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Alle Kommentare von pischti
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #152
THE BEACH HOUSE (2019) von MissJupiter und RolfMuller
Hätte ich mal nicht die Austern gegessen....
Ein idyllisches Haus am Meer, in dem ein junges Pärchen wieder zueinander finden möchte, ist schon mal ein tolles Setting und als dann auch noch ein alter Freund seines Vaters mit seiner Frau plötzlich aufkreuzt und im Wohnzimmer steht, weiss man noch immer nicht, was einen erwartet, geschweige denn, wie sich der Film entwickeln wird.
Gerade kleinere Independent-Produktionen haben im Horrorbereich immer mal gute Ideen, die weit von den durchschnittlichen Horrorelementen des klassischen Horrorfilms abweichen. Schon Hälfte 1 hat eine wirklich gelungene Atmosphäre, obwohl die sich anbahnende Bedrohung noch gar nicht richtig greifbar ist. Diese nimmt aber im Verlauf immer mehr Gestalt an, bleibt aber dennoch zunächst mysteriös, subtil und stammt so ein bisschen aus der Truhe der legendären Horrorliteratur von H.P. Lovecraft.
Auch wenn handwerklich alles recht simple bleibt, ist der, passend zum Geschehen, immer bedrohlicher werdende Score ein toll eingesetztes Stilmittel von Regisseur Jeffrey A. Brown, der hauptberuflich im Filmgeschäft allerdings eher als Location Manager arbeitet und lediglich bei zwei Filmen mit mäßigem Erfolg hinter der Kamera stand. Der Cast überzeugt und auch die CGI-freien, simplen Effekte sorgen kontinuierlich für eine dichte Atmosphäre.
Fazit: Überraschend guter, in Nebel getränkter, mysteriöser Horrorbeitrag abseits des Mainstreams mit kleineren Body-Horror Einlagen im H.P. Lovecraft'schen Gewand, einem passenden, wenn auch minimalistischen Score und einer atmosphärischen Location.
Liebe Sue, lieber Rob, danke für diesen kleinen, innovativen Horrortipp, der mir echt gut gefallen hat und bei dem ich den niedrigen Com-Schnitt nicht so ganz nachvollziehen kann.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #151
DAS ERWACHEN DER JÄGERIN (2023) von Jelli
Wenn ich etwas mag, dann sind es Filme, in denen mittendrin auch mal das Genre wechselt, bzw. wenn sich zu eher dramalastigeren Inhalten plötzlich Thrillerelemente einfügen.
DAS ERWACHEN DER JÄGERIN, eine Adaption des Romans "Die Moortochter" von Karen Dionne, beginnt eigentlich als eine Art Survivaldrama, welches man aber schnell durchschaut und man erahnen kann, wohin die Reise gehen könnte. Mit einem örtlichen und zeitlichen Cut verleiht Regisseur Neil Burger (u.a. THE ILLUSIONIST, oder auch OHNE LIMIT) dem Film schon nach dem Surival-Intro so einige Dramaelemente, welche die Hauptfigur Helena (hervorragend gespielt von Daisy Ridley) mit ihrer inneren Zerrissenheit näher charakterisieren, ehe er im letzten Drittel nochmal aus der Thrillkanone schießt. Dass Alicia Vikander eigentlich zunächst für die Hauptrolle eingesetzt werden sollte, dann aber absprang - geschenkt. Allerdings wäre mit Morten Tyldum, der als Regisseur eigentlich Vorrang hatte, aber ebenfalls das Projekt verließ, vielleicht noch einiges mehr möglich gewesen. Ob IMITATION GAME oder vor allem der bockstarke Thriller HEADHUNTERS, Tyldum kann gerade solche Kost wunderbar anrichten.
Die Kleinstadtatmosphäre und malerische Naturkulisse von Oregon (Kanada) werden handwerklich durch obligatorische Drohnenfahrten, feine Schnittarbeit und ruhige Kameraführung richtig schick eingefangen und auch der Wechsel zwischen vertrautem Heim und rauher Natur gelingt. Zusätzlich halte ich die Wahl des Filmtitels für perfekt, da dieser den kommenden Verlauf des Films genau beschreibt.
Neben Ridley brilliert (wie immer) auch Ben Mendelsohn, den ich für völlig unterschätzt halte, da er nahezu in jedem Film, den ich mit ihm kenne, richtig abliefert. Auch diverse, wenn auch überschaubare Nebenfiguren fügen sich wunderbar in die Story ein.
Am Ende ist DAS ERWACHEN DER JÄGERIN ein für mich überraschend positiver Genrebeitrag geworden, der das Thema Familie und die Verarbeitung der Vergangenheit beinhaltet, letztlich dann aber zusätzlich auch noch simple Thrillerelemente mit in den Sumpf wirft.
Lieber Jelli, danke für den wirklich sehenswerten Tipp, der mir richtig gut gefallen hat. Läuft bei Prime für umme und bei einem Schnitt von 6,8 von den Buddies (7 Bewertungen, inklusive meiner) nicht die schlechteste Wahl.
DIE SCHRILLEN VIER (BenAffenleck, RolfMuller, Der_Ryan_M und Pischti) ... vergessen sich nicht
#6 VERGISS MEIN NICHT! (2004)
Der Franzose Michel Gondry ist vor allem auf dem Gebiet von Musikvideos ein geläufiger Name. Zunächst im französischen Musikraum unterwegs, hat er im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte schon für etliche auch internationale Künstler, wie die Rolling Stones, Daft Punk, Lenny Kravitz, Foo Fighters, Massive Attack, Sheryl Crow, Kylie Minogue oder Björk Musik in Clips visualisiert. Als Gondry 2004 für ein Gehalt von 395.000 US Dollar mit VERGISS MEIN NICHT ein Filmprojekt umsetzen durfte, war dies für ihn zwar Neuland, mit einer Durchschnitts-imdb-Note von 8,3 versenkte Londry seine Tragikkomödie mit kleineren Sci-Fi- und Fantasyinhalten aber sogar kurzzeitig in den TOP 250 und sie galt somit vorübergehend als einer der am besten bewertesten Filme Allerzeiten.
Mit Jim Carrey's Fratzenschneiderei oder diversen Blödelrollen hatte ich schon immer Probleme und so war in dem Wissen, dass Carrey hier eine etwas ernstere Rolle mimt, mein Interesse schon recht groß. Dass das Ganze dann allerdings für mich wirklich eher zum Vergessen wurde, hätte ich nicht erwartet.
Der Einstieg in die sich entwickelnde Liebesbeziehung zwischen Joel (Jim Carrey) und Clementine (Kate Winslet) funktioniert zwar zunächst einigermaßen und auch wenn kleinere Sci-Fi/Fantasy Elemente beginnen, hat das durchaus Potential, doch spätestens wenn Gondry das surreale Geschehen im Oberstübchen visualisiert und mit künstlerisch wertvollen Elementen bestückt, wird es mir irgendwie zuviel - zu skurril, zu durcheinander und dadurch auch irgendwann einfach zu uninteressant.
Schauspielerisch sicherlich recht solide und auch der zusammengetrommelte Cast ist mit Jim Carrey, Kate Winslet, Mark Ruffalo, Elijah Wood, Kirsten Dunst oder Tom Wilkinson oberstes Regal, das ändert aber nichts daran, dass diese Art der Inszenierung überhaupt nichts für mich ist. Lediglich kleinere visuelle Tricks sind irgendwie sympathisch, wenn auch recht simpel.
Das Ende punktet dann storytechnisch zwar kurzzeitig, gesamtbetrachtend bleibt mein Eindruck aber ziemlich enttäuschend.
Arthouse ist und bleibt für mich ein äußerst anstrengendes Subgenre, die hineingemischten künstlerisch angehauchten Inhalte tun ihr übriges.
Wenn altgediente Actionstars den B-Movie-Actionbereich aufwirbeln, sind die Ergebnisse oftmals leider nicht so berauschend. Auch der neuste Streich der belgischen Spagatgrätsche Jean-Claude Van Damme schwächelt wieder mal bei der Story selbst, auch wenn gerade in Hälfte zwei die Action mit einigen Gewaltspitzen überzeugen kann und auch JCVD, den ich irgendwie richtig gerne mag, sogar schauspielerisch richtig gut abliefert.
Zuviele Figuren, etwas unübersichtliche Verstrickungen, eine viel zu sehr in die Länge gezogene Klärung der Fronten - gerade die erste Hälfte hätte man abkürzen und vor allem anders umsetzen müssen.
JCVD macht aber trotz seines Alters von 64 Jahren nach wie vor einen erstaunlich fitten Eindruck und auch wenn ich mir bei den Actionszenen nicht so ganz sicher bin, ob er tatsächlich noch alles selbst ausführt, sieht es im Großen und Ganzen zumindest danach aus. Zusätzlich hat sein Sohn Kristopher hier anscheinend einen Kurzauftritt, ich konnte ihn im Nachhinein aber nicht ausfindig machen.
Fazit: Leider sehr unterdurchschnittliches Action-Spektakel mit großen Problemen beim Storytelling, einer zu hohen Laufzeit, recht blassen Figuren und einem wirklich schwachen Pacing. Dafür entschädigen zumindest einige härtere Actionszenen in Hälfte 2. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass Kristianna Loken, hier in einer Nebenrolle, erschreckend alt geworden ist.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #150
SEE FOR ME (2021) von Jelli
Erst vor wenigen Tagen kam dieser Tipp von Jelli übers Dashboard reingeflattert. Aufgrund der guten und schnellen Verfügbarkeit über Prime und der positiven Worte erfolgte die zeitnahe Sichtung.
Der erst zweite richtige Spielfilm des Kanadiers (mit japanischen Wurzeln) Randall Okita handelt von einer blinden jungen Frau, die auf die Katze und Villa einer wohlhabenden Frau aufpassen soll, da diese für ein paar Tage verreist. Doch schon bald wird ungebetener Besuch vor der Tür stehen.
Das Setting mit einem abgelegenen, hochmodernen Haus in einem Waldgebiet im Bundesstaat New York erweist sich rasch als Glücksgriff, gibt die gesamte Szenerie dem Ganzen schon im Vorfeld eine gewisse Bedrohlichkeit und Eigenschaften der Isolation. Auch handwerklich zeigt Okita Talent und überzeugt mit einer atmosphärischen Bebilderung der verwinkelten Villa samt sitzenden Schnitten und gutem Timing.
Der wohl beste Schachzug ist, dass die Protagonistin, ein durch eine Erkrankung erblindetes Ex-Skitalent, durch die auch im wahren Leben nach einem mit 20 Jahren erlittenen Schlaganfall erblindete Schauspielerin Skyler Davenport besetzt ist. Dies führt natürlich dazu, dass gewisse Situationen authentischer wirken.
Fazit:
SEE FOR ME ist ein solide inszenierter, kurzweiliger und simpler Genrebeitrag mit einem gesunden Spannungsbogen, kleineren Wendepunkten, einem tollen und passenden Setting und genrebezogen guten schauspielerischen Darbietungen (trotz fehlender bekannter Namen) bei einer angenehmen Laufzeit von knapp 90 Minuten. Irgendwelche abgefahrenen Twist oder Metabenen sollte man hier aber nicht erwarten.
Lieber Jelli, danke für den Tipp und ich ziehe hier sogar identische Punktzahl. Wie schon erwähnt gibt es den Film bei Prime für umme.
Ein Fremder kommt mit seinem 1935er Ford in irgendein Kaff in Kalifornien, um dem Unfalltod seines Bruders auf die Spur zu kommen. Schnell bemerkt er, dass es sich hier definitiv um keinen normalen Unfall handeln kann..
Wenn Martin Sheen hier mit seinem Sumsebrums und in Lederjacke ankommt, riecht es zunächst förmlich nach interessantem 71 minütigen Radmutteranziehen, aber im Motor ist nur ranziges Öl und die Karre fliegt gleich in der ersten Kurve in den Kies.
Auch wenn mit Sheen Sr. und einem jungen Nick Nolte als KfZ-Oberradkappenabschrauber der Cast die Felgen ordentlich glänzen lässt, ist das Pacing einfach für die Schrottpresse. Nichtmal Stunts, geschweige denn die sogar nahezu fehlende Action können hier punkten. Einziger Lichtblick war Thomas Danneberg als Synchronsprecher von Nick Nolte, den man in der Synchronwelt heutzutage einfach wahnsinnig vermisst. Sheen's Stimme war mir unbekannt und Christian Brückner (u.a. Robert De Niro) hat ihn erst ab Ende der 70er Jahre gesprochen.
Fazit: Filmischer Unfall mit prominenten Fahrgästen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #149
TURISTAS (2006) von Superman1895
Wer unseren Superman aka Heinz Horrmann kennt, der weiss, dass die Punkte bei ihm nicht unbedingt locker aus der Hüfte kommen. Umso aufmerksamer wird man, wenn bei ihm trotz Rotstift solide 6 Punkte übrig bleiben.
TURISTAS hat zunächst einmal mit den brasilianischen Regenwäldern ein wirklich tolles Setting und trotz einem etwa 30 minütigen Intro, in dem einem die diversen Figuren vorgestellt werden, findet man recht schnell in die dann immer bedrohlicher werdende Szenerie. Das schon in mehreren Horrorfilmen (ohne übernatürlichen Kram) immer mal gern verwendete Thema ist folglich nicht neu, passt aber für die nicht Ortsansässigen wie das Skalpell in den Sterilisator.
Schauspielerisch ist genrespezifisch alles ok, der Cast mit Josh Duhamel, Melissa George oder auch Olivia Wild recht sehenswert bestückt und auch handwerklich überzeugt TURISTAS mit vor allem auch gelungenen Unterwasseraufnahmen und einer generell gelungenen Locationwahl (u.a. auch Höhlensysteme). Die FSK 18 halte ich allerdings für etwas überzogen.
Unterm Strich ist der Ausflug in den Dschungel hier wirklich solide Kost, einzig und allein sind die etwas stereotypischen Figuren, die in solchen Produktionen aber einfach Mittel zum Zweck sind, und die manchmal zu dunkle Szenerie kleinere Abzugskandidaten. Dafür punktet besagtes Setting.
Dass der Film gerade in Brasilien nicht so gut ankam, kann man als Außenstehender sicherlich verstehen, zeigt er laut Kritikern eine etwas übertriebene Gefährlichkeit dieses Landes. Ehrlicherweise würde aber auch ich definitiv von einem selbständigen Gang in die Regenwälder abraten.
Mein lieber Heinzi, das war ein wirklich schöner Tipp von dir, bei dem ich sogar ebenfalls die 6 Nieren aus dem Kühlschrank hole.
Kennengelernt habe ich Robert Mitchum erst vor Kurzem als Schnapsdrossel in EL DORADO und eines ist definitiv positiv auffällig, Robert Mitchum hat schon Charisma.
Wenn Mitchum hier als Privatdetektiv Marlowe für eine Person aus dem Los Angeles Gangstermilieu ermittelt und eine alte Liebe suchen soll, gestaltet sich das nicht nur schwierig, sondern wird auch im Verlauf immer gefährlicher.
Wie oft sich Marlowe hier ein Glas Whiskey reinorgelt, ist schon sensationell und auch bei Besuchen beim weiblichen Geschlecht atmet er immer locker durch die Hose. Doch trotz einigermaßen stimmiger Figuren ist aber das für mich große Problem bei diesem Streifen, dass die Ermittlungsarbeit oft recht zäh wirkt und zwischendurch für mein Empfinden einfach zu wenig passiert.
Dass man hier in einer sehr kleinen Nebenrolle allerdings ausgerechnet Silvester Stallone sehen darf, ließ mich ja schon fast jubeln und immerhin darf er auch kurz mal den Colt in die Hand nehmen. In einer weiteren Rolle ist unter anderem auch noch Charlotte Rampling in noch sehr jungen Jahren zu sehen.
Trotz, aus meiner Sicht, ganz gelungenem Twist am Ende wiegen diverse spannungsarme Momente einfach zu schwer, um hier das Prädikat "ganz gut" verteilen zu können. Mit etwas Sly-Bonus und dem generell ganz coolen Setting, nämlich L.A. Anfang der 40er Jahre mit leichten Noir-Nuancen, tut es mir zwar etwas weh, hier nur 5 Zähler ziehen zu können, für Freunde des älteren Noir-Stils und unaufgeregter Detektivarbeit könnte FAHR ZUR HÖLLE, LIEBLING aber durchaus eine Sichtung Sinn machen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #148
ALIEN ROMULUS (2024) von fast der gesamten Bande - in chronologischer Reihenfolge (OUROBOROS, Miss_Jupiter, BenAffenleck, Heiko70, Der_Ryan_M, RolfMuller und Chionati)
Die Kreatur "Alien" mit seinem Maddin Schneider Gebiss, wo man immer drauf wartet, dass aus dem Viehzeug mal das Wort "AAAASCHEEEBEEEESCHEEEER" rausfällt, ist für mich nach wie vor eines der bedrohlichsten Geschöpfe der Filmwelt und folglich wäre auch ohne diverse positive Rezensionen aus der Buddyliste jeder neue Vertreter im Franchise für mich absolutes Pflichtprogramm.
Die Kritiken, zumindest auf meinem Dash, waren überwiegend positiv und im Schnitt wahrscheinlich um die 7 Punkte einzuordnen. Die oftmals kritisierten, recht blass erscheinenden Figuren lassen sich aber nicht von der Hand weisen.
Der Einstieg in diese dystopische und düstere Welt gelingt problemlos und trotzdem macht sich schon früh eine gewisse Ernüchterung breit, wenn man das Team mit einem Altersdurchschnitt von Hugh Heffner's Playboy Mansion kennenlernen darf. Auch das Erreichen des Wracks der USCSS Nostromo, denn ALIEN ROMULUS ist storytechnisch genau nach ALIEN 1 angesetzt, wirkt wie eine Spritztour zur nächsten Kneipe.
Dort (schon in den ersten 15-20 Minuten) angekommen macht sich aber flott das handwerkliche Geschick von Regisseur Fede Àlvarez bemerkbar, der schon beim EVIL DEAD Remake oder auch bei DON'T BREATHE ein klares "Ja" zu einem düsteren Inszenierungsstil gab. Das Design der verlassenen Raumstation ist stimmig, die Kameraeinstellungen, Licht- und Schatteneffekte sind auf den Punkt und auch das Soundediting haut bei jeder Türöffnung ordentlich rein.
Der große Schwachpunkt, nämlich die für mich etwas unglücklich gewählten Charaktere, wiegt aber rasch schwer, selbst wenn Cailee Spaeny, die mich schon bei CIVIL WAR als eine der Hauptfiguren positiv überraschte, sich auch hier sichtlich Mühe gibt und schauspielerisch überzeugt. Der Rest der Truppe stammt allerdings vom Reifenfriedhof und ist absolut profillos.
Ein bisschen Alien-typisches Run-and- Hide Gewusel mit immer mal vorhandener Balleritis, die typische Gruppendezimierung und ein etwas modifiziertes Geschöpf am Ende, welches mir gefiel, lassen mich hier zwar nicht unbedingt auf der Raumstation tanzen, im Franchise ist und bleibt ALIEN ROMULUS aber ein recht solider Vertreter mit deutlichen Schwächen, aber auch deutlichen inszenatorischen Stärken.
Ich danke allen für die ganzen Eindrücke in ihren Kommis, durch die eine gewisse, wenn auch geerdete Vorfreude vorhanden war - das Ergebnis war völlig in Ordnung.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #147
EMILY THE CRIMINAL (2022) von Der_Ryan_M
Die vorverurteilte Emily (Aubrey Plaza) fristet ihr Dasein und versucht mit einem schlecht bezahlten Job über die Runden zu kommen, zusätzlich muss sie noch einen Studienkredit abbezahlen. Als eines Tages ihr Arbeitskollege ihr einen Kontakt gibt, über den sie 200 Dollar pro Stunde verdienen kann, klingt dies zwar zunächst verlockend, es wird aber ne heisse Nummer...
EMILY THE CRIMINAL trumpft mit einer wirklich tollen ersten halben Stunde auf, in der der Spannungsbogen ordentlich anwächst und genug Dramatik ins Geschehen hinein gebracht wird, dass es richtig Spaß macht. Aubrey Plaza scheint die Rolle wie auf den Leib geschrieben, denn sie verköpert ihre Figur mit allen emotionalen Facetten und ihrer inneren Unsicherheit äußerst glaubwürdig.
Handwerklich gibts hier nichts zu meckern, denn sowohl Kamera als auch Schnitt sitzen und alle Darsteller liefern zudem solide Leistungen ab. Im Mittelteil versucht man dann einzelnen Figuren etwas mehr Tiefe zu geben, worunter das Pacing aber etwas leidet, zudem fehlt es mir hier am Ende etwas an zusätzlichen Ideen bzw. einfach etwas ausgekleiderteren Szenen. Obwohl ich oft Fan kürzerer Laufzeiten bin, hätte ich mir hier 10 Minuten mehr gewünscht.
Unterm Strich ist EMILY THE CRIMINAL aber dennoch ein recht guter Thriller, der für die kurzweilige Unterhaltung blendend funktioniert und dem lediglich am Ende etwas die Puste ausgeht.
Lieber Ryan, schöner Tipp deinerseits, der richtig gut funktioniert hat.
Die Tage kam ich mir filmtechnisch ein bisschen vor, als wäre ich wie bei TRAINSPOTTING durchs Klo geschwommen. Der Titel klingt ja eigentlich nach einem kurzweiligen Abenteuerfilm, allerdings habe ich den Com-Schnitt erst hinterher gesehen...
Irgendwelche Blagen finden n Knochenkarl im Garten, der n Kompass in der Hand hat. Daraufhin gibts bisschen Brainstorming im Schlumpfzelt und los geht die Gülle.
Das Setting ist völlig einfallslos und wechselt eigentlich nur zwischen einer Wiese in einer Zeit vor mehreren 100 Jahren und der Fauna und Flora im Garten und Umgebung eines Einfamilienhauses . Das wäre fast so als würde man Indiana Jones auf ein Fahrrad setzen und er würde durch sein eigenes Museum fahren. Derjenige, der für diese Einfallslosigkeit verantwortlich ist, müsste eigentlich im nächsten Dorftümpel versenkt werden.
Der Rest sind nervige Charaktere, das Pacing ist aus der Hölle und die Synchro hat die Agentur für Arbeit beauftragt. Nach 81 Minuten ist die Grütze dann auch endlich vorbei und reif für die Tonne.
2,5 Backpfeifen für das komplette Produktionsteam
Ein Mehrfamilienhaus in Berlin, ein großer Polizeieinsatz, eine Leiche und jede Menge verunsicherter Bewohner klingen auf dem Papier zunächst einmal ganz interessant, der Verlauf dieses größenteils sehr dialoglastigen und völlig spannungsfreien Kammerspiels könnte aber einschläfernder kaum sein.
Welche Message Asli Özge uns hier unter die Nase reiben möchte, weiss ich gar nicht. Sind es Vorurteile gegenüber anderen Menschen, ist es generell das Misstrauen gegenüber Fremden, ist es vielleicht auch die Kritik an den Machenschaften irgendwelcher Immobilienhaie? Özge stochert hier in jedem Stockwerk ein bisschen rum, ohne dabei aber auch nur ansatzweise einen roten Faden zu finden.
Schauspielerisch wirkt zwar alles sichtlich bemüht, so richtig auffangen tut dies diese übel riechende BLACK BOX aber auch nicht. Das nichtssagende Ende mit künstlich erschaffener Dramatik hängt dieser Gurke dann auch noch den Trostpreis um.
Fazit: Spannungsfreies , 2-stündiges Gelaber im Wohnblock, bei dem die Leiche wahrscheinlich eher wieder atmet, als dass ich in ne Zweitsichtung gehen würde. Furchtbar!
Wie einige von euch wissen bin ich ja für deutschsprachige Filme, ob nun z.B. aus Deutschland oder Österreich, oft zu haben. Im Horrorbereich habe ich allerdings immer mal meine Probleme.
Eine trockene Alkoholikerin erbt nach dem Tod ihres Vaters, mit dem sie kaum noch Kontakt hatte, das Haus in dem sie großgeworden ist und zieht mit ihrer kleinen Tochter vorübergehend dort ein. Nach dem Einzug in besagtes Haus werden alte innere Dämonen ihrer Kindheit geweckt, die sich unvermeidlich bemerkbar machen.
Sicherlich ist HEIMSUCHUNG, wie so oft beim deutschsprachigen Film, authentisch gespielt und auch das Setting dieses ländlich und abseits gelegenen, älteren Hauses hat seine Stärken. Nur so richtig Gänsehaut mag nie so ganz aufkommen. Die kleineren Horrorelemente sind zu subtil und entfalten auch in audiovisueller Hinsicht kaum Stärke, sodass man eine gelungene Atmosphäre zwar nicht leugnen kann, darüber hinaus aber nichts diese in irgendeiner Art und Weise stimuliert. Zwar sorgen kurze Kontrabaßklänge in den Spannungsmomenten immer mal für eine gewisse Bedrohlichkeit, jedoch verschenkt man gleichzeitig zuviel Potenzial bei anderen Stilmitteln.
Unterm Strich kein schlechter Film und die innere Zerrissenheit der Hauptfigur ist greifbar, für mich aber leider insgesamt deutlich zu wenig, um im Genre gegenüber anderen Vertretern bestehen zu können. Des Weiteren ist der Interpretationspielraum, was nun real und was vielleicht doch übernatürlich ist, nichts Neues.
Manchmal braucht man sie - die Filme mit diversen Wtf-Momenten und ein bißchen Action.
In dieser kurzweiligen belgischen Actionkomödie holt Protagonist Noah (gespielt durch den belgisch/griechischen D.J. Dimitri Thivaios) seinen Bruder mit seinem geliebten Lexus aus dem Knast ab. Schnell ist klar, dass dieser, kaum in Freiheit angekommen , schon wieder einen Coup geplant hat, bei dem alles schief laufen wird.
Das Tempo ist hoch, die Witze liegen irgendwo zwischen flachem New Kids Turbo Niveau, Wtf-Momenten und schwarzem Humor und die Inszenierung ist im B-Movie Bereich auf einem soliden Level. Immer mal streut man neue Figuren ins Geschehen und verpasst ihnen den einen oder anderen Auftritt zum Schmunzeln. Actionszenen, in denen ordentlich auf die Tube gedrückt wird, sind mit einem urigen und sympathischen Retro-Techno-Sound, u.a. ATB (9 pm), Darude (Sandstorm) oder auch Vicious Vic (Universal Nation), untermalt, für dessen Auswahl mit Sicherheit Thivaios selbst verantwortlich war.
Bis zum Ende ist das, bis auf kleinere Ausnahmen, auch ganz unterhaltsam, doch das recht abrupte Finale wirkt leider etwas unkreativ und die Sause hätte irgendwie etwas Besseres verdient gehabt.
Unterm Strich dennoch teilweise ganz witzige, turbulente, kurzweilige Unterhaltung mit Need for Speed Anleihen.
Filme in denen mehrere, teilweise schräge Charaktere interagieren und die noch mit einer gesunden Portion schwarzem Humor ausgestattet sind, haben für mich immer Potenzial für höhere Bewertungen.
Wenn sich hier nacheinander undurchsichtige, teilweise hochgefährliche Figuren in einem Diner in der staubigen Pampa von Arizona mit leerem Tank und Magen treffen und auf die Ankunft des Tanklasters warten, wird man im weiteren Verlauf schnell merken, dass es hier bald richtig knallt.
Obwohl mir im Cast mit Gene Jones, über dessen Leben als Tankwart schon Anton Chigurh (Javier Bardem) in NO COUNTRY FOR OLD MEN per Münzwurf entschied, lediglich ein Darsteller, zumindest optisch bekannt war, ist das hier alles bis in die kleinste Rolle wirklich toll gespielt und alle Darsteller geben ihren jeweiligen Figuren äußerst facettenreiche Eigenschaften, die immer mal mit einem breiten Grinsen verbunden sind. Selbst wenn es hier das erste Mal so richtig eskaliert, befindet man sich bei angenehmer Laufzeit von 90 Minuten erst knapp bei der Hälfte und das Geschehen nimmt einen unerwarteten Verlauf.
Ein bisschen Tarantino, vielleicht sogar ein bisschen Joel und Ethan Coen Vibes geben dieser Diner-Sause vor allem durch ihre teilweise herrlichen Figuren, bissigen Dialoge, einen stimmigen 60er und 70er Jahre angehauchten Soundtrack und dem hohen Spannungslevel eine äußerst sehenswerte Note. Gerade dieser Wechsel zwischen guten Schmunzlern und dann wiederum brachialen, ernsteren Momenten ist total gelungen.
Fazit: Fast schon als Geheimtipp vermittelbar.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #146
DONT MOVE (2024) von Chionati, Jelli und OUROBOROS
Kurzweilige Thriller sind für mich einfach immer feinstes Entertainmentprogramm und nach positiven Stimmen von den Dreien von der Tankstelle war meine Entscheidung recht zügig gefallen, auch wenn bei mir Netflix-Produktionen immer eine gewisse Skepsis auslösen.
Zu Beginn bringt man zunächst erstmal ein bisschen persönliche Dramatik durch einen schweren Schicksalsschlag hinein, was als Intro irgendwie recht locker durch die Bäume flutscht. Nach einer zunächst unaufgeregten Begegnung, wird es dann aber recht dramatisch und das Ganze nimmt Fahrt auf.
Wer sich gern mal den Arztkittel von Prof. Röntgen anzieht und mit der Logikfeile ganze Drehbücher auskratzt, der wird hier schnell mit der Stirn die Tischplatte tapezieren, aber das ist für mich alles halb so wild. Das Tempo ist ordentlich, die Location mit ihren dichten Wäldern (hier Bulgarien) sieht prima aus und auch handwerklich kann man nahezu alles durchwinken. Selbst der Gegenspieler ist diabolisch genug, um einen gewissen Thrill zu verursachen. Einzig und allein wünsche ich mir immer wieder epische Abgänge dieser Kackbratzen, die meist nicht eintreten. Hier müssen Filmemacher einfach mal Seminare alter 80er und 90er Jahre Hasen besuchen.
Fazit:
Schnelle, solide Nummer für Zwischendurch. Ich mag es.
Der Dank geht an die drei Atzen Chio, Jelli und OUROBOROS - ein schöner Tipp.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #145
ARCADIAN - SIE KOMMEN IN DER NACHT (2024) von Maniac
Für Survivalstreifen, ob nun mit Sci-Fi, Horror- oder Dramaanteilen gemixt, bin ich eigentlich immer zu haben und in Verbindung mit André's lobenden Worten und Nic Fuckin' Cage als Familienoberhaupt führte kaum ein Weg an ARCADIAN vorbei.
Von der postapokalyptischen Welt und irgendwelchen Ursachen sieht man recht wenig, denn das kurz gehaltene Intro mit nachfolgendem Zeitsprung gibt recht wenig preis. Das restliche Szenario beschränkt sich auf das Haus, in dem Paul (Cage) mit seinen beiden Söhnen Joseph (Jaeden Martell) und Thomas (Maxwell Jenkins) wohnt, und die ländliche, idyllisch wirkende Kulisse mit Irlands weitem Grün als Drehort.
Gerade die erste Hälfte, in der man die Bedrohung in Form von Kreaturen nur angedeutet zu sehen bekommt, sorgt für eine gute Spannungskurve und auch das Dreiergespann ist einem mit Cage als fürsorglichen Vater sympathisch. Diverse kleinere Nebenrollen füllen den Cast, lassen ihn aber überschaubar.
Mit Enttarnung der Bedrohung in voller Pracht muss man bei für mich nicht ganz geglücktem Creature-Design zwar ein paar Abstriche machen, kleinere Long Shots haben aber immer mal Potenzial für vereinzelte Spannungsmomente, auch machen es alle Jungdarsteller richtig gut und geben ihren Figuren ein gewisses Profil.
Sicherlich besitzt ARCADIAN nicht die Figurentiefe des überragenden Genrebeitrags THE ROAD und auch die Vater-Söhne Beziehung ist nicht so intensiv wie in meiner absoluten Genrereferenz, und trotzdem ist ARCADIAN mit knapp 90 Minuten angenehm kurzweilig, ist handwerklich, bis auf die teilweise recht unrunde Kameraführung, solide umgesetzt und besitzt neben gelungenem Pacing vor allem eine tolle Szenerie.
Lieber André, danke für den gelungenen Genrebeitrag, der zwar das Rad nicht neu erfindet, der aber als solide Unterhaltung angesehen werden kann.
Unsere Protagonistin erbt von ihrem Papi, mit dem kaum Kontakt bestand, einen alten Pub in Berlin. Hier könnte doch eigentlich schon Schluss sein, wäre ne tolle Geschichte gewesen.
Doch statt sich ordentlich einen hinter die Binde zu kippen, ist in dem recht bedrohlich erscheinenden Gemäuer nicht alles so feuchtfröhlich wie erhofft, denn im Keller....hat man keinen Bock auf Saufen.
BAGHEAD ist ein gewöhnlicher Horrorstreifen, der den Spießrutenlauf durch ein altes, dunkles Gebäude nicht neu erfindet und mit den gängigsten Stilmitteln in Form von diversen kleineren Jumpscares, Licht- und Schatteneffekten und einzelnen visuellen Kniffen arbeitet.
Die Hauptfigur wirkt austauschbar, der überschaubare Nebencast auch und selbst die eigentliche Bedrohung verliert irgendwann ihren Reiz, dass man doch viel lieber in den alten Regalen nach wohlschmeckendem Sprit Ausschau halten möchte.
Alles in eine Flasche gekippt, komme ich hier auf höchstens 5 Prozent, da ist schon zwischendurch einfach zuviel dünne Brühe dabei.
Fazit:
Durchschnittliche Haunted Kneipe, bei der man sich bei 5 Prozent wahrscheinlich n Sack übern Kopf ziehen muss, weil die Umdrehungen zum schön saufen nicht ausreichen.
Wenn ein junger Mann, der in einem Museum arbeitet, sich in die Frau seiner Träume verliebt, hört sich das zunächst einmal nach einer sanften Romanze aus den 80ern an. Als er dann allerdings aufgrund eines Stromausfalls sein Date mit ihr in einem Diner um mehr als 3 Stunden verpennt und vor Ort aus einer Telefonzelle einen seltsamen Anruf entgegennimmt, wird es richtig dramatisch.
Dieses Mysterydrama mit sich immer steigernden Thrillerelementen hat mich echt positiv überrascht. Der Umschwung von einer leicht trashigen Liebeskomödie mit tollem 80er Jahre Charm hin zu einem äußerst bedrohlichen Szenario ist hervorragend umgesetzt. Die im Handlungsverlauf immer mal wieder neu auftretenden Figuren bringen eine gute Abwechslung und auch genug Dramatik ins Geschehen, das Pacing sitzt.
Äußerst sympathisch sind die einzelnen handgemachten kleineren Stunts, Explosionen und auch für die damaligen Verhältnisse gut umgesetzten optischen Effekte, die, vor allem gegen Ende, der gesamten Szenerie die nötige Atmosphäre verpassen.
Schauspielerisch ist hier alles ok und synchrontechnisch hat man sogar richtig ordentlich zusammengetrommelt, denn hier sind dufte Stimmen wie die von Arnold Marquis (Kirk Douglas, Bud Spencer und unzählige andere Schauspieler), Charles Rettinghaus (Jean-Claude van Damme, Robert Downey Jr.) oder auch Thomas Wolff (Michael Madsen, Danny Trejo und auch immer mal Steven Seagal) zu hören.
Zum Schluss sei noch ein kleiner Funfact genannt. Das hier agierende Schauspielpaar Anthony Edwards und Mare Winningham hatten sich während des Filmes gut verstanden und waren auch darüber hinaus noch in Kontakt. Beide durchlebten Ehen, auch mit Kindern, und trafen sich 2020, nach vorherigen Scheidungen, wieder, da sie durch Zufall beide in New York wohnten. Seit 2021 sind beide miteinander verheiratet.
Fazit:
Überraschend gutes Werk aus den 80ern mit allen dazugehörigen, für dieses Jahrzehnt typischen Elementen, dessen Wandel richtig an die Nieren geht und dessen Ende den Zuschauer alles andere als fröhlich zurücklässt. Sehenswert!
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #144
STING (2024) von Maniac
Wer glaubt, dass hier ein Musiker mit nem Notenheft Leute erschlägt, oder sie mit Gitarrensaiten erdrosselt, liegt falsch und auch mit irgendwelchen stechenden Insekten hat der Streifen nichts zutun. Die Bedrohung ist dennoch eine altbekannte und für Phobiker aus dem Bereich auch mit Sicherheit mit Schnappatmungspotenzial verbunden.
Das Setting, hier ein etwas abgeranztes, kleineres Mehrfamilienhaus in Brooklyn, ist genrebezogen einladend und auch die äußeren Witterungsverhältnisse in Form eines Schneesturms sind gut eingesetzt, auch wenn der Streifen nahezu ausschließlich im Inneren stattfindet.
Die Figuren sind totaler Durchschnitt, die Kamera ist solide und die Tricks sind im Low-Budget Bereich ansehnlich, nebenbei lässt man den immer weiter wachsenden Achtbeiner immer mal mit Schatteneffekten und gelungenem Soundediting anklopfen. Bei den überschaubaren Kills bzw. Schockmomenten hätte ich mir dann aber doch ein bisschen mehr Kreativität und vor allem Härte gewünscht. Alles wirkt sehr gewöhnlich in dieser kleinen Produktion, die mit 2,5 Millionen im Boxoffice wahrscheinlich auch nur annähernd die Entstehungskosten decken konnte.
Fazit: Hier ist im Cast zwar kein Englishman in New York und generell habe ich hier auch kein Field of Gold gefunden, dennoch müsst ihr aber schon bei every Breathe you take aufpassen, welchen Move ihr maket.
STING tut zwar nicht weh, ist aber dennoch nur ein sehr durchschnittlicher Tierhorror, der sicherlich aus seinen Möglichkeiten das Nötigste herausholt, der aber lediglich eine Einmalsichtung bleiben wird.
Lieber André, schade, dass der Film bei mir nicht so einschlug wie bei dir, ich gönne dir aber deine 8 Beine der Unterhaltung.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #143
HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS (1978) von Der_Ryan_M
Michael Myers hat nicht nur einen an der Klapper, er mag auch spitze Gegenstände, sehr spitze Gegenstände. Diese Filmikone ist wahrscheinlich jedem ein Begriff, unabhängige davon, ob man diesen diabolischen Typen schon mal irgendwo im Film gesehen hat oder nicht. Als Ryan vor 2 Jahren 8x das Küchenmesser zückte, hatte ich mir, wenn auch etwas verspätet, dann endlich mal die Sichtung vorgenommen.
Schon beim Soundtrack, den Altmeister John Carpenter sogar selbst zusammengeklimpert hat, kriegt man Muffensausen und auch wenn HALLOWEEN eine gewisse Anlaufzeit braucht, bis Michael sein Küchenmesser geschliffen hat, so wird es dann mit beginnendem Rumgestochere in den Gegnern durchaus recht bösartig.
Bei Jamie Lee Curtis, die viele ja für ihre Figur vergöttern, hatte ich immer ein riesen Problem - sie hatte meist einen scheiss Kurzhaarschnitt. Hier sind zumindest die Haare länger, den Pokal für die beste Frise holt sie aber auch diesmal nicht, der geht nach wie vor an RolfMuller. Ihr verkörperter Charakter ist aber sympathisch und Mittel zum Zweck.
Handwerklich liefert Carpenter gut ab. Das Soundediting und Timing stimmen und kameratechnisch baut er so einige Totale bzw. Long Shots mit ein, in denen der Messerakrobat immer mal in die Linse im Hintergrund blinzeln darf, was die Szenerie recht bedrohlich macht.
Auch wenn HALLOWEEN wahrscheinlich einer der bekanntesten Slasher Hollywoods ist, so sind für mich dann modernere Genrevertreter, wie der in den 90ern produzierte SCREAM einfach besser. Unterm Strich handelt es sich aber dennoch um eine solide Packung Geschnetzeltes, bei der ich froh bin, sie endlich gekostet zu haben. Gesehen habe ich den Streifen auf Prime für umme.
Lieber Flo, danke für die Empfehlung, war trotzdem ne runde Nummer mit leichten Abstrichen.
BROTHERS ist für den kurzweiligen Zeitvertreib mit einer angenehmen Laufzeit von 89 Minuten gar nicht so verkehrt, erinnern die Art der Inszenierung, die skurrilen Charaktere und der Humor fast so ein bisschen an Coen'sche Werke, an denen sich Macon Blair in seinem Drehbuch vielleicht sogar orientiert, ohne aber die Altmeister in Bredouille zu bringen. Zumindest ist Blair, der unter anderem auch Comics für Marvel entwirft, anscheinend recht kreativ.
Der Cast ist spitze und das ungleiche Brüderpaar Josh Brolin und Peter Dinklage hat eine gute Chemie, zudem verpasst jeder seiner Figur eine spezielle Eigenart. Als Gegenspieler ist hier zudem kein geringerer als Brandon Fraser zu sehen, der mit seiner furzigen Art, aber bei Papi in Deckung gehend, fast schon ein bisschen an Biff Tannen erinnert. Den Cast komplettieren Marisa Tomei und Glenn Close.
Auch wenn herzhafte Lacher ausbleiben, so ist diese familiäre, teilweise skurrile Gaunerkomödie doch oft genug zum Schmunzeln. Läuft bei Prime für umme.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #142
THE PRINCESS (2022) von RolfMuller
Für Kloppereien bin ich nahezu immer zu haben und wenn gleichzeitig das herrliche Mittelaltersetting einlädt und Buddy Rob das Handkantengütesiegel auf den Streifen geteert hat, ist das ne klare Empfehlung.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie es aussehen würde, wenn Rapunzel schlechte Laune hat, der sollte auf das 90 minütige durch-den-Turm-Gekloppe ruhig mal zugreifen. Joey King, die für ihr junges Alter eine quantitativ beachtliche Filmografie vorzuweisen hat, macht es dabei sichtlich Spaß, eine ganze Schar von Kerlen vermöbeln zu dürfen. Physisch überzeugt King aus meiner Sicht mühelos, zudem ist mit Olga Kurylenko ein bekanntes Gesicht auf der Schurkenseite.
Die Kampfchoreos sind wahnsinnig sympathisch, recht dynamisch und temporeich inszeniert und auch das riesige Stuntman-Team hat sichtlich Spaß an dem Gekloppe. Da ist es fast schon egal, dass die dünne Story lediglich Mittel zum Zweck ist, einen Kampf zwischen Gut und Böse zu visualisieren. Neben teilweise schlechtem, aber erfreulicherweise geringem Anteil an CGI und der recht markanten B-Movie Optik überwiegt dennoch die Freude an den unzähligen Fights. Die Gewaltdarstellung hat dabei einen gesunden Härtegrad, zudem nimmt sich der Film überhaupt nicht ernst.
Fazit:
Herrlicher, kurzweiliger Mittelalter-Klopper mit vielen handgemachten Stunts, die, wie Rob in seinem Kommi erwähnte, so ein bißchen an alte Jackie Chan Filme erinnern, Knochenbrüche womöglich inklusive.
Lieber Rob, danke für diesen äußerst erfrischenden Tipp.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #141
THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER (2023) von Jelli, The Woman, 999CINEASTOR666, Torbinho und Framolf
Der gute Denzel ist für mich immer eine Sichtung wert, begleitet er mich doch gefühlt schon mein ganzes Leben als Filmfan und als damals Regisseur Antoine Fuqua im Jahr 2014 den aus der gleichnamigen 80er Jahre Serie stammenden und von Michael Sloan und Richard Lindheim erschaffenen Charakter auf die Leinwand holte, war das schon ein herrliches Actionfest. Ein unauffälliger, geduldig wirkender Mann dessen Gegner nur noch wenige Sekunden verbleiben, wenn er auf seine Uhr schaut. Gaaaaanz ungünstig, was dann passiert. Mein Vater hat Teil 1 damals geliebt und wahrscheinlich auch mehr als 5x gesehen.
Dass die Fortsetzungen nicht mehr so ganz an die Größe von Teil 1 heranreichen würden, war mir vorher klar und dennoch erkennt man auch beim dritten Treffen mit dem Equalizer wieder Fuqua´s Handschrift bei der Inszenierung, den ich vor allem für seinen überragenden TRAINING DAY und auch seinen SHOOTER mit Mark Wahlberg im Genre schätze. Die Schnitte, das Zusammenspiel von optischen und auditiven Elementen, alles sitzt auf handwerklicher Ebene.
Die malerische Kulisse eines kleinen Küstenortes auf Sizilien ist wunderschön und generell hat die Location eine unglaubliche Wirkung. Wer mal in den aktuellsten Teilen des Computerspiel-Hits „Hitman“ in der fiktiven italienischen Kleinstadt „Sapienza“ unterwegs war, kann meine Begeisterung für die Kulisse dieses Films vielleicht teilen.
Wo Denzel, Fuqua´s handwerkliches Geschick und die Kulisse viel herausholen, lässt der dritte Aufguss des Equalizers aber auf erzählerischer Ebene etwas an Potenzial liegen. Zu lang sind die Gespräche zwischen den verschiedenen Charakteren, zu lang ist die Vorbereitung auf die sich immer weiter anbahnende Eskalation, denn man muss schon ein wenig Sitzfleisch mitbringen, bis der erste der italienischen Mafiosi die Hufe hochreisst. Die entsprechenden Tötungsszenen sind dann aber wieder gewohnt kompromisslos, der Nahkampfanteil ist aber leider deutlich kleiner als bei den Vorgängern und diverse Szenen finden auch in einem dunkleren Setting statt. Schade ist auch, dass ein guter und schauspielerisch vielleicht auch bekannter Gegenspieler fehlt.
Auch wenn aus meiner Sicht in Fortsetzungen dieser Art immer mehr drin gewesen wäre, so handelt es sich beim dritten Teil dennoch um einen sichtbaren Actionthriller, bei dem der Actionanteil allerdings deutlich geschrumpft ist.
Ich danke euch allen 5 für die Empfehlung und auch wenn Teil 3 den Zusatztitel FINAL CHAPTER enthält, kann ich mir durchaus vorstellen, dass Denzel sich nochmal irgendwann ne neue Uhr kauft.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #140
64 Minutes - Wettlauf gegen die Zeit (2019) von kaiserofhorror (im weiteren Verlauf Ygdrasoul und Der_Ryan_M)
Unsere Kaiserliche Hoheit lässt sich von diversen B-Movie Action Streifen immer mal ganz gern entertainen, seine 8,5 Zähler waren demzufolge eine klare Empfehlung. Souli und Ryan berichteten zusätzlich über durchaus passable Kost.
Aaron Eckhart sehe ich eigentlich immer ganz gerne, auch wenn es für den mittlerweile 56-jährigen US-Amerikaner, der seinen Einstieg ins Filmgeschäft durch eine kleine Rolle in der Serie Beverly Hills 90210 hatte, leider nie für eine große Rolle gereicht hat.
Durch einen fatalen Fehler bei einer Täterüberführung bleiben ihm genau 64 Minuten Zeit, ein entführtes Mädchen zu retten. Unterstützung erhält er dabei durch die Reporterin Ava (Courtney Eaton).
Nahezu in Echtzeit begibt man sich auf die Suche nach der Entführten und schon zu Beginn erreicht einen der aktuelle Zeitgeist nerviger Social Media, dem gängigen Influencergedöns und die Charakterzüge aufstrebender, selbstbewusster junger Menschen.
Kameratechnisch ist das, bis auf diverse Wackler, ok, die Action ist vorhanden, ist mir mit einer FSK 12 aber zu weichgespült. Der teilweise aufgesetzte Humor trifft nicht immer meinen Geschmack. Eckhart gibt den recht sympathischen Polizisten, dessen Figur dennoch oberflächlich bleibt, gekonnt, sein Anhängsel, die junge Reporterin, nervt mit ihrer flippigen Art aber recht schnell. Schön war es aber, mal wieder das Starship Troopers- und Dragonheart-Schnuckelchen Dina Meyer zu sehen, an der der Zahn der Zeit aber auch nicht spurlos vorbei gegangen ist (mittlerweile 55 jahre alt, Wahnsinn, wo ist die Zeit hin?). Ihre Rolle wirkt nur leider total verschenkt.
Fazit:
Simpler, seichteter und durchschnittlicher FSK-12 B-Movie- Actionthriller mit Höhen und Tiefen. Kann man sehen, muss man nicht.
Eure Kaiserliche Hoheit, lieber Souli, lieber Ryan, habt Dank für den Tipp und möge ich trotz der verhaltenen Wertung nicht als Hofnarr in des Kaisers Palast enden.