Soulja - Kommentare
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Alle Kommentare von Soulja
...für einen 2016er-Tatort war "Im gelobten Land" ja sogar mal spannend. Dieser für einen Krimi nicht komplett unwichtige Aspekt war ansonsten im ersten Tatort-Halbjahr ja böse Mangelware. Dafür gibt's dann einen Extrapunkt, den dieser Tatort bei der kleineren oberflächlichen Haudrauf-Orgie, auch gebrauchen kann. Brauchbare Unterhaltung mit angedeutedem Tiefgang. Stuttgart hat weiterhin meine Sympathien, kann aber - wie merhfach bewiesen - auch einfach mehr und vor allem vielschichtiger.
Brauchbarer Fall aus Norddeutschland. Falke liefert wieder ab und die neue Kollegin wird hoffentlich noch sehenswerter. Spannung, nicht die ganz großen Klischees und das Gefühl eines runden Tatorts. Kann man so machen, auch wenn man nicht ins obere Regal greift damit.
Die künstlich erzeugte Spannung will nie einsetzen und die Auflösung ist lahm. Der Weg dahin wirkt zum Teil völlig aufgeblasen und was hat die FIFA damit eigentlich zu tun? Langsam reicht es mit der Großspurigkeit aus der Schweiz.
Tatort versucht's mit Zeitgeist und ich sehe viele kopfschüttelnde Stammkunden in deutschen Wohnzimmern sitzen. Sympathisch Duo/Trio mit einem Fall, der mich so manches Mal die Stirn runzeln lässt, aber insgesamt einen brauchbaren Tatort-auftakt abgibt. Da geht noch was, Dresden.
Drama oder Thriller? Oder ein Drama, dass es kein Thriller geworden ist? Kleiner, knackiger Plot mit interessanten Figuren, der aber über die gesamte Spielzeit nicht so recht aus dem Quark kommt und dann plötzlich sich dem Ende zu neigt. Runde Sache, ohne komplett zu überzeugen, dennoch besser als so manch überambitionierter Genre-Kollege, der es nicht so minimalistisch angeht.
Ein Film voller Trotz, der sich um jeden Preis von der Masse absetzen will, in der Mitte sich einen ordentlichen Hänger erlaubt und ein großs Finale bietet, was durch einen schwachen Aufbau eher wie ein Miniboss statt wie ein Endgegner wikt. Auch wenn ich es phasenweise wirklich gut gefeiert habe, lässt Deadpool ordentlich ungenutztes Potential liegen. Die Rohheit wirkt nicht immer roh, sondern zum Teil einfach unvollkommen, obwohl aus erzählerischer Sicht oder plump auf den Plot bezogen. Trotzdem gute Unterhaltung und viele Szenen, die sich festgebrannt haben. Muss dann auch in der Note gewürdigt werden.
Warum hat Joe nicht den Untertitel "Südstaaten-White-Trash-Gary-ich-wäre-gern-Dein-Vater-Rache-Film" bekommen? Ist auch nicht schlechterals "die Rache ist sein". Cage macht das gut. Endlich wirkt es mal nicht aufgesetzt, was er auf die Leinwand bringt. Tye Sheridan sucht sich wie in Mud schon wieder eine zwielichtige Figur als Identifikationsfigur zum Nacheifern. Aber auch das spielt er gut. Ansonsten fragt man sich, wohin der Film will und dann ist er auch schon zu Ende. Ordentlich erzählt, schöne Bilder, gute Atmosphäre, aber greift nicht dennoch nicht nach den Sternen. Da wird zum Teil die Spielzeit etwas vergeudet.
Ganz charmanter 80ies-Thriller ohne herausragenden Spannungsbogen, dafür mit einem ordentlichen Cast. Die fehlende Dynamik kostet aber Punkte, leicht verdauliche Kost ohne größeren Nährwert.
Staffel 3 macht da weiter, wo Staffel 2 aufgehört hat. Vorhersehbare Witze und inhaltlicher Stillstand, auch wenn zwischen Folge 1 und 24 durchaus was passiert. Am Ende stehen die Mädels quasi immer noch am Anfang. Den großen Schritt machen Max und Caroline also nicht und bis auf die Tatsache, dass die Beiden näher zusammenrücken, gibt es nichts, was man aus Staffel 3 mitnehmen kann. Die Mädchen bleiben liebenswert und die Unterhaltung ist neben der Plattheit immer noch gegeben, auch wenn die gelebten Klischees durch Oleg, Earl, Han und Sophie teils einfach nerven, weil sie viel zu plump sind. Bei allen Witzen gegenüber Randgruppe und Minderheiten, zeichnet 2 Broke Girls aber auch eine Toleranz aus, die nicht jede Sitcom so offen auslebt. Durchaus ein größerer Pluspunkt.
Persönliche Probleme und Mord aus Dortmund. Die Kombinatin passt weiterhin, auch weil Faber und Bönisch sich langsam als das wahrhaftiges Dortmund-Duo herauskristalisieren und Kossik (zum Glück) und Dalay (leider) etwas zurücklassen. Kossik spielt das bockige Kind mit den verschränkten Armen nun seit 1,5 Episoden und so langsam nervt es gewaltig.
Der Fall selber beginnt gut und hat einen schönen Aufbau, am Ende will man dann Tatort-typisch etwas zu viel und verfranst sich in einer "Ja, nee, is' kla'!"-Logik. Aber auch mit einem Fall, der abbaut, bietet Dortmund weiterhin die bessere Tatort-Unterhaltung.
21 Jahre später - und fast zeitgemäßer denn je. Amerikas Mittelschicht driftet auseinander und soziale Minderheiten müssen immer noch schauen, wie sie überleben. Der amerikanische Traum wird zur Farce. Dead President zeigt episodenartig, dass der amerikanisch Traum schon in den 60er nicht für alle erreichbar waren und auch gute Bürger, so muss man Soldaten in die US-Gesellschaft wohl einordnen, für ihre Leistungen nicht immer belohnt werden. Anti-Kriegs-Film, Sozialdrama, Gesellschaftskritik. Dead Presidents will hoch hinaus und die Hughes-Brüder geschaffen es sogar, dass es gelingt. Das Schicksal der Protagonisten wirkt greifbar, die Probleme nachvollziehbar. Der Kampf um die eigene Perspektive ist das Thema des Films und hätte vielseitiger nicht dargestellt werden können. Schöner 90er-Film, der leider hier und da etwas zu Unrecht auf die finalen Szenen reduziert wird. Dead Presidents hat da mehr zu bieten und sollte für seine Gesamtheit gelobt werden. Sehenswert.
So ganz will es mir nicht gelingen, hinter die Fassade der Miss Meadows zu blicken. Das geben die 88 Minuten Spielzeit und das später doch rasche Ende auch einfach nicht her. Man kann den Film also nur so nehmen, wie er ist. Verspielt, absurd, liebenswert, aber auch gehetzt und zum Teil oberflächlich. Katie Holmes trägt diesen Film mit Leichtigkeit und gibt auf charmante Art und Weise die Dextra Poppins. Auch wenn man Hintergründe andeutet, so wirkt die Brutalität Miss Meadows' nicht immer authentisch. Es bleibt ein unterhaltsamer Nischenfilm für Zwischendurch mit einer Katie Holmes, die sich so hoffentlich für "Größeres" bewirbt.
... und in der nächsten Folge von "Verbotene Liebe": Schnackseln die Bibi und der Moritz doch noch? Und der Gewinner von "Sing Your Song" berichtet von seiner ersten auto-erotischen Erfahrung. Ah geh, so a Schmarrn!
Kaum passt man die Rolle Stellbrinks etwas an, wird der gesamte Tatort viel erträglicher. Aus dem Suppenkasper wird ein halbwegs ernstzunehmender Kommisar. Weniger Überzeichnung, mehr Klarheit steht dem Saarbrücken-Tatort ganz gut. Der Fall ließ mich dagegen zwar überwiegend ratlos zurück, aber das nicht aufgrund seiner Komplexität. Die Gehörlosen-Thematik wurde aber meines Erachtens und als Nicht-Betroffener ganz würdig wiedergegeben. Das gelingt ja auch nicht immer. Solide Kost, aber nicht mehr.
Aus dem anfänglichen „Was soll das denn bloß?“ wurde relativ schnell ein „Jawoll! Wie geht’s weiter?“ Wirkt es zunächst teilweise etwas unlogisch und unglaubwürdig, löst sich dieses Puzzle mit jeder weiteren Folge und gewinnt somit an meiner persönlichen Nachvollziehbarkeit. Der Aufbau ist spannend und interessant gemacht und Staffel 1 eignet sich wunderbar zum „durchsuchten“. Die Charaktere werden nach und nach beleuchtet und man hat recht schnell einen Eindruck vom Kern der Nebendarsteller. So ist die Rolle der Debra Morgan und das Schauspiel von Jennifer Carpenter definitiv ein Grund, diese Serie zu schauen. Schauplätze, Geschichten und Erzählweiser sind überaus stimmig. Gelungener Auftakt, der Bock auf mehr macht.
Während die Tatort-Landschaft zuletzt viel zu selten überzeugen konnte, hat die Vorfreude auf die von Meuffels-Polizeiruf-Folgen zum Glück eigentlich immer seine Berechtigung. So auch dieses Mal. Die übliche Krimi-Reihenfolge wurde umgekehrt und so versucht ausnahmsweise mal der Täter, überzeugend gespielt von Karl Markovics, den Kommissar von seiner Schuld zu überzeugen. Auch wenn mich erste Zweifel packen, wie spannend sowas sein kann, lässt man sich schnell auf dieses Konzept ein. Der verurteilte Täter hatte sich jüngst im Gefängnis umgebracht, das rief nun den wahren Täter auf dem Plan, der endlich Buße tun wollte, nachdem die Ermittlungen damals komplett an ihm vorbeigeführt worden sind.
Von Meuffels fremdelt zunächst mit seinem selbsterklärten Täter, mit desinteressierter Arroganz schickt er ihm zu Psychopaten. Erst recht als dieser im strömenden Regen eine Faltkarte auf den Bürgersteig ausbreitet, um zu erklären, wo er das Opfer vergraben hat. Ein leichtes Entgegekommen, um Ruhe zu haben. Das Zusammenspiel von Täter und Kommissar wächst mit jeder Spielminute. Aus dem Vorwurf, Details zu verwursten, die der Presse und Öffentlichkeit bekannt sind, wachsen Zweifel, dass man damals genug getan hat, um den Tathergang würdig zu ermitteln. Es werden alte Videos gesicht und damalige Zeugen befragt.
Von Zweifeln geplagt schwenkt von Meuffels‘ anfängliche Arroganz in nahezu fürsorgliche Besorgnis um. Er möchte dem Täter helfen, dass seine subjektive Wahrheit auch zur objektiven Wahrheit werden kann. Die Erzählform tut dabei ihr Übriges. Mit jedem neuen Detail werden die Rückblenden angepasst, sodass die Wahrheit immer ein Stück anders aussieht. Alles abhängig von Baumann und seinem kranken Verstand. Nach und nach ergeben sich neue Details. Wenn man denkt, dass der Tathergang klar ist, kommt der (Mini)-Twist. Kein leichtes Unterfangen für einen Plot, wo der Täter den Kommissar überzeugen muss, aber es gelingt spielerisch und spannend.
Brandt schafft es aus der anfänglich eindimensionalen Ablehnung authentisch seine Selbstzweifel zu vermitteln, dabei immer im Hinterkopf, dass er damals im Verfahren beteiligt und durch mögliche Unachtsamkeiten in der Ermittlung für den Suizid des scheinbar zu Unrecht verurteilten Haffling war.
Am Ende seiner Ermittlungen steht der Kommissar wieder im Regen, er erkennt einen Ort, der zu den Erzählungen von Baumann passt, mit dem Spatenstich an der vermutlichen Grabstätte endet die Reise von Meuffels und dieser überzeugende Polizeiruf.
Charmant bis belanglos. Stilvoll bis plastisch. Henry William Dalgliesh Cavill nervt mich zu Tode und für mehr als "ganz nett" reicht es nicht. Frage mich noch in Teilen, was das alles sollte, mir fehlt es wohl einfach an der inneren Einstellung zu diesem Film.
Moviepilot beschreibt ihn als "Science Fiction-Film, Actionfilm, Abenteuerfilm" und vergisst dabei seinen Kern: "Komödie". Der Marsianer ist eine (schwarze) Komödie im Science-Fiction-Look. Aber so genau möchte man den Film gar nicht einsortieren, denn die Schubladen passen alle nicht 100%ig und das macht diesen Film dann auch besonders. Zwar brauche ich diese Goodfeel-Kuschel-Parts (weltweites Public Viewing) nicht, aber der Marsianer will gar nicht hinterfragen, wie es ist, wenn man einem todesbringenden Szenario gegenübersteht, sondern will in die Hände klatschen und rufen "Packen wir es an!". Das gilt für die Crew der Hermes, die Bodencrew und für Mark Watney selber. Alle packen es und zeigen, dass man das Unmögliche (?) versuchen muss, um es zu schaffen. Da sind wir zwar wieder bei der Goodfeel-Aussage, aber die haben eben Komödien. Aus Abenteuer- und Science-Fiction-Sicht hätte ich mir mehr Selbstzweifel, eventuelle Suizid-Versuche etc. gewünscht, aber nicht mit Mark Watney, sich "Fvck you, Mars" auf die Fahnen geschrieben hat und dort oben sein eigenes Ding macht. Bös' unterhaltsam und viele gute Ideen (wenn auch z.T. adaptiert). Anders als erwartet, aber deswegen nicht weniger gut. Interessante Abwechslung im Science Fiction-Sektor.
Das kam überraschend! Schon zu Beginn konnte man ja erahnen, dass es ein spezieller Fall werden würde, aber so? Swantje Kohlhof hat diesen Tatort getragen, mit einem besseren Ermittler-Duo (Kiel?) und mit etwas weniger Harmonie-Soße am Ende, würde sich das Ganze noch runder anfühlen.
Je mehr die Leute nach den Tatorten aus Wiesbaden nach "normalen" Tatorten rufen, desto mehr finde ich wohl Gefallen an den Experimenten, die man Tukur machen lässt. Herrliche Selbstironie, schöne Referenzen und mit Tukur, Wuttke und Koch drei Darsteller, die für so eine Idee taugen. Satire statt Krimi - in einer Zeit, wo binnen zehn Tagen vier Erstaustrahlungen kommen, kann man so einen Tatort gut platzieren. Dafür also auch mal Lob und generell für diese gelungene Abwechslung in für mich extrem miese Tatort-Wochen (pendelte zwsichen 3,0 und 4,0).
PS: Danke an Strackymandias - hatte mich noch gefragt, woher mir die Filmmusik bekannt vorkam und kam partout nicht auf Birdman - auch ein schöner Aspekt dieses Tatorts.
Und irgendwann ist verzwickt doch ziemlich offensichtlich. Akzeptabler, aber nahezu undynamischer Whodunit-Plot mit einem eher uninspirierten Kölner Duo. Reiht sich grandios in die Reihe der zuletzt allesamt müden Tatort-Ausgaben.
Ich hoffe, die Macher beißen sich in den Arsch (naja, vermutlich nicht), dass sie die Chance verpasst haben, mit einem zusammengefassten Mockingjay den mit Abstand besten Teil einer Trilogie machen zu können. Mockingjay Teil 2 enthält viel Leerlauf und die Dialoge drücken kaum aus, um was Monumentales es da eigentlich geht. Fühlt sich jedenfalls nicht an wie die Änderung einer Weltordnung,.
Zwar gelingt es ja im Prinzip keine Teil der Tetralogie alleine zu stehen, Mockingjay Teil 2 schadet es aber am meisten. Brauchbare Action, aber ansonsten kratzt man oft nur an der Oberfläche. Mit einem gestrafteren Plot hätten sich einige Probleme dann sicherlich erledigt. Weiteres Übel war die 3D-Darstellung, die wirklich nur der Umsatz-Steigerung diente. Keine typischen 3D-Effekte, hat bei mir wirklich für einen kleinen Groll gesorgt. Unschönes Ende einer Film-Sage, die bei weitem nicht perfekt ist, aber mich immer unterhalten hat. Alles etwas oberflächlich und nicht immer reflektiert, aber dann macht man sich diese Gedanken eben selber, wenn der Film diese kaum bis zu selten behandeln will. Gute Filmreihe, auch wenn Mockingjay Teil 2 leider enttäuschte.
Betrachtet man die letzten Cruise-Filme, ist es keine Überraschung, dass auch MI5 unterhält und ein brauchbarer Film geworden ist.
Betrachtet man den letzten Mission: Impossible-Teil ist es schon ein größere Überraschung, dass man mit Rogue Nation endlich wieder Vieles richtig macht.
Die neuste Ausgabe des Franchises hat endlich wieder gute Action und dabei das genau richtige Augenzwinkern, welches mein Wohlbefinden braucht, um derartige Action mit gutem Gewissen konsumieren zu können. Selbstironie trifft gut choreographierte Action, die sich gefühlt etwas an Mad Max Fury Road orientiert und sich durchaus "handgemacht" anfühlt. Gute Entwicklung, die Mission: Impossible gut zu Gesicht steht. Die Story gewohnt überdreht, aber genau das fügt sich wieder ins Gesamtbild und mit Rebecca Ferguson hat man eine Nebendarstellerin gefunden, die dem Film ihren Stempel aufdrücken kann und genug Eigenes hat, um nicht im sonst gewohnten MI-Cast unterzugehen. Sicherlich auch ein Teil des Erfolgs von Rogue Nation. Gute Unterhaltung, so darf sich ein Franchise entwickeln ohne entbehrlich oder nervig zu werden (Grüße an dieser Stelle an die aufgemotzen Auto-Typen).
Wenn Spectre den Daniel Craig-Kreis schließen soll, dann wird's aber leider ein etwas ovaler Kreis. Zwar mag ich die Idee, vergange Bonds in ein großes Ganzes einzuordnen, aber der Tiefgang ist dabei doch etwas oberflächlich und Bonds Gegenspieler nicht auf Augenhöhe. Batista als Haudrauf-Feind ist nahezu unwürdig mit seiner Ein-Satz-Performance und Waltz beraubt man seiner Fähigkeiten indem man dieses wirre Nadelgerät die Arbeit machen lässt. Und diese wirre Nadelgerät auf Bond keinerlei Wirkung hat. Da kann Waltz noch so große Reden schwingen, das Gerät konterkariert es ja leider. Der große Showdown #2 kann da leider auch nichts mehr retten. Weiß gar nicht, ob mir zwischen den Bonds eine Feministen-Ader gewachsen ist, aber dass Frau Swann nach ein, zwei Tagen den Herrn Bond schon liebt und Frau Sciarra nach 5 Minuten in einem Raum mit 007 schon die Beine zittern, hat mich dann eher irritiert als vom Aufreißer Bond überzeugt. War ich nach den ersten Szenen noch euphorisch, dass Spectre eine gelungene Sache wird, gab es zwischendurch einfach zu viele Luftlöcher, die mich daran zweifeln ließen. Die Darstellung der Damen gehört in jedem Fall dazu. Die Rolle "Max Denbigh" war auch nahezu beleidigend. War es notwendig so plump darzustellen, dass man dem Herrn besser nicht trauen sollte? So wird aus einem eigentlich größeren Twist eine Erwartung und etwas viel Blöderes kann einem Bond ja fast nicht passieren.
Ist nun etwas her, dass ich Quantum Trost geschaut habe und mir fehlt der direkte Vergleich, um zu beurteiln, ob Spectre wirklich der schwächste Craig-Bond ist, aber meine MP-Bewertung drückt es jedenfalls aus. Schade - besonders, wenn das der Abschluss der Craig-Saga sein soll. Zu viele Chancen verpasst, vielleicht habe ich vom Spiel Craig/Waltz auch etwas zu viel erwartet.
Atmosphäre zum Reinbeißen. Der Weg über die Grenze nach Mexiko gehört für mich definitiv zu DEN Szenen des Filmjahres 2015. Sowas kann Villeneuve einfach. Brutal, wie Setting und Kamerfahrten dafür sorgen, dass man sich mittendrin fühlt und Beklemmungen bekommt ohne dass diese Fahrt sonderlich überhaupt sonderlich ereignisreich ist. Überragende Bildsprache. Guter Cast und viele gute Szenen, aber unter dem Strich verlier ich mit zunehmender Spieldauer das Interesse am Plot, zumal dieser sich zum Ende auch immer vereinfachter und nahe zu plump darstellt. Hätte mir mehr Vielschichtigkeit gewünscht und etwas weniger Eindimensionalität, sei es nun bei der Story oder der Darstellung der Charaktere. Emily Blunt hat sich mit ihrem Spiel aber definitiv in meine Favoritenliste gespielt. Brolin und del Toro liefern natürlich auch standesgemäß gut ab. Da war mehr drin, dennoch einer der besten Filme aus 2015.