stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

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    16 Jahre haben die Fans darauf gewartet, doch das Ergebnis ist mehr als enttäuschend. "Star Wars" - Schöpfer Lucas inszenierte einen bunt-klebrigen Brei mit beschränkten Dialogen, nervigen Nebenfiguren (Fahr zur Hölle Jar Jar Binks!) und sättigenden Effekten. Eine schier unendlich laufende Demonstration der Leistungskraft der modernen Trickcomputer ohne auch nur einen Funken Seele oder Charme. Es gibt zwar einige Kleinigkeiten die den "Star Wars" Fans ein kleines oder großes Aha- Erlebnis bescheren, um "Episode I" aber wirklich in guter Erinnerung zu behalten reicht dieses, eher einfache Kunststück, nicht aus.

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    • Mal ehrlich, wie konnte man Kiss Kiss Bang Bang vergessen?

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        1999 lösten die angeblich echten Videoaufzeichnungen von ein paar, spurlos in den Wäldern von Maine verschwundenen Filmstudenten eine Massenhysterie aus. Wer sich heute nicht mehr an "Blair Witch Project" erinnern kann, steht aber wohl nicht alleine da. Der Hype verblasste als immer mehr Zuschauer in die Kinos strömten und die Erwartungen in unbeschreibliche Höhen getrieben wurden. Als selbst in den Nachrichten über den Film berichteten, war der Hype längst nur noch eine Hülle aus Publicity. Natürlich wurde der Film jetzt erst recht immer wieder aufgegriffen und zitiert, doch dadurch verlor er seine autonome Wirkung, denn der Hype war ein Kind des World Wide Web und damals, 1999, besaß dieses noch etwas Autarkes, ganz im Gegensatz zu den News und bunten Meldungen im Kabelfernsehen.

        "Paranormal Activity" ist stilistisch wie "Blair Witch Project". Ohne Musik, mit absichtlich dilettantischen Schnitte und wenigen, dafür aber mit extrem authentischen Figuren wird hier mit der menschlichen Angst vor dem Unerklärlichen gespielt. Das Regiedebüt von Oren Peli, dass angeblich selbst Steven Spielberg beeindruckte und ängstigte, erwies sich als neuer Hype, der genau wie 1999 eine Menge Geld in die Kassen spülte. Schätzungsweise kostete „Paranormal Activity“ 15.000 Dollar, spielte aber über das tausendfache ein. Der Traum eines jeden Produzenten.

        Wird der Film seinen Hype überleben? Die Chancen stehen gut, denn während in den Staaten der Film wochenlang Thema Nummer eins war, blieben andere Länder davon verschont. So kann man hier in Deutschland fast ohne gigantische Vorschusslorbeeren den Film ansehen und Freunde des klassischen Horrors, ohne Schockeffekte, Blut und Folter, sollten damit durchaus zufrieden sein. „Paranormal Activity“ funktioniert nämlich nicht nur als angeblich wahres Filmdokument, sondern auch als inszenierter Low Budget Horror, da er gekonnt mit Vorahnungen spielt und alte Kamellen den Genres nicht unbedingt neu erfindet oder vollkommen entstaubt, sie dafür aber überaus effektiv und elementar versteht einzusetzen. Wer nicht zu hohe Erwartungen hat und mit dem realistischen Stil zu Recht kommt, wird „Paranormal Activity“ bestimmt mögen. Gutgläubige und schnell beeinflussbare Zuschauer, die einem Film glauben, wenn er behauptet er wäre wahr, erleben hier eine ganz spezielle Art des Horrors. Da könnte man glatt neidisch werden.

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          "So finster die Nacht" ist ein grandioses Werk. Zu gleichen Teilen schön und spannend, still und verstörend. Regisseur Tomas Alfredson verpackt die melancholische wie bedrohliche Geschichte von Romanautor John Ajvide Lindqvist, der auch das Drehbuch schrieb, in Bilder voller Ruhe, Mystik und moderner Morbidität, denn was früher die Spukschlösser mit ihren Spinnweben und knarrenden Türen waren sind heute die anonymen Wohnsiedlungen der Vororte. Dieser inszenatorische Clou alleine macht den Film schon sehenswert, aber die diversen Verweise auf andere Mythen, die zarte Freundschaftsgeschichte zwischen Oskar und Vampirin Eli, sowie der Mut gängige Konventionen und Moralvorstellungen zu brechen oder auszuhebeln machen aus "So finster die Nacht" ein wunderschönes und zugleich wirkliches gruseliges Filmerlebnis abseits von verklärter Blutsaugerromantik a la "Twilight" oder "Interview mit einem Vampir". Das bei so einem tollen ausländischen Film die Remake- Könige von Hollywood schon warten ist wenig überraschend auch nicht die Tatsache dass ein Remake gegen dieses Original nur den kürzeren ziehen kann.

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          • 10

            Michael Haneke gilt seit langem nicht nur als großer Regisseur sondern auch als intelligenter Hinterfrager. In Filmen wie „Funny Games“, „Caché“ oder „Wolfszeit“ hinterfragte Haneke Menschlichkeit, Gewalt und Ideologien. Bei „Das Weiße Band“ konzentriert sich Haneke auf die Frage nach der Ideologie.

            „Das Weiße Band“ ist ein schwerer Film, ein richtiger Brocken, aber auch eine überragend geistvolle Erzählung, die in strengen wie klaren, asketischen schwarzweiß Bildern eingefangen wurde. Die Ruhe dieser Bilder ist dabei nur augenscheinlich. Überall brodelt es. Ein böser Schatten liegt über dem Dorf und seinen Bürgern und als Zuschauer spürt man dies zu jeder Sekunde. Ja, es hat fast schon Thrillerqualitäten, man sollte aber nicht erwarten dass Haneke einen Genrefilm mit „Das Weiße Band“ geschaffen hat. Wer glaubt hier wirklich einen Thriller zu sehen, wird enttäuscht, genau so wie der Zuschauer der hofft dass es bei der Erzählung in irgendeiner Form größere Ausbrüche gibt. „Das Weiße Band“ bleibt immer nüchtern und erhöht so seine innere, unsichtbare Spannung auf ein Maximum.

            Regisseur Michael Haneke, der zu Recht mit Filmpreisen für „Das Weiße Band“ überhäuft wurde, erzählt die Geschichte sehr gekonnt. Zwar gibt es klare Hauptfiguren wie etwa den Lehrer oder der Pastor, aber im Zentrum stehen klar die seltsamen wie erschreckenden Ereignisse, die wegen der sachlichen und unterkühlten Atmosphäre noch mehr an Kraft gewinnen.

            Die Ereignisse sind dabei weniger der Schlüssel als viel mehr der Motor. Selbst die scheinbar unwichtigsten Ereignisse wurden von Haneke in fast schon sachliche Bilder verwandelt. Es ist diese brutale, emotionslose, Sachlichkeit, die hier die größte Wirkung hat. Mit „größte Wirkung“ ist der Nachhall dieser Szenen gemeint. Haneke ist einfach ein Großmeister, wenn es darum geht Drastik, expressives Unrecht wie menschliche Kälte in suggestive, intelligente Szenen einzubauen. Allein dies würde aus „Das Weiße Band“ einen anspruchsvollen, cineastischen Hochgenuss machen.

            „Das Weiße Band“ ist ein Meisterwerk. Kein einfacher Film für den schnellen Filmgenuss, obwohl das Werk ganz klar ein Genuss ist, aber nun mal keines was man schnell über seine Sehnerven gleiten lässt. Der Film setzt sich im Gedächtnis fest. Er stellt Fragen und verweigert die Antworten, denn die muss jeder Zuschauer selber geben. Ob der Film nun also eine Kritik an den Faschismus, an den Protestantismus oder „nur“ eine Parabel über die Schattenseiten der Menschlichkeit ist, soll jeder für sich entscheiden. Eines ist aber schon auffällig. Die Kinder, die im Dorf kurz vorm Ausbruch des ersten Weltkrieges leben, wurden seit ihrer Geburt auf Gehorsamkeit und Demut getrimmt. Sie werden diese Erziehung ihr Leben land beibehalten und gut zwanzig Jahre nach den Ereignissen in ihrem Heimatdorf den Nationalsoziallisten treu ihre Dienste anbieten. Ob dies eine Universalerklärung für den späteren Faschismus sein soll, sei dahin gestellt, aber diese Aussage macht auf alle Fälle Sinn.

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            • Ein paar gute Filme sind dabei, aber auch viel unnötiger Ballast.

              • 9 .5

                Gerade einmal einen Monat nach dem offiziellen deutschen Kinostart kam dieser südkoreanische Thriller auf DVD heraus. Dies liegt aber gewiss nicht an der Qualität des packenden Films von Hong-jin Na, der zwei Stunden lange Hochspannung garantiert, sondern einfach daran dass viele ausgezeichnete Filme einfach nicht das Feedback erhalten was sie verdienen. Sei's drum, jetzt kann man "The Chaser" halt auf DVD ansehen und man wird es sicherlich nicht bereuen, denn die beständig hervorragenden Inszenierung macht den clever konstruierten Film zu einem harten Thriller, der aber nie zu billigen Schocks und großmäuligen Schauwerten greift sondern sich lieber auf seine Geschichte und seine exzellenten Figuren konzentriert. Dies und viele andere Kleinigkeiten machen aus "The Chaser" einen der besten Thriller des Jahres 2008. Das geplante US- Remake trägt eine große Bürde.

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                • 8
                  über Durst

                  Mit Werken wie seiner Rache-Trilogie hat sich der Süd-Koreaner Park-Chan Wook seit längerem eine treue Fangemeinde aufgebaut. Seine Filme werden regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet und mittlerweile will auch Hollywood vom Können des Regisseurs etwas ab haben, so dass „Durst“ der erste koreanische Film war, der von einem amerikanischen Studio mitproduziert wurde.

                  „Durst“, ist ein Projekt, dass Wook bereits vor zehn Jahren realisieren wollte. Nun hat er es endlich geschafft und das Ergebnis kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Bereits zum vierten Mal arbeitet Wook mit dem Darsteller Song Kang-Ho zusammen, den der geneigte Fan auch aus Filmen wie „The Host“ oder „The Good, the Bad, the Weird“ kennt. Kang-Ho spielt den Priester, der nur gutes tun wollte und nach einer Bluttransfusion zum Vampir wird, wirklich überzeugend. Bei Filmen von Park-Chan Wook haben aber bisher die Darsteller immer brilliert, so auch hier.

                  Ebenfalls brillant ist (mal wieder) die Bildersprache des Films. Ohne sichtbare Mühen gelingen dem Film wunderschöne, grauenvolle, zärtliche, ekelhafte sowie bittere Bilder, die dabei auch die Handlung voran treiben. Bilder zum bloßen Selbstzweck gibt es hier nicht und dennoch muss man sagen dass sich der Film leider sehr zieht und gerade Zuschauer die mit dem asiatischen Kino nicht vertraut sind, oder es einfach nicht mögen, werden einige harte Brocken in den Weg gelegt. So wirken die Szenen der Ehe zwischen der zweiten Hauptfigur Tae-Joo und ihrem kranken Ehemann doch sehr überzeichnet und hätten durchaus in westlichen Filmen als Parodie herhalten müssen. Man kann diese teils bizarren Überzeichnungen aber durchaus als Schlüssel für die Groteske sehen.

                  Park Chan-Wook interessiert sich aber nicht nur für die Bilder sondern auch für die Entwicklung seiner Figuren. Dass der gläubige Pater Sang-Hyeong immer mehr der Lust verfällt, ist zwar nicht sonderlich einfallsreich aber dafür gut erzählt. Der innere Konflikt von Sang-Hyeong sowie seine leibe zu Tae-Joo, die ihr Dasein als Vampir in allen Bereichen genießt, bildet dabei die treibende Kraft des Films.

                  „Durst“ ist ein toller Vampirfilm geworden, weil er das Genre mit neuen Ideen füttert, die den Filmvampiren in letzter Zeit gefehlt haben. Neben dem schwedischen Meisterwerk „So finster die Nacht“ ist „Durst“ ganz klar ein Highlight des modernen Vampirfilms. Dabei sind die beiden Filme sich durchaus ähnlich. Man könnte „Durst“ durchaus als unkeuschen Bruder von „So finster die Nacht“ bezeichnen. Vielleicht wäre es zuviel des Guten, aber die zwei Filme haben dass geschafft, was das aktuelle „Twilight“ Franchise nicht geschafft hat: Ein gelungene wie spürbare (kleine) Evolution des Vampirfilms.

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                  • 1

                    Die Fortsetzung der erfolgreichen Zerstörungsorgie von 2007 erhöht die Anzahl der Titelgebenden Transformers kräftig. So gibt es in Teil zwei die sprechenden Kampfroboter in allen Größen und Variation und dies ist auch schon die einzige wirkliche Neuerung die das Sequel zu bieten hat. Der Rest, bestehend aus schematischen Figuren, öden Slapstick, sexistischen Hochglanz, Hurra- Patriotismus und Special Effects Overkill, reicht nicht aus um das viel zu lange, seelenlose Spektakel ausreichend auszufüllen. Die meisten Actionszenen, vor allem die Kampfszenen zwischen den verfeindeten Roboterclans sind dazu viel zu unübersichtlich. Wenn Autobots und Decepticons gegeneinander prallen um sich mit gigantischen Kanonen und Schwerter zu beharken dann sieht man eigentlich nur einen Haufen von glänzenden Metall und irgendwo dazwischen blaue oder rote Augen.
                    "Transformers- Die Rache" ist wie sein Vorgänger so großkotzig wie ideenlos und der pseudo-coole Soundtrack von Linkin Park und Green Day macht dieses Gelage aus klebrigen Kitsch und dumpfen Krawall auch nicht besser.

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                    • 10

                      Love-Storys made in Hollywood sind so eine Sache. Es gibt die, die irgendwie liebenswert sind z.B. »Harry und Sally« und es gibt verzuckerte Märchen wie etwa »Pretty Woman«. So richtig viel Neues hat sich da nicht getan. Doch hier kommt »Vergiss mein nicht«. Dieser Film sprengt die Welt der normalen Hollywood Romanzen und streift dabei doch die Genrewelten der Komödie, der Sci-Fi und des Dramas. Der Film lebt von vielen kleinen Dingen, die diesen Film so einzigartig machen sei es nun die ständig wechselnde Haarfarbe von Kate Winslet oder die kleinen Liebesgeschichten die immer wieder eingestreut werden. Der Film ist außerdem noch so kreativ, davon hätten andere Regisseure und Autoren zehn Schnulzen.

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                      • 7

                        Um eines gleich vorweg zu nehmen, die Soundtrack zu diesem Film ist exquisit von den Stones, über die Kinks bis zu The Who bietet Richard Curtis´ Liebeserklärung an die Zeit des Rock 'n Roll grandiose Ohrwürmer und unvergessliche Evergreens, doch sein Film wird so ein Klassiker nie werden. Dies liegt gewiss nicht an den Darstellern, denn die spielen alle mit sichtlicher Freude am Spiel und so manche Auftritte der Figuren werden so stilvoll zelebriert, dass man glaubt gerade die Geburt der Coolness mitzuerleben, doch solche kleineren und größeren Spitzen können nicht verbergen, dass "Radio Rock Revolution" eigentlich keinerlei Substanz besitzt. Statt wirklich ernsthaft sich mit der damaligen Zeit und den Konflikt zwischen der BBC und den jungen Hörern zu thematisieren, rollt Regisseur Curtis lieber die Standards für Feel- Good- Movies ab und verschenkt mit zweitklassigen Füllmaterialien wie die Vatersuche von Neuankömmling Carl viel von seiner Glaubwürdigkeit und seinem Charisma. Aber genug gemeckert, denn im Grunde seines großen Herzens ist "Radio Rock Revolution" ein wirklich unterhaltsamer Film, nur leider fehlt ihm der innere Rock ´n Roll, denn dann würde der Film einen durchschütteln, ordentlich krachen und am Ende wäre einem schwindelig, doch nach "Radio Rock Revolution" will man lieber noch in guter Laune in den Biergarten. Dass ist keine schlechte Eigenschaft, eigentlich sogar gut, aber es ist kein Rock ´n Roll.

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                        • 2

                          Die Macher des grandiosen "Muxmäuschenstill" liefern mit "Short Cut to Hollywood" erneut eine pechschwarze Gesellschaftssatire ab. Während die Satire rund um Weltenverbesserer Mux jedoch überraschend, unterhaltsam und unberechenbar war, wirkt "Short Cut to Hollywood" viel zu zwanghaft und kalkuliert. Das die Hauptfigur mittels Euthanasie zum angesagten und beliebten Medienstar aufsteigt hat gewiss viel Schärfe, der fehlt es jedoch akut an Raffinesse Schlagfertigkeit. Die Motivation der Figur wird dazu noch so klischeehaft dargestellt, dass der Film letztlich mehr mit seinen Feindbildern gemein hat, als es ihm lieb sein dürfte.

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                            Das Rapmusical von Rapper Sticky Fingaz wird Hip Hop Fans sicherlich gefallen, denn es scheint sich zur Aufgabe gemacht zu haben wirklich sämtliche Klischees erfüllen zu wollen. Von Uzis in Baggy Pants über Bootyshaking bis hin zu gepimpten Rides. Dass alles wird nicht nur mit ständigem Sprechgesang und blutigen Konfrontationen zusammengehalten sondern auch mit der ewigen Präsenz von Autor, Darsteller und Regisseur Kirk Jones alias Sticky Fingaz. Die eigentliche Geschichte tut so als sei authentisch und kritisch gegenüber dem Leben als Gangster, wie etwa "Boyz 'N' the Hood" oder "Menace II Society", aber eigentlich ist sie nur platt und konform mit allen bekannten und schmerzhaft durchgekauten Systematiken des amerikanischen Gangster-Raps. Immerhin ist die Idee eines Rapmusicals nicht schlecht, nur die Umsetzung ist unnötig zweitklassig.

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                            • 5

                              Das große Finale rückt immer näher und "Harry Potter und der Halbblutprinz" macht daraus auch keinen Hehl, denn anstatt große Kämpfe zu zeigen fixiert sich Teil sechs der Zauberlehrlingssaga lieber auf die Liebeleien zwischen den Zauber-Teenies und vergisst dabei über weite Teile die eigentlich spannende Handlung voran zu treiben. Überaus schade, denn wenn es im sechsten Teil endlich einmal spannend wird, dann beweist Regisseur David Yates wie man packende Atmosphäre erzeugt. Allerdings sind diese Szenen zu selten und meist zu schnell vorbei. Dem Halbblutprinzen bleibt aber zumindest noch das Original Potter-Flair. Sei es wenn der Schriftzug dunkel, bedrohlich über die Leinwand schwebt, der Hogwarts Express durch das satte englische Grün dampft oder aber sich die drei Freunde mit Schulproblemen auseinandersetzen müssen, fast so als ob es keine Dementhoren und Todesser gäbe. Genau dann kann man sich gemütlich in den Sessel lümmeln, weil einem dieses altbekannte, wohlige Gefühl umgibt, aber damit rettet sich "Harry Potter und der Halbblutprinz" gerade eben so über den Muggel- Durchschnitt. Wahre Magie sieht anders aus.

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                              • 7

                                ampire. Überall Vampire. Seit einiger Zeit mehren sich die Vampirfilme. Jedoch nicht die, in denen Graf Dracula hinter den Dorfschönheiten her ist, während Van Helsing in Draculas Spukschloss mit Kruzifix und Knoblauch den Sarg des Grafen sucht, sondern moderne Interpretationen des unsterblichen Mythos. Während die erfolgreiche "Twilight" Reihe vor allem auf eindimensionalen Kitsch setzt, hat "Mitternachtszirkus" seinen Fokus klar auf den mythischen Aspekt gelegt.

                                Der Film von Paul Weitz, erzählt seine Geschichte äußerst strukturiert, bietet aber genügend Geheimnisse und seltsame Charaktere, dass der Film seine Spannung halten kann. Dazu wirkt die Atmosphäre, eine Mischung aus Zirkus, Gruselfilm und augenzwinkernden Abenteuer recht einzigartig, auch wenn der Film bzw. die Geschichten auch als ein Best of aus dem Archiv des phantastischen Films angesehen werden kann.

                                "Mitternachtszirkus" ist ein sauber inszenierter und interessanter Film, der dem Vampirmythos nicht unbedingt grundlegend neue Akzente abgewinnt, ihn aber in eine gute Bahn lenkt.

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                                • Auch wenn zu viel gezeigt wurde, "Inception" bleibt mein Most Wanted Movie 2010. Vor allem freu ich mich auf Joseph Gordon-Levitt und Cilian Murphy. Meiner Meinung nach zwei großartige Darsteller, die Hollywood öfters als Hauptdarsteller nutzen sollte.

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                                  • Also ich hab wenig erwartet und wurde doch positiv überrascht. An die Klasse von ZAZ oder Mel Brooks reicht das hauseigene Spoof-Movie von RTL zwar nicht heran, aber im Gegensatz zu sonstigen Humorkatastrophen aus dem Hause RTL ging „CIS“ für mich voll in Ordnung.

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                                      Der in Babelsberg gedrehte "Speed Racer" ist eine bunte, laute und stressige Verfilmung einer japanischen Trickserie aus den 1970er Jahren. Die Brüder Wachowski die ihren Kultstatus mit den miserablen „Matrix“ - Fortsetzungen ordentlich zerrupft haben, tragen ihn mit „Speed Racer“ endgültig zu Grabe. Mal wieder protzen die einstigen Wunderkinder mit allem was die Rechner der Traumfabrik hergeben und erschaffen damit kalte Synthetik, bei der alles was lebt auf der Strecke bleibt. So fühlt sich "Speed Racer" nicht an wie ein Film an sondern wie ein viel zu langer Sehtest, der mit knallbunten, klebrigen Farben und schnellen Effektschnitten den Sehnerv des Zuschauers malträtiert. Anscheinend reicht es den Wachowski damit aber nicht und so lassen sich gleich eine ganze Horde von langweiligen und nervtötenden Figuren los. Der König von ihnen ist gewiss der der kleine Bruder des Titelhelden, der gemeinsam mit seinem Schimpansen den Zuschauer dazu bewegen kann den DVD- Player mit samt Disc aus dem Fenster zu schmeißen. Die Macher der „Saw“ - Reihe sollten sich überlegen „Speed Racer“ in ihre Filme einzuarbeiten, schlimmer gefoltert wurde noch nie. Etwas schönes hat der Film aber auch an sich, etwas was sich die Macher selbst nicht träumen ließen: Der Film war ein kommerzielles Disaster und er hat es verdient. Selten wurde Geld und Talent nutzloser verschwendet als hier und so ist "Speed Racer" der größte Flop aus Hollywood 2008, ach was weltweit und damit der Film auch in Europa vertrieben werden darf sollte die EU eigentlich verlangen dass aus der DVD- Hülle ein Warnung prangt. Ungefähr so: "Die EU- Gesundheitsminister warnen: Dieser Film verursacht Kopfschmerzen, Stress, Übelkeit und Augenkrebs".

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                                        Der Name Peter Jackson ist unwiderlegbar mit der grandiosen Verfilmung von J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“-Trilogie verbunden. Seitdem immens Erfolg sowie dem Remake des Filmklassikers „King Kong“ gilt Jackson als Großmeister des Blockbusterkinos. Dabei wissen viele nicht, das Jackson früher ganz andere Filme drehte. Seine überdrehte Horrorkomödie „Braindead“ gilt bis heute als blutigster Film aller Zeiten und ist in ihrer ungekürzten Form in Deutschland verboten. Aber es gibt noch einen Peter Jackson zwischen dem, der seinen Helden mit einem Rasenmäher gegen wild gewordene Zombies lospreschen lässt und dem Jackson der monumentalen Kinos für die Masse filmt. Gemeint ist der Peter Jackson, der 1994 mit „Heavenly Creatures“ ein zärtliches und dennoch berauschendes Drama präsentierte, dass nicht nur Hauptdarstellerin Kate Winslet bekannt machte und sie für die Rolle der Rose in James Camerons Megahit „Titanic“ empfahl, sondern auch Jacksons Qualitäten als ernsthafter Filmemacher unter Beweis stellte. „Heavenly Creature“ ist noch heute in cineastische Perle die deutlich macht dass Jackson nicht nur im audiovisuellen markante Eckpfeiler setzen kann.

                                        „In meinem Himmel“, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alice Sebold, schlägt stilistisch in die Kerbe von „Heavenly Creatures“, auch wenn bei „The lovely bones“ (so der Originaltitel) die phantasievollen Bilder weit aus üppiger und gigantischer ausgefallen sind. Obwohl Jacksons letzte Erfolge vor allem durch ihre Größe zum Erlebnis wurden, so ist es die Größe, die „In meinem Himmel“ zu oft einfach platt walzt. So schön, phantasievoll und farbenfroh die Zwischenwelt auch sein mag, in der sich die ermordete Susie aufhält, einige Szenen wirken befremdlich, in der Hinsicht, dass sich einfach nicht stilistisch einpassen wollen. So wirkt diese Zauberwelt über weite Strecken viel zu klobig und verkommt nach und nach von einer magischen Traumwelt zu einer Tollwiese für die Effektemacher, die sich austoben durften. Dazu geht die Verfilmung mit dem verschiedensten Emotionen nicht sonderlich subtil um. Während Szenen der Trauer davon profitieren, verkommen andere wiederum zum wahren Kitschfest. Gerade in der Zwischenwelt beweist Jackson keinen besonders glücklichen Finger was die Emotionen angeht. War die Zwischenwelt das Highlight im Roman, so ist es bei der Verfilmung eher ein oft hübsches aber leider auch oft verzichtbares Beiwerk.

                                        „In meinem Himmel“ versteht es dafür in anderen Bereichen zu punkten. Die Ausstattung ist sehr gelungen, der Soundtrack von Brian Eno passt hervorragend und Peter Jackson Fans können sich außerdem noch über einen netten Cameo des Meisters sowie auf eine nette „Herr der Ringe“ Anspielung freuen.
                                        Das wahre Glanzstück des Films ist aber Stanley Tucci. Tucci, einer der wohl bekanntesten Nebendarsteller von Hollywood, der zuletzt Meryl Streeps Gatte in „Julie & Julia“ darstellte. Er spielt Susies Mörder, den unauffälligen George Harvey, so grandios, dass jede Szene mit ihm unter die Haut geht. Mit einfachen aber effektiven mimischen Nuancen erhält der Zuschauer einen Einblick in die Welt des Mörders. Hier beweist Peter Jackson dass er auch ohne Effekthascherei tolle, filmische Erlebnisse abliefern kann und es sogar versteht mit Suspense umzugehen. An einen Alfred Hitchcock kommt er wohl nicht heran, aber diese Szenen, die im krassen Gegensatz zur bunten und hellen Zwischenwelt stehen, fügen dem Filme die subtile und suggestive Ebene ein, die ihm woanders fehlt.

                                        Die Verfilmung des erfolgreichen Roman, der durchaus härter und düstere ist als der Film, ist als Gesamtwerk betrachtet gewiss eine kleine Enttäuschung. Gerade im bei der Zwischenwelt und den emotionalen Klimax gelingt es dem Film nicht vollends zu überzeugen. Dennoch ist „In meinem Himmel“ kein schlechter Film. Das Herz berührt er durchaus und staunen kann man auch, es ist nur leider meistens immer sehr ersichtbar, dass in der Vorlage wesentlich mehr dringesteckt hätte.

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                                        • Als großer Oasis-Fan freu ich mich drauf. Andererseits weiß ich nicht so genau ob der gute Liam sich da nicht ordentlich mit übernehmen kann, auch wenn er es niemals zugeben würde.

                                          • 10

                                            Keuchend schleppt sich der langhaarige, blondierte Mann durch die Gänge. Bevor der Zuschauer seine Gesicht richtig zu sehen bekommt vergehen fast zehn Minuten, erst dann blickt man in die Augen von Randy "The Ram" Robinson und trotzdem hat man früh das Gefühl dass dieser Mensch beschädigt ist. Es sind solche Momente, die Darren Aronofskys "The Wrestler" so bewegend, so aufwühlend und doch so gefühlvoll machen. Der Film, der zu 100% auf Mickey Rourke zugeschnitten ist, zeigt zum einen die Halbwelt des Wrestling, eine fast schon unwirkliche Zusammensetzung aus Show, Sport und Schmerzen, in der sich Randy "The Ram" aber heimisch, ja sogar geborgen fühlt. Für diese Welt musste er allerdings Opfer bringen, sei es sein Gehör, sein Herz oder die Beziehung zu Tochter.

                                            Als ihm ein Herzinfarkt aus dieser Geborgenheit reißt und Randy versucht die Wunden der Vergangenheit auszukurieren kommt er bald an seine Schmerzgrenze. Mickey Rourke verkörpert diese Rolle mit solch einer Hingabe, Aufopferungsbereitschaft und mit so einer unbeschreiblichen Offenheit dass es einem das Herz zerreißt. Wenn Randy versucht sich mit seiner Tochter zu versöhnen und er kurz dabei ist Glück und Geborgenheit außerhalb des Wrestling zu finden, gibt er einen Wunsch preis, den er an seine Tochter richtet. "Alles was ich will, ist dass du mich nicht verachtest". Für kurze Zeit wird dieser Wunsch wahr und auch wenn Randy mit Kittel und Haarnetz im Supermarkt Schinken verkauft, in dieser Zeit strahlt er so viel Liebe, Glück und Würde aus, dass bei einem selbst einen Rausch des Glücks auslöst, aber Randy wird fallen und wird einen Entschluss fassen, den er am Ende vor Publikum benennt. Ob dieser Entschluss eine Selbstaufgabe oder der einzig richtige Weg ist, muss jeder selbst entscheiden, eins ist aber sicher mit "The Wrestler" hat Mickey Rourke nicht nur ein famoses Comeback hingelegt, sondern sich auch ein darstellerisches Monument erschaffen, dass über all seine Kritiker, Neider und Spötter stehen wird. Möge es ein Mahnmal für viele vergessene Talente sein.

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                                            • 8 .5

                                              Die ersten Bilder und Filmausschnitte die von "Inglorious Basterds" durch die Welt flimmerten ließen auf einen Kriegsfilm im Italo-Western Stil schließen und tatsächlich ist der sechste Spielfilm vom kultisch verehrten Filmnerd Tarantino zu Teilen eine Mixtur aus Spaghetti- Western und B-Movie Kriegsaction, aber halt nur zum Teil, denn die "Basterds" bestehen nicht nur aus fünf Kapiteln sondern auch aus einer wilden, oftmals etwas stoischen, ja fast schon bockig verquerten Verkettung von cineastischen Stilen. Da gibt es noch Groteskes, Satirisches, Dramatisches und Explosives alles verbunden zu einem dreckigen Märchen für Erwachsene, ein Märchen von einem Erzähler, von dem man eigentlich etwas anderes erwarten hätte.

                                              Natürlich bieten die "Basterds" aber typische und lieb gewonnene Tarantino-Standards: Übertriebene, comicartige Gewalt die eruptiv aus der Handlung bricht, eine Fülle von Filmzitaten, ein herausstehender wie toller Soundtrack und großartige Dialoge die von großartigen Darstellern vorgetragen werden. Besonders gut: Christoph Waltz als SS Oberst Hans Landa, der mit seiner sprachlichen wie psychologischen Eloquenz, seiner bürokratischen, manchmal sogar kindlicher Gefühlskälte klar und prägnant aus dem Cast hervorsticht.
                                              Diese qualitativ hohen und immer wieder sehenswerten Standards, die von Tarantino immer wieder aus der Mottenkiste geholt und recycelt werden, sowie die erfrischende Trotzigkeit sich nicht der historischen Korrektheit und Objektivität zu unterwerfen, bringen den „Inglorious Basterds“ eine knurrige Note die sich durch die fünf Kapitel und die verschiednen Genreversatzstücke schneidet wie das Jagdmesser von Leutnant Aldo Raine durch einen Nazikopfhaut. Die klare Aussage am Ende des Films wird so robust verfestigt. Eine Aussage die jedem Filmliebhaber gefallen dürfte: Das Kino besiegt den Faschismus. Dass war (und ist) oft nicht so, aber wer will schon ein Märchen ohne Hoffnung.

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                                              • 2 .5

                                                Die Fortsetzung zum Überraschungshit von 2006 überlässt nichts dem Zufall. Gnadenlos werden alle Elemente des Vorgängers ausgebuddelt und recycelt. Dabei erhöht das Regie-Duo Mark Neveldine und Brian Taylor nicht unbedingt das hohe Tempo sondern treibt lieber das Spiel mit dem Action- Dadaismus auf die Spitze. Ganz nebenbei gibt es dann noch amputierte Brustwarzen, organische Aschenbecher und explodierende Silikonbrüste, natürlich alles so gefilmt als ob man eine Überdosis Ecstasy intus hat. Zugegeben, zu Beginn macht diese Achterbahnfahrt in die Stratosphäre des Actiongenre Spaß, jedoch gehen einem die bornierte Coolness, die lächerlich tumben Figuren und die rücksichtslos auf verrückt geformte Geschichte bald auf den Geist, eben jenen Geist den "Crank 2" nicht hat, wobei dies nicht sonderlich schlimm ist. Was dem seelenlosen Werk, das gewiss noch eine Fortsetzung nach sich ziehen wird, wirklich fehlt ist Herz. So hat der Film dasselbe Problem wie seine Hauptfigur.

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                                                • War dass nicht sowieso schon von Anfang an klar? Egal, der Film könnte sehr lustig werden. Damit beweist Phoenix echt Humor.

                                                  • 10

                                                    Wow! Eine der wenigen Fortsetzungen die ihre Vorgänger verblassen lassen. Ich empfehle auf jeden fall die 3D Fassung.

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