Strackymandias - Kommentare
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Alle Kommentare von Strackymandias
Für mich als Dresdner kommt natürlich (obwohl das Thalia auch toll ist!) nichts anderes in Frage, als das Kino im Kasten. Das Hörsaalkino hat zwar nicht allzu viele Vorführungen (meist 3 pro Woche), aber dafür ein echt starkes Programm aus Filmen des letzten Jahre und Klassikern (z.B. von Kubrick oder Leone) und ist auch das einzige Kino in Dresden, welches regelmäßig 35mm-Filme vorführt. Da das Kino studentisch geführt wird, ist es nicht auf Profit aus, sondern deckt mit dem Eintritt allein die Vorführgebühren. Dementsprechend ist der Eintritt deutlich preiswerter, als in normalen Kinos, was aber nicht heißt, dass keine Qualität geboten wird. Die Leinwand ist ordentlich groß und der 7.1-Surround-Sound fetzt richtig (gerade bei Filmen, wie 2001, Blade Runner oder Suspiria!). Dazu gibt es eine gute Auswahl an Getränken (halt studentisch, also fritz-limo und gute Dresdner kolle-mate^^). Einziger Nachteil: Ist halt ein Hörsaal, die Bestuhlung ist also etwas unbequem. Sonst kann ich aber nur davon schwärmen. Falls ihr mal in Dresden seid, unbedingt reingehen!
Strackis Horrorctober, Teil 4:
Typisch koreanisch in der Hinsicht, dass der Film zwar ungeheuer düster, tragisch und bitter ist, aber dennoch (gerade am Anfang) auch einiges an gelungenem, schwarzen Humor beinhaltet. Dadurch, dass man nie genau weiß, welche Stimmung einem in der nächsten Szene präsentiert wird, bewahrt sich der Film einiges an Unvorhersehbarkeit. Für lange Zeit ist der Film zwar eher ein Provinzkrimi mit übernatürlichen Elementen, aber dank der guten Darsteller, schöner Landschaftsaufnahmen, passender Musik und einer interessanten Story, bleibt er durchgängig spannend, trotz der etwas ausufernden Laufzeit von 156 Minuten. Und wenn dann im späteren Verlauf die Stimmung immer mehr Richtung Horror kippt, wird der Film stellenweise auch richtig unangenehm! Dabei geht der Film allerdings von der Art und Weise, wie er das Genre angeht, eher in Richtung eines "The VVItch" (also fiese Stimmung und subtiler Grusel), als beispielsweise eines "A Tale of Two Sisters" (einer der besten koreanischen Horrorfilme, aber deutlich konventioneller). Wird nicht jedem Gefallen und für viele Genrefans wird er vermutlich zu sehr Krimi und zu wenig Horror sein, aber unabhängig von seiner Genreeinteilung ist "The Wailing" einfach ein verdammt guter Film, handwerklich stark, mit einer spannenden Story und ein interessanter Einblick in Aberglaube und Mythologie im ländlichen Korea.
Bin zwar etwas spät dran, aber auch wieder dabei. Ich konnte mich in der Vorauswahl nur nicht auf 13 Filme beschränken, daher hier meine ausführlichere Liste auf Letterboxd: https://boxd.it/1fy1i
Ich versuche, 13 Filme von der Liste zu schaffen, mal sehen welche das am Ende sein werden. 3 Filme habe ich schon geschafft. Gesehene Filme werde ich auf MP in dieser Liste eintragen: https://www.moviepilot.de/liste/strackis-horrorctober-2017-strackymandias
Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Gruseln! :)
PS: Kleine Empfehlung für die, die es noch nicht kennen sollten: Auf dem YouTube-Kanal "Greg's RPG HeaveN" lädt RocketBeans-Mitarbeiter und GameOne-Veteran Gregor Kartsios schon seit Jahren immer im Oktober seine "Schocktober"-Horrorfilm-Reviews hoch. Dafür wählen er und Daniel "Schröck" Schröckert (den einige vermutlich als Moderator von Kino+ kennen) jedes Jahr jeweils 13 unbekanntere Horrorperlen (meist aus der B-Film-Ecke) aus und erzählen ein wenig darüber. Sehr empfehlenswert und interessant!
Strackis Horrorctober, Teil 3:
Mehr übernatürliches Drama, als Horror und aus heutiger Sicht auch nicht mehr wirklich gruselig, aber dennoch sehr stimmungsvoll und handwerklich größtenteils gelungen (außer ein paar unfreiwillig komischen Spezialeffekten). Venedig ist eine tolle Kulisse und Kameraführung, Musik und Darsteller haben mir hervorragend gut gefallen. Am spannendsten fand ich jedoch den Schnitt, insbesondere in der ersten, äußerst eindrucksvollen Szene und im Finale. Ich bin mir noch unsicher, ob ich die Auflösung mochte oder nicht. Insgesamt fand ich die Story weniger beeindruckend, als die Inszenierung. Und besonders gut gealtert ist der Film in meinen Augen auch nicht. Wer sich für Gruselfilme aus den frühen 70ern begeistern kann, der wird auch hiermit seine Freude haben, dem großen Klassikerstatus wird der Film in meinen Augen jedoch nicht vollständig gerecht.
Strackis Horrorctober, Teil 2:
Schwierige Sache. Während der erste Film ja ein echtes Meisterwerk fieser, dreckiger Stimmung war und einer der besten Horrorfilme ist, die ich je gesehen habe, ist das hier fast eine komplette Kehrtwende. Texas Chainsaw Massacre 2 mutiert zur lauten, trashigen Funsplatter-Freakshow, die zwar in der ersten Hälfte noch durchaus Spaß macht (gerade weil der Film schnell zur Sache kommt), in der zweiten Hälfte aber ganz schön nervt. Handwerklich ist das zwar alles schön gemacht (gerade das Setdesign in der Mine kann sich sehen lassen) und der Splattergehalt ist auch schön saftig hoch, aber wenn dann Dennis Hopper mit ner Kettensäge rumfuchtelt und "Bringin' it all doooown" brüllt, war es für mich vorbei mit unheimlicher Atmosphäre. Habe echt nicht verstanden, was das sollte. Na ja, ist eben immer noch ein 80s-Cannon-Film.
Habe den Film schon vor über einer Woche gesehen, aber dann zu wenig Zeit gehabt, ein echtes Review zu schreiben. Daher wenigstens jetzt ein kleiner, verspäteter Kommentar.
Strackis Horrorctober, Teil 1:
Gelungene Kombination aus überraschend fiesen Horrorszenen und schöner Coming-of-Age-Geschichte. Gerade letzteres hatte ich nicht erwartet, aber die Story ist wundervoll nostalgisch (bin sowieso unglaublicher Coming-of-Age-Fan) und die Darsteller (vor allem Jack Dylan Grazer und Sophie Lillis!) sind schlichtweg umwerfend gut für ihr Alter. Von Horror-Seite her vertraut der Film größtenteils auf Jump-Scares, was ich ja normalerweise gar nicht mag, mich hier aber dennoch des öfteren ganz schon im Kinosessel zusammensinken lassen hat, weil die Scares eben nicht nur aufploppen, sondern unangenehm in die Länge gezogen werden. Darüber hinaus scheut der Film sich auch nicht vor brutaleren Szenen und einige Setpieces (Kühlschrank!) haben echtes Albtraumpotential. Dass das so gut funktioniert, liegt auch am tollen Setdesign und der kreativen Kamera von Oldboy-Kameramann Chung Chung-hoon (Pennywise's Rage-Tanz ♥). Doch der absolute Standout ist hier Pennywise, The Dancing Clown, unglaublich gut verkörpert von Bill Skarsgard (Hemlock Grove). Wie er redet und sich bewegt ist so abgespacet und entrückt, dass es nur eine echte, wenn auch sehr schaurige Freude war, ihm beim agieren zuzusehen. Darüber hinaus ist sein Kostüm echt gelungen!
Zwar vermutlich nichts für Leute, die den nächsten Splatter-Schocker suchen, mir hat der Film aber viel Spaß gemacht, gerade wegen der tollen Coming-of-Age-Story. Empfehlenswert und einer der besseren Horror-Filme der letzten Jahre!
Puh, das klingt echt ätzend. Da bin ich wirklich froh, dass ich bisher meistens großes Glück mit dem Kinopublikum gehabt habe. Das Auffälligste, was mir da passiert ist, ist dass eine ältere Dame bei La La Land bei den Gesangsszenen mit dem Fuß mitgestampft hat. Fand ich aber irgendwie auch ganz sympathisch. Ansonsten war ich z.B. gestern in Blade Runner in einem ausverkauften Saal und auch da ist mir überhaupt nichts aufgefallen. Was ich sehr cool fand, war dass beim Star-Wars-Trailer applaudiert wurde. Habe ich in Deutschland in der Form bisher noch nicht erlebt. Im Idealfall trägt ein gut gelauntes Kinopublikum auch erheblich zum Spaß bei. Eine der besten Kinoerfahrungen war es z.B. Mad Max: Fury Road in der OV im vollbesetzen Saal zu sehen, mit Leuten die mega Bock auf den Film haben. Oder als ich beim "Zurück in die Zukunft"-Event war und während der kultigsten Stellen applaudiert wurde. Klasse! Genau wegen solcher Erfahrungen würde ich das Kino nicht missen wollen und ziehe den Kinobesuch auch stets dem Heimkino vor.
Gravity, Interstellar, Der Marsianer, Arrival… und nun Blade Runner 2049. Seit einigen Jahren gibt es nun schon die schöne Tradition, dass im Herbst ein qualitativ herausragender Science-Fiction-Film in die Kinos kommt. In diesem Jahr ist das die Fortsetzung von Ridley Scotts visionärem Klassiker Blade Runner, einem der größten Meilensteine der Science Fiction und Wegbereiter des Cyberpunk-Subgenres. Bekannt ist der Film unter anderem (vor allem im sogenannten „Final Cut“) für sein offenes Ende. Gab es irgendjemanden, der nach dem Film eine Fortsetzung gebraucht hat? Und dann auch noch nachdem schon mehrere Jahrzehnte ins Land gegangen sind? Vermutlich nicht. Als jedoch bekannt wurde, dass Denis Villeneuve, der Frankokanadier der mit Werken wie Incendies, Prisoners und Arrival bisher konstant hohe Qualität abgeliefert hat, Regie führen wird, der dreizehnfach Oscar-nominierte Großmeister Roger Deakins die Kamera übernimmt und Jóhann Jóhannsson komponieren wird, wurde mein Interesse definitiv geweckt und eine hohe Erwartungshaltung stellte sich ein. Oft ist es dann bei mir der Fall, dass die Erwartungshaltung zu groß, beinahe unrealistisch wird und ich dann von so meisterhaften Filmen, wie Mad Max: Fury Road oder La La Land zunächst enttäuscht bin.
Nicht so bei Blade Runner! Meine Erwartungen waren gewaltig und wurden noch übertroffen. Dieser Film ist ein verdammtes Meisterwerk, nicht nur der bisher beste Film des Jahres (glaube auch kaum, dass er noch übertroffen wird), sondern einer der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten.
Zur Story möchte ich nur wenig sagen, da hier Trailer, wie Kritiken bisher erfreulicherweise sehr spoilerfrei geblieben sind. Daher nur ein kurzer Abriss: Der Film spielt im Jahr 2049, der Wallace Corporation, praktisch dem Nachfolger der Tyrell Corp aus dem Vorgänger, ist es gelungen, gefügige Replikanten zu erschaffen, welche der Menschheit bedingungslos dienen. Ältere Modelle werden von sogenannten Blade Runnern, wie es vor Jahrzehnten einmal Deckard (Harrison Ford) war, gejagt und getötet. Einer dieser Blade Runner ist K (Ryan Gosling), welcher bei der Jagd auf den Replikanten Sapper Morton (Dave Bautista) auf ein gut gehütetes Geheimnis stößt, welches die Welt für immer verändern wird. Klingt sehr wage, aber ich möchte nichts vorweg nehmen, da das Drehbuch, geschrieben vom Original-Autoren Hampton Fancher und Michael Green (der derzeit mit Logan, American Gods und bald Mord im Orientexpress einen enorm guten Lauf hinlegt) sehr gelungen ist. Nicht nur enthält der Film einige wundervolle Monologe und interessante Gespräche, auch die Story selbst ist komplex, überraschend und in keinster Weise weniger philosophisch als die des Vorgängers. Auch wenn die Trailer recht kalt und steril wirkten, ist die Handlung auch eine der gefühlvollsten, die ich in letzter Zeit gesehen habe, stellenweise sehr traurig und wird mich wohl noch eine Weile beschäftigen. Obwohl der Film handwerklich auf dem neusten Stand der Technik ist, so orientiert er sich inhaltlich und stilistisch also immer noch eng am Original. Wie früher einmal Deckard, ist auch K ein sehr einsamer Charakter und auch das Erzähltempo ist erfreulicherweise wieder eher gemäßigt, sodass man viel Gelegenheit bekommt, die unfassbar geile Atmosphäre aufzusaugen.
Denn wenn es eine Sache gibt, bei der Blade Runner 2049 insbesondere glänzt, dann ist das die Inszenierung. Der Film ist ein audiovisueller Meilenstein, dagegen kann man nichts sagen. Von der Tonmischung, über die überragenden CGI-Effekte bis hin zum Soundtrack, der letztlich doch nicht von Jóhannsson, sondern von Benjamin Wallfisch (der mich erst neulich mit „It“ begeistert hatte) und Hans Zimmer beigesteuert wurde. Letzterer orientiert sich stark am Original von Vangelis, schafft es aber auch neue Akzente zu setzen und hat einige Momente, die für mich akustisch zu den besten des Jahres gehören. Ich liebe es einfach, wenn man von wohlklingenden Synthesizer-Harmonien regelrecht in den Sitz gepresst wird. Gerade in Dolby Atmos ist die Tonkulisse des Filmes absolut glorreich.
Der MVP des Filmes ist jedoch ohne Frage der Kameragott Roger Deakins. HOLY SHIT! Hier ist wortwörtlich jeder Frame ein Gemälde. Blade Runner 2049 ist ein absolutes Kunstwerk, von der ersten bis zur letzten Minute, und einer der visuell hervorragendsten Filme überhaupt. Wenn Deakins hierfür nicht seinen lang verdienten Oscar gewinnt, wäre das ein gewaltiger Fauxpas von Seiten der Academy! Für mich war das Beindruckendste, dass Deakins trotz aller Verneigung vor dem Original etwas völlig neuartiges schafft und einige Bilder auf die Leinwand zaubert, die ich in der Form noch nie gesehen habe. Gerade heutzutage, wo man das Gefühl bekommt, das man jede Einstellung irgendwo schon einmal gesehen hat, wirft einem dieser Film einen kreativen Einfall nach dem anderen entgegen und entführt den Zuschauer in eine düstere, dystopische, aber auch wunderschön fremdartige Welt. Dabei darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass Set- und Kostümdesign ebenfalls einen großen Beitrag zur Immersion in diese Zukunftswelt leisten.
Fazit: Ich könnte noch stundenlang weiter schwärmen über Blade Runner 2049, aber ich muss natürlich auch aufpassen, nicht zu viel zu verraten. Geht einfach rein in diesen Film, ich glaube jeder, der auf intelligente, gut erzählte Sci-Fi steht, wird es nicht bereuen. Dass der Film außerdem ein bahnbrechendes, audiovisuelles Meisterwerk ist, kommt erschwerend dazu. Für mich mindestens der beste Film des Jahres. Ein absolutes Brett!
Es ist zwar noch etwas zeitig, aber da dieser Film ein echter Oscar-Anwärter ist, wage ich mal eine vorsichtige Prognose:
Nominierungen (9):
Film (Favoriten: The Shape of Water, Dunkirk, Call Me By Your Name)
Regie (Favoriten: Christopher Nolan (Dunkirk), Guillermo Del Toro (The Shape of Water))
adaptiertes Drehbuch (Favorit: Call Me By Your Name)
Kamera (Favoriten: Dunkirk, Blade Runner 2049, The Shape of Water)
Schnitt (Favoriten: Dunkirk, The Shape of Water, Blade Runner 2049)
Ton (Favoriten: Dunkirk, Blade Runner 2049)
Tonschnitt (Favoriten: Dunkirk, Blade Runner 2049)
Szenenbild (Favorit: Blade Runner 2049)
Spezialeffekte (Favoriten: Blade Runner 2049, War for the Planet of the Apes)
Chancen (4):
Kamera (gegen Dunkirk)
Ton (mein Tipp: Ton bekommt Blade Runner, Tonschnitt geht an Dunkirk)
Szenenbild
Spezialeffekte
Ok...
Sorry, ne das war nichts für mich. Audiovisuell ist NWRs (als wäre er ein Modedesigner, erscheinen im Vorspann zunächst Refns Initialen) neustes Werk nichts weniger als ein Meisterwerk. Gerade auf der Kinoleinwand mit ordentlicher Soundanlage drückt einen Martinez' fetter Synthscore zu Refns stylischen Leinwandkompositionen in wunderschönen Violetttönen in den Kinosessel wie kaum sonst etwas. Bombe!
Aber ansonsten: Leere. Kann sein, dass ich zu doof bin, um da einen intelligenten Subtext zu sehen, aber für mich war da inhaltlich überhaupt nichts von Interesse. Mit Elle Fanning, auch wenn sie hübsch anzusehen ist, werde ich wohl nicht mehr warm (mochte sie in 20th Century Women schon nicht so richtig) und mir kam es so vor, als ob Refn eigentlich nichts relevantes zu sagen hat, sondern nur auf Style und Kontroverse aus ist. Ja, ok: Models geben alles für Schönheit, Männer sind creepy und pädo, wo ist da der Tiefgang? Drive, den ich ja über alles mag, ist zwar auch etwas Style over Substance, aber hatte immerhin Charaktere, die mir etwas bedeutet haben und eine Art Spannungsbogen. Hier: Fehlanzeige. Dann gegen Ende dreht der Film in Punkto Schock und Gewalt ordentlich auf, jedoch habe ich auch da keinen anderen Zweck erkannt, als zu schockieren.
Aber auch wenn mich Story und Charaktere wenig begeistern konnten, muss ich wenigstens die Leistung von Jena Malone hervorheben, die mir äußerst gut gefallen hat! Ansonsten werde ich wohl den Soundtrack demnächst rauf und runter hören ♥
Der deutsche Kinostart lässt zwar noch ganz schön auf sich warten, aber im Ausland hatte ich schon die Gelegenheit, Kathryn Bigelows neues Werk "Detroit" zu sehen. Der Film ist recht gut gelungen, an "The Hurt Locker" reicht er aber in meinen Augen definitiv nicht heran, hauptsächlich da der Film recht lange braucht, bis die eigentlichen Hauptcharaktere des Films auftauchen. Davor erzählt Detroit eher essayhaft die Anfänge der Aufstände in Detroit im Jahre 1967 und verwebt dabei immer dokumentarisches Material mit inszenierten Szenen im Dokufilm-Look. Den Handkamera-Look, den ich auf dauer ziemlich anstrengend fand, zieht Bigelow auch restlichen Film durch, der sich nun hauptsächlich mit dem Algiers-Motel-Zwischenfall beschäftigt, einem Musterbeispiel von Polizeibrutalität. Hier fungieren Security-Mitarbeiter Dismukes (John Boyega), Streifenpolizist Krauss (Will Poulter) und der Sänger Larry (Algee Smith) als POV-Charaktere und bei den Charakteren strauchelt der Film etwas. Auch wenn die folgenden Ereignisse sehr spannend und unangenehm, fast schon horrorfilmartig präsentiert werden und auch wenn Will Poulter einen unglaublich fiesen Antagonisten abgibt (hier wäre eine Oscar-Nominierung angebracht), so war mir das Schicksal der meisten Charaktere recht egal, da ich zu wenig über diese wusste. Was aber nichts daran ändert, dass der Film spannend inszeniert und hervorragend besetzt ist, mit Schauspielern, wie den bereits genannten Boyega (der sehr an Denzel erinnert), Poulter und dem Newcomer Algee Smith, sowie darüber hinaus Anthony Mackie, Jason Mitchell (der derzeit einen sehr guten Run hat), Jack Reynor (den ich nie erkannt hätte), John Krasinski und Hannah Murray.
Insgesamt also ein empfehlenswerter Film, wenn man mit der Handkamera-Ästhetik klar kommt, auch wenn ich die Charaktere nicht so stark fand.
Ein interessantes Detail: Poulter und Boyega meistern den amerikanischen Akzent so gut, dass ich nie darauf gekommen wäre, dass beide aus dem UK stammen. Bei Hannah Murray fällt es leider (auch wenn ich sie als Schauspielerin sehr mag) stark auf, dass sie nicht wirklich aus Ohio stammt.
19. April 2018? Nicht euer Ernst!!! Wir müssen noch über ein HALBES JAHR auf Greta Gerwigs (!) Regiedebüt warten, dass laut Goldderby derzeit bei den Oscars gute Chancen auf Hauptdarstellerin (Go, Saoirse!!!), Nebendarstellerin (Laurie Metcalf ist da sogar Favoritin) und Drehbuch hat. Unfassbar!
Der Film ist derzeit in meiner Top 5 der meisterwarteten Filme, zusammen mit Shape of Water, Star Wars 8, CMBYN und Three Billboards.
Dank des Dream-Teams Lynch und Badalamenti sind hier feuchte Augen vorprogrammiert. Wie auch bei anderen Werken, wie Twin Peaks oder Mulholland Drive synergieren die beiden Koryphäen perfekt, doch hier nicht mit dem Ziel einer unangenehmen, surrealen Stimmung, sondern zu einem wunderschönen Kunstwerk voller Nostalgie, Wärme und stiller Trauer. Die Story klingt nicht nach Lynch und auch seinen Wahnsinn braucht man hier nicht zu suchen, die Umsetzung samt weicher Überblenden, Luftaufnahmen, subjektiver Kamerafahrten und einiger eigenwilliger Schnitte ist dennoch Lynch pur. Schade, dass 2000 das Jahr von Russell Crowe (Insider) und Kevin Spacey (American Beauty) war, Richard Farnsworth ist in der letzten Filmrolle vor seinem Suizid eine wahre Naturgewalt und hätte alle Filmpreise dieser Welt verdient gehabt. Was für ein unerwartet starker Film!
Eine unterhaltsame Gauner-Komödie im Redneck-Setting, hervorragend besetzt mit Channing Tatum, Adam Driver und insbesondere Daniel Craig, welche alle mit viel Elan bei der Sache sind und den lokalen Dialekt (zumindest meinem Empfinden nach) gekonnt meistern. Der Film zieht sich zwar zu Beginn etwas, wenn der eigentliche, bis ins letzte Detail perfekt geplante Raubzug aber beginnt, macht er viel Spaß. Dabei behält Logan Lucky ein eher gemächliches Erzähltempo, auf unnötige Actionszenen wird komplett verzichtet, was mir recht gut gefallen hat. Letztlich kann der Film auch mit gut geschriebenen Charakteren und einigen emotionalen Momenten überraschen.
Fazit: Muss man nicht unbedingt im Kino gesehen haben, aber wer auf die "Ocean's"-Filme steht, bekommt mit Logan Lucky eine spaßige Heist-Komödie mit gelungenen Charakteren, viel Humor, einem gut durchdachten Raubzug und einem (teilweise etwas arg) entspanntem Erzähltempo.
Schwer zu sagen. Einerseits ist er, was Kamera und Schnitt angeht, gar nicht mal katastrophal. Ok, gut ist was anderes, aber man merkt, dass die Macher es eigentlich besser könnten, wenn sie sich anstrengen würden. Und das hat mir den Film wiederum etwas vermiest. Man merkt zu stark, dass die Macher absichtlich auf Fun-Trash gehen und Trash funktioniert eben immer dann am besten, wenn er unabsichtlich durch Inkompetenz oder durch Limitationen im Budget entsteht. Außerdem ist Trash immer dann am lustigsten, wenn er gar nicht lustig sein will. Hier wiederum wurde des öfteren Humor eingebaut, der einfach nur peinlich statt lustig ist. In der Schlefaz-Version kann man sich den mit ein paar Kumpels und Alkohol schon anschauen, aber ich hatte auch schon mehr Fun mit dem Format (siehe "Roboter der Sterne" oder "Invasion aus dem Inneren der Erde").
Freue mich so sehr auf den Film! Ich wollte erst sagen, dass ich mich derzeit auf keinen Film mehr freue, vielleicht stimmt das ja auch, aber mir ist eingefallen, dass wir auch noch einen neuen P.T. Anderson, Aronofsky, Villeneuve, Spielberg, Haynes und dann noch Filme, wie Call Me By Your Name, Detroit, Three Billboards, Suburbicon und schließlich auch Star Wars VIII bekommen. Was für ein heftiger Herbst/Winter!
Gab es eigentlich schon eine News, dass das Filmfestival in Venedig (für meinen Filmgeschmack wohl das wichtigste der großen europäischen Festivals) begonnen hat? Bisher liefen bereits Downsizing (positive Reaktionen) und The Shape of Water. Letzterer wurde von der Kritik extrem gelobt (97 auf MC / 9,1 von 10 auf RT), womit er der bestbewertete Del-Toro-Film seit dem genialen Pans Labyrinth ist. Sieht ganz danach aus, als ob man den sympathischen Mexikaner dieses Jahr bei den Oscars begrüßen können wird! Wenn er tatsächlich nominiert wird, wird das dieses Jahr das Duell zweier meiner Lieblingsregisseure: Nolan vs. del Toro. Und dann gibt es ja auch noch einen Herren namens Spielberg. Was für eine Oscar-Saison das wieder wird!
Bin zwar etwas spät dran, aber jetzt habe ich endlich auch War for the Planet of the Apes (bzw. Planet der Affen: Survival) gesehen. An sich ein sehr kompetent gemachtes, bildstarkes Finale einer gelungenen Blockbuster-Trilogie, die zeigt, dass es auch durchaus ein Publikum für intelligente, düstere Science-Fiction gibt. Als erstes muss natürlich die Leistung von Andy Serkis und seinem Performance-Capturing-Studio The Imaginarium hervorgehoben werden. Konnten sich die vorherigen Teile der Affen-Reihe noch auf menschliche Protagonisten stützen, so ist hier eindeutig Serkis' Caesar der Protagonist und die Partei der Affen bekommt deutlich mehr Screentime, als ihre menschlichen Kontrahenten. Ein Risiko, was sich aber dank herausragender Performance-Capturing-Leistungen auszahlt. Die Mimik der Affen ist so lebensecht, dass ich mittlerweile kaum mehr Bedenken habe, das was Serkis und seine Kollegen hier leisten, auf eine Stufe mit konventionellem Schauspiel zu stellen. Und was Serkis hier an Schauspiel leistet, ist großes Kino.
All das wird jedoch erst ermöglicht durch die fantastischen Effekte von Weta Workshop. Noch nie saß ich im Kino und habe erlebt, wie sich die Grenzen zwischen CGI und Realität so stark auflösen, wie hier. Wenn ich nicht wüsste, dass Affen sich nicht so verhalten können, wie im Film dargestellt, würde ich nicht eine Sekunde daran zweifeln, dass es sich hier um echte Affen handelt. Ich frage mich, wie sich CGI nach diesem Film überhaupt noch groß steigern soll, wenn wir mittlerweile schon fast beim Photorealismus angekommen sind. Den Effekte-Oscar hat der Film jedenfalls sicher, zumal der Film, gerade was das Fell der Affen angeht, die reinste Grafikdemo ist (Fell im Wind, nasses Fell, Fell im Schnee, etc.).
Nach all dem Lob von technischer Seite muss ich allerdings leider sagen, dass mich der Film ansonsten recht kalt gelassen hat. Die Handlung geht trotz ambitionierter Themen (Völkermord, Sklaverei, Krieg) nie wirklich in die Tiefe, ist allgemein recht ereignisarm und wird gerade in der zweiten Hälfte recht klischeehaft, unlogisch und begründet gleich mehrere Handlungsentwicklungen auf glücklichen Zufällen. Zudem gingen mir die Schicksale einzelner Charaktere (abgesehen von Caesar) wenig zu Herzen, was aber auch damit zusammenhängen kann, dass ich die beiden Vorgänger nicht mehr so präsent habe.
Ein weiterer Punkt, der mich etwas gestört hat, war dass es auch hier, in einem Film der sich ja sonst nicht vor ernsthaften Themen scheut, scheinbar nötig war, einen Comic-Relief-Charakter einzubauen, dessen Zweck es ist, zu ernste Szenen aufzulockern. Der Charakter war an sich nicht schlecht oder unsympathisch, nur einfach an manchen Stellen komplett fehl am Platz. Wenn man schon den Mut hat, bedrückenden Szenen zu zeigen, sollte man auch den Mut haben, den Schrecken und die Verzweiflung auf den Zuschauer wirken zu lassen, ohne die betrübliche Stimmung durch einen Gag aufzulockern. Zum Glück wirkte der Humor nicht zu erzwungen, wie etwa bei einigen der letzten Marvel-Filme (v.a. bei Dr. Strange).
Fazit: Das Finale der Planet-of-the-Apes-Prequeltrilogie ist durchaus ein gelungener Film, dessen Schwächen in der Handlung in meinen Augen durch großartiges Performance-Capturing und bahnbrechende Spezialeffekte aufgewogen werden. Im direkten Vergleich haben mir die beiden Vorgänger zwar besser gefallen, doch ich mochte auch diesen Film, nicht zuletzt auch wegen der starken Bilder. Allerdings gab es mit Filmen, wie Wonder Woman, Dunkirk und Baby Driver diesen Sommer auch Filme, die es vermochten, mich deutlich stärker mitzureißen. Was mich aber nichtsdestotrotz sehr freut, ist dass es in der aktuellen Kinolandschaft einen Platz für solch eigenständige, ernsthafte Blockbuster-Sci-Fi-Produktionen gibt.
Bin von den Kinderdarstellern noch nicht ganz überzeugt, aber die Bilder sind echt schön und Willem Dafoe wirkt ausnahmsweise mal sehr warm und liebevoll. Wie er am Ende "Have a nice day!" ruft, hat mir echt gut gefallen. Bin doch ein wenig gespannt auf den Film, zumal er von A24 kommt und die mich bisher kaum enttäuscht haben.
Habe den Film an zwei aufeinanderfolgenden Abenden (jeweils ein Teil) gesehen und bin etwas ernüchtert. Abgesehen vom starken Setdesign, der guten Musikauswahl und vor allem der absolut meisterhaften Bilder (gedreht mit seltenen Zeiss-Linsen und ausschließlich mit natürlichem Licht), hat mir der Film recht wenig gegeben. Das Erzähltempo ist äußerst langsam, durch einen nüchternen Erzählerkommentar fällt es vor allem in der ersten Hälfte schwer, Emotionen zu empfinden. Dazu kommt, dass ich den Hauptdarsteller Ryan O'Neal nicht gerade außergewöhnlich fand. Zum Glück ist die zweite Hälfte dann deutlich dramatischer und mitreißender. Doch auch im späteren Verlauf eignet sich der Film wohl weniger, um ihn in Erwartung einer spannenden, interessanten Geschichte zu sehen, sondern mehr um seine exquisiten Bildkompositionen zu bestaunen, die dank perfektem Lichteinsatz, ausgeklügelter Positionierung von Personen und Gegenständen, sowie der hohen Schärfentiefe stark wie Gemälde wirken.
Die Oscars für Kamera, Kostüme, Szenenbild und Musikadaption hat der Film sich redlich verdient, für einen Kubrick-Film war mir die Geschichte allerdings zu langatmig und gewöhnlich.
Wow. Zu sagen, ich wäre gerade sehr beeindruckt, ist noch meilenweit untertrieben. Wie kann denn bitte ein Film, der beinahe 100 Jahre alt ist, so ein perfektes Pacing, so eine Fülle ungemein kreativer Gags, so eine charmante Story und so halsbrecherisch lebensmüde Stunts haben? Falls ihr gerade mal 45 Minuten Zeit habt, dann schaut doch bitte mal in "Sherlock Jr." von Buster Keaton rein. Ich denke auch, dass man mit dem Kurzfilm (zählt man sowas von der Länge her noch als Kurzfilm?) viel Spaß haben kann, selbst wenn man mit Stummfilmen und Slapstick sonst wenig am Hut hat, denn was Keaton hier geschaffen hat, geht weit über das Niveau der typischen Klamotten der damaligen Zeit hinaus. Falls ihr noch nicht überzeugt seid, könnt ihr ja mal in folgende Szene reinschauen (https://youtu.be/H8zMV0-NMug), ein Meisterstück visueller Comedy!
Moment - weder McQueen, noch Hoffman waren damals für einen Oscar nominiert??? Skandal! Ein schöner Klassiker, der zwar am Anfang etwas Zeit braucht, aber wenn man einmal vom Film gefangen genommen wurde, lässt er einen bis zum Ende nicht mehr los. Mitreißend, gefühlvoll und toll gespielt!
Der eigentlich Raubzug und die anschließende Verfolgungsjagd sind echt unterhaltsam und stilsicher inszeniert, allerdings konnte mich die Planungsphase nicht so recht überzeugen, das haben z.B. die Oceans-Filme einige Jahrzehnte später deutlich kurzweiliger hinbekommen. Aber immerhin macht die Besetzung u.a. natürlich mit Michael Caine, sowie das 60s-Feeling Spaß.
Holy SHIT! Hätte ich gewusst, wie nervenzerfetzend und unheimlich der Film wird, hätte ich ihn doch nicht so spät abends geschaut. Ich meine: Ja ok, der ist schon eine wundervolle Erfahrung, aber wie soll ich jetzt bitte schlafen?
Ich weiß, der Film kam ein paar Jahre eher raus, aber hier mein Kurzfazit: Whiplash - Jazz + Ballett + Paranoia + Horror = Black Swan (kann man ja so umformen, dass die Chronologie wieder stimmt ^^).
In letzter Zeit hatte ich oft im Kino oder vor der Mattscheibe das Gefühl, Filme eher auf einer rein handwerklichen Ebene zu betrachten, als mich emotional mitreißen lassen zu können. Ich versuche auf Bildeinstellungen, Schauspiel und Dialoge zu achten, aber selten war ich wirklich "drinnen" im Film, was letztlich darin resultiert, dass mir Filme etwas zu lang vorkommen und gerade wegen der Tatsache, dass ich ja doch schon einiges gesehen habe, habe ich auch oft das Gefühl, dass Filme, wie z.B. die letzten Marvel-Blockbuster nichts neues mehr zum Kino beitragen, egal wie unterhaltsam sie sind.
Heute dachte ich mir, es ist einfach mal wieder Zeit für Ghibli. Ich lege Porco Rosso in den DVD-Player, sehe Porco in seinem Inselunterschlupf Radio hören, während leise Wellen rauschen und bin sofort mitten in Miyazakis romantisiertem Italien der späten 20er. Hier ist die Welt noch in Ordnung: alte Männer trinken im Schatten eines Gemischtwarenladens Rotwein, Kopfgeldjäger, Luftpiraten und andere Abenteurer brausen mit ihren Propellermaschinen durch die Lüfte oberhalb der tiefblauen Adria und liefern sich Feuergefechte, treffen sich jedoch abends in Madame Ginas Hotel Adriano, um gemeinsam anzustoßen und Musik zu lauschen. Was für eine wunderschöne, wahnsinnig detaillierte und immersive Welt! Natürlich ist hier viel künstlerische Freiheit am Werk, aber da (wie könnte es bei Miyazaki anders sein) alles so stimmig erdacht wurde, habe ich keinen Zweifel daran, dass es in irgendeiner weit entfernten Paralleldimension einmal ein Italien gab, wo die Mama-Aiuto-Bande in bunt bemalten Flugzeugen ihre Raubzüge unternahm und in dem ein wackerer Kriegsveteran mit Schweinekopf ihre Pläne stets vereitelte.
Doch auch in dieser Geschichte nähert sich die Zeit der Teufelsflieger und Abenteuerhelden langsam aber sicher ihrem Ende, denn das Land ist gebeutelt von der Weltwirtschaftskrise und das faschistische Regime wird schon bald mit seiner Luftwaffe für Ordnung im Mittelmeer sorgen. Schlechte Karten also für unseren Titelhelden, schon jetzt ein Relikt vergangener Tage. Dieses bittersüße Gefühl der Nostalgie und des Abschieds zieht sich durch den gesamten Film und oft genug wurde auch ich von Gefühlen der Nostalgie übermannt. Nicht nur an eine Zeit, die ich selbst nie erlebt habe und eine Welt, die nie in der Form existiert hat, sondern auch an den Sommer vor einigen Jahren, in dem ich Miyazakis Schaffen für mich entdeckt habe, wohl die liebste Filmerfahrung, die ich bisher erlebt habe.
Der Film wirkt bei mir immer noch so gut, wenn nicht sogar besser als zuvor. Und wenn dann im Hotel Adriano leise Joe Hisaishis wahrlich meisterhafte Musik einsetzt (genauer gesagt das Stück "Bygone Days"), während Marco und Gina miteinander reden, kann ich nicht anders, als mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen und Miyazaki-sensei in tiefster Ehrfurcht für alle seine filmischen Großtaten zu danken.
"Porco Rosso" ist einer der erwachsensten, liebe- und gefühlvollsten Filme des Studios Ghibli und wird zu Unrecht oft unterschätzt.
"Ein fliegendes Schwein ist das einzig Wahre!" ♥
Der Film ist genau das, was der Trailer und die Tatsache, dass es sich um einen Weltkriegsfilm von Christopher Nolan handelt, erwarten lässt: Ein mitreißendes, intensives Spektakel, das sich sehr real anfühlt und eine Erfahrung, die man definitiv im Kino gemacht haben sollte. Eine solch aufwendig inszenierte Bildgewalt erlebt man selten und die meisterhafte Soundkulisse, welche den Kinosaal bei jeder Explosion und jedem Schusswechsel wahrhaft beben lässt, sowie die Filmmusik von Hans Zimmer sorgen dafür, dass sich die Spannungsschraube immer weiter anzieht. Der Film mag eine eher dünne Handlung haben und es fällt wegen der nichtlinearen Erzählweise (man erlebt einige Ereignisse mehrmals aus verschiedenen Perspektiven) und der Tatsache, dass einige Soldaten optisch kaum auseinander zuhalten sind, manchmal schwer dem Geschehen zu folgen. Andererseits habe ich aber selten einen Film gesehen, in den ich mich so involviert gefühlt habe und der bei mir so sehr ein Gefühl von Stress erzeugt hat. Definitiv kein Film, in den man geht, um Spaß zu haben oder zu entspannen, aber ca 100 Minuten nervenzerfetzende Hochspannung und einer der beeindruckendsten Filme des Jahres.