Lydia Huxley - Kommentare

Alle Kommentare von Lydia Huxley

  • 5 .5

    Europäische Kriegsgeschichte meets russische Seifenoper

    "Krieg und Frieden" hat eine schöne und abwechslungsreiche Geschichte zu bieten. Das verdankt er den vielen kleinen Einzelschicksalen und auch dem historischen Hintergrund von Napoléons Einmarsch in Russland. Jedoch erstreckt sich dieser Monumentalfilm über monumentale dreieinhalb Stunden. Für diese Laufzeit ist die Story dann doch nicht komplex genug und die Dichte an Ereignissen einfach zu dünn. Das macht das zwar liebevoll aber dennoch gemächlich erzählte Familien- und Historienepos zäh und anstrengend.
    Die Bilder der russischen Gesellschaft zur Zeit der Napoleonischen Kriege sind für die 50er wunderschön farbenfroh und detailverliebt. Zu meiner Freude wurde komplett auf theatralisches Schauspiel und melodramatischen Getue verzichtet, wodurch sich ein sehr angenehmes und authentisches Feeling einstellt. Das wird vor allem auch durch die gute und glaubwürdige schauspielerische Leistung der namhaften Hollywood-Stars gefestigt sowie durch die sehr aufwendigen Settings und Kostüme. Musikalisch dezent unterlegt, versucht "Krieg und Frieden" einem den mentalen Aufenthalt in dieser Welt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Figuren durchleben eine stetige Entwicklung und gemeinsam mit ihnen erlebt man ein Erwachsenwerden von Dekadenz bis zur letztendlichen Erkenntnis. Dabei schaffen es verschiedenste Szenen und Dialoge immer wieder die Sinnlosigkeit und Zerstörungswut des Kriegstreibens unaufdringlich zu detektieren.

    Freunde von Monumentalfilmen werden hier ein Epos mit berührenden Episoden und optisch beeindruckenden Schlachtszenen erleben dürfen. Ich schätze zwar all den Aufwand und den Schick, dennoch bleibt "Krieg und Frieden" quälend lang und ermüdend.

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    • Ich bin für "Spiel des Lebens" von David Fincher und "Bravo-Traube" von Tim Burton! Yeah, das wär's :)

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        Lydia Huxley 22.01.2015, 16:44 Geändert 23.01.2015, 13:06

        Die Ausgangssituation ist höchst interessant und wird durch das Intro, das mit bedrückenden Melodien Seeschlachten aus dem Zweiten Weltkrieg zeigt, stimmig eingeleitet. Atmosphärische Filmintros werden leider immer seltener, umso mehr schätze ich sie heutzutage.

        Jedoch wird die eindringliche Einleitung und die eigentlich recht spannende Ausgangssituation der Story nicht genutzt und so verläuft alle anfänglich angestaute Neugier relativ schnell im Sande. Obwohl das Vorhaben der Männer aberwitzig und risikoreich ist, schaffte es "Black Sea" nicht, die Zuschauer mitzureißen und langweilt die erste halbe Stunde durch wenig Emotionen, stumpfe Dialoge und unausgereifte Figuren.
        Es hat mir durchweg der rote Faden gefehlt, als ob die Geschichte Stück für Stück geschrieben und abgedreht wurde. Teilweise konnte ich die Handlungen der Charaktere und den Ablauf der Szenen gar nicht nachvollziehen. Neben all den Potentialen, die solch eine U-Boot-Abenteuer-Schatzsuche-Story beinhalten und dann auch noch vor dem Hintergrund von sozialen Missständen bezüglich der Lebenssituation der Figuren und deren Umgang während der Zeit im U-Boot sowie der Kritik an der Ausbeutermentalität einiger Großunternehmen, driftet das Survival-Drama einfach zu oft in Belanglosigkeiten ab.
        Was "Black Sea" aber gut kann, ist einem das bedrückende und beengte Gefühl näher zu bringen, dass besonders Klaustrophobiker wie mich die Kehlen zuschnürt. Die Bilder des U-Boots in der Dunkelheit des Schwarzen Meeres in trüben Gewässern fernab von jeglichen lebensfreundlichen Bedingungen sind beängstigend. Die dumpfen Melodien und seltsamen Geräusche aus der Tiefe verstärken dieses Gefühl bis zur Unerträglichkeit. Die alte russische Rostlaube, in der die Männer auf Mission gehen, gibt einem nur noch mehr Grund überspannt auf jedes kleine Problem zu regieren. Bei kleinen Problemen bleibt es auch nicht.
        Die Dramatik prekärer unverschuldeter und selbstverschuldeter Situation wurde einmal völlig überspitzt und dann wieder beiläufig abgetan. Vielleicht um ein wenig Abwechslung zu schaffen, denn jedes mögliche Szenario an U-Boot-Katastrophen wurde versucht hier reinzubasteln. Hintenraus hat Macdonald dann auch den Punkt verpasst, die Mission anständig abzuschließen und hat sie dann doch etwas zu lau und zu versöhnlich an den Strand gespült.

        "Black Sea" punktet mit einer harmonisch unharmonischen Komposition aus Bildern und Ton. Versaut es sich aber mit pseudo-vielschichtigen Charakteren und einer schwerfällig und unfokussiert erzählten Geschichte.

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        • Schöner Beitrag, Kobbi :) Kann mir vorstellen, warum sie dich so fasziniert. Ich wollte diesen Film auch schon lange mal sehen, aber er stand mir bis jetzt leider nie zur Verfügung :/ Bin aber schon gespannt drauf.

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          • Schöner Artikel, Filminspektor :) Der Schmilminspektor hat ganz recht. Mir fehlen auch die Bösewichte, die nicht nur Geld oder die Weltherrschaft wollen und diabolisch lachen. Da gibt man sich echt keine Mühe mehr :( Dabei macht das doch eigentlich den Reiz aus.
            Und ja, San Fransokyo sieht wirklich fantastisch aus. Die Bilder sprechen für sich. Das ist einer der Punkte, die mich optisch an "Baymax" am meisten beeindruckt haben.

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              Lydia Huxley 20.01.2015, 17:00 Geändert 20.01.2015, 18:47

              Ein Film, der bei mir eine Art Karriere hingelegt hat. Als ich ihn das erste Mal im Fernsehen sah, fand ich ihn zwar gut, konnte die teilweise sehr enthusiastischen Wertungen aber nicht nachvollziehen. Seitdem ist ein wenig Zeit vergangen. "Der weiße Hai" ist einer dieser Streifen, die über's Jahr öfter mal im Fernsehen laufen - an Wochenenden, Feiertagen, auf verschiedenen Programmen. Der Hai-Schocker aus den 70ern ist festes Inventar in den Senderarchiven und mit dem Etikett "Klassiker" ein hervorragende Option um das Tagesprogramm aufzuwerten. Und jedesmal wieder bleibe ich an ihm hängen. Ich kann nicht anders.

              Einerseits spricht mich "Der weiße Hai" in einer meiner Urängste an. Nein, nicht die Angst vor Haien, ehr diese bedrückende Ungewissheit, was in diesem tiefen Dunkel der Ozeane so alles keucht und fleucht und das diese Wesen natürlich gerade dann an die Oberfläche streben, wenn ich im Wasser plansche. Und wenn mich da auch nur eine Alge am Bein streift und der große Ozean eigentlich ein idyllischer See ist, meine Nebennieren pumpen so viel Adrenalin in meinem Körper, als würde ich meinen Kopf in ein mehrreihig verzahntes Haimaul legen.
              Über die gesamte Laufzeit eine bedrohlichen Stimmung zuschüren und sich solcher Ungewissheiten zu bedienen, schafft "Der weiße Hai" scheinbar spielend und hält einem unter einer schweren atmosphärischen Decke gefangen. Was hier in einem Furcht hervorruft, sind nicht die offensichtlichen Ängste in den Gesichtern der Betroffenen und Wissenden, es ist die Unbeschwertheit und Vergnügtheit der Sorglosen und die Gewissenlosigkeit derer, die sich nur um ihren Geldbeutel scheren. Ist die Hysterie dann doch in Gang gesetzt, wird selbst das noch zu einer lukrativen Sache für die Medien. Kritisch auf vielen Ebenen und dabei trotzdem so eingängig, das schafft dieser Film wie kaum ein anderer und macht zudem aus einer simplen Geschichte spannendes Unterhaltungskino. Dass der Ruf bestimmter Tiere damit auch in Verruf gebracht wurde, ist schade, aber auch der undifferenzierten Haltung mancher geschuldet, die ihren Vorteil daraus ziehen möchten.
              Auch die Optik konnte meinen recht hohen Ansprüchen gerecht werden. Dabei waren die Mittel in den 70ern doch ehr beschränkt, besonders um eine furchteinflößende Kreatur realistisch darzustellen. Das Modell ist schließlich gelungen und wurde geschickt und im größtmöglichem Maße wirkungsvoll eingesetzt. Nicht nur das Hai-Modell hat einen stereotypen Charakter zugewiesen bekommen, ebenso haben die anderen Hauptfiguren gewisse formelhafte Züge, in denen sich unverhohlen ein Teil der amerikanischen Gesellschaft wiederspiegelt. Vor diesem Hintergrund schaffen die Dialoge und der raffinierte Witz eine weitere tiefere Ebene. Aufgefallen ist mir zudem die authentische Interaktion zwischen den Figuren. Irgendwie wirkt alles so "normal", wobei gerade so ein Tier-Horror-Film doch zu Übertreibungen einlädt. Ein Gefühl, dass sich doch nur höchst selten bei mir einstellt.
              Davon mal abgesehen, lässt "Der weiße Hai" durch seine zügige Handlung einfach keine Langweile aufkommen. Die tollen Einstellungen und die alles überdauernde Titelmelodie gibt dem Ganzen eine unverkennbare Note.

              All diese Zutaten reifen wie ein guter Wein mit der Zeit und mit jeder Sichtung wächst meine Begeisterung, während ich immer wieder neue Kleinigkeiten entdecke, die mir diesen Film noch schmackhafter machen. Kein Wunder, dass Whitey, der eigentlich freundliche weiße Hai, davon auch gern mal einen Bissen nimmt ;)

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              • Bin sehr gespannt auf "American Sniper" und wie er sich angesichts der unterschiedlichen Wertungen bei mir behaupten wird. Besonders wie er zur Thematik und zur Hauptfigur Stellung beziehen wird, macht mich sehr neugierig.

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                  Lydia Huxley 15.01.2015, 00:06 Geändert 15.01.2015, 00:47

                  "Alles hat seinen Preis!"

                  Das ist dann auch schon alles, was "John Wick" einen mit auf dem Weg gibt. Und auch sonst bietet der Film an Handlung nicht mehr als das, was man schon vom Trailer kennt. Aber dafür hat er noch ein paar schlagkräftige Argumente im Gepäck. Denn so wenig Würze die Story hat, umso mehr bekommt man eine von der stilsicheren Aufmachung gepfeffert.
                  "John Wick" ist ein wahnsinnig durchgestylter, lässiger Hochglanz-Rache-Thriller mit ordentlich Rumms. Der Keanu schaut zwar wie immer nur mit seinem traurigem Dackelblick aus der Wäsche, doch den knallharten Typen John kann er hier richtig gut. Ist Reeves 'ne coole Sau, oder was?
                  Man kann es nicht anders sagen, aber irgendwer hat hier echt Geschmack bewiesen - schneidige Anzüge, wahnsinnig tolle Flitzer, stylische Kulissen, trockener Humor, ein kontrastreiches Spiel mit Licht und Schatten. Dazu kommen richtig gute Kampfchoreos. Ruhig gefilmt und ohne schnelle Schnitte kann man sie quasi genießen und zur Abwechslung mal sehen, wer eigentlich gerade wem auf's Maul haut. Wobei man sagen muss, dass doch zum Großteil geschossen wird. Dabei ist das Arsenal an modernen, krawallstarken Handfeuerwaffen nicht zu verachten. Wie besonders Mr. Wick sich professionell und kaltblütig durch die bösen Buben schießt, hat mich ein wenig an "96 Hours" erinnert. Wenn dazu auch noch der quäkige, düstere Sound von Marilyn Manson durch den Saal schallt, hat das ganze Spektakel schon einen gewissen Reiz.
                  Gefallen haben mir auch die vielen kleinen, sehr interessanten Nebenrollen. Da wird selbst "Der Aufräumer" oder ein Hotelrezeptionist perfekt in Szene gesetzt und als wichtiger Bestandteil eines Systems in die Geschichte eingeführt. Auch der Rest der harten Hunde wie Willam Dafoe oder Ian McShane sorgen für einen gewissen Gangsterflaire und spielen dem actionreichen Streifen gekonnt in die Karten.
                  Es ist schon irgendwie wie ein Kopf an Kopf-Rennen: Auf der einen Seite die doch recht lahme Vergeltungsstory, die man schnell wieder vergisst und auf der anderen Seite ein optisch brillierender Rambazamba, der mit wenigen Worten auskommt. Tränendrüsendrück-Momente vs. saucoole Fights. Hundewelpenblick vs. ekliger Wegkuckszenen. Let the match begin!

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                  • EDDIE! Eddie hat gewonnen *_____* Uiiiiii, das freut mich aber \(^o^)/
                    Und es läuft nicht mal irgendwo 'ne poplige Highlight-Show im FreeTV :'(

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                      Es ist bunt und niedlich und rasant und ein riesiges Robowabohu :D

                      Mal ganz ehrlich, Baymax, der Big Hero 6, ist wirklich süß und ich will auch so einen! Er ist ein Sanitäts- und Gesundheitsroboter und spricht dazu auch noch mit der knuffigen Stimme von Bastian Pastewka. Leider wird er später in so ein doofes Helden-Outfit gequetscht und sieht dann... naja, eben nicht mehr ganz so putzig aus.
                      Disneys neuer Animationsfilm verzaubert mit Farben, mit tollem 3D und einer wirklich guten Animation. Besonders die Stadt San Fransokyo ist stilistisch mehr an San Francisco als an Tokyo angelehnt und sieht fantastisch aus. An der Story bin ich etwas angeeckt. Sie ist zwar unterhaltsam, aber leider doch recht eindimensional. Hier und da wird mal eine gut gemeinte Botschaft reingesteckt und ein offensichtlich sentimentaler Moment verbaut, was einen leicht faden Nachgeschmack bewirkt. Trotzdem ist "Baymax" ein kurzweiliger Spaß und legt eine zügige Handlung vor. Hier und da sind es eben kleine Details, die dem Film einen frischen Anstrich zu geben scheinen - sei es ein kleiner Cameo-Auftritt, die futuristische und doch durchaus realistische Ausstattung, die Verschmelzung zweier sehr unterschiedlicher Kulturkreise oder der anstachelnde Erfindergeist.

                      Ungünstig fand ich die Auffrischung des Superhelden-Themas, wo doch alle Welt schon lange Ermüdungserscheinungen aufweist. Das bestimmt dann auch knallbunt, laut und wirr die zweite Hälfte des Films. Das mag auch der Grund sein, warum mir besonders die ruhigeren Momente positiv im Gedächtnis geblieben sind. Denn diese waren zumeist liebevoll und erfüllt mit der Intention von Selbstfindung und Engagement... und mit dem drolligen Baymax, der uns nach all den dystopischen Zukunftsvisionen von rebellierenden Robotern mal wieder mit dem technischen Fortschritt versöhnt. Technik ist, was wir draus machen.

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                      • Immerhin, jeder dritte von hier hat es auch auf meine Kinoliste geschafft. Wenn dann noch die Trailer überzeugen können, wird das ein sehr abwechslungsreiches Jahr.
                        Beim Durchstöbern der Kinostarts ist mir aufgefallen, dass einige Filme anlaufen, in denen die bösen Sowjets wieder ihr Unwesen treiben. Egal wie vielversprechend die Besetzung oder sonstiges war, ich habe alle aussortiert. Ich bin mit solchen Geschichten vorerst gesättigt.
                        ...vielleicht nächstes Jahr wieder ;)

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                          In meinem Kopf war es fast wie ein Kammerspiel. Diese fünf Männer eingepfercht in einem Panzer hinter zentimeterdickem Stahl, während draußen der Krieg tobt. Fünf völlig verschiedene Menschen, aus ihrem Leben gerissen, in eine Uniform gesteckt, müssen auf engsten Raum miteinander auskommen und im Ernstfall zusammen perfekt funktionieren. Das sind Menschen, mit denen man sich im normalen Leben vielleicht nie angefreundet hätte, denen man sein Leben nun anvertraut. Aber man rottet sich zusammen, passt sich an, zwangsläufig. Es sind Zweck-Freundschaften - damals notwendig, sogar lebensnotwendig. Kameradschaft hört sich natürlich besser an, aber das klingt schon fast romantisiert. Im Krieg ist eben alles nur zweckerfüllend - Worte, Menschenleben, Freundschaften, Humor. Auch für die Soldaten sind jegliche Ausflüchte in eine vermeintliche Normalität dienlich und legitim, um die Bilder loszuwerden, die sich in das Gedächtnis gebrannt haben, um die Geräusche verstummen zu lassen, die einem immer wieder in den Ohren klingen. Wie könnten diese Soldaten also nicht abgebrüht sein, zynisch und labil. Fury ist ein Panzer voller kaputter Menschen, vom Krieg zerstörte Menschen, die in einer kriegsdienenden Zerstörungsmaschine rumfahren. Und alles um diesen Mikrokosmos herum sind nur schemenhafte Bilder, Personen und Objekte, betrachtet durch einen kleinen Ausguck, direkt hinter dem Fadenkreuz.

                          Der Fokus auf diese fünf Männer und ihre Beziehungen zueinander, macht "Herz aus Stahl" so eindringlich. Völlige Angespanntheit in einem Moment und ein kumpelhaftes Schulterklopfen im nächsten - fünf tickende Zeitbomben, die jederzeit hochgehen könnten. Dabei ist jeder Charakter ein wenig anders und verkörpert einen anderen Wesenszug.
                          Im Endeffekt hätte "Herz aus Stahl" den Spannungsbogen ruhig noch etwas mehr auslasten können, aber er findet eine gute Balance zwischen den einzelnen Elementen. Die offensichtliche Gewalt hält sich zurück und doch sind gräuliche Bilder entstanden. Hier wurde weder Brutalität noch der Krieg selbst verherrlicht und auch der typischen Gegenüberstellung der amerikanischen Retter und den kaltblütigen Deutschen wurde versucht zu trotzen. Trotz dass sie teilweise etwas überambitioniert wirkt, ist der Geschichte über Fury und seiner Besatzung doch eindeutig gelungen, einem die schrittweise Entmenschlichung in unmenschlichen Zeiten näher zu bringen. Leider kann auch ein Herz aus Stahl nicht vergessen.

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                          • Habe jetzt irgendwie Lust Armageddon zu kucken :D

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                            • Da hast du ja auch schon gut vorgelegt und ein paar tolle Filme abgegriffen, Smooli. Auf "#Zeitgeist" bin ich auch schon neugierig :)

                              • Witzig und wirkt gleich komplett anders. Besonders die dämliche Lache als Andersons Name eingeblendet wird, ist irre lustig :D

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                                • Unglaublich! Ich hätte gerade echt Lust, die Leute, die das in Auftrag gegeben haben, zu würgen.
                                  Ich habe den Film letztes Jahr in der Sneak gesehen und fand ihn wirklich sehenswert. Humorvoll, klarer britischer Einschlag im Stil und berührend. Die Schwulen- und Lesbenbewegung steht hier von Anfang bis Ende klar im Vordergrund. Da werden sich die paar Käufer dieser DVD bestimmt noch wundern ^^

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                                  • Von "Draft Day" und "Winter's Tale" werde ich mich noch selbst überzeugen. Bei den anderen leuchtet es mir ein, warum sie hier sind. Vom Platz 1 habe ich sogar nie etwas gehört ^^

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                                    • Durchwachsene Top 25, aber im Großen und Ganzen immer noch hübsch anzusehen. Nur für Charlize Theron finde ich einfach kein Argument, warum sie hier vertreten ist :P

                                      • Ich bin mit dieser Top 25 äußerst zufrieden :) Nur mit Mads Mikkelsen und Michael Fassbender konnte ich bisher noch nicht so viel anfangen. Vielleicht habe ich einfach noch nicht die richtigen Filme/Serien mit ihnen gesehen. Weil Weihnachten ist, habe ich ausnahmsweise auch die zwei lieb :D

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                                            Lydia Huxley 21.12.2014, 13:42 Geändert 15.01.2017, 16:48

                                            ❅ Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2014 für mein Lieblings-Alien Alienator ❅

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                                            “The Night Before Christmas” von Clement Clarke Moore
                                            in der Alienator-Lieblingsfilm-Version

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                                            An Halloween vor dem Christfest, da regte im Haus
                                            sich nicht die Klapperschlange und nicht die Fliege, nicht mal eine Maus.
                                            Sieben Strümpfe, die hingen paarweis‘ am Kamin
                                            und warteten drauf, dass der Alien erschien.
                                            Die Gremlins lagen gekuschelt im Bett
                                            und träumten von Darwins Alptraum-Ballett.

                                            Der Pretador schlief tief, und auch RoboCop schlief brav,
                                            wie der Papillon im Winterschlaf,
                                            als draußen vorm Hause God’s Army losbrach,
                                            dass ich aufsprang und dachte: Da stellt jemand Planet der Affen nach!
                                            Ich rannte zum Fenster und Falling Down im Lauf
                                            stieß ich mit Vier Fäuste gegen Rio die knarrenden Läden auf.

                                            Es hatte geschneit, und der weiße Hai lag
                                            so silbern auf allem, als sei's heller Koyaanisqatsi-Tag.
                                            Acht winzige Blues Brothers kamen gerannt,
                                            vor einen ganz, ganz kleinen Zug des Lebens gespannt!
                                            Der Fahrer war das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, so alt und so klein,
                                            dass ich wusste, das kann nur der Alien sein!

                                            Die Blues Brothers kamen daher auf ihren Sneakers wie der Wind,
                                            und der Alte, der pfiff, und er rief: "Wag The Dog, geschwind!
                                            Renn, Jake! Tanz, Otto! Flieg, fliegende Hitz'!
                                            Hui, Elwood! Hui, Howard! Hui, Donner und Blitz!
                                            Auf das heiße Blechdach hinauf, und die Hauswand hinan!
                                            Immer fort mit euch! No Panic! Hui, mein Gespann!"

                                            Wie das Laub, das der Nebel des Grauens die Straßen lang fegt
                                            und, steht was in der Grauzone, in den Himmel hoch trägt,
                                            so trug es das Ding aus einer anderen Welt auf unser Haus
                                            samt Funny Games und samt dem Alien-Nikolaus!
                                            Kaum war das Experiment geschehen, vernahm ich schon schwach
                                            das Stampfen der üblichen Verdächtigen vom Dach.

                                            Da wollt‘ ich mich grad mit Pulp Fiction zuzieh'n,
                                            da plumpste der Alien in den Kamin!
                                            Er war eine American Beauty, vom Kopf bis zum Fuß.
                                            Jetzt klebte er freilich voller Mörderspinnen und Ruß.
                                            Den kleinen Louis trug er huckepack,
                                            und seine außerirdischen Kohlköpfe in seinem Sack.

                                            Ziemlich beste Freunde, wie lustig! Wie blitzte sein Blick!
                                            Zwei glorreiche Halunken, stattlich und schick!
                                            Der Bart war schneeweiß, und der seltsame Mund
                                            sah aus wie beim Terminator, das ist nicht gesund.
                                            In der Hand, da hielt er einen Hitler-Kopf,
                                            mit Heat eingebrannt, stand „Der Unbeugsame“ auf seinem Schopf.

                                            Ich lachte hell, als er wie ein schweigendes Lamm vor mir stand,
                                            die nackte Kanone aus dem Raketenwürmerland.
                                            Er schaute mich an und zog ein Gesicht,
                                            als wollte er sagen: "Stör die Nachtigall nicht!"
                                            Das Talk Radio stopfte er, wie ein Zombie ganz stumm,
                                            in den Strumpf, war fertig, drehte sich um.
                                            Mich überkam die totale Erinnerung.
                                            Er hob den Finger zur Nase, nickte mir zu,
                                            kroch in den Kamin und war fort im Nu!

                                            In den Zug sprang er und pfiff dem Gespann,
                                            da flogen sie schon über Kuckucksnest und Tann.
                                            Doch ich hört' ihn noch rufen, von fern klang es sacht:
                                            "Frohe Hundstage allen, und allen gut' Nacht!“

                                            Das war sie also, die unheimliche Begegnung der dritten Art,
                                            fast so aufregend wie eine Taxi Driver-Fahrt.
                                            Das muss ich meinen GoodFellas Léon und Ronin berichten.
                                            Die stehen auf solche Alien-Geschichten.
                                            Ich hoffe, in den Strümpfen sind auch ein paar Filme mit drin,
                                            vielleicht Herrscher der Zeit, Westworld oder Die letzte Kriegerin.
                                            Nun aber schnell wieder hoch und ab ins Bett,
                                            in ein paar Stunden erwartet mich schon Dawn of the Dead.

                                            … denn dann kommen Oma und Opa aus Gütersloh.
                                            Das letzte verlorene Wochenende mit denen reichte uns scho‘.
                                            Müssen wir unterm Baum wieder Pullover und Socken sehen,
                                            werden sie die beiden sein, die durch die Hölle gehen.
                                            Zwölf Geschworene werden uns hinter Gitter bringen.
                                            und wir Verurteilten werden die Weihnachtslieder im Knast besingen…

                                            Schweißgebadet aus diesem Alptraum erwacht.
                                            Durchatmen, Alienator hat uns doch die Geschenke gebracht!
                                            Darunter sind Filme und Liebe und Glück.
                                            Ich hoffe, er kehrt auch nächstes Jahr zu uns zurück.

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                                            Ich wünsche euch allen, und besonders dem Alienator, wunderbare Weihnachten und eine schöne gemeinsame Zeit mit den Menschen, die ihr liebt.

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                                            • Den nostalgischen Blick auf die Vergangenheit kann ich verstehen und warum der da ist, wurde ja erwähnt. Ich glaube, die Wehmut zur "guten, alten Zeit" ist was normales, egal in welchem Bereich des Lebens, weil der Mensch sich nur an das Gute erinnern möchte.

                                              Die anderen Probleme, siehe Überangebot und Wegwerfgesellschaft, ist kein Problem nur der Filmindustrie sondern der gesamten Wirtschaft. Es läuft auf ungezügeltes Profitstreben hinaus. Daran lässt sich nichts ändern, im Gegenteil, es wird schlimmer.

                                              Wir leben in einer Konsumgesellschaft des Überangebotes, egal ob man von Lebensmittel, Dienstleistungen oder Filme redet. Darüber zu schimpfen ist zwecklos. Allerdings wird das Angebot absolut gesehen nicht schlechter, sondern nur größer. Wir müssen uns "einfach" nur darauf einstellen, dass wir tatsächlich mal unser Gehirn benutzen müssen, um zu selektieren. Was will ich Fernsehen sehen? Welche Filme will ich sehen? Es wird immer überflüssige und minderwertige Restprodukte geben. Ignorieren statt meckern! Und die übrige Zeit nutzen, um das Gute zu genießen :)

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                                              • Da habe ich mich intuitiv für "Wolf of the Wallstreet" entschieden, obwohl er punktetechnisch gleichauf mit "Nightcrwaler", "Her" und "Gone Girl" liegt. Aber WOTW war einfach ein besonderes Kinoerlebnis. "Interstellar" und "GotG" reichen da einfach nicht ran.

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                                                • Ich hatte "Sex on the Beach 2" dieses Jahr in der Sneak gesehen. War das schlechte und grenzwertigste Kinoerlebnis. Aber sowas passiert eben auch mal in der Sneak Preview. Platz 2 teilt sich "The Legend of Hercules" mit "I, Frankenstein" - schon beim Gedanken an diese Filme bekomme ich das Bedürfnis zu gähnen.

                                                  • Was für ein harter Knochen! Ich liebe seine griesgrämigen Rollen, besonders in Filmen wie "Auf der Flucht/Jagd" oder "Doppelmord". Toller Schauspieler, der auch eine umwerfende deutsche Synchronstimme hat.

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