TheNumber - Kommentare

Alle Kommentare von TheNumber

  • 7

    Als Freaky losging und die Charaktere in der deutschen Synchro in relativ cringy Jugendslang miteinander redeten, schwante mir Böses. Doch es stellt sich raus, dass das Konzept, einen Slasher-Film und eine Bodyswitch-Komödie zu verbinden, absolut aufgeht. Nach kurzer Hinleitung geht es darum (wie der Trailer auch wunderbar andeutet), wie der große stämmige Vince Vaughn versucht, als Millie ernst genommen zu werden, und Kathryn Newton Leute abmetzelt - und das in spektakulärer und überraschend scheiße brutaler Manier. Die Slasher-Szenen sind sehr unterhaltsam und gleichzeitig leicht schockierend und die Struggles, die sich aus der Bodyswitch-Situation ergeben, sorgen für allerlei absurde und daher auch witzige Situationen. Man weiß teilweise auch nicht so ganz, ob er clever und subversiv Stereotype addressiert und dadurch anprangert und ob einiges/vieles auch einfach plump und doof ist. Tonal ist das ganze natürlich summa summarum etwas schwierig, wenn man um das körperliche Wohlergehen der Charaktere mitfiebern soll, aber insgesamt ist Freaky ein ziemlich kurzweiliger, blutiger Spaß, der definitiv nichts für Zartbesaitete ist und bei dem auch manche Witze nicht so recht zünden, der aber durch seine Kreativität und stellenweise Cleverness überzeugt.

    • 2 .5

      Absolut vergessenswerter, stinklangweiliger Film mit einer hanebüchenen Geschichte. Nicolas Cage, Tony Jaa und Frank Grillo können den Film auch nicht sonderlich aufwerten außer durch ein wenig Humor. Ich fand die Kämpfe teilweise okay (mit paar netten Kameraeinstellungen), teilweise nicht wirklich doll, und das war so ziemlich das einzig außer dem Nicolas-Cage-Faktor, weswegen ich mir den Film anschauen wollte. Der gesichtslose Antagonist hilft auch nicht, wenn man sich investieren will, und der Film ist ziemlich wirr.
      Ich hoffte auf unterhaltsamen, witzigen Trash und bekam meiner Meinung nach einen öden und miesen Streifen.

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      • 7 .5

        Ein Film, der meiner Meinung nach zu spät kommt, dessen Hybrid-Release mit Kino und Premier Access die Mutlosigkeit von Disney aufzeigt. Black Widow ist eine Figur, die das MCU gerade in der Anfangsphase entscheidend mit beeinflusst und geprägt hat und auch eine Figur, deren Vorgeschichte interessant genug ist und auch spannender als andere Helden, zumal sie keine Superkräfte hat, sondern sich alles antrainiert hat.
        Daher fühlt sich Black Widow ultimativ etwas belanglos an, weil man seit Endgame um ihr Schicksal weiß und es kaum emotionale Stakes und auch keine entscheidenden Auswirkungen für das MCU geben kann. Nichtsdestotrotz war Black Widow ein recht unterhaltsamer Actionstreifen, der mit Russland und seinen Geheimorganisationen mit einem etwas anderen, z.T. auch abgefahrenen Setting aufwartet und der mit seinem Geschwisterduo überzeugt. Scarlett Johannsson ist ja sowieso über alle Zweifel erhaben, aber auch Florence Pughs Charaktere Yelena ist eine sehr willkommene Addition zum Kosmos, die neben guten Actioneinlagen auch mit ihren spitzzüngigen trockenen Sprüchen den Film auflockert. Ganz anders als David Harbours Charakter, den ich überwiegend nervtötend und unwitzig fand und der nur an einigen Stellen emotional den Film aufwertet. Rachel Weisz fand ich ziemlich verschenkt und Ray Winstone als Antagonist war in Ordnung, aber auch nur minimal interessanter als der Standard-Marvel-Schurke.
        Insgesamt also ein recht kurzweiliger, spannender Film, der relativ stark der Marvel-Formel folgt, aber mit einem neuen Setting und seinem Hauptdarsteller-Duo dann soweit überzeugt, dass man über den schlecht gewählten Zeitpunkt dieses lang ersehnten Black-Widow-Film für 120 Minuten halbwegs hinwegsehen kann.

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        • 7
          über Percy

          Ein Film über eine interessante Geschichte und einen beeindruckenden Mann, der sich weigert, gegen den titelgebenden Goliath Monsanto aufzugeben. Ich find ganz gut, dass genmanipuliertes Essen nicht nur negativ dargestellt wird, sondern nur Monsanto wird als Riesenkonzern und "Evil Corporation" mit ihren fiesen Machenschaften und ausbeutenden Strategien an den Pranger gestellt. Christopher Walken als granteliger Percy Schmeiser funktioniert sehr gut (ich kenne ihn kaum in ernsten Rollen) und Zach Braff als sein loyaler aufopferungsvoller Anwalt ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber passt auch. Der Film schafft es, den Kampf und den Tribut, den selbiger fordert, nachfühlbar darzustellen, ohne aber emotional komplett mitzureißen, wie es andere "Aufdeckungs"filme ähnlicher Art schaffen. Daher braucht man hier und da auch etwas Sitzfleisch. Insgesamt ein solider Film, der durch seine beeindruckende Geschichte und Walkens kauzigen Protagonisten besticht, ohne aber komplett zu begeistern.

          2
          • 7 .5

            Ich war positiv überrascht nach dem Trailer mit den viel zu vielen Figuren und dem echt gewöhnungsbedürftigen infantilen Humor. Aber man muss sagen, James Gunn geht dieses Reboot etwas offensiver an und setzt auf schonungslosen Humor, brutale Action und lernt aus den Fehlern des Vorgängers bezüglich der Charaktere. Die Charakterauswahl ist zwar auch gewöhnungsbedürftig, aber immerhin kriegen wir Hintergrundgeschichte (wenn auch rudimentäre), die uns emotional etwas stärker investieren (auch wenn sich die inneren Konflikte irgendwo ähneln) und man tatsächlich auch im dritten Akt deutlich mehr mitfiebert, auch weil die stakes mal hoch sind und man (fast) jeden Charakter wähnt. Idris Elba und Rick Flagg als Männer mit dem Sagen haben mir ziemlich gut gefallen, Margot Robbie schafft es wieder, Harley Quinns irren Unberechenbarkeit andere Facetten zu geben, sodass sie nicht langweilig wird (aber auch schwerer greifbar) und auch John Cena hat mich einige Male zum Lachen gebracht, auch wenn einige Rohrkrepierer dabei waren. Ansonsten sind da einige sehr skurrile Charaktere dabei, was aber auch so offen und selbstreferenziell thematisiert wird; Herrn Capaldi hätte ich zum Beispiel in der Form nicht gebraucht. Die Action macht in der Regel Spaß, sie ist auch stellenweise recht kreativ und die Geschichte völlig verrückt.
            Insgesamt ein launiges, vulgäres, brutales Haudraufkino mit vielen Sprüchen (und teilweise Hit and Miss), das freidreht und sich aber irgendwie dennoch etwas beliebig anfühlt. Von der Geschichte fand ich Birds of Prey (den ich etwa auf dem selben Qualitätsniveau sehe) etwas stärker, auch wenn hier der Gesamteindruck etwas besser ist. Einer der besseren DCEU-Filme.

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            • 7 .5

              Nicolas Cage als Host ist ne nette Idee, hätte es aber auch nicht zwangsläufig gebraucht. Ich mag die Mischung aus interessanten Fakten und Unterhaltung. Der ungezwungene Umgang mit den Schimpfwörtern und ihren Bedeutungsfacetten, die gut aufgearbeitete Geschichte der Verwendung und die Beleuchtung der gesellschaftlichen Relevanz und einige echt unterhaltsame und überraschende Informationen machen diese Dokuserie sehr kurzweilig. Die Interviewees kennt man teilweise und die meisten tragen produktiv zum Gesamtbild bei. Insgesamt eine nette Idee, man lernt tatsächlich ein bisschen was und lacht auch immer mal wieder, aber auch nichts, was einen vom Hocker haut.

              • 8

                HTSDO(F) dreht in der dritten Staffel nicht ganz so auf wie in Staffel 2, sondern es geht wieder mehr um das Zwischenmenschliche und Moritz' Selbstfindung. Die Serie begeistert immer noch durch die Absurdität der Situationen bei gleichzeitiger "Irgendwie-Doch"-Glaubwürdigkeit, ihren Zeitgeist und ein paar kreative Freiheiten. Es ist immer noch so, dass mir nicht alle Witze gefallen und auch das Hin und Her zwischen Moritz, Lenny und Dan nervt ab und an etwas, aber ich muss sagen, mir hat diese Staffel durch den Fokus auf die Charaktere wieder besser gefallen als S2, weil das Emotionale durch das Writing und die Darsteller hier auch ganz gut funktioniert und es immer noch ziemlich spannend ist, vor allem hintenraus in der Staffel. Florentin Will als Polizist hat mir ziemlich gut gefallen, die Entwicklung um Lisa hat mir auch gut gefallen, ebenso wie das Finale, das sich wie ein Serienende anfühlt und auch als ein echt gutes Ende funktioniert. Wenn es doch weiter gehen sollte (wie es ganz leicht angedeutet wird), hoffe ich, dass die Kreativität der Macher weiterhin für eine gute Geschichte sorgt.

                • 7 .5
                  TheNumber 18.08.2021, 19:50 Geändert 18.08.2021, 19:52

                  Der Trailer zu dieser Themepark-Ride-Verfilmung hat bei mir doch etwas Vorfreude geweckt - denn die Fluch der Karibik (mit einer ähnlichen Entstehungsgeschichte) - Trilogie gehört zu meinen Lieblingsfilmen aus meiner Teenagezeit. Ich erwartete also dem Trailer nach einen noch quatschigeren, aber ähnlich sympathischen und vielleicht sogar witzigen Abenteuerfilm - und ich wurde bestätigt. Der Film hat mir im Kino ziemlich Spaß gemacht, was neben dem Abenteuer-Vibe vor allem an dem charismatischen Hauptdarsteller-Duo liegt. Emily Blunt spielt hier als idealistische toughe Frau, die ihrer Zeit voraus ist, zwar keine besonders neue Rolle von ihr, aber ihre Mimik, die voller Freude strahlt, wenn sie die abenteuerlustige Begeisterung versprüht, und ihre Kabbeleien mit ihren Mitdarstellerin machen Spaß. Und obwohl ich kein besonderer Rock-Fan bin, muss ich Herrn Johnson hier geben, dass seine schlechten Witze und sein Charisma in die Rolle passen und im Zusammenspiel mit Frau Blunt und Herrn Whitehall gut funktionieren. So gut sogar, dass ich am Ende sogar ziemlich emotional investiert war.
                  Nachdem die erste Hälfte vor allem auf Humor und schöne Locations setzt, dreht die Bootsschraube in der zweiten Hälfte etwas schneller und es wird etwas aufregender. Es gibt in Jack-Sparrow-Manier ein paar nette Verfolgungen/Fluchten und ein paar aufregende Boots- und Kampfszenen, insgesamt hätte man bei der Action die Schlagzahl vielleicht noch etwas erhöhen können. Der Humor ist sehr simpel und familienfreundlich, funktioniert aber trotz einiger (teils absichtlicher) Rohrkrepierer von The Rocks Charakter trotzdem. Bei den Nebencharakteren muss man Jesse Plemons' herrlich überdrehtes Spiel für einen arg überzeichneten Charakter, mit dem einige Logikprobleme einhergehen, noch lobend erwähnen und die Tatsache kritisieren, dass Disney hier versucht, mit Jack Whitehalls Charakter der Diversität Sorge zu tragen, aber trotzdem immer noch beim Thema der sexuellen Orientierung zu sehr um den heißen Brei herumredet.

                  Insgesamt also ein etwas quatschiger, aber ziemlich kurzweiliger Abenteuerfilm, dessen charismatisches Protagonisten-Duo den Film trägt. Relativ klassische Familien-Kino-Unterhaltung, die nichts neu erfindet und lange nicht an die ersten Fluch-der-Karibik-Filme heranreicht, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß.

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                  • 8 .5

                    Ein berüchtigtes Basketballspiel, das vielen etwas sagen wird, wird hier aus verschiedenen Perspektiven wiedergegeben und neu beleuchtet. Auffällig ist, dass die mediale Darstellung damals (natürlich) schnell verzerrt war; neben des Versagen des Sicherheitspersonals ist es dieser Sensationalismus, diese rassistische Teildarstellung der Ereignisse und deren Folgen für die Karrieren der jeweiligen Spieler sind das, was hier schockiert, wütend macht und mitreißt, wie es sich für eine gute Doku gehört. Nach der Doku hab ich ein völlig anderes Bild von diesem Spiel. Inmitten von der steigender Bewusstmachung für mentale Gesundheit und dafür, dass Athleten trotz astronomischer Gehälter auch nur Menschen sind, mit denen man als Zuschauer eben nicht alles tun kann, was man möchte, scheint mir das ein sehr zeitgemäßer Zeitpunkt zu sein, um diese Doku rauszubringen. Nach dem Erfolg von The Last Dance und meinem Gefallen an Last Chance U Basketball hier eine weitere super Basketball-Doku.

                    • 8 .5

                      Nomadland ist ein sehr ruhiger Film, in dem nicht viel passiert, was einigen vielleicht zu langsam und unaufregend sein könnte. Es ist ein Film über eine Subkultur, die mir vorher nicht so geläufig war, die Chloe Zhao aber mit einem Feingefühl inszeniert, dass man das Zusammengehörigkeitsgefühl merklich spürt. Der Film ist generell super menschlich und einfühlsam, er zeigt die trivialen Probleme in einer Art, dass man richtig drin ist, und darüber sinniert, wie wenig man doch zum Leben braucht. Denn auch wenn diese Nomaden oft Opfer der Kehrseite des amerikanischen Traums sind oder eine gewisse Unruhe bzw. Rastlosigkeit verspüren, um möglichst viel von der Welt zu sehen, kein "Spießer" zu sein und womöglich diesen einen Spot zu finden, an dem man sich niederlassen möchte, kommt auch ihre Zufriedenheit und Genügsamkeit gut durch, was sich auch wieder in das community-Feeling überträgt (und das, ohne sich großartig auf tolle Landschaftsaufnahmen zu verlassen). Frances Macdormand spielt ihre Rolle sehr authentisch (hat sich ja auch monatelang auf die Rolle vorbereitet, ebenso wie die Regisseurin), die ja aufgrund der persönlichen Geschichte des Charakters durchaus emotional anspruchsvoll ist, und viele der anderen Charaktere sind non-Actors, was man absolut spürt und was dem Film einen ganz eigenen Flair und fast schon eine Verve verleiht. Ein toller, empathischer, unaufgeregter Film, der für mich einige Gedanken angeregt hat und dem Award-Buzz meines Erachtens gerecht wird. Ein Highlight dieses Filmjahres.

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                      • 9
                        TheNumber 31.07.2021, 17:58 Geändert 31.07.2021, 18:00

                        Ein Disney-Animation-Film (die ja sowieso für Top-Qualität stehen) mit einem fantastischen Worldbuilding. Ich mochte die verschiedenen Gebiete der Welt und deren Völker und die geschichtlichen Rückblicke. Der Film sieht schön aus und ist sehr abwechslungsreich, wenn er auch nicht ganz die gleiche visuelle Qualität hat wie andere Filme des Studios davor. Die deutsche Synchro hat für mich ganz gut funktioniert. Ich mochte die Sidekicks: Tuk-Tuk ist super niedlich und auch das Team, das sich Raya zusammenstellt (interessanterweise aus allen Gebieten des Kontinents), ist sympathisch und funktioniert, auch wenn dann nicht jeder Charakter ganz auf seine Kosten kommt. Raya ist eine coole und sympathische Heldin, deren Verbissenheit und innerer Konflikt nachvollziehbar ist, und deren Wandlung angesichs der übergeordneten Message für mich emotional gut funktioniert, auch wenn nicht jede Plot-Entwicklung unbedingt überraschend daherkommt. Das Ende bewegt einen emotional und dazwischen hat man größtenteils echt spannende und kurzweilige 120 Minuten, die von einem tollen Soundtrack begleitet werden. Ich hatte eine super Zeit im Kino und würde den zwar nicht in die alleroberste Animationsfilm-Riege der Meisterwerke einordnen, aber definitiv in die Schublade darunter.

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                        • 8
                          TheNumber 31.07.2021, 17:39 Geändert 31.07.2021, 17:42

                          Ich weiß nicht, obs an meiner Laune lag, aber ich hatte echt Spaß mit Mortal Kombat. Ich saß mit ein paar wenigen Leuten spät abends im Kino und alle waren gespannt auf diese Videospielumsetzung nach den ersten blutigen Trailern. Und der Film beginnt sogleich mit einem fantastischen Kampf in einem Flashback, der super choreographiert ist und die Messlatte gleich recht hoch legt. Diesen Maßstab übertrifft der Film nicht immer mit seinen Kämpfen, dennoch muss ich sagen, dass das bisschen Standard-Prä-Mortal-Kombat-Story ausreicht, um motiviert die Handlung von Kampf zu Kampf verfolgen und sich dann auf die Charaktere und Fights zu freuen. Ich mochte die Besetzung von Kano sehr und auch Sonya Blade fand ich ganz gut. Es werden in den Kämpfen immer wieder einige Anspielungen gemacht, One-Liner aus den Spielen gebracht (auch in der deutschen Synchro, das hatte mich zunächst irritiert, fand ich dann aber ganz geil und konsequent) und natürlich die herbeigesehnten Fatalities präsentiert. Der Film ist an paar Stellen ganz witzig (v.a. dank Kano), Charaktere wie Liu-Kang und Kung Lao sind mit kompetenten Martial-Artists besetzt, die vielleicht nicht das allergrößte Charisma oder die größte emotionale Bandbreite haben (aber come on, wir reden über Mortal-Kombat-Schablonen-Charaktere), aber für mich reicht das absolut aus. Die Hauptfigur Cole Young bleibt tatsächlich etwas blass, Sub-Zero und Shang Tsung sind auch nur Abziehfolien von Bösewichten - aber es geht ja um die Kämpfe und die sind unterhaltsam und machen Spaß, auch wenn sie teilweise unnötigerweise arg zerschnitten sind. Also als Casual-Mortal-Kombat-Spieler war ich zufrieden mit dem Gewaltgrad, ziemlich zufrieden mit der Action und völlig d'accord mit der Story. Ich würde mich nicht über eine Fortsetzung beschweren, auf die sich vielleicht narrativ etwas zu sehr verlasssen wird, sodass das Ende leicht unbefriedigend wirkt.

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                          • 8 .5

                            Ein wunderbar ambivalenter Film über den sehr schwierigen Umgang mit der Volksdroge Alkohol. Ein Film, der auch von der Sehnsucht nach der Jugend handelt, die die 4 Lehrer überhaupt zu dieser wahnsinnigen Idee führt. Der Film ist selbst wie ein Rausch, zeigt mitreißend die Euphorie und die witzige Lockerheit, die mit Alkoholkonsum oft einhergeht, zeigt aber ebenso die (teilweise sehr tiefen und beschämenden) Tiefs danach, die sich auch wie ein Kater auf den Zuschauer übertragen und ebenso stark abschrecken. Thomas Vinterberg verzichtet hier auf eine Zeigefinger-Moral und darauf, Alkohol abzufeiern oder zu verdammen, sondern lässt die Handlung für sich sprechen. Das hervorragende Ende passt dabei ins Bild. Das mag manchen Zuschauer stören oder verwirren, weil man nicht so recht die "Botschaft" des Films zu entschlüsseln vermag, aber mich hat das Ganze so viel nachdenklicher gestimmt und sehr gute Gespräche nach dem Kinobesuch ausgelöst. Ich denke, das wellenartige Pacing des Films sowie die fantastischen schauspielerischen Leistungen, allen voran der vielseitige Mads Mikkelsen, der von in sich gekehrtem frustiertem Lehrer zu völlig befreitem Mann mittleren Alters eine ganz schöne Bandbreite an den Tag legen muss, machen den Film definitiv zu einem Highlight des Jahres, der sowohl zum Nachdenken und Reflektieren anregt und währenddessen aber auch echt gut unterhält.

                            • 6

                              Ein völlig wirrer Film, der sich über weite Teile auch nicht so richtig nach Wonder Woman anfühlt. Nach dem Erfolg des ersten Teil, der mir echt gut gefallen hat (und trotzdem fand ich ihn etwas überhyped, weil seine soziale Relevanz etwas die Macken des Films überschattet hat), war ich hier ziemlich enttäuscht, was an mehreren Aspekten liegt. Zum einen fand ich die Bösewichte und die Geschichte um sie zum einen vorhersehbar und zum anderen unglaublich uninteressant. Barbaras Entwicklung, von einer trotzdem ordentlichen Kristen Wiig gespielt, fand ich zwar nachvollziehbar und ich versteh prinzipiell auch ihren Konflikt, aber irgendwie war das etwas seltsam erzählt und inszeniert. Und Max Lord, herrlich overacted von Pedro Pascal, ist einfach eine Wurst und sein Plan und sein Modus Operandi sind stellenweise irgendwann ziemlich überrissen und unglaubwürdig. Der mythische Macguffin in diesem Film wirkt auch übertrieben mächtig, was zwar die Stakes für Wonder Woman erhöht, aber irgendwie stellt sich das Mitfiebern nur so teilweise ein. Der wirre Plot wird gespiegelt durch die weirden, kurzen Schauplatzwechsel (warum zur Hölle musste z.B. die Ägypten-Passage sein?). Selbst Gal Gadot, die mit ihrer sonst so enthusiastischen und süffisanten Verkörperung von Diana überzeugt und mitreißt, kommt hier an ihre schauspielerischen Grenzen und man kauft ihr nicht alles so richtig ab. Auch Steve Trevors Auftauchen war etwas knapp erklärt, sodass man das am Anfang nicht so direkt verstanden hat. Das Spiegeln der Fish-out-of-Water-Dynamik auf ihn war zwar ne nette Idee, aber ist gar nicht mal so clever, ist das Inventieren der Rollen doch ein gern genutzter Ansatz für Sequels. Aber ich muss sagen, dass seine Rolle in Wonder Womans Konflikt und ihrer Katharsis funktioniert. Denn genau diese war für mich das emotionale Highlight des Films, was den Film echt gerettet hat. Ohne diesen Turnaround wäre WW84 ein viel zu langer, wirrer, nicht WW-mäßiger Film, der nur am Anfang eine Highlight-Sequenz in Themyscira hat und ansonsten einen etwas hanebüchenen Plot, der bis aufs Finale nicht so ganz mitzureißen weiß. Nicht ganz die Katastrophe wie der erste Suicide Squad, denn er war immer noch stellenweise unterhaltsam und hat stellenweise okaye Action (auch wieder ein Downgrade im Vergleich zu Teil 1), aber abgesehen davon ist WW1984 für mich der schwächste DCEU-Film, auch weil diese komische Situation als "Inbetween-quel" (Sequel zu WW, Quasi-Prequel zu Justice League) dafür sorgt, dass der Film eine gewisse Belanglosigkeit nachgesagt werden kann.

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                              • 7

                                Vielleicht war ich in der richtigen Laune für den Film, aber ich finde ihn unterhaltsamer als anscheinend die meisten anderen. Ich denke, der Schlüssel ist, dass genauso wie Space Jam 1 sich übelst 90er-mäßig angefühlt hat, ist Space Jam 2 ein Film aus 2021 und das wird vielen wohl nicht gefallen. Der digitale 3D-Look und der Fokus auf Kapitalisierung und Cross-Promo sorgt dafür, dass dieses Sequel eindeutig weniger Herz und Charme hat, was dem Film auch nicht zu Gute kommt. Aber ich sehe auch einige positive Aspekte, denn ich finde Space Jam: A New Legacy trotz seiner recht unsympathisch aufdringlichen WB-Vermarktung ähnlich albern. Ich mochte sogar die Reise durch das WB-Portfolio auf der Suche nach all den Looney Tunes, die oft echt cool (teilweise aber auch etwas brechstangenmäßig) als Zeichentrink-Figuren in irgendwelche Filme und Tentpole-Lizenzen von Warner Bros. eingebaut waren. Diese Jagd nach intertextuellen Bezügen war für mich sehr unterhaltsam und witzig. Das wird noch auf die Spitze getrieben, wenn später beim Basketball-Spiel viele Figuren aus dem WB-Kosmos im Publikum im Hintergrund zu sehen sind. Da gibts viel zu entdecken, was auch Spaß macht, aber andererseits ist es recht ablenkend und auch narrativ nur hanebüchen begründet. Generell stellt der Plot hier absolut keine Meisterleistung dar: Er fühlt sich zwar halbwegs zeitgemäß an, aber die Prämisse und die übergreifende Geschichte rund um Don Cheadles (sehr anstrengende) Figur fühlen sich irgendwie trotzdem ausgelutscht an. Das Einbauen des Videospiels bringt neuen Schwung in das Basketball-Spiel rein, macht es aber gleichzeitig viel mehr over-the-top als Teil 1 (und das will was heißen). Trotzdem war für mich das Basketball-Match und v.a. die 2. Halbzeit ein Highlight, weil gerade in letzterem Abschnitt die Looney Tunes endlich mal gewinnbringend eingebaut wurden und der verrückte Flair von Teil 1 endlich wieder eingebaut wurde. Denn davor muss ich sagen, dass der Humor teilweise echt nicht gezündet hat und auch von dem Charakterbogen wenig Produktives beizutragen hatten. Dabei spielt auch der Einsatz von Lebron James eine zentrale Rolle: Wer James in Trainwreck gesehen hat, kam nicht umhin, sein komödiantisches Talent zu bemerken. Hier spielt James aber einen grimmigen, besessenen, etwas engstirnigen Vater, der bis zum letzten Akt kaum sympathisch war, was es schwierig machte, Team LeBron anzufeuern. Die Looney Tunes haben aber ihres dazu beigetragen, sodass mir der Film trotz einiger nerviger Aspekte und einem Downgrade bezüglich des Hauptcharakters und des Soundtracks ähnlich viel Spaß wie sein kultiger Vorgänger gemacht hat, weil ich in der schamlosen WB-Werbung auch einige unterhaltsame Aspekte sehe und weil das Basketballspiel etwas abwechslungsreicher und weniger simpel war. Es ist nun mal eine neue Legacy, und da kommen einige Entwicklungen hinzu, die vielen vermutlich weniger gut schmecken.

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                                • 7 .5

                                  Nach dem kleinen Überraschungserfolg der ersten Staffel, die die Struggles einer indisch-amerikanischen Teenagerin ganz gut darstellte, war ich gespannt auf Staffel 2. Devi bleibt zunächst unsympathisch in ihren Entscheidungen und verscherzt es sich (zurecht) mit einigen Figuren. Es dreht sich mittlerweile mehr um Devis Boy-Struggles, und das Liebesdreieck zwischen Devi, Ben und Paxton bewegt sichauf einem schmalen Grat zwischen spannend und nervig. Ich mochte ein paar der Nebenstränge (Kamala, für mich die Gewinnerin der Staffel, und Fabiola), die super Auflösungen bekommen, den um Eleanor fand ich einfach nur anstrengend (wie übrigens auch ihre Figur). Die Staffel steigert sich hintenraus ziemlich und auch der neue Charakter, die Devis weiteres Fehlverhalten triggert, ist ganz gut integriert. Insgesamt entwickelt sich die Serie aber etwas weg von dem interkulturellen Einblick, der zur Stärke von Staffel 1 beigetragen hat, und mehr zu nem normalen Highschool-/Teenage-Drama. Deswegen würd ich die Staffel ähnlich gut bewerten wie S1, denn der Plot ist zwar etwas generischer, aber es hält immer noch gut bei der Stange, gerade weil Richtung Ende der Staffel einige Charakterbögen ne schöne Wende nehmen, was einen emotional auch berührt.

                                  • 7 .5

                                    Nachdem ich Probleme hatte, in die Serie mit der ersten Staffel reinzukommen und sie mich erst Richtung Ende der Staffel so richtig kriegte, fand ich die zweite Staffel konstanter und leicht besser. Die akademische Beraterin Ms. Wagner ist immer noch das Herz der Serie, mit ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrem Herz für die Jungs, und auch die einzige, bei der ich emotional wirklich dabei war. Ich fand die neuen Charaktere und Schicksale zwar wenig überraschend, aber ganz interessant zu verfolgen, und auch der Erfolgsdruck unter Coach-Bestie Buddy Stephens kam ganz gut raus, mit vielen Ausrastern und Streitsituationen. Es war auch am Anfang interessant zu verfolgen, wie die erste Staffel das Team und die Organisation beeinflusst hat, auch wenn die angekündigten Läuterungsversuche des Coaches scheitern (was auch von paar Akteuren kritisch angemerkt wird). Das Ende wirkt etwas antiklimaktisch, was schade ist, aber es ist halt ne Doku. Ich kann mir nicht vorstellen, was die weiteren Staffeln noch an zusätzlichen Impulsen und Mehrwert liefern können, bin aber aufgrund der doch bisher ordentlichen watchability nicht ganz abgeneigt, mal reinzuschauen. Last Chance U (anders als das fantastische Last Chance U Basketball) ist für mich eine Serie, die ich immer mal wieder in Häppchen einschalten kann, die mich aber emotional nicht ganz so sehr bei der Stange hält, was auch an dem enorm großen (wenn auch nur begrenzt fokussierten) Football-Roster liegt.

                                    • 7
                                      TheNumber 26.07.2021, 08:17 Geändert 26.07.2021, 08:24

                                      Es gibt hier natürlich einiges zu meckern, ich denke, jedem ist bewusst, dass das kein cineastisches Meisterwerk ist, aber die völlig verrückte Verbindung von Michael Jordan (der weiß Gott kein begnadeter Schauspieler ist, aber es reicht), den Looney Tunes Figuren und Basketball passt zu den 90ern und passt auch zu dem Charme der Looney Tunes. Bill Murray hatte ich völlig vergessen, gefällt mir aber auch in der Rolle. MJ funktioniert über seine Sympathie und dadurch, dass der Film tatsächlich (abseits des tatsächlichen Basketball-Matches) biographische Züge hat. Der Zeichenstil sieht immer noch schön aus und die Vermischung zwischen 2D-Zeichentrick und Realfilm (im Stile von Roger Rabbit) funktioniert immer noch, auch weil das kein Genre ist, das man seitdem besonders häufig gesehen hat. Der Film ist super albern und simpel, ist aber witzig (auch durch einige coole Meta-Gags) und unterhaltsam genug, um einen bei der sehr dünnen und fadenscheinigen narrativen Begründung der Prämisse bei Laune zu halten, eben durch das Mit- und Untereinander der Tunes mit MJ und die kreative Art, diese Figuren auf ein Basketball "loszulassen". Das Match ist natürlich auch das Highlight des Films und bietet zwar keine mindblowing Ideen, aber genug Stoff, um zu schmunzeln, zu lachen, etwas mitzufiebern und dieses kurze Kult--Kuriosum der 90er-Jahre zu genießen.

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                                      • 8

                                        Nach einer sehr mäßigen zweiten Staffel 2 gehts hier wieder steil bergauf. Der historische Kontext des Mauerfalls ist natürlich ein super spannendes Setting für eine DDR-Spion-Serie und die Verflechtung verschiedener Geheimdienste und Akteure, die wir bereits kennen, mit vielen verschiedenen Agendas ist durch das politische Chaos und die Aufbruchstimmung ein guter Nährboden für Verschwörungen, Infiltrationen und Verrat. Dabei muss ich sagen, dass der Anfang der Staffel da noch etwas überzeugender wirkt, weil es hinten raus etwas übertrieben wirkt. Nichtsdestotrotz fand ich auch v.a. die Beziehung zwischen Martin und der Lehrerin Nicole als auch letztere als Figur selbst super interessant, auch weil Svenja Jung eine tolle und für die Serie erfrischend naive Ausstrahlung hat inmitten all der abgebrühten und mittlerweile auch klar geschädigten Spione - und eigentlich auch fast die einzige sympathische Figur ist, zu der man eine gute Beziehung als Zuschauer aufbauen kann. Die alten Bekannten machen ihren Job ganz gut, aber ich finde, die Narben, die dieser Job hinterlässt, merkt man am eindeutigsten und besten an Martin Rauch, dessen Charakterentwicklung hier ziemlich logisch und interessant weitererzählt wird.
                                        Immer noch nicht ganz so stark wie der Überraschungshit in der ersten Staffel, aber Deutschland 89 kommt zu einem gelungenen Serienabschluss mit einem sehr spannenden Finale, das den Zuschauer das ein oder andere Mal laut aufatmen lässt und beleuchtet eine geschichtlich sehr spannende Zeit.

                                        • 6 .5
                                          über Gauguin

                                          Durchaus interessantes Biopic über einen verarmten Künstler und seine Lebensumstände. Das Leben in Tahiti und die Schwierigkeiten dort sind ganz gut dargestellt und Vincent Cassel spielt diesen Mann mit seiner unaufhaltsamen Leidenschaft und einer leicht arroganten Art echt gut. Insgesamt etwas langatmig und gefühlt auch etwas repetitiv, aber die Charakterstudie von Gauguin und die Beziehungen, die er knüpft, haben mir ausgereicht, um mich ordentlich durch den Film zu bringen. Trotz einiger Längen hier und da für Kunstinteressierte vielleicht ein netter Einblick in den Schaffensprozess und das schwere Leben eines Künstlers.

                                          • 7

                                            Ein Mainstream-Einstiegsguide in simpelste Ideen des Feminismus, der durchaus unterhält und gefallen kann, der aber auch einiges an Potenzial liegen lässt. Der intersektionale Feminismus wird lediglich angerissen, obwohl es da viel mehr Spielraum gegeben hätte und der Reveal am Ende war völlig unrealistisch und panne, gerade da hätte ich von Amy Poehler mehr Feingefühl erwartet. Das Moxie-Magazin in der Entstehung und v.a. im Aufschwung zu sehen macht schon Spaß, auch wenn manche Aktionen und Momente vielleicht etwas übertrieben wirken bzw. sehr von dem lauten, wilden feuchten Rebellinnen-Traum des Charakters von Amy Poehler gefärbt sind. Als Charakter fand ich die Mutter cool, auch Seth ist ein sehr cooler Charakter bis auf seine extrem merk- und fragwürdige Idee fürs erste Date. Clark Greggs Kurzauftritt hat mich zum Schmunzeln gebraucht, der Sountrack war nett. Insgesamt ein eher plumper Film, der aber für sehr junge Zielgruppen mit dem Schwung, den der Film hat, ein Thema aufmacht, in das sie sich dann hoffentlich noch mehr reinlesen; dennoch ein durchaus unterhaltsamer netter kleiner Film.

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                                            • 7 .5
                                              über Swallow

                                              Eine ziemlich heftige und mitnehmende Charakterstudie einer Frau, in der einiges schlummert und brodelt, was erst nach und nach aufgedeckt wird. Der Film ist wunderbar subtil und kaut dem Zuschauer nicht alles vor, sondern lässt Raum für Spekulationen und Interpretationen, ohne allzu künstlerisch-obskur rüberzukommen. Man fragt sich, was sie zu diesem Schluck-Zwang führt (der übrigens entsprechend unangenehm inszeniert wird), und denkt sich öfters, was sie denn in diesem Ehemann sieht, der sie nicht sonderlich toll behandelt. Haley Bennett spielt diese Frau mit einer sehr starken Fassade ziemlich eindrucksvoll und gerade hinten raus entwickelt der Film eine ziemliche Wucht, die das etwas gemächliche Tempo vom Anfang durchaus bezahlt macht. Auch wenn ich den echt unbequemen Film weiterempfehle, will ich persönlich den ungern noch mal schauen.

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                                              • 6 .5

                                                Ich muss sagen, ich war ziemlich underwhelmed, da Fincher sowie dieser Film ein sehr hohes Ansehen genießen. Ich fand den Film zwar nicht komplett öde oder unspannend, aber bis auf ein paar Schockmomente am Anfang und auch später und ein paar Momente des Kribbelns, dass jemand auf der richtigen Spur ist fand ich nicht, dass da große spannende Momente oder Twists vorkamen. Klar, muss das auch nicht unbedingt sein, aber ich finde, bei dem Genre erwarte ich das schon ein bisschen. Insgesamt stört mich aber, dass ich irgendwann nicht mehr ganz durchgeblickt hab, wer von den ermittelnden Personen wer ist und welcher Hinweis jetzt was genau ausschließt und was bedeutet. Hätte man mich nach dem Film gequizzt, ich hätte sehr wenig wiedergeben können, weil ich das ziemlich verwirrend fand. Klar kann auch das gewollt sein ob des Kommentars über Polizeiarbeit, insbesondere die Zusammenarbeit über jurisdictions hinaus, aber ich hab mich bisschen lost gefühlt und fand das nicht so toll. Das Ende legt dann wieder etwas an Tempo zu und hatte mich dann wieder ein wenig, aber die Hinführung dahin im Mittelteil fand ich doch arg langatmig und undurchsichtig. Mark Ruffalo und v.a. Jake Gyllenhaal fand ich super, Downey Jr. fand ich ziemlich nervig. Die Charakterentwicklungen fand ich spannend und auch die Geschichte selbst ist ja durchaus spannend, aber ich bin nicht so ganz mit dem Pacing bzw. der Inszenierung klargekommen. Vielleicht bin ich da mit dem falschen Mindset angetreten, aber ich war ziemlich enttäuscht, obwohl ich eigentlich Fan von vielen Fincher Filmen bin.

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                                                • 8

                                                  Ein faszinierender Film mit einer skurrilen wie interessanten Prämisse. Yorgos Lanthimos vermag es, seine skurrilen Geschichten mit einer dichten Atmosphäre zu beleben. Die emotionale Distanz, die sich in diesem Film über menschliche Nähe ergibt, trägt zu diesem Faszinosum Partnervermittlungshotel bei. So verstört wie man manchmal ist, so in sich schlüssig erscheinen manche Überlegungen zur Prämisse. Die Schauspieler spielen alle sehr zurückhaltend, der Film ist aber extrem gut besetzt: Olivia Colman, John C Reilly, Ben Whishaw, Lea Seydoux und die beiden Leads Colin Farrell und Rachel Weisz, die alle einen tollen Job machen. Vor allem Farrell hat man noch nicht oft so lowkey gesehen, auch wenn er eine ähnlich unterkühlte Performance in Killing of a Sacred Deer abliefert.
                                                  Der Film ist einen Tick lang, vor allem in der zweiten Hälfte, bietet aber einen bissigen Kommentar auf gesellschaftliche Erwartungen bezüglich Liebe und Zweisamkeit. Ein bizarrer wie einnehmender Film, der seine einzigartige Prämisse mit einer fast hypnotisierenden Ruhe und schwarzem Humor inszeniert.

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                                                  • 9 .5

                                                    Staffel 2 erweitert das Universum um die Hintergründe um Della Duck, was den Plot auch inhaltlich interessant macht. Die Charaktere sind mittlerweile etabliert und auch in Staffel 2 erlebt die Duck-Familie viele aufregende Abenteuer. Ich schätze die Liebe zum Detail sehr, wie man in Highlight-Folgen wie der überragenden Darkwing Duck-Folge sieht, und ne Folge Ducktales geht quasi immer. Ich mag die immer wiederkehrenden Nebencharaktere und Antagonisten und auch die versteckten Anspielungen. Es ist einfach witzig, clever und unterhaltsam.