Soulja - Kommentare

Alle Kommentare von Soulja

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    Bei der Einführung neuer Kommissare ist es sicherlich legtim, private Geschichten einzuflechten, um darzustellen, wo die Leute herkommen und warum sie sind, wie sie sind. „Das Muli“ verliert sich anfangs etwas in diesem Ansatz, um später mit etwas wirren Verflechtungen aufzutrumpfen. Weniger ist manchmal mehr und so will der neue Berliner Tatort ganz oben mitspielen, dümpelt für mich aber eher (peinlich hoch) ambitioniert im Mittelmaß.

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      Soulja 17.03.2015, 12:16 Geändert 19.03.2015, 11:24

      Creepyness Level: Lou Bloom.

      Ist ja ekelhaft, was für einen Schmierlappen der Gyllenhaal spielen kann. Brutal und für dieses Thema und die Branche absolut passend. Gyllenhaal gelingt es, Lou Bloom als dümmlich dreist grinsende Fratze der Medienwelt ein Gesicht zu verpassen, welches rücksichtsloser und widerwärtiger nicht sein könnte. Moral und Ethik gehen vor die Hunde, wenn nur der Profit zählt. Überragendes Schauspiel in einem nicht immer überragenden Film. Aber Nightcrawler schockiert, unterhält und regt zum Nachdenken an - viel mehr kann nicht gewollt gewesen sein. Schönes Ding!

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      • 8

        Gesneaked.

        Als sich andeutete, dass es wohl eine RomCom in der Sneak werden würde, war ich schon etwas verbittert und nur noch gespannt darauf, ob Harry den Potter los wird und wie schmalzig das Ende wird. Ohne zu spoilern: enttäuscht wurde ich da jedenfalls nicht.

        Dass Frau Kazan nun sechs Jahre älter als der Herr Radcliffe ist, war gerade mein persönlicher Mindfvck. Denn Frau Kazan könnte wohl auch überzeugend eine 16jährige spielen.

        Was neben kitschigen Geschichten ist das Wichtigste in RomComs? Richtig, das turtelnde Pärchen und das ist durchaus gut besetzt mit den o.g. Personen. Und ich habe jedenfalls nie Hermine und Harry vor mir gesehen und das dürfte schon für den Film und die Darsteller sprechen. Radcliffe will sich freischwimmen und mit solchen Rollen dürfte es nach und nach gut gelingen.

        Süß. Putzig. Knuffig.

        Attribute, mit denen ich selten einen Film beschreibe, aber auf „What If“ passt er ziemlich gut. Man möchte den Film in die Wange kneifen bis es schmerzt. Nicht weil er bis ins letzte Detail perfekt ist, sondern weil er für sein Genre eine bis zur Schlussviertelstunde runde Sache darstellt, die einfach passt. Der angedeutete Surrealismus hätte hingegen noch etwas vertieft werden können. Tagträume, Einbildungen, was auch immer, denn „What if“ ist verträumt. Als wären Taten im Leben ohne Konsequenzen stolpern die Charaktere von Szene zu Szene und landen im unvermeidlichen großen Finale. Typischer Aufbau, aber dennoch ein charmanter Weg dahin.

        Für den ganz großen Wurf fehlen dennoch ein paar Prozentpunkte, auch wenn man mit Toronto eine interessante Stadt gefunden hat und auch die Nebendarsteller absolut würdig sind. Etwas mehr Tiefe in der Gefühlswelt hätte es schon sein dürfen, denn Chantry schleppt immerhin eine 5-jährige Beziehung mit sich herum. Und auch Wallace wird ja sicherlich mehr Erfahrungen gemacht haben als die 1-2, die geschildert werden. Da kratzt man leider nur an der Oberfläche, aber so bleibt er zugänglich und kurzweilig.

        Hätte ich mir ansonsten wohl nie angeguckt, aber dafür gibt’s ja die Sneak.

        PS: Endlich kann man sich mal nicht entscheiden, ob man den englischen oder deutschen Titel blöder findet. Auch mal was Neues.

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        • 6
          über Martyrs

          Als bekennender Skeptiker von Horrorfilmen tue ich mich per se mit dem Genre nun schon schwer genug, um überhaupt einen Film, der dem Genre teilweise entspringt, annähernd unvoreingenommen gegenüberzutreten. Bei Martyrs gelingt dies (ausgesprochen) gut, da der Film eben mehr Psychothriller als Horrorfilm ist. Wobei die Horror-Aspekte durchaus zu überzeugen wissen. Muss aber zugeben, dass ich beim Dialog am Frühstückstisch der Familie alle meine Klischées des Genres bestätigt sah. Aufgesetzter und plastischer geht’s ja kaum, allen voran die Rolle der Tochter des Hauses. Wenn man diesen nervigen Zwischenpart überstanden hat, ist man schon mittendrin im Film. Es folgen die typischen Logiklücken, aber auch eine Atmosphäre, die einen manches Mal plötzlich mit im Haus sitzen lässt. Der Plot ist durchaus interessant, wenn auch die wortkargen Szene zum Ende des Films mich wirklich gestört haben. „Torture Porns“ werden also auch nicht mein Genre und ich weiß nicht, ob es die Deutlichkeit brauchte, um diesen Prozess so darzustellen. Brutal, intensiv, kurzweilig – für einen Psycho/Horrorthriller nicht die schlechteste Beschreibung.

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          • 6

            Wieder eine solide Nummer aus Bremen, die durch gute Nebendarsteller überzeugen kann. Die Story wirkt mit fortnehmender Spieldauer aber leider immer überladener. Fehlte ja nur noch, dass Lürsen als Kind entführt wurde. Dennoch ein Tatort der besseren Sorte, wenn auch kein Überflieger, da etwas überambitioniert, aber Bremen hat zuletzt den Dreh raus, so auch hier.

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              Soulja 14.03.2015, 20:01 Geändert 10.04.2015, 13:22

              Atmosphärisch fühlt sich Whiplash unfassbar rund an. Dafür sorgen die guten Hauptdarsteller, die gute Auswahl der gefühlten 4-5 Drehorte und eben die Musik. Das passt alles sehr gut zusammen, aber dennoch weiß Whiplash eben nur zu gefallen, ohne zu überzeugen. Der Plot ist vorhersehbar und so linear, dass ich da zumindest etwas enttäuscht war. [Spoileresk geht's weiter] Die Aussage vom Film wage ich auch zu hinterfragen, wobei man sich nun entscheiden darf, ob Ehrgeiz oder Drill zum Erfolg führen. Immerhin diese Wahl lässt einem der Film, aber viel inhaltliche Tiefe bietet der Plot auch nicht. Aber das Schauspiel von Simmons und Teller sorgen dennoch dafür, dass ich mich Whiplash immer etwas verbinden werde: die Intensität. Nicht unbedingt immer positiv behaftet, aber absolut überzeugend gespielt. Handwerklich gut gemacht, aber doch mit Schönheitsfehlern.

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              • 4

                Eisner und Fellner waren ja ausnahmsweise mal zu ertragen, aber der Fall wirkte zu bemüht und das Gegenteil von "gut gemacht" bleibt "gut gewollt. Die historische Herleitung ist ja im Prinzip ok, aber dann verliert sich dieser Tatort in unvollendeten Gedanken und schafft den Spagat zwischen "Tatort von der Stange" und "Experiment" nicht. Der Antrieb, etwas anders zu machen, gilt anzuerkennen, aber manchmal ist grundsolide besser so ein Ergebnis.

                • 6

                  Der Fall zeigte gut, warum gerade der eigenwillige Aljinovic die Tatort-Reihe bereichert. Seinen Abschied bedauere ich wirklich. Gewagter Plot für den Sendeplatz am Sonntagabend. Schöne Twists, interessante Personen. Verschenkt viel Potential, indem er phasenweise die Tiefe vermissen lässt, aber würde das Experiment dennoch als gelungen bezeichnen.

                  • 7
                    über Warrior

                    Warrior weiß zu gefallen, ohne zu überzeugen. Wenn mir jemand vor den Plot skizziert hätte, wäre wohl "konstruierter Mist!" aus mir heraus geplatzt. Denn das ist der Plot leider. Die Action im Octagon ist gut, die Familiengeschichte drumherum das notwendige Übel, wenn es ein Drama werden soll. Die Schauspieler erfüllen die Rollen mit ansprechendem Leben, aber das alles bleibt hinter dem Plot zurück.

                    Ob nun Deserteur oder Kriegsheld? Es spielte im Prinzip kaum eine Rolle und ist damit etwas sinngebend für die Geschichte in diesem Film.

                    Die Atmosphäre ist bis auf ein, zwei Ausnahmen sehr dicht und gibt dem Film eine Tiefe, die die zu konstruierte Handlung dem Film verwehrt.

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                    • 7

                      Von Minute 1 an will dieser Tatort "Tschüss, Joachim Król" sagen. Man verlässt fast jedes typische Tatort-Klischee, um Steier einen Abgang zu bereiten, wie er ihn verdient. Er kann seinen Kopf durchsetzen, einem Ego-Trip fröhnen und wird letztendlich auch von seinen Kollegen entsprechend gefeiert. Mit ArminRohde als Rolf Poller sorgt man dazu noch, dass er einen ebenbürtigen Gegenspieler bekommt. Leider wirkt dieses Spiel dann doch nicht immer so ausgeglichen, aber es hindert keinen der Männer an einem guten Spiel. Die Nebendarsteller passen auch und Setting und Plot wollen noch einmal darstellen, dass Steier es ruhig etwas herber verträgt und schon immer etwas rauher war. Es wirkt nahezu wie die Umsetzung seines Charakters in eine Atmosphäre, die diesen Tatort tragen sollte. Phasenweise gelingt dies leider nicht. Entweder ist Rohde zu dominant oder die Handlung etwas stockend. Dennoch sorgt er ordentlich für Wehmut, denn mit Król verliert die Tatort-Reihe ihren einamen Wolf.

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                      • 6

                        Endlich habe ich dann mal den ersten Tatort von Borowski und Brandt als Duo erwischt. Interessanter Start für eines meiner Lieblings-Duos. Auch wenn ich die neueren Ausgaben aus Kiel mehr schätze, da sie konsequenter in ihrer Dunkelheit und Boshaftigkeit sind, hat Sibylle Canonica als Charlotte Delius ihren Anteil daran, dass auch "Borowski und die Frau am Fenster" kein Tatort von der Stange ist. Etwas verliert sich dieser Tatort aber in seinen Blödeleien am Rande. Weder braucht man dieses 3er-Casting, wo Kekilli die über-smarte Kommissarin spielt, noch einen Kollegen, der in Schürze die Tür öffnet und danach Angst hat, als homosexuell geoutet zu werden, wobei er durch in Trennung von seiner Frau lebt. Entbehrlicher Nebengeschmack, der das Gesamtbild doch schon etwas trübt. Auch misfallen mir die Rollen von dem trauernden Freund und von dem Bauern ohne Führerschein. Immer etwas zu nah am Klamauk. Da hat man am Rand doch schon einige Punkte liegengelasen. Aber Brandt und Borowski zeigen schon im Ansatz, wie gut es im Duo nacher klappen kann.

                        • 7

                          Typisch Sportlerdrama und typisch Biopic entwickelt Foxcatcher eine ganz eigene Dynamik, der nicht Jedermann folgen kann. Schnell wird deutlich, dass die dargestellten Figuren den Film tragen. Dies untermalt von cineastisch ästhetisch Bildern und einer soliden Erzählweise, aber einer eben nicht immer packenden Story. Carell, Ruffalo und Tatum stellen die Charaktere ansprechend dar und sorgen so dafür, dass dieser Charakter lastige Plot gut funktioniert. Seit Moneyball weiß man ja aber, dass Bennett Miller ein Händchen dafür hat, derartige Storys in ein sehr rundes Gesamtwerk zu packen.

                          Letztendlich fehlt es mir Foxcatcher aber an Spannung und einer gewissem Esprit, der sich zwar andeutet, aber bei mir nie ganz gezündet hat. So fühlt es sich wie handwerklich sehr guter Film an, dessen Funke letztendlich nicht ganz überspringen möchte.

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                          • 4

                            Vintage Thomalla und Wuttke. Bekannte Kost. War das nun uninspiriert oder bewusste Konzentration auf einen (wirren) Fall? Ich kann mich nicht recht entscheiden und auch wenn dieser Tatort diverse Themen anschneidet, bleibt er sich und dem Fall immer treu. Insgesamt sorgen aber die Komissare dafür, dass der Fall letztendlich keine Fahrt aufnehmen kann und trotz so mancher Wenden einfach nicht packend ist. Das Miträtseln wird irgendwann absurd und letztendlich uninteressant. Dienst nach Vorschrift, leider nicht mehr.

                            • 8

                              Ich mag die Epoche und ich habe ein Faible für besondere Nebendarsteller und schon macht es mir Boardwalk Empire sehr schwer, es nicht zu mögen. Auch wenn ich die Serie zu kaum einem Zeitpunkt überragend finde (Staffel 2 ist für mich die beste), ist sie als Gesamtkonstrukt jedoch so stimmig, dass ich im Schnitt aller Staffeln auf 8,0 komme, aber die Serie eigentlich mehr verdient hat. Wunderbares Setting, welches der Epoche sehr würdig, schöne Erzählstruktur und Nebendarsteller, wo wirklich einer besser als der andere ist, vorne weg ganz klar Jimmy, Harrow und Al Capone. Die Serie schafft es, jeden Handlungsstrang würdig zu erzählen und sorgt so dafür, man wirklich Folge für Folge einatmet. Am Ende kommt sie etwas zu kurz weg, aber dies ist auch etwas stilgebend, wenn man sich die dargestellten Lebensabschnitte von so manchem Charakter anschaut.

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                              • 8

                                Schöne Fortentwicklung der Charaktere und der Geschichte. Ein schönes Kapitel, welches Staffel 4 aufschlägt und erzählt. Schon beachtlich, wie es Boardwalk Empire gelingt, viele ganz verschiedene und unabhängig voneinander auftretene Charaktere in eine Serie zu bringen und das Gefühl zu vermitteln, dass es so stimmig ist. Kein Charakter wird vernachlässigt, Überschneidungen wohl dosiert und kaum eine Geschichte ist 08/15 von der Stange. Staffel 4 mag da exemplarisch als bestes Beispiel gelten, was Boardwalk Empire auszeichnet. Für mich setzt sich aber auch der Trend weiterhin fort, dass Nucky Thompson zu keinem Zeitpunkt der Serie DER Hauptdarsteller ist, aber das ist vielleicht bei der Klasse der Nebendarsteller auch gar nicht möglich und im Zeichen der Handlungsstränge auch nicht gewollt. Jedenfalls macht Staffel 4 Lust auf weitere vier Staffel und nicht auf ein zeitnahes Ende.

                                • 7

                                  Das war's dann und das Ende hat es mir denkbar leicht gemacht, mit der Serie abzuschließen. Mir hat die finale Staffel nicht gefallen. Die Rückblenden waren wirklich gut und ich hätte mir gewünscht, man hätte dieses Stilmittel über die gesamte Serie benutzt. Gerade die Verflechtung von Gillian Darmody und Nucky ist ja schon so, dass der Mord von Nucky an James eine ganz andere Tragweite hat. So fühlt es sich an, wie ein Ende mit der heißen Nadel gestrickt und bis auf die Schlussszene auch ein Stück "unrund". Manches verläuft im Sande, anderes bekommt gar kein Ende. Ich hoffe dann mal stumpf auf ein Spin-off rund um Al Capone, denn immerhin der weiß in Staffel 5 richtig zu gefallen. Stephen Graham, immer an der Grenze zum Überzeichnen, macht das gut.

                                  Tschüss, Boardwalk Empire. Ich hatte mir da mehr erhofft.

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                                  • 3

                                    Puh, viele Wort ist mir dieser Tatort gar nicht Wert. Das war schlichtweg unnötig, konnte mich keine Sekunde mit dieser Idee anfreunden, sei sie noch so innovativ oder anders.

                                    • 7

                                      Schöner Zeitreise-Film, der es fast philoshophisch versucht. Eigentlich bin ich ja für Philoshophie zu haben, aber im Endeffekt ließ mich "Predestination" überfordert zurück. Habe das Gefühl, wenn ich noch 1x den Plot hinterfrage und mir den Kopf zerbreche, mein Gehirn resettet wird. Mindfuck. Zwar ein Fuck, wo man schnell merkt, dass etwas Zwangslogik mitschwingt, aber das gewährt man diesem Film und wenn ein Film das erreicht, hat er bis dahin nicht viel falsch gemacht. Ok, er hat eine Länge, wo man den gesamten Film generell hinterfragt, aber die Aufklärung sorgt für Linderung der Müdigkeit, diesen Film zu schauen. Das vielleicht als Hinweis für zukünftige Konsumenten. Aber das Durchhalten lohnt sich, wenn auch kein Überflieger.

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                                      • 4

                                        Besser als Taken 2 (keine Kunst!), solide Action, stark konstruierter Plot und ein Liam Neeson, den man doch bald bitte aus "Täglich grüßt das Murmeltier" abholen sollte. Nichts Innovatives, alles schon mal gesehen und die Story so "gewollt", dass man über sie lächelt statt wie in anderen Filmen dieses Genres einfach akzeptiert als 08/15. Insgesamt ist die Trilogie nun schon 192 Stunden zu lang...

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                                          Angenehmer Feel-Good-Film, der es aber verpasst, einen roten Fade durch die Reise zu ziehen, der in Erinnerung bleibt. So reiht sich Episode an Episode und rund wird der Film erst durch die letzten 15 Minuten als sich das Bild final schließt. Der Film schafft es schon, dass man über Liebe, Freundschaft und Beziehungen philosophiert und dass man vielleicht sein Glück gar nicht begreift oder wertschätzt, aber der ganz große Tiefgang bietet Hectors Trip dann leider nicht. Die inszenierten Bilder sind oftmals ästhetisch und stimmig, aber der letzte Funken Charme, Eigenwilligkeit oder das typische Alleinstellungsmerkmal fehlt dann doch. Simon Pegg macht seine Sache sehr ordentlich und dass Rosamunde Pike die nervige Ehefrau spielen kann, weiß man ja seit Gone Girl sowieso. Aber letztendlich ist es dann auch etwas der Mangel an Nebendarstellern, die einen in Erinnerung bleiben, der dafür sorgt, dass Hector wohl ungewollt einen Ego-Trip durchzieht. Nicht mal Jean Reno kann da einige Prozentpunkte oben drauflegen.

                                          Es bleibt für mich ein charmanter Film, aber er hat seine Länge und für einen Feel-Good-Film hat er zu viele Feel-Bored-Stellen, die man für sich unter irrelevant verbucht, da die dort getroffene Aussage zu banal war oder das Erzählte schlicht belanglos. Da ist definitiv Luft nach oben.

                                          • 4

                                            Der eigentliche Fall viel zu klar als dass dieser soetwas wie Spannung erzeugt. Das Drumherum rettet dann immerhin ein wenig, kann diesen Film aber nicht so aufwerten als dass eine Wertung überhalb der 5,0 herauskommt. Man versucht krampfhaft einen interessanten Erzählzweig zu schaffen und würdigt dabei den eigentlichen Fall viel zu wenig. Mit dem gezogenen Resumée konterkariert man dann sogar noch die Ermittlungen. Muss man nicht verstehen. Immerhin konnte man ein paar interessante Figuren aufbieten, aber wenn man schon ein ganzes Haus verdächtigt, dann muss noch etwas mehr auf diese Karte gesetzt werden. Schrulliger, alberner, brutaler - da war viel Luft nach oben. So war die Idee ein Ansatz, der nur mangelhaft ausgeführt wurde. Die Spannungsarmut überstrahlte aber auch da alles.

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                                            • 8

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                                              Wieder mal ein guter Tatort aus Kiel, der ja gerne mal die notwendige düstere Tiefe hat, um solche Themen angemessen zu übermitteln. So auch dieses Mal. Gute Sache!

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                                                Kein Kommentar und eine mir nicht ersichtliche Bewertung. Mein Ehrgeiz Kommentar #1 und Bewertung #2 zu sein, war geweckt. Und mit einem Adrien Brody-Film macht man ja auch sicherlich nicht alle zu viel falsch. Als der Abspann rollte, hatte ich schnell für mich festgestellt, dass Adrien Brody der einzige Grund ist, diesen Film überhaupt gut zu finden. Er spielt Frankie, der zehn Jahre „gesessen“ hat, und bei seiner Rückkehr ins alte Leben feststellen muss, dass er sich von seinem Leben vor der Gefängnis-Zeit eben doch nicht lossagen kann. Sein Bruder James (gespielt von Hayden Christensen), der seinem Kosename „Jimmy“ mittlerweile entwachsen sein möchte und zwischendurch ebenfalls im Gefängnis saß, versucht derweil als Auto-Schrauber ein normales Leben zu führen. Doch die Rückkehr von Frankie stellt dann auch James‘ Leben auf den Kopf und ehe man sich versieht, stecken die beiden in dem Film-Titel gebenden Heist.

                                                Der Film, bei dem die Hauptcharaktere auch als Produzenten auftreten, baut sich langsam als Sozialdrama auf und verpasst dann den Übergang zum Thriller. So erweckt es den Eindruck, zwei Episoden statt eines Films zu schauen. Zu allem Überfluss hat der Film in der Mitte dann auch noch eine ziemliche Länge, die man zwar vergisst, sobald die Action beginnt, aber hier ist der erzählerische Aufbau wirklich nicht nach meinem Geschmack. Man muss dazu aber sagen, dass dem Film das langsamere Tempo am Anfang gut steht, da Brody und (sogar) Christensen ihre Rollen gut entwickeln können und so dem Film klar den Stempel aufdrücken, wenn auch nicht überragend oder so, dass man es auf alle Zeiten erinnern wird, aber doch schon überdurchschnittlich.

                                                Und auch das Finale rückt die Brüder in den Mittelpunkt und gibt dem Ganzen einen runden Abschluss. Der Aufbau dieser Brüder-Geschichte ist nicht immer dynamisch und spannend erzählt, aber sie hat einen klaren Aufbau, der einen würdigen Abschluss findet. Die Schauspieler harmonieren im Zusammenspiel gut und lassen die Nebendarsteller dazu schon etwas zu alt aussehen.

                                                Unter dem Strich bleibt ein Thriller, der andere Facetten bieten will, dabei seinen Kern vergisst, aber immer noch sehenswert bleibt, ohne Highlights zu setzen. Ein längere Spieldauer, dazu mehr Tiefe beim Drama und einen langsameren Aufbau der Action und aus „American Heist“ hätte ein Geheimtip werden können, so bleibt’s ein Low-Speed-Thriller, den man sich nebenbei oder als Vorprogramm ruhig mal gönnen kann.

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                                                  Der Film hat mich 90 Minuten lang unterhalten und bis auf ein kleines Loch zum Ende verliert er nichts an Dynamik. Die Szenen sind verspielt, die Dialoge zum Teil besser gelungen als in so manchem ernsteren Film und der Humor nicht immer nur für Kinder.

                                                  Die Pinguine zeigen deutlich, dass so ein Spin-Off auch mal mehr Potential als der Ursprung haben kann, wobei man ganz gelungen die Kurve zu Madgascar schlägt und zeigt, wo man herkommt.

                                                  Runde Sache, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

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                                                  • 8

                                                    „Geht doch!“ ist es innerlich aus mir herausgeplatzt als der Abspann des Tatorts aus Münster lief. Der Humor besser dosiert, die Ermittlung interessant und facettenreich und eine Story, die den passenden Rahmen gibt.

                                                    Besonders schön dabei, wie Boerne dargestellt wird. Der bekommt seine Arroganz und stete Kompetenzüberschreitung um die Ohren geschlagen und Kommissar Thiel darf beweisen, das ihm auch die Rolle als einsamer Wolf steht.

                                                    Es sollte viel mehr Folgen nach diesem Schema geben, denn das hat in der Kombination noch viel Potential. Zuletzt endete es ja oftmals im puren Klamauk. Wolfsstunde zeigt eindeutig, dass es anders gehen kann.