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Alle Kommentare von pischti
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #92 und zieht sich alte Schinken rein #9
ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG (1958) von Chionati und im Verlauf zusätzliche Empfehlungen von FlyingGuillotine und Heiko70
Wer mich kennt weiß, dass für mich die meisten alten Schinken nicht zugänglich sind und deshalb hatte ich auch bei ES GESCHAH AM HELLIGTEN TAG eher niedrige Erwartungen, wohlwissend diverse Lobeshymnen von den Buddies im Kopf zu haben.
Die vom Ungaren Ladislao Vajda nach Friedrich Dürrenmatts Drehbuch verfilmte Kriminalgeschichte hatte mich eigentlich schon recht frühzeitig am Wickel. In der malerischen schweizer Berglandschaft wird ein junges Mädchen im Wald nahe einer gut befahrenen Hauptstraße ermordet aufgefunden. Dr. Matthäi von der Zürcher Kantonpolizei nimmt sich des Falles an und jagt mit vollstem Einsatz den Mörder...
Mich überrascht, dass ein in Schwarz/Weiß gedrehter, sehr dialoglastiger Krimi mich so begeistern konnte. Das liegt zum einen an der nie langweilig werdenden Ermittlungsarbeit, in der Heinz Rühmanns Figur abwechslungsreiche Ideen entwickelt, und an der wirklich facettenreichen Figurenzeichnung beider Gegenspieler.
Schon nach etwa der Hälfte des Films werden die Karten auf den Tisch gelegt und der Kindermörder zumindest für den Zuschauer enttarnt. Gerade diese frühzeitige Auflösung und die damit verbundene intensive Charakterstudie ist für mich eine enorme Stärke des Films, da der Zuschauer aus unbequemem Betrachtungswinkel diverse bedrohliche Annäherungen der Figuren beobachten kann.
Sowohl Heinz Rühmann als auch Gert Fröbe, dessen Name mir zwar bekannt ist, ich ihn aber nie irgendwo gesehen habe, verleihen ihren Figuren eine außerordentliche Präsenz, auf der einen Seite der intelligente, charismatische, aber durchaus eigenbrötlerische Inspektor, auf der anderen Seite der diabolische Kindermörder.
Die Morde sind subtil gehalten, auf eine Gewaltdarstellung wird verzichtet und das meiste spielt sich im Kopf des Zuschauers ab, auf den die Handlung aber genauso intensiv wirkt wie Kriminalgeschichten, die einen Großteil der Taten bildlich darstellen.
Trotz gutem Schauspiel hat die Darstellung die Handschrift der damaligen Zeit und wirkt, sicherlich auch aufgrund der begrenzten filmtechnischen Mittel zu der Zeit, immer mal wie ein Theaterstück, aber als Gesamtwerk betrachtet ist ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG einfach ein richtig guter, spannender Kriminalfilm, der nur leider, wie damals üblich, auch mit einem recht abruptem Ende abschließt. Diese kleineren kritischen Anmerkungen sollen das Filmerlebnis aber nicht trüben.
Interessant ist die Nebeninfo meines engen Buddies RolfMuller, denn DAS VERSPRECHEN mit Jack Nicholson stellt eine adaptierte Variante dieses Werkes dar.
Lieber Chio, lieber Mike (mit schweizerischem Heimspiel bei dem Film) und lieber Heiko, ich danke euch für die hervorragenden Empfehlungen und hätte nie gedacht, dass mich der Film so abholen kann.
Am Ende sei noch eine Empfehlung für Ryan ausgesprochen, denn der Film wird dir ziemlich sicher zusagen und sollte Pflichtprogramm für dich sein.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #91
RENFIELD (2023) von 999CINEASTOR666
Was soll ich zu Nicolas Cage sagen, ich liebe ihn einfach, auch seine völlig überdrehten Rollen. Zudem leiht seit fast 30 Jahren Martin Kessler ihm seine Stimme, die jeden Raum mit einem maximalen Level an Coolness füllt. Als Cine über besagten Film lobende Worte schrieb, war der Entschluss zur Sichtung gefasst.
Nic Cage darf sich mal wieder austoben, zumindest was diverse Gesichtsentgleisungen und Overacting angeht, es passt aber einfach zum hier überzeichneten Graf des Blutzapfens und zur comicartigen und sich nicht ernst nehmenden kurzweiligen Geschichte über einen kleineren Disput mit seinem Diener Renfield (Nicholas Hoult).
Aus der Perspektive von Renfield wird der Zuschauer in diese Streitereien mit kleineren ganz witzig gemachten Momenten hineingeworfen und von nun an kann man den Zorn Draculas förmlich spüren. Regisseur Chris McKay, der bis auf THE TOMORROW WAR und RENFIELD fast ausschließlich nur bei kleineren Produktionen, Fernsehfilmen und Kurzfilmen auf dem Regiestuhl saß, mischt in diese Fantasykomödiensause zusätzlich noch eine gute Portion Actionszenen mit comicartigem Splatter unter, die zumindest für den Moment unterhalten. Neben einer aufgesetzten Romanze und vielen Nebenrollen, die oft nur als Statisten verkommen, leidet Renfield aber vor allem an einer nicht unbedingt spannenden Handlung. Das Ganze ist recht nett, lädt aber zu einer Zweitsichtung kaum ein.
Aus technischer Sicht ist RENFIELD ein solider Streifen, die Kamera samt Beleuchtung ist stimmig und auch die Effekte sind, wenn auch CGI-lastig, im Mainstreambereich ok.
Unterm Strich ganz spaßiges Teil, dem aber Storyideen fehlen und dessen Figuren etwas drüber sind und irgendwann nerven, das aber für die immer mal wichtigen Hirn-aus Abende gut funktioniert.
Lieber Cine, danke für die Empfehlung, habe die Sichtung nicht bereut.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #90
THE BELKO EXPERIMENT (2016) von kaiserofhorror und Chionati
Nachdem der Kaiser einen vielversprechenden Kommi schrieb und Chionati zusätzlich eine Empfehlung als Subkommi aussprach, war meine Entscheidung der schnellen Sichtung des bei Prime verfügbaren Battle Royal Verschnitts gefallen.
Ein mit vielen Etagen ausgestattetes Bürogebäude irgendwo in Kolumbien, 80 Mitarbeiter, die Schotten plötzlich dicht und eine Stimme über den Lautsprecher, dass eine Art Spiel auf Leben und Tod beginnt, ist nicht neu, ist aber durchaus mal wieder erfrischend.
Schnell werden einem so gut es geht viele Charaktere, wenn auch nur oberflächlich, vorgestellt und auch zwei bekannte Gesichter aus den 80ern bzw. 90ern sind zu sehen. Gerade die ersten 30 Minuten, in denen sich das ungemütliche Szenario entwickelt sind richtig gut und die Spannungsschrauben werden fest angezogen. Mit Beginn der Gewaltspitzen und des ganzen Tötungskarussells verläuft sich der Streifen aber in etwas Eintönigkeit und trotz der ganz interessanten Gruppendynamik ist es dann bis zum Ende auch oft dasselbe.
Handwerklich gut gemacht und mit einer klitzekleinen Portion schwarzem Humor ist THE BELKO EXPERIMENT zwar kein überragender Film, weiss aber ganz gut zu unterhalten. Das Ende ist Geschmackssache, lädt es doch irgendwie ein bisschen zu einer Fortsetzung ein. Ich fand's ok. Schade war für mich vor allem, dass der interessanteste Charakter recht früh Kopfschmerzen bekommt.
Fazit:
Zynische Gesellschaftskritik mit hochwertiger Optik, so einigen FSK 18 gerechten Gewaltspitzen und bekannter Battle Royal Thematik.
6/10 Äxte im Gesicht 😆
Lieber Kaiser und lieber Chio, wie immer vielen Dank an Euch für den gelungenen Filmtipp.
Eine Frau um die Mitte 50 wohnt zusammen mit ihrer Mutter, die sie pflegt, in der Platte. Sie arbeitet als Hausmeisterin und vertreibt sich ihre Zeit, den riesigen Hochausblock gegenüber zu beobachten. Dort erspäht sie mit ihrer Kamera eine junge attraktive Frau, für die sie bald eine Art krankhafte Zuneigung entwickelt...
Was sich zunächst nach Stoff für eine Art Stalker-Thriller anhört, entpuppt sich lediglich als sanfte, teilweise dennoch etwas skurrile Charakterstudie über eine Frau, die in ihrem durch Eintönigkeit und Routine geplagten Leben verkommt. Michaela Caspar, die ihren Job wirklich ganz ordentlich macht und ihrer Figur eine eigene Handschrift verleiht, stand zu meiner Überraschung schon bei Wes Andersons GRAND BUDAPEST HOTEL vor der Kamera.
Trotz sehr kurzer und nur 71 minütiger Laufzeit hat dieses Drama vor allem in Hälfte eins diverse Längen und auch das Stilmittel einer heranzoomenden Kamera, in der das Bild irgendwann zu riesigen Pixelklötzen wird, nutzt sich schnell ab und nervt mehr, als dass es künstlerisch wertvoll ist. Für mich ist 153 METER ein leider recht zähes Drama aus der Platte trotz der eigentlich ganz interessanten Ausgangslage, welches aber zumindest schauspielerisch durchzuwinken ist.
Interessant ist die Tatsache, dass der Film, wahrscheinlich aufgrund sehr begrenzter finanzieller Mittel, fast eine reine Familienproduktion ist, denn Michaela Caspar´ s Sohn führte hier Regie, ihre Tochter (Sohn und Tochter sind Zwillinge) spielt das Objekt der Begierde von Caspar´ s Figur und selbst ihre Mutter im Film ist im realen Leben ihre eigene. Für den ersten Spielfilm von Anton von Heiseler nicht verkehrt, aber dennoch im Gesamtpaket zu dünn.
Nachdem Buddy Chionati mir vor geraumer Zeit Teil 2 von "In 3 Tagen bist du tot" empfohlen hatte, erfolgte zunächst die Sichtung des ersten Teils.
Von einer Handvoll jugendlicher Freunde erhalten alle separat eine SMS, in der "In 3 Tagen bist du tot" steht. Doch was hat es mit dieser auf sich? Ist es nur ein geschmackloser Streich, oder steckt irgendetwas anderes dahinter?
IN 3 TAGEN BIST DU TOT erinnert im Kern an Oldschool Slasher wie "Ich weiss was du letzten Sommer getan hast" und mit Sicherheit bediente sich Regisseur und Drehbuchautor Andreas Prochaska auch an besagtem Werk.
Prochaska erfindet das Genre nicht neu und belässt es bei altbekannten Zutaten. Die Figuren sind schlicht und austauschbar, das österreichische ländliche Setting ist stimmig und die Atmosphäre ist durchaus bedrohlich. Immer wieder schickt Prochaska den Zuschauer auf eine falsche Fährte, was die Jagd nach dem Killer angeht, doch als alter Hase merkt man schnell, dass nichts ist, wie es scheint.
Die Kills sind, wenn auch nicht unbedingt in ihrer grafischen Darstellung, schon recht rabiat und fies und auch die Spannungsschrauben werden in den Suspense-Momenten, in denen das Böse gleich auftauchen wird, gut angezogen. Leider sind aber diverse Geschehnisse etwas hanebüchen und auch die finale Auflösung wirkt etwas unrund. Das macht gesamtbetrachtend aber nicht viel aus, denn der Film möchte auch keine außergewöhnlichen Handlungsstränge, gehaltvolle Dialoge, oder tiefe Figurenzeichnungen präsentieren. Es ist eben ein simpler Run-and-Hide Slasher, bei dem man als Zuschauer auf der Suche nach dem Killer ist.
IN 3 TAGEN BIST DU TOT ist ein kurzweiliges Slasherfest ohne nennenswerte Besonderheiten, aber dennoch mit einem guten Pacing und einer gewissen Bösartigkeit. Probleme hatte ich immer mal kurz mit dem österreichischen Akzent, aber ich bin halt auch kein Toni Polster.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #89
DEADSTREAM (2022) von 999CINEASTOR666 und kaiserofhorror
Nach grünem Licht der beiden Horrorexperten und auffallend hohen Punkten (beide 8/10) war mein Interesse geweckt, obwohl mich gerade Found Footage in den letzten Jahren nicht mehr beeindruckt hat. Was damals mit BLAIR WITCH PROJECT anfing und bei dem ein sogenannter Hoax eine zusätzliche mysteriöse Note mit reinbrachte, war es für mich wahrscheinlich die spanische Produktion REC, die mir im reinen Horrorbereich bisher am stärksten im Gedächtnis geblieben ist und auch CLOVERFIELD zeigte vor vielen Jahren eindrucksvoll, was ein höheres Budget in dem Subgenre bedeutet, im positiven Sinne.
DEADSTREAM ist ein Projekt der Eheleute Winter, die mit sehr geringem Budget eine Art Found Footage Parodie und Mediensatire über den aktuellen Streamer- und Influencerzeitgeist im Horrorkomödien-Gewand gezaubert haben. Mit den geringeren finanziellen Mitteln war man nicht mal in der Lage viele Crewmitglieder finanziell zu tragen, sodass Joseph Winter neben Regie, Drehbuch, Soundtrack und Produktion auch die Hauptrolle übernahm.
Winter's Figur ist herrlich hysterisch und trotz seiner typischen Streamer- und Influencerkrankheiten mir trotzdem sympathisch gewesen. Das Setting, ein echtes Abandoned House, welches in der Umgebung den Ruf verflucht zu sein genießt, hätte mit dieser abgefuckten Bruchbude zudem nicht besser sein können. Winter versucht hier gekonnt das Horrorgenre mit Comedy zu paaren, denn ernst nimmt sich der Film zu keiner Zeit, dennoch funktionieren kleinere Gruselmomente und Jumpscares erstaunlich gut, auch wenn man nach dem kurzen Schreck meist sofort grinsen muss.
Die ganze Optik und handwerkliche Umsetzung ist für einen Found Footage Streifen auf wirklich hohem Niveau und auch die Qualität der Bilder samt Beleuchtung und Sound Editing ist für dieses Budget erfreulicherweise bemerkenswert. Hinzu kommen handgemachte Maskenarbeit und kleinere ebenfalls ohne CGI auskommende Splatter- und Goreeffekte, die mir äußerst sympathisch waren.
DEADSTREAM ist für mich im eher uninteressant gewordenen Genre ein wirklich erfrischender Beitrag geworden, der neben seiner Medienkritik eben auch eine kleine Gruselgeschichte zu erzählen hat. Das Ende ist dann sicherlich nichts Überraschendes, rundete für mich den Streifen aber befriedigend ab.
Unterm Strich kann DEADSTREAM jeder Found Footage Fan zweifelsfrei konsumieren und selbst denjenigen, die dem Genre den Rücken zugekehrt haben, sollten mal einen Blick riskieren.
Lieber Cine, lieber Kaiser, habt Dank für euren Tipp, der mir definitiv ein Dauergrinsen ins Gesicht zauberte.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #88 und zieht sich alte Schinken rein #8.
DER POLYP - DIE BESTIE MIT DEN TODESARMEN (1977) von TschunaSun
Aktuell bin ich einfach wahnsinnig gern im Horrorgenre in den 80ern oder späten 70ern unterwegs, sodass Tschuna's Kommi interessant klang. Eine Bestie, Todesarme, Unterwasserhorror - passt!
Wenn DER POLYP auch nicht über die komplette Laufzeit mit angezogener Handbremse laufen würde, denn Vieles wird nur angedeutet, dann hätte das durchaus was werden können. Nachdem aber dann der Reihe nach irgendwelche uninteressanten Nebenfiguren sehr eintönig das Zeitliche segnen, wird es irgendwie langweilig. Dass dann das Monster in den wenigen Einstellungen, in denen es gezeigt wird, noch aussieht wie meine Badewannenmatte mit Saugnäpfen, war dann der komplette Schuss in den Ofen.
Positiv zu erwähnen ist die typische 70er Jahre Machart mit ihrem besonderen Flair, die für diese Zeit eingesetzten simplen aber urigen auditiven Spannungstöne und die herrliche Urlaubsatmosphäre am Solana Beach in Kalifornien. Auch die Unterwassertauchszenen sind gut umgesetzt und in einer kleinen Nebenrolle ist sogar Henry Fonda zu sehen.
Unterm Strich ist DER POLYP sicher wieder ein Kind seiner Zeit, dem aber vor allem ein abwechslungsreiches Drehbuch und kernigere Figuren gut gestanden hätten, denn so ein richtiger Protagonist lässt sich hier gar nicht finden und andere Genregrößen, wie z.B. Spielbergs DER WEIßE HAI fressen die Badematte als Snack für zwischendurch.
Lieber Tschuna, hat nicht sollen sein und ist auch halb so wild, dass er nicht zündete. Habe gerade gesehen, dass auch Buddy Cine mit dem Streifen die Tage recht wenig anfangen konnte.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #87
L.I.S.A. - DER HELLE WAHNSINN (1985) von The Woman
The Woman verbindet gerade mit Coming of Age Filmen der 80er ihre eigene Jugend und hat verständlicherweise genau an diese Filme, die in ihr nostalgische Vibes auslösen, ihr Herz verschenkt.
Was bei mir vor allem der erste AMERICAN PIE Teil war, mit dem ich, neben meiner Schulzeit, auch die ersten Annäherungen ans weibliche Geschlecht und die schöne Zeit in meiner damaligen Moped-Clique verbinde, ist bei The Woman eben z.B. L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn.
Die beiden Schulaußenseiter Gary und Wyatt, die neben Unterdrückungen durch Schulrowdies (u.a. Robert Downey Jr. in sehr jungen Jahren) auch bei den angehimmelten Mädels keinen Stich sehen, programmieren sich mit Hilfe ihres Computers ihre persönliche Traumfrau, die sie L.I.S.A nennen. Aufgrund zusätzlicher überirdischer Einflüsse steht plötzlich tatsächlich eine echte Frau, wie "Gott" sie schuf, vor Ihnen und bewältigt von nun an ihren Alltag, um beide auf die richtige Fährte zu bringen.
Kelly LeBrock, die wahrscheinlich optisch in der Tat für die damalige Zeit eine Art Traumfrau für viele darstellte und mit ihrer Wischmoppfrisur und dem trainierten Körper aus jedem 80er Jahre Fitnessvideo entstammen könnte, verleiht ihrer Figur L.I.S.A. die nötigen Reize, auf die alle Beteiligten in dieser durchaus charmanten 80er Jahre Coming-of-Age-Komödie anspringen und auch die Grundmessage, dass eben Leute einen für das lieben was man ist, und nicht für das, was man ihnen gibt, ist toll, doch zwischendurch kommt L.I.S.A. - DER HELLE WAHNSINN ohne die ein oder andere Albernheit nicht aus. Ohne direkten Bezug zum Film und der damaligen Jugendzeit in den 80er Jahren ergaben sich für mich ein paar Probleme bei der Sichtung, auch wenn beide Hauptfiguren irgendwie zum knuddeln sind. Auch die Riesenparty erinnerte mich ein wenig an Stiflers Feierlichkeiten bei AMERICAN PIE, auch wenn es dort deutlich mehr aus dem Ruder läuft.
Unterm Strich ist der Film ein Kind seiner Zeit und hat eine für mich durchaus charmante 80er Jahre Handschrift, dessen Zugänglichkeit aber ohne persönliche Verbindungen etwas schwierig werden kann. Herrlich zudem in einer Nebenrolle als totaler Arschlochbruder - Bill Paxton.
Liebe The Woman, ich gönne dir das Herz für L.I.S.A. und kann es auch total nachvollziehen. Die Sichtung bereue ich auf keinen Fall. Ich habe generell aber oft Probleme mit Komödien aus den 80ern. So ging es mir auch schon mit einem weiteren Film aus deiner Jugendzeit (Bachelor Party) mit folglich identischer Wertung.
Wer Coming of Age generell viel abgewinnen kann und zusätzlich die Machart 80er Jahre Filme liebt, sollte aber definitiv mal einen Blick riskieren.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #86
F/X - TÖDLICHE TRICKS (1986) von Dady
Von diesem Film hatte ich bis zu Dady's Kommi, der immer mal gern auch in zurückliegenden Filmjahrzehnten unterwegs ist, nie gehört. Auch die Besetzung spricht eher für ein B-Movie, denn bis auf Brian Dennehy (Sly's Antagonist in Rambo - First Blood) und Jerry Orbach, der mir zumindest mal in irgendeinem Steven Seagal Streifen über den Weg gelaufen ist, war mir hier kein Gesicht bekannt.
Roland Tyler (Bryan Brown) ist ein absoluter Profi in der Filmwelt und hat einen Namen im Bereich Special Effects. Als eines Tages ein Justizbeamter bei ihm in der Wohnung steht und ihn um Mithilfe bittet, einen Mord an einem Mafiaboss, der die Seiten gewechselt hat, filmreif zu inszenieren, geht das Schlamassel los, denn Tyler selbst soll den Mörder spielen.
Irgendwo zwischen solidem 80er Jahre Actionthriller und ein wenig verschenktem Potenzial liegend, ist die Grundidee mit einer Art Verschwörungsgeschichte ganz nett und selbst die Synchro für ein 80er Jahre B-Movie äußerst gelungen (u.a. Frank Glaubrecht - Costner, Pacino , Klaus Sonnenschein - Gene Hackman, Morgan Freeman, oder Christian Rode - markante Bösewichtstimme), der Streifen macht aber gerade aus dem Repertoire aus Tylers Special Effect Zauberkiste zu wenig. Teilweise dümpelt die auf immerhin 109 Minuten gestreckte Handlung sogar recht gemächlich vor sich hin.
Bis auf das eher überschaubare Finale und vielleicht 1-2 anderen Szenen davor, darf Tyler nämlich gar nicht so richtig zeigen, was er kann. Obwohl schauspielerisch genrespezisch durchaus gelungen und auch der tolle 80er Jahre Charme ist positiv zu erwähnen, fehlt F/X - TÖDLICHE TRICKS einfach mehr Entertainment, um höhere Punkte einfahren zu dürfen. Auch einzelne Handlungsweisen der Figuren sind etwas unüberlegt...
Unterm Strich dennoch ein solider 80er Jahre Thriller, der trotz einiger Schwächen vernünftig unterhält und der vor allem durch seine einfache, aber irgendwie geradlinige Story überzeugen kann.
Lieber Dady, ich danke dir für den gelungenen Tipp. Hier scheint es sogar noch eine Fortsetzung zu geben (1991), aber ob diese was taugt, weiss ich leider nicht.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #85
OUTBACK (2019) von Superman1895
Nachdem unser Heinz Horrmann der Filmwelt hier immerhin 4 Punkte springen ließ, war mein Interesse geweckt, kingt komisch, is aber so.
Die australische Wildnis, besser bekannt als das Outback, umfasst eine gigantische Fläche von über 4,6 Millionen Quadratkilometern und ist somit fast 13x größer als Deutschland. Wer da glaubt, er könne mal schnell einen Abstecher in den Arsch der Heide machen und dort locker godlike wieder rauswandern, glaubt auch, dass Känguruhs in ihrem Beutel Reis kochen.
Zwei US-amerikanische Zipfelklatscher (Männlein und Weiblein) mit einer Orientierung, die schlimmer ist als das Echolot von Käptn Blaubär, vergeigen gewaltig ihren Ausflug in besagte Wildnis down under und die Tatsache, wie dämlich sich hier beide verlaufen, lässt die Darwin Award Jury wild zucken.
Da beide Protagonisten wenig Sympathie beim Zuschauer erspielen, war mir ihr ziemlich langweiliger und monotoner Überlebenskampf wirklich egal. In melancholischen Bildern, untermalt mit dazu passendem Score, sieht man sie über fast die gesamte Laufzeit Pipi trinkend delirant irgendwo in der Gegend umherkriechen. Das ist aus meiner Sicht kein ausreichend interessanter Filmstoff, obwohl der Outback-Eiertanz anscheinend auf einer wahren Begebenheit beruht. Weder schauspielerisch noch handwerklich lassen sich irgendwelche Besonderheiten erkennen, sodass man nach Abschluss der finalen Szene froh ist, dass diese Gurke zuende ist.
Unterm Strich ist OUTBACK ein wirklich schwaches Survivaldrama ohne jedwede Bedrohungen außer der ausbleibenden Wasseraufnahme, welches für mich wahrscheinlich zu einem der beschissensten Genrevertreter gehört, die ich bisher gesehen habe. Rüdiger Nehberg würde sich bei soviel Blödheit wahrscheinlich im Grabe umdrehen.
Lieber Superman, wer hätte gedacht, dass ich den Bewertungslimbo noch tiefer tanzen kann als du. 😆
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #84 und zieht sich alte Schinken rein #7.
DIE HÖLLENFAHRT DER POSEIDON (1972) von Kenduskeag
Crewmitglied: "Captain, Riesenwelle voraus!"
Captain: "Ich würde sagen, wir haben eine 50-50 Überlebenchance, könnten aber auch nur 50 % sein. Schöner Pelz übrigens, was Sie da tragen."
Crewmitglied: "Ja, aber muss nur oft gebürstet werden. Und was machen wir jetzt mit der Welle, Captain?"
Captain: "Wie ein Blinder beim Gruppensex muss ich mich erstmal langsam an die Tatsachen herantasten."
Crewmitglied: "Sie müssen etwas unternehmen!"
Captain: "Gehen Sie mir doch nicht auf den Keks. Es stimmt schon was man sagt: Wir beide passen einfach nicht zusammen. Das ist als würde man 'nen Eimer Rohrfrei essen. Von innen mag es einen reinigen, aber man wird hohl davon."
Crewmitglied: "Sie sind völlig irre, Captain."
Captain: "Gehst du mir auf den Sack! Wenn ich das nächste mal auf jemanden schießen will, darf ich das nur noch in meinen eigenen vier Wänden machen. Ich hoffe es werden dann Sie sein und kein Bekannter wie bei meinem Polterabend."
Crewmitglied: "Die Welle!!! AAAAAAAAAHHHHHHHHHH"
Captain: "AAAAAAHHHHHHHHH!"
Die Tatsache, dass hier kein Geringerer als Leslie Nielsen den Kahn ins Verderben manövriert, ist schon mal herrlich und auch Gene Hackman sehe ich unglaublich gern, doch trotz einem gewissen angesehenen Status im Bereich des Katastrophenfilms ist "Die Höllenfahrt der Poseidon" für mich nur Mittelmaß gewesen.
Dabei sind diverse handgemachte Effekte, wie z.B. verschiebbare Bühnen und sonstige Elemente des Bühnenbildes , die das Geschschaukel in der Riesenwelle simulieren sollen, ganz nett gemacht. Ansonsten wird viel geklettert, diverse Nebenfiguren nehmen den One-Way Tauchgang und ein bisschen hineingebrachtes Konfliktpotenzial darf auch nicht fehlen.
Das ist zwar alles gut gemeint, da fehlt mir aber dann doch ein gewisses Spannungslevel, um über die komplette Laufzeit unterhalten werden zu können und selbst Hackman als Protagonist wirkt hier austauschbar.
Auch wenn diverse Buddies mich für diese Aussage sicherlich am liebsten ebenso im Meer versenken würden, aber mir gefiel tatsächlich Wolfgang Petersen's Remake POSEIDON wesentlich besser.
Lieber Kendus, trotz mittelmäßigem Eindruck meinerseits, danke ich dir für die Erinnerung, dass ich unbedingt bald mal wieder DIE NACKTE KANONE sehen muss. 😆
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #83
THE DIVE (2023) von Chionati
Die Unterwasserwelt ist für mich gleichzeitig so faszinierend wie bedrohlich. Ob nun als Unterwasser-Horror oder wie hier in Form eines Surivalthrillers/Survivaldramas , Filme aus diesen Subgenres haben es bei mir meist relativ leicht. Nach Chionati's lobenden Worten und belohnenden 7,5 Punkten war mein Interesse schnell geweckt.
Überraschend ist, dass THE DIVE ein Film made in Germany ist, denn dieser Tauchgang wurde von Maximilian Erlenwein inszeniert, von dem ich bisher nur den Psychothriller STEREO mit Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu gesehen habe, der mir aber nicht sonderlich gefiel.
Die zwei taucherprobten Schwestern Drew (Louisa Krause) und May (Sophie Lowe) unternehmen einen gemeinsamen Tauchgang in einem abgelegenem Teil Maltas. Nachdem es zu einem dramatischen Zwischenfall kommt, kämpfen sie gemeinsam ums Überleben.
Die Unterwasserwelt ist sowohl handwerklich als auch optisch hervorragend eingefangen. Neben der Küstenlandschaft von Malta, in der unter anderem auch Winston Azzopardis Mystery-Boot-Trip THE BOAT spielt, ist ein Großteil dieses Unterwasserzenarios im Hildener Waldbad (Nordrhein-Westfalen) gedreht, in dem ein etwa 50 köpfiges Team innerhalb von 8 Wochen eine felsenartige realitätsnahe Unterwasserwelt konstruierte, die wirklich mehr als gelungen aussieht.
Die Dramaturgie hat ein gutes Pacing und auch schauspielerisch macht es das US-amerikanische/australische Duo genrebezogen hervorragend. Da ist als kleiner Funfact ganz interessant, dass Sophie Lowe bereits im Alter von 2 Jahren im australischen Neonazidrama "Romper Stomper" zusammen mit Russel Crowe vor der Kamera stand. Tolle Drohnenaufnahmen, eine melancholisch verträumte, teils dramatisch klingende musikalische Untermalung, die der Szenerie eine emotionale Wucht verleihen, und immer mal eingestreute Rückblenden, welche die enge Bindung der zwei Schwestern untermalen, sind weitere positive Aspekte von THE DIVE.
Fazit: THE DIVE ist ein wirklich gelungenes, handwerklich hervorragendes Survivaldrama mit abwechslungsreichen Ereignissen, gutem Pacing, schauspielerisch solider Performance und optisch toll eingefangener Unterwasserwelt. Gerade der Aufwand im Hildener Waldbad ist wirklich bemerkenswert. Man hätte heutzutage wahrscheinlich auch die Szenerie komplett aus dem Computer generieren können. Gerade für Filmfreunde, die der Unterwasserwelt wie ich eine gewisse Faszination aufbringen, ist THE DIVE definitiv zu empfehlen. Abstriche sind, wenn auch nicht tragisch, fehlende Twists oder andere Überraschungen, und auch die Figuren sind wie so oft von der Stange.
Ein Dank gilt meinem Buddy Chio, der mir diesen, sich anscheinend recht nah am skandinavischen Survivaldrama BREAKING SURFACE orientierenden Films, empfohlen hatte. Dies erklärt möglicherweise auch den für mich etwas zu tiefen Bewertungsschnitt.
DIE SCHRILLEN VIER... gegen den Rest der Welt (Der_Ryan_M, RolfMuller, BenAffenleck und Pischti)
#3 PLANET TERROR (2007)
In der dritten Runde der schrillen Vier fiel die Wahl auf Robert Rodriguez' PLANET TERROR, einem Zombie-Splatter mit hohem Sauerei-Faktor.
Rodriguez, der mich in den Folgejahren nie wieder so begeisterte wie bei seiner Einladung in den Titty Twister, verleiht zwar auch PLANET TERROR seine unverwechselbare Handschrift, jedoch bleibt diese Schlachteplatte im Grunde genommen über fast die komplette Zeit relativ belanglos und phasenweise auch immer mal langweilig. Kultfiguren, wie die Gecko Brüder Seth (Clooney) und Richard (Quentin Tarantino), oder auch "Sex Machine" (Tom Savini) mit Pistoleros in der Unterhose sind hier, trotz guter Besetzung (z.B. Bruce Willis, Josh Brolin) nicht zu finden. Tom Savini ist übrigens jener Tom Savini, der für diverse Gore-Effekte bei Klassikern wie DAWN OF THE DEAD, MANIAC, FREITAG DER 13. oder anderen Kultslasher verrantwortlich ist. Wie schon in Rodriguez' FROM DUSK TILL DAWN hat er auch hier eine Minirolle.
Der Lobgesang auf Exploitationsfilme ist deutlich spürbar, das krisselige Bild als Stilmittel allgegenwärtig. Leider nutzt sich diese spezielle Optik schnell ab und verliert zügig an Mehrwert.
Gewaltgradstechnisch tischt man hier zwar vor allem in der uncut Version ganz gut, wenn auch comicartig, auf, die Zutaten wirken aber wie schon mal durchgekaut und selbst auf dieser Ebene überzeugt mich dieser Rodriguez-Streifen nicht so ganz, da vor allem ein geglückter und ausgewogener Mix aus nicht erzwungener Coolness, legendären Figuren, einer ordentlichen Prise Humor und epischen Abgängen einfach fehlt. Zudem ist die gesamte Story einfach zu schwach und erzeugt über die komplette Laufzeit kaum nennenswerte Spannung.
Im Gedächtnis bleibt mir lediglich Rose McGowan's Flinten-Bein, deren Charakter ich noch somit am besten fand, und Tarantinos obligatorischer Kurzauftritt, der mir immerhin ein kleines Schmunzeln ins Gesicht bescherte. Der Rest dieses für mich klar überbewerteten Rodriguez-Streifens ist bis auf vielleicht noch den zu Beginn vorgestellten Charakter "Machete" ganz viel heisse Luft, erschreckend banaler Durchschnitt und pseudocooler Firlefanz mit FSK 18 Perücke. Mit 18 hätte ich den sicher abgefeiert, als Ü40er hat man einfach schon zuviel Besseres in die Richtung gesehen.
Auch wenn es filmtechnisch für mich die bisher schwächste Runde der schrillen Vier war, freue ich mich auf weitere, dann vielleicht auch wieder glücklichere Sichtungserlebnisse.
Trotz deutlicher Kritik meinerseits kneife ich hier noch beide Klöten zusammen und vergebe immerhin 5 Zähler, denn fürs Berieseln unter der Woche ist er dennoch ganz brauchbar und ja, ein paar Splattereffekte sind trotzdem ganz ok.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #82
NIRGENDWO (2023) von Jelli, OUROBOROS und Torbinho
Diesen spanischen Netflix-Survival-Triller hatten mir alle 3 fast zeitgleich ganz schmackhaft gemacht und allein weil ich spanischen Thrillern meist sehr viel abgewinnen kann, erfolgte die zeitnahe Sichtung.
In einer zukunftsnahen Welt gibt es viel Leid. Menschen, die sich auf der Flucht vor einem nicht genau definierten Obrichkeitsstaat befinden, werden in Containern zusammengepfercht, teilweise ermordet und Kinder und Frauen von ihren Männern getrennt. Die ersten recht intensiven Minuten erinnern dabei fast an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte und wenn die hochschwangere Protagonistin irgendwann einsam in einem Container eingeschlossen auf dem Meer schwimmt, startet ein gar nicht mal so verkehrter Survivalthriller.
Cinematografisch ist auch dieser Spanier gewohnt stark bebildert, die Kamerawinkel sitzen und das gesamte Drumherum ist auf hohem Niveau, auch schauspielerisch. Dass eine Lehrerin innerhalb von paar Stunden zu einem McGyver Klon mutiert und auf alle aufkommenden Gefahren irgendeine Antwort hat, löst zwar zwischenzeitlich immer mal ein leichtes Schmunzeln aus, ist aber für die Dramaturgie und den Handlungsfortschritt essentiell und letztendlich ist es wieder mal erstaunlich, wie gut man ein Kammerspiel auf dem Ozean abwechslungsreich gestalten kann, wobei das Setting leider dann doch irgendwann eine gewisse Eintönigkeit erreicht.
Ich hätte mir am Ende dann doch etwas mehr Einblick in die Ausgangslage (Obrigkeitsstaat, der brutal vorgeht) gewünscht, zumal das Ende auch recht eng bemessen ist.
Unterm Strich macht man aber wenig falsch, sich hier in den Container mit reinzusetzen um dem Survivalkammerspiel zu lauschen. Auch die eingesetzten CGI-Effekte, mit denen das Baby darstellt wird, sind gelungen, denn in manchen Einstellungen erkennt man den kleinen virtuellen Nebenprotagonisten nicht auf den ersten Blick. Logikfehler sollte man aber um Himmels Willen nicht suchen, denn diese sind genrebedingt natürlich vorhanden, störten mich aber nicht so sehr.
Lieber Jelli, lieber OUROBOROS und lieber Torbinho, ein Dank gilt euch 3en für den ganz guten Filmtipp, den man gut unter der Woche zwischenschieben kann.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #81
DEAD ZONE (1983) von Kenduskeag
Den Tipp spielte mir Kendus, der aktuell fast schon meine Hauptreferenz für 80er Jahre Horror ist, bei meiner damaligen Sichtung von Stephen Kings THINNER zu. Wie könnte es anders sein, stammt die Storyvorlage natürlich auch hier wieder mal vom Meister des Horrors Stephen King persönlich. Es ist immer wieder beeindruckend wo King überall seine Finger drin hat.
Die Besetzung mit Christopher Walken und Martin Sheen ist für einen King Film echt toll und selbst die Synchro ist mit Stimmen von Joachim Tennstedt (u.a. Jeff Briges und John Malkovich) oder auch Rolf Schult (u.a. Anthony Hopkins) auf hohem Niveau.
Als der Lehrer Johnny Smith , der mit seiner Kollegin Sarah seine große Liebe gefunden zu haben scheint, eines Abends bei einem schweren Autounfall verunglückt und in ein 5 jähriges Koma fällt, hat nicht nur Sarah bereits ein neues Leben mit Mann und Kind, sondern auch Johnny besitzt plötzlich übersinnliche Fähigkeiten - er kann nämlich zukünftige , teilweise auch in der Vergangenheit liegende Ereignisse als Visionen wahrnehmen, wenn er sein Gegenüber berührt.
Mit dieser, für einen Mysterythriller mit kleineren Horrorelementen , eigentlich günstigen Ausgangslage, verschenkt DEAD ZONE meiner Meinung nach leider storytechnisch so Einiges, da man hier keinen so richtigen roten Faden in der Hauptstory finden kann. Vielmehr setzt sich der Film aus verschiedenen Nebenhandlungen zusammen, von denen eine am Ende auf das dennoch gelungene Finale hinausläuft.
Walken ist gewohnt gut und überzeugt, wie eigentlich immer, als Protagonist, und Sheen gibt dem schmierigen Politiker Greg Stillson auch eine dermaßen unsympathische Aura, dass er schon einen gelungenen Gegenspieler darstellt, doch leider erst im letzten Drittel überhaupt auftaucht.
Cinematografisch verbleibt DEAD ZONE im typischen, für die damalige Zeit unverwechselbaren, sympathischen B-Movie Gewand. Interessant ist, dass für einen Cronenberg Film erstaunlich wenig Effekte zu sehen sind und vor allem die Mischung aus Cronenberg Film und Stephen King Vorlage ist schon wirklich Premium. Gesamtbetrachtend fehlte mir aber storytechnisch einfach was.
Unterm Strich ein ganz interessanter Genrebeitrag, dem aber eine etwas ausgeklügeltere Story ganz gut gestanden hätte.
Lieber Kendus, wie immer vielen Dank für deinen dennoch gelungenen 80er Jahre Genre-Tipp.
Man kann über "Commando Ninja" eigentlich nur schwärmen, vor allem dann, wenn man mit den Actionfilmen der 80er und 90er Jahre groß geworden ist. Dieses französische Kickstarter Fanprojekt aus dem Jahr 2018 trifft bei mir einfach komplett ins Filmherz, trotz extrem hoher Trashnote.
Schon allein die Optik und dazugehörige Cinematografie ist komplett im 80er Look gehalten und erinnert an Filme wie Phantom Commando mit Arnold Schwarzenegger. Generell sind in dieser Trash-Perle dermaßen viele Elemente aus vielen bekannten Filmen verbaut, dass man oft genug aus dem Grinsen nicht mehr rauskommt. Predator, American Fighter, Terminator, Phantom Commando, Rambo, Bloodsport, Highlander, Mad Max, selbst Kevin allein zuhaus und Jurassic Park sind in diesem kurzweiligen 68-minügen Retro-Trash-Splatter-Streifen zu finden. Zusätzlich hängt von der Tochter des Protagonisten auch gleich mal ein Rambo Poster im Zimmer und die unsympathische Ex-Frau trainiert unten im Wohnzimmer zu einem Fitness Video von Arnold Schwarzenegger, natürlich auf VHS.
Auch wenn hier sicherlich nicht alles glänzt, was mit Trash eingerieben ist, die Pornosynchronisation mit bayrischem Akzent ist z.B. unterirdisch und die Kampfchoreos sind recht lahmarschig inszeniert, gibt es einfach so viele positive Eindrücke, die eine schlechte Wertung meinerseits ausschließen.
Neben handgemachten, sicherlich sehr günstig aussehenden Splattereffekten, gibt es zudem absichtlich im 80er Look gehaltene CGI-Effekte, die sehr charmant sind. Sprüche zum Fremdschämen, sau blöde Witze und Hupen findet man natürlich auch genug und der obligatorische, herrliche 80er Retrosoundtrack darf auch nicht fehlen. Der Film endet zudem mit einem wunderbaren Retro-Computerspielbezug.
Unterm Strich ist COMMANDO NINJA eine Art Liebeserklärung an die damalige Zeit des Actionkinos in all seiner Gesamtheit (Soundtrack, Effekte, etc.) und ich bin mir ziemlich sicher, dass der in einer Trashrunde mit viel Gerstenbrause und bei bestehender eigenen Liebe zu den Filmen dieser Zeit lustige 68 Minuten bescheren kann. Man sollte ihm sein sehr geringes Budget verzeihen, denn hier steckt einfach viel mehr drin als Kohle, nämlich ganz viel Herzblut.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #80
NO ONE WILL SAVE YOU von The Woman (im Verlauf zusätzlich RolfMuller und smartbo)
Als zweiter Horroctober-Vertreter sprang dieser von Brian Duffield inszenierte, knapp 23 Millionen Dollar teure Sci-Fi-Horror auf meine Liste, da Buddyline The Woman, die gerade im Horrorgenre gern unterwegs ist, mich durch ihren Kommi neugierig machte. Gefolgt durch weitere recht positive Eindrücke von Rob und smarti und trotz vernichtendem Urteil von Buddy Chionati erfolgte die zeitnahe Sichtung.
Duffield, der zwar auf dem Regiestuhl noch ein Neuling ist, der aber schon in diversen anderen bekannten Produktionen seine Finger anderweitig mit im Spiel hatte (The Babysitter, Love and Monsters, Skull Island, Cocaine Bear) glänzt mit einer hochprofessionellen Cinematografie mit toller Kamerarbeit (inklusive weicher Drohnenfahrten) und gutem Soundediting. Zudem ist das Setting, ein Haus auf einer Lichtung im Wald, hervorragend gewählt und bietet eine gute Grundvoraussetzung für eine dichte Atmosphäre und einen intensiven Schauplatz für die sich anbahnende Bedrohung in Form von Eindringlingen, die "überraschenderweise" nachts beginnt.
Gerade die ersten Minuten, in denen sich schnell eine gewisse Grundspannung aufbaut, sind mit ihren Suspense-Momenten, in denen sich die Gefahr anbahnt, bockstark. Dass hier im gesamten Film nur ein kurzer Satz gesprochen wird ist zudem erfrischend und erinnert an den äußerst sehenswerten A QUIET PLACE.
Schauspielerisch, wenn auch nur auf Mimik und Gestik begrenzt, macht die mir bisher unbekannte 26-jährige Amerikanerin Kaitlyn Dever , die immerhin schon im Serienbereich für den Golden Globe mehrfach nominiert war, hervorragende Arbeit und verleiht ihrer Figur die nötige Verletzbarkeit, aber auch Entschlossenheit. Selbst der Einsatz von CGI bei der Darstellung der Eindringlinge hat mich kaum gestört, obwohl ich großer Fan handgemachter Effekte bin.
Was in seiner Gesamtheit zunächst passt, und auch das immer deutlicher werdende zurückliegenden Schicksal der Protagonistin gibt der Handlung noch eine zusätzliche, durchaus gelungene Handlungsebene, wird für den Zuschauer in den letzten 25 Minuten zur großen Entscheidungsfrage , nämlich ob er oder sie mit dem Film gesamtbetrachtend etwas anfangen kann oder nicht. Bei einer Laufzeit von angenehmen 90 Minuten gehört nämlich fast ein Drittel dem Ende, bei dem man zwar eine für mich durchaus interessante Idee mit einbaut , diese aber durch zahlreiche Sequenzen unnötig verkompliziert und damit auch verwirrt.
Unterm Strich ist NO ONE WILL SAVE YOU ein für mich ansprechender, handwerklich top inszenierter Sci-Fi-Horror, bei dem am Ende aber Weniger mehr gewesen wäre. Freunde von nicht-menschlichen Home-Invasion Elementen sollten hier mal einen Blick riskieren, zumal den ein oder anderen vielleicht sogar auch das Ende etwas mehr abholen wird als mich.
Liebe The Woman, lieber Rob und lieber Smarti, ich danke euch für den gelungenen Genretipp, dessen Stärken für mich überwogen.
Wahrscheinlich kennen einige von euch Joe Dante, der mit seinem Erstlingswerk PIRANHAS 1978 zunächst auf sich aufmerksam machte und der kurze Zeit später mit DAS TIER die Aufmerksamkeit von Steven Spielberg weckte. Das Ende dieser Geschichte kennen vielleicht einige - mit GREMLINS - KLEINE MONSTER schaffte Dante damals unter der Produktion von Spielberg den endgültigen Durchbruch und seine Werke gelten auch heute noch im Horror- und Sci-Fi-Komödienbereich als Kultstreifen.
Wie ideenreich auch diese 80er Jahre Klamotte allein handwerklich gemacht ist, sieht man schon beim Vorspann. Unklare, aber farblich beeindruckende Strukturen begleiten das Bild, während die Namen aller Darsteller eingeblendet werden. Beim Herauszoomen der Kamera und mit Start der ersten Szene sieht man, dass die Kameraeinstellung mit enormem Vergrößerungsobjektiv aus einem mit Crushed Ice gefüllten Drink war, simple aber genial.
Schnell wird man als Zuschauer in eine irgendwie charmante Sci-Fi Handlung mit kreativen Ideen gepresst, die mit Dennis Quaid und Martin Short auch gar nicht mal schlecht besetzt ist. Neben stilistisch und optisch großartiger, oft handgemachter Darstellung innerer menschlicher Strukturen und Organe begleitet man den geschrumpften Dennis Quaid in seinem Mini-Raumschiff IN Martin Short auf seiner Reise ins Ich.
Auch wenn DIE REISE INS ICH ein ganz einfacher Kampf Gut gegen Böse mit klischeehaften, teils überzeichneten Figuren ist, macht diese 80er Jahre Sause einfach Spaß und auch Martin Shorts Gesichtsakrobatik konnte mir immer mal einen Schmunzler entlocken.
Am Ende weiß zwar jeder wie es ausgeht und so ein paar Längen, vor allem in der zweiten Hälfte, lassen sich auch nicht wegdiskutieren, was bleibt ist aber ein locker flockig, zu keiner Zeit bösartiger Sci-Fi Komödienvertreter mit tollem 80er Jahre Charme und der Handschrift einer Spielbergschen Produktion.
Die 80er und 90er waren einfach tolle Filmjahrzehnte.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #79
CABIN MASSACRE von TschunaSan und RolfMuller
Vor geraumer Zeit kam dieser Tipp von meiner geschätzten rheinisch-sächsischen Connection und besagter Streifen passt zudem ja auch noch wunderbar in die Horroctober-Aktion.
Auch wenn CABIN MASSACRE zunächst den Anschein macht, man würde hier wieder nur einen mittelmäßigen Torture-Streifen begutachten, denn über einen Großteil der Laufzeit ist dies der Fall, so werden am Ende dann aber doch noch große Twistgeschütze aufgefahren, die den Streifen, gesamtbetrachtend, wirklich interessant machen, denn damit ist kaum zu rechnen.
Bis dato sitzt beim im deutlichen B-Moviegewand gestalteten Horrorvertreter zwar jeder Schnitt und auch die Atmosphäre auf dem Gehöft kann sich sehen lassen, so richtig Weltbewegendes im Genre gibt es aber erstmal nicht. Selbst die Gewaltdarstellungen halten sich in Grenzen, eine Bedrohung ist aber allzeit spürbar. Darstellerisch kenne ich allerdings keine Sau, das hätten auch Günther, Klaus, Brigitte und Brunhilde sein können.
Doch mit dem finalen Paukenschlag klingelts oben im Dachkasten und die folgenden Rückblenden ergeben Sinn. Aufgrund des, ich wiederhole mich gern, wirklich gelungenen Twists ziehe ich wohlverdiente 6 Punkte und würde den sogar als Horroctober Kost in die Runde werfen.
Lieber Tschuna, lieber Rob, habt Dank für die gelungene Empfehlung.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #78
THE PROWLER von Kenduskeag
Nach der etwas stumpfen Heckenschere musste ich mal in den Baumarkt und das Sortiment genauer unter die Lupe nehmen. Neben Hammer, Rasenmäher und Axt sah ich diese tolle Mistgabel für 14,99 € - geeeeekauft.
THE PROWLER, der aufgrund recht grafischer Schaschlikszenen Mitte der 80er Jahre auf dem Index landete, ist ein recht solider Slasher alter (Baumarkt)Schule.
Nachdem zu Beginn der obligatorische Mord an einem auf Wolke 7 befindenden Pärchen in idyllischer Szenerie vonstatten geht und nach einem Zeitsprung Jahre später die Morde wieder von vorne losgehen, ist die Ausgangslage zwar recht simpel gestaltet, was im Genre aber ziemlich angenehm ist. Ohne viel Firlefanz zwischendurch holt sich der Baumarktposeidon hier einen nach dem anderen. Die Kills sind dabei recht grafisch und mit kreativen handgemachten Effekten mit viel roter Soße inszeniert, was, entgegen heutiger CGI lastiger Genrevertreter, wie immer ein paar Pluspunkte einfährt.
Auch die Balance zwischen reinem Suspense und dem durchgeführten Kill ist passend gewählt und lässt zumindest die Spannungsschrauben nie richtig locker werden. Figuren und Schauspiel sind genretypisch durchzuwinken, das Hauptsetting mit einer Art Schulabschlussfeier ganz charmant im 80er Jahre Look bebildert.
Auch wenn das Ende mit Enttarnung des Täters nicht überraschend war und auch sonst keinerlei Twists an der Mistgabel kleben, ist THE PROWLER für mich einer der besseren 70er bzw. 80er Jahre Slasher, der das Genre zwar nicht neu erfindet, ihm aber dafür mit allen zugehörigen Elementen treu bleibt und an diverse Giallo-Vertreter erinnert. Aufpassen sollte man hier nur, dass man nicht die von der obersten Baumarktbehörde mit allen Geräten beschnittene Version erwischt.
Lieber Kendus, danke für den gelungenen Tipp eines Films aus einem Subgenre, welches ich so richtig bewusst erst vor Kurzem, vor allem durch deine Empfehlungen, betreten habe.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #77
BLIND von kaiserofhorror (im Verlauf zusätzlich Chionati)
Ich gehe zwar äußerst gern asiatisch essen, in der Filmwelt werde ich mit dem Stil dieser Produktionen aber selten warm.
BLIND beinhaltet leider auch wieder einige dieser Elemente, die mich vor allem am südkoreanischen Kino echt nerven. Schauspielerische Theatralik, Albernheiten (wenn auch hier in Grenzen) und eine Erzählweise, die mich einfach nicht packt, geschweige denn viel Spannung aufbauen kann.
Durch einen tragischen Unfall erblindet die junge Polizistin und Protagonistin, weshalb sie ihren Beruf an die Wand nageln kann und plötzlich ist sie aber mitten drin in einem Kriminalfall, bei dem ein Serienkiller es auch auf sie abgesehen hat.
Neben den ganzen recht langweiligen Figuren, inklusive der Protagonistin, wird eben auch hier wieder, trotz bedrohlicher Ausgangslage,durch den ermittelnden Polizisten in Dialogen rumgealbert. Dass man den Killer schon sehr früh in ganzer Pracht zeigt, kann zwar in Thrillern dieser Art funktionieren, dafür müssen dann aber andere Dinge einfach sitzen. Die Atmosphäre ist mir nicht düster genug, der Killer hat kaum Persönlichkeit und das ganze Rumgeeiere zwischen diversen Tötungsszenen, die auch nicht sonderlich grafisch dargestellt werden, führte bei mir bei einer Laufzeit von 111 Minuten zu raschen Ermüdungserscheinungen. Rein handwerklich sicherlich ok, aber wenn der Blindenhund das Highlight im Film ist, dann ist was faul.
Frei nach dem Motto: "Weiß er , dass ich ne Puste habe?" - "Ja, ich bin ja nicht blind!" *Klong* (Dampfhammer von oben) kann ich leider nur wenig Punkte zücken.
Lieber Kaiser, lieber Chionati, wer einen südkoreanischen Vertreter findet, der mir gefällt (bis auf OLDBOY, den ich klasse finde), bekommt nen Keks. 😆
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #76
DECEPTION - TÖDLICHE VERSUCHUNG von YupYum
Mein schweizer Filmbuddy hat immer mal ganz gute, eher unbekanntere Thriller im Repertoire,wobei es mich wundert, dass ein Film mit Ewan McGregor und Hugh Jackman an mir bisher vorbei ging.
McGregor spielt den Wirtschaftsprüfer Jonathan, der von Firma A zu Firma B wandert, um dort seinen Job zu erledigen. Eines Tages begegnet er am Abend in einem Büro einer zu prüfenden Firma dem charismatischen Anwalt Wyatt (Jackman), mit dem er sich anfreundet. Als beide ihre Handys vertauschen, wird Jonathan von einer weiblichen Stimme am Telefon gefragt, ob er noch frei ist. Es beginnt ein Spiel aus knisternder Erotik, Intrige und ordentlich Thrill...
Positiv ist der recht flotte Einstieg in die Handlung, die schon in den ersten 30 Minuten Fahrt aufnimmt und gleich mit dem ersten "Was ist denn hier los?" - Moment die Spannungsschrauben richtig schön fest zieht. Es folgt ein atmosphärisches Psychoduell, welches ohne viel Firlefanz oder unnötige Nebenhandlungen auskommt und mit Michelle Williams, Maggie Q und Charlotte Rampling zudem selbst in Nebenrollen namhaft besetzt ist.
Handwerklich äußerst solide inszenierte der schweizer Filmemacher Marcel Langenegger, der 2015 im Alter von nur 48 Jahren verstarb, diesen abwechslungs- und wendungsreichen Thriller, der mich wirklich positiv überraschte. Es sollte Langeneggers einziger Film als Regisseur bleiben.
Schauspielerisch gibt es gerade bei der Ausgangslage ebenso nichts zu meckern und wäre am Ende nicht die etwas überkonstrierte Handlung, wäre ich mit Sicherheit noch ein halbes Pünktchen höher gegangen und dennoch ist DECEPTION gerade mit seinen kleineren Twists ein frischer Genrebeitrag.
Estimado YupYum, muchas gracias por la recomendación.
Freunde kleinerer wendungsreicher Thriller können hier bedenkenlos zugreifen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #75
BRENNENDE RACHE von Kenduskeag
Auch wenn Kendus' 5,5 Punkte nicht unbedingt zur Sichtung einluden, ist es aktuell das Slasher-Genre der 70er und 80er, in dem ich gern unterwegs bin, weil ich Vieles noch nicht kenne.
Außerdem standen zusätzlich 8,5 Punkte auf der kaiserlichen Heckenschere.
Ein etwas außer Kontrolle geratener Jungenstreich am Hausmeister eines Feriencamps war keine gute Idee, denn einige Jahre später steht er frisch aus dem Baumarkt kommend da, weil ordentlich was gestutzt werden muss.
Das Setting, ein uriges Ferienlager mit einigen beischlaffördernden Coming of Age Elementen ist fürs Genre eigentlich ideal und auch atmosphärisch. Frei nach dem Motto Brust - Brüste - Hupkonzert , befinden wir uns zwar hier nicht ganz im Superlativ, aber das junge Gemüse wird hier schon ab und zu mal rettichscharf.
Verspricht der feurige Beginn zunächst eine potenziell durchwinkbare Schlachteplatte zu werden, sind es im Verlauf aber einfach zuviele Suspense-Momente, in denen der Geschädigte aus der Ego-Perspektive im Gebüsch hockt, die Heckenschere wetzt, aber noch nicht zum Schneiden kommt. Bis zum ersten richtigen Kill dauert es schon eine gewisse Zeit und selbst die Gore-Effekte , wenn auch handgemacht, sind oft recht unspektakulär. So ein bisschen schmunzeln musste ich, als man den Killer in Ansätzen sieht. Ich dachte schon, Liam Neeson reißt sich gleich die Maske von der Rübe.
Trotz des sympathischen , trashigen 80er Jahre Anstriches habe ich in diesem Genre schon sehr viel bessere Vertreter gesehen. So bleibt BRENNNENDE RACHE ein für mich eher unspektakulärer Teenslasher, der viel zu viel Anlauf braucht und auch effektetechnisch nicht unbedingt überzeugt. Sämtliche Figuren sind zudem stereotypisch und auch nur für den Heckenscherenwalzer geeignet, was mich im Genre aber nicht mal großartig stört.
Lieber Kendus, alles halb so wild, gerade weil dein ebenso empfohlener THE PROWLER , den ich im Anschluss sah, mir besser gefiel (Kommi folgt).
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #74
COCAINE BEAR von TschunaSan (im Verlauf zusätzlich Jelli und Chionati)
Als sich Tschuna hier die Nase puderte, sagte ich nicht nein, auch wenn Filme dieser Art für einige sicher Schnee von gestern sind, bzw. andere einfach die Nase voll haben.
Elisabeth Banks inszeniert mit dem tatsächlich auf wahren Geschehnissen beruhenden koksenden Bären eine ganz unterhaltsame, leider aber am Ende dennoch zu lasche und etwas zu mainstreamhafte Satire, die aber dennoch einige Momente des Schmunzelns auslöst und irgendwie recht locker flockig über den TV saust. Gerade die fehlenden etwas härteren Gewaltspitzen hätten meiner Meinung nach Ray Liottas letztem Auftritt aber ganz gut getan, die FSK 16 somit leider geschenkt.
Schauspielerisch mit teilweise zu den überzeichneten Figuren passender Theatralik zwar unauffällig, dafür aber cinematografisch äußerst professionell hätte die gezogene Line aber überraschenderweise durchaus wirkungsloser ausfallen können. Dass Liotta hier wieder der Oberarsch mit Udo Schenk's diabolischer Synchronstimme ist, muss man wahrscheinlich nicht extra erwähnen. Ich werde den Typen in der Filmwelt echt vermissen.
So bleibt am Ende solide gepuderte Unterhaltung stehen, der aber der ordentliche Kick fehlt, die sich Gelegenheitskokser aber durchaus mal durch den Kopf gehen lassen können.
Lieber Tschuna, danke für die Line und ein Dank auch an die anderen beiden Koksnasen.
Pischti guckt Filmtipps seiner MP-Buddies #73
THE CANYON von Chionati
Dieser Survivalthriller, der mir vor Kurzem von Chio empfohlen wurde, besticht durch ein optisch ansprechendes Setting im wie gemalten Grand Canyon in Arizona/USA , zeigt allerdings Inhalte, die man schon mal in der oder ähnlicher Art und Weise besser gesehen hat. Konnte z.B. Danny Boyles ein Jahr später erschienener 127 HOURS mit gutem Drehbuch, einem gut aufgelegtem James Franco und einer durchaus fesselnden Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, punkten, gelingt THE CANYON meiner Meinung nach nicht ganz, dass der Zuschauer über die komplette Laufzeit bei Laune gehalten werden kann.
Zwar gibt es schauspielerisch und auch handwerklich wenig auszusetzen, auch kameratechnisch sind durchaus gelungene Shots und Ideen sichtbar, aber die ganze Dramaturgie wirkt recht eintönig, da sich bestimmte Gefahren ständig wiederholen und die gesamte Handlung zudem zu sehr in die Länge gezogen wird. Zumindest gibt es mit Will Patton und Eion Bailey, den ich noch aus der überragenden Miniserie BAND OF BROTHERS kenne, ein paar bekannte Gesichter.
Unterm Strich ist THE CANYON ein sehr durchschnittlicher Survivalthriller ohne nennenswerte Ideen, zwar schönen Landschaften, aber mit teilweise nicht spannender Dramaturgie und künstlich in die Länge gezogener Handlung. Generell passiert hier einfach zu wenig.
Lieber Chio, auch wenn mich der Streifen kaum begeistern konnte, ist diese Tatsache wie immer nicht tragisch und unterliegt einfach den gängigen Unterschieden im Filmgeschmack. Vielleicht hab ich auch in diesem Genre einfach schon zuviel gesehen.