TschunaSan - Kommentare

Alle Kommentare von TschunaSan

  • 7
    TschunaSan 06.05.2025, 14:58 Geändert 06.05.2025, 14:59

    Anne Baxter überzeugt als Tanzkönigin, die alles aufgibt, als ihr Freund Clint Saunders (Rock Hudson) sie in eine aufstrebende Stadt in Colorado lockt. Baxter ist eine herausragende Darstellerin. Wie in den zehn Geboten zeigt sie sich auch hier von ihrer besten Seite!

    Unterwegs zieht sie nicht nur Clints kleinen Bruder groß, sondern auch Seely, wunderschön gespielt von Natalie Wood. Wie wird ihre Güte belohnt? Sie verliert beide Kinder und schließlich Clint an die Tochter des Senators durch eine bitterböse Intrige, der brutal aufspielenden Julie Adams (Judith). Adams stiehlt allen die Show als intrigante Frau, die vor nichts zurückschreckt, um Saunders zu bekommen und zu behalten.

    Tolle Handlung mit unerwarteten Wendungen und einer spannenden Finalisierung. Kein Liebesfilm, sondern ein firstclass besetztes Drama.

    Das spannende Ende mit der unterschwelligen Botschaft des Bösen an sich selbst, als sie sich zum Schluss selbst austrickst... .

    17
    • 4 .5
      TschunaSan 06.05.2025, 06:47 Geändert 06.05.2025, 06:48

      Tony Jaa ist ein talentierter Kampfsportler und hat eine intensive Leinwandpräsenz, und er hat sicherlich Besseres verdient als Striking Rescue. Der Film ist so generisch, dass selbst der Anblick von Jaas fliegenden Knien und knackenden Ellbogen, mit denen er einen Schläger nach dem anderen niederstreckt, langweilig wird.

      Die Geschichte ist wenig durchdacht, was vielleicht auch zu erwarten war. Es geht mal wieder um eine Rachegeschichte, in der Bai An, ein in China lebender Thailänder, mit ansehen musste, wie seine Familie von Attentätern umgebracht wurde, und jetzt auf Rache sinnt.

      Die Handlung ist so dünn, dass der Schauplatz der Ermordung von An's Frau und Kind im Laufe des Films mehrmals gezeigt wird. Während An sich immer wieder an die Ermordung seiner Familie erinnert (es ist nicht so, dass die zahlreichen Rückblenden viel oder überhaupt neue Erkenntnisse enthüllen), macht er sich auf die Suche nach einem Geschäftsmann namens He (Philip Keung), von dem An überzeugt ist, dass er die Morde an seiner Frau und seiner Tochter in Auftrag gegeben hat, und arrangiert einen Hinterhalt für ihn. Nachdem er eine Gruppe von Schlägern verprügelt hat, die unter dem Dach von He's zwielichtigen Geschäften arbeiten, findet An einen Weg, die Schritte des Magnaten zu verfolgen, indem er einen Peilsender an He's jugendlicher Tochter Ting anbringt.

      Der Streifen besticht durch abgrundtiefe Grausamkeiten und ist letztlich unaufgeräumt inszeniert und umgesetzt. Es gibt keine ausgeklügelte Handlung zu verfolgen, um Figuren zu sehen, die irgendeinen brauchbaren Zweck erfüllen. Das Wesentliche des Streifens ist es, die Action-Moves von Jaa zu demonstrieren, die tatsächlich recht gut ausfallen, und wie er hordenweise einen Feind nach dem anderen besiegt und zerlegt. Im Grunde ist es eine Szene nach der anderen, in der sich anonyme Schläger Jaa nähern, und in der der Action-Star jeden von ihnen mit Schlägen, Tritten, Knien oder Ellbogenschlägen bearbeitet, und dieser Prozess wiederholt sich stetig wieder an unterschiedlichen Orten. Er wäre tatsächlich ein würdiger Gegner als Bösewicht vom alten Chuko in den 90er gewesen....

      Für eine FSK-18-Freigabe hierzulande hat all die Gewalt gereicht. Gefangene werden in diesem Film keine gemacht und mit Blut wird ebenfalls nicht gespart. Wenn Tony Jaa kämpft, dann verausgabt er sich richtig: Blut fließt, Knochen brechen, die Zahl der Leichen schießt in ordentliche Höhen.

      Überraschenderweise das größte Problem des Films: die unnötig komplizierte Story mit all den verschiedenen Figuren und ihren kriminellen Machenschaften. Da wird es hier und da doch etwas unübersichtlich. Man achte zudem auf die vielen "Zufälle", die sich immer dann passenderweise ergeben, wenn es gerade nötig ist. Vieles ist da leider nicht besonders logisch und entlockt immer wieder ein Schmunzeln - wenn es im echten Leben doch auch so einfach wäre.

      Fazit: Striking Rescue ist ein Actionfilm auf Autopilot. Niemand erwartet viel von einem solchen Film, aber wir sollten auf etwas Besseres hoffen, als auf einen Film, der nicht einmal diese niedrigen Erwartungen erfüllt.

      23
      • 6
        TschunaSan 05.05.2025, 21:46 Geändert 05.05.2025, 21:47

        In Minore belagern tentakelbewehrte kosmische Schrecken eine griechische Küstenstadt, und es liegt an den Gästen einer örtlichen Taverne, die Stadt zu retten.
        Die Monster scheinen keine andere Motivation zu haben als zu erobern und zu töten.

        Träume und Lieder. In Lovecrafts Geschichten sind dies starke Themen Auslöser drohenden Unheils. Anstatt eine düstere, wissenschaftliche Interpretation des kosmischen Untergangs zu entwerfen, schlägt Minore einen anderen Weg ein. Die Welt von Minore ist voller farbenfroher Charaktere und wird von gesprenkeltem Sonnenlicht und glitzernden Meeren umrahmt.

        Die ersten 40 Minuten ist das ein glatter NULL-Pkt.- Film. Absolut ohne Sinn und Verstand, zusammenhanglos hangeln sich Szenenfetzen durch die farbenfrohe Ödnis.

        Ab der 40. Minute kommen erstmal zartere Effekte vor. So ab der 55. schiebt sich der erste Splatter ein. Ab dann wird aus einem Schundstreifen ein unterhaltsamer.- Man kann den einsetzenden Splatter als positiven Blitztreffer werten, der die bis dahin grottenschlechte Handlung wegfegt. 70 recht spannende und gore-haltige Minuten stehen dem Gorehound zur weiteren kritischen Sichtung bevor.- Ab dann gibts bezüglich der Effekte nur noch 'Smiling Faces'. Die Story ist jetzt endlich eine, die sich ordentlich weiter kumuliert.

        Achtung: Feinster Monstersplatter!!!
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        So was wie ein Minnesänger gibt seine Künste zum Besten. Einem der Monster missfallen diese 'Gesangesklänge' deutlich -mir auch-, zum Leidwesen des Griechen. Das schwebende Vieh, slashert ihn quer durch den Hals mit einem gezielten Laserstrahl hinweg, der jedoch eher einem säuregetränkten Kotzstrahl gleicht.-

        Es kommen hier in den letzten 20 Minuten vor Allem schwebende Riesenwesen vor mit Dutzenden von Tentakeln, die über extraterrestrische 'Waffen' verfügen, einem muskulösen Mann einen Arm innerhalb von wenigen Sekunden zum Verglühen zu bringen. Ihr Körper ist durchsetzt mit Dutzenden von Augen und die Tentakel sind chirurgisch messerscharf, dass sogar Gesichtstransplantationen innerhalb von Sekundenbruchteilen 'gelöst' werden.

        Monsterspoiler Ende
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        Fazit: Auf jeden Fall ein sehr merkwürdiger Film, der katastrophal startet. Dann jedoch den kompletten Turnaround schafft. Die Handlung ist noch immer nicht besonders sehenswert. Aber der Einfallsreichtum sowie die visuellen Effekte sind tatsächlich großartig. Für experimentelle Filmfreunde im Splatter-/Gore-Subgenre auf jeden Fall mal ne Sichtung wert....

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        • TschunaSan 05.05.2025, 20:57 Geändert 06.05.2025, 23:14

          1. Butterfly effect von 2004 mit Ashton Kutcher und Amy Smart
          2. Krieg der Welten von 2005 mit Tom Cruise und Dakota Fanning
          3. Darkman von 1990 mit Liam Neeson und Frances McDormand
          4. Outlander von 2008 mit Jim Caviezel und Sophia Myles
          5. Die Zeitmaschine 1960 mit Yvette Mimieux und Rod Taylor
          6. Die Insel von 2004 mit Ewan McGregor und Scarlett Johansson
          7. Planet der Affen von 1968 mit Charlton Heston und Linda Harrison
          8. Venom von 2018 mit Tom Hardy und Michelle Williams
          9. Flucht ins 23. Jahrhundert von 1976 mit Michael York und Farrah Fawcett
          10. Paul, ein Alien auf der Flucht von 2009 mit Nick Frost und Simon Pegg
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          SuperBoni noch:

          11. Terminator 2 von 1991 mit Robert Patrick und Arnie
          12. Zurück in die Zukunft von 1985 mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd
          13. Die phantastische Reise von 1966 mit Stephen Boyd und Raquel Welch
          14. Die Reise ins Ich von 1987 mit Dennis Quaid und Martin Short
          15. Resident Evil: Apocalypse von 2004 mit Milla Jovovich und Sienna Guillory
          16. Jurassic Park 3 von 2001 mit Sam Neill und William H. Macy
          17. Passengers von 2016 mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt
          18. Avatar - Pandora von 2009 mit Sam Worthington und Zoe Saldaña
          19. Alita - Battle Angel von 2019 mit Rosa Salazar und Christoph Waltz
          20. Die Klasse von 1999 von 1990 mit Bradley Gregg und Traci Lind
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          Besonders Specials noch:
          21. Die Rückkehr der Jedi Ritter von 1983 mit Harrison Ford und Mark Hamill
          22. Die Augen des Satans von 1957 mit John Agar und Joyce Meadows
          23. Independence Day von 1990 mit Jeff Goldblum und Will Smith
          24. Attraction 2 Invasion von 2020 mit Alexander Petrov und Oleg Menshikov
          25. Evolution von 2001 mit David Duchovny und Julianne Moore
          26. Die unglaubliche Reise des Mr. C. von 1957 mit Grant Williams und Randy Stuart
          27. Darkman 2 von 1994 mit Larry Drake und Arnold Vosloo
          28. Bestien lauern vor Caracas von 1968 mit Eric Porter und Hildegard Knef.
          29. Der Re-Animator 1985 mit Jeffrey Combs und Bruce Abbott
          30. Source Code von 2011 Jake Gyllenhaal und Michelle Monaghan

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          • 5

            Der Pilot Larry Darrell (T. Power) kommt nach dem 1. Weltkrieg als gebrochener Mann zurück. Zermürbt von den Ereignissen und dem Grauen löst er die Verlobung mit seiner attraktiven Isabel, G. Tierney, auf. Er begibt sich auf eine Odyssee in den Himalaya, um dort mit einem Mönch über den Sinn und Zwecks des Daseins zu reden. Es verschlägt ihn dann nach Paris zu Schriftstellern, Malern und als Arbeiter in einem Kohlebergwerk, um die bohrenden Gedanken und Erinnerungen zu schmälern.

            Doch i-wann kehrt er nach Jahren zu seiner Jugendliebe Sophie, Anne Baxter zurück, was natürlich bei Isabel nicht auf Gegenliebe stößt. Eine der Hauptdarsteller ereilt dann ein fürchterliches Schicksal, das das Ende prägt. Ordentlich und gut gespielt von den drei damaligen Weltstars. Für T. Power war es auch ein wenig das Sprungbrett vom Piraten- u. Zorro-Actionstar in das Drama-Genre.

            Egal wo Larry auch war, ex Himalaya, sieht man ihn bei Tanzbällen. Diese Sequenzen sind reichlich ausgeprägt und natürlich mit entsprechenden musikalischen Tönen hinterlegt, die kaum erträglich waren. Am wenigsten die in Paris... . Auch war mir das 'dazwischen' oft zu langatmig inszeniert, so dass ich abermalig bei einem Gene Tierney Film deutlich unter dem Schnitt bleibe.

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            • 5 .5
              TschunaSan 05.05.2025, 07:10 Geändert 05.05.2025, 07:12

              "Duchess" von Neil Marshall und Charlotte Kirk ist ein ganz passabler, weitgehend unterhaltsamer Beitrag.

              Nachdem sie Rob, Philip Winchester, den Mann ihrer Träume kennengelernt hat, wird Scarlett (Kirk) schnell in die Welt des Diamantenschmuggels aufgenommen und betrachtet sich sofort als eine von ihnen. Als ihm etwas Unvermeidliches widerfährt, brennt Scarlett auf gnadenlose Rache.

              In grober Anlehnung an Coralie Fargeats exzellentes "Revenge" aus dem Jahr 2017 liefert "Duchess" so einigermaßen das, was man erwartet. Kann aber bei weitem nicht an die Atmo und Spannung dieses Werks heranreichen.

              Viele der Charaktere sind ganz und gar aus dem Unterlauf des Klischeefasses konstruiert. Einige Dialoge sind ein wenig abgedroschen. Die Chemie zwischen Kirk und Winchester stimmte. Aber Marshall, bekannt u.a. aus dem zu dunklen "Descenten" und vor Allem seinem besten Film, dem MA-Schocker "The Reckoning", kann auch diesen Film i-wie noch brauchbar zusammenfügen.

              Die Rolle Scarletts ist ein rachsüchtiger Wirbelwind, zu dem sie unverhofft mutiert. Marshall-Stammgast Sean Pertwee ist immer wieder sehenswert, während die Unterstützung von Stephanie Beacham, die so ziemlich den ganzen Film als unflätige Clanchefin bestreitet, für Aufsehen sorgt.

              "Duchess" ist nicht gerade perfekt, aber wahrscheinlich genau der Film, den Marshall und Kirk im Sinn hatten.

              Fazit: Kleiner Actioner mit einigen guten Szenen. Scarlett, wütet rum wie ne Banshee und hat verdammt geile Vorzüge an den richtigen Stellen. Für Allesfutterer in Sachen Action durchaus noch reizvoller Anlass, den sich mal vorzunehmen.....

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              • 8 .5

                Es gibt so Klassiker, die kann man sich, mit gewissem Abstand, in gewisser Regelmäßigkeit immer wieder gut ansehen. Dazu zählen für mich auch der "Dreier" in Sachen nackter Kanone rund um den grenzdebilen Cop Frank Drebin, der mit seinem Liebesleben und seinen Kollegen von der Spezialeinheit für eine Menge Chaos sorgt.

                Gespickt wird das ganze mit mehr oder weniger gelungenen vordergründigen Gags, und die wahren Kenner sollten stets achtsam das Geschehen im Auge behalten, das mitunter noch wesentlich absurder ausfällt. Und obwohl sich die Kalauer zuweilen auf Slapstick-Niveau bewegen, ist Leslie Nielsen einfach ein grandioser Könner in seiner Rolle und trägt das Ding im Notfall auch alleine. Vergessen wir aber nicht O.J. Simpson und George Kennedy in ihren ebenfalls kongenialen Rollen als Franks Kollegen, die besonders hier im 3. Teil ihre Sternstunden erleben! Dazu kommt die gut bemessene Laufzeit von jeweils 80 Minuten, die kaum Gelegenheit für Leerlauf oder gar Langeweile lässt. Sehr übertriebener Humor aber nach all den Jahren, wirkt er immer noch brachial entzückend...., was bei anderen Filmen des Genres dann nicht mehr so funzt.

                Fazit: Eine kultige Trilogie, in der die Lachmuskeln mal wieder bis zum letzten Reiz massiert wurden. Ich hatte diesen 3. Teil in nicht so guter Erinnerung, wurde jedoch klar eines Besseren belehrt. Sogar besser als part 2! Im Trio sind die nackten Kanonen unschlagbar!

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                • 4
                  TschunaSan 04.05.2025, 19:17 Geändert 04.05.2025, 19:23

                  Schauspieler ganz okey, die Story war nicht das Orange von Ei. Vielleicht war der Stoff in der damaligen Zeit eine Art von Sensationsmasche.

                  Der Film erinnert wegen der Kabbeleien der beiden Hauptdarsteller entfernt an einen schwächeren DD und Rock Hudson Film aus den Sechzigern. Allerdings gänzlich ohne deren Witz. Der Film wurde leider einst, so gut ausgeleuchtet, dass er wie ein schmuddeliges s/w Filmchen aus den 60ern wirkt. Damit ist jeglicher Charme, der alte s/w Filme auszeichnete, von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

                  Die Grundidee der Geschichte ist irgendwie nett bzw. gutklassiger Stuss, aber auch nicht mehr. Außergewöhnliche schauspielerische Leistung erfahren wir hier nicht, Rex Harrison der Prof aus "My fair Lady" blieb blass.

                  Wer alte Filme liebt, kann sich den sicherlich mal geben.

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                  • 7 .5

                    Im Mittelpunkt von Red Rooms steht Kelly-Anne (Juliette Gariepy), ein Fotomodell aus Montreal, das von einem grausamen Gerichtsverfahren besessen ist. Ludovic Chevalier (Maxwell McCabe-Lokos), steht wegen des Mordes an drei geschmeidigen, blonden und blauäugigen Teenagern vor Gericht, weil sein Gedanke, ihr 'Aussehen' treibe den Preis im Darknet grundsätzlich erst einmal hoch. Im Gerichtssaal sitzt Chevalier in einem dicken Glaskäfig, wie in einem Zoo. Den Zuschauern im Saal und uns an den Monitoren offenbart sich ein markerschütternder Chor der Stimmen der Mädchen, die brutalst zu Tode gefoltert wurden durch Verstümmelungen, Augäpfel durchschnitten, Glieder abtrennen und Unaussprechbarem mehr. So dass Eröffnungsplädoyer der Staatsanwältin. (!)

                    Der Prozess ist öffentlich, aber es gibt nur begrenzte Sitzplätze, für die Prozess-Junkies wie Clémentine (Laurie Babin) und Kelly-Anne (Juliette Gariépy), die täglich Schlange stehen, um jedes blutige Detail mitzubekommen. Clémentine ist eine Verschwörungstheoretikerin, die den hageren, außerirdisch wirkenden Chevalier für unschuldig hält.

                    Kelly-Anne hat eindeutig paraphilie Neigungen, und färbt sich während des Prozessverlaufs ihre Haare blond, setzt blaue Kontaktlinsen ein und zieht sich ein Schulmädchen-Outfit an, um genau wie die tote Tochter eines der Elternpaare auszusehen, hinter denen sie sitzt. Als sie rausgeworfen wird, schaut Chevalier zum ersten Mal auf, lächelt verlegen und winkt ihr mit einem milden, wissenden Ausdruck zu. Im Film geht es weniger um den Gerichtsprozess und die Details von Chevaliers Taten als vielmehr um Kelly-Anne und ihre Besessenheit. Kelly-Anne ist in Wirklichkeit ein Teilzeitmodel und trainiert fleißig, wobei sie die kalte, distanzierte Haltung ausstrahlt, die zu dieser Rolle gehört. Sie lebt allein und tummelt sich im Internet, wo wir erfahren, dass sie mit den Hacker-Fähigkeiten gesegnet ist und beim Online-Poker sogar noch besser abschneidet und eimerweise Bitcoin gewinnt, mit denen sie ihre schicke Hochhauswohnung und ihren planlosen Lebensstil bezahlen kann. Das Konzept der roten Zimmer ist ein Stück Internet-Folklore, obwohl die Ideen solcher Snuff-Kammern auf David Cronenbergs „Videodrome“ von 1983 zurückgehen, also Jahrzehnte vor dem Internet. Plante versteht es, eine Stimmung zu inszenieren und die Einsätze in kleinen, beunruhigenden Schritten zu erhöhen, unter anderem durch den Einsatz einer fesselnden Filmmusik und die Bearbeitung von Geräuschen. Zusammen mit Gariépys tadelloser Leistung spinnt „Red Rooms“ unaussprechbare Schrecken, die wir nur vor unserem geistigen Auge sehen. Man erlebt später durch die glühenden Gesichtsausdrücke eines Beobachters, der im Dark Web ein Vermögen bezahlt hat, um in dem Akt zu schwelgen - ein Snuff-Erlebnis nach Maß, Fesselung, Folterung und Tötung eines Opfers über das Internet voller Zerstückelungen und sexueller Übergriffe.

                    Red Rooms ist mehr als nur beunruhigend; wenn man den Film sieht, hat man das Gefühl, in einen dunklen, pechschwarzen Abgrund hinabzusteigen, der in seiner Studie der hässlichsten Ecken des menschlichen Verhaltens erstickt. Dennoch ist der Film nie trashig oder ausbeuterisch, sondern bleibt auf dem Boden der Psychologie. Es ist auch ein Film, der sich auf dem Computer noch erschreckender anfühlt, da Autor/Regisseur Pascal Plante und Kameramann Vincent Biron das Montréaler Model Kelly-Anne (eine eiskalte, schwer zu lesende, phänomenale Leistung von Juliette Gariépy, die zu den besten des Jahres zählt) in ihrem abgedunkelten Hochhaus-Loft einfangen, das sich in ihrem Computer mit zwei Monitoren spiegelt, während sie im Dark Web surft und Programme für zweifelhafte Zwecke hackt.

                    Was wir wissen ist, dass Kelly-Anne sich für den Prozess gegen den Serienmörder Chevalier interessiert, der drei minderjährige Mädchen entführt haben soll, um sie in „roten Räumen“ zu foltern und sexuell zu missbrauchen, was live im Internet übertragen wurde. Schließlich wurden ihre Leichen zusammen mit einem Berg von belastenden Beweisen gegen Ludovic Chevalier gefunden. Der Film wurde in einer ununterbrochenen Einstellung gedreht, die etwa 20 Minuten dauert und unbestreitbar fesselnd ist, aber man hat auch das Gefühl, dass der Film diese Informationen etwas effizienter hätte vermitteln können.

                    Es ist unklar, woran Kelly-Anne konkret interessiert ist, aber unter den Beobachtern des Falles ist auch die viel lautere und offensichtlich viel zu neugierige Clementine, die sich massiv in die Illusion hineinsteigert, dass das System kaputt ist und dass sie den falschen Mann verurteilt haben und dass dieser ganze Prozess, einschließlich der Videobeweise der Folter, eine emotional manipulative Taktik ist, um die Geschworenen so sehr für die Gerechtigkeit aufzubringen, dass sie ihn ungeachtet der Glaubwürdigkeit der Beweise hinter Gitter bringen werden. Theoretisch ist Clementines Logik nicht unbedingt ein Gedankengang, den man abschreiben sollte, aber in diesem speziellen Fall kommt sie als absolut verrücktes Gerede rüber, das an die psychisch kranken Menschen erinnert, die eine obsessive Romanze mit Ted Bundy entwickelt haben.

                    Die beiden beginnen allmählich miteinander zu interagieren, wobei Kelly-Anne ein weiteres Mal ein zweideutiges Interesse an einer Figur zeigt. Einmal lädt sie die umherziehende Obdachlose ein, bei ihr zu wohnen. Es überrascht nicht, dass Clementine die meiste Zeit redet, während Kelly-Anne oft eine passive Beobachterin ist und gelegentlich über ihre technischen Fähigkeiten und Online-Poker-Strategien spricht.

                    Sie kehren jeden Tag zum Gericht zurück , um das verstörende Material zu zeigen. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass wir als Zuschauer dieses schreckliche Snuff-Material nicht sehen, sondern nur hören können. Und wie alles andere hier hat auch das Sounddesign-Team tadellose Arbeit geleistet, zusammen mit einer unharmonischen, unruhigen, spannungsgeladenen Musik von Dominique Plante, die alles an diesem Film unterstreicht und sich dies so passend in das Unterbewusstsein gräbt. Es wird hier nicht verraten, wie Clementine auf dieses Filmmaterial reagiert, aber die Nachwirkungen werden hoffentlich die Liebhaber von wahren Verbrechen (die Leute, die diesen Film am meisten sehen müssen !) zum Nachdenken anregen.

                    Was Kelly-Anne betrifft, so kollidieren ihre unklaren Motive und ihr ungesundes Eintauchen in diesen Fall aus dem Gerichtssaal und dem dunklen Netz mit ihrer Modelkarriere, was mit Sicherheit zu leidenschaftlichen Debatten auf beiden Seiten führen wird. Man muss auch zugeben, dass der Film unangenehmer und fesselnder wirkt, wenn man ihre Figur allein auf dem Bildschirm studiert um ihr beunruhigendes Online-Verhalten zu ergründen. Je tiefer Kelly-Anne jedoch eindringt, desto abstrakter bleibt die Frage, ob wir ihr die Daumen drücken sollten (denn ihr Hin und Her mit Clementine wirkt sowohl warnend als auch so, als ob sie insgeheim einen triftigen Grund hätte) oder ob wir uns zunehmend Sorgen machen, dass diese Dunkelheit sie ganz verschlingen wird. Die Spannung, die sich in Red Rooms aufbaut, ist hypnotisch und nervenaufreibend.

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                    • 4

                      Die ultralustige Komödie "Der rechte Arm der Götter", den ich vor knapp 4 Wochen gesehen habe verlangte nach der obigen Fortsetzung.

                      Jackie ist jetzt ein Soldat des Glücks, nachdem er zuvor seine Mitgliedschaft in einer Gesangsgruppe aufgegeben hat. Derzeit ist er als Asian Hawk bekannt und hat viele der größten Antiquitäten der Welt erworben. Diese Fähigkeiten kommen ihm sehr gelegen, als eine Gruppe von Schurken, die wie Vampirmönche aussehen, die zwei fehlenden Teile von fünf der Rüstung Gottes finden will. Um den Abenteurer zu überreden, ihnen zu helfen, planen die schwarz gekleideten Schurken, Jackies frühere Freundin zu entführen - dazu müssen sie ein Konzert mit Maschinengewehren stürmen und ein paar Sicherheitsbeamte überwältigen.

                      Zur Auflockerung tut sich Chan mit seinem ehemaligen Bandkollegen Alan zusammen. Glücklicherweise enthält der Film viele Nahkämpfe, die natürlich mehr mit Humor als mit Ernsthaftigkeit choreografiert sind. Ne denkste, das war kein Humor, wie beim "rechten Arm....", wo man sich schräg und schief lachen konnte. Das war leider typische J-Ch. Blödelei der schlimmsten Art. Durchgezogen den ganzen Film.

                      Das Finale selbst in dem labyrinthartigen Höhlenkloster zählt wohl sehr unschwer zum Höhepunkt des Streifens. Der ganze Streifen ist ein einziges Chaos, was hier nochmals verstärkend bekräftigt wurde.

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                      • 5 .5
                        TschunaSan 03.05.2025, 07:35 Geändert 03.05.2025, 07:38

                        Der Film beginnt mit dem Zusammenbruch der Zivilisation. Abigail muss mit ansehen, wie ihre Mutter und ihr kleiner Bruder von Zombies gebissen werden und sich selbst verwandeln. Glücklicherweise naht Cassius, Matt Devere, ein Hüne von Kerle zufällig vorbei, der das Gröbste aufräumt. Wir erleben dann ohne zu wollen einen Zeitsprung von ca. zehn Jahren.

                        Cassius und Abigail, Luca Papp, leben in den Wäldern und versuchen, den Zombies und ihren Spähern zu entkommen, die sich durch Klicken, Grunzen und knurrende Geräusche verständigen. Ihr Ziel ist es, sich in einer Kolonie in Sicherheit zu bringen. Cassius' kalte, auf sich allein gestellte Mentalität steht im Widerspruch zu Abigails Idealismus, was sich zuspitzt, als sie auf eine schwangere Frau und ihren Mann stoßen. Für sein bescheidenes Budget beeindruckt der ungarische Streifen mit Make-up, Kulissen und einigen gut gearteten Action-Szenen. Deveres spielt öfters ein wenig zu schwunglos, aber Abi sorgt für einen erdenden Ausgleich mit einem Hauch von Naivität.

                        Die Handlung spielt sich wie eine Game Boy-Fantasy ab - es ist das Ende der Welt, wie man sie kennt, und man weiß exakt, was hinter der nächsten Biegung des verfallenen Gebäudes lauert, in das die Überlebenden einbrechen werden. Mir gefiel, dass die Zombies im Film halbwegs intelligent sind, und etwas strategische Momente zeigten. Auch waren sie schnell zu Fuß unterwegs und schlurften nicht rum, dass ihre Gefährlichkeit unterstrich. Außerdem gibt es einige gute Zombie-Angriffssequenzen, und die Stunts sind gut. Besonders gut gefiel mir der kleine Kampf im Treppenhaus, das ohne Geländer war und dadurch ziemlich spannend wirkte. Außerdem gibt es eine überzeugende Flugzeugsequenz. Dennoch halten sich Spannung und Atmosphäre in übersichtlichen Grenzen.

                        Es gab zwar viele intensive Momente, aber auch einige Aspekte, bei denen man spürte, dass das Budget etwas eingeschränkt war. Die Dialoge sind einfach und übersichtlich. Wer auf tiefsinniges Kino steht, kommt hier nicht auf seine Kosten. Der Film fühlte sich mit seinen 104 Minuten etwas zu lang an, und einige Nebengleise wie der durchgeknallte Wissenschaftler sind unnötig.

                        Insgesamt ein nicht uninteressanter Endzeitstreifen, der knapp 5,5 Pkt. abräumen kann.

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                        • 2
                          TschunaSan 02.05.2025, 16:18 Geändert 02.05.2025, 19:27

                          Die Story ist lahm, kommt nicht ausm Quark und wirkt einfach nur wie ein billiger Teeny Drama Film, wo ständig nur rumgeheult und über Gefühle gequatscht wird. Ständig hat man minutenlange Szenen mit unnützem Gelaber, ohne wirklich relevant für die Story zu sein.

                          Wo sich die Charaktere auch noch so herrlich dumm anstellen, dass es schon dämlich ist und die Atmosphäre nullisiert!

                          Hier toppt man sich nur in Sachen der 'Stückzahl' und perversen Heftigkeit der Morde und Gewalt. Die 'Story', die eigentlich gar keine ist und Sprüche sind absolut schlecht im Vergleich zu den anderen Teilen, hat unfassbar stark nachgelassen die Reihe.

                          Was mich schon im 5. Teil störte: dieses 100x mit dem Messer in jemanden einstechen im Sekundentakt, noch nicht mal von Ghostface selber unbedingt. Geht mir auf den Zeiger und kommt einfach mega-dämlich daher. Das war in den ersten parts nicht so. Gibt kaum interessante Nebenhandlungen, wie die einstige charmante Annäherung von Gale und Dwight usw. Die Charaktere sind z.T. hoffnungslos belanglos. Auch die typischen Regeln eines Horrorfilms sind hier gar nicht mehr so relevant oder werden verwitzelt. Irgendwie sprang der Funke aus den viel zu lange geratenen 122 Minuten nie über.

                          Meine Top Screams sind der gigantische Hauptfilm mit unerreichbarem Start! Dann noch die Teile 4 + 3.

                          Fazit: Es handelt sich beim 6. Teil der Reihe sicherlich um einen Screamnado, denn ein Sharknado, selbst Part 4 hat weitaus weniger Trash aber mehr Charme als dieser laufende Unsinn. Beispielsweise kurz vor Schließung des Scream-Vorhangs: In der lächerlichen Finalisierung wurde ein Spund gleich von zwei Ghostfaces ca. 20x in den Bauch gestochen und rauf und runter geschlitzt! Aber überlebt das mannhaft mit lachemden Gesicht und küsst seine Freundin ein paar Sekunden vor dem Ende noch ab. Was für eine unlogische Grütze......

                          Hätte es wissen müssen: Der 5. Teil war schon nicht mehr meiner, aber der hier war der Schlechteste der ganzen Reihe. Und der letzte; bin hier raus wie bei Halloween.

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                            TschunaSan 01.05.2025, 23:26 Geändert 01.05.2025, 23:27

                            In dem Film spielt Mary Steenburgen eine arbeitslose Schauspielerin, die sich freut, zu einem Vorsprechen zwecks Probedreh in ein abgelegenes Landhaus gerufen zu werden. Mitten in einem beneidenswerten, tobenden Schneesturm trifft sie dort auf ihren Gastgeber, einen äußerst höflichen alten Knaben im Rollstuhl, und seinem unterwürfigen Assistenten, gesp. von Roddy McDowall .

                            Das Herrenhaus liegt mitten im Nirgendwo, das durch den Schneesturm an Bedeutsamkeit in Sachen Atmosphäre erfährt und der langatmigen Handlung zumindest etwas Glaubwürdigkeit verleiht.-

                            Das ganze ist natürlich ein abgekartetes Spielchen, um die Frau dort festzuhalten. Die Musik zieht ebenfalls durch schrille und abgehackte Töne an der Spannungsschraube. Das war auch schon alles Erwähnenswerte, weil die Story doch bedenklich auf die Dauerbremse tritt.

                            Die Krux liegt darin, dass der Regisseur A. Penn das Ganze wie ein Bühnenstück wirken lässt, obwohl das Tempo ehe schon extrem langsam ist. Die 'speziellen' Momente, die kaum herausragen, sind selbst für diese Zeit schon längst überholt.

                            Dieser Film erstarrt in der Kälte bei zweistelligen, kuscheligen Minusgraden.- Höchstens für englische Krimifans geeignet, die die Serie "Die Profis" (The Professionals) gut fanden.

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                              Der Perez-Streifen startet vielversprechend an einem weißen Strand, an dem wir zwei Nonnen sehen, die in Zeitlupe durchs Bild treiben. Eine große Familie in Sonntagskleidung picknickt in der prallen Sonne. Das Rauschen der Wellen schwillt auf der Tonspur an, und in der nächsten Einstellung blicken wir über das Wasser hinweg auf die Figuren an Land zurück. In einem einzigen Schnitt hat Nair ein Gefühl dafür vermittelt, wie zerbrechlich die Freuden der Familie sind, wie die Kräfte der Geschichte darauf warten, sie zu verschlingen.

                              Auf dem Boot, das die Kubaner in das Land ihrer Verheißung bringen soll, stellt sich heraus, dass Juan Perez, A. Molina, von seiner Frau Carmela, A. Huston träumt. Der ehemalige Besitzer einer Zuckerplantage wurde von Fidel Castro 20 Jahre lang inhaftiert, während sie in die USA auswandern durfte. Als die US-Behörden 1980 politischen Gefangenen erlauben, Asyl zu beantragen, reist Juan nach Amerika, um seine Frau zu suchen. Auf dem Schiff lernt er die hübsche, langmähnige Prostituierte Dorita, M. Tomei kennen, deren Nachname ebenfalls Perez lautet. Ihr ausdrücklicher Grund für die Reise nach Amerika sei es, mit dem alten Westernklepper John Wayne zu schlafen. Ihre Sexbomben-Nummer, die sie an Bord des Schiffes tanzt, bringt alle verklemmten kubanischen Passagiere dazu, sich zu entspannen und diesem perfekten Modell purer kubanischer Weiblichkeit Beifall zu spenden.

                              Nach der Ankunft im gelobten Land werden Dorita und Juan in der Orange Bowl empfangen und unter Quarantäne gestellt. Familien haben im Assimilationsprozess Vorrang, und Dorita möchte die Dinge beschleunigen. Sie beginnt also ihre eigene Perez-Familie zu gründen, mit Juan als Ehemann und einem obdachlosen Straßenkind als Sohn. Juan hält Dorita anfänglich für minderwertig. Aber Dorita hat das Herz auf dem rechten Fleck.

                              Juan ist eine wandelnde Leiche, nahezu abgestorben durch seine 20 Jahre im Kuba-Knast. Dorita ist die Infusion zum Leben, die er braucht. Und sie stolziert daher in farbenprächtigen und sehr freizügigen Kostümen und verkauft an Ampeln mit Rotphasen den Autofahrern Blumen. Dabei bewegt sie sich sehr verführerisch und die Männer kaufen ihr manchmal den ganzen großen Strauß ab.- Dann kommt es noch zum Treffen von Juan mit Carmela, die er über 20 J. nicht gesehen hat. Auch mit seinem damaligen Schwager, der ein Kind war und jetzt total versnobt ist.

                              Fazit: Leicht anschaubare, sehr farbintensive und unterhaltsame Liebeskomödie. Nach 20 Minuten ist die Storyline ganz nett. Eine Mischung aus Lächeln und Tränchen. Wenn eine langjährige Beziehung auseinanderdriftet und eine neue Liebe aufblüht. Anders bekomme ich es hier nicht auf die Reihe...🤣

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                                TschunaSan 01.05.2025, 14:18 Geändert 01.05.2025, 14:20

                                Der Film fundiert auf einem bekannten Horrorszenario, diesmal jedoch vermischt mit 80er Blutrausch und pikanten Slashereinflüssen. Pathologische Perversionen stehen mit im Vordergrund, die einem leicht auf den Magen oder mehr schlagen könnten.

                                Dr. Flamand ist ein plastischer Chirurg, Helmut Berger, und er betreibt eine exklusive Klinik am Stadtrand von Paris. Während er mit seiner Schwester Ingrid, Chr. Jean, und seiner Assistentin Nathalie, B. Lahaie, einen Abend in der Stadt verbringt, wird er von einer seiner ehemaligen Patientinnen angesprochen, deren Gesicht nach einem seiner Eingriffe entstellt wurde. Sie schwört Rache und übergießt die hübsche Schwester mit Säure. Der Versuch hinterlässt schwere Narben bei Ingrid.

                                Mit Hilfe seines verkommenen Dieners Gordon, Gerard Zalcberg, entführen sie daher besonders attraktive Damen mit der mörderischen Absicht, Ingrids Gesicht mit einer noch nicht dagewesenen „Gesichtstransplantation“ wiederherzustellen.

                                Doch als sie Barbara Hallen, Caroline Munro enführen, ein amerikanisches Model, das in Paris arbeitet, wird ihr Vater, Telly Savalas, misstrauisch, als er nichts von ihr hört. Der Lollymän ist nur in zwei kurzen Einsätzen zu sehen.-
                                Also engagiert er Sam Morgan, Chris Mitchum, (einem Sohn des berühmten Robert Mitchum), einen Privatdetektiv, um sie aufzuspüren …

                                FACELESS ist voll spannend und atmosphärisch ansprechend inszeniert mit einer bemerkenswerten Darstellergala bestückt. Nicht nur Thrill wird hier geboten. Sondern es handelt sich auch um einen klassischen Horrorfilmen, der mit zahlreichen Gore-Effekten nicht geizt!

                                Achtung FACELESS-Spoiler mit DETAILS!!
                                ===================================

                                Es werden u.a. Zerstückelungen, Lobotomien mit Bohrmaschinen, Genickdurchbohrungen, eine höchst harte und länger dargebotene Augeneinstechung, gängige Slasherszenen und obendrein Gesichtstransplantationen geboten, denen man sozusagen live beiwohnen darf. Die sind äußerst eklig und extrem beängstigend. Das Opfer, jeweils eine sehr schöne junge Dame, wird zwar narkotisiert, wodurch sie sich nicht bewegen kann. Aber ihre Schmerzen verspürt sie dennoch, was man an ihren Augen erkennen kann. Während und besonders nach dem Eingriff!

                                Spoiler Ende
                                ===========

                                Die Auswahl der Stars ist sehr erlesen, wie o.a. bereits erwähnt. Besondere Erwähnung verdient noch Anton Diffrings Darstellung des egoistischen ehemaligen Nazi-Schönheitschirurgen, der die besagten Transplantationen vornimmt.

                                Bergers unersättlich ehebrecherische Geliebte ist die unhübsche B. Lahaie, die ihre Rolle echt gut verkörpert und die stille Bedrohlichkeit einer kaltblütigen Killerin nicht missen lässt.

                                Gordon ist der Typ, der für das 'Grobe' zuständig ist und er zeigt dies auf unterschiedlichen Ebenen, die der der 'Entsorgung' gleichen.- Speziell nach den Gesichts-OP`s hat er eine besondere Methode entwickelt, die einem die Schweißperlen auf die Stirn treiben.

                                Fazit: Der Streifen ist ein reichhaltiger Genremix aus den Komponenten des Horrors -zuzüglich einigen dazugehörigen Subgenres, Suspense, Krimi und Mysteryeinschlag.

                                Ein farbenfroher Film, der einen nicht verhungern lässt; sondern der hat es rundum 90 Minuten so richtig drauf!

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                                  TschunaSan 30.04.2025, 19:43 Geändert 30.04.2025, 20:29

                                  Die Reagan-Regierung schwimmt 1984 auf ner hohen Welle, und sein Konterfei strahlt von der Wand eines Labors.

                                  Forscher sowie blutige Amateure des streng geheimen Bentan Labs feiern den Abschluss ihrer neuesten Waffenkreation: einen alles verzehrenden Schimmelpilz mit rasantem Wachstum. Als ein politischer Bonze versehentlich infiziert wird, verbreiten sich die Pilzsporen im gesamten Komplex aus. Als die Infizierten zu mutieren beginnen, müssen sich die Überlebenden mit einem mysteriösen Soldaten – dem treffend benannten Toxic – zusammentun, um die parasitäre grüne Plage zu bekämpfen, bevor es zu spät ist.

                                  Mit sorgfältig platziertem grellem Licht durchflutet, sieht der Streifen wie der klassische Schundfilm aus, den er so hartnäckig zu imitieren versucht.

                                  Es mangelt nicht an delikaten und präzise Methoden, um mannigfache Grobheiten zu erzeugen. Dabei geht es voll zur Sache - selbstverständlich mit Zwinkern in beiden Augen! Mildews aberwitzige Charaktere werden inmitten des Chaos bewundernswert gespielt, und die Spezialeffekte sind schwerwiegend fantastisch: Pulsierendes, schmelzendes Fleisch, triefende Augäpfel und mutierte Mäuse in Handpuppenformat sind eine Konstante und werden nie langweilig. Es wird gesplattert und gegort, dass selbst die Filmdämonen ihren Reißaus genommen haben, um nicht empfindlich gerupft zu werden!

                                  Natürlich funktionieren einige Elemente nicht ganz so nahtlos. Beispielsweise ist die zu legere Filmmusik durchgehend, überlagert somit 99 % der visuellen Elemente und mindert so deren Wirkung. Auch die Szenen zwischen den Szenen wirken öfters arg dialoglastig.

                                  Fazit::: Trash in Reinkultur - eimerweise Blut, blutige Eingeweide und Gliedmaßen fliegen überall herum, während Körperteile im Mortal-Kombat-Stil zerschnitten, gewürfelt und herausgerissen werden. Wenn du neugierig bist und es dir ansehen möchtest, erwartet dich eine höllisch blutige Fahrt. Selbst falls du nicht darauf stehen solltest wird das Blut Deinen Blutdurst allemal stillen.

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                                    Nachdem ein Paar ihr Schäferstündchen beendet hat, sehen wir einige seltsame blaue Flecken an der Frau und der Junge tritt auf einen Nagel. Dann hat man dank der Bemühungen des Kameramanns oft den Fuß oder den Busen minutenlang in der Anfangsphase im Blick... .

                                    Der Streifen zieht sich erfolglos dahin, die Dialoge sind erschöpfend primitiv. Sie drehen sich nur um Alltägliches in einfachster Form und um Bumsen und deren 'Subgenres'. Bei der Frau bilden sich nach und nach blaue Flecken am ganzen Körper. Später kommen offene Wunden hinzu und sie verliert sämtliche Nägel. Aber es zieht sich noch weiter hin.... Bevor der Streifen sehr zaghaft den 1. Gang einlegt.

                                    Den größten Teil des Films verbringt man darauf zu warten, dass etwas passiert. Außer dem dem emotionalen Verfall schreitet der körperlichen Verfall parallel fort. Anscheinend reichte das Falardeau, dem Regisseur.

                                    Selbst als sich Wunden abzeichneten, offenbarte die Frau noch immer vorrangig sexuelle Gelüste.

                                    Sie spielte mehrfach in einigen Szenen an sich selbst rum. Glücklicherweise dezent durch das Bettlaken nicht sichtbar. Ansonsten benötigte außer niemand der gesamten Darstellercrew keinerlei schauspielerische Fertigkeiten. Das war im Einklang mit der mickrigen Handlung, die sich nur um Sex und die Krankheit scherte.

                                    Die Effekte waren recht bescheiden. Außer Ekel und dass der Saber literweise aus den Poren und Öffnungen der Haut flossen, war das noch nicht horror-like.

                                    Nur die fortschreitende Verwesung im letzten Achtel ist sicherlich nichts für Zartbesaitete.

                                    Die letzte Minute ist dann ultrahart. Etwas Ähnliches gabs mal in dem Film "Contracted 2" von 2015 zu sehen, der aber Lichtjahre schauriger und spannender war.

                                    Fazit: Bei der „Thanatomorphose“ frisst Dein eigener Körper Dich von innen heraus auf. Das wurde langgezogen demonstriert. Und völlig spannungsfrei und ohne Anflug von Atmosphäre. 1,5 Pkt. gibt es für die letzte Minute. Ansonsten wäre hier ne weitere "Null" dringewesen.

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                                    • 3 .5
                                      TschunaSan 29.04.2025, 21:17 Geändert 29.04.2025, 21:21

                                      Eine Gruppe geiler Böcke und Stuten trifft sich auf einer karibischen Insel zu einer Mischung aus Swinger-Wochenende und Sexualtherapie-Workshop , „einer Übung im befreiten Leben“.

                                      Die jungfräuliche Lola hegt eine Vergewaltigungsfantasie, die sie von dem attraktiven, aber begriffsstutzigen Blue erfüllen lassen möchte. Krankenschwester Allison (Claudia Jennings) ist da, um mit ihrer Bindungsangst umzugehen. Ihr besitzergreifender Neandertaler-Freund Bud verfolgt sie, während der Streber George mit seiner chronischen Schüchternheit kämpft. Shannon ist eine Nymphomanin, Denise eine dümmliche Schauspielerin und der etwas unheimliche Dr. Stevens gibt als Therapeut der Gruppe bedeutungslose Plattitüden von sich. Nach einigen fragwürdigen Begegnungen wird die Gruppe langsam von einem wahnsinnigen Killer one by one umgebracht. Der Streifen vermag die Identität des Killers gut zu verschleiern, und man weiß nicht im voraus, wer es sein könnte.-

                                      Nach einem einleitenden Harpunenmord passiert die nächsten 50 Minuten oder so nichts Nennenswertes, während man mit der sexhungrigen Besetzung abhängt, die uns mit allerlei langweiligem Geplauder und ein paar sehr unterschwelligen Erregungen BESTENS unterhält. Den Dialogen kann man wenig Sinnvolles entnehmen. Es gibt ein bisschen Psychogeschwätz (!) wie aus einem billigen Selbsthilfehandbuch. Schier endloses Gerede über sexuelle Komplexe und Fantasien. Im letzten Akt nach einem Mord mit einem Unkrautstecher wird es etwas munterer, aber da werden die meisten diesen Schwachsinn wahrscheinlich schon aufgegeben haben.

                                      Es ist schwer, viel Greifbares über die „Single Girls“ zu sagen, da wenig passiert. Die typischen Elemente des Exploitation-Kinos fehlen. Als solcher wird er halt angepriesen. Sex und Gewalt – gegen Ende des Films gibt es ein paar kleine Blutspritzer – und die Charaktere sind entweder unauffällig oder geradezu hasserfüllt. Die Männer sind alle mittleren Alters, brutal und/oder sozial unzulänglich, die Frauen bilden sich allesamt ein, jeweils ein Sexbömbchen zu sein, die man im echten Leben wahrscheinlich gar nicht anschauen würde. Ex Claudia Jennings of course!

                                      Musikalisch geht es bieder zu. Nur "The Monkees“ sind mit einem damaligen Ohrwurm ganz zu hören: „Last Train to Clarksville“. Einer von sehr vielen großen Hits von der US-Antwort auf die Pilzköpfe.

                                      Hauptdarstellerin Claudia Jennings war ein US-amerikanisches Model und Schauspielerin. Im November 1969 war sie Playmate des Monats und 1970 Playmate des Jahres. Diesen Film hier kann man knicken. Aber den Film "Hetzjagd im Dschungel" hatte ich vor über 3 Jahren gesehen und euch mit ner 6,5 Wertung nahegelegt.... . Da zeigt das Playmate so richtig, was sie drauf hatte.... .

                                      Der Streifen, hört noch auf den netten Namen "Bloody Friday", könnte man bestenfalls als lauen Vorläufer der Slasher-Filme ansehen, die eine Dekade später stark aufkamen, wenn er wirklich gut gewesen wäre. Aber das ist er nicht, und die Tatsache, dass er in der Versenkung verschwunden ist, sagt in diesem Fall alles, was man wissen muss.

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                                      • 6 .5

                                        Washington Square ist eine stilvolle und ausgezeichnet gespielte Verfilmung des Romans von Henry James, der im NY des 19. JH spielt. Dr. Austin Sloper (Albert Finney) ein reicher Arzt kann nicht glauben, dass irgendjemand seiner Meinung nach seine hagere und schlichte Tochter wertschätzen würde, und vermutet daher, dass der Mann, der je vorgeben würde sie zu lieben, nur hinter seinem Geld her sei. Jennifer Jason Leigh spielt Catherine, die schüchterne und gesellschaftlich unbeholfene Tochter, das Mauerblümchen von jenem kalten, stolzen, reichen und angesehenen Arzt. Als sie von dem charmanten, aber mittellosen Morris Townsend (Ben Chaplin) umworben wird, vermutet ihr Vater, dass der junge Mann nichts weiter als ein Glücksritter ist.

                                        Austin, nimmt es seiner Tochter zudem sehr übel, dass seine Frau bei ihrer Geburt gestorben ist. Sie wird stetig immens eingeschüchtert. Besonders auch bei einer Gelegenheit, als sie als kleines Mädchen von ihrem Dad gebeten wird, vor seinen Freunden einen Vortrag zu halten. Sie weiß sich nicht anders zu helfen, als auf den Boden zu pinkeln. (Diese Szene erinnerte mich an Linda Blair im Exorzisten - natürlich dort wegen einem gänzlich anderen Anlass.) Aber soweit trieb es der Vater mit ihr.....

                                        Ihr Vater ist ein gewissenloses Ungeheuer, das die Liebe und den Gehorsam seiner Tochter fordert und i-wie auch erhält. Er sieht in ihr eine treue Gehilfin, die mit Tee auf ihn wartet, wenn er von der Arbeit kommt, und die sich damit zufrieden gibt, den Rest ihrer Tage als sanftmütige kleine Gefährtin ihres Vaters zu verbringen. Er ist zu erstaunlicher verbaler Grausamkeit fähig, als er beiläufig zu ihr sagte: „Wie obszön, dass deine Mutter ihr Leben gibt, damit du auf dieser Erde leben kannst.“

                                        Aufgrund dieser ständigen sehr misslichen Lage ermutigt ihre Tante (Maggie Smith) die jungen Leute einfach durchzubrennen. Letztlich verbringt Catherine einige Jahre ihres Lebens damit, die Liebe von zwei Kerlen zu suchen, die sie nicht verdienen. Townsend ist wahrscheinlich nicht schlechter als die meisten jungen Männer, die seine materialistische Gesellschaft hervorbringt. Das Problem ist, dass er nicht annähernd so gut ist, wie Catherine denkt.

                                        Fazit: Washington Square ist eine fesselnde Studie des Klassenbewusstseins wobei der seelische Kindesmissbrauch sehr schwer wiegt. Jennifer Jason Leigh identifiziert sich mit ihrer Rolle beindruckend, und die passende Finalisierung gibt ihr Recht.-

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                                          TschunaSan 29.04.2025, 08:03 Geändert 29.04.2025, 08:05

                                          Frankenstein '80 ist (k)ein schlechter Film, selbst nach den eher bescheidenen Erwartungen, die man von Frankenstein-Nachkopplungen haben kann aus den frühen 70er Jahren.

                                          Frankenstein '80 wurde 1972 gedreht und spielt eigentlich im Jahr 1980 und in Deutschland. Dr. Frankenstein ist ein Arzt für Organtransplantationen, der seine Schöpfung namens Mosaic aus verpflanzten Körperteilen herstellt. Leider gehen seine Pläne zunehmend schief, denn Mosaic wird stetig stärker und gewalttätiger. Letztendlich muss er aufgehalten werden.

                                          Mancini hat eine vielschichtige Handlung mit mehreren Blickwinkeln konstruiert, die vielversprechend begann. Der Film gerät jedoch recht rasch durch permanent schwächelnde Dialoge und Szenengestaltung in eine zunehmende Abwärtsspirale. Der Film wird von einem peitschenden Filmsound begleitet, der die kleinere Atmosphäre am Leben erhält. Es gibt ne Menge an stumpfen Splatter und etwas Gore. Besonders einige der originelleren Tötungen von Mosaic lassen da die Fäns aufhorchen.

                                          Unser 'Mosaic' hat es in erster Linie - was auch sonst - auf Stripperinnen und Prostituierte abgesehen.. . Wenn er sein Handwerk verrichtet, geht es nie unblutig zu. Man kann den Film grob zu den Gialli zuordnen. Es fehlt ihm aber an der passenden 'Anmut'.-

                                          Ein Ford Taunus 12 M zu Beginn, der seine Gang-Schaltung am Lenkrad noch hatte! Das Ende ist leidlich findig. Unser Koloss-'Kumpel' Fränkie wird in seiner letzten Attacke auf den Reporter und seiner Neu-Freundin Sonia empfindlich von seiner inneren Uhr gestört.. . Seine Batterie..ie..ie is is all.... lle...e.. (ungefähr so nach dem starken damaligen Song von Franz Zander: "Der Ur-Ur-Enkel von Frankenstein"... . )

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                                          • Hallo Leute, es gibt da etwas Wichtiges, dass ich euch mitteilen möchte! Hoffe, es lesen sehr viele meiner Kontakte, denn unsere Buddy-Freundin Chrissie (Christine Wesp) kann sich leider nicht mehr unter ihrem bestehenden Account "Christine Wesp" anmelden. Keine Ahnung woran das liegt, sie hat sich immer über Facebook eingeloggt, aber seit vorgestern klappt dies leider
                                            nicht mehr. Hat auch bereits an den Support geschrieben, aber bisher noch keine Antwort erhalten.

                                            Deshalb hat sie jetzt einfach mal ein neues vorübergehendes Profil von sich erstellt. Der neue Profilname lautet: „Chrissie2808“!
                                            Ich hoffe natürlich, dass ihr bisheriger Account wieder aktiviert werden kann, aber falls das aus irgendeinem Grund nicht mehr machbar ist, dann versucht sie nach und nach alle Daten aus ihrem ehemaligen Profil wieder zu rekonstruieren. Ihr könnt ihr auch gerne schon eine neue Freundschaftsanfrage schicken, wenn ihr möchtet, sie wird aber auch einige von euch selbst anschreiben
                                            u. eine Freundschaft beantragen.

                                            Leider kann sie momentan noch kein Bild von sich einstellen, bzw. andere Infos über sich veröffentlichen u. auch keine privaten Nachrichten sowie Kommentare innerhalb der nächsten 24 Stunden schreiben!!!

                                            Drückt ihr also mal ganz fest die Daumen, damit sie hoffentlich bald wieder auf ihren bestehenden, bekannten Account zugreifen kann.

                                            GLG von ihr an euch alle!!! 🙂

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                                            • TschunaSan 28.04.2025, 21:20 Geändert 28.04.2025, 21:23

                                              Meine Top of WAR: habe jedoch Indianerkriege, Römerfilme und Zombiefilme weggelassen - sind ja auch z.T. im weitesten Sinne Kriegsfilme.

                                              Wobei man auch mal eine TOP-ZOMBIE best of in Betracht ziehen könnte... . 😉
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                                              1.Starship Troopers 1997 mit Dina Meyer und Michael Ironside
                                              2. Die letzten Amerikaner 1981 mit Powers Boothe und Keith Carradine
                                              3. Es begann in Moskau 1953 mit Gene Tierney und Clark Gable
                                              4. Sayonara 1957 mit Marlon Brando und Miiko Taka
                                              5. Troja 2004 mit Brad Pitt und Sean Bean
                                              6. Inglourious Basterds 2009 mit Christoph Waltz und Daniel Brühl
                                              7. Forrest Gump 1994 mit Tom Hanks und Robin Wright
                                              8. Last Samurai 2003 mit Tom Cruise und Hiroyuki Sanada
                                              9. Rambo 2, Der Auftrag 1985 mit Sly und Richard Crenna
                                              10. Operation Overlord 2018 mit Wyatt Russell und Marc Rissmann

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                                                TschunaSan 28.04.2025, 15:49 Geändert 28.04.2025, 19:19

                                                Ich kann mir keine andere Serie vorstellen, die auf einem erfolgreichen Film oder Buch basiert und JEMALS in Bezug auf ihre eigenen Vorzüge so gut abgeschnitten hat wie BATES MOTEL. Bis in die späten 90er oder so waren solche Serien oft sehr blasse, bestenfalls kostengünstige Imitationen der Originale. Selbst heute noch! Bei einem so riesigen Schatten, den es zu überwinden galt, wäre es für sie sehr einfach gewesen, zu scheitern.

                                                Von Anfang an ist klar, dass die Beziehung zwischen Mutter Norma - Vera Farmiga, einer recht hübschen, rassigen Blondine Anfang 40, und ihrem sehr introvertierten 17 j. Sohn Norman nicht ideal ist.

                                                Freddie Highmore spielt den jungen Norman Bates und seine Macken mit einer gruseligen Subtilität, die die Leistung von Perkins vergesslich werden ließ.- Natürlich hatte Perkins in nur 90 Minuten nicht die zahlreichen Chancen zu brillieren wie Highmore. Dennoch: Er ist bescheiden, naiv, höflich und sanftmütig, aber man kann sehen, dass dieser aufkeimende psychotische Kampf in ihm sich allmählich manifestiert. Es geschieht nicht übertrieben, und Norman ist sich dieses anderen Ichs erst einmal kaum bewusst. Dazu ist er sozial unbeholfen, was ihm zuweilen sichtlich gegen den Strich geht. Und reagiert dann manchmal unverblümt und unangemessen, aber selbst dann kann man ihn nicht hassen. Vielleicht ist es die Ahnung oder mehr, was aus ihm wird, dass es sympathisch gestaltet, zu wissen, dass dieses kluge (meistens) nette Bürschlein ein solches Schicksal für ihn bereithält. Vielleicht ist es nur Highmores Darstellung von ihm oder ein bisschen von beidem. So oder so, sein Weg in die Psychose ist eher ein nuancierter, langsamer Brand als eine regelrechte Explosion. (der Filmexperte diagnostiziert dann bei Highmore ein "Slow-Burner-Syndrom....".)

                                                Highmore als Norman spielte sehr imponierend. Genau auch gerade die Phasen, wenn er in den dunklen Wahnsinn abdriftete. Und oft Tränen in den Augen dabei hatte oder bei anderen Dingen, die ihm gegen den Strich gingen und er Nöte auf sein geliebtes Muttchen zukommen sah, kullerten ihm hier und da auch einige Tränen über sein jugendliches Gesicht. Das Aufkommen seiner dissoziativen Episoden geschieht stetig vermehrt und heftiger und umfasst schließlich gänzlich seine Persönlichkeit.-

                                                Hinzu kam noch die psychosexuelle engere Bindung zwischen Mutter und Sohn, die die morbide Neugier in einen erwecken konnte. "1923" wurde übrigens die Nervenklinik gegründet, in der sich Norman Bates auf das Anraten Normas begeben musste.- (habe ja zeitgleich diese beiden sehr guten Serien geschaut!)

                                                Eine besondere Erwähnung verdient Vera Farmiga als Norma Bates, die in dieser Rolle einfach phänomenal spielt und handelt. Manchmal sind ihre Reaktionen die einer normalen, aber überforderten alleinerziehenden Mutter. Manchmal ist sie stark und hat die Kontrolle, manchmal zerbricht sie und wird völlig hilflos. In einer Minute ist sie fürsorglich, liebevoll und in jeder Hinsicht die „gute“ Mutter. In der nächsten ist sie egoistisch, kindisch und manipulativ. Die Sache ist, du bist dir nie sicher, welche Norma es sein wird. Du kannst dir auch nicht sicher sein, ob sie die Wahrheit sagt. Zuweilen lügt sie mit überzeugender Leichtigkeit und andererseits ist sie die schlimmste Lügnerin der Welt, die ihre Schuld wie eine Leuchtreklame telegraphiert.

                                                Oberflächlich betrachtet scheint ihre Beziehung zu Norman auf einer wirklich engen Bindung zwischen Mutter und Sohn zu beruhen, aber es wird schnell klar, dass es eine ungesunde und manchmal unangenehme ist. Norma möchte unbedingt, dass Norman ihr Freund ist. Sie will ihn eifrig ersticken und ist enorm eifersüchtig, wenn er sich mal belanglos mit einem anderen weiblichen Wesen trifft.- Sie weiß, dass er manchmal nicht er selbst ist, aber sie tut ALLES, um ihn zu beschützen. Es wird im weiteren Verlauf sehr klar, dass sie eine drastische Kindheit hatte. Sie selbst könnte wegen der lang anhaltenden missbräuchlichen Erniedrigungen in ihrer Erziehung an einer dissoziativen Identitätsstörung leiden.

                                                Dann ist da noch Max Thieriot, der als Dylan eine herausragende Leistung abliefert. Thieriot spielt seine Zeilen, aber noch weit mehr an Gewicht liegt bei den unausgesprochenen Texten zwischen ihnen zuzüglich eine tiefe Bedeutsamkeit.- Er scheint die einzige Person in der Familie zu sein, die nicht an einer psychischen Erkrankung leidet. In jeder Hinsicht ist nichts Besorgniserregendes an ihm. Das heißt, außer einem seinem aktuellen Job, den er momentan ausübte, auch notgedrungen mit Bezug auf Emma.- Er kritisiert offen die unnatürliche Nähe zwischen Mutter und Bruder. Es geschieht aus echter Herzenssorge um seinen jungen Bruder Norman.

                                                Der wahre moralische Kompass in dieser Geschichte ist Emma, ein Mädchen mit Mukoviszidose und Normans einziger Freundin. Emma ist vielleicht die einzige Unschuldige in dieser Serie, denn es scheint, dass der Rest der Stadt genauso zwielichtig, verdreht und verrückt ist wie die Bates-Familie. Sie mag ihn wirklich und übersieht manchmal seine Unverblümtheit und einen seiner gelegentlichen Ausbrüche, weil ihre Unschuld dies verhindert, und vielleicht weil sie Gefühle für ihn hegt. Sie ist ehrlich und nett und spricht offen über Ungerechtigkeit.

                                                Eine kurze Huldigung haben sich noch zwei Damen verdient. Zum einen Miss Watson, Normans Klassenlehrerin Keegan Tracy, die in Klamotten der 70er oder früher noch unterwegs war. Aber mit ihrem Dauerlächeln und wie sie den lieben Norman in Gesprächen anhimmelte und verwirrte. Und erst Recht in ihren Dessous, die hammermäßig teuflisch sexy wirkten! So eine Lehrerin wäre mir damals auch sehr welcome.... (!). Dann noch das Punker-Girl Cody Brennan gesp. von Paloma Kwiatkowski, die mit dem richtigen Musikgeschmack besonders in ihrem Auto unterwegs war und auch ansonsten ein taffes Mädel darstellte.- In sie hatte sich Norman auch ein wenig verliebt und sie wurde auch zu rasch aus der Serie rausgekegelt.

                                                Fazit: Ich habe eine Horrorserie erwartet, aber tatsächlich trifft die Serie zwischen diversen Genres mitten ins Schwarze. Für mich war es nicht schwierig, den Film mit Perkins von 1960 in Allem zu übertrumpfen. Das er aber im Schauspiel, in der Dramatik, in seiner einmaligen Atmosphäre und dazugehörigen Spannung genial war, muss eigentlich nicht sonderlich erwähnt werden. Aber diese fünf Staffeln verdienen es. Die erste Staffel war für mich die beste Einleitung von allen Serien, die ich bisher gesehen habe. Sie trägt mit Lockerheit die später auftauchenden leichteren Schwächen der 4. + 5. Staffel und glättet diese. Im Endeffekt wurden meine Erwartungen bei Weitem übertroffen! Mein Dank für die Empfehlung an diese Serie geht an meinen großen Buddy BenMan raus, der ja leider schon seit über 2 Jahren nicht mehr hier aktiv verweilt, und von vielen meiner Buddys und mir schmerzlich vermisst wird. Aus dem "BenMan-Off" kam diese Empfehlung, als ich zum 3. Mal seine Rezensionswerke in bezug auf Serien kurz durchgestöbert habe...

                                                418 Pkt. resultierten insgesamt bei 50 Folgen. Entspricht einem Schnitt von 8,4 Pkt.

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                                                  TschunaSan 28.04.2025, 07:03 Geändert 28.04.2025, 07:04

                                                  Licht und Schatten, das sich bereits im letzten Drittel von St. 4 aufbaute, ging in der Endstaffel munter weiter. Bei der 3. Folge wurde der Tiefpunkt mit 5 Bewertungspunkten erreicht. Von Folge 4-9 ging es nochmals kontinuierlich nach oben - bis zu 10 Pkt. in der 9. Episode.

                                                  Große Enttäuschung darüber, dass zwei wichtige Figuren erst aufgebaut und dann einfach sang,- und klanglos beseitigt wurden. Der Bruder von Norma wird einfach von einem Auto überfahren und dies auf einer Straße, auf der alle 50 Minuten mal ein PKW vorbei kommt und Chick wird im Vorbeigehen sozusagen abgeknallt. Null Dramatik + Spannung bei diesen nicht unwichtigen Begebenheiten. Peng, zack, aus!

                                                  Als Norman dann zum ersten mal mit der blonden Perücke erscheint, sieht es zudem eher so aus, als ob er zum Karneval oder zu einer Transvestiten Show gehen wolle und nicht nach einem psychisch komplett verwirrten und durchgeknallten Serien-Mörder.

                                                  Ach ja..., Romero konnte nie mit Norman so richtig Katz und Maus spielen, er degenerierte einfach zu einem rachsüchtigen Schläger. Ich habe die Liebesbeziehung des ehemaligen Sheriffs mit Norma schon genossen. Waren NUR zwei Wochen Ehe so intensiv, dass er bereit war, sich auf einen so eindringlichen Rachefeldzug einzulassen? Und alle Vorkehrungen mit seiner speziellen Verbrechungsbekämpfung, die ihn als sehr umsichtigen, intelligenten und cleveren Sheriff ausgezeichnet hatten, von jetzt auf gleich verließen und selbst sein Gehirn auf die Größe einer angerissenen Erbse radikal schrumpfen ließ.... .

                                                  Seltsamerweise wäre diese Staffel ohne Romeros wildes Gehabe im Chaosbereich eher milde ausgefallen. Klar, es gibt immer Blutvergießen, wenn es um Norma und Norman geht; selbst dann wenn sie tot ist! Aber Romero war derjenige, der ständig auf Kollisionskurs war und sich selbst immer mehr ins Verderben ritt, ohne alle Warnungen zu beachten. Sonst hatte er als erstklassiger Cop vor seiner 'Einweisung' in den Knast immer alle Register gezogen, um jedes Detail bzw. Kalkül zu drehen und zu wenden.- Hatte ihn Norma derart verzaubert oder war er dem teuflischen Bann des Knaben Norman nicht gewachsen.... (?) Zwischenfazit: Lächerlich, wenn man sich in seine Filmfigur von Anbeginn hineinversetzte. Wie er mit dunkelsten, härtesten und sogar unmöglichen Situation konfrontiert wurde und diese meisterlich händelte... .

                                                  Die ach so bekannte Duschszene wurde nicht kopiert. Pluspunkt. Immerhin konnten noch 72 Pkt. dank eines starken längeren Zwischenspurtes 'erarbeitet' werden

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                                                    Umgehend werden die einzelnen Stories der 1. Staffel sehr spannend, hart, aber dennoch einfühlsam -falls es Raum gibt-, fortgeführt.

                                                    Der Hauptbösewicht Whitfield (Timothy Dalton), der von Teilen der Gesellschaft verherrlicht und anerkannt wird, heuert zwei attraktive Dirnen an und hetzt sie gegeneinander auf. Sie sollen sich bis zum Blut peitschen, damit dem alten Drecksack noch einer abgeht.- Will keine weiteren Details spoilern, aber was hier gezeigt wird... . (war bereits in St. 1 Thema, und erfährt hier eine radikale Fortsetzung)

                                                    Wenn man die erste Staffel gesehen hat, weiß man, was der bezaubernden Alexandra, Julia Schlaepfer, alles widerfahren ist. Kaum zu steigern, was sie dort an der Seite ihres Traummannes Spencer, Brandon Sklenar, alles erlebt hat. Staffel 2 setzt da noch mal heftig einen oben drauf. Diese Dame hat einen Orden verdient.... . Durch politische Willkür wurde sie von Brandon getrennt...

                                                    Sie stammt aus dem United Kingdom, und sie muss an der Grenze heftigste Schikanen am lfd. Band ertragen! Der Umgang mit weiteren Einwanderern aus Europa erinnerte mich an die ganz schlimmen Zeiten mit dem damaligen Ostblock! Sie muss sich u.a. für mehrere invasive und erniedrigende "Gesundheitsvorkehrungen" entkleiden und wird auch sonst mit völliger Verachtung und Erniedrigung seitens der 'Ärzte' und dem Behördenpersonal behandelt. Das alles ist aber noch wenig, was sonst noch wie eine Lawine über sie hereinbricht.

                                                    Dagegen kommt eine OP am offenen Gehirn, wo dem Patienten 'Luft' gemacht wird, um den Druck zu reduzieren ohne jegliche moderne Gehirnchirurgie, wo der behandelnde Arzt mit Einfallsreichtum und händischer Versiertheit glänzt, fast schon wie ein Westernmärchen daher.

                                                    Es gibt eine Fülle an starken und hochinteressanten Handlungssträngen. Sheridan verbleibt nie unnötig länger bei einer Sequenz sondern variiert die einzelnen Themen sehr spannend, gekonnt und zielverbunden.- Kombiniert man diesen Rhythmus mit der außergewöhnlichen Produktionsqualität, die in jeder Szene steckt und der erstklassigen Besetzung erweist sich St. 2 deutlich besser als die meisten Filme, die in die Kinos kommen!

                                                    Fazit: Staffel 2 von "1923" ist dramatisch bestes beherztes Westernkino der Neuzeit. Es wurde perfekt inszeniert und umgesetzt. Man hat sämtliche hervorragende Steilvorlagen der Staffel 1 blendend ausgereizt.- Top Empfehlung!

                                                    75 Pkt. bei acht Folgen sprechen eine deutliche Sprache: 9,4 Pkt. Aufgrund der wunderbaren Darstellercrew und bestmöglichen Atmosphäre bekommt Staffel 2 die Bestnote!

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