robin931 - Kommentare
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Alle Kommentare von robin931
Spoilerfreie Kritik
Quentin Tarantino hat es also schon wieder getan. 25 Jahre nach Pulp Fiction kommt seine 9te (streng genommen seine 10te) in die Kinos. Und dafür sollte man im Jahr 2019 wirklich dankbar sein: Ein Film, der kein Reboot, Remake, Sequel, Prequel oder Spin-Off ist. Ein Film, der seine Geschichte schön entschleunigt und melancholisch mit langen Kamerafahrten erzählt. Ein Film, bei dem man am Ende nicht mal wirklich sagen kann, um was es eigentlich gegangen ist. Dass man so etwas noch im Kino erleben kann, dafür muss man sich einfach vor Tarantino verbeugen. „Once upon a time ... in Hollywood“ war das schönste Kinoerlebnis, das ich seit langem hatte. Man schwelgt im Kinosessel vor sich hin und verliert sich in dieser Welt, die Tarantino wie immer mit so viel Liebe fürs Detail erbaut hat.
Ja, der Film hat die ein oder andere Länge. Manchmal ist es einfach etwas zäh, und man wartet bis es mal wieder weitergeht. Die letzte Stunde vergeht dagegen aber wie im Flug. Ich war zum Schluss so erstaunt und auch traurig, dass der Film wirklich schon zu Ende ist. Und die Szene zum Schluss war einfach umwerfend. Das Ende zählt meiner Meinung nach zum besten, was Tarantino je auf die Leinwand gebracht hat. Er hat alle Zuschauer mal wieder hinters Licht geführt, ohne etwas genaueres zu nennen.
Alle Darsteller liefern eine tolle Leistung ab, allen voran natürlich Leonardo DiCaprio, der hier wirklich wie in vielen anderen Rollen auch überragend spielt. Hier erwarte ich mindestens eine Oscar-Nominierung. Aber auch die Nebendarsteller Brad Pitt und Margot Robbie machen wirklich Spaß. Und dann gibt es noch zahlreiche Cameo Auftritte, die das ganze noch verfeinern.
Ist es Tarantinos bester Film? Nein, definitiv nicht. Aber ich habe auch nicht erwartet, dass der Film Meisterwerke wie „Pulp Fiction“, „Kill Bill Vol. 1“ und „Inglourious Basterds“ schlägt. Doch es ist auch bei weitem nicht sein schlechtester Film. Für mich liegt „Once upon a time ... in Hollywood“ sogar fast auf einer Stufe mit „Jackie Brown“ und „Reservoir Dogs“. Tarantino hat mal wieder einen Film geschaffen, der in 10 Jahren mit Sicherheit Kultstatus genießen wird.
Hört sich atemberaubend an und sieht auch so aus. „Joker“ könnte der beste Film des Jahres werden.
Sehr unterschätzter Film, dem "Pulp Fiction" ein bisschen zum Spielverderber wurde. Denn "Jackie Brown" aus dem Jahr 1997 war der Film nach Tarantinos oft betitelten großem Überwerk. Der Film hatte es sicherlich nicht leicht. Er enthält vielleicht nicht die ikonischsten Zitate oder die blutigste Action. Von letzterer ist der Film sogar überraschenderweise nahezu frei. Doch man darf diesen Film hier auch nicht mit einem "Pulp Fiction" vergleichen. Und ich muss sagen, dass Tarantino hier mal wieder einen wirklich starken Film abgeliefert hat. Er zeigt, dass er auch einen Heist-Krimi brilliant inszenieren kann.
Den Film zeichnet sich vor allem durch eine entschleunigte Erzählweise aus. Es wird sich viel Zeit genommen all die Figuren einzuführen und zu präsentieren, was für einen Charakter sie besitzen und wie sie ticken. In den ersten 30-45 min meint man gar nicht, dass es sich hier um einen Heist-Film handelt. Sind alle Figuren vorgestellt, geht es dann an die Planung, Vorbereitung und Durchführung des Plans. Der Heist selbst wird hierbei sehr schön und spannend aus drei verschiedenen Perspektiven dargestellt. Einen Kritikpunkt gibt es meinerseits aber trotzdem noch, denn zum Schluss wird das ganze etwas in die Länge gezogen.
Dafür überzeugt das Darstellerensemble auf ganzer Linie. Pam Grier spielt hier die taffe, schlaue und planende Jackie Brown, die allen Figuren immer einen Schritt voraus ist. Es macht einfach Spaß ihr dabei zuzuschauen, wie sie ihr doppeltes Spiel treibt und die verschiedenen Parteien um die Nase herumführt. Robert Forster hilft ihr den Plan durchzuführen und spielt den Kautionsvermittler Max Cherry mit einer scheinbaren Unschuld sehr sympathisch. Samuel L. Jackson zeigt in Tarantino-typischen Dialogen viel albernen Humor, gleichzeitig ist er aber auch ein eiskalter und vorausdenkender Gangsterboss. Robert De Niro und Bridget Fonda sind die heimlichen Stars des Films. Wenn die beiden gemeinsam zu sehen sind oder De Niro vollkommen durchdreht, ist das einfach zum totlachen.
Die langen Kamerafahrten mit wenig Schnitten erzeugen ein entschleunigtes, aber dennoch dynamisches Tempo nit vielen tollen Einstellungen (beispielsweise während der Opening Credits). Die vielen Nahaufnahmen der Gesichter zeigen außerdem immer an, wann die Figuren etwas im Schilde führen, und bringen ihre Pläne sehr gut zum Ausdruck.
Stellenweise hatte der Film wirklich starke emotionale und ergreifende Momente zu bieten. Dafür sorgen insbesondere die beiden Hauptdarsteller Timothée Chalamet und Steve Carell. Chalamet zeigt hier wirklich eine beeindruckende Leistung als junger drogenabhängiger Nic Sheff. Er bringt die innere Zerrissenheit, die Orientierungslosigkeit seiner Figur wirklich ausgezeichnet zum Ausdruck. Steve Carells Charakter balanciert zwischen Enttäuschung / Wut und Hoffnung / Hilfsbereitschaft / Fürsorge gegenüber seinem Sohn. Der Film ist am besten, wenn er sich auf die Figuren einlässt, wenn er den beiden Hauptdarstellern die Zeit gibt zu brillieren. In den Momenten, in denen die beiden miteinander reden, wird es sehr emotional. Hier ist das Drama wirklich am stärksten.
Doch bis auf diese Szenen wurde nicht wirklich viel geboten. Der Film war mir insgesamt zu lang, an vielen Stellen äußerst zäh und langatmig. Außerdem hat mir einfach eine gewisse Struktur in dem ganzen gefehlt. Der Film leitete von einer Szene zur nächsten über, ohne irgendeinen erkennbaren Aufbau. Es wirkte sehr durcheinander, wodurch der Film noch länger und konfuser wirkt. Die Inszenierung war mir darüberhinaus zu distanziert und beobachtend. Da hätte man noch näher an die Figuren herangehen können. Auch war mir der Film zu abgehackt. Dadurch kam ich nie so wirklich rein in die ganze Geschichte.
Fazit:
"Beautiful Boy" ist ein an manchen Stellen sehr emotionales und mitreißendes Familiendrama, das vor allem von seinen beiden Hauptdarstellern lebt. Jedoch sorgen die abgehackte und wirre Erzählweise dafür, dass der Film an vielen Stellen sehr zäh und unnahbar ist.
Eine kontrafaktische Historiensatire. Etwas so abgedrehtes und gleichzeitig so geniales kann auch nur von einem Quentin Tarantino stammen. Er mischt Historie mit Fiktion, schreibt gleich noch die Geschichte um und fügt dem ganzen brutale Action, überragende Dialoge und etwas Drama hinzu. Das alte Kino und 35mm Film spielt auch noch eine große Rolle und vermittelt unter all dem brutalen Gemetzel noch ganz subtil die Botschaft: Kino kann den Hass überwinden. Von niemand anderem, als aus der Feder des wahrscheinlich größten Filmliebhabers auf Erden, könnte dieses Meisterwerk stammen.
"Inglourious Basterds" ist dieses Stück Kinogeschichte, das in diesem Jahr 10 Jahre alt wird und schon Kult ist.
Das große Ensemble funktioniert hier einfach perfekt. Brad Pitt spielt seine Rolle herrlich überzeichnet und wird in einer Szene des Films fast schon zur Karrikatur. Christoph Waltz in seiner Paraderolle als SS-Mann Hans Landa liefert hier die größte, brutalste, ikonischste, schleimigste und bemerkenswerteste Performance seiner Karriere ab, für die er völlig zurecht den Oscar als bester Nebendarsteller erhalten hat. Am besten ist er, wenn er in brillant artikulierten Sätzen seine Psychospielchen mit seinen Gegenübern treibt, bei denen er sich zunächst ganz charmant verhält, nur um seine Gegner anschließend immer mehr in die Ecke zu treiben und zum eiskalten Killer zu werden. Der Höhepunkt folgt, als er scheinbar wie aus einer spontanen Laune heraus die größten Verbrecher der deutschen Geschichte, die gleichzeitig seine Vorgesetzten sind, aus der Geschichte ausradieren lässt.
Die Nebendarsteller um Michael Fassbender, Melanie Laurent, Diane Kruger, Eli Roth, Daniel Brühl und Martin Wuttke ergänzen das ganze zu einem absolut überragendem Cast
"Inglourious Basterds" ist zudem ein Film, den man sich unbedingt im Originalton anschauen muss. Das macht den Film noch besser, als ich ihn sowieso schon in der deutschen Fassung fand. Es ist einfach herrlich anzuhören, wenn Christoph Waltz von Deutsch mit österreichischem Akzent über Englisch und Französisch bis hin zu Italienisch perfekt umschalten kann. Auch Brad Pitts Mischung aus Italienisch und amerikanisch-englisch ist einfach zum totlachen. Michael Fassbender deutsch sprechen zu hören ist auch genial und gehört zu den besten Szenen des Films.
Fazit:
Quentin Tarantino erfindet sich mit "Inglourious Basterds" mal wieder neu, bleibt sich selbst und seinem Stil aber dennoch treu. Heraus kommt ein überzeichneter, brutaler und dramatischer Meilenstein der Filmgeschichte.
"Reservoir Dogs" ist für mich, neben "Pulp Fiction", DER typische Tarantino. Zeit, seine besten Werke noch einmal Revue passieren zu lassen, bevor mit "Once upon a time in...Hollywood" sein neuester Streifen in die Kinos kommt.
Bereits bei seinem ersten Kinofilm lässt sich sein Stil sehr gut erkennen. Seien es die skurillen Dialoge, bei denen sich die Story eigentlich kaum weiterentwickelt, wir aber sehr viel über die Charaktere erfahren. Oder die ambivalenten, gut geschriebenen Figuren. Tarantino legt viele seiner Charaktere sehr differenziert an. Es gibt hierbei keine Helden. Nur Antihelden. Das macht sie noch greifbarer und verständlicher. Sie besitzen oft zwei Seiten. Sie müssen hier mit den Konsequenzen von Verrat, Loyalität, Vertrauen und Misstrauen umgehen. Vor allem Harvey Keitel als Mr. White, Steve Buscemi als Mr. Pink und Tim Roth als Mr. Orange spielen hier wirklich sehr stark.
Die nicht-chronologische Erzählweise ist auch typisch. Hier durch einfache Rückblenden, in späteren Filmen noch etwas origineller gestaltet. Die Musik spielt auch eine große Rolle und untermalt eine der brutalsten und bekanntesten Szenen aus den Tarantino Filmen ("Stuck in the middle with you").
Tarantino inszeniert diesen Thriller wirklich sehr stark. Handwerklich kann man ihm sowieso nichts vorwerfen. Lange Kamerafahrten, tolle Einstellungen und etwas Western-Spirit finden sich auch hier zuhauf. Die Atmosphäre ist sehr rau, karg und dreckig. Der Film und die Figuren sind auch deutlich geerdeter und realitätsnaher als viele andere Streifen von ihm. "Reservoir Dogs" ist somit ein typischer aber auch ein etwas anderer Tarantino.
Manchmal sind mir die Dialoge und die Musik, also allgemein sein Stil, aber auch etwas zu viel. Das ist aber hier nicht besonders schlimm. Bei anderen Filmen von ihm stört es mich mehr, zb bei "Django Unchained" oder "The Heightful Eight".
Fazit:
Tarantinos Erstlingswerk ist ein wirklich starkes Stück Filmgeschichte mit vielen unvergesslichen und ikonischen Szenen und Sprüchen, zusammen mit einem unverkennbarem Stil.
Wie viel wiegt Liebe? Wie viel wiegt Schuld? Wie viel wiegt Rache?
Mehr als 21 Gramm. Emotionen wie diese kann man nicht objektiv messen.
Zu Beginn hatte ich große Probleme mit dem Film des Regisseurs Alejandro Gonzáles Iñárritu, der mit "Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" einen meiner Lieblingsfilme gedreht hat. Denn das Drama wird nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt. Die Szenen werden völlig durcheinander gezeigt. Bei Filmen mit einer ähnlichen Erzählstruktur, wie beispielsweise "Memento", wird zwar auch nicht chronologisch erzählt, jedoch gibt es hier eine Reihenfolge (genau umgekehrt). Bei "21 Gramm" ist alles völlig durcheinander. Am Anfang abschreckend, wird dann das Gesamtbild aber immer deutlicher und setzt sich mit der Zeit fragmentarisch aus all den Filmfetzen zusammen. Für mich ist der Film mit der Zeit immer spannender und intensiver geworden.
Dadurch wird aus der einfachen und simplen Story eine spannende und unkonventionelle Geschichte gesponnen.
Naomi Watts und Sean Penn sind großartig in ihren Rollen. Ihre Figuren sind gut geschrieben. Benicio del Toro ist für mich aber der Schwachpunkt des Films. Seine Story hat mich nicht wirklich gepackt. Auch fand ich seine Figur nicht interessant. Während die Storylines von Watts und Penn gut miteinander verwoben wurden, blieb del Toros Part etwas abseits und wird nicht gut integriert.
Der Film schafft es aber sehr gut durch intime Nahaufnahmen, Nähe zu den Charakteren aufzubauen. Die Atmosphäre ist sehr kalt und bedrückend. Die Musik passt auch dazu. Nicht einfach zu verdauen, passt aber natürlich zur Thematik.
Insgesamt trotz ein paar Schwächen ein absolut sehenswertes und spannend erzähltes Psychodrama.
Nun habe ich den Kubrick Klassiker "Uhrwerk Orange" endlich das erste mal gesehen. Der Film ist ein Paradebeispiel dafür, warum Stanley Kubrick einer meiner Lieblingsregisseure ist. Seine Filme sind immer etwas Besonderes, immer ein echtes Erlebnis. Genau so ging es mir bei diesem Film. "Uhrwerk Orange" ist brutales, abgedrehtes, abnormales und groteskes Kino. Eine Utopie. Eine Dystopie. Eine Reizüberflutung. So viele Details kann man bei der ersten Sichtung gar nicht wahrnehmen. Man muss den Film einfach auf sich wirken lassen.
Kubrick porträtiert hier eine völlig groteske Welt und Gesellschaft, die man mit gesundem Menschenverstand nicht verstehen kann. Deutlich wird das durch das Visuelle: die grauen trostlosen Gebäude, die Farben, die Wohnungen (Möbel, Einrichtung), die Klamotten, die Frisuren, die Sprache und natürlich die Milchbar. Übertrieben, grotesk und abstrakt.
Dazu passt natürlich auch der Titel. Ein "Uhrwerk", hier repräsentativ für die Welt, den Staat, die Gesellschaft. Es besteht aus kleinen Zahnrädern, die alle zusammen harmonieren. Es ist kompliziert aufgebaut. Das System ist perfekt. Es ist ein technischer Begriff. Demgegenüber steht der Beititel "Orange", was das ganze völlig grotesk und lächerlich macht.
Malcolm McDowell spielt die Hauptfigur Alexander De Large einfach überragend. Im einen Moment der brutale und diabolische Vergewaltiger, im anderen Moment der unschuldige Schuljunge, der bei seinen Eltern wohnt. Man kauft ihm beide Rollen ab. Man weiß nicht, ob man ihn fürchten oder trauen soll.
Typisch für Kubrick ist auch die klassische Musik, hier v.a. Beethoven. Dadurch wird ein Kontrast zur modernen grotesken Welt von "Uhrwerk Orange" geschaffen. Der Soundtrack ist auch genial.
Die Regiearbeit ist wie immer stark. Kühle, etwas distanzierte, beobachtende Inszenierung mit schönen langsamen Kamerafahrten. Kubrick erstellt ein Porträt einer Gesellschaft ohne zu werten.
Die Story bietet zahreiche Motive, wie das Verlangen nach Auflehnung, Gewalt, eine verrohte Gesellschaft, Zukunft, der allübergreifende Staatsapparat, Macht, Revolution usw.
Der Film ist nicht leicht zugänglich, ganz im Gegenteil. Typisch Kubrick eben. Das muss man mögen. Sonst ist der Film nichts für einen. Ich finde es einfach ein außergewöhnliches Filmerlebnis.
Wie erwartet. Die Animation sieht wirklich brilliant aus. Für mich sogar noch einmal eine Steigerung zu "The Jungle Book" aus dem Jahr 2016, bei dem Jon Favreau schon gezeigt hat, dass er mit der modernen Computertechnik umgehen kann. Doch mir stellt sich die Frage, warum man bei einem Film, der möglichst realistisch aussehen soll, trotzdem auf Animation zurückgreift, und nicht gleich reale Naturaufnahmen macht. Das ist nicht der Sinn von Animation. Bei Animation geht es um Verfremdung der Realität. Es wird eine Fantasiewelt erschaffen. Es geht nicht darum, die Realität 1 zu 1 wiederzugeben. Außerdem verliert der Film dadurch auch die "Magie". Auch besitzt er kein Alleinstellungsmerkmal oder einen Wiedererkennungswert. Es könnte genausogut irgendeine Tierdoku sein.
Richtig mitreißen konnte mich der Film auch nicht. Aber ich bin auch kein großer Disney Fan. Auch nicht von den alten Zeichentrickfilmen.
Dass ich den Film auf Deutsch gesehen habe, hat es zudem nicht besser gemacht. Die Synchronstimmen waren, im Gegensatz zu besagtem Jungle Book, einfach langweilig.
Und einen Elton John kann man einfach nicht ersetzen.
Etwas positives neben der Animation gab es aber trotzdem: Timon und Pumbaa.
Facebook ist in den Medien immer wieder ein Thema. Das Unternehmen stand dabei schon häufig in der Kritik. Auch Firmengründer Mark Zuckerberg musste sich schon einigen Anschuldigungen stellen. Das Unternehmen polarisiert auch heute noch. David Fincher nimmt sich mit "The Social Network" diesem Thema an, genauer gesagt inszeniert er die Gründung des Milliardenunternehmens - und kreiert ein packendes, emotionales und trauriges Drama.
Wichtig ist v.a. dass sich Fincher kritisch, aber dennoch differenziert mit den Figuren und ihren Entscheidungen auseinandersetzt. Nahezu jede Figur in diesem Film bekommt ihr Fett weg, wobei Justin Timberlake als Sean Parker und Andrew Garfield als Eduardo Saverin als negatives bzw positives Extrembeispiel fungieren. Die Hauptfigur selbst, Mark Zuckerberg, befindet sich zwischen seinen Mitstreitern und wird von den beiden Parteien hin und hergezogen. Auch er wird in vielen Szenen und Dialogen kritisiert und in ein schlechtes Licht gerückt. Da wäre gleich die allererste Szene im Film, als er sich mit seiner Freundin Erica (Rooney Mara) unterhält. Hier und in vielen weiteren Momenten wird deutlich, was der Facebook Gründer für ein Mensch ist: arrogant, egozentrisch, selbstgefällig und sozial inkompetent. Doch dabei allein bleibt es nicht. Auch er besitzt Skrupel. Er ist nicht allein der "Schuldige". Das wird unter anderem in der allerletzten Szene im Film deutlich. Er wird dadurch zu einer ambivalenten Figur, und der Film spart sich eine endgültige Wertung. Allein zu sagen, er sei der Schurke hinter all dem wäre zu banal für einen Fincher Film. Dadurch entsteht eine sehr interessante und dynamische Figurenkonstellation.
Für Zuckerberg hätte man hierbei keinen besseren Darsteller als Jesse Eisenberg finden können. Auch die anderen Schauspieler (Garfield, Timberlake, Hammer, Mara) sind gut gewählt, auch wenn sie für mich nicht überragend sind. Zudem fehlt natürlich eine gewisse Identifikationsperson für den Zuschauer.
Die Erzählstruktur ist auch gut gewählt. Man zeigt dem Zuschauer gleich zu Beginn, dass alles letztendlich vor Gericht endet. Facebook, eine Idee, welche eigentlich Freundschaften schaffen soll, zerstört die Freundschaften ihrer Gründer. Wie paradox.
Die Regie ist wie immer bei David Fincher top. Der Film ist sehr elegant inszeniert. Er verwendet sehr oft, beispielsweise in Dialogen, den Bokeh-Effekt. Das sieht nicht nur schick aus, sondern hat meiner Meinung nach auch seinen Zweck. Die Charaktere werden hierbei von ihrer Umwelt abgehoben, praktisch isoliert. Sie stehen alleine da. Sie haben mit dem realen Leben und ihren Mitmenschen nichts zu tun. Auch das könnte wieder eine Kritik an den Figuren in diesem Spiel sein. Ein ganz ähnlicher Effekt ergibt sich daraus, dass der Film komplett digital, nicht auf Film gedreht wurde. Die Welt von "The Social Network" sieht künstlich, wie aus dem Computer aus. Nicht lebendig und dreckig wie auf echtem Film.
Wie der Film endgültig zu dem Thema Facebook steht, wird nur angedeutet, bleibt zum Schluss aber auch etwas offen.
Fazit:
Aus der Gründung einer Firma erschafft David Fincher ein packendes und toll inszeniertes Biopic / Drama, das sehr kritisch mit seinen Figuren und dem Thema umgeht, ohne dabei übermäßig zu werten.
Handwerklich und optisch ist an diesem Film nichts auszusetzen. Die Actionsequenzen sind top gefilmt, speziell die Actionszene im Treppenhaus, die ohne einen einzigen Schnitt auskommt. Die Kamera bleibt immer nah an den Figuren und erzeugt eine starke Dynamik, indem sie ständig in Bewegung bleibt.
Auch visuell sticht der Film aus der Masse heraus. Viele Szenen wirken wie in Farbe getaucht. Dadurch entsteht eine sehr spezielle Atmosphäre, die "Atomic Blonde" von anderen 08/15 - Actionfilmen abhebt und auch gut zur Agententhematik passt. Die Farben wirken zum Teil so intensiv, dass man als Zuschauer das Gefühl bekommt, man befinde sich in einer anderen surrealistischen Welt.
Doch man könnte meinen, dass man mit dem Visuellen einfach nur die schwache Story und die teils uninteressanten Charaktere zu überdecken versucht. Die Handlung ist an vielen Stellen nur schwer nachvollziehbar, beispielsweise die Sache mit dem Uhrmacher.
Auch die Musik ist an manchen Stellen etwas zu viel des Guten und wirkt manchmal Fehl am Platz.
Letztendlich war mir das Gesamtpaket zu wenig. Im Action-Genre eine 7.5, insgesamt aber nur "Geht so".
Hopper war schon immer etwas rüpelhaft und "mit-dem-kopf-durch-die-wand". Aber die ersten beiden Staffeln haben gezeigt, dass ihn ihm trotzdem ein weicher Kern steckt und er gut zuhören kann.
In Staffel 3 hat er sich wirklich sehr kindisch und aggressiv verhalten und das ohne irgendeinen Grund. Das wird seinem Charakter einfach nicht gerecht.
Gelungener Thriller / Krimi mit ruhiger und spannender Atmosphäre, guten Darstellern, stimmungsvoller Musik und origineller Story. Kein Meisterwerk, dafür hat mir u.a. bei den Figuren etwas an Tiefe gefehlt. Für einen schönen Krimiabend zum Miträtseln aber gute Unterhaltung und definitiv zu empfehlen.
Selten einen Film gesehen, der so hochglanzpoliert und gleichzeitig so leer ist. Vom großen Ensemble - Steven Spielberg, Tom Hanks, Meryl Streep, John Williams - ist im Film nichts zu spüren, sehen oder hören. Spannungslose Inszenierung, schwache Schauspielleistung trotz großer Namen, minimalistische Musik und ellenlange & völlig belanglose Dialoge verschenken viel Potential der eigentlich spannenden Idee.
Puh...Anfangs hatte ich große Probleme mit der neuen Staffel. Es hat sich sehr viel verändert: Viele neue Schauplätze, manch alte Schauplätze, die in den ersten beiden Staffeln sehr wichtig waren, kommen nicht mehr vor, die Kinder sind deutlich älter und haben sich fast alle stark gewandelt. Das musste man erst einmal überwinden und akzeptieren, denn eigentlich will man irgendwie auch nicht, dass sich die Kinder verändern. Man hat sie in den ersten beiden Staffeln kennen und lieben gelernt. Aber so ist es nun mal.
Probleme hatte ich v.a. mit der ersten Staffelhälfte. Hier tritt die Serie etwas auf der Stelle und die Story kommt nicht wirklich vorwärts.
Auch der Humor war mir an manchen Stellen etwas zu viel des Guten. Genervt hat mich hier v.a. der ständige Zickenkrieg zwischen Joyce und Hopper, was den Figuren einfach nicht gerecht wird. Sie führen sich hier einfach kindisch auf.
Die Storyline mit den Russen fand ich auch lachhaft und zu plakativ und klischeebeladen. Das hätte man nicht unbedingt gebraucht. Es zeigt auch, dass den Machern langsam die Ideen ausgehen. Viel interessanter hätte ich gefunden, wenn man noch mehr Kinder wie Elf gezeigt hätte oder was nun mit Dr Brenner passiert ist. Vielleicht hat man sich das für die 4. Staffel aufgehoben. Aber dann wirkt die 3. einfach wie ein Lückenfüller.
Speziell in den ersten Folgen war mir zudem das 80er Jahre Flair und das ständige Product Placement einfach zu viel und etwas aufdringlich. Die ständigen Referenzen gehen manchmal einfach auf die Nerven. Andere Anspielungen sind wiederum cool gemacht, zb das Kino.
Doch in der zweiten Staffelhälfte nimmt die Serie wieder deutlich an Fahrt auf und die obigen Kritikpunkte sind auch nicht mehr ganz so auffällig. Die Story mit dem Mind Flayer mochte ich sehr. Das Monster ist diesmal noch ekliger, und wie es entsteht ist wirklich cool gemacht.
Die Starcourt Mall sieht super aus und macht den speziellen Charme der Serie aus. Auch das CGI, die Kostüme und das Setting sind wie immer perfekt. Die Serie sieht einfach super aus. Dadurch dass in der 3. Staffel Sommer ist, erstrahlt alles noch bunter und abgedrehter.
Auch den Charakteren sieht man einfach gerne zu. Die Figuren liegen mir sehr am Herzen und man fühlt jede Sekunde mit ihnen. Insbesondere das Team rund um Steve, Robin, Dustin und Erika ist einfach super lustig und cool. Mit Robin hat man einen neuen und wirklich sympathischen Charakter geschaffen, der auch einer der schönsten Momente der Staffel gehört.
Trotz einiger Schwächen also immer noch schön anzuschauen und absolut sehenswert, speziell für Serienniveau. Für mich dennoch die bisher schwächste Staffel. Etwas enttäuscht bin ich auch. Aber ich freue mich auf die 4. Staffel. In welche Richtung es geht, wurde ja schon zum Teil angedeutet.
Sie ist super in Stranger Things. Sehr sympathisch. Mit Abstand der beste Neuzugang in der 3. Staffel.
Tolle Atmosphäre durch die Mischung aus Detektivstory, Erotikthriller und Film Noir. Insbesondere die oscarwürdige Musik trägt viel dazu bei. Der Soundtrack von Jerry Goldsmith hat sowohl etwas mysteriöses als auch etwas erotisches an sich, und passt sich immer perfekt an die Stimmung des Films an.
Der etwas übertriebene und skurrile Stil stimmt hier auch und erinnert an Verhoevens Total Recall.
Die Story ist raffiniert und klug durchdacht. Sie zeigt auch deutlich, wie abgebrüht, zielstrebig, planend und hinterlistig Sharon Stones Figur bei ihren bilderbuchartig geplanten Taten vorgeht. Letztere ist auch ganz klar das Highlight des Films. Sie spielt die Rolle der Psychologin / Psychopathin Catherine Tramell einfach grandios und kann dabei auch blitzschnell von der geheimnisvollen Femme Fatale bis hin zur eiskalten Killerin umschalten.
Jedoch fallen die anderen Charaktere sehr stereotyp und klischeehaft aus. So spielt Michael Douglas einen testosterongesteuerten Cop, der den ganzen Film über nur einen Gesichtsausdruck zu bieten hat und manchmal unfreiwillig komisch wirkt. Zum anderen spielt Jeanne Tripplehorn die Sekretärin Elizabeth Garner, die Michael Douglas nur hinterherläuft und keinen eigenen Charakter besitzt.
Zudem sind einige Entscheidungen der Figuren für mich unglaubwürdig.
Unterm Strich bleibt Basic Instinct ein stimmiger und spannender Film mit Kultstatus aber auch einigen wenigen Schwächen.
Typischer Fincher Stil. Durch die Kamera, Belichtung und Farben kreiert er diese typische Atmosphäre zwischen kalter, dreckiger und doch auch melancholischer, geborgener Stimmung. Perfekt inszenierte Mischung aus Verschwörungsthriller und Drama. Sehr stimmungsvoll sind auch die Rückblenden in die Vergangenheit, die der Story noch etwas mehr Tiefe geben. Die Darsteller sind auch gut. Speziell Michael Douglas ist die Rolle auf den Leib geschnitten. Aber auch Sean Penn und Deborah Unger machen ihren Job wirklich gut, auch wenn die drei nicht an die Protagonisten von Fight Club (Edward Norton, Brad Pitt, Helena Bonham Carter) und Sieben (Morgan Freeman, Brad Pitt, Gwyneth Paltrow) heranreichen.
Der Wow Effekt bei der Auflösung fällt speziell beim mehrmaligen Schauen natürlich nicht so groß aus, wie etwa bei Sieben und Fight Club.
Trotzdem ist es eine sehr elegant inszenierte und trickreiche Story mit einigen Wendungen und großartigen Szenen, bei denen man sich oft frägt, was nun real ist und was nicht.
Joker (könnte die beste Comicverfilmung seit langem werden), Tarantinos neuer Once upon a time in Hollywood, Ad Astra und natürlich Star Wars IX als (hoffentlich) krönender Abschluss.
Film an. Die Kamera schwebt über die schier unendlichen Weiten des Glacier National Park in Montana. Über den Seen. Über den Wäldern. Über den Bergen. Ganz ruhig. Wunderschön. Untermalt von den Requiemsmelodien Dies Irae: Tag(e) des Zorns. Tag(e) des jüngsten Gerichts. Wunderschön, und bedrohlich zugleich. Dann plötzlich: das Overlook Hotel. Mitten in der Natur. Im nichts. Ganz unscheinbar wirkt es. Es fügt sich in die natürliche Umgebung. Als wäre es nichts besonderes, etwas ganz normales. Doch eigentlich ist nichts normal an diesem Ort, im Gegenteil alles ist surreal. Dort gelten die Gesetze der Natur nicht. Es ist ein Ort jenseits von Raum und Zeit. Ein Ort voller Schrecken. Ein Ort des jüngsten Gerichts. Ein Ort paradoxer Geschehnisse. Die Vergegenständlichung der Angst selbst, des Wahnsinns.
Verschiedenste Interpretationsansätze, sogar Verschwörungstheorien ranken sich um die Bedeutung dieses Films. Die Verschwörung um Apollo 11? Der Völkermord an den Indianern? Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust? Wie auch immer. Jeder muss seine eigene Erklärung suchen. Es ist nicht nur ein einfacher Horrorfilm. Es steckt soviel dahinter. Es ist ein Werk über das Übernatürliche, das Unerklärbare, das Wahnsinnige. Eine Charakterstudie.
Jack Nicholson ist hier einfach legendär und furchteinflößend. Die raschen Kamerafahrten durch die Gänge des Overlook Hotels wunderschön anzusehen und gleichzeitig klaustrophobisch. Da wird das Hotel zum eigentlichen Irrgarten. Die schnellen Zooms sind schockierend und unglaublich effektiv. Kubrick liefert hier wieder ein cinematographisches Fest ab, das seinesgleichen sucht.
Die nervenzerreibende musikalische Untermalung schafft eine wahrhaft bedrohliche Atmosphäre, die von Anfang bis Ende andauert. Das Setting macht den Rest.
Heute scheint der Film wohl etwas aus der Zeit gefallen. Was man damals unter "Horror" oder guten Schauspielleistungen verstand, deckt sich mit heutigen Vorstellungen wohl eher weniger. Die Szenen mit den Vögeln erinnern manche eher an Trash Filme, als an Meisterwerke von Alfred Hitchcock. Doch gerade das ist das interessante an diesen alten Filmen. Hitchcock selbst hatte immer den Anspruch, seine Filme als Fiktion zu sehen und so weit wie möglich der Realität fern zu bleiben. Seine Filme sollen nicht realistisch sein, sondern verfremdet und märchenhaft. "Die Vögel" besitzt auch eine einzigartige und unverkennbare Atmosphäre.
Einige geniale Kameraeinstellungen, Kameraschwänke und Schnitte machen diesen Thriller auch heute noch absolut sehenswert. Hitchcock kann in vielen Szenen die Gefühle und Gedanken der Figuren ohne Dialoge allein durch bestimmte Kameraeinstellungen zeigen.
In der scheinbar recht einfach gehaltenen Story spiegeln sich zahlreiche Motive wider, wie zb Rache, Eifersucht, Misstrauen, Familie, Liebe und Gewalt. Man könnte den Film auch als Kritik am Umgang der Menschen mit den Tieren sehen. Zum Schluss wird viel Raum für Interpretation gelassen, es werden jedoch ein paar mögliche Begründungen erwähnt.
Etwas von Hitchcocks "Suspense" hat mir bei "Die Vögel" aber gefehlt. Letztendlich gab es etwas wenig spannungsgeladene und nervenaufreibende Szenen. Dadurch wirkt der Film v.a. heutzutage an manchen Stellen teilweise langatmig.
Trotzdem ein sehr schöner alter Hitchcock Streifen mit einem unverkennbarem Stil und eigenem Charme.
Egal was man von diesem Film hält - "Under the Silver Lake" ist definitiv ein außergewöhnliches Filmerlebnis. Cineasten und Filmliebhaber wird hier in vielen Szenen das Grinsen im Gesicht nicht mehr verschwinden.
Es fühlt sich wie ein Film Noir aus den 70er / 80er Jahren an. Ich dachte selbst lange Zeit, dass der Film in den 70er bzw 80er Jahren spielt. Es fühlt sich wirklich authentisch an. Es werden falsche Fährten gelegt.
Die Atmosphäre ist einzigartig. Regie, Kamera und Schnitt passen perfekt zur Krimi- / Detektivgeschichte und erzeugen eine melancholische Stimmung. Dazu kommen noch viele Verweise auf das alte Hollywood.
Hauptdarsteller Andrew Garfield zeigt, dass er nicht nur Spider-Man ist, sondern ein starkes Nachwuchstalent, dem man gerne bei seinen Ermittlungen zusieht.
Doch trotz alledem konnte ich dem Film nur 6 Punkte geben. Denn letztendlich ergibt die Story einfach keinen Sinn. Am Ende hat man so viele Fragezeichen im Kopf, die man gerne beantwortet hätte. Doch man bekommt es nicht.
Ich persönlich schätze skurrile und abgedrehte Filme. Filme, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben. Auf der Handlungsebene sind sie völlig sinnlos, doch meistens gibt es noch eine weitere Ebene, eine Metaebene, auf der sich eine tiefere Bedeutung ergibt oder eine Botschaft erkennbar ist. Der Film ergibt im gewisser Weise doch wieder Sinn, er bekommt eine größere Bedeutung.
Bei "Under the Silver Lake" bin ich noch unentschlossen, ob es eine tiefere Bedeutung, eine Botschaft gibt, die der Film auf einer anderen Ebene vermittelt oder ob es wirklich einfach ein sinnloser Film ist, ohne tieferen Sinn und ohne Botschaft. Beim ersten Mal schauen konnte ich nicht wirklich eine Bedeutung erkennen. Ich fand es einfach nur skurril und schrullig. Wie vielen Kommentaren hier zu entnehmen ist, geht es scheinbar nichr nur mir so.
Doch ich werde mir den Film wohl noch einmal ansehen. Vielleicht erkenne ich dann die Bedeutung, vielleicht ist es aber wirklich nur ein völlig sinnentleerter Noir Streifen. Skurrilität nur um der Skurrilität willen, nur zum Selbstzweck, ohne tiefere Bedeutung ist für mich einfach zu wenig.
Vielleicht steckt irgendwo in diesem Film ein Meisterwerk, das ich bisher nur noch nicht entdeckt habe. " Under the Silver Lake" ist ein Film, bei dem von Schwachsinn bis Meisterwerk alles drin ist. Auf jeden Fall ist er außergewöhnlich und schön anzusehen.
Mal ein etwas anderer Scorsese. Doch scheint "The King of Comedy" über all die Jahre regelrecht untergegangen und vergessen worden zu sein. Völlig zu Unrecht aber. Die Mischung aus Mediensatire und Drama ist trotz einer mittelmäßigen und vorhersehbaren Story einer der besten Filme des Regisseurs.
Der Film handelt vom Komiker Rupert Pupkin (richtig ausgesprochen!), der davon überzeugt ist, dass er der geborene Comedian ist. Er besitzt einen Wunsch: Er möchte Gast in der TV Show des Comedians Jerry Langford sein und dort sein Können der ganzen Welt zeigen. Gespielt wird er von keinem geringeren als Robert De Niro. Die Rolle ist ihm einfach auf den Leib geschnitten. Er zeigt die vielen Facetten von Pupkin großartig und kann vom lustigen, nichtsahnenden Komiker, über den penetranten Stalker bis zum Psychopathen perfekt hin und herschalten. Gleichzeitig fügt er der Figur auch eine gewisse Tragik hinzu. Für mich ist das De Niros zweitbeste Leistung nach Taxi Driver. Scorsese und De Niro: das ist einfach unschlagbar.
Der Regisseur lässt keine Gelegenheit aus, Pupkin der Lächerlichkeit preiszugeben: Niemand kann seinen Namen richtig aussprechen, er kann seine Tafeln mit den Anweisungen für Langford nicht richtig halten und er trägt clownhafte Anzüge, deren Farben scheinbar immer an die jeweilige Umgebung angepasst sind.
Doch Scorsese erlaubt sich auch einen Seitenhieb auf die Medienwelt. Pupkin (SPOILER) wird am Ende doch noch berühmt und erhält sogar seine eigene Show. Wohl gerade weil er ein Psychopath ist. Normale Menschen sind für die Medien einfach zu langweilig. Das erinnert stark an das Ende von Taxi Driver, in dem die Hauptfigur von den Medien auch als Held bezeichnet wird. Auch die Figuren Travis Bickle und Rupert Pupkin sind sich auffallend ähnlich (SPOILER ENDE).
Insgesamt ist es wohl der farbenprächtigste Film von Scorsese. Es wirkt etwas verspielt. Das passt natürlich hervorragend zur Medien- und Showwelt.
Die Inszenierung ist - wie immer bei Scorsese - sehr stark. Es finden sich viele interessante Einstellungen und Schnitte, bei denen man als Zuschauer leicht die Orientierung verlieren kann. Am Anfang vielleicht etwas irritierend, aber doch sehr originell und schön anzuschauen.
Fazit:
Eher unbekannter Scorsese Streifen, der durch einen grandiosen Hauptdarsteller und starker Regie punktet. Ein echter Geheimtipp.
Eine große Portion britischer Humor, die zwei großartigen Hauptdarsteller Michael Sheen (Erziraphael) und David Tennant (Crowley), zwischen denen die Chemie einfach stimmt, und viele kleine Anspielungen. Der alte mythologische Stoff wird auf moderne und lustige Art & Weiße sehr gut rübergebracht. Jedoch fällt das Finale (speziell die letzten beiden Folgen) sehr schwach und unspektakulär aus. Nach der Logik sollte man da auch nicht mehr fragen. Figuren werden hier völlig sinnlos verheizt und viele Entscheidungen sind nicht nachvollziehbar.
Trotzdem macht die Serie sehr viel Spaß und unterhält mit vielen skurrilen Momenten und Dialogen.
Starke Inszenierung von Christopher Nolan. Ruhige, große & klare Aufnahmen, spannungsgeladene musikalische Untermalung von Hans Zimmer und wenig Dialoge machen aus diesem Kriegsfilm einen spannenden, bedrohlichen und nervenaufreibenden Thriller. Durch die Bilder, die Musik und die Stimmung wird eine vermeintliche und bedrohliche Ruhe erzeugt, wie sie die Soldaten selbst am Strand von Dünkirchen erlebt haben. Die Ungewissheit, wie das ganze ausgehen wird, wird dadurch sehr gut transportiert.
Typisch für Nolan ist auch das Spiel mit der Zeit: die drei Handlungsstränge, die unterschiedlich lang dauern und am Ende sehr originell zusammenlaufen. Der Regisseur will also nicht nur Geschichte erzählen, er will spannende Geschichten erzählen. Dunkirk ist dadurch kein Historienfilm mit pathetischen Schlachten, sondern ein nervenaufreibender Thriller und ergreifendes Drama.
Kameramann Hoyte van Hoytema und Filmkomponist Hans Zimmer liefern hier die wahrscheinlich besten Leistungen ihrer Karriere ab. Bilder, Musik, Story und Cast gehen eine Symbiose ein und ergänzen sich perfekt zu einem einzigartigen Filmerlebnis.
Doch eigentlich kann man den Film nur im IMAX Kino wirklich voll auskosten.