strangelet - Kommentare
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Alle Kommentare von strangelet
In der ersten Hälfte müht sich der Film dieser bisschen vergeblich damit ab, eine sinnhafte Geschichte zu erzählen, aber danach wird er... ganz gut, weil... naja... also...
Okay, was soll's, das ist jetzt soo schwul, aber ich geb's zu: Cameron Diaz und der alte Professor haben mich zum Heulen gebracht, und ich mag Filme, die das schaffen.
Schnief!
Aber nicht weitersagen.
Wenn man diesen Film zerreissen möchte, dann findet man ohne große Mühe jede Menge Argumente. Zu viel Brutalität, zu viel Pathos, kaum historischer Hintergrund - das wären nur die ersten paar, die mir gerade in den Sinn kommen.
Dabei würde man aber ignorieren, dass "Brotherhood" ein sehr offensichtliches künstlerisches Ziel verfolgt und bravourös umsetzt: Er zeigt den Krieg aus der seltenen Perspektive von ganz unten. Hier gibt es keine großen Führer, die Ideologien predigen, keine eloquenten Offiziere in Hauptrollen, die ihre tapferen Männer in den Kampf für die gerechte Sache führen, und keinen Blick auf das große Ganze, das der Gewalt einen Sinn zu geben scheint. Nur unbedeutende Frontsoldaten sind zu sehen, die eigentlich bloß zurück zu ihren Familien wollen, stattdessen aber rücksichtslos verheizt werden. Die jeden Tag um ihr Leben kämpfen, aber abgesehen von Schlagwörtern wie "Kommunismus" und "Imperialismus" keinen Grund für ihr Schicksal kennen. Wir sehen, wie aus friedlichen, braven Bauern und Hilfsarbeitern langsam irrsinnige Mörder und brutale Bestien werden - nicht weil sie an irgendeine "Sache" glauben, sondern nur, weil es eben das ist, was der Krieg aus den Menschen macht.
Dass der Film dabei trotz seiner beachtlichen Länge sogar noch fesselnd bleibt, rückt ihn in den Augen mancher Kritiker in gefährliche Nähe der bösen Hollywood-Mainstreamunterhaltung, aber echte Filmkenner wissen natürlich, dass das in Wirklichkeit ein weiterer Verdienst ist.
Ein Junge und ein Mädchen brennen miteinander durch, um sich in Venedig unter der Seufzerbrücke zu küssen, auf dass ihre Liebe ewig dauern möge. Sie sind beide erst dreizehn. Das muss so sein, denn so viel Romantik kann man realistischerweise nur als Dreizehnjähriger erleben. Ein Kinderfilm ist das trotzdem nicht, denn um so viel Romantik schätzen zu lernen, muss man erst mindestens doppelt so alt werden.
Nicht gerade der Film des Jahrhunderts, aber insbesondere der alte Sir Olivier und die junge Diane Lane sind jede Minute wert.
Jamie Foxx hat die charakteristische Gestik von Ray Charles zweifellos perfekt drauf und seinen Oscar auch sonst verdient. Darüber hinaus erscheint mir der Film aber zumindest in der Nachbetrachtung etwas überbewertet. Selbst 2004 gab es schon mindestens drei andere Musikerbiographien, die diese typische Geschichte von Drogen, Affären, Eheproblemen, ein bisschen Verrat und ein bisschen Politik auf die Leinwand gebracht haben, aber möglicherweise konnte man die Umsetzung damals noch halbwegs beeindruckend finden.
Doch jeder, der den ein Jahr jüngeren "Walk the Line" gesehen hat, wird sich mit "Ray" schwer tun. "Walk the Line" macht aus Johnny Cashs Lebensgeschichte ein fesselndes Drama; "Ray" mäandert im Vergleich nur so ein bisschen vor sich hin. Wenn Ray seinen alten Kumpel Jeff hinauswirft oder wenn er sich ganz plötzlich entscheidet, gegen die Rassentrennung zu protestieren, dann bleiben seine Motive völlig unklar. Irgendwann wird klar, dass er Heroin nimmt, aber ein paar Minuten später läuft wieder alles so gut, dass man denkt, er hat vielleicht schon wieder aufgehört. Und seine Affären werden zwar in epischer Breite durchgekaut, aber geben letztlich eben auch nicht viel her, was man nicht in anderen Filmen schon mit mehr emotionalem Gehalt gesehen hätte.
Der ganze Streifen scheint einfach selbst nicht zu wissen, worauf er hinaus will, und das führt ihn - Jamie Foxx hin, Musik her - an die Grenze zur Langeweile.
Bis auf jene ungefähr drei Europäer, die aus unerfindlichen Gründen mit der Geschichte des American Football vertraut sind, wird wohl kaum jemand auf dieser Seite des Atlantiks viel mit "Leatherheads" anfangen können. Und auch in den USA hatte er ja angeblich am meisten Erfolg bei der Altersgruppe, die in ihrer Jugend selbst noch Lederhelme getragen hat. Keine guten Voraussetzungen für einen Blockbuster.
Aber für mich als Historiker und ehemaligem Defensive Back war's ganz okay.
Wenn man sich "Hitch" als Anleitung zum Frauenabschleppen anschaut, wird man wohl höchstens dann Erfolg haben, wenn man über Will Smith' flugzeughangargroßes Ego verfügt - und dann braucht man ihn sowieso nicht. Aber Unterhaltungswert ist jedenfalls ausreichend vorhanden, auch wenn die Witzdichte bei weitem nicht so hoch ist, wie der deutsche Trailer verspricht. Dafür hat man hier endlich mal eine Hollywood-Lovestory (nein, sogar zwei!), bei der man nicht alle fünf Minuten von der herzerweichenden Dämlichkeit der Beteiligten genervt wird. Dem Date-Doktor sei Dank!
Eine gelungene Umsetzung des biblischen Stoffes mit einem feinen Gespür für die Charaktere und ihre Konflikte - auf beiden Seiten. Die einzige Hauptperson, für die man beim besten Willen kein bisschen Sympathie aufbringen kann, ist diese ekelhafte Arschgeige von einem Gott, der als einzige Lösung für jedes Problem nur der Massenmord einfällt. Tolle religiöse Tradition, die wir da haben.
Nett, aber weit unter der Relevanzgrenze.
Unscharfe Blutspritzer im Bild gehören eigentlich nur in billige Splattermovies, sollte man meinen - aber hier fügen sie sich so gekonnt in die restliche Inszenierung ein, dass sie sogar eher positiv auffallen. Im Gegensatz zu comichaften Popcorndystopien wie Mad Max oder Waterworld wirkt diese zerstörte Welt so real wie ein Amateurvideo aus Sarajevo. Wenn der Film sich nur noch ein paar Minuten mehr Zeit genommen hätte, um die Motivation der "Bösen" ein bisschen klarer zu machen, hätte er das Zeug zum Klassiker gehabt.
Ordentlich und unterhaltsam gemacht, aber nichts, was im Gedächtnis bleibt.
Die Moral? Eine Frau kann es nach ganz oben schaffen, wenn sie bereit ist, die verrücktesten Sachen anzustellen um sich einen reichen Mann zu angeln - und sich ihm dann unterzuordnen.
Aber wer würde einem derart charmanten Film so etwas vorwerfen wollen...
Tadelloser, wenn auch nicht sonderlich bemerkenswerter Krimi. Der Film leidet - wie viele andere, die auf den Hollywood-Talentpool verzichten müssen - an vielen kleinen handwerklichen Schwächen von lieblosem Lettering bis hin zu unpassender Musik, aber das hält sich in erträglichem Rahmen. Sehr schade ist aber, dass das tragische Ende der Liebesgeschichte nicht mehr als ein billiger Schockeffekt ist, nach dem die Handlung unverdrossen weiter läuft. Da wäre ein Super-Happyend allemal gescheiter gewesen.
Ich fand diesen Film super, aber für einen alten Kryptoanarchisten und Bilderstürmer wie mich ist Kinsey halt einfach eine gute Identifikationsfigur. Wer die Diktatur der Konvention nicht gar so sehr hasst wie ich, wird ihn vielleicht eher langatmig finden.
Dieser Film ist ungefähr so unterhaltsam, wie allein zuhause an einem Samstagnachmittag drei, vier Flaschen Bier zu trinken - es macht Spaß, es ist auch nicht verboten, aber hinterher hat man ein schlechtes Gewissen, weil man merkt, dass es blöd macht und man seine Zeit wirklich sinnvoller hätte verbringen können...
Man kann wohl sagen, dass der computeranimierte Film vollständig in Hollywood angekommen ist. Man muss heute offenbar kein großartiges Drehbuch mehr haben, man muss auch nicht unbedingt mehr technisch innovativ sein, und man muss nicht einmal mehr ein bewährtes Pixar-Konzept nachäffen, um bei den Produktionsfirmen Geld locker zu machen.
Was dabei herauskommt, ist dann so etwas wie "Robots": Ein gefälliger Kinderflim nach Omas alten Rezepten mit billiger Grafik in einer blankpolierten, leicht zu modellierenden Welt. Nett, wenn man die Kleinen ruhigstellen will, ansonsten überflüssig.
Wenn Steve Martin nicht den großen Komiker gibt und sich in Intensität und Umfang seiner Rolle etwas zurücknimmt, dann ist er also tatsächlich in der Lage, einen richtig großartigen Film abzuliefern. Mir fällt auf Anhieb kein zweites Beispiel ein, wann in der Kinogeschichte eine Liebesbeziehung von den kleinen Peinlichkeiten eines ersten Dates über die Aufregung der Kennenlernphase bis zum Scheitern an unterschiedlichen Erwartungen so sensibel und stilsicher porträtiert worden wäre.
Dass die Figur des Jeremy und ihre im Wesentlichen durch einen neuen Anzug und etwas Haargel hervorgerufene Persönlichkeitsentwicklung leicht jenseits der Glaubwürdigkeitsgrenze angesiedelt ist, ist ein kleiner Wermutstropfen, der an die schlechteren Zeiten Steve Martins erinnert. Aber das tut dem Filmvergnügen keinen Abbruch.
Ich tanze ja hier enorm aus der Reihe, aber ich finde, dieser Film ist ein ziemlicher Humbug...
Ziemlich überdreht, aber brauchbar unterhaltsam.
Jaja, immer das gleiche: Langsame Bilder, wenig Text, Unhappy End, und schon gefällt's der Kritik. In diesem Fall ist noch ein erstaunlich interessanter Film dabei herausgekommen, aber was besonders Bemerkenswertes ist das alles beileibe nicht.
Abgesehen von ein paar allerdings erträglichen Längen gibt's an "Mathilde" kaum etwas auszusetzen. Dass ein paar Leute von Kitsch reden, wenn ein Film daherkommt wie 24 Spitzwegs pro Sekunde zu einer Baudelaire-Lesung, war völlig klar, aber es hat halt nicht jeder Zugang zu echter Poesie.
Spannend, sehr rätselhaft, und sogar nach einer wahren Begebenheit - in Pleasant Point, West Virginia, gibt es sogar ein Mothman-Museum. Pflicht für Mystery-Fans.
Christopher Marlowes "Edward II." ist zweifellos ein respektables Drama, das noch heute erfolgreich auf die Bühne gebracht werden kann. Aber solange man nichts anderes daraus macht als ein bloßes Theaterstück, hat es auf der Leinwand nichts verloren. Kinofilme haben mit Recht andere Zuschauererwartungen zu erfüllen als Bühneninszenierungen, denn (unter anderem) müssen sie nicht mit den Einschränkungen einer engen Bühne kämpfen, sie eröffnen den Schauspielern sehr viel subtilere Darstellungsmöglichkeiten und sie brauchen sich auch nicht bemühen, die Umziehpausen nicht zu lang werden zu lassen. Theater kann nicht vollkommen realistisch sein, es muss notwendigerweise immer die Vorstellungskraft des Rezipienten mitbemühen – für das Kino hingegen ist dieser Rückgriff auf die Zuschauerphantasie nur ein Erzählmittel unter vielen, und zwar eines, das mit Bedacht und nicht zu oft eingesetzt werden sollte.
Es gibt daher keinen Film, bei dem die Übertragung der Theaterästhetik ins Kino nicht grandios gescheitert wäre; jedenfalls kenne ich keinen. So etwas bleibt immer nur leere, formale Spielerei, von der allenfalls rotweintrinkende Pseudointellektuelle behaupten, dass sie ihnen "etwas sagt", weil derartiger Unsinn unter ihresgleichen en vogue ist. Alle, die ihre Zeit sinnvoll nutzen wollen, können aber ganz gut darauf verzichten.
Platter Schlachtszenenrealismus, der das Grauen des Krieges "unverstellt" darstellen soll, ist zweifellos die denkbar primitivste Methode, einen Antikriegsfilm zu drehen - solange es im wesentlichen nur um herumspritzendes Blut und die individuelle Tragik des massenhaften Sterbens geht, werden nie Kunstwerke wie Kubricks Full Metal Jacket oder Coppolas Apocalypse Now entstehen können.
Bemerkenswert ist aber doch, dass es Randall Wallace zumindest gelingt, unter diesen Umständen einen interessanten und fesselnden Film abzuliefern. Die Situation wird manchmal unübersichtlich, aber nur dort, wo sie zweifellos auch für die realen Beteiligten im la-Drang-Tal unübersichtlich war; im übrigen kann der Zuschauer den Handlungssträngen mühelos folgen. Das ist immerhin eine Aufgabe, an der schon bekanntere Kriegsfilmregisseure grandios gescheitert sind.
Ein routiniert gemachter Film, der nie die Trampelpfade des Genres verlässt. Das ist schade, denn wenn der Drehbuchautor nur zwei Gehirnzellen eingesetzt hätte, um ein alternatives Ende zu finden, hätte wirklich was draus werden können.
Diese recht glaubwürdige Verschwörungsgeschichte mit authentischem Hintergrund hätte wahrlich eine weniger mittelmäßige Verfilmung verdient als diesen mit bescheidenen Nebendarstellern und überdramatischer Musikuntermalung verpfuschten Schinken. Interessant ist das alles aber trotzdem...