strangelet - Kommentare

Alle Kommentare von strangelet

  • 7 .5

    Eigentlich ist “Brautalarm” nichts weiter als eine mittelmäßige 08/15-RomCom, die sich nur durch eine stellenweise auftretende, nie dagewesene und völlig unverzeihliche Albernheit ins Geniale hinüberrettet.

    • 6

      Eine fast deckungsgleiche Realfilmkopie des Zeichentrickoriginals. Alles wie früher, aber irgendwie nicht so interessant. Hätt‘s einfach gar nicht gebraucht.

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      • 5 .5

        Ein ganz lieb gemeinter deutscher Film, der schon an seinem schwachen Drehbuch gescheitert ist, bevor der Kameramann überhaupt das erste Mal den Objektivdeckel abgenommen hat. Da wird die unbequeme Wahrheit gezeigt und Moral gepredigt, dass es gar nicht mehr lustig ist, aber tatsächlich sind die Wahrheiten nur banale Klischees und die moralischen Lehren nur die üblichen peinlichen Zeigefinger. Es gibt nichts Subtiles, nichts wirklich Einsichtsvolles, und die einzige Überraschung ist, dass der Film offenbar gar nicht merkt, wenn er vor lauter Message plötzlich selber in den typisch deutschen Alltagsrassismus abgleitet, wo die lieben Negerlein halt grade dadurch so schön sympathisch werden, dass sie eben keine richtige Kultur und Zivilisation haben.

        Immerhin sind die Schauspieler für deutsche Verhältnisse recht gut, aber blöde Texte bleiben halt blöd, auch wenn man sie noch so gekonnt vorträgt.

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        • 6

          Wie so oft im etablierten deutschen Kino nimmt sich ein Film da viel Gutes vor und produziert nur Mittelmaß, weil halt keiner ein Drehbuch schreiben kann und immer die selben entsetzlich überforderten Schauspieler zum Einsatz kommen. Überraschenderweise bleibt “Hannah Arendt” leidlich sehenswert. Die Person Hannah Arendt hätte dennoch einen viel besseren Film verdient.

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          • 3 .5

            Ich bin durchaus in der Lage zu erkennen, warum dieser Film einige so begeisterte Fans hat. Das Setdesign ist beeindruckend, die Choreografie der nebeneinanderherpassierenden Ereignisse auf der Leinwand ebenso, und manche Leute können sowas immens genießen, wie es scheint.

            Ich aber nicht. Für mich ist das nur langatmig und unübersichtlich, und gelacht habe ich auch nur einmal, ein kleines bisschen.

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            • 6

              Die Story ist recht konstruiert und trotzdem löchrig, aber was macht das schon. Patrick Dempsey bringt einen neuen Stil mit, der mit Hugh Grants charmanten Blödeleien nicht vergleichbar ist, aber durchaus was hat. Colin Firth ist so colinfirthig wie nur zuvor. Die Zellwegerin ist zwar alt geworden, sieht aber fast besser aus als in Teil 2.

              Sehen wir den Tatsachen doch ins Auge: Kein Bridget-Jones-Film war jemals ein Meisterwerk. Aber sie machen Spaß, wenn man nicht zu genau drüber nachdenkt. Da reiht sich diese Episode letztlich ganz erwartungsgemäß mit ein.

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              • 7

                Meine Vorhersage für den hier lag bei 3,5, und es ist sicherlich kein cineastischer Meilenstein, aber ich habe ungefähr seit einem Jahr über keinen Film so gelacht, also bitteschön.

                Und nein, ich war nicht bekifft.

                • 5 .5
                  strangelet 04.09.2017, 13:03 Geändert 04.09.2017, 13:06

                  Wenn man genauer drüber nachdenkt, handelt es sich hier nur um eine Handvoll sehr mittelmäßig interessanter Geschichtchen ohne inneren Zusammenhang, ohne brauchbaren Abschluss und letztlich ohne großen Wert.

                  Damit kann man eigentlich nicht mal auf einem drittklassigen Kurzfilmfestival einen Blumentopf gewinnen, also was macht man, wenn man sowas in der Schublade an Vergammeln hat? Natürlich einen "schrägen" Episodenfilm, was sonst! In Schwarzweiß! Und dann muss alles noch in Berlin spielen, und zack: Große Kunst! Wer's nicht versteht, ist wahrscheinlich eh aus München.

                  Also, ja, ich gehe an sowas mit erheblichen Vorurteilen ran. Aber immerhin muss man dem Film lassen, dass der Unterhaltungswert für die Kategorie ganz ordentlich ist. Ich hab' da jedenfalls schon viel Schlimmeres gesehen.

                  Grüße aus München.

                  • 6 .5

                    Das ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die längste und spektakulärste Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte. Aber auch nicht viel mehr.

                    • 6 .5

                      Der Konflikt, auf dem hier die Handlung basiert, entsteht weniger durch objektive Umstände als durch die charakterlichen Defizite der Figuren - ein Ehepaar, das halbwegs vernünftig kommunizieren kann, könnte trotz Lawine noch einen sehr schönen Urlaub haben. Aber Ebba kann nicht einfach mit ihrem Mann reden, sie klagt ihn lieber vor den gemeinsamen Freunden an, und Tomas ist ein grandioses Weichei, das sich nicht im Geringsten verbal verteidigen kann.

                      Dass der Film trotzdem gut eineinhalb Stunden wunderbar funktioniert und man als Zuschauer tatsächlich moralische Fragen reflektiert, die sich eigentlich gar nicht stellen, ist insofern wirklich bewundernswert. Aber das Kartenhaus muss eben auch unweigerlich wieder in sich zusammenfallen, denn auf dem emotionalen Höhepunkt gleitet die ganze Chose kaum überraschend derart in den Blödsinn ab, dass die Schauspieler sichtlich Ihre Mühe damit haben. Und dann ist es natürlich mit jeder Form von Identifikation vorbei.

                      Dass sowas in Cannes und bei der Kritik ankommt, ist nichts Neues und selbstverständlich auch gar nicht unbedingt zu beklagen. Ganz mies ist "Höhere Gewalt" ja trotz allem nicht: Er bringt doch die ganze Bedächtigkeit und Subtilität und Tiefgründigkeit mit, die man im anspruchsvollen europäischen Kino haben will, und die schon weitaus schlimmere Langweiler hervorgebracht hat. Schade ist nur, dass da so oft die schiere Ambition belohnt werden muss, weil die fehlerfreie Umsetzung halt immer noch gar so selten ist.

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                      • 8 .5

                        "Wir verspotten niemanden." - "Außer Christen!"

                        Ja. Sehr schöner Film.

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                        • 6 .5

                          Die öffentliche Meinung über diesen Film lautet im Wesentlichen, dass er ganz ordentlich, aber nur mäßig originell, dass aber Idris Elba wie immer einfach Idris Elba sei. Und das scheint mir tatsächlich recht akkurat zu sein.

                          • 7

                            Wenn ein Film sowohl von den verbeamteten Kunstbeauftragten Europas als auch den kommerziellen Unterhalungsprofis in Hollywood gefeiert wird, dann weiß man gar nicht so recht, was man da erwarten soll - wird das jetzt langatmige Tiefsinnigkeit für die Cannes-Juroren oder vielleicht doch ein amerikanisch inspirierter Spaß für die ganze Familie?

                            Die ersten beiden Minuten, in denen ein bemitleidenswerter Paketbote auf eine fast nicht existente Pointe wartet, lassen Schlimmstes befürchten, aber eigentlich sitzt "Toni Erdmann" an einem hübschen Sweet Spot zwischen den beiden transkontinentalen Extremen. Da quillt zwar einerseits der Wille zum Hochtrabenden aus allen Poren, aber andererseits hat Maren Ade genug erzählerisches Talent, dass die eigentlich nicht notwendige Überlänge gar nicht besonders auffällt.

                            Wenn das Muster Exzentriker-zeigt-Workoholic-das-gute-Leben nicht so plattgetreten wäre und der Film sich ein bisschen mehr Bodenhaftung zutrauen würde, statt sich ununterbrochen ins leicht Absurde zu retten, würde ich glatt verstehen, warum es dafür so viele Preise und Nominierungen geregnet hat.

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                            • 7

                              Ein sehr netter Film, der sanft daran scheitert, dass man die Entwicklung des unsicheren, hilfsbereiten jungen Ove zum abweisenden Motzrentner nie so richtig nachvollziehen kann. Aber damit kann man als Zuschauer schon leben.

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                              • 6 .5
                                strangelet 19.04.2017, 12:28 Geändert 19.04.2017, 12:32

                                Charlie Kaufman ist sowieso der König der postmodernen Drehbuchautoren, aber hier treibt er die Selbstreferenzialität komplett auf die Spitze. Wie so oft, wenn man etwas ganz arg zum Thema macht gefällt es der Kritik wie sonstwas, weil die Jungs dann den Eindruck haben, irgendwas kompliziertes verstanden zu haben, aber der Unterhaltungswert leidet gern ein bisschen.

                                Bei "Adaption" ist dieser Effekt nicht sehr ausgeprägt, aber doch vorhanden: Alles ist leidlich interessant, aber am Ende fragt man sich dann doch ohne große Neugier, was das alles eigentlich soll, vom Offensichtlichen mal abgesehen.

                                Kaufman hat schon Unterhaltsameres (z.B. "Being John Malkovich") und Anspruchsvolleres (z.B. "Synecdoche New York") geliefert. Das hier ist irgendwo in der Mitte dazwischen und funktioniert halt auch bloß so mittelmäßig.

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                                • 8 .5

                                  Wenn ein Film sich um so Sachen wie den Alltag in einer Sozialeinrichtung dreht, wendet sich das nach Unterhaltung lechzende Publikum für gewöhnlich gelangweilt ab, und sehr oft tut es das zu Recht.

                                  Aber nicht bei "Short Term 12". Obwohl hier ungehemmt "Schicksale" in Szene gesetzt werden, obwohl ganz offen "Themen", man möchte fast sagen, "angesprochen" werden, und zwar nicht selten "kritisch", und obwohl die Tränendrüse obendrein ordentlich Druck kriegt, ist der Film wirklich sehr fesselnd.

                                  Im Ernst, ich habe in den letzten Jahren einige Superheldenblockbuster gesehen, die dagegen regelrecht zum Einschlafen waren.

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                                  • 7

                                    Woody-Allen-Filme sind wie Pizza oder Sex: Wenn sie schlecht sind, sind sie immer noch ziemlich gut. Der hier ist knapp unterhalb von Mittelmaß, also wirklich recht sehenswert.

                                    • 6 .5
                                      über Le Mans

                                      Angesichts der sehr dünnen Handlung ist das ein überraschend fesselnder Film, was aber fast ausschließlich den selbst für heutige Verhältnisse noch ganz schön spektakulären Racing-Aufnahmen geschuldet ist. Da muss man natürlich als Zuschauer einen Sinn dafür haben; wenn einen sowas nicht interessiert, kann man sich "Le Mans" auch sparen und lieber eine Radltour ins Grüne machen.

                                      • 6

                                        Abgesehen von der dämlichen Grundidee, den langwierigen gescheiterten Romantikversuchen und der schieren Unerträglichkeit beider Hauptfiguren und -darsteller... ist das tatsächlich ein ganz erträglicher Film.

                                        Es findet nämlich tatsächlich so etwas wie eine Handlung statt.

                                        Wer hätte das gedacht?

                                        • 6 .5

                                          Stellenweise ganz witzig, aber man muss sich Notizen machen, um bei der verworrenen Handlung mitzukommen.

                                          • 6
                                            strangelet 28.02.2017, 11:41 Geändert 28.02.2017, 11:41

                                            Netflix bewirbt den hier mit ganzen eineinhalb Sternen, aber das ist grotesk übertrieben. Man hat schon viel, viel Schlimmeres gesehen, gerade in diesem Genre. Dass es eigentlich generell nicht noch einen Film gebraucht hätte, in dem größenwahnsinnige Wissenschaftler für ihre Hybris bestraft werden, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

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                                              "A Hard Day's Night" ist ein Opfer der glücklicherweise inzwischen ausgestorbenen Unsitte deutscher Filmverleiher, in der Synchronisation kreativ zu werden und dadurch alles auf ihr Niveau runterzuziehen. In diesem Fall ist's allerdings fast wurscht, weil die Gags auf Englisch auch nicht viel besser sind.

                                              Es mag sein, dass der ganze Quatsch damals irgendwie stilprägend war, wie so gern behauptet wird. Wer sich für Filmgeschichte interessiert, soll sich das also gerne anschauen. Alle anderen hören einfach den Soundtrack, da hat man mehr davon.

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                                                Ach! So viele schöne Aufnahmen! Und nur so wenig Handlung...

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                                                  strangelet 10.02.2017, 21:58 Geändert 28.02.2017, 12:05

                                                  Wenn Sarah Polley in ihrem eigenen Film gefragt wird, warum sie ihn auf diese Weise machen will, kommt sie sehr ins Schwimmen und windet sich mit halbgaren postmodernen Philosophierereien über verschiedene Blickwinkel auf die Wahrheit herum, die fast ein bisschen zum Fremdschämen sind.

                                                  Aber das beweist nur, dass echte Künstler nicht immer eine linkshirnige Begründung brauchen für alles, was sie tun. Letztlich gibt "Stories we tell" keinerlei Aufschluss über die Natur der Wahrheit oder andere langweilige Tiefsinnigkeiten, aber er macht aus einer eher mittelmäßig interessanten Geschichte einen durchaus sehenswerten Film. Und das ist schließlich das, was wirklich zählt.

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                                                    Wenn das ein neuer, bunter Film von irgendjemandem wäre, würde ich vermutlich unhöflich werden und irgendwas von "pseudointellektuellem Quark" oder so schreiben, aber es ist ja Bergmann, also gehe ich ausnahmsweise davon aus, dass der Fehler bei mir liegt. Jedenfalls kann ich mit diesem speziellen Klassiker nicht viel anfangen.

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