Strackymandias - Kommentare

Alle Kommentare von Strackymandias

  • 8

    Kleiner Kino-Newsflash, ordentliche Kritiken kommen, wenn ich etwas mehr Zeit habe und nicht mehr im Prüfungsstress bin. Zunächst zu Edgar Wrights langerwartetem Baby Driver:

    Saugeiler Soundtrack, fetzige Autoaction bzw. Schießereien mit dem Gimmick, dass diese oft zur Musik geschnitten sind. Gerade die ersten 30 Minuten des Filmes sind Bombe! Es läuft durchgängig gute Musik und beinahe alle Umgebungsgeräusche und Bewegungen des Hauptcharakters wirken zur Musik getimet. Da sieht man mal wieder, wieso Edgar Wright zur Speerspitze des visuellen Humors gehört. Eine gute Zusammenfassung des Filmes habe ich auf Twitter gelesen: "La La Land: Fury Road" :)
    Tatsächlich wirkt der Film im ersten Akt beinahe wie ein Musical und auch die Liebesgeschichte zwischen dem sympathischen Hauptdarsteller Ansel Elgort und der süßen Lily James wirkt glaubhaft und überhaupt nicht erzwungen (also genau das Gegenteil von Valerian). Auch die Gangster sind mit Jon Hamm, Jamie Foxx und Kevin Spacey (der überraschend badass wirkt!) gut besetzt, aber hier beginnt mein Problem mit dem Film.
    Das ist allerdings weniger ein Kritikpunkt, sondern eben wirklich ein Problem von mir, nämlich dass ich Jamie Foxx' Dialekt partout nicht verstanden habe. Allgemein ist mir auf Englisch ohne Untertitel so einiges entgangen, aber Foxx ging bei mir gar nicht. Daher möchte ich noch kein finales Urteil über den Film abgeben, ohne Wortwitz und Handlung (die sich mir nicht völlig erschlossen hat) gänzlich erfasst zu haben. Die 8 Punkte sind also eher als vorläufig zu betrachten, ich werde ihn mir erneut ansehen, wenn er dann auf DVD raus ist, aber würde euch trotzdem ans Herz legen, den Film zu schauen, denn für mich ist er der Gute-Laune-Film des Sommers!

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    • Strackymandias 28.07.2017, 22:53 Geändert 28.07.2017, 22:53

      Ach schade. Zwar schön, dass der Film jetzt einen Kinostart hat, aber 22.03 ist noch so lange hin. Hatte eher gehofft, dass man den hier im Januar/Februar sehen kann. Bin aber dennoch gespannt auf den Film, Rooney Mara und Joaquin Phoenix sehe ich immer gern und Garth Davis hat mit Lion ein beeindruckendes Debüt abgeliefert (auch wenn die zweite Hälfte nicht mehr so beeindruckend war, wie die erste)

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      • Schon etwas ärgerlich, dass der auf dem europäischen Festland nur in einem einzigen Kino im Imax-70mm-Format gezeigt wird, nämlich in Prag. Immerhin ist das auch nicht so weit weg, hätte ich ein Auto würde ich dafür vielleicht sogar wirklich nach Prag fahren ^^
        Freue mich aber nichtsdestotrotz sehr auf den Kinobesuch nächste Woche.

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        • Schönes Lineup! Suburbicon, Shape of Water, Mother! und Three Billboards werden Mitte September auch in Toronto laufen (freue mich auf alle vier sehr!) und dazu kommen noch Premieren von Downsizing, Lean on Pete, Victoria & Abdul und den neuen Filmen von Koreeda und Kekiche. Das TIFF-Programm ist zwar insgesamt etwas reichhaltiger, aber Venedig hat schon einiges, worauf man gespannt sein kann. Schade nur, dass wir in Deutschland auf das meiste noch so lange warten müssen :(

          • 9

            Kinostart am 1. März. Warum noch so lange? Das ist doch wieder derselbe Mist, wie bei Moonlight, dass man darauf spekuliert einen Oscar zu gewinnen, damit man den Film dann damit bewerben kann und mehr Zuschauer ins Kino lockt. Letztes Jahr konnte man als Deutscher alle Nominierten bereits im Vorfeld der Verleihung sehen, außer den Favoriten und das wird diesmal wohl genauso sein :(

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            • 8

              Zwischendurch hat der Film zwar ein paar Durchhänger (gerade die Zerstörung von Tokyo fand ich etwas anstrengend), aber das kann auch damit zu tun haben, dass ich den nachts um viertel vor eins im Freilichtkino gesehen habe und sehr müde war. Ansonsten sieht der Film immer noch überraschend gut aus (die Effekte sind zumindest deutlich besser als aus mir bekannten, vergleichbaren US-Produktionen der 50er), ist gut gespielt und hat trotz der Story, die aus Sci-Fi-Versatzstücken besteht, eine echt starke Botschaft. Szenen, wie die Schweigeminute im Fernsehen zu einem Kinderchor oder natürlich das Schlussplädoyer von Takashi Shimura (den ich immer fantastisch finde!) wirken sehr kraftvoll und haben mich unerwartet berührt. Wenn der Film auf mich so einen Einfluss hatte, will ich mir gar nicht vorstellen, wie sich das japanische Publikum in den 50ern, noch nicht einmal ein Jahrzehnt nach den verheerenden Atombombenabwürfen, gefühlt haben muss. Zurecht ein Klassiker des Genrekinos!

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              • 6

                Ich habe selten einen Film gesehen, der so viel Potential verschenkt. Dabei fängt alles so gut an: Wir bekommen in einer witzigen Montage zu Klängen von Bowies Space Oddity gezeigt, wie die Menschheit im Lauf der Zeit immer weirdere Alien-Rassen kennen lernt und sich eine stetig wachsende Raumstation namens Alpha entwickelt, in der alle Rassen friedlich koexistieren. Dann werden wir nach und nach in die Handlung eingeführt: Es gibt einen Planeten namens Mül, deren Einwohner (die Pearls) Opfer einer schrecklichen Katastrophe wurden. Szenenwechsel!
                Major Valerian (Dane DeHaan) und Sgt. Laureline (Cara Delevigne) haben die Mission, das letzte Exemplar der eigenartigen Transmuter aufzuspüren und begeben sich dafür auf einen Markt, welcher in einer Paralleldimension existiert und über den man mit VR-Headseat interagiert. Saucoole Idee und ein Konzept, was für eine haarsträubend-kreative Actionszene und einige beeindruckende Bilder sorgt.

                Später verschlägt es Laureline und Valerian natürlich auch nach Alpha, aber über den weiteren Handlungsverlauf will ich nicht zu viel verraten, da die Handlung sowieso schon überraschungsarm und wenig beeindruckend ist. In der ersten Hälfte kann man darüber noch hinwegsehen, da man immer neue, noch beeindruckendere Bilder, Szenerien und Kreaturen präsentiert bekommt. Ob der Kreativität der Designer und des Detailgrades der Effekte (natürlich aus der renommierten WETA-Schmiede) kommt man gar nicht aus dem Staunen heraus. Da kann ich auch gerne über unelegante Expositionsdialoge ("Du bist mein Partner" etc.) oder die fehlende Chemie zwischen den Hauptdarstellern hinweg sehen. Und schließlich ist das hier kein Hochglanzprodukt aus Hollywood, sondern ein französischer Independentfilm (wenn auch mit 150 Millionen Dollar Budget), das heißt, man bekommt sehr komische Sachen zu sehen. Laureline steckt ihren Kopf in eine Hellseherqualle? Drei Informations-Dealer-Aliens, die sich aufführen, wie Tick, Trick & Track und aus einer vergleichbaren Kinder-Serie stammen könnten? Apropos Zeichentrick: Ein alkoholischer U-Boot-Kapitän namens Bob, der mit seinem verrückten Auftreten und Zauselbart direkt aus einem französischen Comic stammen könnte (evtl. sogar aus der Vorlage, wer weiß)? Rihanna führt eine Bühnenshow als gestaltenwandelnde Burlesque-Tänzerin auf, während Ethan Hawke als Neon-Cowboy-Pimp namens Jolly auf einer Orgel moderne Popmusik spielt? All das spricht für eine überbordende Phantasie und es macht schon Spaß, sich von all den abgefahrenen Setpieces berieseln und verzaubern zu lassen.

                Leider macht das Valerian nicht zu einem guten Film. Ab der Hälfte des Filmes gibt es einen klaren Bruch und nun wird verstärkt der Fokus auf die eigentliche Handlung gelegt, anstatt auf die Eigenheiten des Settings. Alle eingeführten Rassen spielen keine große Rolle mehr, die Handlung wird in langweiligere Locations verlegt, Action wird auf uninteressante, uninvolvierende Schießereien reduziert.
                Und es wird versucht, die Beziehung zwischen Valerian und Laureline zu vertiefen.
                Hier scheitert der Film in meinen Augen leider völlig! Nie entwickelt sich zwischen Valerian und Laureline ansatzweise eine Art von Chemie, Valerian wirkt permanent wie ein lüsterner Vorgesetzter, der geil ist auf seine Untergebene. Dabei hilft es auch echt nicht, dass als Hauptdarsteller Dane DeHaan besetzt wurde, dem ich den Draufgänger und Charmeur nie im Leben abkaufe. Dadurch fand ich den Charakter des Valerian unausstehlich und sogar regelrecht unheimlich und unangenehm.
                Cara Delevingne fand ich hingegen überraschend sympathisch und schauspielerisch durchaus nicht so unbegabt, wie sie im Internet oft hingestellt wird. Auch ihr Charakter Laureline hat Spaß gemacht, aber letztlich war mir ihr Schicksal auch egal, da die Romanze mit Valerian nie glaubhaft wirkt und es schlichtweg (wie so oft) keine spürbare Bedrohung für irgendeinen Charakter gibt.

                Am Ende bleibt leider ein Film, der optisch hervorragend ist und nur so vor Kreativität und Unangepasstheit strotzt, allerdings schlecht geschriebene Charaktere und Dialoge und eine langweilige und vorhersehbare Handlung präsentiert. Wenn nicht in nächster Zeit so viel interessantere Filme erscheinen würden, würde ich eine vorsichtige Empfehlung (allein für die Designs) aussprechen, aber so kann ich ihn leider nicht wirklich empfehlen. Schade!

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                • 7 .5

                  Ein paar kurze Gedanken zum Film. Vorsicht, ich werde auch SPOILERN, um mein Fazit schon vorwegzunehmen: Style over Substance, Story eher uninteressant, aber was für ein Style!

                  - Schön, dass wir direkt in die Action hineingeworfen werden. Der Cold Opener hat schon wunderschön gefilmte und choreografierte Fahrzeug- und Hand-to-Hand-Action. Bessere Action kommt dann leider erst wieder ein ganzes Stück später im Film.

                  - Man bekommt mehr vom Continental zu sehen. Ist zwar schon ganz schön albern, aber mir gefällt es trotzdem. So überstilisiert, wie der Film ist, kann er sich so eine Over-the-Top-Mythologie schon erlauben, finde ich.

                  - Leider ist die Handlung um den Blutschwur ultra-langweilig und hat mich nicht die Bohne interessiert, daher ist der Abschnitt in Italien für mich verdammt öde. Da nimmt der Film sich vielleicht doch etwas ernster, als nötig. Immerhin hat Franco Nero einen kleinen Gastauftritt. Ist es eigentlich Berufsvoraussetzung für Continental-Concierges, schwarz zu sein?

                  - Und wir sind wieder zurück in New York. Leider hat mich die Action in Italien auch nicht überzeugt. Viel hektische Schusswechsel in unübersichtlichen Katakomben. In den USA regiert dann wieder mehr der Style und die Action sieht immer glorreicher aus. Dann kommt das nächste Highlight: der Kampf gegen Common in der U-Bahn: Hut ab, das war klasse!

                  - Morpheus high af, thinking he's Ghost Dog and shit

                  - Und nun zum Finale gegen den italienischen Arsch in einer Kunstgalerie. Zum Glück gibt es gerade eine Sonderausstellung: Das stylischste Spiegelkabinett, dass ich je gesehen habe. Keine Ahnung, was da passiert, aber es ist verdammt trippy und eine wohl die stylischste Actionszene des Jahres (auch wenn Baby Driver und Blade Runner da wohl noch ein Wörtchen mitzureden haben werden). Ruby Rose ist zwar überraschend schnell erledigt, dafür dass sie die ganze Zeit als Oberswagger dargestellt wurde, aber immerhin sah der Fight sehr nice aus. Bin aber nicht unglücklich, dass John Wick sie fertig gemacht hat, da ich ihren Charakter recht nervig und Ruby Rose als Schauspielerin grottig fand.

                  - Nach dem Finale gibt es noch ein wenig Talk mit Ian McShane (dessen Rolle ich komplett vergessen hatte) und eine letzte Szene mit geiler Mucke (insgesamt ein cooler Score, dank Tyler Bates!).

                  Fazit: Ich war gut unterhalten, obwohl mir die Story nicht hätte egaler sein können. Die Actionszenen waren größtenteils gut, einige sogar verdammt stylisch inszeniert und Keanu Reeves macht eine gute Figur, falls mich beim nächsten Teil auch mal die Story überzeugen könnte, wäre das dann für mich evtl. sogar das moderne Action-Meisterwerk, das viele anscheinend jetzt schon in JW: Chapter 2 sehen. Mal abwarten.

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                  • 10

                    Mir persönlich hat der heutige Trailer schon etwas viel gezeigt, aber der Hype bleibt stark in mir. Ich bin mir fast sicher, dass das audiovisuell der beste Film des Jahres wird und bei dem Talent vor und hinter der Kamera würde es mich nicht wundern, wenn Blade Runner 2049​ auch in anderen Bereichen nichts weniger als meisterhaft wird.

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                    • 7
                      Strackymandias 15.07.2017, 00:05 Geändert 15.07.2017, 00:05

                      Gar nicht so einfach, an den Film ranzukommen. Die DVD ist out of print und kostet gebraucht ein halbes Vermögen. Ihr könnt euch vorstellen, wie froh ich war, den Film auf japanisch mit deutschen Untertiteln auf einem Flohmarkt zu finden.
                      Die Idee des Filmes fand ich großartig. Die Grenze zwischen Dies- und Jenseits ist ein verlassenes Schulgebäude, in dem eine kleine Firma in bürokratischer Kleinstarbeit Erinnerungen verfilmt. Könnte fast ein Film von Michel Gondry sein, wenn er nicht so trocken und spröde wäre. Der dokumentarische Stil, entweder in langen, statischen Aufnahmen oder per Handkamera erzählt, passt hier aber sehr gut und sorgte dafür, dass alle "Kunden" sehr lebensecht wirkten und ihre Geschichten mir nahe ginge. In der zweiten Hälfte, in der dann die Geschichten tatsächlich verfilmt werden, hat mich der Film allerdings etwas verloren und zog sich in meinen Augen ziemlich. Wir haben die Momentaufnahmen zuvor bereits verbal dargelegt bekommen, deren filmische Umsetzung interessierte mich nicht so sehr.
                      Insgesamt schon ein lohnenswerter Film, auch wenn ich mir mehr versprochen hatte. Man sollte nur kein Unterhaltungskino erwarten, sondern anspruchsvollere Filmkunst.

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                      • 7 .5

                        Neben dem Kinostart des neuen Films von Guillermo del Toro wurde heute auch bekannt gegeben, wann man in Deutschland mit dem neusten Werk meines Lieblingsregisseurs Wes Anderson zu rechnen hat. Man muss sich zwar noch bis zum 3. Mai gedulden, aber was soll's? Es ist Wes Anderson, das Warten wird sich also lohnen.

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                        • 8 .5

                          Der Film hat einen Kinostart!!! Am 15 Februar können wir in den Genuss des neuen GDT-Streifens kommen. Leider nicht mehr in diesem Jahr, aber ich freue mich dennoch sehr.

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                          • 8
                            über Okja

                            Diesmal stammt das Review von meinem gleichnamigen Letterboxd-Account und ist daher auf Englisch verfasst. Verzeihung dafür, aber ich bin einfach zu faul, für beide Plattformen eigene Kritiken zu schreiben. Die verspätete Wonder-Woman-Kritik (den ich übrigens sehr gelungen fand) wird dafür wieder auf Deutsch sein ^^

                            Being tonally inconsistent, with slight pacing issues and an unsatisfying ending (although that could've been on purpose), I found Okja to be just a tad disappointing after that masterpiece that was Snowpiercer. I think my biggest problem with the film is that it's just a bit too outlandish and over-the-top. Think of the classroom scene of Snowpiercer, except there is not only one scene but the entire business culture of the film's "Evil Corp" in that hyperactive style. Also there is not just one weird major antigonist, but multiple. Although I enjoyed Tilda Swinton in both of her two (twin) characters, I did neither like Jake Gyllenhaal's Dr. Johnny nor Shirley Henderson's Jennifer, both being annoyingly weird and over-the-top.
                            But even though there are some major flaws in this film, I'd recommend it to everyone who has an open mind towards weird Korean films and is interested in seing, where Netflix can succeed being a film distributor. Cause let's be honest: No major film studio would've financed this weird little big gem. It starts as a fun, child-friendly adventure film about the Miyazaki-like relationship of a Korean girl and a gentle pig creature (marvelously animated!) who live together in rural Korea, has one DAMN entertaining chase sequence in Seoul (accompanied by balkan brass? Why not!), but gets really, really dark, brutal, scary, heartbreaking, a bit violent and definitely NOT child-friendly when our protagonist arrives in America. Yes, it's indeed a messy film, but if you're fed up with generic blockbuster cinema and just want to watch something highly original, this one is for you.
                            Just some advice for you: Don't watch Okja, if you planned to eat pork later that day :D

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                            • Arte mal wieder in der altbekannten Rolle als bester deutscher Fernsehsender (bzw. bester französischer Fernsehsender mit deutschsprachigem Angebot :p). Habe den Film noch nicht gesehen und hoffe, dass er in der Mediathek verfügbar sein wird, da montags bei uns in der WG immer Twin-Peaks-Abend ist :D
                              Das einzige, was Arte noch cooler machen würde, wäre wenn sie häufiger Filme optional in OmU senden würden. Haben sie ja letztes Jahr mit einigen Asia-Filmen gemacht, also die Möglichkeit scheint ja zu bestehen.

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                              • 8 .5
                                Strackymandias 19.06.2017, 00:45 Geändert 19.06.2017, 00:46

                                Tja, Bogey halt. Fragt mich nicht, wieso der Film heutzutage so unbekannt ist und wieso es hierzulande keine DVD-Veröffentlichung gibt. Konsequent, mitreißend, unterhaltsam, toll gespielt. Ein verborgener Klassiker.

                                PS: Die UK-DVD ist auf Amazon ein echtes Schnäppchen!

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                                • 9
                                  Strackymandias 19.06.2017, 00:40 Geändert 19.06.2017, 17:39

                                  So, jetzt habe ich den Film auch endlich gesehen und kann nur sagen, dass ich sehr gut unterhalten wurde. Ich würde zwar nie soweit gehen, ihn mit den besten Werken von Miyazaki zu messen, aber unter den Animefilmen, die einen eher "modernen" Look zur Schau stellen, ist er zweifellos mein liebster, vom Niveau her weit über dem, was ich bisher von Shinkai gesehen habe und qualitativ durchaus vergleichbar mit Mamoru Hosodas Werken, wie z.B. Summer Wars. Optisch ist der Film einfach nur Bombe, aber anders als bei Hosodas vorhergegangenen Werken, erzählt er hier auch eine mitreißende Story mit sympathischen Charakteren. Zudem ist der Soundtrack von Radwimps echt gelungen (und das sage ich als J-Rock-Verschmäher).

                                  PS: Ich habe mich mittlerweile mal bei Letterboxd angemeldet, da mir die Werbung auf Moviepilot schon länger auf den Geist geht und ich ersteres zum einen etwas komfortabler und hübscher finde, zum anderen aber auch dort auch zu vielen Filmen Kritiken vorhanden sind, die auf Moviepilot weitestgehend unbekannt sein dürften. Ich werde versuchen, weiterhin alle Filme die ich schaue auf beiden Plattformen zu bewerten, kann aber nicht versprechen, dass ich hier weiterhin längere Kritiken schreiben werde. Falls sich jemand für meinen Senf interessiert, findet er mich unter dem selben Namen auf Letterboxd. Boku no Na wa Strackymandias :D

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                                  • 9

                                    Wow! Ich hatte eine Comedy-Serie mit etwas gesellschaftskritischem Humor erwartet (wie in der ersten Staffel) und etwas völlig anderes, sogar noch um Welten besseres bekommen. Aziz Ansari ist tatsächlich der Woody Allen der Millennials und erzählt hier innerhalb weniger Folgen so eine schöne, glaubhafte und kluge Liebesgeschichte. Eine der besten Serienstaffeln, die ich in längerer Zeit gesehen habe (und das will in der heutigen Serienlandschaft schon was heißen!)

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                                      Strackymandias 23.05.2017, 00:45 Geändert 23.05.2017, 12:22

                                      Vollständig konnte mich Mike Mills' feministisch angehauchter Blickwinkel auf das Erwachsenwerden im Kalifornien der späten 70er nicht überzeugen. Ich mochte zwar den recht ungewöhnlichen Stil, der gerade am Anfang oft Montagen, Off-Texte der Charaktere oder Buchzitate verwendet und dadurch einen eher essayartigen Eindruck vermittelt, aber gerade im Mittelteil fehlte mir ein roter Faden. Ich kann ganz gut damit Leben, dass ein Film keine prominente Handlung besitzt, sondern eher durch seine Charaktere und die vermittelte Stimmung funktioniert, aber "20th Century Women" (der deutsche Titel ist in meinen Augen wenig wohlklingend) hatte in meinen Augen leichte Probleme, einen mitreißenden Flow zu entwickeln. Dadurch, dass viele Szenen wenig Zusammenhang haben und die Handlung etwas oft herumspringt zerfällt der Film zu sehr in eine lose Abfolge skurriler Momentaufnahmen. Mag sein, dass das die Absicht des Regisseurs war, mir hätte etwas mehr Koheränz vermutlich besser gefallen. Im letzten, etwas storybetonteren Drittel hatte mich der Film aber dann schließlich doch gekriegt!
                                      Dass mir der Film trotz der Mängel, die er in meinen Augen hat, so gut gefallen hat, liegt hauptsächlich an den großartigen Darstellern. Billy Crudup ist sympathisch, Lucas Jade Zumann ein Newcomer den man nicht aus den Augen verlieren sollte, Greta Gerwig (die auch hier mal wieder Probleme hat, ihre Miete zu bezahlen) strahlt wie immer eine unglaubliche Wärme aus und Annette Bening ist so verdammt stark, dass ich mich echt ärgere, dass sie dafür keine Oscar-Nominierung bekam. Zugegebenermaßen war die Kategorie der Hauptdarstellerin voller guter Leistungen, aber was Bening hier abliefert ist großartiges, nuanciertes und niemals übertriebenes Schauspiel. Ganz großes Kino! Die einzige Darstellerin, mit der ich meine Schwierigkeiten hatte, war Elle Fanning, nicht weil sie schlecht spielen würde, sondern weil ihr breiter Akzent mich etwas gestört hat. Ist wohl was sehr subjektives, aber so ganz bin ich mit ihr nicht warm geworden, im Gegensatz zu allen anderen Darstellern.
                                      Apropos warm: Von den ersten Bildern an verbreitet der Film einfach eine extrem warme, leicht bittersüße Atmosphäre, die fast den gesamten Film über anhält. Vermutlich ist es auch am besten, nicht zu viel über Bedeutung oder Handlung nachzudenken, sondern sich einfach vom Film treiben zu lassen, ein wenig kalifornische Luft zu schnuppern und vielleicht ein oder zwei Lebensweisheiten aufzuschnappen. Selbst wenn nicht, wird man einen unterhaltsamen Film mit schönen Bildern und einem starken Cast gesehen haben. Und das ist ja schonmal was.

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                                      • 8

                                        Sehe gerade, dass der Kinostart um 5 Wochen vorverlegt wurde...

                                        YAY!!!

                                        ...auf denselben Tag, wie Nolans "Dünkirchen"...

                                        Dafuq are they thinking??? Die wollen echt, dass auch der neue Film von Edgar Wright, der auf Festivals euphorisch gefeiert wird und als sein bester Film bisher gilt, an den Kinokassen untergeht. Das nervt!

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                                          Der deutsche Kinostart wurde auf den 21. September festgelegt! Ich bin gespannt.

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                                            Strackymandias 06.05.2017, 00:09 Geändert 06.05.2017, 17:21

                                            Das japanische Godzilla-Reboot ist deutlich reichhaltiger als erwartet. So wird mindestens das erste Drittel des Filmes dominiert von sehr amüsanter Bürokratiesatire, samt unvernünftig vieler Nebencharaktere und Schauplätze mit allerhand kryptischen Dienstgraden bzw. Behördennamen. Es wäre eine Untertreibung zu sagen, dass die Übersicht darunter leidet. Doch die Verwirrung hat Methode, schließlich geht es Regisseur Hideaki Anno ("Evangelion") darum, die Absurdität der japanischen Bürokratie aufzuzeigen. Eigentlich will jeder nur das Beste für seine Land tun und gibt alles menschenmögliche, damit der Inselstaat im Krisenfall weiterfunktioniert, nur ist das System zu einem Monstrum mutiert, das aufgrund unzähliger Gremien, Meetings, Ausschüssen und Behörden schwerfälliger geworden ist, als unser guter Freund Godzi. Bis die Regierung endlich mal etwas beschlossen hat, liegt schon die erste Stadt in Schutt und Asche.

                                            So beschäftigt sich der spätere Verlauf des Filmes hauptsächlich mit der neugegründeten Monsterbekämpfungsabteilung unter der Leitung des aufstrebenden Politikers Yaguchi (Hiroki Hasegawa), der sich aus der Masse der Charaktere bald als Protagonist herauskristallisiert. Klar, auch die zweite Hälfte des Films geizt nicht mit Schauplätzen, von denen wirklich jeder (auch ein Aufzug im Regierungssitz) per Schriftzug eingeführt wird, die Handlung wird jedoch deutlich überschaubarer: Yaguchis Abteilung entwickelt einen wissenschaftlichen Plan zur Bekämpfung des Monsters, während die japanischen Streitkräfte mit Waffengewalt kaum Fortschritte erreichen. Sollte es wirklich an der Zeit sein, die Amerikaner Atomwaffen einsetzen zu lassen?

                                            Dieser Teil des Filmes enthält neben einigen gut gemachten, sehr imposanten Zerstörungssequenzen und einem wuchtigen, dramatischen Soundtrack hauptsächlich viel ernst gemeinte Kritik, z.B. an den amerikanischen Besatzungstruppen, Umweltverschmutzung und Atomkraft. Einige Jahre nach dem Reaktorunglück in Fukushima liegt es natürlich nahe, sich bei der Bebilderung von Massenevakuierungen aufgrund von Radioaktivität von diesem realen Ereignis inspirieren zu lassen. Hier war das amerikanische Reboot, das mit einem Atomunfall beginnt, jedoch noch etwas offensichtlicher.
                                            Auch im Monsterdesign schlägt sich diese kritische Haltung gegenüber Kernkraft nieder. So mutiert Godzilla erst allmählich zu seiner bekannten Form, am Anfang ähnelt er noch eher einem verkrüppelten Fisch mit zwei Beinen, der sich unkoordiniert durch die Straßen schiebt. Kein schöner Anblick! Auch in seiner finalen Gestalt ist Godzilla mit seinen schiefen Zähnen und der krustigen, verbrannt wirkenden Haut kein schöner Anblick. Dieser Godzilla ist kein ehrenvoller Monsterkönig, sondern eine aus der Radioaktivität entstandene Abscheulichkeit ohne Daseinsberechtigung.

                                            Klingt jetzt alles vielleicht etwas deprimierender und anstrengender, als der Film eigentlich ist. "Shin Godzilla" ist immer noch verdammt unterhaltsam, könnte alteingesessene Fans allerdings aufgrund des Mangels an eigentlicher Monsteraction enttäuschen. Vielmehr sollte man einen satirischen, überspitzten Einblick in die japanische Politik und gegen Ende hin auch etwas ernst gemeinte Kritik erwarten. Ich fand das alles sehr amüsant, kann es aber gut verstehen, wenn Leute damit ihre Probleme haben. Wenn dann die Monsteraction beginnt, dürften aber auch Godzilla-Fans auf ihre Kosten kommen, nicht zuletzt weil diese Szenen teilweise echt kreativ gefilmt wurden und ein paar sehr geile Kamerafahrten beinhalten. Und wie gesagt: Der Soundtrack ballert echt derbe rein!

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                                            • Vielen Dank noch mal an das Moviepilot-Team. Der Film hat echt Spaß gemacht und der Kinobesuch hat sich sehr gelohnt!

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                                              • 4 .5

                                                Oh Mann, schon lange habe ich nicht mehr so viel verschwendetes Potential gesehen. So ein toller Cast, der auch größtenteils mit Freuden bei der Sache ist. Meryl Streep ist als Hexe wundervoll theatralisch, genau wie Chris Pine, der nicht nur als Cpt. Kirk, sondern auch als Märchenprinz etwas sehr Shatner-eskes an sich hat. Emily Blunt ist sowieso immer toll und Corden und Kendrick können immerhin gut singen und sind sympathisch.
                                                Doch leider hat der Film für mich ansonsten kaum funktioniert. Optisch fehlt es dem Film, der mehr nach TV, als nach Kino aussieht, deutlich an Wertigkeit. Die Effekte sind höchstens mittelmäßig, die Inszenierung amateurhaft (Hauptsache, die Kamera kreist permanent durch Nebel und Geäst) und abgesehen von wenigen Momenten haben mich auch die Kulissen selten überzeugt. Wie konnte dieser Film bitteschön für Bestes Szenebild nominiert worden sein, anstelle von z.B: "Guardians of the Galaxy" oder "Inherent Vice"? Für mich unbegreiflich!
                                                Darüber hinaus hat der Film ein ganz seltsames Pacing. Nach ca. 80 Minuten hatte ich das Gefühl, er wäre bald zu Ende, nur um dann feststellen zu müssen, dass noch ein gesamter, dreiviertelstündiger Akt fehlt! Und während der Film größtenteils ein sehr hohes Tempo hat, teilweise sogar arg hastig daherkommt und gerade zum Ende hin wichtige Entwicklungen (oder gar Tode wichtiger Charaktere) im Nebensatz abhandelt, muss ich zugeben, dass sich dieser Akt in meinen Augen extrem gezogen hat. Darüber hinaus hat mich das Finale auch bezüglich der vermittelten Botschaft ratlos zurückgelassen. Dass einige Dialoge mir überhaupt nicht gefielen (was sollten z.B. immer diese Pseudo-Meta-Sprüche der Charaktere, wie albern die Geschichte ist?), ist da noch ein eher geringeres Übel.
                                                Über all das könnte ich womöglich halbwegs hinwegsehen, wenn denn wenigstens die Musik gut wäre. Und das ist sie in meinen Augen nicht! Kompositorisch ist das meiste extremst simpel (Akkordtöne als Vierteltriolen... Wie innovativ!!!) und ich muss leider zugeben, dass mir selbst direkt nach der Sichtung fast nichts im Kopf hängengeblieben ist (abgesehen von "AGONYYYY" ^^). Tut mir ja echt leid, aber wenn mir bei einem Musical die Musik nicht gefällt, warum sollte ich mir den FIlm ansehen? Bis zu einem gewissen Punkt macht der wirklich gute Cast die Schwächen des Filmes wett und bei Musicals verzeihe ich eigentlich vieles, aber für mich hat "Into the Woods" echt nicht funktioniert.

                                                PS: Ich habe nicht ohne Grund des Titel des Filmes nur einmal erwähnt: Ich kann das Wort "Woods" einfach nicht mehr hören, ganze 76 Mal fällt es (laut Untertiteldatei) im Film.

                                                PPS: Um nochmal auf "AGONYYYY" zurückzukommen. Diese eine Szene ist absolut großartig. Hier sehen die Kulissen echt toll aus, die Beleuchtung ist mal hell genug, um gut erkennen zu können, was passiert und Chris Pine ist wirklich Gold wert. Und das Lied ist tatsächlich das einzige, an dessen Melodie ich mich erinnere (wenn auch nur an den Refrain und nicht an die Strophen).

                                                • Puh, ist das hart! Eigentlich müsste die Liste viel länger sein, habe aber dennoch versucht, mich auf die geforderten 10 zu beschränken. Filme, die eigentlich einen Listenplatz verdient hätten, aber Filmen weichen mussten, die ich minimal mehr mag:

                                                  JFK, Gattaca, Braveheart, Whisper of the Heart, Nightmare Before Christmas, Boogie Nights, American Beauty, Hana-bi, Good Will Hunting, Once Upon a Time in China (ein Film, der mir ungeheuer wichtig ist und der mich sehr geprägt hat!), Fargo, Matrix

                                                  Und hier meine tatsächliche Liste: http://www.moviepilot.de/liste/strackis-top-10-der-90er-strackymandias
                                                  Größtenteils vermutlich die üblichen Verdächtigen (im übertragenen Sinne, den Film selbst finde ich nicht ganz so gut ^^), nur "La Haine" und vor allem "Leben!" (einer der besten Filme, den keiner kennt - ein ungesehenes Meisterwerk!) dürften auf nicht ganz so vielen Listen auftauchen.

                                                  • 7

                                                    Kleiner Nachtrag von letzter Woche, da ich bisher nicht dazu gekommen bin, einen Kommentar zu verfasse:

                                                    Britische Fun-Antwort auf Reservoir Dogs mit geilen Charakteren und Sprüchen und stimmigem 70s-Look samt starkem Soundtrack. Macht Spaß, auch dank der erstklassigen Besetzung, wobei besonders Armie Hammer, Sharlto Copley, Jack Reynor und Sam Riley hervorstechen, die Rollen von Brie Larson und Cillian Murphy hingegen leider etwas weniger hergeben. Überraschenderweise ist es gerade die Action, die im Mittelteil etwas monoton wird und aufgrund des Einsatzes einer, sehr nah am Geschehen positionierten Handkamera, selten übersichtlich ist, einer meiner größten Kritikpunkte. Klar, die Verwirrung hat Methode, da ja auch die Charaktere Schwierigkeiten haben zu erkennen, wer gerade auf wen schießt, mir wäre hier aber vermutlich ein klassischerer Actionansatz lieber gewesen. Zum Glück wird der Film gegen Ende hin (nach der zu langen ersten Schießerei) noch etwas kreativer und auch teilweise überraschend bösartig in Sachen Gewaltdarstellung.

                                                    Fazit: Ich kann schon irgendwie verstehen, wieso der Film hierzulande so kolossal untergegangen ist. Schließlich passiert wenig mehr, als dass ein paar sehr dumme Leute mit komischen Akzenten und komischen Klamotten in einer Lagerhalle über den Haufen schießen, wobei die Action nicht mal besonders geil inszeniert ist. Dennoch muss ich sagen, dass ich den Film aufgrund der starken Darsteller, der witzigen Dialoge und eindrücklichen Charaktere doch sehr gerne geschaut habe. Kein Film, den ich bald wieder schauen muss, aber ich bereue definitiv nicht, ihn im Kino gesehen zu haben.

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