MareikeHB - Kommentare
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Alle Kommentare von MareikeHB
Streaming-Tipp: Die feinsinnige Hollywood-Satire „The Player“ gehört sicherlich zu den ganz großen Werken der Regie-Legende Robert Altman. Tim Robbins mimt souverän den rücksichtslosen Produzenten, der über das Wohl und Wehe diverser Drehbuchautoren zu entscheiden hat. Was folgt ist Hollywood Babylon erster Güteklasse: Drohbriefe von einem Unbekannten, ein vertuschter Mord, eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, Preisgabe von künstlerischen Idealen zugunsten des Kommerz, dargestellt in einem Film im Film und ein Ende mit einem äußerst bitteren Beigeschmack. Der Humor kommt dabei eher auf leisen Sohlen daher.
Garniert wird das ganze mit reichlich echten Hollywood Stars, die sich in Mini-Auftritten regelrecht die Klinke in die Hand geben, sich ganz natürlich auf dem Studiogelände, in Restaurants oder auf einer zünftigen Party tummeln. Vielleicht wollte Altman da einen Rekord brechen. Manche Stars sieht man nur für einen Sekundenbruchteil. Von anderen hört man Gesprächsfetzen oder auch gelegentlich kurze Dialogsequenzen. So einigen ist auch eine kleine Rolle in diesem Film vergönnt. Sehr schön ist der gelegentliche Zoom auf klassische Filmplakate, die diverse Wände der Filmschaffenden zieren und oft mit ihrem Titel Bezug auf das Geschehen nehmen. Da freut sich das Cineasten-Herz!
Schön, dass die Streaming Anbieter auch immer einmal interessante, ältere Filme offerieren. Dieser in Mexiko angesiedelte und an Originalschauplätzen gedrehte Spätwestern von Hugo Fregonese bietet jedenfalls spannende Unterhaltung und einige überraschende Wendungen. Und er bietet Schauspieler-Ikonen wie Barbara Stanwyck, Gary Cooper sowie Anthony Quinn! Die Stanwyck sticht dabei mit ihrer Eleganz, ihrem Draufgängertum und ihrer "wilden Glut" wieder einmal besonders heraus.
Die "wilde Glut" bezieht sich aber auch auf die Ölförderer, die immer wieder mit Anschlägen durch mexikanische Verbrecherbanden zu kämpfen haben.
Ja, auch in diesem Film wird das stereotype Bild der Mexikaner gezeigt: rückständig, brutale Banden auf Pferden (hier gibt es auch schon Autos), mit Sombreros und Patronengürtel überkreuz. Der mexikanische Staat ist natürlich machtlos. Dabei hat der in Argentinien geborene Fregonese auf Druck der mexikanischen Regierung wohl einige wirklich mexikofeindliche Szenen herausschneiden lassen! Die Mexikaner waren an der Produktion beteiligt und müssen die Darstellung ihrer Landsleute daher letztlich selber verantworten.
Mit am spannendsten ist jedenfalls die Szene des Sprengstofftransports. Ebenfalls im Jahr 1953 entstand ja auch der Thriller-Klassiker "Lohn der Angst" von Clouzot mit eben diesem Aufhänger. Da kann man zumindest nicht sagen, dass der eine vom anderen abgeguckt hätte.
„Rosenkranz und Güldenstern sind tot“ ist ein intelligent gemachtes Kunstfilm-Meisterwerk von Tom Stoppard nach seinem gleichnamigen Bühnenstück. Für Hamlet- und Shakespeare-Fans dürften der Perspektivwechsel und die Verarbeitung des Originalstoffes in dem Film besonders interessant sein. Je besser man „Hamlet“ kennt, desto mehr wird man diesen Film genießen.
Wer dann noch absurde Komik und anspruchsvolle Geschichten zum Grübeln liebt, wird hier wohl sehr auf seine Kosten kommen. Dieser oft tragikomische Film lädt mit seinen philosophischen und naturwissenschaftlichen Anspielungen zu zahlreichen Interpretationen und Diskussionen ein:
Die Welt ist eine große Bühne. Dies wird durch die immer wieder gewollt stilistisch eingesetzten Bühnen-Inszenierungen auf verschiedensten Darstellungsebenen unterstrichen. Der ständig philosophierend Sinn suchende und naturwissenschaftlich forschende Mensch (verkörpert durch Rosenkranz und Güldenstern) bleibt letztlich ahnungslos und gefangen in seinem Schicksal, ohne das „große Ganze“ zu verstehen. Daher ist sein Streben nach Erkenntnis schlichtweg absurd.
Die Besetzung ist mit Gary Oldman, Tim Roth und Richard Dreyfuss über jeden Zweifel erhaben.
Die britische TV-Produktion „Die Kameliendame“ nach dem bekannten, gleichnamigen Roman von Alexandre Dumas (der Jüngere) ist ein etwas handzahmes Liebes- und Sozialdrama, das im 19. Jahrhundert angesiedelt ist. Geschildert wird die Lebens- und Leidensgeschichte der Kurtisane Camille. Als diese schließlich echte Liebe erfährt, stößt sie auf gesellschaftliche Widerstände... Am hervorstechendsten ist auf jeden Fall die Besetzung mit Colin Firth und Greta Scacchi als junge Liebende sowie Ben Kingsley und John Gielgud in Charakterrollen. Da kann man ja nicht viel verkehrt machen. Kostüm und Ausstattung sind gelungen, die Inszenierung hätte allerdings etwas schwungvoller und weniger brav sein können. Es ist dennoch eine der besseren TV -Produktionen, die trotz der prominenten Besetzung anscheinend in Vergessenheit geraten ist. Dabei gibt es so viel Schlechteres!
Sex, Drugs and Rock´n Roll, so lässt sich „Rocketman“ inhaltlich wohl am ehesten zusammenfassen. Die Geschichte ist dünn, wir erfahren leider kaum etwas über Elton John als Person, was man nicht schon aus der Presse kennt. Aber die farbenprächtige Inszenierung ist gelungen und immer wieder mitreißend. Allein schon wegen der talentierten Darstellerriege ist das Musikspektakel sehenswert. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was für großartige Schauspieler auf der britischen Insel gedeihen! Am meisten überrascht hat mich die Wandlungsfähigkeit Taron Egertons, den ich in den Kingsmen Verfilmungen immer etwas unscheinbar fand, der sich hier aber zurecht einen Golden Globe erspielte. Egerton kann auch fantastisch singen, selbst wenn man hört, dass Elton Johns Stimme in seine Gesangstimme gelegentlich mit herein gemischt wurde. Das Ergebnis der technischen Möglichkeiten ist ja heute oft manipulativ.
Jamie Bell als Bernie Taupin ist ebenfalls sehr überzeugend und ein Sympathieträger. Richard Madden mimt den charmanten, aber ausbeuterischen Produzenten und Liebhaber Elton Johns. Er punktet mit seiner starken Ausstrahlung. Da gibt es auch eine heiße Liebesszene zwischen Agerton und Madden zu sehen. Von Elton Johns Hits gefallen mir übrigens „Goodbye Yellow Brick Road“, „Bennie and the Jets“ und „I‘m Still Standing“ am besten.
Der damalige Schocker „Bel Antonio“ wirft einen äußerst kritischen und mutigen Blick auf die katholisch, konservative „Machogesellschaft“ Italiens in den 1960er Jahren. Wenn man sich in diesem Gesellschaftsportrait das Frauenbild und die gesellschaftliche Erwartungshaltung gegenüber den „Herren der Schöpfung“ im Hinblick auf ihre Männlichkeit einmal anschaut, wähnt man sich wirklich in einem völlig anderen Jahrhundert.
Der Ruf des „schöne Antonio“ (Marcello Mastroianni), ein vielfach umschwärmter Junggeselle, zerbröckelt, als bekannt wird, dass er in seiner arrangierten „Traumehe“ mit der hübschen Tochter aus höheren Kreisen (Claudia Cardinale) seinen „ehelichen Pflichten“ nicht nachkommen kann, so dass seine Ehefrau noch nach einem Jahr Ehe „unberührt“ ist. Das geschockte persönliche Umfeld Antonios reagiert zunächst völlig ungläubig und sucht dann nach Möglichkeiten, die Wahrheit zu vertuschen und den Ruf wiederherzustellen. Dabei sind für die Eltern und Schwiegereltern der äußere Schein, das Ansehen und gesellschaftliche Vorteile immer wichtiger, als das persönliche, individuelle Glück ihrer Kinder.
Jedes Anderssein und jede Individualität wird in dieser unfreien Gesellschaft zur „Impotenz“ und zum Störfaktor, den es auszumerzen gilt. Frauen müssen sich immer zurücknehmen und unterordnen. Die Jüngeren sind auch in sexuellen Fragen erschreckend unaufgeklärt.Trotz allem sind sie hier nicht wirklich das „schwache Geschlecht“, da sie letztlich die treibende Kraft zur Lösung der Probleme im Rahmen der gesellschaftlichen Konventionen sind. Daher tragen sie das System ebenso stark mit wie die Männer.
Das Drama kommt schon manchmal etwas sperrig und dialoglastig daher, aber die schauspielerischen Leistungen der Beteiligten, insbesondere die des melancholischen Mastroianni und die der naiv, unterkühlten Cardinale sind überragend.
Da hört man doch tatsächlich das klassische Zitat "Ruhig, Brauner" in diesem sympathischen, romantisierenden Western namens "Die Weiße Feder", der wie gemacht ist, jüngere Kinder an die Wild-West Thematik heranzuführen. Sympathisch deshalb, da es hier, für einen Western untypisch, gänzlich an unsympathischen Charakteren fehlt. Dennoch prallen hier nicht ohne Konflikte die unterschiedlichen Welten der "Bleichgesicher" und "Indianer" aufeinander, auch wenn diese Auseinandersetzungen weitestgehend unblutig verlaufen.
Dem Zuschauer werden gutaussehende Darsteller in sehr schön fotografierten Landschaften und ansehnliche Massenszenen präsentiert. Die Cheyenne leben in Tipis und sind mit Federn geschmückt, so wie wir es schon als Kinder gelernt haben. Den stolzen Häuptlingssohn spielt Jeffrey Hunter souverän, der trotz seiner braunen Kontaktlinsen natürlich alles andere als eine authentische Besetzung darstellt. Aber das war für die damalige Zeit typisch. Was in meinen Augen noch wichtiger ist, dass hier die Cheyenne charakterlich differenziert dargestellt werden, so dass man mit ihrem Schicksal mitfühlen kann. Sympathiepunkte bekommt auch Robert Wagner als vermittelnder und toleranter Landvermesser, der sich in die hübsche Häuptlingstochter (Debra Paget) verlieben darf. Auch der prinzipientreue Colonel (John Lund) bleibt ehrenhaft und sucht die Auseinandersetzung nur da, wo es unvermeidlich ist. Trotz aller historisch beschönigender Momente wird die Tragik der Landnahme durch die Siedler simpel, aber genauestens, auf den Punkt gebracht. Fakt ist nun einmal leider, dass die amerikanischen Ureinwohner ihren Stolz und Widerstand mit dem Leben bezahlen mussten.
„Erbarmungslos“ zeigt ein faszinierendes Wechselspiel von typischen Western-Clichés und Originalität mit viel Ambivalenz. Zu den Clichés: die (sehr gut eingefangene) weite Landschaft mit obligatorischem Ritt im Sonnenuntergang, ein unsympathischer, sadistischer Gegenspieler (effektiv: Gene Hackmann), die ganze Rachethematik.
Zu den Anti-Clichés traditioneller Western: der unsympathische Gegenspieler vertritt das Gesetz, Clint Eastwood ist der alternde Killer mit einer sehr schlimmen Vergangenheit und trotzdem liebenswert (auch wenn er seine beiden kleinen Kinder einfach einmal für längere Zeit auf der einsam gelegenen Farm zurücklässt und nur den "Geist" seiner um Jahrzehnte! jüngeren, verstorbenen Ehefrau über sie wachen lässt), über Sexualität wird offen gesprochen.
Zum Thema Ambivalenz: Einmal wird hier das Töten in Frage gestellt und dann wieder zelebriert.
Letztlich setzt sich Clint Eastwood mit diesem vielschichtigen Film konsequent selbst ein Denkmal. Die Kamera, die schauspielerischen Leistungen und die Regie sind tadellos. Nur der Soundtrack kommt mitunter etwas kitschig, seicht daher.
SPOILERWARNUNG!!!
Das Ende ist Cliché pur, völlig unrealistisch, wenn man die Vorgeschichte berücksichtigt. Der Showdown könnte aus einem billigen B-Western entstammen und es folgt die Wiederauferstehung des unzerstörbaren Clint Eastwoods, wie man ihn in vielen seiner früheren Western kennen und lieben gelernt hat.
„In brutalen Händen“ ist ein kurzweiliger Entführungsthriller, der in den 1950er Jahren ziemlich reißerisch war. Dazu passt der Originaltitel „Cry Terror!“ nur zu gut. Wie das oft bei derartigen Filmen ist, tritt die eigentliche Erpressungs- und Entführungsgeschichte mit all ihrer (Un-) Glaubwürdigkeit zugunsten diverser Spannungsmomente in den Hintergrund. Gedreht wurde an authentischen Schauplätzen (offensichtlich nicht oder kaum im Studio) was natürlich dem ganzen mehr Realismus verleiht.
Die Besetzung ist großartig. Insbesondere das Gangsterquartett mit dem gefährlichen Boss Rod Steiger, dem zweifelnden Jack Klugman, dem unberechenbaren Neville Brand und der sexy Angie Dickinson mit dem scharfen Dolch ist sehr überzeugend. Wobei Neville Brand als verurteilter Vergewaltiger sicherlich in Sachen Bedrohlichkeit den Vogel abschießt.
Die Entführungsopfer mit einem Kleinkind sind James Mason und Inger Stevens. Die hübsche Inger Stevens agiert gelegentlich ein wenig zu melodramatisch für meinen Geschmack und James Mason sind mit dem Kleinkind die Hände zu sehr gebunden, um sich gegen die Gangster wehren zu können. Auch zeigt er sich mehr verzweifelt und weniger als ein wirklich sympathischer klassischer Held (realistischer ist dies natürlich schon). In Sachen Action spielt Inger Stevens ganz vorne mit, da sie auch einer besonderen Bedrohung durch Neville Brand ausgesetzt ist. Das tut der Gleichberechtigung gut. Aber Mason, der schon in deutlich besseren Rollen glänzen durfte, darf zum Ende auch noch über sich hinauswachsen. Fazit: Nicht perfekt, aber immerhin noch durch einige wirklich starke Szenen überdurchschnittlich gut.
Sin City ist einfach eine geniale Comic-Verfilmung! Stilistisch und ästhetisch hat mich der Film mit seiner Einzigartigkeit sofort gepackt. Die aus dem Off erzählten Comic-Sprechblasen der Vorlage sind ein reines Hörvergnügen. Auch sehe ich Bruce Willis immer sehr gerne. Vor allem in so guten Rollen. Mickey Rourke ertrage ich allenfalls mit ganz viel Make-Up. Das passte hier also auch. Die restlichen namhaften Darsteller können ebenfalls punkten. Super: Babyface Elijah Wood als kannibalischer Killer mit dieser hell erleuchteten Sonnenbrille! Ansonsten brauche ich die vielen Gewaltorgien und aufreizend gekleideten Mädels nicht für mein Glücklichsein. Robert Rodriguez ist einfach der nochmals etwas härtere Tarantino.
„Das Leben ist ein Spiel“ ist ein entspannter Gaunerfilm mit feiner Komik von Meisterregisseur Claude Chabrol. Auch wenn die Geschichte etwas dünn ist und nicht ganz frei von Logiklöchern, punktet dieser Film mit seinen gut aufgelegten erstklassigen Darstellern, insbesondere Isabelle Huppert und Michel Serrault, als cooles Gaunerpärchen. Regie und Kamera, die wunderschöne, farblich durchkomponierte Bilder einzufangen weiß, sind tadellos. Stylish ist der Film mit den exquisit bekleideten Hauptdarstellern auch. Kunst und Ausstattung dominieren letztlich mehr als Action und Spannung, wobei eine Szene mit ihrer schwarzhumorigen Grausamkeit und dem schrägen Dialogwitz schon an Tarantino erinnert.
Was zur Hölle ist dies doch wieder einmal ein höllisch gutes Meisterwerk von Claude Chabrol. In diesem subtil aufgebauten Eifersuchtsdrama, verfällt ein Familienvater und Hotelbesitzer (François Cluzet) zunehmend dem Wahnsinn. Dabei verwischen Realität und die Vorstellungen des Protagonisten zunehmend. Gegenstand seiner obsessiven Eifersucht ist seine äußerst verführerische Ehefrau (Emmanuelle Béart), der er permanente Untreue unterstellt. Tatsächlich kann er in Sachen Ausstrahlung in keiner Weise mithalten. Das kann natürlich nicht gut enden, aber dennoch gibt es ein erstaunliches Ende, das der Regisseur selbst als „Sans Fin“ bezeichnet. Einige Szenen der häuslichen Gewalt waren schon heftig.
Ein echter Schlefaz, der allerdings nur mit den passenden Kommentaren von Oliver Kalkhofe und “Pätter“ einigermaßen zu ertragen ist. Der Titel ist ein Marketing Gag (auf den ich auch reingefallen bin), da diese Jagd niemals stattfindet. Michael Rennie gibt mit seinem in Stein gemeißelten Gesichtsausdruck den Alien im Menschengewand und Karin Dor ist seine hübsche Assistentin. Sie wollen die Erde übernehmen, indem sie klassische Monster schaffen, die die Menschen vernichten sollen. Was bekommt man geboten? Eine völlig wirre Story, ein paar harmlose, unmotivierte Liebestechtelmechtel, einen lahmen Werwolf, einen blutleeren Vampir, Frankensteins Monster genannt Frankenstein und eine vertrocknete Mumie. Alle wie vom Kinderkarneval. Hinzu kommen ein Inspektor namens Tobermann, wirklich null Spannung und schlechte Effekte. Wir lernen, dass Frauen hinderliche Gefühle haben, ansonsten nur kreischende Statisten sind. Die einzige Frau, die ein Monster mit der Waffe tötet, lässt sich kurz vorher von ihm noch abmurksen. Der größte Lacher war der groteske Ausspuch: „Dracula jagt Frankenstein“ als sich die Mumie und der Werwolf gerade jagten!!! Ein total gehirnamputiertes Machwerk!
Wie wärs mit „Didi und Die Rache der Enterbten“, ein äußerst witziger Beitrag zum Thema und mein Lieblingsfilm mit Didi Hallervorden. 😀
Es war einmal wieder ein Film mit James Mason fällig und diesmal war es das klassische Kriegsdrama "Der blaue Max". Es ist schon interessant, dass die Engländer einen Film über eine deutsche Fliegerstaffel im ersten Weltkrieg drehen, in dem die Deutschen einmal nicht durchweg unsympathisch dargestellt werden und dabei auch noch munter englische Doppeldecker abschießen dürfen. Muss sich für die englischen Zuschauer komisch angefühlt haben. Der Film war sogar ein Erfolg.
Handwerklich ist er exzellent gemacht, insgesamt sehr schön bebildert, mit tollen, authentischen Luftaufnahmen. Kein CGI Fake. Als Kriegsfilm gehört er zu den nicht besonders grausamen, ist also auch für zartere Gemüter geeignet. Die Story um den ehrgeizigen Piloten ist eher simpel, aber dafür haben die meisten Charaktere genügend Tiefgang. George Peppert überzeugt in seiner wohl besten Rolle neben "Frühstück bei Tiffany´s" als sehr ansehnlicher, äußerst wagemutiger, ehrgeiziger Pilot Bruno Stachel aus kleinen Verhältnissen. Karl Michael Vogler mimt sehr überzeugend den ritterlichen, ehrenhaften Hauptmann und Vorgesetzten, der seine Probleme mit dem Ehrgeizling hat. Jeremy Kemp ist das selbstbewusste, aristokratische, hochdekorierte Fliegerass, erst Vorbild, dann Konkurrent. James Mason kommt als vorgesetzter General Graf von Klugermann erst später wirklich zum Zuge: aber dann so richtig berechnend, knallhart und eiskalt. Dessen Ehefrau (Ursula Andress) spart hier nicht mit weiblichen Reizen und zeigt sich verführerisch, aber auch besitzergreifend.
Der Film ist also mehr ein psychologisches Drama als ein wirklicher Kriegsfilm, der auch nicht mit Sozialkritik spart. Der für das einfache Volk stehende Protagonist wird letztlich zum Spielball einer dekadenten Oberschicht, die man hier in prächtigen Gelagen sieht und die nur so vor Arroganz sprüht. Auch historisch wird das nahende Kriegsende gut dargestellt, indem auch auf die inneren Unruhen in Deutschland aufmerksam gemacht wird. Untermalt wird das Ganze von einem großartigen Soundtrack Jerry Goldsmiths. Der Film erhielt einen BAFTA für die "künstlerische Leitung" und drei weitere Nominierungen.
Sehr beeindruckend, was Du da wieder zusammengetragen hast! Spontan fällt mir noch ein „Good Thing“ von den Fine Young Cannibals aus dem Film „Tin Man“ Platz 1 USA und Georgy Girl von den Seekers aus dem Film „Georgy Girl“ (ein Lieblingssong meiner Großtante 😀) Platz 1 der USA Cash Box Charts und Nummer 1 in Australien, „Stayin’ Alive“ von den Bee Gees aus dem Film „Nur Samstags Nachts“ Platz 1 USA, „Lose yourself“ von Eminem aus dem Film „8 Mile“ Platz 1 Billboard Charts USA.
Der Zombie nähert sich. Gut, dass ich mein Schießeisen mit genug Munition dabeihabe. Gut, dass mir der zupackende Ving Rhames und der gerissene Ty Burrell, den ich bisher nur aus „Modern Family“ kannte, mit ihren Waffen im Anschlag zur Seite stehen. Und Sarah Polley. Sie nimmt kurz entschlossen den Untoten ins Visier und Kopfschuss. Das Blut spritzt. Die nächsten Zombis nähern sich. Wir feuern unsere Waffen. Kopfschüsse. Das Blut spritzt. Das herausquellende Gehirn hinterlässt Spuren auf Ty Burrells kariertem Hemd. Mehr Zombies, mehr Kopfschüsse. Wir baden im Blut. Wo bleibt Hilfe? Reicht die Munition? Es sind zu viele! Ich schaue in die toten Augen eines Untoten. Spüre seinen Biss am Hals. Aaarrrrgggg! Alles wird dunkel. Jetzt erkenne ich die Welt wieder. Ich habe gesunden Appetit. Auf Menschenfleisch!
Zu „Die Vögel“ passt „Lieber ein Spatz in der Hand, als eine Taube auf dem Dach“, zu Scream „I scream, you scream, we all scream for ice cream“, zu „Nachts im Museum“ „ Nachts ist es kälter als draußen“. Ich höre besser jetzt auf. Das schöne ist ja, dass manche Sprüche gut wörtlich passen, manche in ihrem übertragenen Sinn und andere wiederum einfach nur die Absurdität des Films andeuten oder ironisch sind.
Zu „Ein Hoch auf das Nichts“ passt „Von Nichts kommt Nichts“. Zu Rocky „Wie die Faust aufs Auge“.
Sehr schön und inspirierend 😀! Sowohl zum Titel wie auch zum Inhalt des Films passen noch folgende Sprüche perfekt: zu „Der Kontrakt des Zeichners“ von Peter Greenaway „Ist das Kunst oder kann das weg?“, zu „Abgründe“ (The Upturned Glass, 1947) „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“, zu „Ein neuer Stern am Himmel“ (1954) „Es ist noch kein Stern/Star vom Himmel gefallen“.
„Ein Hoch auf das Nichts“ ist ein absurd poetischer Dokumentarfilm, in dem teils wunderschöne und auch skurrile Aufnahmen aus der ganzen Welt kaleidoskopartig zusammengetragen werden. Leider ist meine Erinnerung an diesen Film schon etwas verblasst, da ich ihn vor zwei bis drei Jahren als Premiere auf Arte gesehen habe. Zu dieser Zeit war der Film nicht einmal in der imdb zu finden. Aber die Aufnahmen wurden weltweit von den unterschiedlichsten Filmemachern zusammengetragen und waren wirklich sehr beeindruckend sowie oft außergewöhnlich. Unterlegt wurde das Ganze von (pseudo) philosophischen Versen über die Absurdität des Daseins, vorgetragen von der tief, markanten Stimme des legendären Sängers Iggy Pop.
„Zorro“ ist irgendwie so eine typische trashig unterhaltsame Actionkomödie aus den 70ern und erinnert ein wenig an die Bud Spencer/ Terence Hill Filme. Dazu passt dann bestens die total schrabbelige Bildqualität des Films im Streaming-Abo. Von dem Gerechtigkeitsdrama der Original-Story, wie z.B. sehr gut dargestellt in dem Klassiker „Im Zeichen des Zorro“, bleibt nicht viel übrig, denn nichts wird wirklich ernst genommen. Vielmehr fliegen hier reichlich die Fäuste und Säbel in teilweise slapstickartigen Action-Sequenzen.
Alain Delon ist jedenfalls ein sehr ansehnlicher und souveräner Zorro, der diese Rolle mit dem nötigen Augenzwinkern meistert. Der Humor ist kindlich, mit einem Diener, der immer nur „mimimi“ sagen kann und damit an die Muppet Show erinnert. Ein korpulenter Offizier bekommt ständig einen auf die Mütze, auch darf seine Hose dabei einmal platzen.
Immer, wenn dann dieser schmierig eingängige Zorro Song das Geschehen untermalt, weiß man nicht, ob man den Ton auf Stumm stellen soll oder einfach nur mitsingen soll. Zum Schluss gibt es dann noch ein ausgiebiges, fast zu ausgedehntes Säbelduell zwischen Gut und Böse. Also zumindest Kinder dürften ihren Spaß an diesem Film haben, wenn ihre verwöhnten Augen die miserable Bildqualität über sich ergehen lassen können.
"Die Mörder sind unter uns" von Wolfgang Staudte ist ein in jeder Beziehung faszinierendes Nachkriegsdrama und zählt wohl zu den historisch bedeutendsten deutschen Filmen überhaupt. Als erste DEFA Produktion nur ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden und mit Soviet Geld finanziert, schuf Staudte eine mutige Abrechnung mit dem nationalsozialistischem Deutschland und seinen Henkern voller Symbolkraft.
Die expressionischen Bilder des völlig zerbombten Berlins und der noch vorhandenen desolaten Behausungen verweisen auf den Gemütszustand der seelisch verwundeten Protagonisten und sind zugleich eine Verbeugung vor den großen deutschen expressionistischen Stummfilmklassikern der 1920er.
Nur der Kriegsverbrecher lebt hier in einer völlig heilen und adretten Welt. Doch dessen Glück wird durch den traumatisierten Protagonisten (Wilhelm Borchert) ernsthaft gefährdet.
Die völlig unterschiedlichen Charaktere werden von den grandiosen Schauspielern unglaublich auf den Punkt gebracht. Die teilweise theaterhafte Überzeichnung dieser Menschen passt perfekt zu dem expressionistischen Konzept. Die junge, bildhübsche Hildegard Knef überzeugte durch ihr natürliches, ausdrucksstarkes Spiel dermaßen, dass Hollywood sie unter Vertrag nehmen wollte. Damals lehnte sie dieses Angebot noch ab, da sie sich als Österreicherin ausgeben und einen anderen Namen annehmen sollte. Sie sah allerdings für eine Frau, die gerade aus dem Konzentrationslager befreit worden ist, viel zu wenig gezeichnet aus.
Auch finden sich im Film viele Aspekte eines Noir Films, insbesondere die perfekt eingesetzten Schatten. Die Kameraführung und Perspektiven überraschen immer wieder. Der Tod eines Menschen wird brillant ohne Worte in Szene gesetzt, indem ein nunmehr verwaister Arbeitsplatz gezeigt wird, die Tür mit ihrem Geläut wie von Geisterhand aufgeht. Erst dann wird der Trauerzug gezeigt. Der Film ist mit seiner kurzen Laufzeit ein kurzweiliges, zeitloses Meisterwerk!
Der Gefangene von Zenda ist ein ganz klassischer, romantischer "Mantel und Degen" Kostüm-Film nach dem gleichnamigen Roman von Anthony Hope mit einem recht ausgefallenen Ende. Die bekannte Geschichte ist immer wieder, auch in Variationen, wie z.B. als Bestandteil der Komödie "Das große Rennen rund um die Welt", verfilmt worden.
Ein "schwacher" Prinz in einem fiktiven Balkanstaat soll durch einen fähigeren Doppelgänger ersetzt werden. Dieser ergreift die Gelegenheit, um einiges "zurechtzurücken", was faul im Staate ist. Den Zuschauern erwarten höfische Liebe, Intrigen und natürlich ein finaler Kampf zwischen Gut und Böse. Da der Balkan damals unter österreichisch-ungarischer Herrschaft stand, klingen die Namen der Protagonisten durch und durch deutsch. Die Inszenierung von Richard Thorpe ist konventionell, das Setting dabei bühnenhaft. Dafür werden die Zuschauer mit erstklassigen Schauspielern und gediegenen Dialogen verwöhnt. Sehr schön z.B. "Ein halbes Königreich für eine Zigarette!" in Anspielung auf Shakespeares "Ein Königreich für ein Pferd" aus "Richard III".
Stewart Granger mimt souverän den klassischen Helden und den schwachen Thronfolger in einer Doppelrolle. Deborah Kerr ist die schauspielerisch nicht so geforderte, aber schön anzuschauende, edelmütige Prinzessin.
Den würzigsten Part hat hier James Mason als äußerst schneidiger und machthungriger Graf Rupert von Hentzau. Leider sieht man ihn mit seiner süffisanten Arroganz erst zum Ende des Films häufiger. Höhepunkt ist dabei der absolut großartige Degen-Kampf zwischen Granger und Mason. Die beiden hatten sich ja auch schon in den legendären britischen Gainsborough Produktionen "The Man in Grey" und "Fanny by Gaslight" aus den 1940ern in den Haaren. Die Kostüme in diesem Film soll Mason übrigens schrecklich gefunden haben. Damit meinte er sicherlich das Baby-Blaue! 😁
Vielleicht sind meine Erwartungen in Sachen Fantasie und Humor durch Monty Python überhöht, aber gerade in Sachen Humor habe ich bei „Time Bandits“ mehr erwartet. Am meisten lachen konnte ich über den kleinen, aber feinen Show Act von John Cleese als wirklich entzückender Robin Hood. Auch David Warner als Oberbösewicht und die sechs originellen „Zwerge“ überzeugen. Die anderen Darsteller, der Junge, Ian Holm und Sean Connery, die beiden letzteren in recht kleinen Rollen, konnten hier nicht wirklich punkten. Trotz allem ist dies eine wirklich fantasievolle und insgesamt recht unterhaltsame (Traum-) Reise durch die Zeit und fantastische Welten.