robin931 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+58 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+22 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning179 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von robin931
„Climax“ ist wahrlich ein psychedelischer, beängstigender und beengender Horrortrip. Das beste hier ist ganz klar die Kameraarbeit, die den Zuschauer an manchen Stellen ganz schwindlig macht und im Lauf des Films selbst immer wilder & verrückter wird. Dazu kommen die halluzinogenen Farben und das Setting, das wie eine Art Kammerspiel anmutet.
Aber ich habe bemerkt, dass hier die Meinungen ja sehr stark auseinander gehen. Bei meinen mp Freunden ist von 0 bis 10 Punkten wirklich alles dabei. Ich kann sehr gut verstehen, dass viele Leute mit dem Film überhaupt nichts anfangen können. Ich kann den Vorwurf nachvollziehen, dass Noé mit seinen Filmen nur polarisieren will und sonst nicht viel bietet, also quasi Provokation nur zum Selbstzweck einsetzt. Denn eine wirkliche Charakterzeichnung oder interessante Dialoge findet man hier nicht. Es geht in „Climax“ einfach um die Grenzerfahrung, oder besser gesagt, der Film selbst ist die Grenzerfahrung.
„Climax“ ist dabei am besten, wenn nicht geredet wird, wenn wir die Tänzer in völliger Ekstase erleben, die ohrenbetäubende Musik dröhnt und man als Zuschauer fasziniert und schockiert zugleich ist.
Trotzdem bin ich bei meiner Bewertung hin und hergerissen. Es ist wirklich nicht einfach, diesen Film zu bewerten. Einerseits ein geniales Erlebnis, andererseits fehlt mir auch das ein oder andere.
Die US-amerikanischen Suburbs. Die vor Uniformität und Perfektion strotzenden Wohnsiedlungen der weißen amerikanischen Mittelschicht. Das Gesellschaftsdrama „American Beauty“, das Erstlingswerk von Regisseur Sam Mendes (Skyfall, Spectre), nimmt diese Welt, ihre Bewohner und ihre Angewohnheiten auseinander, treibt sie ins Extreme und gibt sie der Lächerlichkeit preis.
„American Beauty“ ist einerseits eine bitterböse und an vielen Stellen urkomische Satire, welche die ekelhaft schöne Fassade und die dumme Oberflächlichkeit der amerikanischen Vorortssiedlungen schonungslos entlarvt. Momente zum Fremdschämen und zum Lachen sind hier garantiert.
„American Beauty“ ist aber auch ein tiefsinniges Drama. Denn der Film zeigt, wie oberflächlich und arrogant Menschen sein können, und wie dadurch Familien, Beziehungen und sogar das eigene Leben zerstört werden.
Der Film weiß diese Welt perfekt zu inszenieren. Die Bilder erzeugen den Anschein von Ordnung und Perfektion. Gleichzeitig ist diese Welt aber auch kalt, emotionslos, wie ein Gefängnis für die Figuren, welche im Verlauf des Films aus der öden Konformität, der Beengung und der scheinbaren Perfektion ihrer Welt auszubrechen versuchen. Jeder Charakter hat dabei seine eigenen Probleme. Jeder hat eine Geschichte. Hervorragend wird das umgesetzt vom Cast um Annette Bening, Mena Suvari, Thora Birch, Wes Bentley, Chris Cooper und natürlich Kevin Spacey als Lester Burnham (Oscar als Bester Hauptdarsteller).
„Sometimes there's so much beauty in the world, I feel like I can't take it, and my heart is just going to cave in.“
Wow! Also das muss man erst mal verarbeiten. „Joker“ ist eine wirklich intensive Charakterstudie, ein brutales Psychodrama und dazu noch Gesellschaftskritik. Dabei braucht sich der Film keinesfalls hinter seinen zwei großen Vorbildern „Taxi Driver“ und „King of Comedy“ verstecken. Sicherlich erfindet „Joker“ mit seiner Handlung und dem psychologischen Ansatz das Rad nicht neu. Aber, wie hier in nahezu jedem Kommentar zu lesen ist, ist der Film einfach eine willkommene und erfrischende Abwechslung zur derzeitigen Disney und Blockbuster Ödnis im Kino.
Und dann gibt es natürlich noch den Hauptdarsteller: Joaquin Phoenix. Es ist einfach bemerkenswert, wie er die Lach-/Wutanfälle von Arthur Fleck spielt. Er bringt mit einem einzigen Gesichtsausdruck das tragische, tragikomische, gleichzeitig aber auch das wahnsinnige, das emotionale, die Leere und Niedergeschlagenheit seiner Figur grandios zum Ausdruck. Er sorgt dabei auch für einige Gänsehautmomente. Den Oscar als bester Hauptdarsteller würde ich ihm sofort verleihen. Ich hoffe, dass es für ihn endlich klappt!
Schauspiellegende Robert De Niro hatte in den letzten Jahren bekanntlich mit seinen Filmen so einige Griffe ins Klo, doch in diesem Jahr steht sein sehnsüchtig erwartetes Comeback an. Mit einer Nebenrolle in „Joker“ und im November in Scorseses Mafiaepos „The Irishman“ mit der alten Garde um Al Pacino, Joe Pesci und Harvey Keitel. Sein Auftritt als Comedian Murray Franklin in „Joker“ zeigt, er ist wieder da (!), und beschert uns auch nostalgische Momente an „King of Comedy“. In Scorseses Mediensatire aus dem Jahr 1983 spielte De Niro den exzentrischen Möchtegern-Comedian Rupert Pupkin, der in der Show des berühmten Komikers Jerry Langford (Jerry Lewis) auftreten will. Doch dieser möchte den Spinner um keinen Preis in seine Show lassen. In „Joker“ sind die Rollenverhältnisse nun genau umgekehrt verteilt. De Niro spielt den Jerry Langford und Joaquin Phoenix den Rupert Pupkin.
Ein weiteres Schmankerl ist noch die Optik des Films. Die tollen Aufnahmen und die Kameraarbeit erzeugen eine wirklich dichte und bedrückende Atmosphäre. Durch die kräftigen Farben besitzt der Film trotz seiner recht losgelösten Stellung vom DC Universum und der eigenständigen Story doch einen gewissen comichaften Charakter. Das Make-Up und das Kostüm des Jokers sahen meiner Meinung nach noch nie besser aus als hier. Dadurch ist den Machern ein modernes aber zugleich auch zeitloses Meisterwerk gelungen. Sieht man sich den Film in 10 oder 20 Jahren an, wird das immer noch super aussehen. Gerade dieser Punkt ist das, was Filme wie z.b. die Avengers einfach nicht besitzen. Diese Filme sind keine Klassiker, sondern eine kurze Modeerscheinung unserer Zeit, deren Effekte in 10-20 Jahren einfach schlecht aussehen werden.
Aber ich möchte nun an dieser Stelle nicht schon wieder einen Vortrag zu den Problemen des modernen Kinos halten. Ich möchte „Joker“, dieses geniale Kinoerlebnis, würdigen. Ein kontroverser Film, der nicht jedem gefällt, für mich aber vor allem eins ist: der bisher beste und außergewöhnlichste Film des Jahres. Und wenn ich mir die Bewertungen und Kommentare meiner mp Freunde so anschaue, gilt das nicht nur für mich. :D
Wünscht ihr euch eine Fortsetzung zu Joker?
Ich war zwar noch nicht im Kino, aber NEIN. Man stelle sich vor, „Taxi Driver“ hätte einen zweiten Teil...
Da gibt es natürlich einige Filme. Meine liebsten sind aber:
„Blade Runner“: Als ich den das erste mal gesehen habe, musste ich nach 20 Minuten abschalten. Kannte Harrison Ford als coolen Weltraumhelden aus Star Wars und habe hier ein ähnliches Science Fiction Abenteuer erwartet. Da war ich noch zu jung. Doch einige Zeit später hab ich den Film wieder aus dem Regal gezogen und wollte es nochmal probieren. Ich wusste nun was auf mich zukommt und hab mich darauf eingelassen. Das Ergebnis: Ich war fasziniert von der besonderen Atmosphäre, den melancholischen Klängen von Vangelis und davon, was in der Story steckt. Mit jedem Mal schauen gefiel mir der Film besser.
„2001: Odyssee im Weltraum“: Das intensivste Filmerlebnis, das ich bisher hatte. Mehr kann man hier nicht schreiben.
Weitere beeindruckende Filme: Star Wars, „Fight Club“, „Sieben“, „Blade Runner 2049“, „Matrix“, „Taxi Driver“, „Uhrwerk Orange“, „Inglourious Basterds“ und viele, viele mehr.
Normalerweise bin ich kein großer Fan von Musicals. Ich finde das meistens eher nervig und die Lieder sind sowieso meist schnell wieder vergessen. Doch der Musical Horrorfilm „Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street“ von Tim Burton aus dem Jahr 2007 ist anders. Zum einen hat mir der Film visuell sehr gut gefallen. Sei es die düsteren, kalten und dreckigen Bilder, die tolle Kameraarbeit, die Animationen & Effekte, die Kostüme, das Make-Up, oder das Setting. Der Stil von Tim Burton ist hier unverkennbar.
Johnny Depp als titelgebender Barbier, Helena Bonham Carter als Pastetenverkäuferin, Alan Rickman als böser Richter, Timothy Spall als schmieriger Handlanger und Sacha Baron Cohen als arroganter Starbarbier spielen bzw. singen hier gut auf und haben sichtlich Spaß an ihren Rollen.
Die Story, wie auch die Charaktere, ist herrlich skurril und abgedreht, bietet aber trotzdem die nötige Tiefe und Ernsthaftigkeit.
Insgesamt braucht der Film etwas lang, bis die Handlung in Fahrt kommt, da man am Anfang viel über die Hintergrundgeschichte der Hauptfigur erzählt, und dabei die gegenwärtige Handlung etwas an der Stelle stehen bleibt. Dazu kommen noch ein paar unnötige Nebenhandlungsstränge, die es nicht unbedingt braucht. Machmal sind mir die Gesangseinlagen auch etwas zu viel, speziell zu Beginn des Films. Aber trotz dieser Punkte bleibt „Sweeney Todd“ ein unterhaltsames und absolut sehenswertes Musical Abenteuer.
1. Frances Fisher als richtig fiese, arrogante und hochnäsige Mutter Ruth DeWitt Bukater in „Titanic“
2. Famke Janssen als Sadomaso-Psychopathin Xenia Sergejewna Onatopp in „James Bond 007 - Goldeneye“ ODER Lotte Lenya als eiskalte Spectre Agentin Rosa Klebb in „Liebesgrüße aus Moskau“
3. Sharon Stone als Catherine Tramell in „Basic Instinct“
4. Helena Bonham Carter als Belatrix Lestrange in „Harry Potter“
5. Kathy Bates als Annie Wilkes in „Misery“
Das Science-Fiction Drama „Moon“ aus dem Jahr 2009 mit Sam Rockwell in der Hauptrolle ist ein sehr unkonventionelles Werk, das sich sogar mit komplexen Fragen wie „Was macht einen Menschen aus?“ beschäftigt. Es ist ein Film, der am Anfang den Anschein eines Psychothrillers besitzt, nach einer Enthüllung aber in eine komplett andere Richtung geht und zu einem existenziellen Drama wird. „Moon“ ist also kein weiteres 08/15 Scifi-Abenteuer, sondern schon ein Film mit einer ungewöhnlichen und interessanten Handlung.
Trotzdem bin ich nie so richtig in den Film reingekommen. Dies liegt zum einen an der Inszenierung. Der Film schafft es meiner Meinung nach nicht eine Beziehung zur Hauptfigur aufzubauen. Der Film bleibt in diesem Punkt etwas sperrig und unnahbar, trotz einer guten Schauspielleistung von Sam Rockwell.
„Moon“ tritt durch zahlreiche Referenzen außerdem in große Fußstapfen (z.b. „2001: Odyssee im Weltraum“) und möchte natürlich auch so originell und tiefgründig wie seine Vorbilder sein. Genau hier versagt der Film aber. Denn obwohl komplexe Motive vorkommen, sucht man eine tiefere Auseinandersetzung mit diesen Themen vergeblich, und der Film bleibt hier etwas zu oberflächlich. Viele Szene versprechen zu Beginn etwas Tiefe, werden jedoch nicht konsequent zu Ende gebracht.
Fazit:
„Moon“ ist ein ungewöhnlicher Science-Fiction Film, der sich mit existenziellen Fragen befasst, dem es letztendlich aber an Tiefe und Originalität fehlt, um wirklich überzeugen zu können.
„Taxi Driver“ aus dem Jahr 1976 mit Robert De Niro und Jodie Foster ist eine der besten und intensivsten Charakterstudien überhaupt. Der Film erzählt vom ehemaligen Vietnam Veteranen Travis Bickle (De Niro), der, unter Schlaflosigkeit leidend, nachts als Taxifahrer arbeitet. Er ist angewidert vom „Dreck“ der Stadt und kämpft mit seiner Einsamkeit.
Der Film funktioniert auf mehreren Ebenen, wie der politischen, gesellschaftlichen und natürlich insbesondere auf der psychologischen Ebene. Ich kenne wenige Filme, die hier so sehr in die Tiefe gehen und die seelischen Abgründe ihrer Figuren so akribisch untersuchen. Viele Filme bemühen sich, die Psyche ihrer Charaktere zu erforschen. Die meisten kratzen hierbei jedoch nur an der Oberfläche. Doch Regisseur Martin Scorsese dringt mit seinem Meisterwerk tief in die Psyche der Hauptfigur, und dabei auch in das Bewusstsein des Zuschauers ein und beschert uns damit ein intensives Filmerlebnis. Man denkt auch lange nach dem Film noch über die geübte Gesellschaftskritik nach. „Taxi Driver“ lässt einen so schnell nicht mehr los.
Der Soundtrack von Bernard Herrmann (seine letzte Arbeit) und die Kameraarbeit erzeugen darüberhinaus zusammen eine ganz besondere Atmosphäre. Der Score wechselt zwischen aggressiven, aufhetzenden Trommeltönen und ruhigen, melancholischen Jazz Einlagen. Die Taxifahrten durch das nächtliche New York erstrahlen in bunten, fast schon märchenhaften Farben. Wunderschön und kalt zugleich.
Dazu kommt Robert De Niro in der Rolle seines Lebens als Taxifahrer Travis Bickle. Der Film macht es dem Zuschauer dabei nicht einfach, was man von ihm halten soll. Ist ER das Opfer, von Unterdrückung, der Gesellschaft? Das Opfer der Einsamkeit? Oder ist er ein Psychopath, der die ganze Welt am liebsten vernichten würde und der Menschen, die eigentlich wie er sind, als Dreck und Abschaum bezeichnet.
Einerseits versteht man ihn, man versteht warum er so geworden ist, man fühlt sogar mit ihm. Schließlich ist er einsam. Er hat niemanden, dem er seine Gefühle mitteilen kann. Und er befreit ein Mädchen aus der Prostitution. Aber mit welchen Mitteln?
Diese Ambivalenz macht Travis Bickle zu einem der bestgeschriebenen Filmcharaktere aller Zeiten. Es gibt hier kein Gut oder Böse. Kein Schwarz/Weiss. Nur Grautöne. Kurz gesagt: der Antiheld. So etwas ist mir sowieso am liebsten. Denn es gibt auch im echten Leben keine Helden, die keine Probleme haben oder vor nichts Angst haben.
„Taxi Driver“ zeigt für mich eindrucksvoll, was Einsamkeit bedeutet. Er zeigt, dass jeder einmal Probleme in seinem Leben hat.
Schwierig...es gibt so viele geniale Bösewichte. Die besten davon:
- Darth Vader (David Prowse + James Earl Jones) aus „Star Wars“
- Imperator / Kanzler Palpatine (Ian McDiarmid) aus „Star Wars“
- SS-Mann Hans Landa (Christoph Waltz) aus „Inglourious Basterds“
- John Doe (Kevin Spacey) aus „Se7en“
- Lord Voldemort (Ralph Fiennes) aus „Harry Potter“
- Ernst Stavro Blofeld (v.a. Telly Savalas und Donald Pleasence) aus der James Bond Reihe
- Terminator (Arnold Schwarzenegger) aus „Terminator“
- Jack Torrance (Jack Nicholson) aus „Shining“
- Norman Bates (Anthony Perkins) aus „Psycho“
Jetzt wird Star Wars auch ein Einheitsbrei...schade. Erst die X-Men und jetzt das.
Jim Jarmusch Vol. 1 Arthaus Close-Up Film Nr. 2: „Down by Law“.
Während mich „Stranger than Paradise“ positiv überrascht hat und mich überzeugen konnte, kann ich mich mit diesem Film weniger anfreunden. Erstens ist er mir zu langatmig. Bis die drei Protagonisten im Gefängnis landen, vergehen erst einmal rund 40 Minuten, in denen so viel wie nichts erzählt wird. Die Handlung wird hier einfach unnötig aufgeblasen. Diesen ersten Akt braucht es eigentlich nicht.
Außerdem weist „Down by Law“ große Ähnlichkeiten zu „Stranger than Paradise“ auf. Dies ist sowohl eine Stärke als auch die größte Schwäche des Films. Es geht wieder um Themen wie beispielsweise Heimat oder Flucht, und auch hier schickt Jarmusch wieder drei Protagonisten auf eine große Reise der Selbstfindung und der Freundschaft. Jedoch schlägt „Down by Law“ einen deutlich humorvolleren und fröhlicheren Ton an. Gerade dadurch verliert der Film aber etwas an Bedeutung. „Stranger than Paradise“ vermittelt seine Botschaft durch die Hoffnungslosigkeit und Tristesse viel deutlicher, brutaler und prägnanter. „Down by Law“ ist hier nicht ganz so direkt, durch den Humor zwar etwas zugänglicher, aber eben nicht so deutlich und ungewöhnlich.
Auch fand ich die Figuren nicht wirklich überragend und größtenteils eher uninteressant.
Positiv anzumerken sind jedoch die tollen Schwarz-weiß Bilder, die melancholische Erzählweise und die Darsteller, insbesondere Roberto Benigni, der den Zuschauer durch seine Art und seine Beziehung zu den beiden anderen Protagonisten, wenn er sie fast zur Weißglut treibt, oft zum Lachen bringt.
27 Jahre nach den schaurig schönen Ereignissen aus dem ersten Teil kehren die ehemaligen Teenager des Clubs der Verlierer, mittlerweile junge Erwachsene, in die Kleinstadt Derry zurück. Denn ES bzw. Pennywise ist wieder zurück. Und es gilt, ihn endgültig zu vernichten.
Dafür nötig ist natürlich eine neue Darstellerriege für die Hauptrollen. Mit James McAvoy und Jessica Chastain übernehmen dabei zwei bekannte und von den Kritiken hochgelobte Gesichter die Figuren mit der größten Screentime. Insgesamt können hier auch die neuen Darsteller überzeugen, wenngleich sie dem Zuschauer kein so starkes Mitgefühl entlocken können, wie es die Kinderdarsteller vermochten. Dennoch wurden die erwachsenen Schauspieler passend und sorgfältig für ihre jeweiligen Figuren ausgewählt.
Auch die Inszenierung, die Kostüme, das Make-up und das Set Design sehen wie schon in Teil eins sehr gut aus.
Was mich jedoch zu den 4.5 Punkten bewegt hat: Während der erste Teil eine tolle Coming of age Geschichte mit Horrorelementen à la „Stranger Things“ erzählt hat, setzt „ES: Kapitel 2“ deutlich mehr auf billige, sich ständig wiederholende Schockmomente, Jump Scares und brutale Action. Darunter leidet die Originalität und die emotionale Stärke, die ein erster Teil über weite Strecken bieten konnte.
Der titelgebende Bösewicht verliert seine mysteriöse Präsenz und verkommt zum alles-fressenden Horrormonster.
Letztendlich ist der Film mit einer Laufzeit von ca. 170 min auch viel zu lang geraten. Die letzten 30-40 min sind nur noch mit typischem 08/15-Action-Bombast Showdown vollgestopft. Ich war so müde, dass ich froh war, als der Abspann endlich über die Leinwand lief.
Ergebnis: 3 Punkte weniger als Teil eins.
Claire Underwood (Robin Wright) aus „House of Cards“
Cersei Lannister (Lena Headey) aus „Game of Thrones“
Was passiert, wenn die Menschen etwas selbstverständliches, natürliches, schon immer da gewesenes langsam verlieren, bis es völlig verschwindet?
In Alfonso Cuaróns dystopischem Science-Fiction Drama „Children of Men“ (dt. „Menschenkinder“) hat die Menschheit ihre Fruchtbarkeit verloren. Das heißt, es können keine Kinder mehr geboren werden. Der Film zeigt die unmittelbaren Auswirkungen dieses Umstandes. Was es mit den Menschen macht, zu wissen, dass sie keine Zukunft haben. Die Gesellschaft wird immer älter. Keine jungen Leute mehr da, um sie zu versorgen. Der Einbruch des Gesellschaftssystems ist die Folge. Riesige Flüchtlingsströme. Abschottung. Nationalismus. Populismus. Diskriminierung. Depression. Leid. Krieg.
Wie das ganze geschieht, klammert der Film etwas aus. Erklärungen für manche Situationen oder auch Charakterentscheidungen findet man eher selten. Der Film konzentriert sich mehr auf die unmittelbaren Auswirkungen der Umstände. Dies hat natürlich zur Folge, dass es sich der Film an manchen Stellen etwas zu einfach macht. Dafür setzt er sich mit existenziellen, philosophischen und auch politischen Fragen auseinander. Der Film erzählt eigentlich eine ganz einfache Geschichte: Es geht um das Leben, den Wert des Lebens. Gerade das macht „Children of Men“ so tiefgründig und greifbar. Gerade heutzutage ist dieser Film wichtiger denn je und mit den Themen, die er anspricht, brandaktuell.
Visuell ist es darüberhinaus die beste Arbeit von Regisseur Cuarón. Die Kamera bleibt immer nah an den Figuren und folgt ihnen auf Schritt und Tritt. Die Bilder werden schonungslos und unverfälscht gezeigt. Die Kamera hält sogar in unschönen Momenten drauf. Der Zuschauer bekommt somit unmittelbar das Elend, die Brutalität und Unmenschlichkeit dieser Welt zu Gesicht. Einfach wegschauen kann man hier nicht. Vieles wird mit der Handkamera aufgenommen. Die Bilder sind unruhig, etwas hektisch, wie die Welt im Film: ein heilloses Durcheinander, besonders in den überfüllten Städten, in den Flüchtlingslagern. Die Kamera bleibt fast immer in Bewegung und entwickelt eine tolle Dynamik. Der Film bleibt nicht stehen. Lange Plansequenzen mit wenig Schnitten verleihen dem Film zudem eine dokumentarische Note. Speziell im Flüchtlingslager am Ende wirkt es so, als würde ein Reporter das Kriegsszenario mit der Kamera in der Hand festhalten.
Fazit:
Meisterhaftes Drama, das sich mit existenziellen und philosophischen Fragen auseinandersetzt, und mit einem hervorragendem Cast, einer düsteren Atmosphäre und einer genialen Kameraarbeit brilliert.
Nach einer erneuten Sichtung muss ich meine anfängliche Bewertung, auch wenn es etwas schwer fällt, von 9 auf 6 Punkte reduzieren. Da hab ich beim ersten Mal irgendwie einen anderen Film als jetzt gesehen. Vermutlich war ich beim ersten mal schauen so geblendet von den spektakulären Bildern, dass ich die eher dünne Story und die uninteressanten Figuren gar nicht bemerkt habe.
Nachdem man die tollen Bilder gesehen hat, möchte man beim zweiten mal schauen doch noch mehr in der Story oder bei den Charakteren entdecken, was man hier leider nicht kann. Die Bilder sehen selbstverständlich immer noch genial aus. Auch die Regie von Alfonso Cuarón und die Toneffekte sind erstklassig. Den Regie Oscar hat Cuarón verdient gewonnen. Auch die Oscars für visuelle Effekte, Ton, Tonschnitt oder Kamera sind gerechtfertigt. Aber es mangelt eben an der Handlung und den Figuren.
Wenn ein Film schon bei der zweiten Sichtung derart an Faszination verliert, ist das zu wenig.
Das schöne an diesem Film ist, dass er eigentlich eine ganz einfache Geschichte erzählt. Es geht um simple, alltägliche und manchmal banale Situationen im Leben der drei Protagonisten Eva, Willie und Eddie. Zum einfachen Alltagsleben der drei Figuren gesellen sich die wortkargen Darsteller, der sparsame Einsatz von Musik und eine schnörkellose Inszenierung.
Der Film setzt sich aus vielen einzelnen Szenen zusammen, die recht austauschbar aneinandergereiht sind. Jede dieser Szenen zeigt eine andere Situation aus dem Alltag der Charaktere. Jede Szene erzählt ihre eigene Geschichte. Der ganze Film setzt sich aus all diesen kleinen Fragmenten zusammen. Manche Szenen bestehen aus nur einer Einstellung ohne Schnitte oder manchmal sogar ohne irgendeine Kamerabewegung. Mit Distanz beobachtet die Kamera und somit auch der Zuschauer das Leben der drei Figuren ohne Euphemismus oder Verfremdung, sondern möglichst realitätsnah.
Der Film handelt auch vom Ankommen in einem fremden Land. Vom harten Leben in einer tristen Welt. Von einfachen Menschen. Von Heimat und Herkunft. Von Wünschen und Sehnsüchten.
Insgesamt ein schöner Film, aber sicherlich kein Überwerk. Da merkt man schon stark das geringe Budget. Auch konnten mich die Figuren nicht immer abholen, da man nicht wirklich viel über sie erfährt und sie daher wohl nicht lange in Erinnerung bleiben werden. Aber trotzdem sehenswert. Da werd ich mir mal mehr von Jarmusch anschauen.
Nach langem Zögern habe ich mir nun die letzte Staffel meiner Lieblingsserie doch noch angeschaut. Ich war einfach zu neugierig auf das Ende. Und zu sagen ich bin enttäuscht, wäre falsch. Denn eigentlich habe ich nichts anderes erwartet.
Aber das passiert nun mal, wenn man den Hauptdarsteller, gespielt von einem der größten Schauspielern auf diesem Planeten (trotz allem was passiert ist), in der letzten Staffel vor dem großen Finale aus der Serie wirft. Kevin Spacey als Frank Underwood war der Dreh- und Angelpunkt von „House of Cards“ und darüberhinaus eine der besten Serienfiguren überhaupt. Und auch wenn es tolle Nebenfiguren wie Claire Underwood, Doug Stamper, Zoe Barnes, Tom Hammerschmidt usw. gab, ging „House of Cards“ schon immer um den skrupellosen Abgeordneten Francis J. Underwood. Man kann sich also ausmalen, welch riesengroßes Loch er in der finalen Staffel hinterlässt, das die Serienmacher nicht füllen konnten.
Aber nun zur besagten Staffel 6: Die Inszenierung ist wie gewohnt auf sehr hohem Niveau. Optisch sieht die Serie sehr elegant und hochwertig aus. Die Musik untermalt den Politthriller wie immer gelungen und spannend. Und auch die Darsteller sind größtenteils sehr gut in ihren Rollen. Da merkt man schon, dass sie sich noch einmal richtig Mühe geben, um die Serie zu einem zumindest noch befriedigenden Abschluss zu verhelfen. Vor allem sind hier natürlich Robin Wright und Michael Kelly zu nennen, die sich hier noch einmal richtig reinhängen.
Aber das war es mit dem positiven Sachen dann auch schon. Denn storytechnisch ist die 6. Staffel eine Katastrophe. Ich kann zum Schluss nicht einmal sagen, um was es in diesen 8 Folgen eigentlich gegangen ist. Man merkt, dass die Macher einfach nichts sinnvolles mehr zu erzählen hatten. Es vergehen Folgen, in denen kaum etwas passiert, und das, obwohl die Staffel sowieso nur 8 statt den üblichen 13 Episoden aufweist. Es gibt Handlungsstränge, die im Verlauf komplett fallen gelassen werden oder in der Bedeutungslosigkeit versinken.
Auch enttäuscht leider das Finale auf ganzer Linie. Das Ende ist unbefriedigend und der Serie nicht würdig. So viele Punkte, die ich noch so gerne gesehen hätte, bleiben zum Schluss unbeantwortet.
Für mich fließt diese Staffel nicht in die Gesamtbewertung der Serie ein. Sie bleibt immer noch meine Lieblingsserie. Für mich ist „House of Cards“ nach der 5. Staffel zu Ende.
1. Das Overlook Hotel in „Shining“
2. Jenseits der Mauer in „Game of thrones“
3. Das Motel in „Psycho“
4. Das Ashecliff Hospital auf Shutter Island in „Shutter Island“
5. Der verbotene Wald in „Harry Potter“, speziell in „Die Kammer des Schreckens“
Gibt wahrscheinlich noch viel mehr, die mir gerade nicht einfallen.
„Vertigo“ ist ein Thriller mit einer sehr besonderen, mysteriösen & intimen Atmosphäre. Erzeugt durch den spannenden Score von Bernard Herrmann und den wunderschönen Bildern vom Altmeister Hitchcock. Übersetzt bedeutet „Vertigo“ Schwindelgefühl. Und das zeigt sich neben der Story vor allem in den Bildern. Diese erzeugen durch ihren Detailreichtum und den prächtigen Farben selbst ein Schwindelgefühl beim Zuschauer. Man verliert sich förmlich in diesen Bildern. Gleichzeitig sind die Bilder einfach schön anzuschauen. Manche Einstellungen sind Kunstwerke für sich.
In der Story stecken viele Motive und Themen. Der Mensch als Werkzeug in einem großen Spiel, kurz und vergänglich seine Existenz in der langen Geschichte der Erde. Der Mensch als Schöpfung, perfekt geformt nach den Vorstellungen anderer weckt Assoziationen zu Pygmalion (das Musical „My Fair Lady“ basierend auf dem Roman von George Bernard Shaw, das ich in der Schule mal lesen musste, geht auch um dieses Thema und ist auch empfehlenswert).
Daneben gibt es noch so viele weitere Themen, über die man nun seitenlang philosophieren könnte, was ich aber an dieser Stelle nicht machen werde.
Einen größeren Kritikpunkt habe ich bei „Vertigo“ jedoch, weshalb der Film für mich kein Meisterwerk ist.
SPOILER ZUR STORY
Die Story rund um Madeleine Elster und den Geist, der Besitz von ihrem Körper ergreift, fand ich sehr interessant. Jedoch hat der Plot Twist diesen Punkt völlig nichtig gemacht und damit auch die mysteriöse und surreale Stimmung zerstört. Sieht man sich den Film das erste mal an, ist das weniger ein Problem, denn man weiß ja noch nicht, was kommt. Doch kennt man den Twist, geht diese mysteriöse Atmosphäre in der ersten Hälfte etwas verloren. Aus einem Mysterythriller mit surrealen Elementen wird ein Verschwörungsthriller mit einer Detektiv- und Liebesgeschichte. Den Twist fand ich auch etwas bei den Haaren herbeigezogen.
SPOILER ENDE
Auch muss man sagen, dass der Film ein zwei Längen besitzt.
Insgesamt natürlich trotzdem ein toller und schön anzuschauender Film, aber eben nicht ohne Schwächen. „Psycho“ finde ich den besseren Film.
Wenn man sich „Psycho“ anschaut, sieht man, wie viele Filme und Serien nach 1960 von Hitchcocks Meisterwerk beeinflusst wurden. Nahezu jeder Thriller, jeder Horrorfilm und jeder Slasherfilm, der danach entstanden ist, hat sich etwas von Hitchcock abgeschaut.
Ob es die Personifizierung des Psychopathen schlechthin ist, die gespaltene Persönlichkeit, das unschuldige Milchbübchen mit Ödipuskomplex. Anthony Perkins als Norman Bates. Diese Figur wurde schon so oft kopiert, zumindest wurde es versucht.
Die Schauplätze, die seitdem immer wieder für Schrecken stehen, wurden hier etabliert: das Motel, die Dusche. Dieser Film war wirklich wegweisend für das Thrillergenre und das trotz extrem geringem Budget. Anthony Perkins und Janet Leigh wurden durch ihre Rollen unsterblich. Und wer kennt sie nicht, die Duschszene und die schaurige, stechende, ohrenbetäubende Musik dazu. Auch heute ist das jedem ein Begriff. Da muss man noch nicht einmal den ganzen Film gesehen haben. Diese eine Szene kennt man einfach.
Dadurch dass der Film in S/W gedreht wurde, entsteht eine einzigartige Atmosphäre mit einer geheimnisvollen, mysteriösen, gefährlichen Stimmung. „Psycho“ ist auch das Paradebeispiel dafür, wie man Suspense erzeugt. Wie Hitchcock durch Schnitte, Kamerabewegungen und bestimmte Kameraeinstellungen zusammen mit Bernard Herrmanns legendärem Score Spannung und Thrill erzeugt, ist einfach genial. Hier erklärt er es sogar selbst: https://youtu.be/MJQE7Kv-9JU (Im Video gibt es selbstverständlich SPOILER zum Film).
Herrlich überdrehter Science-Fiction Kracher mit cooler Action und einer Portion Ironie. Immer wieder schön anzuschauen. Die Story ist an manchen Stellen zwar etwas konstruiert und ergibt beim genauen Hinschauen nicht immer Sinn. Jedoch bietet der Film viele Motive und Themen wie Identität, Unterdrückung, Diskriminierung und Bürgerkrieg. Man fragt sich auch immer, was nun Realität und was Traum ist, und ob die ganze Story nur eine Illusion ist, die nicht nur den Hauptdarsteller Douglas Quaid, sondern auch den Zuschauer hinters Licht führen will.
Die Effekte sehen sehr gut aus. Das Verwenden von kleinen Modellen hat einfach einen speziellen Charme und sieht meiner Meinung nach viel besser und origineller aus als die heutigen CGI Effekte. Arnold Schwarzenegger ist vor allem in den Actionszenen top und auch die Nebendarsteller können größtenteils überzeugen, wobei ich sie jetzt nicht überragend finde.
Insgesamt also nicht fehlerfrei, aber dennoch ein starker Sci-Fi Streifen mit einer coolen Story und tollen Schauplätzen. Und definitiv besser als das schwache und überladene Reboot mit Colin Farrell aus dem Jahr 2012.
Sieht doch schon mal toll aus. Jetzt muss nur noch der Film gut werden. Bin schon so hyped!
Bin sehr gespannt, wie man Palpatine zurückholt und welche Rolle er spielt. Ich hoffe, dass er so stark wie in der OT und den Prequels ist und dass man ihn sinnvoll in die Handlung einbezieht und er nicht nur Fan Service ist.
Das macht den Film ja noch besser!
R-Rating für „verstörendes Verhalten“ - das wird wohl wirklich eine finstere Charakterstudie des Jokers. Wurde im Trailer ja auch schon angedeutet.
Bin sehr gespannt, was da auf uns zukommt!
David Fincher präsentiert hier eine finstere Milieustudie im Mantel eines Psychothrillers im Neo-Noir Stil. "Se7en" ist ein ungemütlicher, unbequemer, rauer, dreckiger, kalter und pessimistischer Film.
Leben alle Menschen nur noch in Sünde? Nehmen sich die Menschen gegenseitig gar nicht mehr war? Helfen sich die Menschen nicht mehr? Leben alle in völliger Apathie, in völliger Gleichgültigkeit gegenüber ihrer Umwelt? Soll man den Glauben an die Menschheit verlieren? Ist die Antwort Resignation? Oder lohnt es sich doch für eine bessere Welt zu kämpfen?
Der anonyme, dreckige Großstadtmoloch steht hier sinnbildlich für Sünde, für Verbrechen, für Schuld. Der Name der Stadt wird nie erwähnt. Denn es ist egal, ob New York, Los Angeles, Chicago oder Boston. Es geht nicht darum, das Leben in einer us-amerikanischen Großstadt zu porträtieren. Für mich ist der Schauplatz in "Se7en" ein fiktiver Ort, ohne reales Vorbild. Ein Ort, an dem alles schlechte, alles böse, alles sündhafte kulminiert. Ein Ort ohne Hoffnung. Dort folgt schnell die Erkenntnis: Wer einsam ist, wer keine helfende Hand hat, wird erdrückt von der Wucht des tristen Stadtbildes. Isolation bedeutet den Untergang. Gwyneth Paltrow spielt die leise Hoffnung in diesem Chaos. Sie wird vom Großstadtmoloch verschlungen.
Das Ende des Films erzeugt einen Kontrast zum dunklen Großstadtdschungel. Die letzten Opfer erhalten dadurch eine noch größere Bedeutung. John Doe vollendet hier seinen Plan. In der großen Weite wirkt die Situation fast noch nervenaufreibender als in der engen Großstadt.
In seiner Botschaft ist der Film sehr pessimistisch und brutal. Für manche kann das vielleicht etwas zu düster, zu übertrieben sein. Scheinbar alle Figuren scheitern, werden verschlungen. Der Schurke siegt. Doch gerade dadurch bleibt der Film in Erinnerung. Gerade das brutale, das beängstigende, das schokierende macht daraus einen legendären Streifen, der mit den Ängsten der Menschen spielt. Die bekannte Endszene mit dem Paket gehört zum spannendsten, das Kino zu bieten hat. Selbst nach mehrmaligen Schauen. Allein die Idee hinter der Story ist außergewöhnlich. Man wird als Zuschauer in diese Welt hineingesogen. Die Atmosphäre ist einzigartig. Eine Mischung aus Psychothriller, Milieudrama, Charakterstudie und einer Film Noir - Detektivgeschichte. Ich verliere mich jedesmal wieder in den Bildern und den kleinen Details. Für mich gehört „Se7en“ zu den größten Filmen überhaupt. Ein schockierendes, eiskaltes Meisterwerk.
„Hemingway once wrote: 'The world is a fine place, and worth fighting for.' I agree with the second part.“