pischti - Kommentare
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Alle Kommentare von pischti
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #139
ATLAS (2024) von Jelli
Für Sci-Fi bin ich immer offen, allerdings erwarte ich im Genre aktuell nicht viel. Der große Streamingdienst Netflix ist für mich dabei wie ein Bäcker, der seine Brötchen zwar backen kann, bei dem Backkunst aber zur reinen Routine geworden ist.
Machen wir uns nichts vor, Jenny from the Block ist eine gar nicht mal so sympathische Zeitgenössin, die spätestens durch ihre divahaften Sonderwünsche beim "Wetten Dass" Auftritt vor vielen Jahren bei mir komplett durch war, nämlich dann, wenn Madame für ihre ganzen Koffer ein extra Hotelzimmer benötigte. Als Schauspielerin sehe ich sie aber seltsamerweise immer mal ganz gern. So viel berauschende Kost gab es von ihr in den letzten Jahren allerdings nicht zu sehen.
Der Kampf gegen eine sich auf einem fernen Planeten niedergelassene KI schreit gerade danach, dass die CGI-Suppe in Strömen fließen kann und spätestens wenn J-Lo in eine Art Mech-Kampfroboter steigt, weiss man auch genau, dass der Augenkrebs wieder allgegenwärtig sein wird. Die Mech-Kämpfe wirken wie ein Spiel für die Playstation, sind monoton und holen mich einfach überhaupt nicht ab. Hinzu gesellt sich eine zickige Protagonistin, der man am liebsten schon nach kurzer Zeit die Löckchen in dieser langweilig gestalteten CGI-Welt stutzen möchte. Generell ist es fatal, wenn man in Filmen dieser Art zum Protagonisten kaum Sympathie aufbauen kann.
Die Laufzeit dieser CGI-Planetenkampfsause ist zusätzlich mit ihren knapp 2 Stunden einfach viel zu lang. Da tut es zwischendurch immer mal fast schon gut Phillipp Moog's angenehme Stimme (spricht u.a. Ewan McGregor) als KI auf der guten Seite hören zu können - ein kleiner Lichtblick im vorwiegend generisch und künstlich wirkenden Spektakel.
Am Ende bleibt genau das übrig, was ich an aktuellen Sci-Fi- und auch Action-Produktionen nicht mag - wenig Liebe zum Detail, wenig/kein/e kreative Ideen und Herzblut, fehlende handgemachte Effekte und viel aus dem Intel-Prozessor, eine generische Story und Schauspieler, die ihre Rolle runterrödeln.
Lieber Jelli, hab Dank für deinen Tipp, der für mich zwar keinen Totalausfall darstellte, der mich aber leider, wie viele aktuelle Produktionen, etwas nüchtern zurücklässt.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #138
BLINK - TÖDLICHE AUGENBLICKE (1993) von Der_Ryan_M
Dank euch kann ich aktuell recht viele Thriller und Actionstreifen aus den 90ern nachholen, die im für mich besten Filmjahrzehnt irgendwie an mir vorbei geglitten sind. Von den meisten hatte ich sogar vorher nie vorher gehört, so wie von BLINK mit Madeleine Stowe.
Wieder mal geht die Suche nach einem Serienkiller los, diesmal ist diese aber eher subtil und die Verbrechen geschehen auch irgendwie nur am Rande und in geringer Anzahl. Das ist leider etwas schade, da man nie so richtig in die Fahndung hineingezogen wird, was der Spannungskurve nicht gut tut und somit immer mal etwas zähe Passagen vorkommen.
Schauspielerisch gibt sich Stowe zwar sichtlich Mühe, ihrem mißtrauischen Charakter eine gewisse Verletzbarkeit einzuverleiben, ihre Figur bleibt mir aber über die gesamte Laufzeit irgendwie zu verschlossen. Handwerklich zwar solide umgesetzt und auch die Straßen von Chicago bieten eine gelungene Atmosphäre, Stowe muss den Laden aber fast schon alleine buckeln, da weitere Nebenrollen weder interessante Charaktere bieten, noch sind diese namhaft besetzt. So ist selbst die finale Auflösung des Killers irgendwie ernüchternd.
Fazit: Neo-Noir Thriller aus den 90ern, dem es leider an einigen Wendungen, einem besseren Spannungsbogen und auch an interessanteren Charakteren fehlt.
Mein lieber Ryan, danke für den Tipp, bei dem du aber letztendlich auch nur einen Punkt mehr gabst und er somit auch für dich nicht so ganz rund war. Gerade im 90er Jahre Thrillergenre gibt es weitaus bessere Vertreter.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #137
MOTHERS INSTINCT (2024) von DonChris
In MOTHERS INSTINCT liefern sich Jessica Chastain und Anne Hathaway ein Mütterduell, welches sich im Verlauf von dramalastigen Inhalten zum Psychothriller wandelt. Der Umschwung ist zunächst schleichend, die Dramaturgie spitzt sich aber immer weiter zu. Untermalt wird das Ganze durch gewohnt gutes Schauspiel von beiden und auch dieses 60er Jahre Setting einer US-amerikanischen Einfamilienhaus-Vorortsiedlung ist mitsamt Requisiten, Kostümen und Cinematografie gut umgesetzt.
Dass der Film nur an 7 Punkten kratzt, ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass man diese Art eines etwas überkonstruierten Thrillers im Verlauf seines Filmfandaseins vielleicht schon zu oft gesehen hat und dass der französische Regisseur Benoit Delhomme, der schon an einigen bekannten Filmen in unterschiedlichen Bereichen mitgewirkt hat, wenig riskiert und sich auf seinen durchaus gelungenen Spannungsbogen und seine Darsteller verlässt.
Trotz leichter Abzüge in der B-Note kann hier aber jeder Psychothriller-Fan aus meiner Sicht zum Zwecke einer kurzweiligen Unterhaltung zugreifen, dafür ist der Streifen einfach solide, wenn auch vielleicht zu routiniert umgesetzt.
Lieber DonChris, ich danke dir für deinen gelungenen, von deinem Mutterinstinkt geleiteten Tipp. 😆
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #136
TRAP: NO WAY OUT (2024)
Es shyamalant mal wieder und da bin ich immer sowas von am Start. Nach Rob's wohlklingenden Zeilen erfolgte die zeitnahe Sichtung.
Ein Vater geht mit seiner Tochter zum Konzert einer aufstrebenden, fiktiven Sängerin und bemerkt schnell, dass hier auffallend viel Polizeikräfte präsent sind. Doch was ist hier genau los?
Das Setting der Konzerthalle und dem ganzen Drumherum mit Catering, Merchandising und Co weiss zu gefallen und Shyamalan lässt sich weder lumpen hier selbst wieder in eine kleinere Nebenrolle zu schlüpfen, noch wartet er allzu lange mit der Figurenentwicklung seines Protagonisten, mit der er zeitnah das Raubtier loslässt. In auffallendem Popstil bebildert er sein geschaffenes Szenario. Nebenbei besetzte er die Figur der Sängerin mit seiner eigenen Tochter, die selbst professionelle Sängerin ist.
Josh Hartnett, der ewige Sunnyboy vergangener Tage, ist, wie wir alle, zwar sichtbar älter geworden, aber seine Präsenz ist großartig und wertet den Film unheimlich auf, da er seine Rolle überzeugend spielt. Man nimmt seiner Figur den Wandel ab und Hartnett, der seit CASH TRUCK richtig gute Rollen zu wählen scheint (u.a. OPPENHEIMER), buckelt das Ding easy alleine. Da ist trotzdem etwas schade, dass nicht seine altbekannte jugendlich sympathische Synchronstimme von Simon Jäger hier zu hören ist, doch wahrscheinlich passt diese zu seiner Figur hier auch gar nicht mal so gut.
Wer mit der in Mysterypopcorn eingetauchten Shymalan'schen Twist-Kanone wenig anfangen kann, wird hier wahrscheinlich große Freude haben, denn weder wird hier besagtes Mysterygenre bedient, noch gibt es irgendwelche gewohnt irren Twists seitens des Regisseurs. Diverse Wendungen sind zwar trotzdem enthalten, sind aber nicht zu penetrant. Allen Logik-Sherlocks würde ich hier aber dennoch eher die Konzertkarte zerreissen.
Fazit:
TRAP - NO WAY OUT ist ein solider und simpler Thriller, bei dem Shyamalan im Titty Twister die Hosen diesmal anlässt, in dem aber Josh Hartnett vollends überzeugen kann und der mit der finalen Szene nach dem Abspann einigen, so wie mir, einen Schmunzler entlocken könnte.
Mein lieber Rob, danke für den shyamalansch'en Tipp, der, wie nahezu alle Filme von ihm, mich ganz gut unterhalten hat.
Hier hab ich am Ende vor allem ein longes Gesicht gemacht und aus welchem Wachsfigurenkabinett ist hier bitte Nicolas fuckin' Cage entsprungen?!
Gelockt wurde mit Phrasen, die einen Vergleich zu SCHWEIGEN DER LÄMMER nahelegten, aber von diesem Serienkiller-Streifen ist LONGLEGS so ziemlich sehr long weg.
Stilistisch und handwerklich kann man Regsseur Oz Perkins, der tatsächlich der Sohn von Anthony Perkins ist, gar keinen Vorwurf machen. Die unterschiedlichen Bildformate wenn aus unterschiedlichen Zeiten erzählt wird und wie diese sich teilweise innerhalb der Szene ändern, ist schon ganz cool gemacht und auch Licht- und Toneffekte haben einen großen Anteil an der größtenteils dichten und bedrohlichen Atmosphäre. Aber warum hat LONGLEGS eine so beschissene Story und so deutliche Schwächen beim Spannungsbogen? Schon während der Sichtung weiss man nicht, wohin sich die Story entwickeln soll und irgendwie schweben auch immer diverse übernatürliche Elemente im Raum. Zusätzlich wartet man die gesamte Zeit auf irgendeinen großen Twist. Doch spätestens, wenn der Streifen am Ende völlig hilflos rumrudert und eine für mich vernünftige Auflösung ausbleibt, geht LONGLEGS baden. LONGLEGS erinnerte mich teilweise ein bisschen an BLACK PHONE, ist von diesem aber bei der Spannungskurve very long entfernt.
Und Nic Cage? Ja, Nic Cage und seine Maske wirken völlig irre, aber er und Maika Monroe, die die Hauptfigur mit Bravur spielt, sind tatsächlich die einzigen beiden Lichtblicke dieses wahnsinnig enttäuschenden Streifens.
Im Bereich des Serienkillerfilmes hat LONGLEGS ein riesen Problem - er steht erzählerisch all night long auf m Schlauch. Stephen King pinselt einem selbst mit Durchfall in 5 Minuten was Besseres zusammen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #135
ANGST IST DER SCHLÜSSEL (1973) von TschunaSan
Nach Tschuna´s Actiontipp aus den 70er Jahren waren einige von uns schnell angefixt. Die Entscheidung zur schnellen Sichtung war für mich daraufhin schnell gefallen...
Wenn man sich zu Beginn zusammen mit dem kernigen Protagonisten John Talbot (Barry Newman) auf dessen Flucht begibt, die unter anderem die für die 70er Jahre charmanten Autoverfolgungsjagden mit Jazzgedudel zu bieten hat, weiss man zunächst gar nicht, wohin die Reise geht. Als sich aber dann das gesamte Handlungskonstrukt immer weiter aufbaut und auch mit kleineren Twists auftrumpft, fängt man an den Film zu mögen.
Besagte simple, aber spannende Story ist hier die halbe Miete und die Hauptfigur ist einfach ein cooler Typ, dem man gern zur Seite steht. Blendet man die aus heutiger Sicht etwas schwach choreografierten Nahkämpfe etwas aus, findet man hier wenig, was einem als Genrefan nicht gefällt und selbst diese besagten, etwas altbacken wirkenden Kloppereien haben zweifellos ihren charmanten 70er Anstrich. Das persönliche und recht intensive Ende rundet die ganze Sache dann auch noch wunderbar ab.
Tolle 70er Jahre Optik, mit z.B. Joachim Kerzel (Jack Nicholson, Dustin Hoffman) und Christian Rohde (spricht viele Bösewichte), Ben Kingsley in jungen Jahren, den ich kaum erkannte, mit Suzy Kendall eine ganz hübsche weibliche Begleitung, die auch schon für bei Bonds FEUERBALL vor der Kamera stand, und generell leichte Bond´sche Vibes machen ANGST IST DER SCHLÜSSEL für mich zu einem sehenswerten Streifen, den ich definitiv weiter empfehlen kann.
Lieber Tschuna, vielen Dank für den tollen Tipp und hier sollten einige andere durch deinen Kommi angefixte Buddies auch demnächst mal zugreifen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #134
FRANTIC (1988) von Kenduskeag
Meine erste Begegnung mit Polanski war der für mich fantastische Mysterythriller DIE NEUN PFORTEN, den ich einfach wahnsinnig spannend fande und der mit einem noch jungen Johnny Depp auch einen tollen Protagonisten hatte. Zudem hat mich Polanski auch mit seinem GHOSTWRITER und natürlich seinem DER PIANIST total überzeugt.
Harrison Ford's Figuren wie Indiana Jones oder auch Han Solo sind Helden meiner Jugend und ich sehe ihn einfach immer wahnsinnig gerne. Nachdem Tim einen positiven Eindruck von Polanskis Film hatte, erfolgte zunächst die Aufnahme in die Buddyfilmtippliste und die anschließende zeitnahe Sichtung.
Der Anfang gefiel mir richtig gut. Das Setting mit Paris der 80er Jahre und kleineren französischen Akkordeonklängen hat seinen Charme und auch der falsche, mysteriöse Koffer und seine wenig später verschwundene Ehefrau geben der Story eine gesunde Portion Spannung. Doch sobald sich der Chirurg Dr. Richard Walker (Harrison Ford) auf die Suche nach seiner Frau begibt, kommt es irgendwann zu einem stetigen Abfall des Spannungsbogens. Die Interaktionen der einzelnen Figuren sind wenig packend und das gemächliche Tempo mag einigen Vertretern stehen, hier empfinde ich es als großen Schwachpunkt. Generell hat Polanskis Inszenierung ein wenig Hitchcocks Handschrift, nur eben mit seinem eigenen Stil.
Schauspielerisch lässt sich in beide Richtungen nichts Besonderes sagen, alle Beteiligten machen das wofür sie bezahlt werden und Harrison Ford, samt seiner Aura und Wolfgang Pampel's Synchronstimme, bereichert für mich nahezu jeden Film.
Am Ende bleibt eine mit knapp 2 Stunden angesetzte, für mein Empfinden zu hohe Laufzeit stehen, der etwas flottere Szenen und Wendungen sicher ganz gut gestanden hätten. Unterm Strich kein schlechter Film, aber vereinzelte Längen kann ich einfach nicht unter den Eiffelturm kehren.
Lieber Tim, danke dir für den Tipp mit diesem Polanski-Film, wie schon DER MIETER fehlen mir aber hier ein bisschen flotteres Tempo und fester sitzende Spannungsschrauben.
Für alle Freunde unnützen Filmwissens: Polanski hat hier selbst einen Cameo-Auftritt als Taxifahrer und für seine Frau Emanuelle Seigner, die unter anderem auch bei den 9 Pforten dabei ist, war es wahrscheinlich der Einstieg ins größere Filmbusiness.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #133
PEARL (2023) von 999CINEASTOR666, TschunaSan, TheFlyingGuillotine, smartbo und Maniac
Nun also der mittlere Teil von Ti West's Bumsfallera-RetroSlasher Dreiteiler, hier aber deutlich weniger versext als der Vorgänger.
PEARL ist letztendlich eine recht simple Charakterstudie über eine junge Frau, die richtig einen an der Waffel hat. Mia Goth, die ich momentan für eine der besten ihrer Altersklasse in der Filmwelt halte, spielt ihre Rolle gewohnt solide runter und verleiht ihrer Figur den nötigen Wahnsinn.
Neben einigen kleineren Gewaltspitzen, die vom Gewaltgrad im Rahmen sind, ist es erneut der Retro-Look, der mir irgendwie gut gefällt und obwohl auch die Figurenzeichnung recht einfach gestaltet ist, reicht mir diese aus, um mit den Charakteren etwas anfangen zu können.
Wer schon mit dem Vorgänger nichts anfangen konnte, der wird auch hier wenig Freude haben, vor allem weil auch PEARL auf Erzählebene gar nicht so viel zu bieten hat.
Ich danke euch für den guten und geglückten Tipp, Jungs, und werde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei MaXXXine zugreifen. Klingt allerdings wieder nach bisschen mehr Bumsfallera. 😆
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #132
MALICE - EINE INTRIGE (1993) von cpt. chaos
Wieder mal 6-faches Läuten aus der Kajüte von Captain Uwe und wer ihn kennt weiss, dass dies mit ner Schiffstaufe mit 1000-Mark Champagner vergleichbar ist. Noch bevor sich dieser 90er Jahre Thriller von Prime verabschiedete, erfolgte die Sichtung.
Man kann sich ständig wiederholen, aber Thriller aus den 90er Jahren haben es einfach verstanden, worauf es bei Filmen aus diesem Genre ankommt. Ohne Special Effects, ohne langweilige Nebenhandlungen und ohne irgendwelche nervigen Metaebenen zelebriert man hier einfach eine simple, aber recht spannende Intrige, in der es irgendwann richtig knallt.
Der Cast rund um eine junge Nicole Kidman, Alec Baldwin und Bill Pullman kann sich sehen lassen und auch schauspielerisch ist das alles genrebezogen schwer in Ordnung. Verschiedene Wendungen geben dem Geschehen noch die zusätzliche Würze und hinzu kommt einfach noch der tolle Charme 90er Jahre Produktionen. Warum all dies ein Großteil heutiger Genrevertreter nicht mehr hinbekommt, bleibt das Geheimnis der verantwortlichen Filmemacher.
Vielen Dank, Uwe, war ein klasse Tipp.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #131
SONNE UND BETON (2023) von Chionati, Dady, BenAffenleck, Torbinho und cpt. chaos
Die Kritiken waren größtenteils sehr gut, teilweise sprach man sogar von einem der besten deutschen Filme der letzten 10 Jahre und die 1 Million Kinobesucher hierzulande knackte man auch problemlos. Warum der Film allerdings so gehyped wird, ist mir ein Rätsel.
SONNE UND BETON erzählt keineswegs eine wahre Geschichte, sondern wurde lediglich von wahren Ereignissen inspiriert. Im Berliner Ghettoloch begleitet man eine Gruppe Jugendlicher im Jahr 2003, die damit beginnen sich das Hirn wegzukiffen, Scheisse zu bauen und die im ständigen Battle sind, wer die Tourette-Folklore rund um Sido und den ganzen anderen Jahrmarktbudengangstern besser abkaspern kann. Einen Draht oder Bezug zu irgendeinen der vier Ghettoblagen habe ich zu keinem Zeitpunkt.
Bis auf ein paar musikalische Schimpfworttonleitern ist die Umsetzung der damaligen Zeit aus meiner Sicht relativ blass. Entscheidet man sich bei anderen Filmen wenigstens noch für bestimmte aus der damaligen Zeit stammende Automodelle, garniert SONNE UND BETON die gesamte Kulisse mit Ghettogeschwafel, langweiligen Charakteren, einer schwachen Cinematografie und einer Coming of Age Story, die sich Horst Platte wahrscheinlich einarmig aus nem Boxsack schneidet. Teilweise wirken sowohl Figuren als auch Dialoge sogar fast wie aus FACK JU GÖTHE entsprungen und das ist gar nicht mal so gut.
Am Ende siegt die Erkenntnis, dass man nicht jeden hochgelobten Film mögen muss und dass zu einer berührenden Geschichte weit mehr gehört, als Sidos Maskerade und die damit verbundenen Beats aus der Hölle.
Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Messerblock.
Sorry, Jungs, war leider nicht meine Welt, aber trotzdem danke für den beschissenen Tipp 😆
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #130
THANKSGIVING (2023) von The Woman
Als Oldschool Slasher a la Scream, Ich weiss was du letzten Sommer gegessen hast, oder Düstere Legende wurde mir THANKSGIVING von meiner lieben Buddyline empfohlen und ja, da ist definitiv was dran.
Wenn Eli Roth hier nicht nur den Truthahn in den Ofen schieben lässt kann man sich bei einer Sache ziemlich sicher sein - die Gewaltspitzen sind recht ordentlich. Das ist hier definitiv der Fall und die teilweise recht derben, aber herrlichen Kills machen Spaß. Der Rest ist eigentlich nichts anderes als die ganzen "1 Jahr später" Storyinhalte, wo irgendein Psychopath plötzlich mächtig frei dreht und man miträtseln darf, wer hier für die ganze Sauerei verantwortlich ist. Auch diesmal lag ich, wie fast immer, mal wieder falsch. 😆
Handwerklich solide, tricktechnisch entweder gut verstecktes CGI, oder tatsächlich teilweise handgemachte Effekte, figurentechnisch genrespezifisch recht simple und, wie bereits erwähnt, mit einem höheren Gewaltgrad versehen ist der Truthahn hier doch schön kross geworden und sollte Genrefreunden durchaus ganz gut schmecken.
Liebe The Woman, danke für den schönen Oldschooltipp, war n lustiger Filmabend.
Wo Statham drauf steht, ist auch Statham drin, das sollte man vor jeder Sichtung wie Bart Simpson 100x an die Tafel schreiben. Mit polierter Glatze, flinken Füßen und grimmigem Blick bestellt er sich also hier die zweite Haifischsuppe und die schmeckte sogar besser als zunächst gedacht.
Zugegeben ist nach zwar munterem Beginn die erste Hälfte deutlich schwächer, denn wenn Statham und Crew hier mit einer Art Tauch-U-Boot die Büchse der Sardine öffnen und zu einer Unterwasserstation in großer Tiefe aufbrechen, gibt es hier wenig, was in irgendeiner Art und Weise gut unterhält.
Man bekommt generisch wirkende, sogar recht langweilige Unterwasserszenen zu sehen, die in CGI eingelegt sind. Zudem geht Tauchen und Rumlaufen auf dem Meeresgrund auch problemlos - logisch.
Nachdem man sich im ersten Gang die Dose Surströmming bis zum letzten Biss(chen) reingeekelt hat, holt Küchenchef und Regisseur Ben Wheatley, der mit seinem A FIELD IN ENGLAND einen der wahrscheinlich beschissensten Filme der Welt gedreht hat, wenigstens nochmal Salz und Pfeffer aus dem Lätzchen und serviert nach Verlegung der Szenerie an die Oberfläche zumindest in Hälfte 2 einen einigermaßen genießbaren Happen ohne viel Anspruch.
Hier gibt es dann ein bisschen Gekloppe, ein bisschen Humor und vor allem viel Fischfutter. Schade ist dennoch, dass es hier kaum einen Bösewicht gibt, der nicht bald als solches endet. Die CGI Flut ist zwar noch immer vorhanden, vermischt sich mit den ganzen restlichen Fischstäbchen aber zu einer genießbaren Pampe.
Unterm Strich ist MEG 2 , wie schon Teil 1, sanfte unter-der-Woche-Unterhaltung, ohne Anspruch, mit bisschen Action, Riesenhaien, viel CGI und ein paar blöden Sprüchen. Wem es gefällt, kostet mal, wem nicht, der haue sich n Steak auf den Grill.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #129
GRAN TURISMO (2023) von RolfMuller (im weiteren Verlauf Dady und Torbinho)
Nachdem Rob mit seinen zwei Jungs damals im Kino sich ordentlich anschnallen musste und ihnen der Geruch von Benzin und Auspuffrohr viel Freude bereitete, musste ich hier einfach irgendwann meinen alten Honda Prelude neu lackieren. Nur schade, dass Orlando Bloom meinen ganzen Lack weggesoffen hatte.
Mit dem Konsolenknaller Gran Turismo hatte ich in meiner Jugend und auch später nie etwas zutun. Das lag allerdings daran, dass mein Einstieg in den Konsolenbereich erst spät mit der Playstation 4 erfolgte, als mir meine Frau diese mal irgendwann zum Geburtstag schenkte. Mittlerweile erfolgte bereits ein Update zur PS 5 und im Inventar befindet sich das aktuellste Gran Turismo 7, ein Rennsitz und ein Lenkrad. Das Fahrgefühl, das muss ich zugeben, ist mit dieser Ausstattung schon phänomenal und kommt teilweise echtem Fahren schon relativ nah, schon allein mit welchen physikalischen Eigenschaften das Fahrzeug reagiert und mit vorhandenem Force Feedback am Lenkrad, einer Art elektronischen Reaktion am Lenkrad selbst in Form von Vibrationen, z.B. bei scharfen Kurven oder generell Fahren am Limit.
GRAN TURISMO erzählt die wahre Geschichte des jungen Briten und Gamers Jann Mardenborough, der aufgrund einer PR-Kampagne von Sony und Nissan die Chance erhielt Profirennfahrer zu werden. Obwohl die erzählte Geschichte natürlich immer mal frei interpretierte und der Dramatik förderliche Inhalte bietet, ist der Kern mit wahren Fakten gefüllt.
Die Wahl der Besetzung halte ich für geglückt, denn Protagonist Jann (gespielt von Archie Madekwe) und vor allem David Harbour, der seinen Mentor spielt, sind so wahnsinnig sympathisch, dass man trotz der simplen, eher anspruchslosen Story mit den Charakteren mitfiebert und teilweise gefühlt mit ins Cockpit steigt. Wenn dann in diversen Szenen noch Black Sabbath's "Paranoid" die Szenerie untermalt, habe ich als Zuschauer ordentlich Benzin im Blut. Zusätzlich sind noch weitere bekannte Gesichter wie Djimon Hounsou , den ich seit GLADIATOR kenne, und Ex-Spice Girl Geri Halliwell, die Jann's Mutter spielt, mit dabei. Bei Halliwell musste ich etwas grinsen.
Über die von Regisseur Neill Blomkamp eingesetzten CGI Effekte kann man hinwegsehen, obwohl manche Unfälle wirklich völlig drüber und auch optisch nicht schön anzusehen sind. Überrascht hat mich dennoch, diesen Regisseur mal in einem ganz anderen Genre zu sehen.
Zum Schluss haben wir noch Orlando Bloom, dessen Charakter sich entweder nen ganzen Fahrbahnstreifen Speed reingeorgelt hat, oder dem die Roten Bullen literweise Energydrinks eingetrichtert haben - herrlich.
GRAN TURISMO ist ein Film, der für die heutige Jugend gemacht ist und der trotz einem sehr simplen Gesamtkonstrukt, auch ältere, mit Computer- und Konsolenspielen aufgewachsene Gamer emotional packen kann.
Lieber Rob, lieber Dady und lieber Torbinho, ich danke euch für den tollen Tipp und die 2 Stunden beste Unterhaltung.
Als Brian O'Hara (Paul Mescal) nach langer Abwesenheit in Australien plötzlich am Tag der Beerdigung eines ertrunkenen jungen Mannes wieder zuhause auftaucht, ist seine Mutter Aileen (Emily Watson) zwar sehr glücklich drüber, nachdem es im beschaulichen irischen Fischerdorf allerdings zu einem Vorfall kommt, der ihren Sohn betrifft, kommt es zu enormen Spannungen zwischen allen Beteiligten.
Das an den malerisch schönen irischen Küsten spielende Psychodrama ist schauspielerisch richtig stark vorgetragen. Vor allem Emily Watson , die ich erstmals im Sci-Fi Überraschungshit EQUILIBRIUM sah und die man sonst hauptsächlich in kleineren britischen Produktionen bewundern kann, spielt ihre Figur hervorragend und man sieht ihr jede Sorgenfalte und ihre innere Zerrissenheit an. Auch Paul Mescal, der jedoch nicht so viel Screentime bekommt wie Watson, fühlt sich in solchen kleineren Dramen ja nachweislich immer recht wohl und liefert gewohnt solide ab. Generell sind alle Schauspieler, auch die in kleineren Rollen, absolut überzeugend.
Die recht depressive Grundstimmung erfasst einen schnell und auch die musikalische Untermalung mit vielen monotonen und teilweise nicht harmonisch klingenden Tönen tut ihr Übriges. Handwerklich arbeitet man viel mit kurzen unbewegten Landschaftsaufnahmen, die man immer mal zwischen die Szenen mit besagten Klängen einbaut und die so der Szenerie eine etwas unangenehme depressive Stimmung verpassen. Generell wirkt hier vieles, nicht nur wetterbedingt, recht trist.
Trotz einiger kleinerer Längen ist GODS CREATURES ein gutes, recht depressives, aber dennoch irgendwie atmosphärisches Drama, das schauspielerisch toll vorgetragen ist, dem es aber ein bisschen an Tempo fehlt. Die Wahl des Filmtitels hat zudem eine gewisse philosophische Note.
Freunde kleinerer, sehr ernster Dramen können hier durchaus einen Blick riskieren. 89 % positive Reviews bei Rotten Tomatoes sollten diesbezüglich unterstützend sein. Empfehlen würde ich den Film vor allem für Buddy Torbinho, dem solche Dramen, vor allem mit Paul Mescal, in der Regel zusagen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #128
SHOWDOWN IN LITTLE TOKYO (1991) von TschunaSan
Was macht man Sonntag früh, die Frau noch im Land der Träume und die Kinder bei Oma, man kloppt sich einfach mal n 90er Buddy-Actiontipp mit dem schwedischen Kleiderschrank rein.
Mein Vater hatte den Streifen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf VHS, warum ich ihn aber bisher nie sah, weiss ich leider nicht.
Ist diese 90er Jahre L.A.-Atmosphäre großartig und das Cop-Duo Dolph Lundgren und Brandon Lee macht richtig Laune. Hier gibts neben diversen Sprüchen vor allem eines - hier werden die Kauleisten mit der Ferse so richtig schön eingestrichen. Die Action- und Klopperei-Frequenz ist wahnsinnig hoch, das damit verbundene filmische Handwerk so richtig herrlich 90er und der Gewaltgrad für die damalige Zeit FSK 18 gerecht. Damals wusste man noch, wie man kurze 78 Filmminuten optimal nutzt.
Neben einer simplen Story, bei der es darum geht, ein japanisches Syndikat zu zerschlagen, gibt vor allem die persönliche Geschichte des Protagonisten samt offener Rechnung dem Film noch die nötige Würze. Meine Fresse, ist der schwedische Hüne hier durchtrainiert, fast so gut wie ich. 😆
Was natürlich in solchen 90er Jahre Action-Kloppern nicht fehlen darf, ist der epische Abgang des Bösewichtes, hier in Form von Cary-Hiroyuki Tagawa, dessen markantes Gesicht man schon mal irgendwo anders gesehen hat und dessen Figur so richtig schön fies ist. Was habe ich gefeiert, herrlich!
Fazit: Geile Buddy-Action Sause mit hohem Nostalgiefaktor, viel handgemachter Action, kernigen Figuren, dem typischen 90er Jahre Sound und einfach allem, was Actionfilme aus dieser Dekade ausgemacht hat. Der bittere Beigeschmack, was Brandon Lee für ein cooler Typ in dem Genre war, ist allerdings vorhanden. Einfach schade um ihn.
Mein lieber Tschuna, danke dir für diesen weltklasse Tipp und Ryan, du MUSST hier unbedingt zugreifen. Das Ding wird bei dir kaum unter 7 Punkten landen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #127
EVERYONE WILL BURN (2021) von Chionati
Macarena Gomez sah ich zum ersten mal in einer kleineren Nebenrolle in dem kultigen Horror-/Fantasyfilm DAGON, der mir durch The Woman empfohlen wurde. Hier ist Gomez nicht mehr 23, sondern Anfang 40. Geblieben ist aber dennoch ihre markante Augenpartie.
Die Story rund um ein kleines spanisches Kaff, in dem vor knapp 40 Jahren eine abscheuliche Tat an einem Kind verübt wurde und nun plötzlich ein Kind vor der Protagonistin erscheint, die sich gleich zu Beginn das Leben nehmen möchte, hat im Grunde genommen wieder einmal Stephen King^sche Vibes, doch ist hier nicht alles so rund, wie ich es mir erhofft hätte.
Gomez spielt zwar ganz gut, wirkt aber immer mal etwas drüber, wobei ihre Figur natürlich generell psychisch labil ist, doch die Entscheidung Kinder mit kleinwüchsigen Erwachsenen zu besetzen, wirkt etwas seltsam. Ich weiss nicht, ob es hier ein besonderes Stilmittel sein soll, aber folglich nimmt man die Figur des Mädchens Lucia nicht als Kind, sondern eben als besagte erwachsene Kleinwüchsige wahr.
Auch wenn Lucia ähnliche Kräfte wie Stephen Kings "Carrie" aufweist und diese auch anwendet, besitzt EVERYONE WILL BURN für mich keinen roten Faden in der Handlung, zudem gesellen sich viele verschiedene Nebenfiguren, die relativ blass erscheinen und lediglich etwas zu dorfinternen Reibereien beitragen, die aber immer mal ausarten, hinzu. Handwerklich wirkt diese spanische Produktion recht uninteressant und unauffällig und die gesamte Optik besitzt auch leider nur B-Niveau. Bis auf ein paar kleinere Gewaltspitzen bleibt es auch den gesamten Film über recht mau.
Unterm Strich war ich von diesem Spanier ziemlich enttäuscht. Lieber Chio, es hat nicht sollen sein, es kommen aber sicher auch wieder (für mich) bessere Vertreter.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #126
SMILE (2024) von DonChris, Maniac, cpt. chaos, MissJupiter und Heiko70
Auch hier kamen Empfehlungen von allen Seiten, auch wenn den Anfang damals Buddy DonChris machte.
Dr. Rose Cotter arbeitet in einer Psychiatrie und bekommt eines Tages eine verstörte Patientin, die den Suizid ihres Uniprofessors mit ansehen musste. Die damit verbundenen, zunächst nicht ganz greifbaren Paranoia, enden in einer Tragödie...
Schon die Verwendung dieser Introszene, die für mich bei Horrorfilmen ein wunderbares Stilmittel darstellt, dann aber sitzen muss, ist große Klasse und zieht einen sofort in die atmosphärische Story, bei der es, entgegen des Filmtitels, wenig zu lachen gibt.
Regisseur Parker Finn haut mit seinem Erstlingswerk im Genre mal so richtig einen raus und beweist enormes handwerkliches, aber auch stilistisch und erzählerisches Talent. Zusätzlich entpuppt sich die Wahl von Sosie Bacon, die auch tatsächlich die Tochter von Kevin Bacon und Kyra Sedgwick ist, als Protagonistin als totaler Glücksgriff. Gerade im Genre ist dies schauspielerisch wirklich oberste Liga, sodass sie den Film mühlos allein buckeln kann.
Die Erkennung von Mustern im gesamten Handlungskonstrukt, immer mal wieder kleinere, aber nie zu penetrante Schockmomente und die durchweg bedrohliche, mit diversen Fratzen untermalte Atmosphäre sorgen dafür, dass die Spannungsschrauben immer ordentlich auf Anschlag sitzen und die knapp 2 Stunden nahezu keine Längen aufweisen.
Wenn gegen Ende das Böse greifbarer und auch visualisiert wird, wird es bestimmt einige geben, die sich etwas anderes gewünscht hätten. Mir gefiel es samt finaler Szene aber ziemlich gut und somit ist SMILE für mich visuell , schauspielerisch und atmosphärisch ein sehr ansprechender Horrorfilm. Ich würde sogar noch weitergehen und behaupten, dass es sich hierbei, neben MALIGNANT, um den besten Horrorfilm der letzten Jahre handelt.
Toller Tipp von euch 5, vielen Dank dafür! Große Referenz ist hier vor allem wieder das 6-fache Läuten aus der Kajüte von Captain Uwe. 😀
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #125
ABIGAIL (2024) von 999CINEASTOR666
Wenn eine Truppe aus Kleinganoven für eine sportliche Summe die 12-jährige Tochter einer Unterweltgröße entführt, sie in ein verlassenes Herrenhaus bringt und dort lediglich 24 Stunden auf sie aufpassen soll, klingt alles zunächst einmal nach leichtverdientem Zaster. Als sich aber kurze Zeit später herausstellt, wen man sich hier reingeholt hat, sieht es recht zügig seeeehr düster aus.
Der in einem speziellen Horrorsubgenre beheimatete Filmbeitrag glänzt durch das tolle Setting des alten Herrenhauses, einer allgegenwärtigen bedrohlichen Atmosphäre, undurchsichtigen Figuren und einer kleineren Sauerei, die nicht mal Meister Propper wieder wegzaubern kann.
Der Cast ist mit Melissa Barerra (Scream Neuauflage), Dan Stevens (Die Schöne und das Biest) und dem kanadischen Hünen Kevin Durand (diverse Nebenrollen in z.B. Butterfly Effect, Todeszug nach Yuma, X-Men Origins Wolverine oder Robin Hood) gar nicht so verkehrt und auch Angus Cloud, der im letzten Jahr im Alter von nur 25 Jahren an einer Überdosis an verschiedenen Substanzen verstarb und sich noch am Anfang seiner Filmkarriere befand, hatte Talent. Tragisch hierbei - Cloud verstarb eine Woche nach der Beerdigung seines Vaters.
Handwerklich ist ABIGAIL solide umgesetzt, denn Schnitte, Soundediting, Kamera und Effekte wirken äußerst professionell. Zusätzlich ist ein störender und penetranter CGI Overkill glücklicherweise nicht zu merken.
Die Figuren sind zwar Genreeinheitsbrei, gerade das gruppeninterne Versteckspiel, diverse Ablenkungsmannöver und Psychospielchen halten aber die Spannung durchaus konstant und machen irgendwie Spaß. Selbst die kleinere finale Auflösung, wieso das Ganze jetzt hier eigentlich stattfindet, ist positiv zu bewerten.
Wer sich vom Horrorsubgenre überraschen lassen möchte, obwohl dies schnell offensichtlich wird, sollte vor allem den Film aufgrund des eindeutigen Titelbildes bei Moviepilot nicht anclicken.
Gesamtbetrachtend handelt es sich hier um gute Genrekost, die kurzweilig unterhält. Lieber Cine, danke für den Tipp, hat mir Spaß gemacht.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #124
EVIL DEAD RISES (2023) von der ganzen Bande
(Chionati, TheFlyingGuillotine, TschunaSan, young-amani, The Woman, Cpt. Chaos, Maniac, 999CINEASTOR666)
Die Empfehlungen flogen von allen Seiten, so als hätte man beim Abwerfball laut „hier“ gebrüllt. Neben 6-fachem Läuten des Captains aus seiner Kajüte, ließ mich aber eines etwas nüchtern an die Sache herangehen – die spärlichen Punkte von unser Kaiserlichen Hoheit (4,5).
Die DEAD EVIL Filme genießen zweifelsfrei einen enormen Kultstatus und auch an diese muss ich definitiv nochmal ran. Die Neuauflage vor einigen Jahren punktete zudem mit ordentlich handgemachter Sauerei, ein von mir in heutigen Produktionen oft vermisster Sachverhalt.
Zu Beginn, in dem ein idyllischer See gezeigt wird und der erste Gruselmoment gar nicht mal so schlecht sitzt, hatte ich noch viel Hoffnung, als sich das Geschehen aber dann zügig in ein abgeranztes Apartment in irgendeiner Großstadt verlagert, war meine erste Begeisterung dahin. Schnell wird klar, dass der irische Regisseur Lee Cronin, der bisher gar keine so berauschende Filmografie vorweisen kann, sein Setting dahingehend wählt, dem Zuschauer in dieser Enge die Luft abzuschnüren, da er dem Bösen in dieser Butze nicht entkommen kann. Die dauerhaft dunkle Optik, in der wenig helle Einstellungen verwendet werden, tut ihr Übriges.
Was vielleicht für viele als gelungenes Stilmittel wahrgenommen wird, ermüdete mich leider recht schnell und die geballte Ladung irgendwelcher gruseliger Fratzen und deren Schmatzgeräusche empfand ich nach geraumer Zeit auch durchaus als langweilig. Wenn Horror dann nicht mehr so richtig sitzt, sieht es leider im wahrsten Sinne des Wortes recht düster aus. Da halfen nicht mal die sicherlich handgemachten Effekte, die ich dann auch irgendwann gar nicht mehr so richtig wahrnahm.
Am Ende bleibt ein düsteres Kammerspiel, das handwerklich im Genre sicherlich nicht schlecht ist, dem aber das für mich dauerhaft langweilige und sehr eintönige Setting irgendwie das Genick bricht.
Liebe Horrorgemeinde, auch wenn mich dieses Werk etwas enttäuscht hat, geht die Jagd auf weitere Genretipps durch euch weiter. Einer saß vor geraumer Zeit sogar sehr gut. Dazu bald mehr...
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #123
DAS GRAUEN (1980) von Der_Ryan_M und Kenduskeag
Nach Ryans lobenden Worten zu besagtem 80er Jahre Gruseler, dem positiven Eindruck von Kenduskeag und durch die Tatsache, dass „THE CHANGELING“, wie der Film im Original heisst, unter anderem von Spielberg oder auch Guillermo del Toro sehr geschätzt wird, war mein Interesse recht schnell geweckt.
Nach einem tragischen familiären Verlust zieht sich der angesehene Komponist John Russell auf ein altes Anwesen zurück, in dem er schnell merkt, dass hier irgendetwas nicht stimmt.
Die simple Haunted House Geschichte macht vor allem in Hälfte eins einen guten Eindruck. Zum Einen hat die Bude wirklich eine tolle Atmosphäre und auch ein architektonisch interessantes Äußeres, zum anderen kommt es dann eben auch immer mal zu seltsamen Geschehnissen, die die Spannungskurve immer recht konstant weit oben halten. Teilweise erinnerte mich das Ganze ein bisschen an SHINING, auch wenn der ungarische Regisseur Peter Medak, der in den 2000er Jahren hauptsächlich nur noch Serien drehte, nicht die exorbitant vielen Stilmittel wie Kubrick verwendet, was ich als angenehm empfand.
Bis auf dass George C. Scott, wenn er diverse Entdeckungen in seinem Haus macht, manchmal überrascht guckt wie Louis de Funés, ist sein Schauspiel absolut in Ordnung und seine Figur ist dem Zuschauer sympathisch, schon allein durch seinen schrecklichen Verlust. Auch die Entwicklung der Story, welche die außergewöhnlichen Phänomene und Erscheinungen erklärt, wirkt sich positiv auf das Gesamte aus, allerdings hat der Film in Hälfte zwei, die sich nahezu ausschließlich mit der Recherche der Hintergründe befasst, immer mal leichte Hänger.
Wer hier einen penetranten Gruselschocker erwartet, geht mit den falschen Erwartungen heran, DAS GRAUEN ist eher ein Vertreter des subtilen Horrors, in dem Horror- und Mysteryelemente ständig im Einklang stehen.
Lieber Ryan, lieber Tim, vielen Dank für den wirklich guten Tipp aus der 80er Jahre Gruselmottenkiste, der mir, bis auf ein paar Kleinigkeiten, wirlich ganz gut gefallen hat.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #122
LEAVE (2022) von Chionati
Skandinavischer Horror ist immer etwas subtiler und nicht nur aus temperaturtechnischen Gründen optisch meist recht kühl. Aber storytechnisch hat man immer mal ganz gute Ideen.
Schon der Beginn, wenn ein Polizist in den USA auf einem Friedhof ein in ein mit satanischen Zeichen bemaltes Tuch eingewickeltes Baby findet und adoptiert, klingt gar nicht so verkehrt. Entgegen den Erwartungen, dass es eine weitere Horrorgeschichte mit einem Satansbraten wird, der irgendwann seine Adoptivfamilie in Scheiben schneidet, bleibt das Ganze doch recht irdisch angesiedelt, wirft aber immer mal Mysteryelemente ins Geschehen hinein.
Neben unauffälligem Schauspiel, aber dennoch kleineren Ausschlägen in der Spannungskurve und einer Eigenrecherche der Hauptfigur, wo ihre Wurzeln liegen, ist vor allem der finale Twist im Verlauf irgendwie vorhersehbar, was schade ist. So verbleibt dieser norwegische Mysterystreifen im belangloseren Durchschnitt, kann aber immerhin mit einer dennoch akzeptablen Protagonistin, ganz guter handwerklicher Umsetzung und immer mal gelungener Atmosphäre punkten.
Lieber Chio, danke dir für den Tipp, der zwar keine verschenkte Lebenszeit verschluckte, der aber storytechnisch die ein oder andere Überraschung hätte bieten können.
Alex Garland, der das Drehbuch zur fast schon kultigen, britischen Zombieapokalypse "28 Days later" schrieb und mit "Ex Machina" einen der interessantesten Sci-Fi Filme der 2010er Jahre inszenierte, entführt uns diesmal in ein fiktives, sich in einem kompromisslosen Bürgerkrieg befindendes Amerika, in dem eine Gruppe aus Journalisten und Kriegsreportern von New York nach Washington D.C. fährt, um ein letztes Interview mit dem Präsidenten zu führen. Schon der Weg dahin wird zur gefährlichen Odyssee..
Garland streut in sein postapokalyptisches Szenario jede Menge Dramaturgie ein, ohne den Film zu überladen und dies tut dem Spannungsbogen unheimlich gut, da so kaum Leerlauf zu beobachten ist. Des Weiteren sind Szenario und Geschehnisse recht abwechslungsreich und dynamisch, die Bedrohung ist zudem zu jeder Zeit spürbar.
Auch bei den Figuren findet man im Journalistenteam unterschiedliche Charaktere, die der Gruppendynamik gut tun und die während des Filmes auch eine gewisse Figurenentwicklung durchlaufen. Vor allem Kirsten Dunst, welche wahrscheinlich die Hauptfigur des Quartetts darstellt, überzeugt schauspielerisch in jeder Szene und verleiht ihrer Figur Lee Smith eine gewisse Nachdenklichkeit, Kühlheit und Gier nach dem perfekten Bild. Dass Garland seine Figur an die Kriegsfotografin Lee Miller, welche die Befreiung der Konzentrationslager Dachau und Buchenwald dokumentierte, anlehnt, kommt wahrscheinlich nicht von ungefähr und wird im Film auch kurz thematisiert.
Neben Dunst sind es nur eine Handvoll bekannte Gesichter, wie Steven McKinley Henderson, den man überwiegend aus dem Serienbereich kennt, oder auch Jesse Plemons in einer Minirolle, die es aber in sich hat.
CIVIL WAR ist bedrohlich, kompromisslos, in einigen Bildern auch recht rabiat, ohne den Gewaltgrad zu überreizen, und zeigt ein recht gefährliches und potenziell gar nicht unmögliches Szenario. Äußerst sehenswert.
Ich liebe sie, die unter-der-Woche-Snacks als solide Unterhaltung. Wenn zu Beginn zwei Polizisten am Neujahrstag zu einem Einfamilienhaus kommen und dort die Entdeckung machen, dass eine Horde von offensichtlichen Partygästen überall verstreut tot rumliegen, könnte man fast denken, dass es sich hier um ernste Kost halten könnte. Fehlanzeige. Diese polnische schwarze Komödie bezieht ihre Stärke aus den abgefahrenen Figuren, diversen Interaktionen mit Konfliktpotenzial untereinander, einer gewissen Situationskomik und dem herrlich tödlichen Finale. Alles wird dem Zuschauer als Rückblende erzählt.
Dass sich der Streifen nicht ernst nimmt, sieht man ihm schnell an und obwohl man erst eine Weile braucht, bis die Party so richtig los geht, gibt es hier wenig zu bemängeln. Der gesamte Stil wirkt zudem recht skandinavisch.
Fazit:
Etwas ausgeartete , ganz witzige Stiffler-Party mit vielen Toten und durchgeknallten Figuren. Vor allem Fans von Komödien mit schwarzem, tödlichen Humor können hier einen Blick riskieren.
Auch wenn Familienkomödien der 80er und 90er immer die gleichen Inhalte haben, wie z.B. anfängliche Reibereien unter Familienmitgliedern und aufgrund eines Ereignisses wachsen sie zusammen und am Ende ist alles Friede Freude Eierkuchen, besitzen sie einen gewissen Charme.
LIEBLING, ICH HABE DIE KINDER GESCHRUMPFT war das Regiedebut von Joe Johnston (Jumanji, Jurassic Park 3, Hidalgo, Captain America - First Avenger) und glänzt vor allem mit seiner simplen, familientauglichen Story mit kleineren Sci-Fi Inhalten, und natürlich durch die für mich tricktechnisch gesehen sehr gelungene Umsetzung. Neben sehr wenigen Stop Motion Effekten, die einfach immer etwas Retro aussehen, arbeitete Johnson als einer der ersten mit Roboterkreaturen (hier die Ameise) und die Umsetzung sieht wirklich mehr als gelungen aus. Generell sind die Größenverhältnisse verschiedener Kreaturen und Gegenstände wirklich klasse umgesetzt und zauberten mir immer mal ein Grinsen ins Gesicht. Auch die ganzen Requisiten und das Bühnenbild sehen aufwendig aus. Dieselbe Robotiktechnik griff übrigens Spielberg ein paar Jahre später in JURASSIC PARK auf und machte seinen Robo-T-Rex zum wahrscheinlich beeindruckendsten Robotik-Geschöpf der Filmgeschichte. Im Juni war ich mit meiner Familie in Berlin bei der "Jurassic World Exhibition" und konnte besagte Exemplare bestaunen. Die sehen wirklich aus wie echt und bewegen sich auch so....
Kleinere inhaltliche Fehler, wie der falsche Bezug zu Albert Einstein, sind geschenkt und hat wahrscheinlich an den Kinokassen damals niemanden gestört, denn Johnson zauberte aus 14 Mio. Dollar Budget etwa 130 Mio. .
Wer sich an Charakteren aus der Mottenkiste und der simplen Story ohne Überraschungen nicht stört, wird hier dennoch über knapp 90 Minuten gut unterhalten.
Fazit:
Sympathischer, mit kleineren Sci-Fi Elementen bestückter Familienfilm aus den späten 80er Jahren und mit toll umgesetzter Tricktechnik bei den unterschiedlichen Größenverhältnissen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #121 und zieht sich alte Schinken rein #12
PSYCHO (1960) von Chionati
Nachdem ich irgendwann um die Jahre 2003-2005 herum mich mal von der Hitchcock Filmografie mit FENSTER ZUM HOF hab entjungfern lassen, war mein Bedarf an weiteren Werken von ihm zunächst gedeckt, denn nach etwa einer Stunde hatte ich dem Spanner auf seinem Stuhl damals ein Ende bereitet. Himmel, Arsch und Zwirn war das ein langweiliges Gegaffe.
Doch zum Glück ist Hitchcock, der mit 53 Filmen sehr viel mehr als diverse namenhafte Klassiker im Repertoir hat, hier unter den Buddies allgegenwärtig. Aufgrund von Chio's Kommi, seiner klaren Empfehlung und sogar einer für mich eigenhändig erstellten Liste mit Filmtipps wurde es nun endlich mal Zeit nach dem Fenster zum Klo an Alfred's Filmografie erneut zu schnuppern.
Die sich neben mir befindene Fernbedienung konnte ich für die nächsten 109 Minuten liegenlassen, denn schnell war ich in der Story um das legendäre Bates Motel drin. Sowohl Eröffnung als auch die erste Bedrohung lassen sich flüssig weggucken, die Atmosphäre dabei ist äußerst gelungen. Dem Scharlatan hier ein durchaus unauffälliges Äußeres zu verpassen halte ich zudem für richtig clever, denn wer kranke Psychopathen von True Crime Fällen wie Ted Bundy kennt weiß, dass Serienkiller oftmals in der Gesellschaft gar nicht auffallen und sogar recht charismatisch sein können.
Die legendäre Duschszene hätte ich mir allerdings etwas intensiver vorgestellt und auch Bernard Herrmann's unverwechselbare, nicht melodische Streichertöne sind gar nicht so penetrant, wie ich dachte, und dennoch kann ich die Begeisterung für derartige Inszenierungen verstehen, gerade im Hinblick auf das Erscheinungsjahr und den clever eingefügten Suspense Momenten. Schauspielerisch ist zudem alles im Lot und auch die S/W Optik störte mich nicht.
Womit mich PSYCHO aber überraschte, war der sicherlich simple, aber dennoch gelungene Twist, der zeigt, dass Hitchcock anscheinend immer etwas mit den Erwartungen seiner Zuschauer spielt, sie auf falsche Fährten lockt und dann den Mittelfinger zeigt.
Am Ende bin ich wirklich froh, diese Filmlücke weggeduscht zu haben und danke vor allem Chio, aber auch allen anderen, die mir in den Jahren kontinuierlich Werke von Hitchcock empfohlen hatten (u.a. Heiko und auch Tim), für den äußerst gelungenen Filmtipp. Ich denke, dass ich jetzt nicht wieder 20 Jahre für den nächsten Hitchcock brauche. Für weitere Tipps bin ich dankbar.