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Alle Kommentare von TheNumber
Eine echt coole Welt, die ein bisschen an Kipo and the Age of Wonderbeasts erinnert, ist das Herzstück dieser Außenseiter-Geschichte. Natürlich ist (bis auf die Welt und die kreativen Monster) vieles vorhersehbar, aber ich konnte mich ganz gut mit dem Hauptdarsteller identifizieren und mochte seine eigene Heldenreise. Dylan O'Brien (Maze Runner) macht das ganz gut und Michael Rooker als sein etwas zynischer Mentor hat mir gut gefallen, ebenso wie seine freche Begleiterin. Die Reise ist etwas unterhaltsamer als der letzte Teil, wenngleich der dann mehr für die Emotionen und das Charakterwachstum sorgt. Etwas abgefahrener, kurzweiliger und bis auf die Welt nicht außergewöhnlicher Genrefilm, der mir viel Spaß und Laune gemacht hat.
Nun ja. Nach all den Witzeleien der Fans und Kritiker nach Teil 8, die man diese wahnsinnige over-the-top Action noch toppen kann, kam der Trailer raus und beantworte diese Frage. Da dachte ich mir schon, dass höher,schneller,weiter (literally) vielleicht nicht jedes Mal der richtige Approach sein kann. Wo ich grad beim Trailer bin: Ich find es immer wieder eine Frechheit, wie aus JEDER(!) einzelnen Actionsequenz des Films eine Szene sich im Trailer wiederfindet.
F&F 9 hat den Vogel abgeschossen, was man auch an der schlechten Resonanz merkt. Die völlig irrwitzige Action, die ja F&F-Fans in den Teilen 5 bis 8 wirklich begeistert hat, dreht hier völlig ab und wird zu oft zu unglaubwürdig. Was mit Roman und Tej am Ende passiert, ist ein schlechter Scherz. Dominic Toretto ist scheinbar unverwundbar, denn aus welchen Situationen er unbeschadet rauskommt, lässt einen zu oft den Kopf schütteln. Klar kann man sagen, dass das vorher schon so war, aber hier werden gefühlt wirklich gar keine F***s mehr auf Physik und Logik gegeben. Kein Wunder, dass Tyrese sich fragt, ob sie Superhelden sind, denn so fühlt sich die Action oft an - und dieses Mal not in a good way. Ins Bild passt dann auch die völlig hanebüchene Story um John Cena als Doms Bruder. John Cena als Baddie gefällt mir ganz gut, auch wenn er hier wirklich wenige Gesichtsausdrücke auspackt, aber körperlich scheint er ein guter Widersacher für Vin Diesel zu sein.
Insgesamt fehlt mir der Team- und zwar oft belächelte, aber für die Reihe so zentrale "Familia"-Vibe, auch weil das Team zu oft zerstückelt am Werk ist. Natürlich kann man nicht die ganze Zeit alle Charaktere zusammen on screen haben, aber hier wirkt das mehr wie Stückwerk anstatt wie viele einzelne Zahnräder, die in das gut geschmierte Getriebe der Mission ineinander greifen. Das liegt wohl auch daran, dass F&F zu sehr dem Marvel-Approach mit riesigen Charakterrostern folgt und einzelnen Charakteren gar keine Zeit, geschweige denn Entwicklungen gibt. Klar gibt es wieder Roman & Tej - Neckereien und Dom & Letty Liebesbekenntnisse, klar ist es ganz nett, Lucas Black und Bow Wow aus Tokyo Drift mal wieder zu sehen, aber man will hier zu viel und die Stakes (die nach Teil 6 und 7 durchaus da waren) fühlen sich mit Hans Auferstehung wieder völlig nichtexistent an. Cipher im Hintergrund fühlt sich völlig verschwendet an nach einem tollen Auftritt in Teil 8 und auch Michael Rookers Besetzung für eine völlig läppische Nebenrolle fühlt sich seltsam an.
Und trotzdem muss ich sagen, dass ich als F&F-Fan wieder einen Heidenspaß hatte. Ich fand keine Sekunde langweilig, ich mochte den wie immer coolen Soundtrack, ich musste nur ein paar Mal zu oft den Kopf schütteln. Die Sequenzen auf der Dschungel-Insel sowie die Verfolgungen in London fand ich klasse, zumal London die ähnlich irrwitzige, ebenso wesentlich kreativere Idee mit der Magnet-Technologie einführt. Das sorgt für viel Spaß und Zerstörung. Es gab auch wieder viele witzige und z.T. auch doofe (und deshalb witzige) Sprüche und die Teamchemie stimmt auch.
Somit verbleibt mir zu sagen, dass ich Nicht-F&F-Fans völlig von diesem Film abraten muss, denn die werden sich wirklich aufregen. F&F-Fans werden auch etwas enttäuscht, denn die dieses Mal wirklich zu übertriebene Action (und ich sehe die Ironie in dieser Aussage) reißt einen zu oft zu sehr raus und auch die Story fühlt sich etwas wirr und seltsam und unglaubwürdig an - und trotzdem hatte ich durch die hohe Schlagzahl an Action-Sequenzen, von denen viele doch viel Spaß machen, noch eine echt gute Zeit. Neben Teil 4, der sich irgendwie wie ein Ausreißer aus der Reihe anfühlt, ist das mein un-liebster Teil und wahrscheinlich insgesamt mit Abstand der schwächste. Ich hoffe, in Teil 10, auf den ich jetzt wirklich nicht mehr so Lust habe, besinnen sie sich wieder auf ihre Stärken, die Teil 5 - 8 so grandios spaßig gemacht haben.
Optisch imposant kommt dieser schräge Animationsfilm daher und zitiert links und rechts visuell vieles, was nicht bei drei auf dem gemalten Band ist. Als Nicht-Kenner maße ich mir nicht mal an, alle Easter-Eggs erkennen zu wollen, noch alle Epochen und Stile wiederzuerkennen, aber obwohl der Film in sich und seinem Stil durchaus stimmig wirkt und seinen Stil nicht nur als Gimmick, sondern auch für den Psychothriller-Plot nutzt, wirkt es hier und da doch stellenweise etwas beliebig. Die Geschichte um die Kunst-Heists und die Traumsequenzen mit den berühmten Gemälden ist aber sehr spannend und mitreißend. Hier und da braucht man vielleicht etwas Sitzfleisch, aber insgesamt ein fulminanter, weil einzigartiger, Animationsthriller, der Kunstinteressierten ein feuchtes Höschen bereiten dürfte. Geheimtipp.
Ein durchaus spannender Thriller mit einigen schönen Einstellungen, den Bleibtreu hier in seinem Regiedebüt inszeniert. Leider muss ich sagen, dass ich Probleme hatte, der Auflösung zu folgen und mochte sie auch nicht so ganz, wodurch das interessante Mysterium irgendwie für mich nen doofen Beigeschmack hatte. Insgesamt auch mit ein paar kleineren Längen, aber gut gespielt und inszeniert, regt zum Mitdenken an, schafft es am Ende in meinen Augen aber nicht ganz, den ambitionierten Film rund abzuschließen.
Bong Joon-Ho liefert hier ein absolutes Meisterwerk ab. Wie er die soziale Kluft symbolisch und im Skript verankert, wie er so sehr Spannung aufbaut, dass man sie körperlich fühlt und nach dem Film erschöpft ist, und wie er Überraschung um Überraschung in diesem Sozialthriller aufdeckt, hat mich über die gesamte Laufzeit an den Bildschirm gefesselt und sprachlos zurückgelassen. Die Schauspieler spielen super, zwischen subtiler Verachtung auf beiden Seiten über gewieftem Schauspiel innerhalb des Schauspiels als Hochstapler zu Überraschung, Wut, Angst, Schadenfreude ist alles dabei und nichts wirkt theatralisch oder nicht nachvollziehbar. Parasite ist ein ganz fieser Film über die Kluft zwischen reich und arm und über Listen und Täuschungen, der aber hellauf begeistert. Top-Film aus 2019, von dem ich mir erhoffe, dass er mehr Leute für das Asia-Kino begeistern kann.
A Quiet Place 2 startet mit dem Beginn der Apokalypse, was ähnlich wie bei guten Zombiefilmen sehr spannend zu beobachten ist, wie schnell die Leute die Regeln raffen und wie sie sich an die Bedingungen anpassen. Das deutet schon die deutlich action-orientierte Ausrichtung dieses Sequels an, was ich insgesamt als positiv empfunden habe. Während Teil 1 diese geile Prämisse neu einführte und alle Leute zur absoluten Stille im Kino brachte, wird dieses Gefühl der Anspannung, bloß keinen Mucks zu machen, größtenteils erhalten, wofür man Krasinski ein großes Lob aussprechen muss, es gibt aber deutlich mehr Konfrontationen mit den Viechern, auch weil die Welt verrohter geworden ist. Emily Blunt erfüllt die Rolle wieder gut, aber die wahren Helden hier sind für mich Cillian Murphy und die taubstumme Tochter, gespielt von Millicent Simmonds, die mit einer guten Mischung aus Selbstbewusstsein und Ehrfurcht ihren Hintern riskieren. Im Vergleich zu Teil 1 ist die Zahl der Situationen, wo die suspension of disbelief gebrochen wird, deutlich runtergegangen. Auch wenn Teil 1 gerade in der ersten Hälfte atmosphärisch etwas dichter war, hat mir Teil 2 noch mal ein Stückchen besser gefallen, weil Krasinski die dichte Atmosphäre inszenatorisch beibehält und trotzdem ein besseres Pacing und mehr spannende Sequenzen in den Film einbaut, ohne beliebig zu werden und die Angst vor den Monstern zu nehmen.
Wer Teil 1 nicht mochte, kann es trotzdem mal mit Teil 2 probieren, da er sich schon anders anfühlt. Tolles Genrekino mit guten Darstellern und einer packenden Prämisse und Atmosphäre.
Eine sehr interessante Version einer möglichen Joker-Origin-Geschichte, die sehr nachfühlbar erklärt, welche Verkettung von Miss- und Umständen solch einen Psychopathen hervorbringt. Gotham wirkt richtig schmutzig und gritty; eine Stadt, die am Rande des Chaos bzw. des Bürgeraufstands gegen die Reichen steht; eine Stadt, in der man nicht wirklich leben möchte. Wir lernen Arthur Fleck als arme Wurst kennen, dem konstant nur Schlechtes widerfährt und der zwar Opfer seiner Umstände ist, trotzdem aber einige furchtbare Entscheidungen trifft. Der Film stellt das meiner Meinung nach recht unkommentiert dar, ohne Fleck als heroische Figur darstellen zu wollen (auch wenn das einige natürlich so interpretieren werden), da man zwar mit ihm mitfühlt und auch Mitleid empfindet, aber seine Taten schockieren dann doch so sehr, dass er für mich nicht glorifiziert oder ähnliches wirkt. Ich mag die Symbolik hinter seiner Lach-Kondition und finde den Klassenkonflikt und die psychische und moralische Entwicklung von Arthur und der Stadt super von Todd Philipps (who would've thought) in Szene gesetzt. Joaquin Phoenix verkörpert den Balanceakt zwischen Wahnsinn und Opfer super eindringlich (auch wenn ich den Ledger-Joker immer noch besser fand, aber das war auch ein ganz anderer Ansatz), de Niro fand ich in Ordnung für seine kurze Screentime. Es ist auch bemerkenswert, dass der Film ohne echten Gegenspieler auskommt und trotzdem intensiver und gefährlicher wirkt als die meisten anderen Comicverfilmungen.
Ein Film, der unter die Haut geht, der intensiv ist und der einen ganz schön runterzieht. Ein absolutes Highlight aus dem Filmjahr 2019, das sich überhaupt nicht in das Comicverfilmung-Superheldengenre einreihen will, sondern seinen eigenen Weg geht und trotzdem geschickt stellenweise die bekannte Batman-Lore einwebt. Ein Must-See auch für Nicht-Comicfans!
Als Freaky losging und die Charaktere in der deutschen Synchro in relativ cringy Jugendslang miteinander redeten, schwante mir Böses. Doch es stellt sich raus, dass das Konzept, einen Slasher-Film und eine Bodyswitch-Komödie zu verbinden, absolut aufgeht. Nach kurzer Hinleitung geht es darum (wie der Trailer auch wunderbar andeutet), wie der große stämmige Vince Vaughn versucht, als Millie ernst genommen zu werden, und Kathryn Newton Leute abmetzelt - und das in spektakulärer und überraschend scheiße brutaler Manier. Die Slasher-Szenen sind sehr unterhaltsam und gleichzeitig leicht schockierend und die Struggles, die sich aus der Bodyswitch-Situation ergeben, sorgen für allerlei absurde und daher auch witzige Situationen. Man weiß teilweise auch nicht so ganz, ob er clever und subversiv Stereotype addressiert und dadurch anprangert und ob einiges/vieles auch einfach plump und doof ist. Tonal ist das ganze natürlich summa summarum etwas schwierig, wenn man um das körperliche Wohlergehen der Charaktere mitfiebern soll, aber insgesamt ist Freaky ein ziemlich kurzweiliger, blutiger Spaß, der definitiv nichts für Zartbesaitete ist und bei dem auch manche Witze nicht so recht zünden, der aber durch seine Kreativität und stellenweise Cleverness überzeugt.
Absolut vergessenswerter, stinklangweiliger Film mit einer hanebüchenen Geschichte. Nicolas Cage, Tony Jaa und Frank Grillo können den Film auch nicht sonderlich aufwerten außer durch ein wenig Humor. Ich fand die Kämpfe teilweise okay (mit paar netten Kameraeinstellungen), teilweise nicht wirklich doll, und das war so ziemlich das einzig außer dem Nicolas-Cage-Faktor, weswegen ich mir den Film anschauen wollte. Der gesichtslose Antagonist hilft auch nicht, wenn man sich investieren will, und der Film ist ziemlich wirr.
Ich hoffte auf unterhaltsamen, witzigen Trash und bekam meiner Meinung nach einen öden und miesen Streifen.
Ein Film, der meiner Meinung nach zu spät kommt, dessen Hybrid-Release mit Kino und Premier Access die Mutlosigkeit von Disney aufzeigt. Black Widow ist eine Figur, die das MCU gerade in der Anfangsphase entscheidend mit beeinflusst und geprägt hat und auch eine Figur, deren Vorgeschichte interessant genug ist und auch spannender als andere Helden, zumal sie keine Superkräfte hat, sondern sich alles antrainiert hat.
Daher fühlt sich Black Widow ultimativ etwas belanglos an, weil man seit Endgame um ihr Schicksal weiß und es kaum emotionale Stakes und auch keine entscheidenden Auswirkungen für das MCU geben kann. Nichtsdestotrotz war Black Widow ein recht unterhaltsamer Actionstreifen, der mit Russland und seinen Geheimorganisationen mit einem etwas anderen, z.T. auch abgefahrenen Setting aufwartet und der mit seinem Geschwisterduo überzeugt. Scarlett Johannsson ist ja sowieso über alle Zweifel erhaben, aber auch Florence Pughs Charaktere Yelena ist eine sehr willkommene Addition zum Kosmos, die neben guten Actioneinlagen auch mit ihren spitzzüngigen trockenen Sprüchen den Film auflockert. Ganz anders als David Harbours Charakter, den ich überwiegend nervtötend und unwitzig fand und der nur an einigen Stellen emotional den Film aufwertet. Rachel Weisz fand ich ziemlich verschenkt und Ray Winstone als Antagonist war in Ordnung, aber auch nur minimal interessanter als der Standard-Marvel-Schurke.
Insgesamt also ein recht kurzweiliger, spannender Film, der relativ stark der Marvel-Formel folgt, aber mit einem neuen Setting und seinem Hauptdarsteller-Duo dann soweit überzeugt, dass man über den schlecht gewählten Zeitpunkt dieses lang ersehnten Black-Widow-Film für 120 Minuten halbwegs hinwegsehen kann.
Ein Film über eine interessante Geschichte und einen beeindruckenden Mann, der sich weigert, gegen den titelgebenden Goliath Monsanto aufzugeben. Ich find ganz gut, dass genmanipuliertes Essen nicht nur negativ dargestellt wird, sondern nur Monsanto wird als Riesenkonzern und "Evil Corporation" mit ihren fiesen Machenschaften und ausbeutenden Strategien an den Pranger gestellt. Christopher Walken als granteliger Percy Schmeiser funktioniert sehr gut (ich kenne ihn kaum in ernsten Rollen) und Zach Braff als sein loyaler aufopferungsvoller Anwalt ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber passt auch. Der Film schafft es, den Kampf und den Tribut, den selbiger fordert, nachfühlbar darzustellen, ohne aber emotional komplett mitzureißen, wie es andere "Aufdeckungs"filme ähnlicher Art schaffen. Daher braucht man hier und da auch etwas Sitzfleisch. Insgesamt ein solider Film, der durch seine beeindruckende Geschichte und Walkens kauzigen Protagonisten besticht, ohne aber komplett zu begeistern.
Ich war positiv überrascht nach dem Trailer mit den viel zu vielen Figuren und dem echt gewöhnungsbedürftigen infantilen Humor. Aber man muss sagen, James Gunn geht dieses Reboot etwas offensiver an und setzt auf schonungslosen Humor, brutale Action und lernt aus den Fehlern des Vorgängers bezüglich der Charaktere. Die Charakterauswahl ist zwar auch gewöhnungsbedürftig, aber immerhin kriegen wir Hintergrundgeschichte (wenn auch rudimentäre), die uns emotional etwas stärker investieren (auch wenn sich die inneren Konflikte irgendwo ähneln) und man tatsächlich auch im dritten Akt deutlich mehr mitfiebert, auch weil die stakes mal hoch sind und man (fast) jeden Charakter wähnt. Idris Elba und Rick Flagg als Männer mit dem Sagen haben mir ziemlich gut gefallen, Margot Robbie schafft es wieder, Harley Quinns irren Unberechenbarkeit andere Facetten zu geben, sodass sie nicht langweilig wird (aber auch schwerer greifbar) und auch John Cena hat mich einige Male zum Lachen gebracht, auch wenn einige Rohrkrepierer dabei waren. Ansonsten sind da einige sehr skurrile Charaktere dabei, was aber auch so offen und selbstreferenziell thematisiert wird; Herrn Capaldi hätte ich zum Beispiel in der Form nicht gebraucht. Die Action macht in der Regel Spaß, sie ist auch stellenweise recht kreativ und die Geschichte völlig verrückt.
Insgesamt ein launiges, vulgäres, brutales Haudraufkino mit vielen Sprüchen (und teilweise Hit and Miss), das freidreht und sich aber irgendwie dennoch etwas beliebig anfühlt. Von der Geschichte fand ich Birds of Prey (den ich etwa auf dem selben Qualitätsniveau sehe) etwas stärker, auch wenn hier der Gesamteindruck etwas besser ist. Einer der besseren DCEU-Filme.
Nicolas Cage als Host ist ne nette Idee, hätte es aber auch nicht zwangsläufig gebraucht. Ich mag die Mischung aus interessanten Fakten und Unterhaltung. Der ungezwungene Umgang mit den Schimpfwörtern und ihren Bedeutungsfacetten, die gut aufgearbeitete Geschichte der Verwendung und die Beleuchtung der gesellschaftlichen Relevanz und einige echt unterhaltsame und überraschende Informationen machen diese Dokuserie sehr kurzweilig. Die Interviewees kennt man teilweise und die meisten tragen produktiv zum Gesamtbild bei. Insgesamt eine nette Idee, man lernt tatsächlich ein bisschen was und lacht auch immer mal wieder, aber auch nichts, was einen vom Hocker haut.
HTSDO(F) dreht in der dritten Staffel nicht ganz so auf wie in Staffel 2, sondern es geht wieder mehr um das Zwischenmenschliche und Moritz' Selbstfindung. Die Serie begeistert immer noch durch die Absurdität der Situationen bei gleichzeitiger "Irgendwie-Doch"-Glaubwürdigkeit, ihren Zeitgeist und ein paar kreative Freiheiten. Es ist immer noch so, dass mir nicht alle Witze gefallen und auch das Hin und Her zwischen Moritz, Lenny und Dan nervt ab und an etwas, aber ich muss sagen, mir hat diese Staffel durch den Fokus auf die Charaktere wieder besser gefallen als S2, weil das Emotionale durch das Writing und die Darsteller hier auch ganz gut funktioniert und es immer noch ziemlich spannend ist, vor allem hintenraus in der Staffel. Florentin Will als Polizist hat mir ziemlich gut gefallen, die Entwicklung um Lisa hat mir auch gut gefallen, ebenso wie das Finale, das sich wie ein Serienende anfühlt und auch als ein echt gutes Ende funktioniert. Wenn es doch weiter gehen sollte (wie es ganz leicht angedeutet wird), hoffe ich, dass die Kreativität der Macher weiterhin für eine gute Geschichte sorgt.
Der Trailer zu dieser Themepark-Ride-Verfilmung hat bei mir doch etwas Vorfreude geweckt - denn die Fluch der Karibik (mit einer ähnlichen Entstehungsgeschichte) - Trilogie gehört zu meinen Lieblingsfilmen aus meiner Teenagezeit. Ich erwartete also dem Trailer nach einen noch quatschigeren, aber ähnlich sympathischen und vielleicht sogar witzigen Abenteuerfilm - und ich wurde bestätigt. Der Film hat mir im Kino ziemlich Spaß gemacht, was neben dem Abenteuer-Vibe vor allem an dem charismatischen Hauptdarsteller-Duo liegt. Emily Blunt spielt hier als idealistische toughe Frau, die ihrer Zeit voraus ist, zwar keine besonders neue Rolle von ihr, aber ihre Mimik, die voller Freude strahlt, wenn sie die abenteuerlustige Begeisterung versprüht, und ihre Kabbeleien mit ihren Mitdarstellerin machen Spaß. Und obwohl ich kein besonderer Rock-Fan bin, muss ich Herrn Johnson hier geben, dass seine schlechten Witze und sein Charisma in die Rolle passen und im Zusammenspiel mit Frau Blunt und Herrn Whitehall gut funktionieren. So gut sogar, dass ich am Ende sogar ziemlich emotional investiert war.
Nachdem die erste Hälfte vor allem auf Humor und schöne Locations setzt, dreht die Bootsschraube in der zweiten Hälfte etwas schneller und es wird etwas aufregender. Es gibt in Jack-Sparrow-Manier ein paar nette Verfolgungen/Fluchten und ein paar aufregende Boots- und Kampfszenen, insgesamt hätte man bei der Action die Schlagzahl vielleicht noch etwas erhöhen können. Der Humor ist sehr simpel und familienfreundlich, funktioniert aber trotz einiger (teils absichtlicher) Rohrkrepierer von The Rocks Charakter trotzdem. Bei den Nebencharakteren muss man Jesse Plemons' herrlich überdrehtes Spiel für einen arg überzeichneten Charakter, mit dem einige Logikprobleme einhergehen, noch lobend erwähnen und die Tatsache kritisieren, dass Disney hier versucht, mit Jack Whitehalls Charakter der Diversität Sorge zu tragen, aber trotzdem immer noch beim Thema der sexuellen Orientierung zu sehr um den heißen Brei herumredet.
Insgesamt also ein etwas quatschiger, aber ziemlich kurzweiliger Abenteuerfilm, dessen charismatisches Protagonisten-Duo den Film trägt. Relativ klassische Familien-Kino-Unterhaltung, die nichts neu erfindet und lange nicht an die ersten Fluch-der-Karibik-Filme heranreicht, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß.
Ein berüchtigtes Basketballspiel, das vielen etwas sagen wird, wird hier aus verschiedenen Perspektiven wiedergegeben und neu beleuchtet. Auffällig ist, dass die mediale Darstellung damals (natürlich) schnell verzerrt war; neben des Versagen des Sicherheitspersonals ist es dieser Sensationalismus, diese rassistische Teildarstellung der Ereignisse und deren Folgen für die Karrieren der jeweiligen Spieler sind das, was hier schockiert, wütend macht und mitreißt, wie es sich für eine gute Doku gehört. Nach der Doku hab ich ein völlig anderes Bild von diesem Spiel. Inmitten von der steigender Bewusstmachung für mentale Gesundheit und dafür, dass Athleten trotz astronomischer Gehälter auch nur Menschen sind, mit denen man als Zuschauer eben nicht alles tun kann, was man möchte, scheint mir das ein sehr zeitgemäßer Zeitpunkt zu sein, um diese Doku rauszubringen. Nach dem Erfolg von The Last Dance und meinem Gefallen an Last Chance U Basketball hier eine weitere super Basketball-Doku.
Nomadland ist ein sehr ruhiger Film, in dem nicht viel passiert, was einigen vielleicht zu langsam und unaufregend sein könnte. Es ist ein Film über eine Subkultur, die mir vorher nicht so geläufig war, die Chloe Zhao aber mit einem Feingefühl inszeniert, dass man das Zusammengehörigkeitsgefühl merklich spürt. Der Film ist generell super menschlich und einfühlsam, er zeigt die trivialen Probleme in einer Art, dass man richtig drin ist, und darüber sinniert, wie wenig man doch zum Leben braucht. Denn auch wenn diese Nomaden oft Opfer der Kehrseite des amerikanischen Traums sind oder eine gewisse Unruhe bzw. Rastlosigkeit verspüren, um möglichst viel von der Welt zu sehen, kein "Spießer" zu sein und womöglich diesen einen Spot zu finden, an dem man sich niederlassen möchte, kommt auch ihre Zufriedenheit und Genügsamkeit gut durch, was sich auch wieder in das community-Feeling überträgt (und das, ohne sich großartig auf tolle Landschaftsaufnahmen zu verlassen). Frances Macdormand spielt ihre Rolle sehr authentisch (hat sich ja auch monatelang auf die Rolle vorbereitet, ebenso wie die Regisseurin), die ja aufgrund der persönlichen Geschichte des Charakters durchaus emotional anspruchsvoll ist, und viele der anderen Charaktere sind non-Actors, was man absolut spürt und was dem Film einen ganz eigenen Flair und fast schon eine Verve verleiht. Ein toller, empathischer, unaufgeregter Film, der für mich einige Gedanken angeregt hat und dem Award-Buzz meines Erachtens gerecht wird. Ein Highlight dieses Filmjahres.
Ein Disney-Animation-Film (die ja sowieso für Top-Qualität stehen) mit einem fantastischen Worldbuilding. Ich mochte die verschiedenen Gebiete der Welt und deren Völker und die geschichtlichen Rückblicke. Der Film sieht schön aus und ist sehr abwechslungsreich, wenn er auch nicht ganz die gleiche visuelle Qualität hat wie andere Filme des Studios davor. Die deutsche Synchro hat für mich ganz gut funktioniert. Ich mochte die Sidekicks: Tuk-Tuk ist super niedlich und auch das Team, das sich Raya zusammenstellt (interessanterweise aus allen Gebieten des Kontinents), ist sympathisch und funktioniert, auch wenn dann nicht jeder Charakter ganz auf seine Kosten kommt. Raya ist eine coole und sympathische Heldin, deren Verbissenheit und innerer Konflikt nachvollziehbar ist, und deren Wandlung angesichs der übergeordneten Message für mich emotional gut funktioniert, auch wenn nicht jede Plot-Entwicklung unbedingt überraschend daherkommt. Das Ende bewegt einen emotional und dazwischen hat man größtenteils echt spannende und kurzweilige 120 Minuten, die von einem tollen Soundtrack begleitet werden. Ich hatte eine super Zeit im Kino und würde den zwar nicht in die alleroberste Animationsfilm-Riege der Meisterwerke einordnen, aber definitiv in die Schublade darunter.
Ich weiß nicht, obs an meiner Laune lag, aber ich hatte echt Spaß mit Mortal Kombat. Ich saß mit ein paar wenigen Leuten spät abends im Kino und alle waren gespannt auf diese Videospielumsetzung nach den ersten blutigen Trailern. Und der Film beginnt sogleich mit einem fantastischen Kampf in einem Flashback, der super choreographiert ist und die Messlatte gleich recht hoch legt. Diesen Maßstab übertrifft der Film nicht immer mit seinen Kämpfen, dennoch muss ich sagen, dass das bisschen Standard-Prä-Mortal-Kombat-Story ausreicht, um motiviert die Handlung von Kampf zu Kampf verfolgen und sich dann auf die Charaktere und Fights zu freuen. Ich mochte die Besetzung von Kano sehr und auch Sonya Blade fand ich ganz gut. Es werden in den Kämpfen immer wieder einige Anspielungen gemacht, One-Liner aus den Spielen gebracht (auch in der deutschen Synchro, das hatte mich zunächst irritiert, fand ich dann aber ganz geil und konsequent) und natürlich die herbeigesehnten Fatalities präsentiert. Der Film ist an paar Stellen ganz witzig (v.a. dank Kano), Charaktere wie Liu-Kang und Kung Lao sind mit kompetenten Martial-Artists besetzt, die vielleicht nicht das allergrößte Charisma oder die größte emotionale Bandbreite haben (aber come on, wir reden über Mortal-Kombat-Schablonen-Charaktere), aber für mich reicht das absolut aus. Die Hauptfigur Cole Young bleibt tatsächlich etwas blass, Sub-Zero und Shang Tsung sind auch nur Abziehfolien von Bösewichten - aber es geht ja um die Kämpfe und die sind unterhaltsam und machen Spaß, auch wenn sie teilweise unnötigerweise arg zerschnitten sind. Also als Casual-Mortal-Kombat-Spieler war ich zufrieden mit dem Gewaltgrad, ziemlich zufrieden mit der Action und völlig d'accord mit der Story. Ich würde mich nicht über eine Fortsetzung beschweren, auf die sich vielleicht narrativ etwas zu sehr verlasssen wird, sodass das Ende leicht unbefriedigend wirkt.
Ein wunderbar ambivalenter Film über den sehr schwierigen Umgang mit der Volksdroge Alkohol. Ein Film, der auch von der Sehnsucht nach der Jugend handelt, die die 4 Lehrer überhaupt zu dieser wahnsinnigen Idee führt. Der Film ist selbst wie ein Rausch, zeigt mitreißend die Euphorie und die witzige Lockerheit, die mit Alkoholkonsum oft einhergeht, zeigt aber ebenso die (teilweise sehr tiefen und beschämenden) Tiefs danach, die sich auch wie ein Kater auf den Zuschauer übertragen und ebenso stark abschrecken. Thomas Vinterberg verzichtet hier auf eine Zeigefinger-Moral und darauf, Alkohol abzufeiern oder zu verdammen, sondern lässt die Handlung für sich sprechen. Das hervorragende Ende passt dabei ins Bild. Das mag manchen Zuschauer stören oder verwirren, weil man nicht so recht die "Botschaft" des Films zu entschlüsseln vermag, aber mich hat das Ganze so viel nachdenklicher gestimmt und sehr gute Gespräche nach dem Kinobesuch ausgelöst. Ich denke, das wellenartige Pacing des Films sowie die fantastischen schauspielerischen Leistungen, allen voran der vielseitige Mads Mikkelsen, der von in sich gekehrtem frustiertem Lehrer zu völlig befreitem Mann mittleren Alters eine ganz schöne Bandbreite an den Tag legen muss, machen den Film definitiv zu einem Highlight des Jahres, der sowohl zum Nachdenken und Reflektieren anregt und währenddessen aber auch echt gut unterhält.
Ein völlig wirrer Film, der sich über weite Teile auch nicht so richtig nach Wonder Woman anfühlt. Nach dem Erfolg des ersten Teil, der mir echt gut gefallen hat (und trotzdem fand ich ihn etwas überhyped, weil seine soziale Relevanz etwas die Macken des Films überschattet hat), war ich hier ziemlich enttäuscht, was an mehreren Aspekten liegt. Zum einen fand ich die Bösewichte und die Geschichte um sie zum einen vorhersehbar und zum anderen unglaublich uninteressant. Barbaras Entwicklung, von einer trotzdem ordentlichen Kristen Wiig gespielt, fand ich zwar nachvollziehbar und ich versteh prinzipiell auch ihren Konflikt, aber irgendwie war das etwas seltsam erzählt und inszeniert. Und Max Lord, herrlich overacted von Pedro Pascal, ist einfach eine Wurst und sein Plan und sein Modus Operandi sind stellenweise irgendwann ziemlich überrissen und unglaubwürdig. Der mythische Macguffin in diesem Film wirkt auch übertrieben mächtig, was zwar die Stakes für Wonder Woman erhöht, aber irgendwie stellt sich das Mitfiebern nur so teilweise ein. Der wirre Plot wird gespiegelt durch die weirden, kurzen Schauplatzwechsel (warum zur Hölle musste z.B. die Ägypten-Passage sein?). Selbst Gal Gadot, die mit ihrer sonst so enthusiastischen und süffisanten Verkörperung von Diana überzeugt und mitreißt, kommt hier an ihre schauspielerischen Grenzen und man kauft ihr nicht alles so richtig ab. Auch Steve Trevors Auftauchen war etwas knapp erklärt, sodass man das am Anfang nicht so direkt verstanden hat. Das Spiegeln der Fish-out-of-Water-Dynamik auf ihn war zwar ne nette Idee, aber ist gar nicht mal so clever, ist das Inventieren der Rollen doch ein gern genutzter Ansatz für Sequels. Aber ich muss sagen, dass seine Rolle in Wonder Womans Konflikt und ihrer Katharsis funktioniert. Denn genau diese war für mich das emotionale Highlight des Films, was den Film echt gerettet hat. Ohne diesen Turnaround wäre WW84 ein viel zu langer, wirrer, nicht WW-mäßiger Film, der nur am Anfang eine Highlight-Sequenz in Themyscira hat und ansonsten einen etwas hanebüchenen Plot, der bis aufs Finale nicht so ganz mitzureißen weiß. Nicht ganz die Katastrophe wie der erste Suicide Squad, denn er war immer noch stellenweise unterhaltsam und hat stellenweise okaye Action (auch wieder ein Downgrade im Vergleich zu Teil 1), aber abgesehen davon ist WW1984 für mich der schwächste DCEU-Film, auch weil diese komische Situation als "Inbetween-quel" (Sequel zu WW, Quasi-Prequel zu Justice League) dafür sorgt, dass der Film eine gewisse Belanglosigkeit nachgesagt werden kann.
Vielleicht war ich in der richtigen Laune für den Film, aber ich finde ihn unterhaltsamer als anscheinend die meisten anderen. Ich denke, der Schlüssel ist, dass genauso wie Space Jam 1 sich übelst 90er-mäßig angefühlt hat, ist Space Jam 2 ein Film aus 2021 und das wird vielen wohl nicht gefallen. Der digitale 3D-Look und der Fokus auf Kapitalisierung und Cross-Promo sorgt dafür, dass dieses Sequel eindeutig weniger Herz und Charme hat, was dem Film auch nicht zu Gute kommt. Aber ich sehe auch einige positive Aspekte, denn ich finde Space Jam: A New Legacy trotz seiner recht unsympathisch aufdringlichen WB-Vermarktung ähnlich albern. Ich mochte sogar die Reise durch das WB-Portfolio auf der Suche nach all den Looney Tunes, die oft echt cool (teilweise aber auch etwas brechstangenmäßig) als Zeichentrink-Figuren in irgendwelche Filme und Tentpole-Lizenzen von Warner Bros. eingebaut waren. Diese Jagd nach intertextuellen Bezügen war für mich sehr unterhaltsam und witzig. Das wird noch auf die Spitze getrieben, wenn später beim Basketball-Spiel viele Figuren aus dem WB-Kosmos im Publikum im Hintergrund zu sehen sind. Da gibts viel zu entdecken, was auch Spaß macht, aber andererseits ist es recht ablenkend und auch narrativ nur hanebüchen begründet. Generell stellt der Plot hier absolut keine Meisterleistung dar: Er fühlt sich zwar halbwegs zeitgemäß an, aber die Prämisse und die übergreifende Geschichte rund um Don Cheadles (sehr anstrengende) Figur fühlen sich irgendwie trotzdem ausgelutscht an. Das Einbauen des Videospiels bringt neuen Schwung in das Basketball-Spiel rein, macht es aber gleichzeitig viel mehr over-the-top als Teil 1 (und das will was heißen). Trotzdem war für mich das Basketball-Match und v.a. die 2. Halbzeit ein Highlight, weil gerade in letzterem Abschnitt die Looney Tunes endlich mal gewinnbringend eingebaut wurden und der verrückte Flair von Teil 1 endlich wieder eingebaut wurde. Denn davor muss ich sagen, dass der Humor teilweise echt nicht gezündet hat und auch von dem Charakterbogen wenig Produktives beizutragen hatten. Dabei spielt auch der Einsatz von Lebron James eine zentrale Rolle: Wer James in Trainwreck gesehen hat, kam nicht umhin, sein komödiantisches Talent zu bemerken. Hier spielt James aber einen grimmigen, besessenen, etwas engstirnigen Vater, der bis zum letzten Akt kaum sympathisch war, was es schwierig machte, Team LeBron anzufeuern. Die Looney Tunes haben aber ihres dazu beigetragen, sodass mir der Film trotz einiger nerviger Aspekte und einem Downgrade bezüglich des Hauptcharakters und des Soundtracks ähnlich viel Spaß wie sein kultiger Vorgänger gemacht hat, weil ich in der schamlosen WB-Werbung auch einige unterhaltsame Aspekte sehe und weil das Basketballspiel etwas abwechslungsreicher und weniger simpel war. Es ist nun mal eine neue Legacy, und da kommen einige Entwicklungen hinzu, die vielen vermutlich weniger gut schmecken.
Nach dem kleinen Überraschungserfolg der ersten Staffel, die die Struggles einer indisch-amerikanischen Teenagerin ganz gut darstellte, war ich gespannt auf Staffel 2. Devi bleibt zunächst unsympathisch in ihren Entscheidungen und verscherzt es sich (zurecht) mit einigen Figuren. Es dreht sich mittlerweile mehr um Devis Boy-Struggles, und das Liebesdreieck zwischen Devi, Ben und Paxton bewegt sichauf einem schmalen Grat zwischen spannend und nervig. Ich mochte ein paar der Nebenstränge (Kamala, für mich die Gewinnerin der Staffel, und Fabiola), die super Auflösungen bekommen, den um Eleanor fand ich einfach nur anstrengend (wie übrigens auch ihre Figur). Die Staffel steigert sich hintenraus ziemlich und auch der neue Charakter, die Devis weiteres Fehlverhalten triggert, ist ganz gut integriert. Insgesamt entwickelt sich die Serie aber etwas weg von dem interkulturellen Einblick, der zur Stärke von Staffel 1 beigetragen hat, und mehr zu nem normalen Highschool-/Teenage-Drama. Deswegen würd ich die Staffel ähnlich gut bewerten wie S1, denn der Plot ist zwar etwas generischer, aber es hält immer noch gut bei der Stange, gerade weil Richtung Ende der Staffel einige Charakterbögen ne schöne Wende nehmen, was einen emotional auch berührt.
Nachdem ich Probleme hatte, in die Serie mit der ersten Staffel reinzukommen und sie mich erst Richtung Ende der Staffel so richtig kriegte, fand ich die zweite Staffel konstanter und leicht besser. Die akademische Beraterin Ms. Wagner ist immer noch das Herz der Serie, mit ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrem Herz für die Jungs, und auch die einzige, bei der ich emotional wirklich dabei war. Ich fand die neuen Charaktere und Schicksale zwar wenig überraschend, aber ganz interessant zu verfolgen, und auch der Erfolgsdruck unter Coach-Bestie Buddy Stephens kam ganz gut raus, mit vielen Ausrastern und Streitsituationen. Es war auch am Anfang interessant zu verfolgen, wie die erste Staffel das Team und die Organisation beeinflusst hat, auch wenn die angekündigten Läuterungsversuche des Coaches scheitern (was auch von paar Akteuren kritisch angemerkt wird). Das Ende wirkt etwas antiklimaktisch, was schade ist, aber es ist halt ne Doku. Ich kann mir nicht vorstellen, was die weiteren Staffeln noch an zusätzlichen Impulsen und Mehrwert liefern können, bin aber aufgrund der doch bisher ordentlichen watchability nicht ganz abgeneigt, mal reinzuschauen. Last Chance U (anders als das fantastische Last Chance U Basketball) ist für mich eine Serie, die ich immer mal wieder in Häppchen einschalten kann, die mich aber emotional nicht ganz so sehr bei der Stange hält, was auch an dem enorm großen (wenn auch nur begrenzt fokussierten) Football-Roster liegt.
Es gibt hier natürlich einiges zu meckern, ich denke, jedem ist bewusst, dass das kein cineastisches Meisterwerk ist, aber die völlig verrückte Verbindung von Michael Jordan (der weiß Gott kein begnadeter Schauspieler ist, aber es reicht), den Looney Tunes Figuren und Basketball passt zu den 90ern und passt auch zu dem Charme der Looney Tunes. Bill Murray hatte ich völlig vergessen, gefällt mir aber auch in der Rolle. MJ funktioniert über seine Sympathie und dadurch, dass der Film tatsächlich (abseits des tatsächlichen Basketball-Matches) biographische Züge hat. Der Zeichenstil sieht immer noch schön aus und die Vermischung zwischen 2D-Zeichentrick und Realfilm (im Stile von Roger Rabbit) funktioniert immer noch, auch weil das kein Genre ist, das man seitdem besonders häufig gesehen hat. Der Film ist super albern und simpel, ist aber witzig (auch durch einige coole Meta-Gags) und unterhaltsam genug, um einen bei der sehr dünnen und fadenscheinigen narrativen Begründung der Prämisse bei Laune zu halten, eben durch das Mit- und Untereinander der Tunes mit MJ und die kreative Art, diese Figuren auf ein Basketball "loszulassen". Das Match ist natürlich auch das Highlight des Films und bietet zwar keine mindblowing Ideen, aber genug Stoff, um zu schmunzeln, zu lachen, etwas mitzufiebern und dieses kurze Kult--Kuriosum der 90er-Jahre zu genießen.