Rocket Man - Kommentare
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Alle Kommentare von Rocket Man
Meine Kritik in überarbeiteter Fassung. Ungekürzt/ Directos's Cut sozusagen! :)
Ein bedeutendes Statement zum Thema Freiheitsentzug, Mutter-Kind-Beziehung, Rehabilitation und Schauspielleistung!
(Dieser Beitrag enthält Spoiler!)
Der Film erzählt von der unerbitterlichen Liebe zwischen einer Mutter (Ma) und ihrem Kind (Jack). Während dieser Film sich an eine Buchvorlage halten kann, musste man sich bei ``3096 Tage´´ an einen echten und beklemmenden Fall heften. Dass es hier wirklich keinen Unterschied macht, ist ganz einfach pure Kunst. Selten sieht man heute einen so wunderschönen und außerdem emotional packenden Film. Ein Film für den ich unglaublich dankbar bin.
Bevor die Lobeshymne eingeleitet wird, würde ich gerne ein wichtiges und auf den Film gut abbildbares Gleichnis ansprechen und im Anschluss ein weiteres wichtiges Thema, dem sich der Film annimmt. Zunächst das Höhlengleichnis von Platon. Dieses lässt sich sehr gut, in einigen Aspekten, auf den Film übertragen. Zum einen, betrachtet man das ''Oberlicht'', so sehen wir, wie Jack zwar das Licht sieht und wahrnehmen kann, dass durch das Fenster strömt, nicht aber, woher das Licht kommt. Genauso abbildbar und emotional ist auch eben der Moment, indem Jack das erste Mal wirklich sieht, was sich außerhalb von ''Raum'' befindet. Was er vorher nur durch ''Oberlicht'' zu sehen vermag, sieht er jetzt vollkommen klar. Etwas vollkommen neues, etwas vollkommen wunderbares. Die große Welt, die in ihrer unglaublichen Schönheit, sein Vorstellungsvermögen vollkommen auf den Kopf stellt. Ein Moment, der für mich in der Filmgeschichte seinen Platz gefunden hat.
Das weitere brisante Thema widme ich einem, diesem Thema häufig in Verbindung bringenden Thema, nämlich, dem Stockholm-Syndrom. Dieses beschreibt die Sympathie, nach langer Gefangenschaft, zum Peiniger. Dies wird voralllem dadurch ausgelöst, dass Opfer, gerade in langer Gefangenschaft, für alles dankbar sein müssen bzw sind, sei es der Toilettengang oder etwas zu essen, kurzum, alles was für uns selbstverständlich ist. Dieses Syndrom ist natürlich nicht direkt abbildbar. Es sei denn, man betrachtet ''Raum'' als Peiniger. Gerade der junge ''Jack'' kennt sein ganzes Leben nichts anderes und weiß mit der realen, weiten, großen Welt kurz nach der Flucht so wenig mit ihr anzufangen, dass er nur in sein Bett, sein Bett in ''Raum'' möchte. Das erscheint beim ersten mal sehen oder darüber nachdenken paradox, ist aber vollkommen logisch. Joy kannte die Welt vorher bereits, sie hat damit zu kämpfen, dass sie 7 Jahre ''Die Welt'' nicht gesehe hat und wieder in sie zurückkehrt. Beide haben also mit der Entfernung zu ''Raum'' etwas vollkommen wunderbares und großartiges geschafft, der Film kümmert sich aber vehement darum, dass danach hinreichend zu klären. Und so werden genannte Konflikte offenbart. Das Traumata des Jungen löst sich erst nach einiger Zeit ''in der Welt'' auf. Erst nachdem er sieht, wie es seine Mutter kaputt gemacht und zerstört hat in ''Raum'' und die Auswirkungen bemerken muss. Ebenso lernt er neue Menschen kennen, sieht einen Hund, spielt mit ihm, lernt einen ersten Freund kennen.....Diese Handlung um das Dasein in ''Raum'' und das wieder eingliedern und einfinden in die große, weite Welt hört sich nach zu viel Stoff an für 2 Stunden, ist es aber nicht. Alles wird nahezu chronologisch und sehr gut mitverfolgbar vermittelt, auch wenn ich sagen muss, eine Zweitsichtung sollte man sich zugestehen....Aber auch einfach, weil die Marterie sehr nah geht und tatsächlich viel passiert. Aber es passt alles, ist in sich stimmig und wundervoll und mit Liebe rübergebracht. Dazu aber im weiteren mehr!
Ebenfalls ist es mir wichtig an dieser Stelle schon ein paar Sachen anzusprechen, die mich manchmal verdutzt, manchmal vollkommen verständnislos zurückließen. Da wären zum einen Sätze und Kommentare, wie : 1.Warum machen sie nicht einfach das Fenster auf und hauen ab. Voll unrealistisch. usw. Und dann das Werk mit einer schlechten Wertung abtun. 2. Das Gartenhaus....Lächerlich. Zu beiden Beispielen möchte ich garnicht so viel sagen. Nur Folgendes: Bei einer solch ernsthaften und liebevollen Geschichte, die tragisch und gleichzeitig wunderschön ist, sind so manche Fragen einfach überhaupt nicht zu beantworten. Man fragt sich, wie kann man einen Film mit dem Thema schauen und auf solche Fragen und Ideen kommen....Trotzdem möchte ich sagen.....Man sieht nicht die 7 Jahre im Film, sondern das siebte Jahr. Und es ist davon auszugehen, dass der Regisseur nicht vor hatte uns unnötig viel an die Hand zu nehmen. Das ist mit Logik vollkommen zu erfassen. Keine Antwort dazu. Zu dem Geplänkel des Gartenhauses....Ich möchte an den Fall Kampusch appelieren......In dem ein wahnsinnig kranker Mann damals, eine ganze Kellereinrichtung selbst gebaut hat und die Entführung selbst, jahrelang geplant. Dabei war außerdem sichergestellt, dass nicht ein einziger Ton nach außen kommt. Darüber hätte ich aber auch bei diesem Film überhaupt nicht nachdenken müssen. Es wäre einfach klar gewesen. Dass der Peiniger nicht so saudumm sein kann, ist für mich wohl klar. Ich finde dieses grundlose und schlecht-argumentierte runtermachen wohl einfach nicht in Ordnung.
Nun aber zu dem Meisterwerk aus der Hand von Lenny Abrahamson:
Das alles ist in erster Linie natürlich den Hauptdarstellern zu verdanken. Brie Larson in der Rolle der ``Ma´´ ist faszinierend und herausragend. Ihre Leistung sucht ihres gleichen. Selten habe ich einer Schauspielern so gerne zugesehen, wie sie jegliche Emotionen einzigartig verpackt.
Schminke und Make-Up sind ihr nicht anzusehen und sie vermag es tatsächlich, die ganzen 7 Jahre Qual und missbrauch authentisch und vollkommen ungekünstelt uns Zuschauern zu offenbaren. Diese Natürlichkeit des Schauspiels ist atemberaubend !!! Sowas hat man noch nicht/nie gesehen. Ich für meinen Teil zumindest nicht. Definitiv! Wichtig ist es natürlich sich darauf einzulassen und sich in die Materie fallen zu lassen. Lange musste ich überlegen, was an ihr so verdammt erstaunlich ist, dass ich wirklich jede weibliche Darstellung, die ich in meinem Leben bisher gesehen habe, überdenken musste. Ihre Augen? Ihr Gesichtsausdruck? Ihre Emotionale Stärke? ..... Ich würde sagen alles. Ein Rundumpaket, vor dem ich den allergrößten Respekt habe. Eine Darstellung, die für mich unvergleichbar und nie dagewesen ist. Ihre emotionalsten Szenen haben für mich eine dermaßen erstaunliche Wucht an Emotionen rübergebracht, dass es schwer viel, hier und da nicht einfach mal mitzuweinen. Nicht nur hier und da....Ständig. Dieser Film hat Herz. Dieser Film bedient wichtige Themen. Dieser Film befasst sich mit einer Lage, in der jeder stecken könnte. Dieser Film ist emotional, realistisch, packend und wunderschön.
Ganz besonders in der zweiten Hälfte des Films dürfte auch der letzte von ihrer Darstellung überzeugt sein. Die Zerissenheit, die Trauer, die Verzweiflung. Wie sie alles darstellerisch unter einen Hut bringt und uns zeigt, ist schlichtweg beachtlich und mitreißend! Ich für meinen Teil habe noch keine vergleichbare weibliche Darstellerin gesehen, die das hätte tragen können. Brie Larson meistert diese äußerst schwere Aufgabe mit einer solchen Überzeugungsskraft. Wahnsinn !!! Sie gehört für mich bereits zu der besten Schauspielerin der Filmgeschichte.
Dann wäre da natürlich noch Jacob Tremblay (Jack), der an der Seite seiner Mutter, eine ebenfalls kritikfreie und ernste Rolle spielt. Er schafft es, auch in Anbetracht seines Alters, die kindlichen Emotionen vollkommen ungekünstelt und für den Zuschauer mitreißend darzustellen. Brie Larson und Jacob Tremblay könnten glatt in echt Mutter und Sohn sein, so toll sind sie eingespielt als Team und so toll funktionieren sie über die gesamte Laufzeit als Familie, die in einem 9m^2 großen Raum leben und festgehalten werden und später als Familie, die in der ``echten Welt´´ wieder ankommen müssen. Besonders die Monologe, die Jack in dem Film des öfteren führt, machen den Film wundervoll, optimistisch, mitreißend und schön. Außerdem machen einige seiner Dialoge einen schon fast poetischen und philosophischen Eindruck:
Zitat: "War es nicht schrecklich eng dort?" - "Hhhm hhhm, war nicht eng. Raum ging in jede Richtung, bis ans Ende und wieder zurück. Und Ma war immer da!" - "Ja..." - "Aber im Schrank war es eng." - "Hm, was hast Du denn im Schrank gemacht?" - "Geschlafen... wenn Old Nick da war."
Das Gleichgewicht zwischen Schönheit und der absolut präsenten Maxime nichts beschönigen zu sollen, ist hier vollends gelungen. Keine Sekunde zu lang oder zu viel. Auf keine Sekunde hätte ich verzichten wollen. Toll !!!
Was diese 2 Schauspieler hier abliefern ist über jeden Zweifel erhaben. Ich weiß nicht wann es ein Film so sehr geschafft hat, mich wochenlang nach der Sichtung, so emotional gepackt und nachdenklich zurück zu lassen. Auch nach längerer Zeit und auch nach mehreren Sichtungen, vielleicht gerade deswegen, entfacht dieser Film, wegen dieser unglaublichen Magie der Mutter-Sohn-Beziehung, eine solche Präsenz unter allem, was ich bisher gesehen habe, dass es einem kalt den Rücken herunter läuft. Vergleichen kann man den Film ohnehin nicht, denn dies wäre eine Genre-Frage und darüber hinaus müsste es ein Film sein, mit der selben Thematik. Ich kenne keinen Vergleich. Viele Filme schafften es, mich an einigen ihrer Stellen zum weinen zu bringen. Aber wie dieser Film das schafft....Sowas kannte ich noch nicht. Meist ist es eben so, dass man weint, weil etwas schreckliches passiert. Das trifft hier natürlich auch zu....Aber ebenso oft weint man, weil etwas schlicht wunderschönes und unglaublich herzergreifendes passiert ist. Aber nun weiter im Text:
Die Kamera fängt genau ein was sie soll und noch mehr. Den ``Raum´´ abwechslungsreich erscheinen zu lassen und der Fantasie des kleinen Jacks zu widmen ist famos gelungen. Filmt doch die Kamera den Raum in allen seinen Perpektiven, wird aber auch zum Gefährten des Jungen und der Mutter (Stichwort P.O.V. Perspektive). Wo immer sie hingucken, guckt auch oft die Kamera hin. So ist es doch wirklich sehr eindringlich, wenn man gerade in den Szenen, in den der Peiniger ''Old Nick'' zu sehen ist, Jack im Schrank schläft, aufwacht, er durch die Schlitze guckt, und man zunächst einen sehr nüchternen Einblick des Peinigers erhält, bis man sich dem Gesamtbild, nach ''Old Nick's'' zweitem Auftritt, nicht mehr entziehen kann. Aber eben Gerade dies erzeugt zusätzlich eine enorme Spannung, denn die ersten Auftritte, in denen ''Old Nick'' zu sehen ist, sehen wir gerade aus Jack's Perspektive heraus das Unbekannte ''Übel'', dass sich, wenn man das Buch nicht gelesen hat, erst langsam richtig offenbart und man so erstmal etwas im dunkeln tappt, bis es sich dann fügt und einem das Ausmaß der Grausamkeit und der List des Peinigers vollkommen klar wird.... Voralllem aber in der Szene, in der Jack im Teppich liegt und mitgenommen wird, sehen wir aus dem Teppich heraus, was er sieht. Wunderbar unterlegt mit einer Blende, die die Welt für den kleinen Jack unbekannt und wirr darstellt. Die Arbeit und Innovation steckt hier wirklich in allem. Es werden tolle Bilder aufgenommen und alle unglaublich starken Emotionen immer sehr nah gefilmt und eingefangen. In den emotionalsten Szenen ist dies schon fast kompromisslos. Ich zumindest konnte mich nicht zurückhalten mit zu weinen. Unglaublich stark !!!
Die Musik tut ihr übriges. Insgesamt ist es ein sehr ruhiger Film. Die erste richtige Musik ist zu hören, wenn der junge Jack im Teppich mitgenommen wird. In ihrer Schlichtheit und doch auch einer Tiefe die passt, passt sich diese Musik bravourös dem Film und dem Moment an. Besonders eben diese Musik in dem Film und in besagter Szene ruft alleine bei mir einen kleinen Moment `` Glückseligkeit ´´ herbei. Es passt einfach. * Gerade aber im Nachhinein muss ich alleine schon weinen, wenn ich mir die Musik der ''Fluchtszene'' anhöre und an eben jenen Moment, jene Intention, jenen Augenblick denke.....Kleine Momente purer ''Glückseligkeit'', die ergreifen, auf den Boden zurück holen und nicht mehr loslassen!
Der übrige Cast tut sein übriges, liegt die Hauptlast ja dennoch auf Brie Larson und Jacob Tremblay. Zu überzeugen wissen dennoch alle und tragen so zum Gesamtwerk bei. Besonders der Vater, den man in seinen wohl wenigen Minuten zu hassen lernt....
Außerdem zu nennen ist die unglaubliche Schöhnheit in der Darstellung der Ereignisse. Besonders in den ersten Minuten hat man noch nicht den vollen Überblick und beim zuhören der Monologe von Jack, erwartet man garnichts böses oder schlimmes, nein, der Anfang ist sogar schön anzusehen. Die vielen Möglichkeiten in ``Raum´´ zu spielen und sich die Zeit zu vertreiben, werden von Jack so kindlich und unbedrückend erzählt, dass es im ganzen Film Momente gibt, die sich schön , ab und an sogar lustig anfühlen. Und bei dem Thema und Plot des Films ist das meiner Meinung nach ein kleines Kunststück. Das macht den Film ernst, aber genauso herzhaft und schön.
Die für mich 5 packendsten und emotionalsten Momente im Film waren Folgende:
1. Wer vorab schon etwas über den Plot laß oder in Erfahrung brachte, wusste zumindest den Rand der Geschichte, aber in den ersten Minuten, in denen man die Worte Jack's hört und seine kindliche Erzählung, brachten mich bereits zum weinen, weil ich wusste, dass es in ''Raum'' um ein Gefängnis geht und nicht ''Raum'' mit unendlich vielen Möglichkeiten zu spielen und sich mit ''Ma'' die Zeit zu vertreiben. Einer von denen Momenten, in denen ich weinen musste, weil es einfach wunderschön war.
2. Die zahlreichen Momente, in denen ''Ma'' ihrem Sohn Jack erklärt, was die Welt ist und das sie nicht das ist, was sie ihm bisher gesagt hat, da er noch zu jung war, noch zu klein gewesen wäre, um es verstehen zu können. Wie sie die Rolle ausfüllt....Ohne Worte!
Zitat: "Du wirst sie lieben." - "Was?" - Die Welt!"
Zitat: "Du weißt doch..., Du weißt doch, dass Alice nicht immer im Wunderland war?" - "Sie fiel viel, viel vorher in ein ganz tiefes Loch." - "Genau, ...und ich war nicht immer hier im Raum. Ich bin wie Alice."
3. Die wohl emotionalste und packendste Szene, die an Spannung und Emotionaltiät kaum zu übertreffen ist, ist diese, in denen sich Mutter und Sohn, nach der Fluchtsequenz das erste Mal wiedersehen. Wer da nicht mitweinen wusste...Ich weiß es nicht...Ich musste es.
4. Die Fluchtsequenz, die durch wundervolle Kameraaufnahmen und eine einfach nur passende und spannungsgeladene Musik ganz einfach vollends unter die Haut geht.
5. Die Interview-Szene, in der Joy das erste mal nach ihrem Martyrium, von den letzten 7 Jahren erzählt und dabei ein paar der eindringlichsten und wichtigsten Dialoge und Zitate aussprechen darf, die ich je gehört habe. Dabei spielte ebenfalls die Kamera ein enorme Rolle. Unbeschreiblich.
Zur Erklärung: Dieser Artikel erfasst nur meine Meinung und meine emotionale Sichtweise in Bezug auf dieses großartig Stück ''Film''. Auch aufgrund meiner bereits vorhandenen Kritik, konnte ich mich nicht gänzlich von diesem Film lösen, weshalb ich mich daran machte, meine Kritik zu überarbeiten, zu ergänzen und einige Aspekte neu zu beschreiben.
Nicht jeder ist in der Lage, Filme so emotional zu gucken und zu erleben. Aber für diejenigen, die es können und die hier vielleicht einiges neues zu lesen bekamen oder sogar einiges von sich selbst kennen, euer Feedback interessiert mich am meisten. Mein Hauptaugenmerk liegt auf solchen Filmen. Und er hätte ein wesentlich breiteres Publikum erreichen müssen, wenn man mich fragen würde!
Zitat: "Und als ich dann älter wurde, ich war schon 17, da kam ich von der Schule..." - "Wo war ich da?" - "Du warst noch im Himmel. ...da war ein Kerl, der tat so, als wär sein Hund krank..." - "Was für ein Kerl?" - "Old Nick! Wir nennen ihn Old Nick, ich weiß nicht, wie sein richtiger Name ist! Jedenfalls hat er mir gesagt, sein Hund sei krank und..." - "Wie hieß der Hund?" - "Es gab gar keinen Hund, Jack, er wollte mich nur reinlegen! Verstehst Du? Er hatte keinen Hund! Old Nick hat mich entführt!" - "Ich will ‘ne andere Geschichte!!!" - "Nein! Eine andere Geschichte gibt‘s nicht!!" - "Er hat mich in seinen Gartenschuppen geschleppt, hierher! Unser Raum ist da drin!"
Zitat: "Ich bin wie Alice, ...ich war ein kleines Mädchen namens Joy." - "Nein!" - "Und ich wohnte in einem Haus mit meiner Ma, meinem Dad... das sind Deine Großeltern." - "Was für ein Haus?" - "Na, ein Haus draußen in der Welt, mit einem schönen Garten, einer Hängematte. Da haben wir dann alle gesessen im Sommer ...und Eis gegessen." - "Ein Fernseherhaus?" - "Nein, Jack, ein echtes Haus, nicht im Fernseher! Hörst Du denn nicht zu, was ich sage?"
Fazit: Die schauspielerisch erwähnenswerteste, überzeugendste und mitreißendste weibliche Schauspielerin Brie Larson, in der Rolle der Mutter und der junge Jacob Tremblay in der Rolle des Sohnes machen aus diesem Film ein absolutes Meisterwerk. Man fühlt mit, fiebert mit, trauert mit. Mich hat dieser Film fasziniert und mitgerissen! Nicht beschönigend, sehr ernst aber durch den jungen Jack auch ebenfalls wunderschön, hoffnungsvoll und optimistisch. Eine Mischung die zu brillieren weiß!!!
Ein Meisterwerk!!!!!!!!!! (10/10) ♥♥♥
P.S. Vorsicht vor dem Trailer. Er spoilert wichtige Momente der Erzählung!
Für mich die MIT ABSTAND beste weibliche Schauspielerin, die ich jemals gesehen habe ! Vollkommen zurecht hat sie neben einer Größe wie DiCaprio den Golden Globe und gleich noch den Oscar bekommen. Ich hab mich so dermaßen für sie gefreut..... ♥♥♥ (Das heißt nicht, es gäbe nicht auch andere tolle weibliche Schauspielerinnen, nur betrachte ich sie als eine DEUTLICH bessere!) Short term 12 und Raum sind der einzige Grund, weshalb ich mich hier angemeldet habe. Ich liebe ihre unbeschreibliche Ausstrahlung und ihre Darbietungen zutiefst. Ohne Worte ♥......
Bis vor diesem Film war J.K. Simmons wohl hauptsächlich bekannt als James Jonah Jameson aus Spiderman. Irgendwo anders hab ich ihn seit dem auch garnicht wahrgenommen. Und plötzlich stoße ich auf einen mehr als interessanten Film mit dem Namen ''Whiplash''. Ein Film der, wie ein anderer Moviepilot hier schon treffend formuliert hat, wie eine ''2 Stunden-Starkstromleitung'' daherkommt. Das pulsieren im Blut, wenn die Musik los geht, das pulsieren in den Adern, wenn Terence Fletcher alias der Teufel, versucht wirklich alles aus seinen Musikschülern rauszuholen und die Faszination, die vorallem das Ende in sich birgt. Der Herzschlag bleibt beinahe konsequent auf einem Level, dass ich dieses Jahr höchstens bei ''The Revenant'' und ''Raum'' bekam. Und dieses Gefühl ist wahrhaft großartig. J.K. Simmons mimt den diabolischen Musiklehrer mit einer solchen bedrohlichen Physis und Präsenz, dass man selbst schon irre wird, wenn man sich den Film nur anschaut. Ganz besonders wenn er vor dem talentierten Mr. Newman steht, mit seinem schwarzen Tshirt, dass eng mit seiner strengen schwarzen Hose und dem streng schwarzen Gürtel verbunden ist, und anfängt ihm zu zeigen, ''wie die Musik bei ihm spielt''.
Eine unglaubliche Darbietung, die ich einem J.K. Simmons garnicht zugetraut hätte. Aber so irrt man sich und bekommt ein bedeutendes, tiefgründiges und aufreibendes Spektakel der Gefühle.
Mal ein paar Zitate von Terence ''The Devil'' Fletcher:
"Warst Du zu schnell oder zu langsam?" - "Ich weiß es nicht." - "Wenn Du absichtlich meine Band sabotierst, ficke ich Dich wie ein Schwein!"
"Ach du großer Gott, bist Du eine von diesen Tränenmemmen? Du bist ein schwuchtel-lippiges Stück Scheiße, das jetzt mein Drums-Set vollheult und vollrotzt wie eine neunjährige Göre!"
Und das wohl beste: "Da sind zwei Worte in unserem Sprachschatz, die verdammt schädlich sind. Sie lauten: ´Gut gemacht`."
Mit eben diesem letzten Zitat wird einem der Charakter Terence Fletcher sogar sympathisch. Das Gespräch in der Bar ohnehin. Man ist für einen kurzen Moment hin- und hergerissen. Zum spektakulären Ende hin, wird er einem nochmal unerträglich und unsympathisch.......Aber die letzten Minuten, sowie die Gestik und Mimik von Simmons und Teller, wirken heroisch. Sie haben es geschafft. Und zwar zusammen. Die Aussage in Simmons Charakter bedeutet ohnehin, er habe sein ganzes Leben versucht, diesen einen Schüler zu haben, diesen einen Schüler, den er ausbilden würde und aus dem eine Legende werden sollte.
Und am Ende hat er ihn gefunden. Seinen einen Schüler.
Und am Ende ist einem Terence Fletcher auch garnicht mehr unsympathisch. Ganz im Gegenteil.
Und die Endsequenz......Kann man problemlos mit einem Wort beschreiben
EPISCH
Geht nicht anders....9/10 Punkte ! P.S.: @ Ecto da unten. Ich muss einen Satz von dir zitieren ^^
''Whiplash ist der Actionfilm unter den Musikstreifen!'' -Ecto 1
Bei Steve Jobs handelt es sich um einen Film, der in seiner Art doch sehr an ein grandioses Theaterstück erinnert. So sind die Sequenzen etwas lang geraten und die Dialoge einfach nur großartig. Lang, intensiv und spannend kommen die Dialoge daher und bestechen gerade mit einem ebenso großartigen Michael Fassbender in der Hauptrolle. Da ich kein großer Apple-Fan bin (hatte bis auf ein I-pod-touch, noch garnichts von Apple), lass ich die Geschichte außen vor. Sie hat mich nicht so sehr interessiert, wie die Mittel, die der Film benutzt. Zum Beispiel wenn wir Steve und Scully in einem atemberaubenden Dialog erleben dürfen, der sich, auch durch die Musik, so dermaßen zuspitzt, dass es einfach fasziniert. Dafür muss man halt diese Art der langen und ausgefeilten Dialoge mögen und ein großes Interesse daran mitbringen. Die Geschichte ist gut rübergebracht und sein Kollege Steve Wozniak hinterlässt eine menschliche und humanistische Botschaft, die in jeder Sequenz durch ihn aufkommt. Kate Winslet spielt auch toll, lag doch meine Beachtung trotzdem die ganze Zeit wirklich bei Fassbender. Er spielt famos und überzeugend, mal ganz abgesehen davon, ob Steve Jobs jetzt nun wirklich so verrückt und eigen war oder nicht. Wie gesagt ich hab den Film ohne übermäßig großes Interesse an Apple geschaut. Über Steve Jobs selbst hab ich natürlich schon sehr viel gehört, aber achtete trotzdem mehr auf das Stück ''Film'' das man hier bekommt, ob die Geschichte jetzt wirklich realitsnah ist oder nicht. Sie ist unverwechselbar erzählt, dargestellt und gefilmt. Vom Ende des Films weiß ich, dass es nicht der Wahrheit entspricht, was aber nicht heißen muss, dass ich das Ende nicht einfach nur passend und schön fand. Klar typisches Happy-End aber bei der Story vollkommen in Ordnung :)
Von mir bekommt der Film für seine Theater-Stück-Variante des erzählens und seiner grandiosen und intensiven Dialoge volle 8,5 Punkte und eine fette Empfehlung an alle, die ihn noch nicht kennen!
Endlich mal wieder erscheint ein Film mit Bryan Cranston, der lange Zeit nach Breaking Bad auf sich warten ließ. Nun ist er zurück und läuft zur Höchstform auf.
Das Thema des Films beschreibt nichts geringeres, als die wohl schwerste Zeit in der Filmbranche. Cranston spielt dabei großartig und gibt sich authentisch undüberaus Verständnisvoll, sodass wir ein großes Verständnis für ihn entwickeln können. Als Mitglied der kommunistischen Partei gerät Trumbo ins Ziel des Rechtssystems (naja nicht direkt). Obwohl er sich lediglich für die Rechte von Drehbuchautoren einsetzt, sieht der Staat einen Machtkampf in dem Gedankengut und den Mitgleidern der kommunistischen Partei und sie schicken Trumbo ins Gefängnis, da er die Aussage vor Gericht verweigert, in der es darum geht, ob er jemals einer kommunistischen Partei gehörig war und ''Gedankengut'' weitergetragen hat, obwohl er sich dabei vehement auf das gültige Recht der Vereinigten Staaten stützt und nichts weiter als die ''Meinungsfreiheit'' genutzt hat. Bryan Cranston füllt die Figur sehr charmant aus, was vordergründig den atemberaubenden Dialogen zu verdanken ist, die er hier, dank eines guten Drehbuchs, bekommen hat. Besonders der End-Dialog ist ergreifend, tiefsinnig und zutiefst menschlich. Aber auch die Geschichte, die zu faszinieren weiß, ist unglaublich spannend und in der Form wohl nicht verfilmt worden. Ein Drehbuchautor der, zusammen mit seinen ''Anhängern'' auf die berühmte ''Blacklist'' gesetzt wird und 11 Monate einsitzen muss, unter falschem Namen weiter seine Arbeit macht und dabei ein enormes Risiko eingeht. Dabei vergehen so viele Jahre, in denen er unter falschem Namen sein Geld verdienen muss und Live im Fernseher miterleben muss, wie ein anderer für sein Drehbuch einen Preis entgegen nimmt, dass es einem kalt den Rücken runterläuft. Wie die Familie darunter leidet, wie er sellbt als Mensch darunter leidet und wie es seinen Freunden ergeht ist eine herzzerbrechende Geschichte, die wortwörtlich das Leben geschrieben hat. Immerhein basiert der Film auf der wahren Geschichte von ''Dalton Trumbo'' und gewinnt so noch mehr Herz beim Zuschauer. Natürlich werden hier und da Elemente zur Spannung genutzt. Es ist schließlich immernoch ein Film. Und der muss auch verkauft werden. Der Film hält sich mMn an dieser Front aber äußerst zurück und nimmt eher Hollywood und den Rechtsstaat in die Verantwortung. Etwas, was dem Film zugute kommt und umso mehr sympathisch macht!
Der Soundtrack ist passend gewählt und passt sich einer jeweiligen Stimmung in den Szenen gut an. Dazu muss man nicht mehr sagen. Trotzdem möchte ich zum Schluss nochmal Bryan Cranstons Darstellung hoch loben. Ich liebe diesen Typen einfach. Er spielt toll und die Dialoge, die er bekommt, sind aus seinem Mund genau die richtigen. Grandios. Herausstechend ist wie angesprochen auch der End-Dialog. Einfach ganz große Klasse !!! Wer große und grandiose Dialoge so sehr liebt wie ich wird einen heiden Spaß daran haben!!!! (Ich empfand die Dialoge in Steve Jobs mit Micheal Fassbender auch Weltklasse!) Eine wirklich schwere und herzzeireßende Geschichte über einen unglaublichen Mann. Einen unglaublichen Mann, der sich nicht hat unterkriegen lassen. Der schönste Moment im Film, natürlich zum Ende hin, ist der, in dem er sich nach all den Jahren wieder zu erkennen gibt. Nichts wünscht man sich nach der gesamten Laufzeit mehr, nachdem man dabei zugesehen hat, wie er Live oft genug zusehen musste, wie seine Drehbücher Millionen von Menschen überzeugen und er selbst sich seinen Preis nicht abholen darf (kann) !
Nicht umsonst war Bryan Cranston dafür für den Oscar nominiert. Und so toll ich den Film auch finde.......Die Konkurrenz war wirklich stark. Ich gönne DiCaprio seinen Oscar, faszinierend war doch das Werk aus der Hand von Alejando Gonzalez Inarritu. Dennoch ging der meistverdiente Oscar und der meistverdiente Golden Globe dieses Jahr mMn an die unverwechselbare Brie Larson für ''Raum'' (Kritik dazu gibts auch, falls Interesse) !
Ein grandioses und authentisches Stück Film ! 8,5/10
-Forrest Gump - Oder - Wie eine Feder im Wind-
"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt."
Dieses Zitat kommt einem nach all der Zeit, seit Veröffentlichung des Films, wohl schon aus den Ohren raus. Und trotzdem kennt es (so gut wie) jeder und jeder vermag mit diesem Zitat diesen Film zu verbinden. Ein herausragender, authentischer und sympathischer Tom Hanks in seiner wohl größten Paraderolle, vielleicht sogar die Rolle seines Lebens.
Die Geschichte rund um den jungen Forrest Gump und seiner unerschütterlichen Liebe zu Jenny, ist über die weitesten Strecken schmerzhaft anzusehen, und trotzdem in manchen Momenten ebenso packend, traurig und berührend. Zum Beispiel, wenn er wieder mal klar stellen muss, dass er zwar ein kleines Problem hat, ihn das jedoch noch lange nicht zum Vollidioten macht. Packend ist in diesem Fall vorallem die Szene in der Forrest seiner Geliebten sagt, er weiß dass er etwas zurückgeblieben ist, weiß aber dennoch ganz genau was Liebe ist. Ein Moment, der auch nach Jahren immer noch bei mir haften geblieben ist.
Im Film werden auch immer wieder mal wichtige und unangenehme Themen angesprochen:
"Er darf dich nicht schlagen, Jenny!"
"Er war ein sehr liebevoller Mann! Dauernd hat er Jenny und ihre Schwester geküsst und gestreichelt!".
Wer mit der Szene etwas anfangen kann weiß, dass einem da schonmal ein tränchen über die Wangen wandern kann. Traurige Momente....aber mit der Off-Stimme von Forrets auch schön und herzhaft. Solche Momente verteilen sich im gesamten Film. Auf bissigen Humor, folgt oft ein Moment der tief und aufrichtigen Berührung. Folgendes Zitat ist z.B. genau das, was ich mit dem Wort schön und dem Wort herzhaft verbinde:
"Das müssen ja bequeme Schuhe sein. Ich könnte wetten, man kann mit denen den ganzen Tag herumlaufen und man spürt gar nichts. Ich wünschte, ich hätte solche Schuhe. Mama sagte immer, Schuhe könnten über einen Menschen sehr viel erzählen: wohin sie gehen, wo sie waren... Ich habe schon sehr viele Schuhe angehabt. Wenn ich mich anstrenge, erinnere ich mich vielleicht an mein erstes Paar Schuhe..."
Nichtsdestotrotz lebt der Film auch von seinen lustigen Momenten. Und mit diesen wird ebenfalls nicht gespart. Der Film verherrlicht die Figur Forrest Gump keines Wegs. Manchmal können wir mit ihm lachen, manchmal sogar über ihn, obwohl es bei genauerem Betrachten vielleicht garnicht so witzig war.
Etwas bei das man aber wirklich lachen muss sind Momente wie Folgende:
"Das, was richtig gut daran ist, wenn man den Präsidenten der Vereinigten Staaten kennenlernt, ist das Essen. Sie stecken einen in einen kleinen Raum und da gibt es fast alles zu essen, oder zu trinken, was man sich wünscht. Und weil ich erstens garkeinen Hunger hatte, sondern nur Durst und weil zweitens alles umsonst war, hab ich so ungefähr fünfzehn Dr. Pepper Colas getrunken."
"Hallo, mein Name ist Forrest, Forrest Gump!" - "Soll ich Dir was sagen? Das ist mir scheißegal, Du blöder Wichser. Du bist das Letzte, mit Dir kann man nicht mal die Scheiße aufwischen! Schieb Deinen schwulen Arsch in den Bus, Du bist hier in der Army."
Der Film schafft es, wie wenige Filme das zu tun, das traurige und schwere Dasein eines Menschen wie Forrest Gump mit einer gesunden Prise Humor zu verknüpfen aber dennoch immer im richtigen Moment den Ernst der Sache klar zu machen und den roten Faden nicht zu verlieren. Dennoch muss man sagen, dass sich hier und da eine paar kleine Längen befinden, die den Film zwischendurch etwas ausbremsen. Ein paar wenige Sequenzen hätte man sogar weglassen oder kürzen können. Aber ich hab den Film auch schon sehr oft gesehen, also ist das mein subjektives Empfinden.
Aber trotzdem muss man dem Film zu Gute halten, dass er einen Spagat vollbringt, bei dem andere Filme große Probleme haben. Der Spagat zwischen einer herzlichen und berührenden Erzählweise und Inszenierung und einer zutiefst ernsthaften, packenden und berührenden Erzählweise. Es wechselt sich ständig Humor und lustige Szenen mit den ernsthaften, traurigen und gar schlimmen Momenten und Szenen ab.
Der Film spriest vor Schönheit. Die Freundschaft mit Baba, der Traum mit ihm auf einem Kutter zu arbeiten und das Leben zu genießen. Zusammenhalt, Vetrauen, Schicksal, Unterdrückung, Rassismus, Ungleichheit und und und. Der Film erzählt neben der Geschichte Forrest Gump auch eine kleine Geschichte der USA und schneidet Kernthemen an, die sich problemlos und harmonisch mit der Figur des Gump verknüpfen lassen. So ist es vielleicht nicht Rassismus, was Forrest Gump wiederfährt, aber dass ihn jeder für dumm hält und ihn niemand als normal-denkenden Menschen anerkennen will kommt dem in vielen Punkten gleich. So ist es ein weiteres Kunststück eine Geschichte über eine Person zu erzählen und diese dann auch noch quer durch die Geschichte zu jagen. Dabei wird so vieles auch traumatisches wieder aufgewärmt, was viele eigentlich garnicht mehr hören wollen. Der Film erinnert so an Werte, die für alle Menschen wichtig sind.
Die da wären: Gleichheit, Zusammenhalt, Freiheit etc.
Aber ich merk schon die Kritik wird allmälich zu lang. Liest sich doch keiner durch :D
Die Musik aus der Hand von Alan Silvestri möchte ich garnicht mehr ansprechen. Ich wage mal zu behaupten jeder von euch kennt sie bereits. Sie versprüht einfach eine kleine Glückseligkeit. Am Ende des Films bringt eben jene Melodie den Film zum ruhigen und verdienten Ende einer aufopferungsvollen und schweren Geschichte und kann in dieser Kompositionen zu tränen rühren. Das ist Musik.
Von mir gibt das 9 Punkte, da ich tatsächlich an einigen Stellen kleine Längen ausmachen kann, was aber mMn nicht ins Gewicht fällt, weil der Film ein schweres Thema super behandelt. Es ist also trotzdem ein Meisterwerk, dass bereits Generationen überdauert. Tom Hanks in seiner besten Rolle!
(Der Beitrag könnte eine kleine Prise Spoiler enthalten)
Für die, die es nicht abschreckt einen Film, mit einer Laufzeit von rund 84 Minuten, über einen Mann der versucht noch etwas in seinem Leben zu retten und sein Leben zu regeln, zu sehen, wird hierbei definitiv nicht enttäuscht. Obendrein gibt es auch noch einen tollen Tom Hardy! (Oder sollte man sagen, den einzigen Tom Hardy....gibt ja nur einen Schauspieler hier :D)
Der Film spielt komplett im Auto und die Dramatik des Plots ist für die heutige Zeit durchaus sehr authentisch. Dieses Konzept, 80-90 Minuten eines Films an einem und dem selben Ort spielen zu lassen, hat zuletzt auch bei buried mit Ryan Reynolds recht gut funktioniert. Hier ist es aber weniger klaustrophobisch, sondern eher bedrückend und gefühlvoll, sowie zielstrebig und teilweise erstaunlich.
In der genannten Laufzeit, sieht man Tom Hardy bei dem Versuch zu, sein Leben einigermaßen zu ordnen bzw. es so gut wie es geht zu versuchen. Dabei stellt der Film die Zuschauer auch vor eine schwere Mitgefühl-Frage!
Seine Einstellung für seine Fehler einzustehen ist so gut gespielt, dass man es ihm eigentlich nur zu gerne verzeihen möchte, was er getan hat.
Auf der anderen Seite, sehe ich, als ganz ehrlicher und aufopferungsvoller Mensch, seine Fehler auch sehr schwerwiegend. Trotzdem ist seine Entscheidung beachtlich und kommt nicht gekünstelt, sondern ernst und zielstrebig rüber. Beeindruckend aufjedenfall. Es wird aber sicherlich auch Zuschauer geben, die ihm seine Fehler nicht vergeben. (Ich habe es ihm aber verziehen...:D)
Nichtsdestotrotz ist dieser Film einfach grandios geworden. Er stellt und beantwortet wichtige Fragen, regt zum nachdenken an, ist spannend, besticht durch Tom Hardy und funktioniert als Film, der blos in einem Auto spielt.
Desweiteren verrät der Film nicht so schnell, um was es geht, es erschließt sich dem Zuschauer bei genauem hinsehen (Bzw hinhören) schon etwas früher aber man weiß (Bis man es dann endlich hört) erstmal nicht was genau das Problem ist, dass das Leben des Hauptprotagonisten auf den Kopf stellt oder sogar gänzlich zerstören könnte.
Eine Frage, die der Film offen lässt. Der Film steigt ohnehin dann aus, wenn es einen am meisten interessiert, was passiert. Wird alles gut? Geht sein Leben jetzt ganz den Bach runter?
Mal abgesehen von der Frage, wie mir das Ende letzlich gefallen hat, muss ich dazu sagen, ich finde solche Entscheidungen, einen Film vollkommen offen enden zu lassen, immer sehr interessant und mutig. Gerade wenn so ein Ende richtig aufregt, ist es ein interessantes und zielstrebiges Ende. Es regt zum nachdenken an, wenn man denn interessiert ist und den Film gut verfolgt hat!
Die Musik tut ihr übriges. Sie passt vollkommen! Schlicht aber manchmal ist einfach am besten !
Ein sehr sehenswerter Film mit einem hervorragenden Tom Hardy in der (einzigen) Rolle.
(8/10)
Ich persönlich gucke mir nie Filme an, über die ich nicht etwas im Internet recherchiert hab. So kommt es auch, dass ich sehr sehr viele Filme mit extrem guter Wertung in meiner Liste und bei meinen Kritiken habe.
So kommt es auch, dass es ein, wie ich finde´, aufblühender Tom Hardy, geschafft hat mich dazu zu bewegen mir auch diesen Streifen anzutun.
Enttäuscht hat er mich nicht. Die Story mag für den einen oder anderen Zuschauer, bei einer Laufzeit von gut 107 Minuten, etwas zu simpel sein. Doch mir ging es von Anfang an nicht wirklich hauptsächlich um die Story. So macht der Film schon am Anfang klar, dass der Filmtitel nur eine Randnotiz der Story ist. Das versprach schon etwas ``Andersartiges´´. Und tatsächlich bleibt der Film, gerade bei Tom Hardy´s Figur, stets geheimnisvoll und lässt einen bis zum Ende im Dunkeln, bis der Schlusstwist alles auf den Kopf stellt. Ich selbst habe zumindest damit so nicht gerechnet. Aber an dieser Stelle nichts mehr dazu, diese Kritik soll spoilerfrei sein :)
Boston ist ebenfalls toll eingefangen und passt sich der Stimmung an. Musik und Licht funktionieren ebenso gut. James Gandolfini und Tom Hardy´s Figur sind bis zum Ende nicht so wirklich zu durchschauen. Und genau dieses geheimnisvolle hat mir an diesem Film persönlich am besten gefallen. Da macht er auch alles richtig. Er spielt ein wenig mit den Gedanken des Zuschauers und dreht und wendet sie.
Ein handwerklich und stortechnisch gut inszeniertes und authentisch gespieltes Drama/Thriller, der durch seine Story Twists und das geheimnisvolle besticht.
Ein sehr guter Film, den ich nur weiter empfehlen kann!
Beängstigend, Satirisch, lustig, ernsthaft, erschreckend, verwundernd. 6 Begriffe, die wohl auf den Film aus der Hand von David Wnendt zutreffen. (Dieser Beitrag enthält Spoiler!)
Der Film kommt besonders in der ersten halben Stunde und fast zu jeder Zeit so lustig daher, dass man beim zuschauen erst einmal vermutet, dass man es hier tatsächlich nur mit einer recht angenehmen, satirischen Komödie zu tun hat. Das funktioniert nicht nur gut, sondern wird auch absolut toll gespielt von Oliver Masucci.
Der Humor ist bissig, nicht jeder kann darüber lachen und die Botschaft ist auch dennoch ernst. So lacht man über viele, auch rassistische Äußerungen und Witze absolut mit und denkt nach dem Film darüber nach, dass eben diese Witze eine traurige Wahrheit inne haben. Rassismus und Ausländerfeindlichkeit sind allgegenwärtig. Als Satire funktionieren die Witze, aber es bleib trotzdem immer ein fader Nachgeschmack haften. Dass die Witze so gut funktionieren und man über den ``Hitler´´ der mordernen Zeit köstlich amüsiert werden kann, verdanken wir der tollen Darstellung Masucci´s. Ihm gelingt aber auch das Kunststück, bei den sehr trockenen/ernsten Äußerungen stets auch ernst zu bleiben und so aufzuzeigen, dass dieser Film keineswegs die Figur oder den Menschen ``Hitler´´ beschönigt.
Man ertappt sich lachend , während ``Hitler´´ keineswegs lächelt, aber etwas sagt, dass wir im ersten Moment sehr lustig finden.
Besonders im letzten Drittel des Films wird die implementierte Aussage des Films deutlich. Hat man bis dahin eigentlich noch gut lachen können, hält der Film uns den Spiegel vor und zeigt, dass alles über das wir da gelacht haben eigentlich überhaupt nicht lustig ist. Die ernste Aussage des Films ist, dass es in der heutigen Zeit mit allen modernen Medien möglich ist einen vielleicht ähnlichen Ansatz in der Gesellschaft breitzutreten, was erstaunt und gekonnt abschreckt.
Ich persönlich ertappte mich des öfteren, wie auch sicher die Menschen im Film die befragt werden, dass ``Hitler´´ etwas für ihn komisches sagte, ich lachte, er aber keine einzige Mine verzog. So wirkt es für den Zuschauer stets gegensetzlich. Man weiß schlicht oft nicht ``War das wirklich lustig?´´, ``Darf man das?´´. Aufjedenfall kann dieser Film bei sehr vielen Menschen einen großen Nerv treffen. Masucci spielt die Rolle stets so, dass er alles ernst meint, was er sagt, es für uns aber dennoch als kleiner Scherz vorkommt. Oft ist man dann hin-und hergerissen zwischen ``Sollte ich darüber jetzt lachen´´ oder ``Das geht jetzt echt in eine unmögliche Richtung´´.
Der Film weiß zu unterhalten aber auch zu schocken. Gerade die ersten 2 Drittel des Films wissen durch den Charme und die Verlorenheit der Figur sehr gut Akzente zu setzen. Umso mehr hält uns das letzte Drittel den Spiegel vor. Voralllem wenn uns Wnendt Aufnahmen der Gegenwart zeigt. Der ganze Humor ist zwar Streckenweise wirklich brüllend komisch und über weite Strecken funktioniert der Film als satirische Komödie, aber dennoch verbergen sich zu jeder Ängste, die es heute und schon immer in der Gesellschaft gab/gibt. Auch das Thema Flüchtlinge und Judenhass sind mit enthalten. Bis zum letzten Drittel fragt man sich dann: Eben noch fand ich den Hitler so lustig und bissig ernst und dann ist es plötzlich vorbei damit und der Film sagt uns etwa ``Es war zwar lustig bis hier hin, aber die Wahrheit und die Figur ist absolut nicht zum lachen´´.
So besteht der Film für mich aus 2 oder sogar 3 Teilen. Der erste in dem man köstlich mit und über ``Hitler´´ lachen kann, dann das zweite drittel (etwa da wo er den Hund erschießt, wo einem tatsächlich kurz die Spucke weg bleibt) in dem man kurz wachgerüttelt wird und schließlich der dritte Teil, der dann zwar noch lustig ist, aber voralllem von Satire schon (fast) in Richtung Zynik driftet.
Für den Zuschauer ist dies perfekt, da der Film voralllem in Sachen Humor und der damit verbundenen Darstellung dermaßen überdriftet, dass die letzten 30-40 Minuten zum denken anregen und nicht mehr so oft gelacht wird. Es bleibt also durchaus Zeit für den Zuschauer sich kurz zu fragen ob und wie man das alles aufnimmt.
Dem Film ging es also ganz und garnicht darum, ``Hitler´´ als Neuzeit Komödianten zu interpretieren, sondern als überzeugter Nationalsozialist, der aus allen Mitteln, egal ob im 20 oder 21 Jahrhundert, genau weiß sein kleines schweizer Uhrwerk zu betreiben. Es ist voralllem eine lustige und sehr satirische Kömodie, weil man mit und über einen Mann lacht, der sich alle Menschen und Medien zu eigen macht, manipuliert und seine Werte in die Köpfe der Menschen pflanzt. Dass es dem Film gelingt den Zuschauer über die Person köstlich lachen zu lassen aber seine ernste Aussage nicht vergisst, rechne ich dem Film sehr hoch an.
Fazit: Übrig bleibt ein allemal denkwürdiger, lustiger und ebenso ernsthafter Film mit einem überzeugenden Oliver Masucci, vielen lustigen Momenten und einer dennoch sehr ernsten Aussage, die in die Zeit passt. Von mir kriegt der Film dafür überzeugende 8 Punkte und eine Empfehlung.
Ein Meisterwerk!!! Kein Film über den man viel sagen muss. Ich kenne zwar das Buch nicht, habe aber vorab von der Geschichte gehört und habe Monate auf den Film gewartet! Das warten hat sich gelohnt.
( Dieser Beitrag enthält Spoiler!)
Der Film erzählt von der unerbitterlichen Liebe zwischen einer Mutter (Ma) und ihrem Kind (Jack). Während dieser Film sich an eine Buchvorlage halten kann, musste man sich bei ``3096 Tage´´ an einen echten und beklemmenden Fall heften. Dass es hier wirklich keinen Unterschied macht, ist ganz einfach pure Kunst. Selten sieht man heute einen so wunderschönen und außerdem emotional packenden Film.
Das alles ist in erster Linie natürlich den Hauptdarstellern zu verdanken. Brie Larson in der Rolle der ``Ma´´ ist faszinierend und einfach herausragend. Selten habe ich einer Schauspielern so gerne zugesehen, wie sie jede Emotion einzigartig verpackt.
Schminke und Make-Up sind ihr nicht anzusehen und sie vermag es tatsächlich, die ganzen 7 Jahre Qual und missbrauch authentisch und vollkommen ungekünstelt uns Zuschauern zu offenbaren. Ihre Natürlichkeit des Schauspiels ist atemberaubend !!! Sowas hat man noch nicht/nie gesehen. Wichtig ist es natürlich sich darauf einzulassen und sich in die Materie fallen zu lassen.
Ihre emotionalsten Szenen haben für mich eine dermaßen erstaunliche Wucht an Emotionen rübergebracht, dass es schwer viel, hier und da nicht einfach mal mitzuweinen. Dieser Film hat Herz. Dieser Film bedient wichtige Themen. Dieser Film befasst sich mit einer Lage, in der jeder stecken könnte. Dieser Film ist emotional, realistisch, packend und wunderschön.
Ganz besonders in der zweiten Hälfte des Film dürfte auch der letzte von ihrer Darstellung überzeugt sein. Die Zerissenheit, die Trauer, die Verzweiflung. Wie sie alles darstellerisch unter einen Hut bringt und uns zeigt, ist schlichtweg beachtlich und mitreißend! Ich für meinen Teil habe noch keine vergleichbare weibliche Darstellerin gesehen, die das hätte tragen können. Brie Larson meistert diese äußerst schwere Aufgabe mit einer solchen Überzeugungsskraft. Wahnsinn !!!
Dann wäre da natürlich noch Jacob Tremblay (Jack), der an der Seite seiner Mutter, eine ebenfalls kritikfreie und ernste Rolle spielt. Er schafft es, auch in Anbetracht seines Alters, die kindlichen Emotionen vollkommen ungekünstelt und für den Zuschauer mitreißend darzustellen. Brie Larson und Jacob Tremblay könnten glatt in echt Mutter und Tochter sein, so toll sind sie eingespielt als Team und so toll funktionieren sie über die gesamte Laufzeit als Familie, die in einem 9m^2 großen Raum leben und festgehalten werden und später als Familie, die in der ``echten Welt´´ wieder ankommen müssen. Besonders die Monologe, die Jack in dem Film des öfteren führt, macht den Film wundervoll, optimistisch, mitreißend und schön. Das Gleichgewicht zwischen Schönheit und der Maxime nichts beschönigen zu sollen, ist hier vollends gelungen. Keine Sekunde zu lang oder zu viel. Auf keine Sekunde hätte ich verzichten wollen. Toll !!!
Die Kamera fängt genau ein was sie soll und noch mehr. Den ``Raum´´ abwechslungsreich erscheinen zu lassen und der Fantasie des kleinen Jacks zu widmen ist famos gelungen. Filmt doch die Kamera den Raum in allen seinen Perpektiven, wird aber auch zum Gefährten des Jungen und der Mutter (Stichwort P.O.V. Perspektive). Wo immer sie hingucken, guckt auch oft die Kamera hin. Besonders in der Szene, in der Jack im Teppich liegt und mitgenommen wird, sehen wir aus dem Teppich heraus, was er sieht. Wunderbar unterlegt mit einer Blende, die die Welt für den kleinen Jack unbekannt und wirr darstellt. Die Arbeit und Innovation steckt hier wirklich in allem. Es werden tolle Bilder aufgenommen und alle unglaublich starken Emotionen immer sehr nah gefilmt und eingefangen. In den emotionalsten Szenen ist dies schon fast kompromisslos. Ich zumindest konnte mich nicht zurückhalten mit zu weinen. Unglaublich stark !!!
Die Musik tut ihr übriges. Insgesamt ist es ein sehr ruhiger Film. Die erste richtige Musik ist zu hören, wenn der junge Jack im Teppich mitgenommen wird. In ihrer schlichtheit und doch auch einer Tiefe die passt, passt sich diese Musik bravourös dem Film und dem Moment an. Besonders eben diese Musik in dem Film und in besagter Szene ruft alleine bei mir einen kleinen Moment `` Glückseligkeit ´´ herbei. Es passt einfach.
Der übrige Cast tut sein übriges, liegt die Hauptlast ja dennoch auf Brie Larson und Jacob Tremblay. Zu überzeugen wissen dennoch alle und tragen so zum Gesamtwerk bei. Besonders der Vater, den man in seinen wohl wenigen Minuten zu hassen lernt....
Was mir noch einfällt, ist die unglaubliche Schöhnheit in der Darstellung der Ereignisse. Besonders in den ersten Minuten hat man noch nicht den vollen Überblick und beim zuhören der Monologe von Jack, erwartet man garnichts böses oder schlimmes, nein, der Anfang ist sogar schön anzusehen. Die vielen Möglichkeiten in ``Raum´´ zu spielen und sich die Zeit zu vertreiben, werden von Jack so kindlich und unbedrückend erzählt, dass es im ganzen Film Momente gibt, die sich schön , ab und an sogar lustig anfühlen. Und bei dem Thema und Plot des Films ist das meiner Meinung nach ein kleines Kunststück. Das macht den Film ernst, aber genauso herzhaft und schön.
Fazit: Die schauspielerisch erwähnenswerteste, überzeugendste und mitreißendste weibliche Schauspielerin Brie Larson, in der Rolle der Mutter und der junge Jacob Tremblay machen aus diesem Film ein absolutes Meisterwerk. Man fühlt mit, fiebert mit, trauert mit. Mich hat dieser Film fasziniert und mitgerissen! Nicht beschönigend, sehr ernst aber durch den jungen Jack auch ebenfalls wunderschön, hoffnungsvoll und optimistisch. Eine Mischung die zu brillieren weiß!!!
Ein Meisterwerk!!!!!!!!!! (10/10) ♥♥♥
*Auch nach 2 weiteren Sichtungen bleibe ich immernoch dabei. Ein Meisterwerk, dass durch seine Darsteller und allen vorran Brie Larson absolut besticht. Nicht umsonst bekam sie für Ihre Leistung einen Golden Globe und einen Oscar. Die Akademie steht zwar schon lange ziemlich stark in der Kritik, aber ihr diese 2 Auszeichnungen zu geben, obwohl sie noch nicht so bekannt ist, wie ein DiCaprio, ist die absolut beste Entscheidung seit Jahren. Eine zutiefst schlimme Geschichte, die abseits des schlimmen durch eine Mutter-Tochter-Beziehung, die größten und wunderschönsten Momente kreiert, die ich im Zusammenhang mit einer solch mitreßenden Geschichte je gesehen hab. Mein absoluter Lieblingsfilm. ♥
Geteilte Meinungen gibt es immer, wird es immer geben und es wäre ja auch langweilig wenn alle das gleiche denken würden. Für mich ist es ein absolutes Meisterwerk. Vielleicht gleich zu Anfang mal eine Liste von Eigenschaften, die man benötigt um den Film tatsächlich gut zu finden. Wer mit dieser Liste schon nichts anfangen kann, wird den Film vermutlich auch nicht sonderlich toll finden.
Man braucht eine große Prise Aufmerksamkeit und Interesse an philosophischen und stylistischen Mitteln, die der Film bedient,... Interesse an einer kompakten Story, aus der jedes Element geformt wird und viel Mühe investiert wurde und letztendlich auch eine Aufmerksamkeitsspanne von mehr als 90 Minuten, da der Film an die 2 Stunden und 30 Minuten dauert! Es ist definitiv nicht jedermanns Sache, deswegen einfach nur gucken, wenn ein Interesse daran vorhanden ist. Kein Sonntag-Nachmittag-Film! Wer von vornherein meint, kurze Story, zu lange Spielzeit, sollte sich eventuell etwas anderes suchen.
(*Hinweis: Ähnliche Meisterwerke gab es schon sehr viel früher. ``Der mit dem Wolf tanzt´´ in seiner vollen Fassung geht 4 Stunden. Das ist für manche natürlich einfach zu lang. Das muss man mögen. Ich für meinen Teil denke, dass ein Film wie ``The revenant´´ und ``Der mit dem Wolf tanzt´´ um keine Minute gekürzt gehört.)
Hier einfach mal ein paar Punkte, die auf den Film am meisten zutreffen (alles meine Meinung):
Punkt 1: Das Projekt: Das Projekt gab es schon mehrere Jahre. Die Problematik an der Sache war voralllem das Wetter und das Klima an den Drehorten.
Der Film wurde ohne jegliche Verwendung von künstlichen Wetterverhältnissen und künstlichem Licht gedreht und produziert. Ich für meinen Teil habe so etwas noch nicht oft gehört, denn hier und da wird immer mal etwas getrickst für ein schönes Bild. Hier nicht. Das halte ich dem Film zu Gute. Das merkt man den phänomenalen Bildern aufjedenfall an !
Punkt 2: Kamera und Bild: Die Kameraführng offenbart sich bereits in den ersten Minuten und beeindruckt auf voller Linie. So eine Kameraführung, übrigens im ganzen Film, habe ich noch nie gesehen. Besonders beeindruckend gleich in der Schlachtszene am Anfang, in der der Kameramann einzelnen Personen folgt, die Kamerafahrten explizit auf das Geschehen und die Emotionen lenkt und das alles ohne viele Schnitte. In vielen anderen Produktionen hätte man mit vielen Schnitten auf rasante Action gesetzt. Ähnliche wundervoll arrangierte Kamera-Arbeit findet man im ganzen Film. Zurecht bekam Emmanuel Lubezki hierfür seinen Oscar. Seine Kamera-Innovation ist bereits bekannt. Seine Arbeit an dem Film ist maßgeblich für das Gesamtwerk.
Punkt 3: Plot: Über den Plot informiere ich nicht. Findet man ja überall.
Die Geschichte nimmt sich Zeit für die wichtigsten Charaktere des Films und die Geschichte selbst. Entgegen den Hollywood-Konventionen hält sich der Film nicht an 90 oder 100 Minuten, sondern erzählt was er erzählen will und wie lang er es will.
Der Plot selbst verspricht (kann ich noch verstehen) eine kleine Geschichte. Ich habe jedoch von Anfang an gewusst, was der Film sein will und wie er womöglich vorgeht. Allein beim Namen Alejandro Gonzáles Inarritu weiß man, man bekommt etwas nicht konventionelles, sondern etwas anspruchsvolleres. So erzählt der Film die Geschichte von Hugh Glass, die zum größten Teil Survival-Elemente bietet. Da das jedoch kein einfacher Film ist, bleibt er nicht dabei und versucht auch das Innenleben des Charakters zu beleuchten und ihm näher zu kommen. So werden philosophische und stylistische Mittel harmonierend miteinander verknüpft.
Auch einfach skizzierte Figuren, wie die des Fitzgerald, werden optimal dargestellt und leisten Ihre Aufgabe. Ich habe über die Laufzeit keine Langeweile gehabt. Ich finde sogar, die fast schon dokumentarisch gefilmten Naturaufnahmen zwischendurch sehr entspannend. Fast wie eine kleine Pause. Und damit zu
Punkt 4: Bild: Das Bild besticht durch wunderschöne Naturaufnahmen und wie oben bereits erwähnt kommt der Film prächtig ohne künstliches Licht aus, sondern größtenteils durch den hellen weißen Schnee, der genug Licht erzeugt. Oder in dunkleren Szenen auch einfach ein Lagerfeuer. Das Bild ist gewaltig, die Naturaufnahmen ein hochgenuss, neben den Schauspielerischen Leistungen, eine beeindruckende Idee, die voll aufgeht. Ich finde das Bild einzigartig, habe ich bisher alles so miteinander verknüpft noch nicht gesehen!
Punkt 5: Die Schauspieler: Allen vorran natürlich Leonardo Di Caprio trägt den Film zu einem großen Teil mit seiner Präsenz, seinem Mut und seinem unbeugsamen Willen. Manche meinen er kriecht und stöhnt den meisten Teil des Films. Diese haben anscheinend nicht verstanden, worum es in dem Film geht und kein Interesse an Authentizität und Leistung (meine Meinung). Schließlich geht es um einen Mann, der nach einem Bären-Angriff nur noch kriechen und stöhnen kann, von allen zurückgelassen wird, sein Kind verloren hat und versucht zu überleben und Gerechtigkeit zu finden. Und Di Caprio hängt sich rein, versucht auch kleinere Szenen mehr auszukosten und bietet eine Leistung, für die er sein überfälligen Oscar verdient hat. Das zweite Prunkstück bietet ohne Zweifel Tom Hardy, der aus einer einfach skizzierten Rolle im Drehbuch ein westentlichen Anteil am Gesamtwerk bietet. Ihm stehen solche Rollen schon immer, ob in einem seiner ersten (``Bronson´´) oder etwas neueren (``Legend´´ oder ``Peaky Blinders´´(Serie)) Filmen. Er fügt seiner Figur gute Akzente zu und spielt fantastisch. Der übrige Cast, bestehend aus Franzosen, Amerikanern und echten Indianern sorgt für pure Athentizität und nicht gekünstelte Kostüme.
Diese beiden Schauspieler sind sozusagen der + und - Pol des Films und überzeugen über die gesamte Laufzeit. (#Aufjedenfall spielt Tom Hardy seinen Bösewicht wirklich fantastisch, wie ich finde!)
Punkt 6 Musik: Die Musik besticht durch ihre Einfachheit. Das Hauptthema, das aus wenigen lang-gezogenen Tönen besteht, mit kleinen Pausen zwischen den Tönen, fügt sich mehr als nahtlos, authentisch und passend in den Film ein. Sie drückt Nachdenklichkeit aus und weiß immer im richtigen Moment zu erscheinen.
Alles in allem sage ich --> Ein Film von Alejandro Gonzáles Inarritu. Guckt euch vielleicht vorab ein paar seiner Filme an, dann sieht man vorab schonmal etwas worauf man sich einlässt.
Meine Meinung: Eines der best fotografierten Meisterwerke, das ich je gesehen habe.
Volle 10 Punkte von mir und eine Empfehlung :) Hoffe ich konnte etwas weiterhelfen oder einfach eine gute Kritik schreiben ;)
Wie vielen anderen hier auch, ist es mir hier mehr als schwer gefallen eine Bewertung zu geben, weshalb ich mich erstmal an der Kririk versuche und danach villt. eine hoffentlich eindeutige Bewertung gebe.
Über die Story möchte ich eigentlich garnicht so viel sagen. Es sei aber gesagt, es ist gut sich vor dem Film ein paar Informationen über die Zeit einzuholen, da der Film sonst eher ins negative fällt, weil man besonders im ersten Drittel dann nicht weiß ``Was passiert hier?´´ und ``Warum erklärt man mir nichts?´´.
Damit zu Punkt 1, den der Film richtig macht: Entgegen jeder typischen Hollywoodkonvention wird einem nicht alles sofort erklärt. Und ohnehin setzt der Film ganz einfach Hintergrundwissen vorraus. Ohne Hintergrundwissen dürfte es etwas ernüchternd werden (Hab selber nach 10 Minuten gemerkt, du musst dich erstmal damit gründlich auseinandersetzen) Nur so kann man einen solchen Film auch Wertschätzen. Wer sich dennoch entschließt diesen Film zu gucken, wird nicht enttäuscht.
Punkt 2: Es handelt sich um einen unangenehmen Film. Respekt gilt also dem Regisseur und allen vorran Michael Fassbender, die sich von den meisten Hollywood-Regisseuren- und Filmen distanzieren und ein Martyrium verfilmen ohne Rücksicht auf nicht ganz so starke Gemüter. Vorrausgesetzt wird ein starkes Gemüt, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und, wie ich finde, Wertschätzung der filmischen und stylistischen Mittel, von denen der Film (meiner Meinung nach) etliche nahtlos im Film verwendet.
Das Geschehen wird erbarmungslos und elektrisierend aufgenommen, dargestellt und mit voller Wucht auf den Zuschauer übertragen. Ein Film, der einen zumindest für etliche Minuten nicht loslässt, ob man ihn nun zuende gesehen hat oder nicht.
Punkt 3: Die unglaubliche Dialog-Szene. Ich bin eh ein Mensch der diese Art des DIalogs liebt. Das ist eindeutig eine Kunst für sich! Allerdings verlangt dieser wunderbare Dialog (Szene geht ca. 17 Minuten) viel Aufmerksamkeit. Ein wunderbares Beispiel dafür, dass man mit einem so langen, durchdachten, ausgefeilten Dialog und einer Einzigen Kamera-Einstellung eine fesselnde und spannende Szene kreieren kann! Ich für meinen Teil zumindest finde sowas einfach beachtenswert.
Punkt 4: Michael Fassbender! Hierbei sollte man jedem seine Meinung zugestehen. An Authentizität ist die Darstellung auf alle Fälle nicht zu überbieten. Es handelt sich schließlich um einen Mann und sein 66-Tage langes Martyrium. Andererseits sollte man jeden verstehen, der sagt, dass es ebenso zielstrebig, wie auch dumm und lebensgefährlich ist, sich auf dieses Gewicht fallen zu lassen für einen Film. Aber das steht Schauspielern frei....
Punkt 5: Akkustik und Bild: Akkustik, Musik und Bild harmonieren. Am Anfang des Films beispielsweise ist nur das Geräusch der Teller auf den Straßen zu hören und dient mit der fast stummen nächsten Szene als Einleitung in die düstere und protestantische Welt des Films. Dieses Bild wird von Anfang bis Ende gehalten und mit teilweise erbarmungslos ekligen und grauenvollen Aufnahmen dokumentiert.
Letzendlich ist das Handwerk des Films ganz einfach ein anderes als bei der modernen Produktion. Etwas das ich außerordentlich zu schätzen weiß. Eine klare Bewertung fällt trotzdem etwas schwer. Denn er zeigt eine Zeit, die sehr hart war und zuckt auch nicht davor zurück es so zu zeigen. Mir fällts schwer. Aber ich rechne dem Film die Authentizität und Darstellung an.
Es gibt bestimmt auch einige die sagen, die Handlung wäre vielleicht etwas mikrig. Verbringt der Regisseur ja in einer Szene (ich weiß nicht genau) 2,3 Minuten oder mehr den Polizisten zu filmen wie er den ganzen Flur voll Pi**e wischt.
Ich bin eigentlich Fan von so einer Darstellung ( meine Meinung). Aber mir gefällt ``Der mit dem Wolf tanzt´´ und ``the revenant´´ auch. Ersteren würde man heute wohl von seinen wundervollen knapp 4 Stunden auf 2 Stunden kürzen.
Hoffe die Kritik kommt an und hilft vielleicht sogar ;)
Das reizvollste an dem 2011 erschienenen ``Warrior´´ waren etliche Kritiken, die besagten: ``Das ist kein ROCKY´´. Und das ist wohl auch der Grund weshalb der Film von mir für seine Innovation und Neu-Interpretation eines Boxer-Dramas satte 10 Punkte verdient.
Ein Film gezeichnet von Charakteren, die in schlimmen Situationen stecken und sich an ein Martial-Arts Event klammern, um jeder auf seine Weise etwas zu retten.
Aufjedenfall kein typischer Boxer Film ala ROCKY, in der ein armer Boxer immer weiter nach oben steigt und der beste Boxer der Welt wird, sondern ein Boxer-Drama, das tatsächlich eine aufreibende Geschichte 3eier Familienmitglieder erzählt.
Von der schlimmen Kindheit zweier Brüder wegen ihres Alkoholabhängigen Vaters, zum Tod deren Mutter und den Lebensverändernden Aufenthalt im Krieg von Tom.
Eine Mischung von Charakteren die, wie ich finde, so in einem Boxer Film noch nicht zu sehen war.
Tom Hardy spielt seine Rolle mit Überzeugung und Kraft, sowie die nötige Leistung, den Ereignissen des Krieges (und seines inneren Krieges), stand zu halten und Ausdruck zu verleihen. So trägt er den Film schon fast alleine. Ich halte Tom Hardy aber ohnehin für einen sehr herausragenden Schauspieler (meine Meinung).
Joel Edgerton spielt seine Rolle ebenfalls gut. Als Lehrer dessen Existenz und die seiner Familie bedroht wird, ist er glaubwürdig und macht seine Sache gut.
Nick Nolte hat es hier sehr schwer. Wenig schöne Momente hat er hier.
Aber ich habe schon lange keine so gute Leistung von ihm gesehen. Die Zerissenheit eines Vaters, der die Kindheit seiner Kinder versaut hat, dem Alkohol entsagt und kämpft um wieder einen Draht zu ihnen zu finden, spielt er tadelos, aufrüttlend, Ernst und packend.
Er bekommt die stärksten emotionalen Szenen. Seine Leistung finde ich drückt sich durch jene Momente aus, in denen man als Zuschauer vollkommen fassungslos da sitzt und denkt ``Was tun sie ihm da an? Ich hab Mitleid..gebt ihm eine Chace.´´
Und gerade an solchen Momenten spart der Film nicht. Er ist konsequent, teilweise würden andere sagen--KALT. Und ja das ist er hier und da. Und ich finde es schöner als das typische Hollywood Kino und Friede-Freude-Eierkuchen (Meine Meinung). Es rüttelt den Zuschauer einfach richtig auf und lässt ihn an der Zerissenheit der Figuren teilhaben.
Auch visuell sind bei dem Film meineserseits keinerlei Abstriche zu machen.
Die Boxkämpfe sind gut gemacht, besonders die letzten 30 Minuten regen zum mitfiebern an.
Fazit: Emotional, packend, einzigartig, anders. Ein Boxer-Drama, dass ich so noch nie gesehen habe. Aufrüttelnd, Ernst, mitreißend. Tolle Schauspieler und ganz besonders ein toller und herausragender Tom Hardy und Nick Nolte. Wer nach Rocky wieder begeisterung für ein etwas anderes Boxer-Drama sucht sei hier eine ganz klare Empfehlung ausgesprochen. Viel Spaß!
(VORSICHT SPOILER)
Handlung: Die Handlung wird vielerseits stark kritisiert, obwohl sie eine Neuinterpretation und voralllem eine innovative und authentische ''Hommage'' an die alten und ersten Teile ist. J.J. Abrams nimmt meiner Meinung nach den Hut ab vor der Ursprungstrilogie und zollt dem Universum Respekt und versucht diesem seinen eigenen Stempel aufzudrücken und trotzdem etwas neues zu erfinden.
Die große Zeitspanne die zwischen den Filmen liegt, 70,80er jahre die ersten Filme, dann um die Jahrtausendwende die Prequel-Trilogie und diesem neuen, führt oftmals zu einer Erwartungshaltung, die nicht eingehalten werden kann. Am meisten haben sich alle vermutlich gewünscht, dass etwas 1. vollkommen neues, wie in '' Die dunkle Bedrohung'' erschaffen wird und 2. gleichzeitig ein Gefühl der alten Teile und eine Wiederbelebung des Phänomens, dass Generationen überdauert hat und überdauern wird, erschaffen wird. Dachte ich auch, realisierte aber lange vor dem erscheinen von ''Das Erwachen der Macht'' das beides schlecht geht.
So sehe ich die Handlung des Films als eine Hommage an die Ursprungstrilogie, aber gleichzeitig auch als etwas vollkommen neues.
Figuren: So ist 'Rey' in diesem Film ganz einfach eine unglaublich starke Figur, die über jede Sekunde überzeugt. Das Wiedersehen mit 'Han Solo', 'Leia', 'R2D2', 'C3PO' und 'Luke' gehören zu den Gänsehaut Momenten und sind einfach stark. Dass dennoch ein neuer Weg gegangen wird, untermalt J.J., indem er einen der beliebtesten Charaktere verabschiedet.
Der Charakter des 'Finn' ist eine kleine Revolution, denn er gehört nicht zu den Klonkriegern, sondern zu etwas 'gezüchtetem', wie auch in den ersten Teilen. Also einer Generation Sturmtruppler, die großgezogen wird um dem Imperium (oder dem ''Widerstand'') zu nützen. Den Weg zu gehen, einen Sturmtruppler rebellieren zu lassen und ihm viel Freiraum und eine Hauptrolle zu geben und mit allen Charakteren interagieren zu lassen ist etwas vollkommen Neues, was ich dem Film ebenfalls zu Gute halten muss. Denn was der Film meiner Meinung nach wirklich richtig macht, ist es die Figuren zu vermenschlichen. So bekommen sie mehr Facetten und mehr Chance sich mit ihnen zu identifizieren.
Es wird eben versucht, etwas altes wiederzubeleben, aber dennoch mehr Möglichkeiten zu schaffen und andere Wege zu gehen. Schlecht wäre es gewesen, den Plot von ''eine neue Hoffnung'' Zeile für Zeile zu übernehmen. Aber ein solides Grundgerüst aufzuwerten und zu vergrößern erscheint durchaus logisch und funktioniert. Niemals war die Aufruhe so groß vor einem Star Wars Film, wie bei diesem, würde ich behaupten. Da ist es nur verständlich, dass das Konzept nicht jeden überzeugt. Ich denke nur an einen Regisseur, der ein magisches Universum, ja gerade einen Mythos neu interpretieren soll und einen Mittelweg sucht.
Der Charakter des Kylo Ren ist der einzige Kritikpunkt, den man wirklich besser hätte machen können. Darum auch 9,5 Punkte. Ich nehme den Hut ab, das J.J. wie George Lucas bei den ersten Teilen die Entscheidung gefällt hat, Haupcharaktere zu nehmen, die man noch nie gesehen hat bzw. die noch nie in einem richtigen Film mitspielten.
Aber Adam Driver für die Rolle des 'Kylo Ren' ....da hätte man jemanden finden müssen, der den Gegenpart zu Rey und Finn und schließlich zur hellen Seite ernsthafter verkörpern kann. Die Vermenschlichung des Charakters, das hin- und hergerissen sein zwischen Gut und Böse finde ich toll. Einen Darth Vader hätte man ohnehin nicht noch einmal erfinden können. So ist der Charakter einfach unfertig, verletzlich, imposant und unerfahren. Ein vielschichtiger Charakter, dessen Ausbildung nicht einmal abgeschlossen ist. Dennoch hätte man hierfür einen böseren und ernsthafteren Schauspieler finden müssen. Er muss schließlich das 'Böse' verkörpern. Da stören die Segelohren und der kindische Gesichtsausdruck des jungen Schauspielers schon leider.
Da sind viele sicher gleicher Meinung.
(Aber mal am Rande,was ich nie richtig verstanden habe: Ich mochte alle Teile der Prequel Trilogie, also auch ''Die dunkle Bedrohung''. Ich hab die Kritik an den Gunganern und Jar Jar Binks nie richtig verstanden. Er spricht komisch und kindisch und viele hassten ihn. Yoda hat von dem ersten Film an nicht richtig reden können, und die Ewoks (Teddybären), sind genauso Märchenhaft und komisch. Aber ich fand gerade das immer toll an Star Wars.)
Bild und Ton: Das Bild ist Phänomenal und teils an echten Drehorten und Sets gedreht und teils mit CGI überarbeitet und manche Szenen natürlich auch ganz im CGI. Die Mischung ist aber gut. Wir haben echte Kostüme, motion Capture Charakter, die von echten Schauspielern verkörpert werden und den neuen bb-8 (Der meiner Meinung nach einfach genial und lustig geworden ist und für mich sogar teils eine eigene Hauptrolle bekommen hat :-p). Besonders die Effekte der Lichtschwert-Kämpfe und allen übrigen Kämpfen sind perfekt. Man merkt dem Film die jahrelange Arbeit an. Der Film ist also wiklich mehr als toll anzusehen und wird von Altmeister und Schöpfer der Star Wars Musik John Williams wie gewohnt herrlich und meisterhaft untermalt. Von den alten Themen hin zu den neuen (Kylo Ren, Rey,Finn) einfach toll. Ohne John Williams wäre so manche Magie im Film verloren gegangen. Ohne ihn wäre es einfach nicht Star Wars.
Humor: Ein weiterer Unterschied zu allen anderen Star Wars Filmen liegt ganz klar im Humor. Ständig bekommt man stimmige und lustige Oneliner um die Ohren, die besonders hin und wieder bei Han Solo großen Spaß machen (Müllpresse :D).
Kurzzeitig hatte ich im Kino Angst es würde ZU lustig. Meiner Meinung nach hat der Film aber immer rechtzeitig die Kurve gekriegt, sodass man den Humor gut genießen kann. Auch dieser Weg ist neu und kommt gut an.
Auch in der Macht geht der Film ein vollkommen neuen Weg. Mit Rey ist eine Figur eingeführt worden, die sich die Macht schneller zu nutzen macht, als es je ein anderer Charakter konnte. Hier geht der Film entweder einfach nur einen anderen Weg oder aber es wird in dem nächsten teil beleuchtet, wie dies möglich ist. Mich hat es nicht gestört, weil Daisy Ridley es schafft, die schnelle Entwicklung zu stämmen. Wer weiß, vielleicht ist sie die Auserwählte der Prophezeiung, die die Macht wieder ins Gleichgewicht bringt. Aber das ist nur großes Raten. Es heißt gespannt sein und abwarten.
Fazit: J.J. Abrams ''Star Wars-Das Erwachen der Macht'' ist ein Film von Fans für Fans. Eine Hommage an die alten Teile und eine Neuinterpretation des berüchtigten, generationsübergreifenden Stoffs eines Mythos, der einst von Mastermind George Lucas erfunden wurde. Alles in allem ein herausragendes und stimmiges Werk.