MareikeHB - Kommentare
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Alle Kommentare von MareikeHB
Happy 90th Birthday Mr. Robert Wagner! Danke für sieben Jahrzehnte entspannte Unterhaltung. Meine Favoriten sind in chronologischer Reihenfolge: Prinz Eisenherz von Henry Hathaway (trotz der legendären Perücke), Die gebrochene Lanze von Edward Dmytryk, Kuss vor dem Tode von Gerd Oswald, Feuertaufe von Richard Fleischer, Der Rosarote Panther von Blake Edwards, Harper und die Serien: Ihr Auftritt Al Mundy, Colditz (Geheimtipp) und Hart aber herzlich (my guilty pleasure!).
Carol Reed ist unbestritten ein Meister des britischen Film Noir. Leider wird er als Regisseur immer nur auf diesen Film reduziert. Das erkennt man schon, wenn man die Bewertungsstatistiken seiner Filme einmal auswertet. Dieser Film zählt nicht zu meinen Carol Reed Lieblingsfilmen. Er ist mir irgendwie zu verkopft und die Charaktere lassen mich kalt. Dabei schätze ich Orson Wells und Joseph Cotton als Schauspieler sehr. Der Zither Musik Soundtrack ist zwar zunächst originell, aber das Hauptmotiv ist auf so simple Weise eingängig, dass es mir immer schon bald aus den Ohren wieder herauskommt. Allen Film Noir Fans sei daher auch das unbekanntere, aber unbestrittene Meisterwerk Reeds „Odd Man Out“ und wegen des interessanten historischen Bezugs zum Nachkriegs-Berlin „The Man Between“ empfohlen.
Ob Cary Grant und James Mason die heute ikonische Rolle des James Bonds wohl dankend abgelehnt hätten, wenn sie gewusst hätten, welcher Ruhm sie erwartet hätte? Damals galt der erste Bond Film „Dr. No“ wohl als riskante Low Budget Produktion.
Cary Grant lag ja als möglicher Bond Darsteller irgendwie nahe. James Mason war eher als Charakterdarsteller positioniert. In dem heute weitestgehend vergessenen britischen Spionagefilm aus den 40er Jahren „Spionagering M“ beweist er, dass er die Bond Rolle ebenfalls meisterlich ausgefüllt hätte.
Dr. No war im Ergebnis ein gelungener Start der Reihe, vor allem der Titelsong ist überragend. Allerdings musste ich ihn nach einer erneuten Sichtung doch abwerten, da mir die Inszenierung der „Liebesszenen“ überhaupt nicht zusagte.
Gefangen (Caught) ist ein bitteres Emanzipationsdrama, meisterhaft inszeniert von dem großen Max Ophüls ( im Vorspann internationalisiert als Max Opuls). Ein Model (Barbara Bel Geddes) heiratet des Geldes wegen einen tyrannischen Millionär (großartig: Robert Ryan). Als sie zunehmend unter seiner Nicht- und Missachtung leidet, geht sie ihren eigenen Weg, um sich eine Existenz als Mitarbeiterin in einer Kinderarztpraxis aufzubauen. Dabei verliebt sie sich in einen der beiden Ärzte (James Mason), dem sie jedoch verheimlicht, dass sie bereits verheiratet ist. Ihr Ehemann hat jedoch ein Druckmittel, damit sie ihn nicht verlässt und hält sie schließlich aus Rache wie eine Gefangene... Das Ende des Films hat einen sehr bitteren Beigeschmack und wurde von manchen kritisiert. Ich halte es für brillant, siehe unten. Die kreative Kameraführung, man denke nur an die Szene mit dem leeren Stuhl in der Arztpraxis, und das Schauspiel aller Beteiligten sind exzellent.
SPOILER:
(Vordergründig ist hier die Frau „gefangen“. Aber wer ist hier denn in Wirklichkeit gefangen? Hat hier vielleicht jemand trotz aller Widrigkeiten all seine Ziele erreicht und kann sich auf ein millionenschweres Erbe freuen? )
Ein Liebesdrama für heillose Romantiker! Das Erzähltempo ist eher gemächlich, die Erzählerstimmen aus dem Off sind vielleicht nicht jedermanns Sache. Aber die wunderschönen Bilder und die exquisite Kameraführung entschädigen hier reichlich. Wirklich überragend sind die damaligen Stars: Ava Gardner wegen ihrer schon legendären Schönheit und James Mason wegen seiner düster-charmanten Eleganz. Mit seinem subtilen Schauspiel darf er hier zeigen, dass er einer der größten seiner Zunft war. Ein ruhiger Film zum Schwelgen.
Ein kindgerecht kurzer und kurzweiliger Kinderfilm-Klassiker nach der berühmten Buchvorlage. Zudem war dieser aufwändig produzierte Film ein Höhepunkt deutschen Filmschaffens zu der damaligen Zeit. An dem Drehbuch war neben Erich Kästner kein Geringerer als Meisterregisseur Billy Wilder beteiligt, hier als Billie Wilder. Das mitunter theaterhaft, aufgesetzte Schauspiel wird durch viel Charme wettgemacht. Die Traumsequenz war tricktechnisch wirklich beeindruckend: kunstvoll surreal. Dieser Film ist letztlich eine faszinierende Zeitreise in die Zeit der Weimarer Republik und wurde an Originalschauplätzen gedreht. Hier sieht man Berlin noch vor der ultimativen Zerstörung! Um mit der damaligen Jugendsprache zu sprechen: Da geht man nach einem kolossal knorken Filmerlebnis entspannt in die Klappe (Bett).
Erich Kästner höchstselbst als brillanter Erzähler aus dem Off - allein schon dies macht den Film sehenswert. Elegant inszeniert, mit überdurchschnittlich guten Darstellern versetzt uns dieser Film in eine unterhaltsame Zeitreise zurück in längst vergangene Zeiten. Nur das Ende kommt etwas unvermittelt daher.
Gut geeignet für Kinder ab acht, da der Sprachstil schon etwas gehobener ist als bei den meisten modernen Filmen und die surreale Hänsel und Gretel-Traumsequenz vielleicht etwas zu gruselig für die ganz Kleinen ist.
„Mein Onkel“ von Jacques Tatis ist ein ungewöhnlicher Komödienklassiker mit leisem Humor, der seiner Zeit durch seine modernistischen Kulissen weit voraus war. Was damals absurd und hypermodern erschien, ist heute zum großen Teil Alltagsrealität: Die täglichen Blechlawinen vor der Schule, die vielen Automatisierungen im modernen Haushalt und in Unternehmen, auch das minimalistische Design.
In dieser kalten, kapitalistischen, eingezäunten Umgebung wächst ein Junge auf. Schließlich tritt er in Kontakt mit seinem Onkel Hulot, der in einer gänzlich anderen Welt lebt. Hier dominiert das Vergangene, Dörfliche, Ärmliche, das Miteinander, die Muße und letztlich Freiheit. Tatis Herz schlägt eindeutig für die letztere Welt, auch weil er mit ihr Warmherzigkeit verbindet. Es scheint fast so, als ob er den alten Zeiten nachtrauert. Die Überforderung des Hulots mit der modernen Welt zeigt sich in seiner Sprachlosigkeit.
Tragikomisches Highlight und geheimer Held dieser unterhaltsam überdrehten Serie ist für uns eindeutig Timothy Omundson als "Lassy" Carlton Lassiter.
Für mich eine der besten Komödien überhaupt. Bei aller vordergründigen Übertreibung und Überzeichnung, davon leben ja Komödien meistens, wird hier auch viel psychologisches Allgemeingut thematisiert. Die mimische Ausdrucksfähigkeit von Richard Dreyfuss ist in diesem Film einfach genial. Frank Oz, der als "Meister der Puppen" gleich mehreren Hauptfiguren der legendären Muppet Show seine Stimme lieh, u.a. Miss Piggy, darf hier sein Können als Regisseur unter Beweis stellen.
Das Beste an diesem Film ist der geniale Soundtrack von Ennio Morricone: IAAA, tam tam tam tam tatatam, IAAA tam tam tam tam tatatam...
Äußerst originelle Westerngroteske mit viel schwarzem Humor und Blut. Allerdings ist es mir unbegreiflich, weshalb ein so großartiger Komponist wie Ennio Morricone es nötig hat, sein ikonisches Titelthema aus dem Film "Ein Fressen für die Geier" aus dem Jahre 1970 hier wieder zu verwerten. Auch wenn es aus meiner Sicht eines seiner kompositorischen Meisterstücke ist und sicherlich wert ist, in Erinnerung zu bleiben, wirkt der Song hier uninspiriert und deplatziert. Dafür passt er einfach zu perfekt in die Einführungssequenz des "Ein Fressen für die Geier".
Für mich ist Stefanie Powers ein ganz großer Sympathieträger. Klug, humorvoll, stylisch und mit einer gehörigen Portion natürlichem Charme. Zudem engagiert sie sich mit der William Holden Wild Life Foundation seit vielen Jahren sehr stark für Umwelt-Bildungsprogramme in Kenia. Ihre beste Rolle ist wohl diese: „Und dies ist Mrs Hart, eine traumhafte Frau, einfach toll!“
Meine wohl liebste Anwaltsserie neben Edel und Starck. Absolut sehenswert und bestens unterhaltend. Candice Bergen und James Spader sind in ihren Rollen einfach nur großartig. Die anderen Figuren der Kanzlei können da in meinen Augen nicht mithalten. Allenfalls William Shatner als leibhaftiger Altherrenwitz kann noch durch Schrägheit punkten.
Der Film fühlte sich leider wie ein Sylvesterkater an, vielleicht auch, weil ich den ursprünglichen Film so sehr liebe. Emily Blunt, macht ihren Job noch erstaunlich gut und zeigt eine ähnliche Mischung aus Eleganz, Strenge, dazu Charme mit dem Hauch Selbstverliebtheit wie Julie Andrews in dem Originalfilm. Bei dem Stichwort Originalität versagt der Film jedoch kläglich. Der Soundtrack wie schon 100 Mal gehört, ohne wirkliche Hits. Die Gesangsnummern und Choreo einfallslos inszeniert. Die Kinderdarsteller noch liebenswert, die übrigen Hauptdarsteller farblos. Die großartige Meryl Streep hat einen anstrengenden Kurzauftritt, Colin Firth nimmt man den Bösewicht nicht so recht ab. Für ein erfreuliches Wiedersehen sorgen allerdings die sehr hochbetagten Dick van Dyke und Angela Lansbury in Kurzauftritten. Aber das schlimmste ist, dass es dem Film fast völlig Humor fehlt. Nicht einmal die Disneyzeichentrickfiguren können hier punkten. Da hätte man sich wenigstens eine kleine Scheibe vom übermächtigen Original abschneiden können.
Typischer Hollywood Kriegsfilm, der nicht zu pathetisch ist, allerdings mehr Spannung aufweisen könnte. Die möchte nämlich gerade zu Beginn des Filmes nicht so recht aufkommen, da die Liebesgeschichte zwischen dem alternden Kriegshelden (Robert Mitchum) und der hin und her gerissenen Ehefrau (May Britt) des ihm untergebenen Kampfpiloten (Lee Philips), der seine Angst in Alkohol tränkt und seine Frau vernachlässigt, eher lahm ist. Erst in dem actionbetonteren letzten Teil des Filmes wird es spannender, als die beiden Piloten zusammen mit dem großmäuligen, risikofreudigen Fliegerass (Robert Wagner) sich hinter feindlichen Linien durchschlagen müssen. Die Luftaufnahmen sind für damalige Verhältnisse durchaus beeindruckend, die Produktionstechnik und die Landschaftsaufnahmen gelungen. Das Grauen des Krieges kommt allerdings nur in einer Szene wirklich zum Ausdruck.
Horror Trash im klassischen Stil. Manchmal zum Lachen schlecht, aber die Darsteller, der Soundtrack und einige schräge Kampfszenen machen das Zuschauen noch halbwegs erträglich. Hier gibt es einen echten Wadenbeißer zu sehen (nur die Mumien schmecken nicht so) und ältere Herren Ü 70 (Robert Wagner und Tom Bosley), die Muskelprotze einmal ebenso verprügeln. Robert Wagner darf auch noch mit Caspar van Dien Mumien verprügeln, aber er hat ja auch schon genug Bösewichte in Hart aber herzlich verhauen.
Michael Keaton darf hier als charismatischer Bösewicht ein echter „Birdman“ sein. Das nenne ich in Anspielung auf seinen vielfach ausgezeichneten gleichnamigen Film, der ja bekanntermaßen nicht dem Superheldengenre zuzurechnen ist, eine wirklich kreative Besetzung!
Die Serie lebt von der perfekten Chemie der Hauptdarsteller, der coolen Musik und dem Glamour unter der ewigen Sonne Kaliforniens. In der übertrieben heilen Welt der Harts lauern immer wieder menschliche Untiefen. Das Ehepaar Hart ist in jeder Hinsicht ein Idealbild und steht für echte Werte, verkörpert von zwei Schauspielern mittleren Alters, deren Aussehen nicht zu perfekt ist, so dass noch eine gewisse Bodenhaftung bleibt. Erstaunlich ist, wie oft die Serie im Fernsehen wiederholt wird, z.B. derzeit in erstklassiger Bildqualität im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bei "One". Da macht ein Wiedersehen Freude!
Britischer Humor anno 1946 in einem Film, der im Übrigen nicht als Komödie zu verstehen ist: Sagt der eine zum anderen im Himmel: "Wo sind den hier die Deutschen?" Darauf der andere: "Die müssen erst entnazifiziert werden."
Zu Richard Dreyfuss 70. seien allen Fans diese unbekannteren Filme empfohlen (allesamt großartige Tragikomödien, wie ich finde):
"Duddy will hoch hinaus", "Der Untermieter", "Der große Trick", "Tin Men", "Mond über Parador", "Ein charmantes Ekel".
Wunderbarer zeitlos romantischer Musicalschatz! Selbst die Synchronisation ist hörenswert, da die Sprecher noch ihr Handwerk verstehen. Das Berlinerisch als charmante Sprache der "Unterschicht" ist schon amüsant zu hören. Anders war der sprachlichen Vielfalt der Bürger Londons mit der deutschen Sprache wohl nicht beizukommen.
In einer kleinen Nebenrolle mit Gesangseinlage als Verehrer Audrey Hepburns ist der brillante Sherlock Holmes Darsteller Jeremy Brett zu sehen!
Besonders gut gefällt mir bei "Prinz Eisenherz" der großartige Soundtrack von Franz Waxman im spätromantischen Stil. Dies ist aus meiner Sicht ein Meisterstück der Filmmusik. Den gesamten Soundtrack findet man bei vielen Streaming-Diensten unter dem Originaltitel "Prince Valiant". Außerdem kann man diese alten Abenteuerfilme wenigstens auch noch mit jüngeren Kindern zusammen schauen. Neuere Filme dieser Art haben ja oft einen übertriebenen Realitätsanspruch in Sachen Grausamkeiten. Die Hal Foster Comics sind ebenfalls sehr kurzweilig und zurecht zu Klassikern geworden.
Diese Titanic-Verfilmung kann technisch natürlich nicht mit der Version aus dem Jahre 1997 mithalten. Diese Schwarz-Weißverfilmung setzt ganz andere Akzente. Es handelt sich hier um ein sehr gut konstruiertes und inszeniertes Familiendrama im Kontext der damaligen Zeit. Nicht umsonst wurde das Drehbuch seinerzeit mit einem "Oscar" bedacht und der Regisseur erhielt zumindest eine Nominierung. Letztlich tragen die hervorragenden Schauspieler den kammerspielartigen Film. Barbara Stanwyck zeigt einmal mehr, dass sie eine der großartigsten Schauspielerinnen ihrer Zeit war. Sonnyboy Robert Wagner wurde mit diesem Film zu einem Teenie-Idol der 50er und schreibt in seiner Biografie, mit der deutlich älteren Stanwyck über Jahre eine heimliche Liebesbeziehung gehabt zu haben.
Richard Dreyfuss ist einer der besten Charakter-Darsteller Hollywoods. Oft verkörpert er überzeugend den lebhaft intelligenten wie auch sensiblen Durchschnittsbürger. Als Komödiant ist er erstklassig und verdiente sich für eine solche Rolle in "Der Untermieter" einen "Oscar". Er spielte eine Hauptrolle in drei Klassikern der 70er: "American Graffiti", "Der weiße Hai" und "Die unheimliche Begegnung der dritten Art". In den 80ern überzeugte er überwiegend als Komödiendarsteller in Filmen wie "Zoff in Beverly Hills", "Tin Men", "Stakeout" und "Always". Das Komödien-Highlight "Was ist mit Bob?" folgte in den 90ern sowie der Film "Mr. Hollands Opus", der ihm eine weitere Oscar-Nominierung einbrachte.