RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

  • 8

    Die Kernaussage des Films ist bestimmt NICHT "Rauchen ist schädlich" (auch wenn das natürlich zutrifft). Wer das glaubt, sollte sich weiter Adam-Sandler-Filme ansehen.
    Um auf diesen Streifen einzugehen: Allein schon der Vorspann ist grandios, begleitet von 'Smoke the Cigarette'. Bitterste Ironie! Dem Film geht es nicht um eine abwechslungsreiche Story. Sondern um Argumentation, wie leicht man Menschen manipulieren kann und wie schwer doch gute Argumente wiegen. Der Film schlägt einige grandiose Bösartigkeiten aus den dankbaren Vorlagen von PR-Branche und Tabakindustrie und demonstriert ganz nebenbei, wie einfach und grenzenlos die Manipulierbarkeit der Konsumenten doch zu funktionieren scheint. Letzendlich ist "Thank You for Smoking" ein herrliches Plädoyer für die Meinungsfreiheit und die Selbstständigkeit. Auch wenn der böse, schwarze Humor zum Ende hin seinen Biss verliert. Ein absolut sehenswerter Film. Viel Spaß beim zuschauen - ich rauch erstmal eine.

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    • 7

      „Nachtschicht“ unterscheidet sich stark von gängigen TV-Krimi-Produktionen. Anders als bei konventionellen Krimiserien steht bei „Nachtschicht“ nicht die Lösung eines Falls im Vordergrund, sondern vielmehr die Dynamik der jeweiligen Handlung. Dieser neunte Fall besticht erneut durch seine Gastsstars, wie Katja Flint, Joachim Król, Misel Maticevic, Olli Dittrich und die tolle Regie von Lars Becker.
      +++SPOILERLASTIG+++
      Dass die Psychologie der Figuren etwas unterbelichtet ist, der gute Pinky (Misel Maticevic) im Gerichtssaal noch droht, „Lassen Sie sich was einfallen, sonst sind sie tot“, während er sich wenig später recht zahm gibt – das gehört nun mal zum dramaturgischen Konzept. Etwas seltsam ist auch, dass er sich in einer Szene selbst in den Fuß schießt, davon aber später nichts mehr zu sehen ist. Doch egal, gegenüber dem hohen Lust-Faktor der „Nachtschicht“ sind solche kritischen Beobachtungen Peanuts.
      Fazit: Trotz einiger Logiklöcher, sehenswerte TV-Unterhaltung.

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      • 8

        Klasse Westernkomödie und eine tolle Hommage an die alte TV-Serie mit James Garner, der hier auch mitspielt. Angenehm fällt auf, das er nicht der einzige Westernhaudegen aus vergangenen Tagen ist im Cast. Auch James Coburn und Doug McClure (Die Leute von der Shiloh Ranch) - in seiner letzten Kinorolle, sind mit von der Partie. Nicht nur was für Fans der Serie! Herrlicher Filmspaß mit gut aufgelegten Darstellern. Absolut unterhaltsam und sehenswert.

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        • 7

          Drogenfahnder verliebt sich in die Freundin eines Dealers. Als die von den Brüdern des Gangsters wegen Unterschlagung gesucht wird, setzt der Bulle sogar seine Karriere aufs Spiel. - Das ist klingt nicht nur wie für Depardieu gemacht, das ist es auch! Der Film ist klasse. Leider floppte er damals im Kino. Wurde zwar von den Kritikern hoch gelobt, aber die Leuten sahen lieber Action á la Belmondo. Dabei zeigt uns Depardieu hier die ganze Palette seines Könnens. Ihm stehen mit Sophie Marceau und Sandrine Bonnaire (die damals beide noch sehr jung waren) zwei weitere Schauspielerinnen zur Seite, die inzwischen Stars des französischen Kinos sind.

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          • 8

            Die alten Hasen zeigen nochmal so richtig was sie drauf haben. Der (damals) 70-jährige Clint Eastwood mimt nochmal nen Astronauten. Und man kauft ihm das Ganze sogar ab. Begleitet wird er von Donald Sutherland (damals 65), Tommy Lee Jones (zur Produktionszeit 53) und James Garner (72). Das Quartett hat mich vor zehn Jahren im Kino schon begeistert und tut dies auch heute noch. Ein Film voll Esprit, Charme und Witz. Das nenne ich mal einen ausgelassen Rentnertrip. Tolles Abenteuer von und mit Eastwood, wie man(n) ihn liebt.

            • 8

              Nach "Monsters Ball" hatte Produzent Lee Daniels mit dieser Themenwahl erneut Mut zum Risiko gezeigt. 'Der Holzarbeiter' Kevin Bacon brilliert in diesem Film über das Leben und Leiden eines Pädophilen, der von seiner Neigung wegkommen will. Er liefert ein beeindruckendes Porträt eines Mannes, der Täter und zugleich Opfer seiner selbst ist. Mit wenigen Worten und einer zurückgenommenen Performance, dafür aber umso überzeugender in Mimik und Gestik, gelingt ihm dessen Zerrissenheit und Nervosität aufzuzeigen. "The Woodsman" wagt den Schritt, den Zuschauer der Gedankenwelt Walters unmittelbar auszuliefern und lässt ihn, anfangs noch unreflektiert, die Welt mit den Augen des Pädophilen sehen. Der Film gewinnt durch diese Nähe dem vermeintlichen Monster menschliche Seiten ab. Auch Bacons Ehefrau Kyra Sedgwick verleiht ihrer Figur eine Verletzlichkeit, die ihre schwere Vergangenheit in sich trägt, und auch Mos Def als Cop gelingt eine intensive Charakterzeichnung.

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              • 8

                Auch wenn David Lynch es nicht gelungen ist, den epochalen Roman gemäß der Vorlage umzusetzen. So entführt uns ihn seine Version von "Dune" doch in eine bizarre, opulente und einfallsreiche Sci-Fi-Fantasy die zwei Stunden vorzügliche Unterhaltung bietet. Diesen Film sah ich das erste Mal mit 13 im Kino und heute finde ich ihn immer noch super.
                Weiterhin kann man "Dune" als politische Parabel - das Eindringen der "guten" Kolonialmacht USA in die Kultur der Ureinwohner der Indianer - oder als Schöpfungsgeschichte im Stile der Bibel oder der altgriechischen Mythologie sehen. Lynch hat in die Handlung eine Menge hinein interpretiert. Obwohl für Lynch Neuland (er war "an Sci-Fi eigentlich nicht so sehr interessiert") - vielleicht mit ein Grund, warum er die Regie am dritten Teil von George Lucas' Star Wars- Trilogie abgelehnt und sich stattdessen für dieses Projekt entschieden hatte - macht er seine Sache ausserordentlich gut, wenn man an die riesigen, in der Wüste von Arakis lebenden Würmer denkt ...

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                • 8

                  Zurückhaltend, verklärend, schockierend, bizarr. "So finster die Nacht" berichtet, wie viele Filme des Genres, vom unendlichen Dasein eines Vampirs. Doch was andernorts derzeit Anlass gibt für viel Teenie-Herzschmerz, wird hier als melancholische Geschichte über das schmutzige Geschäft des ewigen Überlebens erzählt.
                  Eli, die widerwillig Menschen töten muss, um selbst leben zu können, ist das Gegenstück zu Oskar, der seine stillen Gewaltfantasien gern als Vampir ausleben würde. Deshalb ist Alfredsons Film auch eine kluge Auseinandersetzung mit Kindergewalt. Es gibt Bilder zu sehen, die in verschlüsselter Form Gewalt andeuten, während in anderen Szenen dann plötzlich konkreter visueller Splatter zum Vorschein kommt. Ein kluger Horror Film mit tollen Darstellern, der sehenswert ist. Kann mir nicht vorstellen, das das US-Remake "Let me in" hiermit mithalten kann.

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                  • 9

                    Die „Neue Welle“ die im französischen Kino der späten 50er Jahre unter jungen Cinéasten entstand, dauerte bis Mitte der 60er. Die entwickelten Effekte und Erzähltechniken der "Nouvelle Vague" werden noch heute verwendet. Bei "Abenteuer in Rio" sieht man den erfolgreichen Versuch diese Stilrichtung mit einer interessannten Geschichte zu einem kommerziellen Erfolg zu bringen. Wir sehen Belmondo in seinen besten Zeiten. Bekannt und beliebt geworden in den 60ern, Star in den 70ern, internationale Grösse in den 80ern. Er spielt den jungen Adrien auf der Suche nach seiner entführten Freundin in Frankreich und Südamerika, der in haarsträubende Abenteuer verwickelt wird. Dem Zuschauer wird witzige Ironie, handgemachte Action und eine augenzwinkernde Story präsentiert. Ausserdem war der Film bei der Oscarverleihung 1965 in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch nominiert.

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                    • 9
                      über Shining

                      Für mehr als 100 Kino- und TV Filme hat Stephen King bereits die Vorlage geliefert. Unter den vielen Bockmist der produziert wurde gibt es auch einige gute Filme. Und auch richtige sehenswerte Perlen. Stanley Kubricks Fassung von The Shining gehört mit Sicherheit zu dieser Kategorie. Ein Glück das sich Kubrick damals gegen Autor King durchgesetzt hat und Nicholson besetzt wurde. Er ist bravourös.

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                      • 9

                        Dieser Western ist eindeutig ein Must-See! Hier stimmt alles. Story, Schauspieler, Inszenierung. Auch wenn letztgenanntes, für heutige Verhältnisse, etwas altbacken erscheint. Dieser Film gehört zu den Klassikern schlechthin, die Howard Hawks (Scarface, Leoperden küsst man nicht, Das Ding aus einer anderen Welt) je geschaffen hat. Ganz grosses Western-Kino!

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                        • 10

                          Die großartig inszenierte Krimikomödie sprüht vor Charme und einzigartiger Situationskomik. Ein Staraufgebot sorgt für ein unterhaltsames Stell-dich-ein. Die Rolle des Inspektor Clouseau ist hier noch als Nebenfigur angelegt. Ursprünglich war Peter Ustinov für die Rolle vorgesehen. Ein Glück für uns alle, das dieser absagen musste und Peter Sellers eingesprungen ist. Ebenso bemerkenswert: Die Grammy nominierte Musik von Henry Mancini wurde zum Evergreen und in die "Liste der 25 besten Filmmusiken aus 100 Jahren" gewählt. 2010 wurde "Der rosarote Panther" als ein "besonders erhaltenswerter US-amerikanischer Film" in das National Film Registry aufgenommen. Wen wundert's bei diesem Film?

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                          • 10

                            So guten und vorallem scharfsinnigen Slapstick sieht man einfach selten. Jack Lemmon und Walter Matthau sind in absoluter Hochform und die Dialoge der reinste Zündstoff. Allein die schäbige gemütliche Atmosphäre in Oscars Appartement dient schon für einen perfekten Hintergrund eigener Pokerrunden, wenn der Film einfach nebenher läuft. Die Situationskomik trifft jedermanns Lachnerven, die meisten Gags zünden fast immer, einige explodieren förmlich im Hirn. Großartiger Film. Sollte man gesehen haben!

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                            • 10
                              RoosterCogburn 16.10.2011, 04:47 Geändert 17.07.2024, 23:10

                              John Huston zeigt uns einen Film, der von den Wortgefechten seiner beider Hauptdarsteller lebt. Das Ganze wird mit der richtigen Mischung aus Tragik, Spannung, Romanze, Abenteuer und Humor gewürzt. So entstand nicht nur einer der schönsten Abenteuerfilme der fünfziger Jahre, sondern ein sehenswerter Filmklassiker. Von den vier Oscar-Nominierungen erhielt der Film einen Award und der ging an Bogey für den besten männlichen Hauptdarsteller. Der Film zählt heute zu den besten Filmen aller Zeiten. Ein meisterliches Werk.

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                              • 10

                                „Die Summe aller filmischen Erfahrungen.“ (François Truffaut)
                                "North by Northwest", nach einem Drehbuch von Ernest Lehman - der für zahlreiche Filmklassiker die Drehbuchvorlagen schrieb, gehört zu den populärsten Filmen von Alfred Hitchcock überhaupt. Obwohl sich Hitchcock diesmal selbst an der Nase fast. Denn das gleiche Rezept wie bei "Die 39 Stufen" greift auch hier. Der Held gerät in eine wilde Fluchtgeschichte und wird durchs Land getrieben. Seine Erlebnisse und Abenteuer sind ohne wesentliche Übergänge (fast) lückenlos aneinandergereiht.
                                +++SPOILERLASTIG+++
                                Ähnlich wie in "Saboteure" findet auch hier der Showdown an einem US-amerikanischen Symbol statt. Nur ist es statt der Freiheitsstatue diesmal Mount Rushmore. Doch auch wenn dem Filmfreund das eine oder andere bekannt vorkommt. Das Ergebnis zählt! Und im Endeffekt ist es die richtige Mischung aus Thrill und Suspense, Kertwendungen und Überraschungen, spannender Krimi und aufregendes Abenteuer mit dem nötigen Schuss Humor. Ein Must-See Hitchcock!!!

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                                • 9

                                  Ein Cocktail der für gute Laune sorgt. Hier werden auf bewundertswerte Weise komische Elemente mit den üblichen Zutaten aus Splatter-Horror und Action gemixt.

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                                  • 10

                                    Geschichtenerzähler Tim Burton erzählt eine fantastische Geschichte über einen Geschichtenerzähler. "Big Fish" eine Umsetzung von Daniel Wallaces gleichnamigem Buch zu nennen, wäre ein wenig übertrieben. Was Burton allerdings übernahm, war das größte Problem des Buches: Die Geschichten des Vaters wirken zu unecht, zu fantastisch als dass man sie glauben, um nicht zu sagen sich darin verlieren könnte. Die "reale" Ebene ist sehr greifbar, verständlich, menschlich. Auf jeden Fall ist "Big Fish" ist ein kleines Wunder. Denn die Künstlichkeit der erzählten Geschichten sind nicht die Schwäche des Films, sondern eine Stärke. Edward Bloom geht es zu keiner Zeit wirklich darum, von seiner tollen Vergangenheit zu erzählen, er geniesst es einfach nur, die Leute in seiner Gegenwart mit seinen Erzählungen glücklich zu machen. "Big Fish" ist eine Parabel auf die Geschichten, die sich jeder über sich selbst einredet, auch wenn er oder sie es eigentlich besser weiß. Es geht darum, sich auch einmal den Luxus zu gönnen, ein wenig zu träumen.

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                                    • 4

                                      Eine gewagte Mischung aus Dramatik und Komödie wurde mir hier präsentiert. Leider funktioniert das Ergebnis nicht über seine volle Länge. Hier und da wird der Klamauk mit Hilfe ernster Situationen ein kleines bisschen entschärft. Durchaus sehenswerte, schauspielerische Unterstützung bringt Winona Ryder als betrügende Ehefrau auf die Leinwand. Letzendlich harmonieren Vaughn und James nicht wirklich miteinander. Das raubt dem Spaß einiges an Unterhaltungswert.
                                      Fazit: Unterdurchschnittliche Dramödie, die ihr Potenzial nicht ausschöpft. Aber das mag, den einen oder anderen, für einen DVD-Abend ausreichen.

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                                        über Thor

                                        Mit "Thor" holt Marvel den nächsten Superhelden aus den Comics. Die Spezialeffekte sind von erstklassiger Qualität. Doch leider ist „Thor“ im Grunde nur eines: Ein Effektmonster, das glitzert und im Dunkeln leuchtet, aber sehr schnell zu Reizüberflutungen führt. Die menschlichen Erlebnisse des Helden im öden Wüstenkaff überzeugend darzustellen, fällt Regisseur Brannagh offensichtlich schwer. Leidtragende ist vor allem Natalie Portman, die mit einer selbst nach Comic-Maßstäben enorm belanglosen Frauenfigur gestraft ist. Das Hauptproblem von "Thor" ist sein Hauptdarsteller Hemsworth. Ihm fehlen im Vergleich mit z.B. 'Iron Man' Robert Downey Jr. einfach die reizvollen Ecken und Kanten. Nichtsdestotrotz, wurde aus „Thor“ eine süffisante, annehmbare Trashoper.

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                                        • 6

                                          Ein Actionkracher wie man ihn aus den sehr frühen 90er kennt. Frei von übertriebenen Computer Effekten, ohne gehobene Storyansprüche, leider aber auch frei von schauspielerischer Leistung und ironischen Seitenhieben. Und gerade letzteres hätte dem Film gut getan. Man sollte sich selbst als Action-Held nicht mehr all zu ernst nehmen, Herr Stallone. Ausserdem erinnert mich das Prinzip der Story an "Die glorreichen Sieben". Nur das es hier dann fünf sind. Fünf Söldner, die ohne Bezahlung ein unterdrücktes, südamerikanisches, armes Bauernvolk von den bösen, bösen Militär-Regime befreit. Was begeistert ist die Darstellerriege. Auch wenn keiner der Herren nennenswerte, schauspielerischen Künste an den Tag legt, macht das Wiedersehen doch Freude. Vor allem Mickey Rourke und Eric Roberts als Fiesling kommen gut an. Aber auch die kurzen Gastauftritte von Willis und Arnie machen Spaß beim zusehen. Solide handgemachte Action, die Laune macht.
                                          Macht Spaß, blieb aber doch hinter meinen Erwartungen zurück.

                                          • 6

                                            Der Film hat was, das geb ich zu. Er ist mysthisch, rasant, morbid und unterhält einfach. Besonders positiv am Film ist die Atmosphäre und der coole Soundtrack. Aber ganz ehrlich - das ist es auch. Ich meine, der Fim ist jetzt kein 'Must-See'! Der wird gehandelt als wenn das jetzt D E R Kultfilm wäre. Nein, diesbezüglich ist der Film eindeutig überbewertet. Was Spannung und Umsetzung der Story betrifft gibt es wirklich weit bessere Filme in diesem Genre. Von den Mängeln bezgl der Filmadaption will ich gar nicht erst anfangen. UND dafür das die Krähe nur SELTEN die Vermittlerin zwischen dem Dies- und dem Jenseits ist, hat sie aber in der Filmwelt schon oft geholfen. Diverse Fortsetzungen und eine Fernsehserie von "The Crow" können dies belegen.

                                            Diesen Ultra-Kultstatus genießt der Film nicht, weil er so super ist oder so innovativ inszeniert. Schon als der Film in Deutschland frisch anlief, nahm das Publikum ihn relativ gemischt auf.
                                            Der Film ist durch die Medien zum Kult gemacht worden. Die haben ständig darüber berichtet, dass Brandon Lee bei den Dreharbeiten umgekommen ist. So hatte der Film eine ganz andere Publicity. Ich erinnere mich, als ich den am Startwochenende gesehen habe (auf einem Sa.) saßen wir zur Prime Time mit max 20 Leuten im Kino (in einem Saal für knapp 400 Leute). Den grossen Zulauf gab es erst, nachdem die Medien dem Tod von Lee erneute Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Man hatte zwar schon einmal darüber berichtet als es passierte, aber nicht in dem Maße als es kurz nach dem Start des Filmes war (also ein produzierter Hype). Auf einmal wollten alle diesen Film gucken. Das hat sich dann auf diesen sogenannten "Kultstatus" projeziert.

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                                            • 6

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                                              Annehmbare, actionreiche Umsetzung einer TV-Kultserie, die sich ein wenig zu ernst nimmt.

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                                                  Wenn man es nicht so genau nimmt, dann unterhält die Story vom freundlichen Stasi-Mann. - Ohne auf technische Schwächen des Filmes näher einzugehen, sei nur eine erwähnt. Auf dem Dachboden eines Wohnhauses installiert die Stasi eine Abhöreinrichtung, deren Bedienung sich im Schichtdienst abwechselt. Die Bewohner hätten demnach unter Zwangshypnose stehen müssen, dass dort die "PGH Rohrtechnik" ein- und ausgeht. So hat der große Lauschangriff der Firma "Horch und Guck" nicht funktioniert. Doch der gravierendste Fehler des Films besteht darin, das es einen solchen Stasi-Offizier, der unter Lebensgefahr einen Dissidenten rettet, nicht gab und im System begründet liegt, warum es ihn nie geben konnte. Vermutlich ist dem Erfinder die kreative Verharmlosung gar nicht bewusst. Obwohl man wissen könnte, dass die Rekrutierung und Ausbildung solcher Elitekader auf totaler Ergebenheit, Disziplin und Zuverlässigkeit basierte. Gerade im Mielke-Apparat. Nur die Kaltblütigen, Skrupellosen kamen weiter. Doch wenn man darüber hinweg sehen kann, dann wird einem gute Unterhaltung geboten...

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                                                    Ben Stiller macht in seinen Filmen eher durch recht trashigen Humor auf sich aufmerksam (Voll auf die Nüsse, Starsky & Hutch, Der Appartement Schreck, Zoolander). Der Humor des Films darf also als durchaus heftig beschrieben werden. Aber der trockene Humor eines fantastischen Robert Downey Jr. und ein Tom Cruise der seine schauspielerisch, beste Leistung seit langem abliefert, machen den Film auf seine Weise sehenswert und unterhaltsam. Zu viel Tiefgang sollte man also nicht erwarten - aber wer schaut sich auch mit solch einer Geisteshaltung ein Ben-Stiller-Machwerk an, welcher sich einfach zu gerne zum Affen macht. Macht Spaß, wenn man sich drauf einlässt.

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