaffen nicht zu verachten. Wie besonders Mr. Wick sich professionell und kaltblütig durch die bösen Buben schießt, hat mich ein wenig an "96 Hours" erinnert. Wenn dazu auch noch der quäkige, düstere Sound von Marilyn Manson durch den Saal schallt, hat das ganze Spektakel schon einen gewissen Reiz.
Gefallen haben mir auch die vielen kleinen, sehr interessanten Nebenrollen. Da wird selbst "Der Aufräumer" oder ein Hotelrezeptionist perfekt in Szene gesetzt und als wichtiger Bestandteil eines Systems in die Geschichte eingeführt. Auch der Rest der harten Hunde wie Willam Dafoe oder Ian McShane sorgen für einen gewissen Gangsterflaire und spielen dem actionreichen Streifen gekonnt in die Karten.
Es ist schon irgendwie wie ein Kopf an Kopf-Rennen: Auf der einen Seite die doch recht lahme Vergeltungsstory, die man schnell wieder vergisst und auf der anderen Seite ein optisch brillierender Rambazamba, der mit wenigen Worten auskommt. Tränendrüsendrück-Momente vs. saucoole Fights. Hundewelpenblick vs. ekliger Wegkuckszenen. Let the match begin!
EDDIE! Eddie hat gewonnen *_____* Uiiiiii, das freut mich aber \(^o^)/
Und es läuft nicht mal irgendwo 'ne poplige Highlight-Show im FreeTV :'(
Es ist bunt und niedlich und rasant und ein riesiges Robowabohu :D
Mal ganz ehrlich, Baymax, der Big Hero 6, ist wirklich süß und ich will auch so einen! Er ist ein Sanitäts- und Gesundheitsroboter und spricht dazu auch noch mit der knuffigen Stimme von Bastian Pastewka. Leider wird er später in so ein doofes Helden-Outfit gequetscht und sieht dann... naja, eben nicht mehr ganz so putzig aus.
Disneys neuer Animationsfilm verzaubert mit Farben, mit tollem 3D und einer wirklich guten Animation. Besonders die Stadt San Fransokyo ist stilistisch mehr an San Francisco als an Tokyo angelehnt und sieht fantastisch aus. An der Story bin ich etwas angeeckt. Sie ist zwar unterhaltsam, aber leider doch recht eindimensional. Hier und da wird mal eine gut gemeinte Botschaft reingesteckt und ein offensichtlich sentimentaler Moment verbaut, was einen leicht faden Nachgeschmack bewirkt. Trotzdem ist "Baymax" ein kurzweiliger Spaß und legt eine zügige Handlung vor. Hier und da sind es eben kleine Details, die dem Film einen frischen Anstrich zu geben scheinen - sei es ein kleiner Cameo-Auftritt, die futuristische und doch durchaus realistische Ausstattung, die Verschmelzung zweier sehr unterschiedlicher Kulturkreise oder der anstachelnde Erfindergeist.
Ungünstig fand ich die Auffrischung des Superhelden-Themas, wo doch alle Welt schon lange Ermüdungserscheinungen aufweist. Das bestimmt dann auch knallbunt, laut und wirr die zweite Hälfte des Films. Das mag auch der Grund sein, warum mir besonders die ruhigeren Momente positiv im Gedächtnis geblieben sind. Denn diese waren zumeist liebevoll und erfüllt mit der Intention von Selbstfindung und Engagement... und mit dem drolligen Baymax, der uns nach all den dystopischen Zukunftsvisionen von rebellierenden Robotern mal wieder mit dem technischen Fortschritt versöhnt. Technik ist, was wir draus machen.
Immerhin, jeder dritte von hier hat es auch auf meine Kinoliste geschafft. Wenn dann noch die Trailer überzeugen können, wird das ein sehr abwechslungsreiches Jahr.
Beim Durchstöbern der Kinostarts ist mir aufgefallen, dass einige Filme anlaufen, in denen die bösen Sowjets wieder ihr Unwesen treiben. Egal wie vielversprechend die Besetzung oder sonstiges war, ich habe alle aussortiert. Ich bin mit solchen Geschichten vorerst gesättigt.
...vielleicht nächstes Jahr wieder ;)
In meinem Kopf war es fast wie ein Kammerspiel. Diese fünf Männer eingepfercht in einem Panzer hinter zentimeterdickem Stahl, während draußen der Krieg tobt. Fünf völlig verschiedene Menschen, aus ihrem Leben gerissen, in eine Uniform gesteckt, müssen auf engsten Raum miteinander auskommen und im Ernstfall zusammen perfekt funktionieren. Das sind Menschen, mit denen man sich im normalen Leben vielleicht nie angefreundet hätte, denen man sein Leben nun anvertraut. Aber man rottet sich zusammen, passt sich an, zwangsläufig. Es sind Zweck-Freundschaften - damals notwendig, sogar lebensnotwendig. Kameradschaft hört sich natürlich besser an, aber das klingt schon fast romantisiert. Im Krieg ist eben alles nur zweckerfüllend - Worte, Menschenleben, Freundschaften, Humor. Auch für die Soldaten sind jegliche Ausflüchte in eine vermeintliche Normalität dienlich und legitim, um die Bilder loszuwerden, die sich in das Gedächtnis gebrannt haben, um die Geräusche verstummen zu lassen, die einem immer wieder in den Ohren klingen. Wie könnten diese Soldaten also nicht abgebrüht sein, zynisch und labil. Fury ist ein Panzer voller kaputter Menschen, vom Krieg zerstörte Menschen, die in einer kriegsdienenden Zerstörungsmaschine rumfahren. Und alles um diesen Mikrokosmos herum sind nur schemenhafte Bilder, Personen und Objekte, betrachtet durch einen kleinen Ausguck, direkt hinter dem Fadenkreuz.
Der Fokus auf diese fünf Männer und ihre Beziehungen zueinander, macht "Herz aus Stahl" so eindringlich. Völlige Angespanntheit in einem Moment und ein kumpelhaftes Schulterklopfen im nächsten - fünf tickende Zeitbomben, die jederzeit hochgehen könnten. Dabei ist jeder Charakter ein wenig anders und verkörpert einen anderen Wesenszug.
Im Endeffekt hätte "Herz aus Stahl" den Spannungsbogen ruhig noch etwas mehr auslasten können, aber er findet eine gute Balance zwischen den einzelnen Elementen. Die offensichtliche Gewalt hält sich zurück und doch sind gräuliche Bilder entstanden. Hier wurde weder Brutalität noch der Krieg selbst verherrlicht und auch der typischen Gegenüberstellung der amerikanischen Retter und den kaltblütigen Deutschen wurde versucht zu trotzen. Trotz dass sie teilweise etwas überambitioniert wirkt, ist der Geschichte über Fury und seiner Besatzung doch eindeutig gelungen, einem die schrittweise Entmenschlichung in unmenschlichen Zeiten näher zu bringen. Leider kann auch ein Herz aus Stahl nicht vergessen.