TheNumber - Kommentare
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Alle Kommentare von TheNumber
Ein hochaktueller und auch durchaus interessanter Roadmovie, dem es aber letztendlich nicht ganz gelingt, den Zuschauer mitzureißen. Ich denke, auch wenn einige Leute manche Handlungen nicht nachvollziehen können, die ich auch nur bedingt nachvollziehen kann, scheitert es eher an der etwas sphärischen Inszenierung, die auf der Flucht vieles irgendwie schön darstellt (ein Punkt, den ich ja teilweise schon auch verstehe) und zu wenig harte Momente oder moralische Dilemmata hat. Es gibt einige Spannungspitzen, bei denen man doch auch mitfiebert, und auch die handlungsauslösende Konfrontation mit dem ersten Polizisten ist gut gemacht und nimmt einen mit (im Sinne von: Wow, wie schnell so was passieren kann), aber insgesamt war das Pacing vielleicht etwas zu langsam oder zu repetitiv und vor allem konnte ich nicht zu 100% emotional bonden. Außerdem gab es eine Parallelmontage, die für mich ziemlich panne war und mich sehr verdutzt und auch leicht unwohl zurückgelassen hat. An den Schauspielern liegts jedenfalls nicht, denn die beiden Leads fand ich super. Also ein gelungener Roadmovie in einem brisanten kulturellen Setting, das es nicht ganz vermag, den Zuschauer mit ins Auto zu packen und emotional zu involvieren. Trotzdem ein gelungener Film, bei dem man sich selbst interessante Fragen stellt, wie man reagieren würde, und der einen bis zum Ende relativ am Ball hält und irgendwo auch eine spannende Milieustudie ist.
Woo-oo! Nachdem die Ankündigung der Synchronsprecher mit dem Intro gefühlt das Internet gebrochen hat, war ich unfassbar gespannt, da mir die Sprecher zusagten und viel wichtiger, der neue Zeichenstil mir super gefallen hat mit seinen klaren Konturen und einer gewissen Eckigkeit. Ich habe dann 2017 in den USA die erste Folge gesehen und abgefeiert (siehe mein Blogeintrag: https://cinematticsite.wordpress.com/2017/08/16/ducktales-premiere/ ). Es war so unglaublich witzig, clever, ich mochte, dass Tick, Trick und Track verschiedene Persönlichkeiten und auch Webby war hier echt cool und badass. Als ich dann bei Disney+ eingestiegen bin, hab ich die erste Staffel durchgeguckt und echt schnell durchgesnackt, weil die Mischung aus Abenteuer, aus Anspielungen und Neuverwertungen der alten Charaktere und aus Witz und Herz einfach Spaß macht und stimmig ist. Es macht einfach Spaß, alte Bekannte wie Daniel Düsentrieb, McMoneysack und co. wiederzutreffen, es macht aber auch Spaß, neue "moderne" Charaktere wie Beakley und Lena kennenzulernen. Ich mag die Charakterentwicklungen von Scrooge, von den 4 Kids, ich mag den Humor um Quack und Donald, ich mag die kleinen Geschichten, es gibt hier einfach wenig zu meckern. Es gibt vielleicht die ein oder andere Folge, wo der Humor nicht ganz zündet, oder die Geschichte etwas öde ist, aber als Gesamtpaket gefällt mir das neue Ducktales sogar ein bissschen besser und ist einfach super unterhaltsam und macht oft gute Laune, nicht zuletzt weil dieses fantastische Intro einfach immer noch zum Fuß-Mitwippen und mitsummen verleitet. Klare Empfehlung an jedermann, vielleicht die beste moderne Disney-Serie.
Eine preisgekrönte Serie, die einen erfrischend unernsthaften Feminismus versprüht und einfach viele witzige Situationen bietet. Ich muss sagen, man braucht nach der tollen ersten Folge ein bisschen, um so richtig reinzukommen, auch in die Gepflogenheiten in der (jüdischen) Upper Class im New York der 50erJahre (was übrigens in Ausstattung und Szenenbild super rüberkommt). Dankbarerweise regt sich Midge teilweise genau auf über diese Normen wie der Zuschauer, weshalb man sich sehr schnell mit ihr identifiziert. Auch ihr Umgang mit den anderen Charakteren ist erfrischend ehrlich und straightforward, toll gespielt von Rachel Brosnahan, die mir schon in ihrem House-of-Cards-Auftritt echt gut gefallen hat. Auch Tony Shaloub als Vater sowie Susie machen einiges an Spaß. Die Mutter und Joel sind Charaktere, die bisschen nerven (sollen), die aber die Serie manchmal minimal ätzend machen. Je länger die Staffel geht, desto mehr schert man sich um die menschlichen Belange und die Beziehungen der Charaktere untereinander (stating the obvious, I guess, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass vor allem das Standup und die Meinung der Familie im Vordergrund standen). Insgesamt eine erste Staffel, die Appetit macht, dann eine kleine Durststrecke hat, bevor man dann in den Zuckerrausch kommt und nichts dagegen hat, auch noch den nächsten "Snack" mitzunehmen.
In der restaurierten Fassung im Agento-Cut im Kino an Halloween gesehen und es war schon eine spaßige Angelegenheit. Natürlich muss man bedenken, dass das Konzept vom Zombies damals noch ziemlich neu war (Disclaimer: Ich hab Night of the Living Dead vorher nicht gesehen), weswegen einiges etwas lahm wirken mag, aber selbst dafür sind die Zombies durchaus schon bedrohlich und brutal (mit echt gut gemachten Masken usw.) und man merkt einfach den immensen Einfluss, den Romero und sein berühmter Klassiker hatten. Der Anfang und der Mittelteil sind etwas träge und langatmig, aber das Erkunden der Mall am Anfang und die finale Konfrontation machen sehr viel Spaß. Es gibt einige billige Sprüche, dummen Leichtsinn, extrem rotes Kunstblut, und eine zwar offensichtlich, aber doch irgendwie wirksame und spaßige Konsumkritik. Die Charaktere sind auch etwas flach, aber insgesamt macht der Film doch echt Spaß und geht auch insgesamt recht flott vorbei. Kann man heut immer noch schauen und sollte man als Horrorfan auch mal gesehen haben.
Ein toller Film, der wie Don't Breathe mit einem ähnlich Konzept arbeitet. Es ist zwar etwas weird, warum eine taubstumme Frau mitten in nem einsamen Waldhaus lebt, aber sobald man das mal akzeptiert, ist der Film wahnsinnig intensiv und spannend und man ist gespannt ob der Kreativität der Protagonistin sowie der Perfidität des Killers. Die Atmosphäre wird geschickt aufgebaut und das "Gimmick" ist nicht nur Gimmick, sondern wird filmisch wie plottechnisch clever genutzt. Auch wenn der Film gefühlt 5-10 Minuten zu lang geht, ist er sehr unterhaltsam und durchaus auch kurzweilig. Ein kleiner Sleeper-Hit, den ich echt weiterempfehlen kann.
Ein Trailer und eine Prämisse, die viel Spaß versprechen. Die Dekonstruktion/Persiflage des Final-Girl-Tropes und von Slasher-Filmen hat es nach Scream nicht so leicht und hat doch einige sehr nette Einfälle mit der filmischen Umsetzung des Nerdwissens um die Tropen und einigem an Liebe zum Detail. Auch einige der Charaktere sind ganz sympathisch bzw. witzig überzeichnet, aber hinten raus verliert der Film echt etwas an Luft und verliert auch seinen Charme und seine Originalität ein bisschen. Für einen spaßigen Abend mit Freunden völlig in Ordnung, aber ich hatte mir doch etwas mehr erwartet, auch etwas mehr Horror und weniger Teeniekomödie und da wurde ich leicht enttäuscht.
Eine super sympathische Serie, die einen sehr schnell in ihren Bann zieht mit ihrer im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Welt, ihren abgefahren witzigen Kreaturen und Späßchen und der echt warmherzigen und schönen Geschichte um Kipo, Wolf und die Gang. Dave und Bensons sind neben Kipo und der Welt der Wundermonster für den Humor zuständig, während Wolf und Kipo insgesamt für die intensiven emotionalen Momente zuständig sind. Trotz der Albernheit und der Leichtfüßigkeit werden sehr subtil einige starke Themen angesprochen, die einem doch ziemlich nah gehen. Aber auch Nebenfiguren wie Jamack oder die Timbercats sind sehr ausgeklügelt. Nicht zu vergessen ist der ebenso fantastische wie ungewöhnliche Soundtrack, der die Szenen untermalt. Man hat fast in jeder Folge spannende Sequenzen und lernt in jeder Folge auch diese interessante Welt näher kennen. Der Voice Cast im Englischen macht seinen Job super und transportiert neben der Leichtfüßigkeit die tolle Chemie, die sich innerhalb der Gang entwickelt. Ich hab die erste Staffel ziemlich flott durchgeguckt und hab mich immer auf die nächste Folge gefreut. Es gab vielleicht die ein oder andere Folge, die nicht so prall war, aber durch die Cliffhanger, die aber unnervig ausgesucht sind, freut man sich aufs nächste Abenteuer.
Ein echt schöner Film. Gina Rodriguez spielt das ganze super und echt nahbar und hat mit allen Beteiligten eine tolle Chemie. Ihre Beziehung zu ihren Freundinnen und die tolle bittersüße Atmosphäre rund um ihre Bilderbuch-Beziehung zu Lakeith Stanfield machen den Film ziemlich nachvollziehbar und durch eine ganz nette Erzählstruktur auch kurzweilig und abwechslungsreich. Ich hab ja ein kleines Faible für Filme, in denen Erwachsene einen auf wild machen und eine verrückte Nacht erleben, und auch hier gibt es eine sympathische Stimmung und einige echt witzige Momente. Leider war ich nicht so ganz involviert, wie ich gern gewesen wäre bei diesem Film, von dem ich echt ein paar gute Sachen gehört hab. Nichtsdestotrotz versprüht der Film trotz der Trennungsthematik eine angenehme Feelgoodstimmung und nimmt aber trotzdem den Herzschmerz ernst, eben nur nicht zu ernst.
Die Charaktere sind der Inbegriff von eigentümlich und auch der Film ist eher ungewöhnlich durch seine unaufgeregte und langsame Inszenierung. Obwohl kaum etwas Spektakuläres passiert, verfliegt der Film wie im Nu. Trotz der mitunter fast tragischen Konflikte der Eltern und ihrer Tochter versprüht der Film eine echt lebensbejahende Tonalität, da trotz der teilweise echt unangenehmen Situationen (die teilweise ultra cringy sind oder aggressiv machen) die paar puren Momente der Lebensfreude (die auch viel mit Gina Rodriguez' Charakter zu tun haben) echt stark auf die Leinwand gebannt, sodass der Film auch ne Weile im Kopf bleibt. Das liegt auch am Cast. Neben den echt fremdschämigen Eltern gibt es den ähnlich eigentümlichen Vermieter, der ganz witzig ist. Aber die Show stehlen sowohl die nicht wiederzuerkennende Evan Rachel Wood, die die tiefen Narben und Gefühle von der wortkargen und fast stoischen Old Dolio subtil und trotzdem nachvollziehbar rüberbringt, sowie Gina Rodriguez, die hier sichtlich Spaß an dieser Rolle hat und diesen Spaß auch auf die Rolle überträgt. Das Ende ist sehr stark aufgebaut und schön inszeniert. Es ist aber schon durchaus nicht ganz einfach, sich in Old Dolio reinzufühlen, weil da einfach wenig Anknüpfungspunkte sind, und doch berührt einen dieser eigentümliche Film auf eine spezielle Art und Weise. Der Film wird wahrscheinlich nichts für jeden sein, aber es ist einer der Filme, die wahrscheinlich unter dem Radar bleiben werden, und das zu unrecht. Für mich einer der besten Filme aus 2020, die ich bisher gesehen habe.
Huch, Guy Ritchie kehrt in seine Komfortzone zurück und das ist schön. Auch wenn der Film nicht ganz an Snatch oder Lock, Stock rankommt, muss ich doch sagen, dass ich auch diese Low-Level-Gangstergeschichte mit einigen Erzählsträngen, die alle miteinander verworren sind, sehr genossen hab. Der Cast macht Spaß und hat wohl auch sichtlich Spaß an ihren Rollen. McConaughey hat mir sehr gut gefallen, Dornan kriegt nicht ganz so viel zu tun, Hugh Grant ist hilarious. Der absolute Scene Stealer war aber Colin Farrell, der in seiner kleinen Rolle jede Szene immens aufwertet. Der Humor ist wieder mal super, der Film ist schön vertrackt und auch ein bisschen metamäßig erzählt, und er enthält auch einige spannende und auch ein paar brutale Passagen. The Gentlemen ist einfach kurzweiliges britisches Gangster-Kino, das irgendwie trotz aller Abgedrehtheit noch eine street credibility besitzt (Authentizität wär vielleicht doch ein leichter stretch); aber selbst UK Rapper Bugzy Malone macht eine gute Figur, auch für den Soundtrack. Eine Rückkehr zur Form von Guy Ritchie, der sich in seinem Heimspiel keine Blöße gibt und einen sehr unterhaltsamen Film abliefert, der sogar in meiner Jahrestopliste vergleichsweise hoch landen könnte.
Ich weiß nicht, ob ich gerade empfänglich war oder ob ich einfach das bekommen hab, was ich nach dem Trailer erwartet habe, aber ich muss sagen, dass ich eine sehr gute Zeit hatte im Kino mit dieser Trash-Perle. Die Verknüpfung zum Vorgänger, dem Überraschungshit Train to Busan, ist so lose wie egal, man muss aber sagen, dass das hier ein deutlicher trashigerer (und auch schlechterer) Film ist. Wo Train to Busan zum Fingernägelzerbeißen spannend war und eine emotionale Story hatte, geizt Peninsula nicht mit Mad-Max-artigen Weirdo-Charakteren, dummen Sprüchen und überinszenierter Action (auch ein bisschen im Fury Road-mäßigen Wahnsinn). Ich muss aber sagen, dass dieser Mix in einer koreanischen Zombie-Apokalypse, vielleicht auch in Kombination mit einer herrlichen deutschen Synchro, mich sehr gut unterhalten hat. Die Action macht Spaß, ohne zu krass übertrieben zu sein, aber auch ohne sich zu ernst zu nehmen. Die Story ist relativ egal und die paar Charaktere, um die man sich scheren soll, schaffen genau das; sogar so gut, dass ich das Ende verdammt emotional fand. Das Setting mit der letzten Festung der Überlebenden, eine Mischung aus Mad Max und Walking Dead, und nette Ideen bei der Action, wo die Charakteristika dieser Zombies intelligent genutzt werden, lassen den Film auch nicht so ganz von der Stange wirken. Ich war wie gesagt super unterhalten und hatte großen Spaß. Andere scheinen das anders zu sehen, vielleicht weil der Vorgänger schon tonal sehr anders, aber ich kann den Film auf jeden Fall für einen gemütlichen Abend mit Kumpels und Hirn aus empfehlen.
Ein unglaublich subtiler und einfühlsamer Film. Der Film deutet viele Dinge nur an und zeigt sie einfach, ohne expositionsüberladenen Dialog, und vertraut seinem Zuschauer, dass er/sie versteht, was generell und in den Charakteren vor sich geht. Und das funktioniert unglaublich gut: Diese auslaugende Reise (wörtlich wie bildlich) ist unaufgeregt erzählt, ohne dass irgendwelche außergewöhnliche Events passieren. Es geht einfach um Autumn und ihre Entscheidung und ihre tolle Freundin/Cousine Skylar, die ihr in dieser toughen Zeit bedingungs- und selbstlos beisteht, was mir echt imponiert hat neben Autumns Tour de Force. Durch die Introversion von Autumn und ihre Wortkargheit fand ich es schwer, 100 % mit ihr mitzufiebern, da fand ich Skylar besser zum Connecten. Beide Schauspielerinnen sind aber super. Und natürlich ärgert man sich mit Autumn mit, wenn ihr in der ländlichen, christlichen Gegend die Abtreibung schwer gemacht wird und die Kleinstadtärzte wenig kompetent sind. Man ist angewidert von Autumns desinteressierten Arschloch-Vater, von ekelhaften Perversen in der New Yorker U-Bahn und letztlich auch von dem Adam-Driver-Verschnitt, den sie im Bus kennenlernen. Alle Männer in dem Film sind Ärsche und verdeutlichen die feindlich wirkende Umgebung. Die kleinen Momente der Freundschaft und Freude zwischen den beiden, die nur sich haben, helfen, um diese langatmige und emotional schlauchende Prozedur durchzustehen. Dabei drückt der Film nicht mit seiner Musik oder emotionalen Ausbrüchen auf die Tränendrüse und doch ist man z.B. beim Gespräch in der Klinik zutiefst gerührt, ich sogar zu Tränen, weil der Film diese harte Tatsache einfach mal für sich stehen und wirken lässt. Ein einpragsämer und authentisch wirkender Film, der mich emotional trotz einer gewissen Distanz längerfristig beschäftigt hat. Absolute Empfehlung.
Ich gucke schon seit einigen Jahren das meiste, was bei All or Nothing rauskommt. Man City war für mich damals schon etwas Besonderes, denn solch einen Einblick hat man vorher noch nicht bekommen. Die Staffel zu Tottenham fühlt sich im Vergleich weniger nach Imagefilm an und setzt in einer höchstinteressanten Saison an, mit Trainerwechsel, mit Jose Mourinho, der allein schon spannend ist, und mit Corona. Ich fand es faszinierend, den berüchtigten Arroganzbolzen Mourinho bei der Arbeit zuzuschauen, und muss sagen, dass seine Herangehensweise schon besonders und beeindruckend ist. Seine Ehrlichkeit, auch in Halbzeitansprachen, und sein nicht zu leugnendes Charisma machen die Serie deutlich interessanter als andere Sport-Dokus, auch in der All or Nothing NFL Reihe, deren erste Staffel genau aus diesem Grund unerreicht bleibt. Die Saison ist auch mit ihren Hochs und Tiefs sehr spannend noch mal mitzuerleben und auch das Mannschaftsgefüge ist spannend zu beobachten, mit Konflikten in der Kabine und viel Witz, Drama und Kameradschaft. Die beste Staffel All or Nothing seit langem und meiner Meinung nach ein Muss für alle Fußball-Interessierten.
Irgendwie wusste ich nach dem Film nicht so recht, wie ich ihn finde. Teilweise ist der Film sehr feinfühlig und geht mit dieser kulturellen Besonderheit sehr empathisch um und lässt diese alltäglichen Situationen sich einfach entfalten, sodass man echt die Figuren verstehen kann. Andererseits fühlt er sich schon auch langatmig an, wenn eine Party z.B. echt lang "ausgeschlachtet" wird, und ich war auch nicht so sehr emotional involviert, wie man es bei so einem Film erwarten würde. Natürlich trifft der Film auch humorvolle Zwischentöne und ist nicht nur bedrückend, aber irgendwie haben mich die Charaktere nicht so ganz erreicht, auch wenn sie ziemlich gut gespielt sind, allen voran Awkwafina und Shuzhen Zhao als Nai Nai. Ich mochte, wie die zwischenmenschlichen Beziehungen subtil etabliert und gezeigt wurden, es passiert mir nur etwas zu wenig... Kann den Awards-Hype nicht ganz teilen, trotzdem ein durchaus sehenswerter Film.
Einer der grundsympathischsten Filme, die ich seit langem gesehen hab. Ein Mark-Twain-iger Road Movie, der natürlich ziemlich vorhersehbar ist, aber durch die fantastische Chemie im Cast zwischen einem extrem gut aufgelegten Shia und dem fantastischen Zack Gottsagen und später auch der sehr sympathischen Figur von Dakota Johnson. Es macht einfach Spaß, diese aufblühende Freundschaft in ihrer Entstehung zu beobachten, und diese recht simple und daher doch überraschend universelle Botschaft mitzunehmen. Ich mag das klassische Americana, was man oft in Südstaaten-Filmen sieht, und das Gefühl von Freiheit und Natur. Irgendwie ein fast sorgfreier Film, der wie im Flug vergeht, und einen mit nem tollen Gefühl entlässt. Absolutes Juwel, das mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
Endlich mal nachgeholt. Die erste deutsche Netflix-Serie und was für eine Serie. Dark ist nichts zum nebenbei Schauen, sondern erfordert alle kognitiven Kapazitäten, die man hat, denn man muss sich am Anfang die ganze Figurenkonstellation merken, was bei mir game-of-thrones-ähnliche Züge hatte, was die Dauer und Anstrengung dabei anging, und dann die neuen Informationen in seine eigenen Theorien und Spekulationen einbetten bzw. letztere über den Haufen werfen. Das macht ähnlich viel Spaß wie damals während Lost und bewegt sich teilweise auch auf einem ähnlichen Level, was die Abgefahrenheit angeht. Dark schafft es, mit wenigen sympathischen Charakteren eine mitreißende Geschichte zu erzählen. Man ist ständig an der Grenze der Überforderung, aber die Serie hilft da teilweise und bindet diesen Service an den Zuschauer sogar manchmal klug narrativ ein. Am Ende der Staffel ist man bei einigen Fragen immer noch nicht wirklich schlauer, aber scheiße, will man gern weitergucken. Dark baut ein höchst interessantes Mysterium auf, das auch funktioniert, weil das Figurengeflecht durch die Flashbackstruktur sehr gut ausgestaltet ist (eine weitere Ähnlichkeit zu Lost). Dark bietet zwar wenig Action, dafür aber spektakuläre jaw-dropping Twists und Enthüllungen und wirkt auch echt durchdacht, was man bei Lost irgendwann nicht mehr behaupten konnte. Dadurch dass man einige Lösungen auf seine Fragen bekommt und ständig aber auch neue Fragen aufgeworfen werden, bleibt das ein sehr befriedigendes Serienerlebnis. Absolute Empfehlung!
Ich fand die Staffel inmitten der ganzen Dokus, die Sportteams begleiten (allen voran All or Nothing), ein bisschen wenig außergewöhnlich. Ich mein, die Leute sind schon irgendwo sympathisch, auch mit ihrem echt hart zu verstehenden nordenglischen Akzent, aber meiner Meinung nach leben solche Serien von besonderen Charakteren, die mit ihrem Charisma das Team und die Zuschauer mitreißen, und bis auf Chris Coleman, der jetzt in der Serie keine Riesenrolle spielt, und ein paar Mitarbeiter (z.B. in der Küche) war das alles wenig erinnerungswürdig für mich. Trotz des ganzen Misserfolgs, der ja durchaus einige tolle und auch emotionale Geschichten bietet, ließ mich die Serie insgesamt etwas zu kalt, auch wenn man am Ende schon ziemlich mitfiebert. Aber man kriegt auch nicht so richtig einen Einblick hinter die Kulissen, wie etwa Halbzeitansprachen, deswegen durchaus für Genre- und Fußballfans einen Blick wert, weil die Geschichte schon durchaus besonders ist, aber selbst da gibt es erst mal andere Kandidaten, die ich vorher empfehlen würde...
Einfach nur wow. HBO liefert hier eine super recherchierte, minutiös nachgestellte und authentisch wirkende Serie über die vermutlich größte Katastrophe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ich bin Physiklehrer und aus der Perspektive ist das natürlich alles noch mal spannend, aber auch für Leute, die nicht so bewandert im Thema Radioaktivität sind, werden hier extrem eindringlich die körperlichen Kurz- und Langzeitfolgen der unsichtbaren, nicht spürbaren Strahlung aufgezeigt, sodass man manchmal echt dem Ekel nahe ist und ansonsten extrem niedergeschmettert. Später wird sogar Erklärvideo-reif die Funktionsweise eines AKW erklärt :D (und trotzdem narrativ geschickt verwurstelt; ein exzellentes Storytelling, ohne viel Exposition, mit einer clever gewählten Rahmenhandlung)
Chernobyl brilliert darin, zu zeigen, wie blinder Systemgehorsam und der Drang, die eigene Haut zu retten, zu unsäglich leichtsinnigen und dummen Entscheidungen führt, wie eine geschickte nicht vollumfängliche Darstellung der Wahrheit zu einer Kettenreaktion von Lügen und Falschinformationen führt. Als Plädoyer für Zivilcourage, für den Kampf für die Wahrheit und das Hören der Wissenschaft widmet sich die Serie den ganzen armen Seelen, die sich geopfert haben, um das Gemeinwohl zu sichern, sowie denen, die versucht haben, gegen die Vertuschung anzukämpfen. Man bleibt oft fassungslos ob des Umgangs der politischen Führung mit diesem Super-GAU und versteht doch, warum die Charaktere so handeln. Man fühlt mit, wenn der leitende Wissenschaftler schwere Entscheidungen treffen muss, Unschuldige in ihr Verderben schicken muss und unter extremem Druck steht. Da muss man Jared Harris absolut seinen Tribut zollen, der als Gewissen der Charakter fungiert und zusammen mit Emily Watson und Stellen Skarsgard wahnsinnig menschliche Figuren auf den Bildschirm bringt.
Mit dem Wissen von heute sind viele Situationen schwer zu verdauen, wenn man sich vorstellt, was die Leute nicht wussten und was ihnen vorgemacht wurde. Die letzte Folge ist vielleicht das beste, was ich in einiger Zeit im TV-Bereich gesehen habe: Nicht nur wird hier die komplette Katastrophe aufgearbeitet und erklärt, sondern es werden Statements gesetzt, Missstände aufgezeigt und mit dem traurigen und auch latent bissigen Abspann ist es auch ein Schlag in die Magengrube.
Chernobyl ist nichts für die leichte Abendunterhaltung, aber extrem wichtig und auch einfach super produziert, geschrieben und gespielt. HBO at its finest, eine absolute Granate.
Ein beeindruckendes Biopic zu einem beeindruckenden Mann mit einer einschüchternden, aber nicht unangemessenen Länge. Seine faszinierende und abwechslungsreiche Lebensgeschichte wird ausführlich erzählt, sodass man zu jedem Punkt ziemlich gut nachvollziehen kann, wie Malcolm Little zu der Figur wurde, die er war. Denzel gibt hier alles rein und fängt das Charisma dieser Figur Malcolm X echt gut ein. Spike Lee, dem man ja durchaus manchmal vorwerfen kann (gerade in der jüngeren Vergangenheit), etwas plakativ zu sein, inszeniert hier aber keine reine Beweihräucherung, sondern zeigt auch die Schattenseiten, auch und gerade in Bezug auf seine Familie.
Diese über 3 Stunden hat man schon gespürt, wobei ich selten das Gefühl hatte, dass etwas eher langatmig war. Ich muss sagen, der Anfang hat bei mir bisschen gebraucht, um in die Gänge zu kommen, ab dem Gefängnis mit seiner Konvertierung legt der Film für mich richtig los. Letztere fand ich auch extrem überzeugend dargestellt, Brother Malcolms Reden und Events durch seine Eloquenz und Volksnähe auch authentisch inszeniert und seine wachsende Gefolgschaft beobachtet man mit einer Mischung aus Verständnis und ziemlichem Unwohlsein. Zu letzterem trägt neben des wachsenden Einflusses der Bewegung vor allem die unheimlich schmierige Führung der Nation of Islam bei. Seine rassistischen black supremacy Thesen und fragwürdigen Aussagen werden für mein Gefühl mit einem gewissen Abstand inszeniert, und ab seinem Sinneswandel in Mekka, dessen Resultat, der legendäre Brief in einem fantastischen Voiceover inszeniert wird, gerät man auch etwas mehr auf seine Seite. Ich mochte, dass man viel zum Reflektieren angeregt wird und der Film nicht so holzhammermäßig versucht, den Zuschauer von seiner Position zu überzeugen. Ich hätte mir seine bitteren Einsichten zum Ende hin etwas emotionaler gewünscht, da kam für mich leider nicht ganz so viel rüber. Leider wird der Film dann auch etwas dröge und eintönig, sodass bis zum harten Ende und einer sehr beeindruckenden "PS:"-Szene die letzten Meter etwas schlauchen. Das mag nun angesichts von Malcolms Situation durchaus so gewollt sein und zum Innenleben der Figur passen, aber nach knapp 3 Stunden störts dann doch etwas. Insgesamt hat mich der Film etwas zu kalt gelassen, was bei der Länge echt nicht von Vorteil ist.
Ein wichtiger Film über eine wichtige Figur, aber nicht nur wegen des Bildungsauftrags ist der Film sehenswert: Man bekommt auch eine Powerhouse-Performance von Denzel, reflektiert seine eigenen und die präsentierten Weltansichten und verfolgt eine interessante, wenn auch in Phasen etwas langatmige, Geschichte von einem extrem hingebungsvollen und umstrittenen Bürgerrechtler.
The Hate U Give erzählt die tolle Geschichte des gleichnamigen Romans von Angie Thomas und schafft es, die Auswirkungen von police brutality auf die afroamerikanische Teenagerin Starr emotional darzustellen. In teils höchst emotionalen Momenten weiß der Film absolut zu überzeugen, wobei der Film leider extrem viel von der Komplexität und Mehrdimensionalität der Romanvorlage eindampfen muss, sodass ich als Buchleser, der das Buch demnächst im Englischunterricht unterrichten wird, etwas ernüchtert war, obwohl Komprimierung und Fokussierung ja normal und nicht notwendigerweise schlimm sind bei Buchadaptionen. Aber ich denke trotzdem, dass der Film einiges an Potenzial liegen lässt, gerade was die Zerrissenheit zwischen den beiden Welten Starrs angeht. Onkel Carlos und Chris sind hierbei als Figuren für mich die größten Verlierer. Starrs Familie sind spannende Charaktere, super gespielt und auch Khalil hat mir gut gefallen (was ja wichtig für die Story ist), wobei mir ein Moment im Auto vor der Polizeikontrolle gar nicht gefallen hat, weil die Story das meiner Meinung nach nicht nötig hat. Beide Milieus, die dargestellt werden, wirken authentisch, wobei da etwas mit den Farbfiltern, v.a. in der Williamson High School übertrieben wurde, und beim vermeintlichen Ghetto wurde ziemlich eingespart, wodurch eben die Zerrissenheit unserer Protagonistin nicht so ganz rüberkommt. Auch vom Soundtrack wurde der Film ganz nett umgesetzt. Die Besetzung fand ich als Leser teilweise ablenkend, v.a. in den prominenter besetzten Rollen von Common und Anthony Mackie, weniger bei Issa Rae.
Ich denke, der Film funktioniert wie so oft für Nichtleser besser, weil auf ein wichtiges Thema und dessen emotionale Auswirkungen gelungen hingewiesen wird, aber auch insgesamt, wenn ich mich vom Buch löse, wirkt der Film etwas flach. Vielleicht liegt es auch an der Zielgruppe, dass der Film etwas flach bleibt. Ich denke, über Amandla Stenberg (kannte ich vorher nur als Rue aus Hunger Games) braucht man sich nicht zu streiten, die macht das hervorragend mit der ganzen Palette an Emotionen und Situationen, die sie rüberbringen muss, und hat glaub ich noch eine Karriere vor sich. Ich denke, als Leser funktioniert der Film super in bestimmten Momenten und auch das Ende weiß trotz Andersheit zu überzeugen und überraschen und passt zur Message. Ich denke, das ist ein aufwühlender Film, der Teenagern einen mitreißenden Einstieg in die Thematik liefert, sie zum Nachdenken und Reflektieren (auch über z.B. Alltagsrassismus) anregt und sie hoffentlich dazu bewegt, das Buch zu lesen und sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen.
Ein solider, vielleicht sogar guter Film, der gelungen seine Botschaft transportiert, der in einigen Momenten emotional extrem überzeugt und der leider einiges an Potenzial und Mehrdimensionalität der Figuren liegen lässt. Wer den Film mochte, sollte definitiv noch das Buch lesen.
Irgendwie schwer zu bewerten, die erste Hälfte ist unglaublich faszinierend, saugt einen in die Welt rein und begeistert mit der magischen Welt bzw. dem Schloss und den sympathischen Charakteren. Rübe, Maruku und Calcifer sind überaus sympathisch und auch Sophie folgt man eine Weile gern. Der enigmatische und mysteriöse Hauru verspricht am Anfang einiges an Spannung, ich muss aber sagen, dass ab der Hälfte ca. (ab dem Besuch beim König) der Film irgendwie etwas außer Kontrolle gerät. Auf einmal passiert ultra viel, man weiß nicht mehr ganz genau, was warum passiert, und mich hat der Film dann irgendwie ein bisschen verloren ob der ganzen Magie. Dann fühlt sich der Film auch etwas langatmiger an als die sehr kurzweilige erste Hälfte. Trotzdem wollte man natürlich wissen, wie denn jetzt der Krieg ausgeht und was Hauru und Sophie noch geschieht. Visuell ist der Film wie viele Ghibli-Filme zeitlos hübsch. So froh ich bin, diesen Klassiker nachgeholt zu haben, bin ich mir aber auch relativ sicher, dass ich den so schnell nicht mehr gucken werde. Trotzdem insgesamt doch sehenswert, ich denke, andere Leute werden die Magie in der zweiten Hälfte mehr zu schätzen wissen, es ist ja doch insgesamt eine etwas dramatischere Geschichte.
Nachdem sich Suits ab Staffel 4 immer mehr zu einer meiner absoluten Lieblingsserien gemausert hat, kam mit dem wunderschönen Season-7-Finale ein absoluter Wendepunkt. Viele würden sich fragen, ob Suits so überhaupt weitergehen kann, und ich sage: Hell Yeah, it can. Man merkt zwar schon, dass [SPOILER]
Mike (und Rachel) fehlt und Staffel 8 erreicht nie die absoluten Spitzen, die Suits zu seinen besten Momenten erreichen konnte, aber ich kann nicht leugnen, dass mich diese Staffel extrem berührt und mitgenommen hat. Man kennt die Charaktere mittlerweile so gut und sie sind so eine zusammengeschweißte Familie, dass ich öfters mal heule, ob vor Rührung, Freude oder Schmerz. Es ist einfach beeindruckend und imponierend zu sehen, wie viel alle Charaktere auf sich nehmen, um sich für die Leute einzusetzen, die ihnen am Herzen liegen. Das war schon immer die Stärke von Suits und Pearson Specter (oder wie auch immer die Firma heißen mag), und das bleibt sie auch. Die neuen Charaktere funktionieren im Ensemble meiner Meinung nach super, Alex wurde schon in S7 aufgebaut, sodass er gut in die größeren Fußstapfen reinpasst, und Wendell Pierce als Robert Zane hat schon immer Spaß gemacht, also freut man sich, dass er mehr Screentime bekommt. Bei Neuzugang Katherine Heigl war ich zunächst sehr skeptisch (wie auch die Charaktere), aber Suits schafft es gut, die Charaktere und den Zuschauer von ihr zu überzeugen. Louis hat wundervolle Momente der Reife und des persönlichen Wachstums und Erfolg und die Serie hat einen echt starken Charakterbogen mit ihm geschafft. Auch Katrina und Associate Brian spielen eine größere Rolle und man folgt auch den beiden gerne.
Was mir auch an der Staffel gefiel, war, dass so viel los war, dass man sich nicht Trara um Darvey machen musste. Natürlich gab es auch hier (wie wohl in jeder Staffel) einige große Momente (ouh yes), aber ich denke, die veränderte Dynamik in der Firma verteilt das Spotlight mehr, was zur Situation passt. Manche würden behaupten, die case-of-the-week-Folgen tun Suits nicht so gut, weil Suits am stärksten in den episodenübergreifenden Meta-Stories ist (und ich stimme letzterem zu), aber die Fälle hier lassen uns und die Charaktere einiges über ihre Beziehungen zueinander realisieren, und das war schon immer Suits' Stärke und zeugt von konsistentem und cleveren Writing. Die Charakterbeziehungen sind so dynamisch, dass trotz gelegentlicher Procedural-Struktur sich fast jede Folge was so verändert, dass es spannend und interessant bleibt. Die Meta-Stories enttäuschen selten.
Das Finale ist wieder ein richtiger Jawdropper und flasht hart und fühlt sich sehr stimmig an. Auch Soundtrack-technisch bleibt Suits auf seinem Top-Niveau und gibt mir einfach nach 8 Jahren immer wieder ein Gefühl von nach Hause kommen, wenn ich neue Folgen sehen kann. Die Serie nimmt mich extrem mit und ich hab das Gefühl, dass Suits, wie es schon öfters bewiesen hat mit Charakter-Abschieden, ein rundes Ende finden wird. Ich kenne wenig Serien, die bis in die 8. Staffel trotz einiger Veränderungen für mich immer noch so überzeugend und verdammt mitreißend sind.
Sehr harter Tobak, der einen sehr wütend macht. Natürlich passiert in der ersten Hälfte nicht besonders viel Außergewöhnliches, aber ich finde, man sieht, was für ein sympathischer Bursche Oskar anscheinend war und gerade auf dem Weg, sein Leben umzudrehen. Umso tragischer ist es, dass er Opfer dieser willkürlichen Gewalt wurde. Ich finde, die Momente von Oskar mit seiner Tochter sind, auch ohne diesen Sympathieaufbau zur Klimax hin, einfach schön anzusehen, und einige Szenen und Aussagen haben halt diese dramatische Ironie, wenn man weiß oder ahnt, was später passiert; da kann man sich jetzt fragen, ob das ne filmische Überhöhung ist oder wirklich so passiert ist. Mir ist das ehrlich gesagt egal, denn das trägt zur Message und der erwünschten Wirkung des Films bei. Man sitzt nach dem Ende sprachlos und ernüchtert da, der Film bleibt eine Weile im Kopf des Zuschauers. Und zuletzt hat der Film Michael B. Jordans Karriere gestartet, und allein dafür sollte man sich das schon angucken, denn wie auch später oft liefert er hier schon stark ab. Für mich ein wichtiger Film, der mitreißend und "kurzweilig" ist, der aufwühlt und der für mich auch einen pädagogischen Wert hat.
Etwas schade, dass diese Doku nicht so viele neue Einblicke hinter die Kulissen bietet, wie man sich von so ner Doku versprochen hätte, wenn man das Ganze schon ein bisschen verfolgt hat. Trotzdem macht der Film unglaublich viel Spaß, gerade das Hinfiebern zum Finale hin, der steigende Hype. Hier muss ich auch Peter Fischer loben, der mit einer Inbrunst und Enthusiasmus die Ereignisse schildert, dass es eigentlich schon unauthentisch ist, aber der Kerl brennt halt nun mal für seinen Verein. Ich mochte die Talking Heads der Spieler, auch wenn man sich ein paar mehr bzw. andere gewünscht hätte, so gern ich Kevin-Prince Boateng zuhöre. Ich mochte die Einordnung in die Historie der Eintracht. Und natürlich neben dem tollen Spiel auch der Respekt, der Niko Kovac völlig zurecht zukam, wodurch ich als Zuschauer wieder emotional extrem berührt war, obwohl ich das schon zwei bis drei Mal gesehen hatte. Auch die Feier auf dem Römer macht wieder Spaß, auch wenn mir die einen Tick zu kurz kam.
Richtig cool fand ich das Ende der Doku, wo der unvergessliche Moment des Pokalfinales, der in der Tat kaum filmreifer hätte sein können, noch mal gezeigt wird. Eine tolle Underdog-Story, die die coolen Erinnerungen, die Fußballfans (alle außer Bayern-Fans, möchte ich behaupten) an dieses Finale haben, wieder wach werden lässt und mit mehr Kontext anreichert. Hat mir echt gut gefallen.
Nachdem ich viel Positives von diesem Vertreter der "Desktop-Filme" gehört hab, hab ich mir dann doch mal zumute geführt und ich muss sagen, ich bin etwas ambivalent ob seiner Machart. Einerseits drängt sich diese Form durch die Prämisse mit dem Durchforsten der Social-Media und den Video-Chats geradezu, sodass es nicht einfach nur Gimmick ist, und ist z.T. auch echt immersiv, sodass man es irgendwann vergisst. Andererseits opfert man hier und da die Glaubwürdigkeit zugunsten des "Gimmicks", da manche Situationen sich nicht authentisch anfühlen; andere wiederum werden dann doch halbwegs clever gelöst, sodass man Übergänge zwischen den Phasen des Films bewerkstelligen kann. John Cho spielt den besorgten Vater, der konstant unterschwellig erzürnt wirkt, echt gut und die Prämisse regt auch echt zum Nachdenken an, dass man ja echt als Kind seinen Eltern nicht unbedingt so viele Infos preisgegeben hat, wodurch der Film durch seinen Realismus diesbezüglich zu Beginn ziemlich effektiv ist. Er gibt mir was für meine Zukunft als Elternteil mit und schlägt hier und da durchaus emotionale Töne an. Es gibt ein paar interessante Wendungen, wobei die Auflösung nach einem krassen WTF-Moment doch ziemlich absurd und lächerlch wirkt, sobald alles mal erklärt wurde. Hätte man es bei dem letzten großen Reveal belassen, ohne die finale Erklärung, hätte sich das befriedigender angefühlt, auch weil die letztliche Erklärung den ganzen Film über kaum eine Rolle gespielt hat und dann etwas unfair als Twist bzw. Auflösung wirkt. Ziemlich ärgerlich fand ich auch, dass der Film den Zuschauer manchmal für etwas dumm hält, und Bilder von Leuten, die man ein paar Mal im Film gesehen hat, unbedingt nebeneinander zeigen muss, damit man die Verbindung checkt. Ein Film, der von der Machart interessant ist, diese auch zugunsten der durchaus spannenden und involvierenden Story nutzt, und am Ende etwas die suspension of disbelief überstrapaziert, sodass er nicht vollends überzeugen kann.