Stooorm - Kommentare

Alle Kommentare von Stooorm

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    über Frank

    Wo soll man bei "Frank" genau anfangen?
    Ich kann wirklich nicht genau ausdrücken, was ich da gestern gesehen habe und wie sehr mich der Film umgehauen hat. Das einzige was ich weiß, dass ich ihn noch sehr oft sehen werde.

    Klar, der Film hat wieder teilweise den klassischen britischen Humor, den ich so gut finde, aber "Frank" treibt es auf eine völlig neue Ebene. Völlig skurril und absurd sind manche Szenen, aber das macht diesen grandiosen Streifen aus. Fast jede Szene mit Frank ist Genuss, der für die Band eine Art Gott oder Genie ist, jemanden dem man folgen kann. Und das ist bei einem Mann mit einem Porzellankopf schon etwas Besonderes. Hervorheben muss man hier ganz klar Michael Fassbender. Unglaublich wie man nur mit seiner Stimme und seiner Körpersprache eine Rolle nur so ausfüllen kann. Doch bei all seiner Schrägheit hat der Film besonders spezielle und liebenswerte Charaktäre. Das fängt bei Jon an, der die Band unbedingt groß raus bringen will, und hört bei Clara auf, welche meistens grimmig reinguckt mit voller Hingabe ihr Instrument(?) spielt.

    Trotz des Witzes schafft es der Film es auch seinen Humor mit dramatischen Elementen zu verbinden. Und dies schafft er besonders grandios. Denn es hat seinen Grund, warum Frank sich hinter einer Maske versteckt. Dies wollen nicht nur die Zuschauer, sondern auch Jon herausfinden, wobei man nie genau weiß was Frank wirklich durchgemacht hat.

    Die Balance zwischen Komödie und Drama wird von einem nahezu perfektem Soundtrack untermalt. Von den Songs, die die Band aufnimmt mal ganz zu schweigen. Ebenfalls genial wurden Jons Tweets oder seine YouTube Videos eingebunden.

    "Frank" ist für mich ein nahezu perfekter Film.
    Er ist witzig, skurril, emotional, einmalig, also genauso wie sein Hauptcharakter: Frank.
    Unbedingt anschauen.

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      "Brügge sehen... und sterben?" - Ich muss sagen, dass mich der Titel immer wieder abgeschreckt hat und ich deshalb den Film öfters aufgeschoben habe. Wieso konnte man nicht einfach "In Bruges" oder halt auf deutsch "In Brügge" übernehmen? Ist jedoch bei so einem Film auch egal, die deutschen Filmtitel haben sich ja noch nie mit Ruhm bekleckert.

      Kommen wir also zum Film und der ist, im Gegensatz zum Filmtitel, voll und ganz bei mir einschlagen. Denn der Film ist einfach unglaublich schwer in ein Genre einzuordnen und enthält Elemente von einer Komödie, einem Drama oder aber auch einen Triller. Ein derartige Vermischung kann auch schnell schief gehen, hier ist es zum Glück nicht der Fall.
      Der Film findet immer wieder die richtige Abwechslung von wirklich genial komischen Momenten, aber auch ruhigen, manchmal sogar berührenden Szenen. Dabei ist der schöne britische schwarze Humor mal wieder richtig gut eingesetzt. Die Charaktäre, insbesondere Ray, nehmen kein Blatt vor dem Mund, und so lange man etwas mit schwarzen Humor anfangen kann, wird man auf jeden Fall Spaß an dem Film haben. An dieser Stelle muss das geniale Drehbuch gelobt werden, was dem Film die ganze Zeit über trägt und nie Langeweile aufkommen lässt.
      Die Stadt Brügge wird als fast schon eigenständiger Charakter melancholisch inszeniert, was der perfekte Gegensatz zu den vielen skurrilen und unruhigen Momenten ist.
      Der größte Clou ist aber, dass es geschafft wird mit den Charaktären immer mitzufühlen und Sympathie zu empfinden, obwohl diese eher als "schlechte" Menschen aufgrund ihrer Jobs angesehen werden. Denn kein Charakter ist kein komplett guter oder schlechter Mensch, die Ambivalenz wird einem immer deutlich gemacht. Jedoch kann man niemanden etwas übel nehmen, woran die Schauspieler auch einen großen Anteil haben. Jede Rolle wurde perfekt besetzt, Colin Farrell als leicht kindlicher Killer, Brendan Gleeson als ruhigerer und abgeklärter Gegenpol sind unfassbar gut. Ralph Fiennes als cholerischer Boss ist aber für mich das kleine Highlight, weil dieser Charakter einfach so überzogen und damit unfassbar witzig ist.
      Perfekt abgerundet wurde dieser andersartige, grandiose Film durch eines der konsequentesten Enden, die ich je gesehen habe. Genau so habe ich mir diesen Schluss erhofft.

      Falls ihr "Brügge sehen... und sterben?" ,wie ich, häufiger vor euch aufgeschoben habt, schaut euch bitte sofort diesen Film an. Er ist nicht nur urkomisch, sondern behandelt auch wichtige Themen wie Schuld oder Ehre und lässt einen mit dem Wunsch zurück auch mal in das Kaff namens Brügge zu reisen.

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        Stooorm 09.05.2015, 23:07 Geändert 09.05.2015, 23:07

        Gerade die letzte Folge geguckt und ich muss einfach nur sagen: Was für eine Serie! Unglaublich spannend, durchdacht und unvorhersehbar. So eine Qualität findet man nur ganz selten.

        Ihr müsst euch die Serie unbedingt anschauen und habt keine Vorurteile "nur weil es ein Anime ist", denn "Death Note" ist eben viel mehr als alles, was man erwartet. Geniale Charaktere und passt dringend auf die Suchtgefahr auf!

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        • Ich konnte den Hype um ihn noch nie richtig nachvollziehen. So langsam aber sicher zeigt er auch wieso.

          • Ein Tom Hardy ist schon immer ein Grund zum Vormerken, aber diesmal gleich zwei! Das könnte was werden.

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              über Memento

              "Memento" ist ein außergewöhnlicher Film und das in vielen Hinsichten.

              Zunächst fällt da einen natürlich die Erzählstruktur auf. Noch nie (zumindest fällt mir gerade kein Film ein) hat es einen Film gegeben der von hinten nach vorne erzählt wurde. Parallel dazu verläuft ein weiterer Zeitstrang, wo man nie genau weiß, an welchem Punkt der Geschichte wir uns währenddessen befinden.
              Ich war anfangs skeptisch und für mich war es auch schwierig mich daran zu gewöhnen. Doch nach kurzer Zeit will man einfach mehr wissen. Und das ist für mich das Geniale an dieser Erzählweise. Man passt ganz genau auf, was passiert und will wissen, wie Leonard in seine Lage gekommen ist. Dabei kann man auch sagen, dass jede Szene wichtig für den Film und die ganze Handlung ist, sodass der Film keine Sekunde zu kurz geraten ist.
              Die Erzählstruktur hat aber auch weitere große Stärken. Ich habe mich zum ersten Mal in einem Film wirklich, wie der Protagonist gefühlt. Man schaut quasi durch Leonards Augen und lernt erst Schritt für Schritt alles kennen. Das macht den Film auch so unvorhersehbar und innovativ.
              Daraus folgt auch, dass man nie weiß welcher der Figuren wirklich gut oder schlecht ist. Mit jedem weiteren Puzzlestück erkennt man erst wirklich, wie gut man den Figuren und überhaupt auch den Protagonisten trauen kann. Dies spitzt sich zum Finale hin zu und macht den Thriller unglaublich spannend.
              Wer auch noch ein Fan von großen Twists ist, muss sich diesen Film anschauen. Denn dieses Ende stellt so ziemlich alles auf den Kopf und lässt einen mit offenen Mund zurück.

              Christopher Nolan hat wieder einmal nicht enttäuscht und liefert mit "Memento" ein grandios Werk, vielleicht auch schon ein Meisterwerk ab. Dieser Film dürfte fast jeden gefallen und so lange man aufmerksam bleibt, wird man großen Spaß an ihm haben.

              "Now... where was I?"

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                • Kickers fand ich auch genial. Sonst halt die üblichen Verdächtigen: Dragonball Z, Yu-Gi-Oh, Pokemon etc.

                  • Gar nicht mal soo schlecht, aber nicht gerade berauschend. Aber was soll man bei einem ersten Trailer erwarten von dem Film, der erst in einem Jahr rauskommt. Also abwarten.

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                      über Ed Wood

                      So langsam aber sicher entwickelt sich Tim Burton zu einem meiner Lieblings-Regisseure. Mit "Ed Wood" liefert er nämlich abermals einen ganz starken Film ab.

                      Die Lebensgeschichte von Edward D. Wood, Jr. ist generell eine sehr interessante, da er nun einmal als schlechtester Regisseur aller Zeiten gehandelt wird. Diese Meinung teile ich übrigens nicht, aber dazu komme ich später noch. Doch Burton schafft es wie immer mit der richtigen Mischung aus Musik, dem Schwarz-Weiß Effekt und den genialen Cast, den Film seine persönlichen Stempel aufzudrücken. So schafft er es einem Biopic eine liebenswerte und fast märchenhafte Note zu geben.
                      Ich muss zugeben, dass ich mich zunächst mit dem Schwarz-Weiß anfreunden musste und die erste halbe Stunde auch ein wenig zäh fand, doch danach wurde der Film einfach nur wunderbar. Es gibt so viele kleine, komische Momente in diesem Film, wie z.B. Woods Regiestil an sich, die den Film neben seinen dramatischen Elementen auch furchtbar viel Witz verleihen.
                      Der Film sagt aber auch so viele schöne Dinge aus. Denn Wood steht dazu, dass er ein teilweise schräger Typ ist. Er will diese Seite von ihm nicht verstecken und will, dass andere ihn akzeptieren so wie er ist. Und er merkt, wenn er von Anfang an offen und ehrlich ist, wird er auch akzeptiert.
                      Des weiteren lässt er sich von nichts, aber auch nichts, abbringen seinen großen Traum zu verfolgen. Dieser ist es Regisseur zu werden, Filme zu drehen und den Menschen eine Geschichte zu erzählen. Auch wenn er nicht sonderlich viel Talent besitzt, ist er immer mit so viel Eifer und Elan bei der Sache, sodass man eigentlich sofort einen Film von Wood schauen will.
                      Aus diesen Grund kann er für mich auch nicht der schlechteste Regisseur aller Zeiten sein. Denn es gibt heutzutage zahlreiche Menschen, die nur Geld mit Filmen machen wollen, während Ed Wood immer mit Herzblut dabei war. Ihm lagen nur die Filme am Herzen. So jemand hat für mich einen besseren Namen in der Filmgeschichte verdient. Ja, seine Filme sind wahrscheinlich unfreiwillig komisch, doch sie sind vielleicht gerade deshalb und wegen ihrer Produktion etwas Besonderes.

                      Ed Wood dient also insofern als Vorbild, da er uns lehrt, dass man an seinen Träumen festhalten soll und andere einen von ihnen nicht abbringen können. Außerdem sollte man, egal wie schräg man ist, einfach man selbst sein.
                      Tim Burton hat dies wieder einmal genial erzählt und zeigt uns, wie wichtig Filme sind.

                      "Visions are worth fighting for. Why spend your life making someone else's dreams?"

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                              Wer kann mir sagen wo man die Serie am besten kaufen kann? (Preis,Qualität,Extras)

                              • Sieht im Vergleich zum ersten Teil eher ziemlich ernüchternd aus.

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                                  Stooorm 01.04.2015, 20:58 Geändert 01.04.2015, 21:19

                                  "Tatsächlich Liebe" - Große Klasse!. "Radio Rock Revolution" - Nicht ganz so gut, aber absolut sehenswert. Was Richard Curtis bisher angefasst hat, wurde zu Gold. Naja, das ist jetzt ein wenig übertrieben ausgedrückt, jedoch haben seine Filme den wunderbaren britischen Charme, den auch sein neuester Film "Alles eine Frage der Zeit" definitiv besitzt.
                                  Aber kommen wir erstmal zur Geschichte. Tim, der noch nie richtig Glück bei Frauen hatte, erfährt von seinem Vater, dass die Männer in seiner Familie in die Vergangenheit reisen können. Wozu benutzt er diese Fähigkeit? Natürlich um sich endlich eine Freundin zu suchen. Zunächst glücklos, trifft er dann eine besondere Frau und versucht diese für sich zu gewinnen.
                                  Man könnte vermuten, dass der Film, wie fast jede romantische Komödie, den obligatorischen Beziehungsstress, die eine große Krise hat und diese mit dem Zeitreisen geschickt verbinden wird. Doch hier liegt einer der großen Stärken des Films. Denn er kommt ohne irgendeine dramatische Wendung aus, die er auch gar nicht nötig hat. Ja, es gibt hier und da Probleme, besonders in der Familie, aber diese ziehen sich nicht hin und es wird nicht versucht die große Dramatik einzubauen.
                                  Des weiteren baut sich nebenbei auch noch eine sehr berührende und authentische Vater-Sohn Beziehung auf. Hilfreich war da natürlich die perfekte Besetzung mit den unheimlich sympathischen Domhnall Gleeson und Bill Nighy, der einfach jede seiner Rollen wahnsinnig komisch spielt. Doch auch der Rest des Cast darf sich nicht verstecken.
                                  Der Film behandelt zwar das Thema Zeitreisen, ist aber trotzdem unglaublich natürlich und realitätsnah, sodass man einfach stellenweise vergisst, dass er in sich unlogisch ist. Dies mag paradox klingen, ihr werdet es aber auch beim Anschauen merken.
                                  So bleibt nur noch zu sagen, dass Curtis wieder einmal ein ausgezeichneter Film gelungen ist, der nicht ganz an "Tatsächlich Liebe" herangekommen ist. Dies ist aber auch völlig egal, da er als eigenständiger Film einfach wunderbar charmant und sympatisch ist.
                                  Die knapp zwei Stunden vergehen wirklich im Flug und Curtis durfte wieder einmal bestätigen, dass alles was er anfässt zu Gold wird.

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                                      Stooorm 31.03.2015, 16:35 Geändert 31.03.2015, 18:12

                                      Wow, was für ein genialer Film. Natürlich völlig zurecht für 6 Oscars nominiert. Doch warum ist er so super? Naja, es wird ganz ausführlich erklärt, warum die USA überhaupt in den Krieg gezogen ist. Die USA ist einfach das beste Land der Welt. Wurde auch häufig genug gesagt und reicht als Erklärung. Dann wurden die Iraker natürlich auch völlig zurecht durchgängig als "Wilde" bezeichnet. Sind ja auch keine Menschen oder so. Kyles Familienkrisen gehen einen auch wirklich ans Herz, da er ja so ein netter Geselle war, der das eigentlich alles gar nicht wollte.

                                      "Kyle wurde Menschenverachtung und Sadismus vorgeworfen, insbesondere wie er beschrieb, wie er sich am Anblick von Feinden ergötzte, die um ihr Leben kämpften."

                                      Wer sagt, dass das hier irgendwie Kriegspropaganda sein soll, hat einen an der Waffel. Ich kann Eastwood nur Recht geben, wenn er sagt, dass "American Sniper" ein Anti-Kriegsfilm" ist. Toll gemacht Clint.

                                      U-S-A!!!

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                                      • Ist schon sicher ob er pg13 oder r rated wird?

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                                          • Dass man jetzt schon damit wirbt von welchem Studio ein Film kommt, ist doch komplett affig.

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                                                • Mir gefallen die DC-Filme zwar auch besser, doch man kann sie keinesfalls als realistisch bezeichnen. Denn das sind Superheldenfilme nie.

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                                                    Stooorm 24.02.2015, 20:00 Geändert 24.02.2015, 22:09
                                                    über Hunger

                                                    Mir ist es verdammt schwierig gefallen diesen Film zu bewerten. Auf der einen Seite sehe ich vereinzelt sehr emotionale und ergreifende Momente, doch auf der anderen Seite ist "Hunger" leider doch meistens ein eher zähes Drama.

                                                    Dies ist besonders schade, da eine wichtige Zeit der "Troubles" wiederspiegelt wird und daher die Thematik sehr interessant ist.
                                                    Die erste halbe Stunde kommt der Film sehr wortkarg daher und es passiert relativ wenig. Doch auch ohne Worte kriegt man einen passenden Eindruck, welchen Bedingungen die Insassen damals ausgesetzt waren. Hier liegt jedoch auch das zentrale Problem vor: Manche Szenen ziehen sich einfach unglaublich in die Länge, speziell am Anfang. Zwischendurch gibt es, wie schon gesagt, diese emotionalen, teilweise schockierenden, Momente, die den Film retten. Leider gibt es für mich zu wenige von diesen.
                                                    Der Schwerpunkt der Geschichte liegt auf dem Dialog zwischen Bobby und Pater Moran, welcher unglaublich grandios gespielt und nahezu in einer Plansequenz gedreht wurde. Allgemein spielt Michael Fassbender wahnsinnig intensiv und verkörpert mithilfe von Gewichtsabnahme Bobby Sands sehr gut. Sicherlich ist der Dialog ganz klar das Highlight des Films und schwerst beeindruckend, aber deshalb stellt sich mir die Frage: Warum nicht mehr davon? Es ist eventuell McQueens erster Regiearbeit geschuldet, dass er hier experimentierfreudig ist und verschiedene szenische Mittel ausprobieren wollte.
                                                    Danach wird der Hungerstreik für mich ein wenig zu schnell abgekaut und ich hätte mir auch noch eine Betrachtung der Reaktionen auf diesen gewünscht.

                                                    Trotz alledem kann man von einem ordentlichen Regiedebüt sprechen. Im Endeffekt bleibt bei mir jedoch der Eindruck von einem ernüchternden Drama, das durchaus Potenzial zu einem besseren Film gehabt hätte.

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