Obolos - Kommentare

Alle Kommentare von Obolos

  • 7 .5

    ReWatch nach über 10 Jahren.
    An einigen Stellen nicht besonders gut gealtert, an anderen Stellen wirft er weiterhin aktuelle, philosophische Fragen auf.
    ReWatch im Jahr 2034 ist ein Muss! Ob dann Converse All-Star immernoch ein Ding sind?

    • 6

      Technisch auf höchstem Niveau, nette Besetzung, vier kleinere Gags über 120 Minuten Laufzeit und insgesamt leider einfach uninspiriert und unambitioniert. Stangenware eben.

      1
      • 7 .5
        Obolos 31.01.2022, 22:06 Geändert 31.01.2022, 22:06

        Sehr interessante und weiterhin aktuelle Doku. Falls wer Interesse hat:
        Es gibt sie im vollen Stream kostenlos bei der Bundeszentrale für politische Bildung:
        https://fsk16.bpb.de/mediathek/273199/the-cleaners

        Klare Empfehlung!

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        • Schließt das an die Origin Story "Jupiter Ascending" an, oder verwechsel ich da was? :o

          • 9
            Obolos 31.03.2021, 11:55 Geändert 31.03.2021, 11:57

            Sibirien bietet sich geradezu dazu an, es aus westeuropäischer Perspektive als "russisches Hinterland" auszublenden und davon auszugehen, dass die Verbindungslinien zwischen dem eigenen Leben und riesigen (also wirklich extrem großen - keine Übertreibung) Flächen an Land "irgendwo im Nirgendwo" im Prinzip nicht bestehen. "Rentiere auf dünnem Eis" zeigt, dass dem nicht so ist. Dass es vielmehr alle Menschen, die sich das Auseinandersetzen mit globalen Dynamiken leisten können, weil sie keine dringlicheren Probleme wie täglichen Hunger o.ä. zu lösen haben, durchaus etwas angeht, wenn der Permafrost zu tauen beginnt, wenn Waldflächen im Ausmaß von Mitteleuropa brennen und irgendwelche uralten Viren- und Bakterienstämme ganze Landstriche entvölkern.
            "Der Nordpol schmilzt." ist ja inzwischen ein so alter Hut, dass er bedenklicherweise schon an Strahlkraft eingebüßt zu haben scheint. Umso herber wirkt dieser Tiefschlag von Film, aus dem ich persönlich wenig Hoffnung für den Fortbestand einer sinnvollen Lebensgrundlage ziehen konnte.
            Tiere, die wir nur aus dem Zoo kennen, und Menschen, deren Lebensweisen wir trotz Bebilderung nicht einmal ansatzweise nachvollziehen können und deshalb am besten gleich als barbarisch und unzivilisiert abtun, bekommen es deutlich zu spüren, was mit diesem großen, kreiselnd-taumelnden Stein gerade und seit hunderten von Jahren abgeht.
            Es ist immer wieder so leicht zu vergessen, dass wir alle im selben Boot sitzen.

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            • 7

              Ich bin mir sicher, "Anomalisa" nicht komplett verstanden zu haben, denn dieses u.a. von Charlie Kaufman inszenierte Stop-Motion-Drama wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet, aber wenigstens wurde mir der Titel mal erklärt.

              Aber abgesehen davon behandelt der Film eine tiefgehende und teils fast schon beängstigende Thematik, wenn er einen Mann verfolgt, der allein auf der Welt ist oder sich zumindest so fühlt, da er es nicht schafft, eine Verbindung zu seiner Umgebung herzustellen bzw. diese dann auch über einen längeren Zeitraum belebt zu halten.

              Ich war während der Sichtung verwirrt und bin es jetzt irgendwie auch noch, aber zum einen begeistert mich die eindrückliche Symbolisierung von Abstrakta wie der Einzigartigkeit durch bspw. die (eigentlich völlig absurde) Verwendung von einer Stimme für fast alle Charaktere. Es dauerte ein bisschen, bis ich es wahrnahm, aber im Laufe des Films konnte ich die Bedeutung, die der Stimme in "Anomalisa" beigemessen wird, immer besser nachvollziehen. Eine als angenehm, erfrischend, sympathisch empfundene Stimme, vielleicht sogar ein Lachen, ist eine so wichtige Basis für ein kommunikatives Miteinander, dass wir es nur merken, wenn wir eine Stimme mal als außerordentlich nervig, störend, laut, etc. empfinden.
              Außerdem überzeugte mich die Machart der Figuren, die großen Anteil an der Vermittlung dieser Geschichte haben. Nun ja, sie überzeugte mich weniger auf Grund ihrer visuellen Finesse, denn ehrlich gesagt waren die Figuren eher grob designed, hatten ihre Macken und waren zu jeder Zeit als Puppen erkennbar. Aber vielleicht überzeugte die Machart deshalb, weil sie so gut zu diesem Film passte, weil sie die Erzählung an sich vorantrieb und ihr eigene Facetten hinzufügte. In diesem Zusammenhang ist mir besonders auch der ein oder andere Einsatz von Selbstreferenzen in Erinnerung geblieben. Und - das bitte nicht falsch verstehen - "grob designed" soll die Arbeit der Animators in keinster Weise schmälern. Wer den Film gesehen hat, weiß, dass da so die ein oder andere heikle Szene dabei war, die sich nur mit viel Liebe zum Detail und viel Tüftelei überhaupt realisieren lässt.

              Insgesamt sicher kein Feelgood-Film, keiner für einen feuchtfröhlichen Filmabend, aber doch einer, aus dem entgegen aller Tristesse doch positive Schlüsse für sich ziehen kann, wenn man sich drauf einlässt.

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              • 7 .5
                Obolos 21.02.2021, 22:41 Geändert 21.02.2021, 22:45

                Unscharfe Spoiler, denk ich.

                Hochgelobter Film aus dem Hause A24, Coming-of-Age, Social-Media-Gesellschaftskritik - ich erwartete nichts weniger als ein Meisterwerk!
                Während der Sichtung war ich dann schon etwas überrascht, wieviel Witz "Eighth Grade" enthielt - also nicht die 4 Jahre jüngere Version von "Euphoria"'s Rue, wie ich erwartet hatte? Tatsächlich durchlebt Elsie Fisher hier keine derart niederschmetternde Tour de Force, hält aber - und da hat der meiner Meinung nach bei dieser jungen Thematik erstaunlich konventionell produzierte Film seine Stärken - dennoch unbarmherzig drauf, wenn Kayla in Selbstzweifeln untergeht, vergeblich um die Anerkennung der Mitschüler*innen buhlt und gleichzeitig den Versuch dargebrachter Wertschätzung durch ihren Vater ablehnt. In diesen Szenen, in denen Kayla nur schwerlich für sich selbst einstehen kann, weil sie sich zu sehr davon abhängig fühlt, wie andere Menschen sie sehen, ist die überwältigende Unsicherheit quasi spürbar und geht unter die Haut, wofür Fisher mit ihrer guten Performance verantwortlich zeichnet.
                Wir beobachten sie bei einem 90-minütigen Wechselbad der Gefühle, in dem ihr niemand wohlgesonnen scheint, sie auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt ist. Zuhause findet sie ihn nicht bei ihrem Vater, der sie scheinbar nicht versteht, in der Schule auch nicht, wo sie aufgrund ihrer zurückhaltenden Art keine Freunde hat, bei Älteren erlebt sie Dinge, die sie zusätzlich verunsichert zurücklassen.
                So kommt die Persönlichkeitsentwicklung für mich etwas plötzlich und unerwartet, wo sich doch noch alles zum Guten wendet und sie endlich mit Menschen in Kontakt tritt, die vielleicht ebenso nicht ihrem Idealbild entsprechen, aber sie wenigstens so annehmen, wie sie ist.

                Okay, gedankenverlorenes Geschwalle hier, deshalb nochmal kurz und knackig:
                Ein ungewöhnlicher und teils fragmenthafter Film mit zugegebenermaßen kitschigem Ende, der aber Unsicherheit plastisch darstellt wie vielleicht noch nicht zuvor. Eine tolle Performance von Elsie Fisher, die Nebenrollen empfand ich dafür alle als relativ flach. Handwerklich nichts Besonderes, aber das ist wohl nicht die Kategorie, in der dieser Film seine Wirkung entfalten soll. Kann man gucken, aber vielleicht mit weniger hohen Erwartungen als ich! ;-)

                "To be brave you need to be scared." Den merk ich mich!

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                • 8
                  über Kingdom

                  Ich bin wirklich überhaupt kein Fan von Zombie-Stories, also so garnicht.
                  Ich finde sie prinzipiell hohl, denn Zombies dienen in ihrer Rolle als Antagonisten so gut wie immer als eine Blaupause, auf die man irgendwelche random Fähigkeiten und Einschränkungen projizieren kann, die teils - wenn's wirklich ganz mies werden soll - auch einfach während der Story angepasst werden, um der Story mehr Drive oder Spannung zu verleihen. Und außerdem enden sie so gut wie immer in irgendwelchem Gore-Splatter-Gemetzel, was mich generell zu Tode (ha!) langweilt.
                  Es brauchte also ein paar andere Faktoren, um mich davon zu überzeugen, "Kingdom" überhaupt für eine Sichtung in Erwägung zu ziehen - bereut habe ich es nicht!

                  Was mich seit den ersten Bildern faszinierte, war zum einen das (für meinen Horizont höchst ungewöhnliche) Setting, das eine perfekte Grundlage für eine phantastische Geschichte bot. Eben gerade weil ich NICHTS über das mittelalterliche Korea wusste, konnte die Serie eindrückliche Momente kreieren, ohne dass ich sie hätte anzweifeln wollen.
                  Des Weiteren fiel mir direkt die extrem hochwertige Optik ins Auge und ließ mich auf ein liebevoll produziertes Kleinod aus einer mir weitgehend unbekannten Filmindustrie hoffen.
                  Und außerdem bin ich auch nur ein Mensch: Ich sehe Doona Bae, denke mir, dass sie eine hoch-erinnerungswürdige Performance in Sense8 abgeliefert hat, und gehe erstmal davon aus, dass sie das hier auch tut. Also vorgemerkt, zwei Jahre liegenlassen, wie ungefähr alles auf meiner Watchlist und dann aber ab die Post!

                  Ich weiß nach "Kingdom", dass ich weiterhin keine Zombie-Filme und -Serien mögen werden, aber hier mach ich mal eine Ausnahme. Es gibt Gore, es gibt auch mal unlogische Entwicklungen, aber vor allem bietet die Serie einen klug geschriebenen und imposant inszenierten Polit-Thriller, der die Zombies zeitweise zu einer Randnotiz verkommen lässt. Herausragend fotografiert und mit angemessen brachialer Musik unterlegt wird dem Publikum eine Geschichte serviert, die stets als phantastisch erkennbar ist, aber dennoch in der realen Welt verhaftet bleibt, in der Menschen Machthunger zeigen, Fehler machen, Menschlichkeit beweisen.

                  Staffel 1 ist dabei inhaltlich so wunderbar schlüssig und wendungsreich, dass bis auf wirklich eklige Cliffhanger kein Wermutstropfen das Wässerchen zu trüben vermag, aber in Staffel 2 schneidet sich die Serie leider ab der Hälfte teils ins eigene Fleisch (ha!). Vorhersehbarkeit bei gleichzeitiger Sprunghaftigkeit (muss man erstmal schaffen) schleichen sich ein und sorgen für die ein oder andere verpasste Plot-Chance, wobei das Ende (also das Ende vor dem Ende genauer gesagt) dann wieder durchaus zu überzeugen mag.
                  Das Ensemble der Darstellenden hat mich insgesamt überzeugt, auch wenn ich ehrlich gesagt teils völlig den Überblick über die handelnden Personen verloren habe, was wohl daran lag, dass zum einen einfach viele Namen kursierten und die Leute halt auch nicht Peter Müller und Hans Wurst hießen. Die Figuren empfand ich größtenteils zu Anfang als gewöhnungsbedürftig, war aber nach zwei Episoden schon voll drin und konnte die Ausbreitung einer mysteriösen Zombie-Epidemie (Hi 2020, du auch hier?) gespannt verfolgen. Dennoch waren manche Figuren meiner Meinung nach stark überzeichnet und nahmen (vielleicht ja auch so gewünscht) mit ihren Auftritten der Serie immer wieder ihre sonst eher gnadenlose Ernsthaftigkeit. Und auch Doona Baes Rolle als eine von zwei für die Story "relevanten" Frauen bewegte sich häufig auf dem schmalen Grat zwischen "Damsel in Distress" und Heldinnenfigur, auch wenn ich der Serie deswegen insgesamt jetzt nicht den Kopf abreißen (nu reicht's aber!) würde.

                  Apropos insgesamt. Fazit:
                  "Kingdom" ist eine spannungsgeladene Polit-Zombie-Thriller-Serie in spannendem Setting und definitiv mal was Anderes. Sie überzeugt durch eine toll durchgestylte Optik und den (fiktionalen) Einblick in eine eher selten beleuchtete Epoche. Abzüge gibt's lediglich wegen der ein oder anderen erzählerischen Schwäche. Schaut mal rein!

                  5
                  • 6 .5

                    Ein gelungener Film zu einem wichtigen Thema.
                    Die beiden Darstellerinnen zeigen sich so verletztlich, wie ich mir das im frühen 20. Jahrhundert so vorstelle, wenn man aufgrund seiner sexuellen Orientierung noch mit Mistgabeln durchs Dorf gejagt wird.
                    Auch der Schwarz-Weiß-Look gefällt , allerdings muss ich sagen, dass es für Schwarz-Weiß bei mir immer das gewisse Extra braucht, um mich wirklich vollständig zu überzeugen. Die Bilder waren teils ganz fantastisch, aber nicht konstant. Insgesamt wirkte der Film sehr artifiziell auf mich, das betrifft eben u.a. die Bilder bzw. den gesamten Look inkl. Ausleuchtung und das sehr präsente Sounddesign, was für mich letztlich bedeutete, dass ich emotional nur so halb mit an Bord war.
                    Die Geschichte ist an sich hochdramatisch, sodass ich gut verstehen kann, dass man sie verfilmen wollte, aber so recht mag der Funke bei mir nicht überspringen.

                    Dennoch, einfach mal anschauen, ist sicher origineller als so manch andere Veröffentlichung dieser Tage.

                    • 8

                      Twistreich, voller absurder Figuren, tolle Location und starkes Ensemble, macht einfach Spaß und hat irgendwie auch eine ganz süße Message! Zwischenzeitlich mal ein paar minimale Längen, aber definitiv eine Sichtung wert!

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                      • 5 .5
                        über Mank

                        Ein Fincher, dem man den Fincher nicht ansieht.
                        Ganz im Gegensatz zu sonst gefühlte Stangenware ohne Spannung oder großartige Charakterentwicklung. Fühlt sich nicht stimmig an, dass dem Protagonisten Helden-like am Ende ein Erfolg gegönnt wird, ist er im Rest des Films doch nichts weiter als einer der vielen Charaktere, mit denen man sich am liebsten nicht umgeben möchte.

                        • 7

                          Interessantes Familienporträt, dem eine ungeahnte gesellschaftliche Tragweite innewohnt.

                          • 7
                            Obolos 10.04.2020, 15:55 Geändert 10.04.2020, 16:03

                            Re-Watch an Karfreitag. Das passt ja wie Arsch auf Eimer.

                            Vor bestimmt zehn Jahren hatte ich den mal gesehen und sehr gut bewertet.
                            Inzwischen nimmt er nicht mehr diese herausragende Stellung ein, was auch völlig in Ordnung ist.

                            Vor allem handwerklich ist dieser "Klassiker" teilweise wirklich hanebüchen und kaum mitanzusehen.
                            Willem Dafoe ist aber immernoch herausragend!

                            • Das Transformers-Logo ist übrigens ebenso im Prinzip nur die Font Bank Gothic Medium.
                              Gibt's da jetzt auch einen Shitstorm?

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                              • 5

                                Michael Bay, wie er leibt und lebt.
                                Technisch hochwertig und unterhaltsam produziert, ganz gute Action, schicke Bilder, geiler Soundtrack, aber was ist das bitte für eine völlig menschenverachtende Selbstjustiz-Legitimierungs-Aussage?

                                Wenn ich mich einpendeln sollte zwischen inhaltlichen 2/10 und technischen 8/10 komme ich bei 5/10 raus. Klassischer Bay also.

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                                • 9 .5

                                  Nahe der Perfektion.
                                  Man könnte hier viele Worte verlieren, aber die Fassungslosigkeit, mit der ich diese Serie verfolgt habe, ist im speziellen Kontext einer wahren Geschichte, die verhältnismäßig wahrheitsgetreu umgesetzt wurde, das Qualitätskriterium schlechthin.
                                  "Chernobyl" gelingt die Gratwanderung zwischen der Berichterstattung und Information des Publikums sowie der Notwendigkeit, eine dramaturgisch konstruierte Geschichte zu erzählen in einer ganz starken Symbiose, die ich so selten gesehen habe.
                                  Es ist faszinierend, zuzusehen und man lernt ein Stück Geschichte kennen, das für große Teile der Zielgruppe lediglich aus Erzählungen präsent sein dürfte.

                                  Es ist empfehlenswert, nach Sichtung noch einen Faktencheck durchzuführen, sich also tiefergehend mit der Materie zu beschäftigen, aber das, was die Serie leistet, ist schon ganz groß!

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                                  • 8
                                    Obolos 07.01.2020, 22:46 Geändert 07.01.2020, 22:50

                                    Zu lang!
                                    Aber irgendwie auch nicht. Seltsames Monstrum von Film. Irgendwann fand ich die Dialoge etwas ermüdend auf die Laufzeit gesehen, aber an sich war der Film vollgeballert mit Story und demnach weder repetitiv noch schwach. Das Genre Mafia ist hiermit offiziell durchgespielt und das war sicher auch Scorseses Plan.

                                    Vielleicht sind 210 Minuten einfach nur unabhängig vom Film an sich zu viel, um sie auf einmal zu konsumieren. Aber zwei Teile wären auch mega bescheuert gewesen.

                                    Argh! Na gut, 8/10 wegen einer fantastisch tiefen Atmosphäre, großen Darstellern sowie deren Leistungen, einer Geschichte, nach der man wirklich was erlebt zu haben glaubt, und überraschend gut gelungenen Faceliftings.

                                    Abzüge hau ich mal rein wegen meiner Unentschlossenheit und völlig unerklärlichen technischen "Fehlern", die ich jetzt dreisterweise einfach mal so unterstelle. Irgendwelche Jumpcuts, die so garkein Muster aufweisen oder einen Bedeutungsaspekt hinzufügen, das wirkt auf mich nicht wie "künstlerisch", sondern einfach nur wie "vergessen".

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                                    • 6

                                      Reichlich seltsame Komödie mit irischem Einschlag und viel schwarzem Humor. Auf seine eigene Art irgendwie schon lustig, aber auch sehr gewöhnungsbedürftig, weil seicht und langsam erzählt. Identifikation mit den Figuren war auch schwierig.

                                      ~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
                                      https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~

                                      • 4 .5

                                        Tolle Stimme, aber absolut seltsamer und unnahbarer Ansatz eines Konzertfilms. Bin dann gegangen, nachdem ich nach 40 Minuten noch nichts über die Protagonistin erfahren hatte. Für Fans von Franklin aber sicher ein Hochgenuss.

                                        ~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
                                        https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~

                                        • 8 .5

                                          Sehr spezielle Thematik, für deren Umsetzung der Film in aller Regelmäßigkeit eine souveräne Gratwanderung hinlegt zwischen bitterernstem Drama und heiterer Komödie. Respekt! Die Figuren und ihr Handeln sind emotional nachvollziehbar.

                                          ~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
                                          https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~

                                          • 7

                                            Klassiker des Psychothrillers, zigfach zitiert und kopiert. Hopkins mit einer fies guten Leinwandpräsenz, Jodie Foster mit einer heutzutage noch immer recht emanzipatorisch anmutenden Figur. Insgesamt nicht der große Wurf, aber halt legendär.

                                            ~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
                                            https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~

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                                            • 8

                                              Noch immer ganz großes Fernsehen! Die Figuren werden immer kaputter, allen voran Cillian Murphy sieht man den Preis an, den er bezahlt. Herausragend macht diese Staffel die politische Nebenthematik, die aktueller kaum sein könnte.

                                              ~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
                                              https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~

                                              • 9

                                                Wie schafft es dieses Wunder einer Sitcom, auch nach fünf Staffeln noch so frisch daherzukommen? Liebenswerte Figuren, fortschreitende Handlung, tolles Gag-Timing und zum Ende sogar ganz große Gefühle, die bei mir hochkamen - weiter so!

                                                ~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
                                                https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~

                                                • 5 .5
                                                  Obolos 28.12.2019, 02:18 Geändert 28.12.2019, 02:19

                                                  Irgendwas hab ich wohl nicht so ganz mitbekommen. Warum genau ist der hier so beliebt? Ich glaube die Gesellschaftskritik zu verstehen, aber kommt da noch was? Das war ja sonst doch reichlich platt. Keinerlei Empathie mit irgendeiner Figur da.

                                                  ~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
                                                  https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~

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                                                  • 8 .5
                                                    über Joker

                                                    Das ist also dieser "Joker", von dem alle reden?
                                                    Vielleicht leichte Spoiler.

                                                    Ich kann die Kritik bzgl. des Grades an Gewalt ja nicht so ganz nachvollziehen.
                                                    Die Figur des Joker ist, seit ich denken kann, eine der durchgeknalltesten Verbrecherfiguren im Film, beispielhaft sei der Stift-Zaubertrick erwähnt.
                                                    Dass auch der neue Film in gewisser Weise hart, vielleicht stellenweise sogar knüppelhart werden würde, war doch wirklich zu erwarten.
                                                    Zudem lässt sich generell in Filmen eine Zunahme an (roher) Gewalt verzeichnen, sodass "Joker" doch überhaupt nicht mehr groß raussticht. Oder warum ist die Gewaltdarstellung hier jetzt drastischer als beispielweise bei "Once Upon A Time... In Hollywood"?

                                                    Abschließend und überleitend:
                                                    Ich bin großer Gegner von sinnloser Gewaltdarstellung in Filmen. Die braucht's meiner Meinung nach nicht, Torture-Porn und Co. sind absolut nicht meins.
                                                    Bei "Joker" allerdings erfüllt die gezeigte Gewalt klar einen Zweck, dient dem Characterbuilding und entlädt sich außerdem nur in wenigen, kurzen Gewaltspitzen, die dann auch entsprechend Wirkung zeigen.
                                                    Diese kurzen Ausbrüche hatten für mich auch - trotz der grundsätzlichen selbstdarstellerischen Ästhetik, die den Film und auch die Figur des Joker immer umgibt - nie das Potential zum Genießen. Sie waren hart, sie waren unangenehm und keine Freude.
                                                    Und wenn sich die Gewalt des Jokers in nur ein paar kurzen Momenten tatsächlich zeigt, so spielt Gewalt doch im Subtext über große Teile des Films eine wahre Hauptrolle. Allerdings die Gewalt, die Arthur Fleck erfährt!
                                                    Wir erleben eine Abwärtsspirale, die trost- und hoffnungsloser nicht sein könnte.
                                                    Ein Mann, von vornherein nicht vom Glück geküsst, fällt tiefer und tiefer hinein in den Sumpf der Gesellschaft, wird wieder und wieder verstoßen und enttäuscht.
                                                    Die Genesis ergibt vollkommen Sinn.
                                                    Und so ist sein Ausspruch "What do you get, when you cross a mentally ill loner with a society that abandons him and treats him like trash?" sinnbildlich für seine eigene Reise, die an dieser Stelle seinen vorläufigen Höhepunkt findet.
                                                    Dass "Joker" als ein gewaltverherrlichender Film bezeichnet wurde, liegt (wie oben bereits angedeutet) weniger an einer super-ästhetischen Darstellung von Mord und Totschlag, sondern vielmehr daran, dass die Figur, dieser absolute Anti-Held durch seine Darstellung Mitleid verdient und bekommt. Natürlich wollte ich als Zuschauer nicht auf der Seite des offensichtlich geisteskranken Verbrechers sein, aber ich konnte mich mehr schlecht als recht dagegen wehren, denn Arthur Fleck ist einfach ein verdammt armer Hund, der letztlich "nur" auf der Suche nach einer Bühne ist, die er mit seiner egozentrischen Art und seinem Drang zu unterhalten, bespielen kann. Dass er zu entsprechend drastischen Mitteln greift und daran durch Bestätigung natürlich Gefallen findet, ist meiner Meinung nach als sehr direkte Gesellschaftskritik zu verstehen. Einen großen Anteil daran hat natürlich Joaquin Phoenix als Protagonist, der diesen mit einem für einen so großen Blockbuster schon sehr kleinen Darstellerensemble ausgestatteten Film fast alleine schultert. Zazie Beetz ist außerdem natürlich mal wieder zuckersüß.
                                                    Die nur lose angedeutete Verbindung zum Comic-Universum und damit einhergehende große Eigenständigkeit tut "Joker" außerdem sehr gut. Er kann wortwörtlich einfach mal aus der Reihe tanzen und tut das zu einem starken Soundtrack auch ganz wunderbar.
                                                    Außerdem ist die phantastische Kamera zu erwähnen, die eine dem Charakter des Joker angemessene Ästhetik transportiert. Der böse Clown weiß sich auf der Bühne zu präsentieren, genauso wie der Film genau weiß, was er tut. Farben, Formen, Kadrierungen und Fahrten, alles aus einem Guss, abgewechselt mit harten, shaky Sequenzen, die einen richtig mitnehmen - einfach schön.
                                                    Weniger schön, dafür erschreckend empfand ich die erste U-Bahn-Szene, die meiner Meinung nach ganz wunderbar als eigenständiger Kurzfilm funktioniert hätte.
                                                    Eine Szene, die von vorne bis hinten stringent und schlüssig war, eine ganz eigene Dynamik aufbaute und letztlich zu einer Schlüsselszene für die Charakterentwicklung wird. Auch der rohe Look und das wüste, dreckige Setdesign stach für mich hier ganz besonders heraus!
                                                    Auch im Gedächtnis bleiben wird mir die Leichtigkeit, mit der "Joker" den Zuschauer an der Nase herumführt und auf falsche Fährten lockt, um dann mit dem Dampfhammer zuzuschlagen und alle Hoffnung zu zerbersten.

                                                    Obwohl ich hier die reinste Lobhudelei vom Stapel gelassen habe, war meiner Meinung nach doch nicht alles Gold, was auf jeden Fall ziemlich glänzte und glitzerte.
                                                    Der Film braucht recht lang, um in Fahrt zu kommen, und wirkt manchmal repetitiv in den Handlungen bzw. in den Ergebnissen, zu denen die Handlungen führen. Das hing sicher auch damit zusammen, dass ich während der Laufzeit mit einem größeren Showdown gerechnet hatte und mich fragte, wann denn mal das Build-Up käme.
                                                    Nachträglich gesehen war der Showdown sehr gut, aber die Laufzeit davor wirkte doch etwas schleppend.

                                                    Alles in allem definitiv sehenswert. Ich kann nachvollziehen, wenn man "Joker" als Meisterwerk sieht, auch wenn ich das selber nicht unterschreiben würde.
                                                    Ein Totalausfall/Flop ist er aber ganz sicher nicht.

                                                    ~ mein ganzer sicht-salat für 2019:
                                                    https://www.moviepilot.de/liste/watched-19-obolos ~

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