RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Ich möchte vorweg einmal die Cinema zitieren. Der Film "ist einer von der Sorte, über den man vorher so wenig wie möglich wissen sollte." Das stimmt. Wer dies beherzigt , erlebt eine grossartige Inszenierung von David Cronenberg. Sein Name und die Mitwirkung von Viggo Mortensen und William Hurt war für mich der Grund, warum ich mir den Film angesehen habe. Ohne viel über den Inhalt zu wissen. Ich wollte mich überraschen lassen. Basierend auf der Graphic Novel von John Wagner und Vince Locke enstand eine einmalige "Geschichte der Gewalt". Eine kaltblütige Inszenierung. Obwohl man sagen könnte "in der Ruhe liegt die Kraft". Cronenberg bricht immer wieder aus der ruhigen Grundstimmung aus. Die beklemmende Atmosphäre wird immer von brutalen Stilmitteln durchbrochen. Unterstützt wird das alles von einer großartigen Besetzung. Nicht der beste Cronenberg, aber auf jeden Fall sehenswert. Ein kluger, böser Film über Mord und Totschlag und einen plötzlichen Einbruch der Gewalt in eine Familienidylle.
Ein modernes Märchen über zwei Menschen, die auszogen, um das Leben zu erfahren. Die Hauptfiguren könnten unterschiedlicher nicht sein. Es ist nicht die Liebe, die die Protagonisten in diesem Film leitet. Es ist der Wunsch, das Leben zu genießen, es gemeinsam mit jemandem, dem man vertraut – und sei es „nur“ ein Freund oder Seelenverwandter – zu erfahren. Das Leben zu leben! Weder ausschließlich Liebesfilm noch eine durch und durch lustige Komödie, ist "Lost in Translation" von allem etwas. Für solche Filme liebe ich Kino!
Gemessen am sonstigen Tarantino-Output muss ich schon gestehen, dass der Film eine leichte Enttäuschung war. Wir wissen von Tarantino das er keine konventionell dramatischen Erzählfilme dreht, er serviert im Grunde überlange Ansammlungen von mutwilligen Abschweifungen aller Art, die köstlich amüsieren und im schlimmsten Fall die Handlung stagnieren lassen. So gibt es bei Inglourious Basterds immer wieder banale Unterhaltungen in Echtzeit, in denen das Verhalten, die Gestik und vor allem die Akzente der Dialogpartner akribisch registriert wird. Zwar können die Schauspieler in diesen mitunter sehr amüsanten Szenen oft glänzen. Aber ihre Dialoge sind längst nicht so interessant, wie man es von dem ‚frühen Tarantino’ gewohnt ist. Deshalb machen die Basterds zwar Spaß (vor allem Christoph Waltz, August Diehl und Michael Fassbender), sind allerdings alles in allem wirklich nicht herausragend.
Gegenüber dem ‚früheren Tarantino’ gut. Jedoch nicht die gewohnte Klasse!
Zum zweiten Mal tritt Tom Hanks als Professor Robert Langdon auf. Die zweite Dan Brown-Adaption wurde inhaltlich nach dem Vorgängerfilm „The Da Vinci Code“ angesiedelt, obwohl der Roman davor entstand. Dies spielt aber im Grunde keine Rolle. Diesmal muß gleich der gesamte Vatikan vor der Vernichtung gerettet werden. Das die umfangreiche Vorlage abgeändert wurde tut dem Genuss des Filmes keinen Abbruch. Im Gegenteil. Inmitten der religiösen Schnitzeljagd durch Rom könnte man zwar wegen der mangelnden Charakterisierung der Figuren nörgeln, doch die Autoren haben es verstanden, den Stoff sinnvoll zu reduzieren und die Intrige um die „Erleuchteten“ in eine fesselnde Dramaturgie zu bringen. Genau richtig für Fans düsterer Verschwörungstheorien. Passt schon.
Trist, beklemmend und die guten Themenstränge, die für ein 90minütiges Tatort-Format aber viel zu viele waren. Anfangs noch ganz spannend, doch dann schleppt sich die Geschichte eine Spur zu gemächlich dahin. Das Duo Saalfeld/Keppler überzeugt, doch die Inszenierung nicht. Corinna Harfouch ist in ihren Auftritten herausragend. Ganz schöner Tatort, aber spannend ist anders.
Ein Routinefall, der durch tiefe Blicke in die Augen von Verdächtigen aufgewertet werden soll. Ermittlungen wirken zu konstruiert und die Auflösung des Falles dann auch. Außerdem will man beim SWR komisch sein, was aber nicht gelingt.
Solide, aber die Geschichte wirkte doch arg konstruiert. Potential war vorhanden. Am Ende bleibt ein schwacher Tatort, der nicht mehr als Durchschnitt war.
Regisseur Eastwood hat sich bei dieser, an sich guten Romanvorlage, nicht all zu sehr ins Zeug gelegt. Er wirkt bei seiner Inszenierung recht unentschieden. Ob er uns einen anständigen Krimi erzählen will oder sozialkritische Dramatik. Diese Unstimmigkeiten können natürlich auch an dem Drehbuch liegen. Keine Ahnung, es kommt jedenfalls beim Zuschauer nicht gut an. Hauptdarsteller Eastwood hat man allerdings auch schon in besserer Form gesehen. Mein Fazit: Ein Alt-Star, den man nicht immer seine Rolle abkauft, in einer mittelmäßigen Inszenierung.
Obwohl der Fantasystreifen zwei starke Hauptdarsteller hat und eine sehr gute Ausstattung, wirkt er auf mich wie ein aufgemotzter B-Movie. Allein das Spiel von Christian Bale und einem ungewöhlichen Matthew McConaughey macht den Film interessant. Letzterer spielt hier gegen sein bisheriges Image überraschend gut. Überdurchschnittlich, aber nicht unbedingt sehenswert.
Billig, blöd, belanglos, Boll - Uwe Boll. Meister des Trash. Was für einen Stumpfsinn der hier vollbracht hat. Ich hab diesen überflüssigen Müll nach 40 Minuten ausgeschaltet. Ist schon lange her das ich einen Film abgebrochen habe, weil ich ihn so schlecht empfunden habe. Das will schon etwas heissen.
Was hat Herrn Wimmer bewogen, nach einem Filmstoff wie "Equilibrium", so einen Blödsinn zu veranstalten? Mit Milla Jovovich als Kampfmaschine, einer Überdosis Frauen-Power, aufreizenden Schauwerten und einer Filmatmosphäre die an Comichefte angelehnt ist, obwohl der Film auf keinem Comic oder Manga basiert.
Jovovich zeigt sich von der ersten bis zur letzten Filmminute bauchfrei im engen Lederkostüm und mit wechselnden Haarfarben. Wer sich nicht länger von den Verführungskünsten der durchtrainierten Schönheit blenden lässt, erschrickt ob des Nichts an inhaltlicher Qualität. Es wird eine Aneinanderreihung sinnfreier und unfreiwillig komischer Actioneinlagen präsentiert.
Mag sein das der Original Cut nicht so verstümmelt und unlogisch wirkt. Zur Erklärung: Der Verleih schnitt den Film von ursprünglich 120 min auf 88 min, um ein PG-13 rating zu erhalten. Sinn des Ganzen ist ein breiteres Publikum anzusprechen. Allerdings wirkt das Endprodukt auf mich wie ein zum Kinofilm mutiertes Konsolenspiel, bei dem man nur zusehen darf.
Ich brech ins Essen. Wenn der Vampir nicht Lestard heissen würde, so käme ich nicht auf die Idee einen Zusammenhang zu der Figur in "Interview mit einem Vampir" herzustellen. Allein wie die Rollen angelegt sind, ist in den beiden Filmen derart unterschiedlich. Gar nicht vergleichbar, quasi wie Tag und Nacht. Dann diese abstruse Geschichte. Vampir wird seines Daseins Leid und wird deshalb Star der Gothic-Szene. Zum Totlachen!!! Auch Aaliyah als Mutter aller Vampire, war damals eine totale Fehlbesetzung. Doch Stuart Townsend wirkt auf mich auch nur wie Bill Kaulitz unter Red Bull-Entzug. Totaler Murks.
„Miller's Crossing“ wurde 1990 nur äusserst gering vom Publikum berücksichtigt. Obwohl von der Kritik gewürdigt, haben den Film allein in den deutschen Kinos den Film damals keine 50.000 Besucher besucht. Erst im nachhinein kam der Film zu seiner Würdigung und zum Tipp unter Filmfreunden. Wie man zu diesem sehr frühen Werk der Coens steht, soll jeder selbst entscheiden. Ich empfinde ihn zwar etwas unentschieden.
Ein bisschen verklärt-melancholische Romantik. Etwas harte, böse Brutalität. Aber auch (Selbst)Ironie ist zu finden. Obwohl die Handlung an sich schon recht ausgeklügelt und die Inszenierung schon recht gut geraten ist. Neben einem tollen Albert Finney als launischer Gangsterboss fällt vor allem Gabriel Byrne auf, der hier neben seiner Performance in „Die üblichen Verdächtigen“ die beste Leistung seiner Karriere abliefert. Ebenso ist die Ausstattung des Filmes ein überzeugender Plus-Punkt. Für Freunde des Gangsterfilmgenres und Liebhaber der Arbeiten von Joel und Ethan Coen ist der Film auf jeden Fall sehenswert.
"Devil" ist ein empfehlens- und sehenswerter Horrorthriller aus diversen Gründen. Wer wie ich, die etwas älteren Gruselfilme mag, die mit den Emotionen des Zuschauers spielten. Der ist hier durchaus gut aufgehoben. Solche Filme mag ich deshalb, weil sie eine ansprechende, interessante Story haben und eine Spannung aufbauen, bei der auch die Fantasie des Zuschauers gefordert ist. Es wird eine gewissere Szenerie angedeutet, aber nicht bis ins letzte Detail auf der Leinwand gezeigt. Ein altes, effektives Hausmittel im Kriminalfilm und Gruselgenre. Das allerdings durch die grosse Slasher- und Splatterwelle im Horrorbereich, total unterging. Schön es wieder zu sehen. Und dann in einer so guten Inszenierung.
Ich hatte bei einer Produktion, wo der Name Shyamalan hintersteckt, so meine Bedenken. Wenn allerdings "The Night Cronicles" ähnlich gut ausfällt und Shyamalan nicht auf die Idee kommt selbst zu inszenieren, dann nur zu. So macht Shyamalan Spaß, im Gegensatz zu einigen anderen seiner Machwerke. Meein Fazit: Ein spannendes, gruseliges Ratespiel im Aufzug.
Böse, außerirdische Buben beginnen mit der systematischen Zerstörung unseres Planeten. 2 Tage später, am amerikanischen Unabhängigkeitstag, schlagen die Menschen zurück. Simple Story. Furiose Umsetzung.
Ich gebe zu, Roland Emmerich verwertet eine ganze Menge Altbekanntes wieder. Wie z.B. Area 51, Motive aus "Krieg der Sterne" und einigen Katastrophenfilmen der 70er, sogar der schräge Kriegsveteran, der sich in Kamikazemanier für die Rettung des Planeten opfert (siehe "Dr. Seltsam") und eine grosse Anhäufung von Zitaten aus der Popkultur. Aber all das kann ich übersehen. Denn Emmerich bietet uns grossartiges und sinnfreies "Popcorn"-Kino. Roland Emmerich will nix anderes als kurzweiliges Entertainment ins Kino bringen. Das ist derart offensichtlich, weil Emmerich sich und seine Werke nicht zu ernst nimmt. Und solange er mich damit gut unterhält, kann der "schwäbische Spielberg" ruhig so weiter machen. Trotz eines hanebüchenen Drehbuchs machen Darsteller, Bildergewalt und Tempo einen Heidenspaß. Ich bin neugierig, ob sich die Gerüchte um eine Fortsetzung zu "Independence Day" bewahrheiten werden.
Auch wenn die Inszenierung von "La Cage aux Folles" aus heutiger Sicht etwas betagt und altbacken wirkt, die Komödie bringt den geneigten Zuschauer noch immer zum lachen. Das Theaterstück wurde hier einfach göttlich adaptiert. Jean Poiret's Welterfolg wurde hier mit seinem Freund Michel Serrault und Ugo Tognazzi hervorragend umgesetzt. Die beiden spielen die Mütter aller Tunten, Albin und Renato. Eine Drag-Queen, die sich wie eine Diva benimmt und ein Nachtclub-Besitzer, der sich für einen zweiten Coppola hält.
Obwohl von der Kritik teilweise als platte Trivialkomödie verschrien wurde der Publikumserfolg 1980 dreimal für den Oscar nominiert (beste Regie, bestes Drehbuch, beste Kostüme) und mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Der Spaß zog 1983 eine Musicalversion nach sich, die ein Broadwayerfolg und 1761-mal gespielt wurde. Die deutschsprachige Erstaufführung des Stückes fand 1985 statt. Ausserdem gab es noch zwei (weniger schöne) Filmfortsetzungen. Toll besetzter, köstlicher Schwank mit teilweise etwas subtilem Humor.
Mit einigem Spaß an der Freud steuern alle Beteiligten in eine Komödie der Irrungen und Wirrungen, das sich nach verhaltenem Start deutlich steigert. Zugegeben, ein wenig fadenscheinig ist die Was-wäre-wenn-Konstruktion schon. Aber wenn Herbert Knaup erst einmal seine vermeintlichen Widersacher um sich versammelt hat, entwickelt "Irren ist männlich" aufgrund der optimalen Chemie der Darsteller eine verblüffende Eigendynamik. Wenigen Filmen aus Deutschland ist es Mitte der 90er vor "Irren ist männlich" das Kunststück gelungen, daß man sich nicht nur für den Ausgang der Geschichte, sondern auch für das Innenleben seiner Figuren interessiert hat. Da enttäuscht einzig der Umstand, daß sich die Filmemacher immer wieder mit etwas albernem Slapstick die Gunst des Publikums zu sichern versuchen. Ein Film, der Herz und Kopf anspricht.
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Aber ich war insofern überrascht, weil ich etwas anderes erwartet habe. Von Regisseur Fatih Akin kannte ich bisher Filme wie "Kurz und schmerzlos", "Solino" oder "Im Juli". Akin ist ein sehr dramatischer und intensiver Film gelungen. Der nicht den Fehler macht, in eine gefühlsbeladene Schmonzette abzudriften. Ein emotional mitreissendes, gefühlsstarkes Liebesdrama. Intensiv und emotional, abstoßend und anziehend zugleich - toller Film!
Handwerklich gut umgesetzer Grusel Spaß der alten Schule. Beginnt gewitzt und launig und endet für die Familie Freeling als Horror Orgie. Die Story beginnt langsam und der Schauer kommt leise. Bis man überrascht wird und zum Schluß sogar Tote sich aus ihren Gräbern melden. Eine gewisse Zeit wurde das Oscar-nominierte Werk nur gekürzt im TV gezeigt.
Die beiden Fortsetzungen sind nicht zu empfehlen. Weder Steven Spielberg noch Tobe Hooper haben mit den Sequels etwas zu tun. Idee zum Film stammt übrigens von Spielberg, der auch am Drehbuch mitarbeitete und die Rolle des Produzenten übernahm. Später auch die komplette Nachproduktion, von der Regisseur Hooper ausgeschlossen wurde.
Wieder einmal ein klasse Streifen von Ethan und Joel Coen, die hier verantwortlich für Regie, Drehbuch, Schnitt und Produktion sind. Es ist nicht so ein Meilenstein wie "O Brother, Where Art Thou?", "The Big Lebowski" oder "Fargo". Aber der Film hat durchaus einen hohen Unterhaltungswert. Tilda Swinton, Frances McDormand und Brad Pitt sind in ihren Rollen einfach zum schiessen. Die Besetzung ist sowieso top! Anschauen und diesen schrägen Witz und den schwarzen Humor wirken lassen. Die Coen's in ihrem Element.
Als ich das erste Mal diesen Film sah, dauerte es nicht lang und er hat mich vollkommen aufgesogen. Er macht neugierig und in kürzester Zeit ist man mittendrin. Das ist die Geschichte! Sie funktioniert so gut, weil man immer mehr über die Charaktere, ihre Familien, ihr Leben, ihre Einstellungen und ihre Träume erfährt, ohne daß sie vollkommen wegerklärt werden. Man ist ihnen immer sehr nahe, und ihre Emotionen teilen sich sehr direkt auch in den Bildern mit. Die Schauspieler (und die Schauspielerführung) in diesem Film sind einfach top. "Kurz und schmerzlos" ist ein religiöser Gangsterfilm aus einer Wirklichkeit, für die der deutsche Film endlich eine Sprache gefunden hat. So wie "Kurz und schmerzlos" stelle ich mir einen deutschen Film vor. Einen Film, der etwas zu sagen und etwas zu erzählen hat, mit großen Gefühlen, zärtlichem Blick auf seine Figuren und Neugier für das Leben.
Der eigentliche Anfang der Legende Orson Welles steht hier im Mittelpunkt. Die Inszenierung von »Julius Caesar« im November 1937 im New Yorker Mercury Theatre. Danach waren Shakespeare-Inzenierungen nicht mehr das, was sie vorher gewesen sind. Und der naive Jungschauspieler Richard buhlt mit Welles um die Gunst der Assistentin Sonja, die es im Film gleich in die Betten von Beiden zieht. Ein großes Highlight sind die gelungene Kulisse, wie auch die Kostüme des Filmes, die den Zuschauer eindeutig sehr glaubhaft in die 30er Jahre entführen. Es ist einfach ein »Making Off« der Julius-Caesar-Inszenierung, eine Dokufiction. „Ich und Orson Welles“ ist ein Machtspiel zwischen Naivität und Durchtriebenheit. Aber auch das Gegenspiel von Traum und Wirklichkeit. Der Film ist eine gelungene Inszenierung mit viel Witz und Gefühl. Einfach sehenswert.
"Abgerechnet wird zum Schluss" - der deutsche Titel passt und passt wiederum nicht. "The Ballad Of Cable Hogue" ist zwar der Originaltitel dennoch ist Rache das beherrschende Thema. Nur wenige Elemente erinnern an die bekannteren Peckinpah-Filme, nur der zu Beginn durch einen Schuss zerfetzte Leguan zeigt seine Vorliebe für schockierende, explizite Gewaltdarstellung. Sonst kommt der Regisseur nahezu ohne die üblichen Brutalitäten aus und greift sogar, für ihn durchaus erstaunlich, auf Humor zurück. Zwar ist nicht jede Pointe geschmackvoll, auch die Slapstick-Einlagen wirken überdreht, doch insgesamt bekommt der Thematik die ironisierende Darstellung sehr gut. Elegant werden lange Zeiträume im Split-Screen-Verfahren oder mit Überblendungen gezeigt, und, als besonderer Clou, sind den einzelnen Charakteren hörenswerte Leitmotiv-Songs zugeordnet. Sehenswerter Streifen!
Neben "Ein Ticket für Zwei" und "Der Frühstücksclub" ist dies der beste Film von John Hughes (Regie, Drehbuch und Produktion). Die sorglose Leichtigkeit der Handlung, die Dreistigkeit und Spontanität der Hauptfigur und die Tatsache, dass die Hauptfigur gelegentlich in die Kamera zu den Zuschauern spricht (die vierte Wand durchbricht), lässt den Film zu etwas Besonderem werden. Neben Matthew Broderick begeistert mich vor allem Alan Ruck als Cameron. Hingucker in Nebenrollen sind Jennifer Grey, Charlie Sheen und ganz besonders Jeffrey Jones als Schuldirektor Ed Rooney. Ich finde es köstlich wie Rooney die ganze Zeit versucht Ferris zu überführen. Allein die Szene im Abspann mit Rooney amüsiert.
"Bueller ... Ich traue diesem Kerl nicht weiter, als ich ihn werfen kann."
"Also Ed, mit Ihrem schlimmen Knie sollten Sie niemand werfen."
Mag sein das so manchen der Film nicht so gut gefällt. Ist halt eine typische Teenie-Komödie der 80er. Aber bei weitem nicht so belanglos wie viele aus der Zeit oder von heute. Ich gebe zu, das ich diesen Film auch aus nostalgischen Gründen ein paar extra Punkte gebe. Deshalb ist er nicht nur 'sehenswert', sondern sogar 'ausgezeichnet' und bekommt 8.0 Pkt.
Übrigens:
Ferris Bueller's Day Off gehört mit mehr als $70 Millionen Einspielergebnis zu den erfolgreichsten Filmen der 80er von Hughes. 1990 folgte eine (erfolglose) TV Reihe namens "Ferris Bueller". Ausgerechnet Jennifer Aniston spielte darin die Schwester von Ferris. Den Part den im Film Jennifer Grey hatte.
Achtet mal auf folgendes wenn ihr den Film anschaut. Die im Film vorkommenden Nummernschilder sind Abkürzungen, die für Filme von John Hughes stehen. Am Wagen der Schwester steht "TBC" für "The Breakfast Club". Bei der Mutter steht "VCTN" für "National Lampoon's Vacation" (dt. Titel: Die schrillen Vier auf Achse). Am Wagen von Direktor Rooney steht "4FBDO" für "Ferris Bueller's Day Off". Bei dem Ferrari steht "NRVOUS". Das könnte für das nervöse Gemüt von Cameron stehen.
Bill Murray ist das zentrale Element dieses Film. Er trägt den Film. Seine Odyssee führt ihn nicht nur durch das Land, gleichzeitig zeigt seine Reise quer durch alle Schichten die amerikanische Gesellschaft. Ein eindrucksvoller Hauptdarsteller der in seiner Rolle aufgeht. "Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft ist noch nicht hier. Daher, denke ich, gibt es nur das Jetzt." – diese Plattitüde ist vielleicht Ausdruck der Lebenshaltung der Hauptfigur. "Broken Flowers" ist ein ungeheuer intensiver Film, der seine Wirkung vor allem aus der Atmosphäre zieht, die er selbst erzeugt. Einfach wunderbar!
Damals kam dieser Streifen ungefähr zeitgleich mit "Pale Rider" in die Kinos und läutete in den 80ern die Rückkehr des Westerns ein. Was aber zum damaligen Zeitpunkt nicht wirklich spürbar war. Erst als im Laufe der kommenden Jahre immer mal wieder Westernstreifen in die Kinos kamen, merkte jeder Fan: das Genre ist zurück. "Silverado" habe ich auch tatsächlich damals im Kino gesehen. Für Eastwood war ich leider noch ein wenig zu jung. Den habe ich dann später auf Video (VHS!) gesehen. Da ist man noch in die Videothek gegangen. Damals dauerte es zwischen 6 und 12 Monaten (oder länger) bis ein Film als Leihvideo erschien. Das ging nicht so schnell wie heute ;)
Zurück zur Fimrezension:
Die Besetzung liest sich wie ein "Who is who". Allein die vier Hauptakteure Kevin Kline, Scott Glenn, der junge Kevin Costner (der hier seinen Bruder gibt) und Danny Glover begeistert mich als Zuschauer. Silverado ist ein Glanzstück des Western-Genres. Temporeich, witzig, kernige Typen, Action, tolle Stunts und über den ganzen 2 Std ist mir nie langweilig geworden. Das empfinde ich immer wichtig bei einem Film (egal welches Genre). Ich will unterhalten werden! Das trifft hier zu.
Ein klassischer Stoff, modern verpackt. Unglaublich das der Film inzwischen auch schon wieder 25 Jahre auf dem Buckel hat. Vor allem hat der Streifen für mich einen hohen 'Wiederanschauungswert'. Soll bedeuten, das ich ihn mir gern wieder ansehen würde. Trifft auch nicht auf jeden Film zu den ich kenne :)