slangbanger! - Kommentare
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Alle Kommentare von slangbanger!
Tobe Hooper hat mir mit seinen Filmen schon ein paar richtig denkwürdige, unvergessliche Abende geschenkt. Auch für jeden Film von ihm, den ich nicht mochte, war ich trotzdem dankbar, dass er ihn gemacht hat. Das ist wirklich seltsam, aber Hooper habe ich irgendwie alles abgekauft, weil er immer so liebevoll und voller Elan ans Werk ging. Das Remake "Toolbox Murders" zum Beispiel; die grottige Stephen King-Verfilmung "The Mangler" oder der äußerst trashige "Lifeforce". Das Herzblut in den Filmen ist nicht zu übersehen, auch wenn sie am Ende dann doch versagten. Für mich überwiegen jedoch eindeutig die guten Werke in seiner Filmografie. Über "Texas Chain Saw Massacre" braucht man nicht mehr reden, das ist ganz klar der verstörendste und zeitgleich beste Horrorfilm auf Erden. Aber auch seine nicht minder großartige Fortsetzung sollte man nicht außer Acht lassen, ebenso wie der sehr interessante King-Klassiker "Salems Lot", den er als TV-Miniserie drehte. Wenn man sich "Eaten Alive" oder "Invasion from Mars" zu Gemüte führt, wird man erkennen, dass Hooper durchaus trashig sein kann, aber trotzdem hatte ich immer großes Vergnügen mit seinen Werken. Die "Poltergeist"-Debatte interessiert mich nicht mehr, zumal ich einfach nicht glaube, dass er mit so wenig Input wie behauptet auf den Film einwirkte. In meinen Augen ist es am Ende sein Film und nicht Spielbergs. Ich hätte mich in der Zukunft sehr über eine Fortsetzung seiner Texas-Filme gefreut, weil ich weiß, dass er den ganzen Amateuren mal gezeigt hätte, wie man diese Filme genau angeht. Aber das sind Wunschträume! Danke, Tobe Hooper!
Erstmal meinen Like vergeben, dann den Text gelesen. Wenn deusfantasy Lobkärtchen verteilt oder eine kleine Ode für seine Lieblingsfilme kreiert, dann ist das immer und ausnahmslos schön formuliert. Freut mich, dass es diesmal den wunderbaren Chaplin und zudem noch einen Film getroffen hat, den ich schon seit knapp fünf Jahren vor mir herschiebe. Auch ich möchte mir das Spektakel für den Schluss aufheben. Wenn das Rampenlicht ein letztes Mal für Charles Chaplin aufleuchtet.
Bedaurlicherweise nutzt "The Boy" nicht sein ganzes Potenzial - nämlich das gruselige Anwesen Heelshire. Was als atmosphärisches und dichtes Schauerspiel zwischen diesen Gänsehaut bringenden Wänden beginnt, entpuppt sich (im wahrsten Sinne des Wortes) als einfach trashiger und vor allem öder Langweiler, der sich am Ende als völlig blödes Spektakel ohne Logik und Verstand noch vor dem rhinalen Cortex verabschiedet. Man kann nur hoffen das Haus dient nochmal für einen besseren Film als Kulisse.
Ich glaube, Wolfgang Petersens Opus Magnum (diesmal in ungeschnittener 308-minütigen Fassung) hat mein Interesse am deutschen Film wieder geweckt. Doch vermutlich geht es (zumindest in diesem Genre) nicht viel besser als hier. Wenn Petersen den großartigen Jost Vacano durch den klaustrophobischen Gang im Boot schickt, immer den gehetzten Seemännern hinterher, dann sieht das besser als Hollywood aus. Großartige Schauspieler holen alles raus was geht; allen voran eine unvergessliche Performance von Martin Semmelrogge. Begeisternde Momente in diesem spannungsgeladenen, klaustrophobischen und vielleicht besten deutschen (Kriegs-)Film aller Zeiten.
Ohne großes Zögern bin ich auf den Hype-Train zu "Dunkirk" im Vorfeld aufgesprungen. Seit Monaten bin ich so hyped, dass meine Erwartungen ins Unermessliche gestiegen sind. Und was ich am Ende bekam war ein: "Joar, sehenswert". Der neueste Film vom (lt. Moviepilot) besten Regisseur aller Zeiten ist großartig bebildert und lässt deswegen so manchen Cineasten im Kinosessel dahinschmelzen. Die Kamerafahrten ins Wasser, der Crew hinterher, sind so bedrückend und nervenzerreissend, wie auch zugleich meisterlich inszeniert. Der Handlungsstrang um den anbetungswürdigen Mark Rylance ist wohl am Interessantesten und auch die Soundkulisse macht ordentlich was her. Nolan braucht man das Handwerk nicht mehr zu erklären, so viel ist eigentlich sicher. Jedoch war ich auch hier nicht maximal überzeugt. Vielleicht ist das auch Jammern auf hohem Niveau und mit Sicherheit trugen meine voreilige Hype-Dosierung und meine hochgeschraubten Erwartungen auch maßgeblich dazu bei, dass mich das Gesamtpaket nicht vollends zufrieden stimmen konnte, aber da fehlte mir schon so einiges bzw. war mir manches zu viel. Eigentlich möchte ich auf diesen mitterweile langweiligen Bashing-Train (ja, ich mag Züge) in Richtung Hans Zimmer nicht aufspringen, aber das war schon derbe penetrant. Mir ist klar, dass Zimmer den Zuschauer unter Stress setzen möchte, aber doch nicht mit solch einem eintönigen, sich immer wiederholenden Gedudel. Zu oft kam es mir vor als müsste Zimmer einspringen, weil er Nolan nicht zutraut alleine Spannung ins Spiel zu treiben. Ein fürchterlicher Soundtrack. Auch den Pathos am Ende hätte sich Nolan einfach sparen können. Der war im Hinblick der vorherigen 90 Minuten schlichtweg unpassend. Nichtsdestotrotz hat "Dunkirk" nicht wenige großartige Momente in diesen knappen 105 Minuten. Als die ersten Bomben auf die Strandküste fallen (übrigens noch ohne große Trommelvergewaltigung), sieht das schon wahrlich beeindruckend aus.
Eine durchgeknallte Selbstjustiz-Odysee zweier irrwitzig skurriler Gestalten, die die Welt ein Stückchen verbessern wollen. Trotz kreativer (nicht innovativer) Grundidee, fühlt sich das Regiedebüt von Saulnier-Liebling Macon Blair teilweise etwas lahmarschig an. Komischerweise sind dann die bizarrsten Momente viel zu schnell und lieblos abgehandelt. Blair hat sich hier vermutlich für sein blutiges Gipfeltreffen der Brutalitäten ein bisschen was von Jeremy Saulnier abgeschaut. Das ist auch absolut keine Schande. Immerhin ist der Neuling aus dem Hause Netflix kein komplettes Desaster, sondern lediglich ein nicht ganz ausgereifter Film. Ein paar schöne Momente lassen sich allerdings doch finden (Stichwort: Bus und Polizeigespräch)."I don't feel at home in this world anymore" ist schnell erzählt und seine Message bleibt trotz der Twists und kleinen Überraschungen leider auch nicht mehr als oberflächlich. Elijah Wood passt die Rolle des verpeilten, liebenswerten Vorort-Rednecks inklusive Nunchaku und Ninjastern wie maßgeschneidert.
Seit ich hier bei Moviepilot angemeldet bin, steht dieser bezaubernde Film auf meiner Lieblingsfilmliste. Und doch hab ich mich nie getraut etwas konkreteres darüber zu sagen. Warum steht er eigentlich genau da? Ang Lee hat doch weitaus bessere Filme gedreht und seinen Stil schon längst perfektioniert. Es ist wohl auch einfach schwer das jemandem zu beschreiben. Das Gefühl zu übermitteln, dass mich übermannt, das Glück, dass in die Adern gepumpt wird und mein Herz höher schlagen lässt, wenn eine andere Person das nicht exakt genauso empfindet wie ich. So ist das eben mit persönlichen Lieblingsfilmen. "Taking Woodstock" ist für mich ein ganz besonderer Film. Ob es daran liegt, dass ich ihn immer wieder geschaut habe, wenn ich mich in eine neue Beziehung begab? Weil ich ihn jeder meiner bisherigen Beziehungspartnerinnen gezeigt habe, um festzustellen, ob sie genau so denken und fühlen wie ich, wenn ich diesen Film schaue? Vielleicht. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass "Taking Woodstock" für mich der perfekte Sommerfilm ist, weil er ein ganz besonderes Feeling transportiert und übermittelt, welches ich gerne in seinem ganzen Ausmaß erlebt hätte. Vielleicht interessiert mich aber das ganze Drumherum auch gar nicht, ob im Film oder vom eigentlichen namensgebenden Musik-Festival. Vielleicht berührt mich nämlich einfach nur Elliots Geschichte. Sein erst unscheinbares, gewöhnliches Leben in dieser ländlichen Idylle, die auf einmal zu einem Ort eines ausufernden, emotionalgeladenen, wunderbaren Spektakels verkommt. Das Aufeinandertreffen dieser sorgenfreien und sorgenvollen Gestalten. Vielleicht ist es nur diese relaxte Art mit der Ang Lee an diesen Film ging. Knapp 4 Jahre (im Sommer versteht sich) ist die letzte Sichtung her. Und doch trage ich dieses Gefühl, welches ich beim Schauen dieses Filmes jedesmal verspürte mit mir herum, nur wenn ich an ihn denke. Vielleicht hat mich "Taking Woodstock" aber auch einfach nur jedes Mal in der richtigen Stimmung erwischt. Vielleicht...
Mir persönlich ist die Laufzeit der Filme fast schnurz. Nur für Epos-Längen von über 3 Stunden brauche ich kurze Vorbereitung. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass dieser "Kürze mit Würze"-Spruch gar nicht so weit hergeholt ist. Der Sänger von" Dream Theater" sagte damals, es sei wesentlich leichter einen Song zu gestalten, der über 10 Minuten Spiellänge besitzt, als alle Ideen und Konzepte in einen 3 minütigen Song zu pressen. Bei einer längeren Laufzeit kann man sich relaxt raussuchen wo man dies alles platziert, während man bei einem 3 Minuten Song doch mehr gefordert ist und ein wenig komprimieren muss. Ich glaube, bei vielen Filmen verhält es sich genauso. Damit möchte ich natürlich nicht sagen, dass alle Regisseure von Filmen mit ausgedehnter Laufzeit es sich jetzt leicht machen. Das wäre natürlich Quatsch und wurde ja seit Anbeginn der Filmzeit schon öfters als Gegenteil bewiesen ("The Godfather", "Ben Hur" oder alle David Lean-Filme). Dennoch muss ich sagen, dass ich sogar ein kleines bisschen mehr beeinruckt bin, wenn ein Regisseur die Laufzeit etwas geringer hält und dafür alles schafft mit reinzupacken was wichtig ist. Wenn das Werk dann am Ende nicht überladen aussieht, dann ist mir eine kürzere Laufzeit schon mal lieber. Aber wie gesagt, das ist "Meckern" auf höchstem Niveau. Auf jeden Fall freue ich mich nun umso mehr auf "Dunkirk", weil ich weiß, wenn Nolan wieder Mist bauen sollte (was ich diesmal kaum glauben kann), dann muss ich nicht so lange auf die Folterbank. Und wie gesagt: Am Ende sollte jeder Regisseur selbst wissen wie viel Spielminuten er braucht um alles mit reinzupacken was dem Zuschauer transportiert werden soll.
Edit:
Kann es immer noch nicht fassen, dass ich mich so auf einen Nolan-Film freue...
Das ist einer der ungewöhnlichsten Filme aller Zeiten. Der japanische Regisseur Yasujiro Ozu inszeniert das Aufeinandertreffen verschiedener Generationen zu 90% mit Shot Reverse Shots und sehr niedriger Kameraperspektive, was anfänglich noch äußerst konfus wirkt, sich aber im weiteren Verlauf zum vergnüglichen Augenschmaus entfaltet. Darauf muss man sich einfach einlassen. Die Kamera steht - bis auf ganze 2 Kamerafahrten - im ganzen Film vollkommen still. Von der namensgebenden Stadt Tokyo sieht man im Film nicht viel, was nicht weiter schlimm ist, sobald klar wird, dass die Menschen in diesem Werk die einzig wichtigsten Objekte sind. Aus einer Untersicht heraus wird in die Gänge und Räume der japanischen Anwesen fotografiert, in denen sich die Protagonisten bewegen. Immer ist ein Mensch im Bild zu sehen. Mit Close Ups und den erwähnten Shot Reverse Shots wurden Aufnahmen von Gesichtern gemacht, auf denen sich aufgesetzte, teils übertriebene Mimiken und Lächeln zeichnen. Die Übertriebenheit dieser Szenen ist insofern wichtig, da die Masquerade, das was einem aufhält tiefer ins Innere der einzelnen Personen zu blicken, im Laufe des Films immer wieder kurz fällt und somit wie ein Hurricane in die Szenerie hereinbricht. Wenn beispielsweise Großmutter Tomi sich laut Gedanken macht, wo es mit ihrem Leben hingehen soll, wenn sie alt und schwach ist oder im letzten Gespräch von Noriko und Kyoko, dann wird es emotional und berührend wie nie zuvor. In diesen wenigen, kurzen Momenten. Somit hält sich "Tokyo monogatari" inhaltlich und visuell die Waage. Unter Kritikern wird dieses Spätwerk von Yasujiro Ozu oftmals als der beste Film aller Zeiten bezeichnet. Dafür halte ich ihn nicht, aber ich bin mehr als dankbar, dass Ozu diesen Film gemacht und somit auch viele weitere kleine und große Filmemacher inspiriert hat. Das Teil ist auf jeden Fall eine Zweitsichtung wert.
Das ist quasi die Mutter der Unterhaltungsfilme. "Mutiny on the Bounty" aus dem Jahr 1935 gönnt sich keinerlei Ruhepausen und ist durchweg unterhaltsam. Die meiste Zeit über sorgen jedoch die Schikanen und Launen des William Bligh (Charles Laughton) für die absolute Non-Stop Unterhaltung. In diesem epochalen Abenteuerfilm passiert einfach so viel. Langeweile ist hier völlig ausgeschlossen...
Ach du meine Güte. Das ist ja mal ein unfassbar mies geschnittener Trailer.
Ich konnte ja im Voraus ganz gut erahnen, dass mich hier nichts Umwerfendes erwarten würde, aber gegen einen gemütlichen Besuch im heimischen Kino habe ich selten bis nie etwas einzuwenden. In seiner recht knappen Laufzeit von ca. 105 Minuten macht das Reboot "Die Mumie" von Regisseur Alex Kurtzman allerdings so ziemlich alles falsch was möglich ist. Das ist Hollywood-Trash der schlimmsten Sorte, mit Dialogen aus der "Wie gestalte ich einen B-Movie"-Anleitung. Gleich zu Beginn, als das Universal Logo seine Runde um den Globus dreht, sehen wir endlich mal die andere Seite der Kugel und siehe da: direkt stellt sich Freude ein. "Dark Universe" steht da und als alter Filmkenner weiß man Bescheid - das ist verheißungsvoll. Spätestens bei der ersten Schießerei jedoch ist man schon gut informiert wo die Reise hingeht. Den Humor der ersten Remake-Reihe quasi eins zu eins kopieren? Kann man machen. Funktioniert nur so gar nicht mehr. Hier ist gar nichts "Dark". Und auch ein Tom Cruise kann aus der Misere nicht mehr raushelfen, denn dieser passt sich mal schön dem Ton des Films an. Unlogik, Humorlosigkeit und offensichtliche Drehbuch-Schwächen, machen diesen Beginn des neuen "Dark Universe"-Franchise zu einem wahren Trashfest der Marke Hollywood. Und ich muss wohl nicht mehr erwähnen von welcher Sorte. Oben steht's. Der Schlimmsten.
Natürlich bekommt man genau das serviert, was in den vorherigen Teilen der Reihe schon komplett (tot-)behandelt wurde. "Dead Men Tell No Tales", der fünfte Teil der Piratensaga um Kajal-Pirat Jack Sparrow, bietet mal wieder nicht viel Neues. Jedoch finden sich hier die ein- oder anderen positiven Aspekte, die den Film nicht zu einem Totalausfall verkommen lassen. Die Disney-Piraten-Kulisse bietet mal wieder (wegen viel Geld und so) was für's Auge, wunderbar detailliert und stilisiert. Und Javier Bardem ist der (Alb-)Traumpirat schlechthin. Sein Schauspiel, ob in toter CGI-Hülle oder lebendig, ist einfach umwerfend und stellt damit so manch anderen Piraten (ausgenommen Geoffrey Rush) der Reihe komplett in den Schatten. Da macht es unheimlich Freude zuzusehen. Wäre da nicht dieser - immer noch - unsagbar nervige, kopfschmerzbringende Hauptdarsteller.
Am Ende musste ich dann doch geschockt feststellen wie überaus konventionell die Liste doch ist. Aber da kann man nix machen. Nur zehn Regisseure aufzählen zu dürfen ist ja auch schon ein bisschen fies. Ich hätte wohl noch eine Weile so weiter machen können. Da man sich auf eine kleinere Auswahl beschränken sollte, tauchen in meiner Liste der großartige Tim Burton oder die geschätzten Herren Kubrick und Herzog leider nicht auf, obwohl ich sie natürlich zum Kader dazuzähle. Auch Jonathan Glazer und JC Chandor sind mir sehr ans Herz gewachsen, aber mussten leider Platz für die -überwiegend- alten Hasen machen. Naja, beim nächsten Mal dann. Ohje, Jim Jarmusch fehlt ja auch. Und Akira Kurosawa. Und Romero. Und Haneke. Und...
http://www.moviepilot.de/liste/klappe-und-action-meine-top-10-auf-dem-regiestuhl-slangbanger
Oh, ich wusste nicht, dass er schon 77 Jahre auf dem Rücken hatte. In "Tusk" hätte ich ihn auf knapp 60 Jahre geschätzt. Keine schöne Nachricht. In "Red State" mimt er den visionären Fascho-Pastor so grandios over the top. Konnte mich an der Performance gar nicht satt genug sehen. Gute Reise, Mr. Parks.
Blake Edwards hat nur für OPERATION PETTICOAT schon mein Herz verdient. Ein großartiger Film. Ich erinnere mich an Tage, da rotierte der Film morgens noch beim Aufstehen im DVD-Player. Da hab ich mir wirklich mein Zwerchfell dran verletzt. Situationskomik war in meinen Augen niemals mehr lustiger als hier. Außer vielleicht noch in - im selben Jahr erschienenen - SOME LIKE IT HOT. "We sunk a truck!"
Ich habe mir auch mal die Zeit genommen und ein bisschen was geschrieben.
http://www.moviepilot.de/news/7-fragen-die-mich-zuruckdenken-lassen-188446
Zur Info: Mir ist bewusst, dass das Headerbild eine Szene aus einem 80er-Jahre Film zeigt. Ich dachte das passt trotzdem so schön. Zeitreisen und so. :-)
Wegen solchen Texten bin ich hier. ♥
Da hab ich doch weniger erwartet, als mir dann tatsächlich geboten wurde. "Life" ist vielleicht kein herausragendes Werk, aber zumindest ein ganz ordentlicher und fieser Genrefilm. Regisseur Espinosa spielt unentwegt mit Spannungs- und Schockmomenten und versucht rigoros keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das gelingt an so einigen Stellen im Film ganz gut, gegen Ende wird es sogar richtig aufbrausend bis haarsträubend. Die Darsteller sind allerdings, bis auf ein oder zwei Ausnahmen recht schablonenhaft, was "Life" im Gesamtpaket doch etwas abwertet. Nichtsdestotrotz bleibt aber (leider) zu sagen, dass es im aktuellen Mainstream-Kino wohl zurzeit nichts besseres zu sehen gibt.
Es gibt überschaubar wenige (noch lebende) Regisseure, denen ich im Vorfeld schon blind vertraue und von denen ich jeden Beitrag sabbernd und dankend entgegennehme. PT Anderson ist einer dieser besonderen Kandidaten und etwas länger schon ist das auch Jim Jarmusch. Nach einem ausgezeichneten "Only Lovers Left Alive" nun also "Paterson". Hier schaltet Jarmusch sogar nochmal einen Gang runter und inszeniert in melancholischer Gelassenheit und Ruhe eine ordentlich schöne Liebesgeschichte; im Fokus die Liebe zur Lebensgefährtin und/oder zur Poesie, da ist einfach beides drin. "Paterson" ist auf poetischer Ebene aber gar nicht aufdringlich, sondern im Gegenteil herrlich erfrischend. Wenn Jarmuschs Person nicht schon genug Sympathie versprüht, legen seine Filme noch eine große Schippe davon drauf. Sein neuestes Werk ist melancholisch, unaufdringlich, beruhigend, authentisch. Wie auch im Film behandelt - eben reine Poesie. Und sein komplettes Euvre ist in sich einfach rund. Jim Jarmusch, du Schlingel mit gutem Musikgeschmack, du hast mein Herz schon lange erobert.
Gleich zu Beginn sehen wir dem Protagonisten beim Erleiden eines tödlichen Herzinfarktes, in einem kühlen und sterilen Bürozimmer zu. Und genau das ist Gore Verbinskis neuer Spa-Erguss mit Ekelfaktor - ein zweieinhalb-stündiger Herzinfarkt. Vom sterilen Büro, geht es in eine sterile Schweiz (so noch nie gesehen), dort geht es in eine sterile Klinik, von der Klinik aus geht es auch mal in eine sterile Bar. Alles strotzt nur so vor Sterilität. Kein Platz für kleine Details. Die Bilder müssen stimmen. Wird mit der Kamera auf einen sterilen Gang gehalten, dann müssen die Handtücher glatt und feinsäuberlich zusammengerollt auf einem Silbertablett glänzen, links davon die Milch stehen in ihrer weißen Pracht. Alles ist akkurat, wie mit dem Lineal gemessen und zurechtgerückt. Ob genau das Gore Verbinskis Beabsichtigung war, sollte man nicht anzweifeln, aber das sieht - sorry! - einfach nicht schön aus. Es langweilt eigentlich nur. Eine zähe, sterile Kulisse, in der man nur mal kurz geweckt wird, wenn ein Zahn in brutaler BRAZIL-Manier gebohrt wird. Klaustrophobische Bilder in wassergefüllten Tanks und engen Röhren sollen ein beklemmendes Gefühl im Zuschauer auslösen. Das machen sie auch. Jedoch wirkt das auf 150 Minuten Laufzeit gestreckt sehr anstrengend, langatmig und überfordernd. Als Fantasy-Spektakel vielleicht noch akzeptabel, aber als Horrofilm völlig untauglich.
Jenny, du hast den falschen Adam Horovitz verlinkt. Es sei denn King Ad-Rock hat neuerdings ein bisschen zugelegt.
Abgesehen davon freue ich mich wieder sehr über ein Festival-Tagebuch von Dir. Danke für's berichten!
"Brokeback Mountain" und "The Ice Storm" sind seine zwei Besten, aber "Taking Woodstock" einfach mein Liebster. Abgesehen davon kann man sich ohne Bedenken über wirklich jeden einzelnen Ang Lee-Film freuen, da er wenig bis gar nichts falsch macht, auch die Auswahl seiner Projekte lässt auf einen äußerst kreativen und fantasievollen Geist schließen. Ein toller Mensch hinter der Kamera. Ang Lee, there's a place in my heart - especially for you!
Vor über 30 Jahren hat es Werner Herzog geschafft, dem Zuschauer Leute wie Walter Steiner oder irgendwelche Pferdefanatiker interessant zu machen, indem er sie vorzüglich in Szene setzte. Man kann sich also unschwer vorstellen, welche Gewalt auf einen zukommt, wenn er selbiges mit einem der unglaublichsten Phänomene (Vulkane) unseres Planeten anstellt...
Nicolas Winding Refns "Bronson" hat ein ganz markantes Problem. Nämlich seine Hauptfigur, deren reale Vorlage - Michael Gordon Peterson - ungefähr so interessant wie ein Sack Reis ist. Tom Hardys Acting ist dabei überhaupt kein Hindernis, er spielt sich mal wieder förmlich die Seele aus dem Leib und mimt den geisteskranken Häftling Charlie Bronson außerordentlich gut, in Anbetracht der Tatsache, dass der Film nur lose auf Bronsons bis dato verrichteten Geschichte beruht. Aber eben genau an dieser Geschichte des realen Vorbildes erkrankt der Film vehement. Sie ist uninteresannt, eben banal und eigentlich keine Beachtung wert. Ein solide gedrehter Film über einen plumpen, geisteskranken Mann, der bisher noch nicht mal eine Message hatte, die sein dummes Handeln ansatzweise erklären könnte.