U-Bahnmensch - Kommentare
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Alle Kommentare von U-Bahnmensch
Guardians of the Galaxy, 2014 - James Gunn
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Kurz vor Ende des Kinojahres 2014 hatte ich nun heute doch noch Gelegenheit "Guardians of the Galaxy" zu sehen und bin angenehmst überrascht. Ich muss dazu sagen, dass ich grundsätzlich kein Marvel Fan bin und auch recht wenig aus der Ecke kenne. Meine Erwartungshaltung war so also nicht besonders hoch, aber dennoch war ich interessiert was wohl hinter dem Film steckt, über den dieses Jahr so viel geredet wurde.
Ich fange mal mit meinem einzigen wirklich gravierenden Minuspunkt an:
die Geschichte hinter dem Film ist absolut nichts neues und ich hatte das Gefühl Filme nach diesem Muster schon etliche Male gesehen zu haben.
Das hört sich erst einmal hart an, ist aber gar nicht so schlimm. Denn "Guardians of the Galaxy" macht auch einiges richtig. So gerät die nicht sonderlich originelle Handlung in Anbetracht vieler lustiger, sympathischer und vor allem auch witzig und herzhaft gestalteter Figuren in den Hintergrund. Der Humor ist sicherlich nicht der anspruchsvollste, aber dennoch zündeten die meisten der Jokes bei mir. In der ein oder anderen Szene musste ich so also wirklich herzhaft lachen. Gepaart mit jeder Menge Action und einem wirklich mal sehr netten Soundtrack ergab das für mich ein zweistündiges, sehr unterhaltsames Weltraumabenteuer.
Einen halben Punkt Abzug noch für Chris Pratt. Die Hauptrolle hätte, so kam es mir jedenfalls vor, auch genauso gut von "Channing Tatum" (klingt immer noch lustig) gespielt werden können. Der Typ hat mich echt gelangweilt und ist den gesamten Film über nie aus sich raus gegangen. Schade.
Der Film hätte zwar auch keinen beeindruckenden Charakterschauspieler gebraucht, der wäre ebenso unpassend gewesen, aber Pratt wirkt einfach lustlos und un inspiriert. So lag der Fokus für mich eher auf den anderen Figuren als auf dem Protagonisten. Die bereiteten mir dafür aber umso mehr Freude. So werden innerhalb der Gruppe ein paar kleine, aber nette Running Gags aufgebaut und ansonsten wusste spätestens der kleine Waschbär zu begeistern. Selbst die wandelnde Tonne Anabolika war, entgegen meiner Erwartung, keine Fehlbesetzung, sondern harmonierte gut mit der fünfer Truppe.
Fazit:
Wer vom schwachen Hauptdarsteller und der recht dünnen Story jedoch absehen kann, der findet hier ein wirklich Spaß machendes Weltraumabenteuer und wird für etwa zwei Stunden top unterhalten! Man sollte eben nur nicht zu viel erwarten. Schauspielerisch erwähnenswerte Leistungen oder Tiefgang wird man hier nicht finden.
Ich freue mich jedenfalls den Film nun doch noch gesehen zu haben und werde mir dann wohl auch die Fortsetzung anschauen.
8,5 Punkte von mir für "Guardians of the Galaxy"!
Wer Serien wie Family Guy oder American Dad genauso liebt wie ich, sollte unbedingt mal einen Blick auf diese neue Serie werfen. Läuft jetzt seit ein paar Wochen auf Comedy Central und ist wirklich zu empfehlen! Zum Schreien herrlicher Humor mit wirklich tollen, schrillen, aber auch liebevoll gestalteten Figuren und total gestörten Handlungen.
Wessen Humor für so etwas nicht zu "verklemmt" ist, wird hier wunderbar unterhalten!
Grand Budapest Hotel, 2014 - Wes Anderson
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Stellt man sich die Filmlandschaft als eine Autobahn vor und die erste Ausfahrt führt in Richtung Mainstream, dann muss man schon mehrfach volltanken um es bis zu Andersons Ausfahrt zu schaffen. Denn dessen Filme liegen soweit ab von allem mir sonst bekannten wie sonst kaum etwas. Im Guten, wohlgemerkt!
Andersons märchenhafte Erzählweise hat mich in "Grand Budapest Hotel" schon beim ersten Schauen völlig fasziniert. Vor ein paar Tagen habe ich ihn nun bereits zum dritten Mal gesehen und der Film hat dennoch kein bisschen von seinem Zauber verloren.
Sämtliche Charaktere und Bilder des Filmes sind in gewohnter Anderson Manier bis ins letzte überzeichnet. Für den ein oder anderen mag das ein Hinderungsgrund für den Film darstellen. Wer es jedoch schafft sich darauf einzulassen wird nach nur wenigen Minuten in diese von Anderson geschaffene "Traumwelt" gezogen und nicht mehr losgelassen. Auf mich wirkt der Film Stellenweise wie in eine Mischung aus melancholischem Drama gepaart mit einer dezenten Komödie und das ganze dann als Märchen verpackt.
Hier Genregrenzen zu finden ist nicht einfach, was für mich allerdings auch klar für den Film und Andersons Stil im Allgemeinen spricht.
Schauspielerisch bekommt man hier auch so einiges geboten. Allen voran Ralph Fiennes der mit Monsieur Gustave einen der wohl schrillsten, aber auch einen der sympatischsten Anderson Charaktere spielt. Sein Spiel ist dabei in meinen Augen absolut genial und er erreicht in der ein oder anderen Szene eine so intensive Leinwandpräsenz wie ich es in aktuellen Filmen lange nicht erlebt habe. Schlichtweg großartig! Auch Tony Revolori der den kleinen Lobbyboy Zero Moustafa verkörpert macht keinen schlechten Eindruck. Seine Rolle ist jedoch bei weitem nicht so überzeichnet wie die des Monsieur Gustave, so dass Revolori nie so sehr in den Vordergrund tritt.
Storrytechnisch könnte man dem Film nun vorwerfen, dass, wenn man das alles außer Acht lässt, unterm Strich nicht mehr viel bleibt. Das wäre meiner Meinung nach allerdings eine sehr negative Sichtweise auf einen Film der eben von seiner Art lebt. So schaffte es diese an sich nicht besonders komplexe Geschichte durch die spektakuläre Art wie sie erzählt wird und vor allem auch durch Fiennes grandioses Schauspiel mich nun schon zum dritten Mal vollends zu begeistern.
Für mich mit "Die Tiefseetaucher" Andersons bisher bester Film und gleichzeitig das Beste was ich aus dem Kinojahr 2014 gesehen habe. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich in diesem Jahr recht wenige Neuerscheinungen sah.
Klare Empfehlung an alle die bisher drum rum gekommen sind! Atmosphärisch sicherlich auch in der Weihnachtszeit nicht fehl am Platz ;)
Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte eines der für mich größten Trios der Filmgeschichte. Wenn Scorsese, Pesci und De Niro zusammen kommen, entstehen grandiose Filme. So auch in diesem ersten gemeinsamen Werk der drei. "Wie ein wilder Stier" zeigt die Geschichte um den Italo-amerikanischen Boxer Jake La Motta, welcher vom jungen Robert De Niro wahrlich genial dargestellt wird. Eine Geschichte von Sieg und Niederlage, von Aufstieg und Fall. Fesselnd von Anfang bis Ende. Wer diesen Klassiker heute noch nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen!
"Ich wünschte, sie hätten zuerst mit mir geredet"
Ach ja. Obama als letzte moralische Instanz dieser Welt. Was würden wir alle denn nur ohne den Friedensnobelpreisträger tun?
Würde mich tatsächlich sehr interessieren, solange es denn preislich im Rahmen bliebe. Momentan muss ich sagen, dass mir ein Einzelticket häufig echt zu teuer geworden ist. Wenn ich im Cinemaxx dann fast 15€ für einen 3D-Film ausgeben muss, überlege ich lieber zwei Mal, ob ich ihn mir nicht lieber später auf DVD anschaue oder über ein Streaming Portal. Außerdem würde man dadurch auch mal für einen auf den ersten Blick vielleicht nicht so interessanten Film ins Kino gehen, für den einem die 10 Mäuse sonst zu viel wären.
Zu Lanz in seiner Funktion als "Wetten, Dass" Moderator kann ich mir kein Urteil erlauben, da ich, nachdem ich seine Talkshow kenne, mir "Wetten, Dass" mit ihm erspart habe. Da kann man mir nun mit Sicherheit zu Recht vorwerfen, dass ich der Sache keine wirkliche Chance gegeben habe, aber ich kann den Lanz einfach nicht ertragen. Zwei oder drei Mal habe ich seine Talkshow versucht und jedes Mal war es das gleiche: Lanz redet mit einem furchtbaren, aufgesetzten Grinsen vor sich hin und sobald einer der teilweise interessantem Gäste mal zu Wort kommen will, werden diese unterbrochen. Das war für mich kaum zu ertragen. Das Grinsen und seine ganze aufdringliche Art ließen bei mir immer den Eindruck aufkommen, dass dort ein unverschämter Versicherungsvertreter mit den Gästen redet.
Gottschalk zählte für mich zwar auch nie zu den talentiertesten Menschen in der Unterhaltungsbranche, aber ich kann auf keinen Fall leugnen, dass er der Sendung für mich immer einen gewissen Charme verpasst hat. Ich habe "Wetten, Dass" mit ihm als Kind als eine nette Familienshow kennen gelernt und bin so tatsächlich ein wenig traurig über das Ende der Show und vor allem wie es dazu kam.
Warum der gute Herr Lanz nun auf einmal so in Schutz genommen wird verstehe ich jedoch nicht. Er ist in meinen Augen einfach ein grauenvoller, aufgesetzter Moderator und war das auch schon lange vor "Wetten, Dass". Wem die Art von Markus Lanz gefällt, dem gönne ich seinen Spaß an dessen Shows, aber es wird doch noch erlaubt sein jemanden schlecht zu finden?
Zu sagen "Wetten, Dass" sei nur wegen ihm untergegangen, wäre jedoch auch eine Übertreibung. Denn die Show war in meinen Augen auch vor ihm schon auf dem absteigenden Ast. Vielleicht hätte man sie mit einem cleveren, etwas der Zeit angepassten Konzept retten können, aber dafür war Lanz eben eindeutig die falsche Wahl. Das hätten die Produzenten jedoch wissen müssen.
Das passt vermutlich nicht so wirklich hier rein, aber ich musste bei der Überschrift zu allererst an Lieutenant Frank Drebins altes Polizeiauto denken, welches man im Vorspann der Nackten Kanone Reihe aus der Ego-Perspektive dabei beobachten kann, wie es gekonnt durch Damenumkleiden, Wohnzimmer oder gar über eine Achterbahn manövriert wird.
"Nazis, Dinos und Jesus!"
Man ergänze das Ganze noch um 2, 3 Kumpels und einen Kasten des regionalen Hopfengetränks und schon entsteht ein klasse Filmabend! Ist vorgemerkt!
Ich könnte nun auch so einige aufzählen, aber wenn ich für einen Tag mit jemandem aus Mittelerde tauschen dürfte, dann wäre das vermutlich der Hexenkönig von Angmar! Ich würde meinen Nazgul dann Tyson nennen, ihn mit großen, saftigen Leckerlies füttern und den lieben langen Tag durch die Lüfte gleiten. Das wäre schön!
Der Film beginnt wirklich stark, schafft es aber insgesamt nicht mich so wirklich zu überzeugen. Am Anfang wird eine enorm beklemmende, aggressive Stimmung aufgebaut und man hofft, dass nun ein brutaler, guter Gefängnisfilm folgt. Doch nachdem der Protagonist in einigen heftigen Szenen zu Beginn noch echt zu kämpfen hat, kam es mir in der zweiten Hälfte des Filmes nur noch vor, als würde er den Weg von ganz unten nach ganz oben mit absoluter Leichtigkeit gehen. So vermisste ich über weite Teile Spannung und für mich hat der Film auch die ein oder andere Länge. Schauspielerisch ist den Hauptfiguren nichts vorzuwerfen, dem Protagonisten hätte allerdings ein wenig mehr Intensivität gut getan. Niels Arestrup hingegen liefert einen wirklich genialen Gangster ab.
Ich bin mir nun nicht sicher, ob ich mir von dem Film einfach mehr oder schlicht und ergreifend etwas anderes erwartet habe. Auf eine hohe Wertung schafft er es jedoch nach dieser ersten Sichtung nicht.
Edit: Der Soundtrack war, das fiel mir gerade noch ein, allerdings wirklich großartig!
Peaky Blinders
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In den letzten Tagen habe ich mir aufgrund einer Empfehlung die erste Staffel von "Peaky Blinders" angesehen. Und ich muss sagen, dass es sich hier um eine wirklich klasse Serie handelt. Anders als beispielsweise in Breaking Bad, wo sich die Geschichte langsam über viele lange Folgen aufbaut, werden wir in Peaky Blinders direkt in der ersten Folge mitten ins Geschehen rund um die Familie der Shelby´s geworfen. Das Ganze ist wirklich spannend erzählt und die einzelnen Charaktere machen aufgrund solider bis teils wirklich guter schauspielerischer Leistungen wirklich Spaß. Das Setting gefällt mir persönlich auch sehr gut und es ist bis hin zu den Kostümen auch wirklich nett umgesetzt. Auch findet die Serie meiner Meinung nach ein gutes Mittelmaß, wenn es um den Tiefgang der einzelnen Charaktere geht. So ging es mir in der ein oder anderen Serie der letzten Jahre zu häufig so, dass für mich einige Längen in sonst guten Serien entstanden sind, nur weil man zu intensiv auf die Entwicklung der Protagonisten eingehen wollte. Das macht Peaky Blinders nach meinem Geschmack wirklich gut und schafft es so auf der einen Seite das ganze einigermaßen kompakt zu halten, ohne dass auf der anderen Seite der Eindruck von flachen Figuren entsteht.
Ich bin nun wirklich gespannt auf die nächsten Staffeln. Bis hierhin ordentliche 9/10 Punkten von mir. Ich bin gespannt auf das Folgende! Für die erste Staffel auf jeden Fall eine klare Empfehlung von mir!
Die MP Vorhersage von 6 Punkten habe ich glatt übernommen. Kein Film der einen umhaut, aber auch kein schlechter. Den "Skandal" um diesen Film kann ich kaum nachvollziehen. Ein paar Sexszenen sind drin, aber die gefallen mir mit unter besser als dieses "Genitalienversteckspiel" aus Hollywood. Kann das im allgemeinen kaum nachvollziehen. In diversen Splatterfilmen werden Menschen lebendig Gliedmaßen von irgendwelchen Sadisten entfernt und keiner stört sich dran, aber wenn es um Sex geht gibt es einen Aufschrei? Da fehlt doch jegliche Verhältnismäßigkeit.
La Haine, 1995 - Mathieu Kassovitz
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„Dies ist die Geschichte von einem Mann, der aus dem 50. Stock von 'nem Hochhaus fällt. Während der Mann fällt, wiederholt er, um sich zu beruhigen, immer wieder: „Bis hierher lief's noch ganz gut“, „bis hierher lief's noch ganz gut“, „bis hierher lief's noch ganz gut““
„La Haine“, zu Deutsch: „Der Hass“ – Als ich das erste Mal diesen Titel im Zusammenhang mit der enormen Community Wertung von 7,9 laß, war ich sofort wahnsinnig gespannt auf diesen Film. Heute hatte ich dann endlich Gelegenheit ihn zu schauen. Ich habe mir jedoch vorher noch nichts weiter zu dem Film durchgelesen und mich so gefragt, wie er diesem mutigen Titel wohl gerecht werden wollte. Denn Hass verallgemeinert als eines der wohl extremsten menschlichen Gefühle in einem Film darzustellen, ohne dass daraus ein völlig überdrehter Gewaltakt wird, stellte ich mir schwierig vor. Aber dem Französischen Regisseur Mathieu Kassovitz gelang es dieses Extrem in eine intelligente Geschichte zu verpacken und dabei die ein oder andere moralische und sozialkritische Frage zu beleuchten.
In La Haine begleiten wir die drei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen Said, Vince und Hubert für einen Tag in ihrem Leben im Französischen Problemviertel. Nachdem einer ihrer Kumpel nach schweren Krawallen festgenommen wurde und in Lebensgefahr schwebt, erleben wir von Zeit zu Zeit, was dieses Ereignis bei den dreien bewirkt und wie der Hass von ihnen Besitz ergreift. Am Anfang wirkte das auf mich alles noch etwas plump und trocken und ich hatte schon die Befürchtung, dass sich der Film eher in Richtung einer dieser „Problemjugend-Filme“ ala „Kids“ bewegen würde. Doch dann stellt sich relativ schnell heraus, dass deutlich mehr dahinter steckt. Denn die drei jungen Freunde durchleben an diesem einen Tag allesamt größere Charakterliche Veränderungen, welche toll heraus gearbeitet wurden. So zeigt uns La Haine eindringlich auf, zu was einen der Hass bewegen kann und aber auch, wie dieser entsteht und vor allem weitergegeben wird. Dadurch und auch durch wirklich tolle Schauspielerische Einzelleistungen erschafft der Film, auch in Kombination mit dem Schwarz-Weiß Filter, eine beklemmende, düstere Atmosphäre, die dem Titel absolut gerecht wird. Das Ende hat es dann nochmals wirklich in sich und schaffte es, dass ich noch wenigstens 10 Minuten nach dem Film tief in meinen Gedanken versunken auf meinem Sofa saß.
Abgeschlossen wird der Film mit dem nahezu gleichen, eindrucksvollen Zitat mit dem er begann:
„Dies ist die Geschichte einer Gesellschaft die fällt. Während sie fällt sagt sie, um sich zu beruhigen, immer wieder: Bis hierher lief’s noch ganz gut. Bis hierher lief’s noch ganz gut. Bis hierher lief’s noch ganz gut. Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung.“
Für mich ein absolutes Meisterwerk, welches es schaffte, dass ich nun schon wenigstens eine Stunde über den menschlichen Hass und diverse damit in Verbindung stehende Fragen nachdenke. Grandios!
PS: Wohnt der zweifach erscheinenden Kuh irgendeine Symbolik inne die ich völlig übersehen habe, oder soll sie einfach nur für eine leicht surreale Szene sorgen?
Mal wieder ein Film welcher mich angenehm überrascht hat! Eine unterhaltsame Geschichte, nicht zu dramatisch inszeniert und mit dem ein oder anderen clever eingearbeiteten Witz. Oscar Isaac beweißt in der Hauptrolle, dass er sowohl singen als auch schauspielern kann. Man muss auch kein Fan von Folk Musik sein, um diesen Film zu mögen!
Auf jeden Fall zu empfehlen.
Ich verstehe gar nicht, warum dieses herrliche Stück Trash-Geschichte hier so viele negative Bewertungen einstreicht. Mit welchem Anspruch habt ihr denn den Streifen gesehen?
Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa , 1993 - Lasse Hallström
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Ergreifend traurig und wunderschön zugleich. Eine Familie deren Schicksal schwerer kaum sein könnte und die uns trotzdem, oder gerade deswegen, verdammt viel über Zusammenhalt und Nächstenliebe zu vermitteln weiß.
Johnny Depp spielt hier für mich eine der größten Rollen seines Lebens. Sein Schauspiel ist den gesamten Film über so erschreckend echt, dass man permanent mit ihm fühlt. Die restlichen Charaktere der Grape Familie und auch Juliette Lewis wirken ebenfalls in nahezu jeder Szene absolut authentisch. Und dann ist da noch ein junger DiCaprio der hier erneut unter Beweis gestellt hat, dass er es auch früher schon verdammt drauf hatte. Wie er den geistig zurückgebliebenen, kleinen Bruder verkörpert ist einfach beeindruckend und in der ein oder anderen Szene gefühlsmäßig kaum auszuhalten.
Im Nachhinein weiß man nun gar nicht, ob man diese Familie für ihre Leidensgeschichte bemitleiden sollte, oder sie für ihren wundervollen familiären Zusammenhalt beneiden sollte, denn der ist in der Form absolut nicht selbstverständlich.
Der Film bekommt von mir die höchste Wertung, da er es schafft die schönsten und die traurigsten Seiten des Lebens in einer wundervoll ergreifenden Geschichte zu vereinen. Das Ganze umgesetzt von einem wahnsinnig guten Cast! Schön!
Gilbert: "Ich weiss nicht was ich sagen soll."
Arnie: "Danke..., sag Danke Gilbert."
Wow! Das waren aufregende 2 1/2 Stunden!
Eine bis ins letzte spannende Geschichte, extrem gut umgesetzt irgendwo zwischen Krimi und Drama. Der Film schafft es eine enorm spannende, beklemmende Stimmung aufzubauen, so dass ich nach zwei Stunden dann echt begann das Ende herbei zu sehnen. Sowohl Sean Penn als auch Tim Robbins und Kevin Bacon spielen absolut geniale Rollen. Da stimmt wirklich alles. Besonders Penn und Robbins begeistern bis ins letzte. Und als ob mir das noch nicht reichen würde, tümmelt sich irgendwo am Rande dann auch noch ein Laurence Fishburne rum. Hier jedoch mehr in einer Nebenrolle. Das Ende hat mich dann echt nochmal aus den Socken gehauen! Was für ein toller Film!
12 Monkeys, 1995 - Terry Gilliam
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"I see trees so green, red roses too
I see them bloom for me and you.
And I think to myself what a wonderful world...."
...Begleitet von diesen herrlichen Klängen ließ mich Gilliam, nachdem ich letzte Woche "Brazil" schaute, nun auch nach "12 Monkeys" verwirrt und dennoch gut unterhalten und nachdenklich auf meinem Sofa zurück.
Eine Geschichte die wirklich genial verschachtelt ist und bei der ich mir lange Zeit kaum vorstellen konnte, wie sie wohl zum Ende hin aufgelöst werden würde. So war ich zum Ende hin nochmals besonders positiv überrascht.
Schauspielerisch hat der Film einiges zu bieten. Bruce Willis spielt eine klasse Rolle. Neben seinen Darstellungen aus "Sin City" und The "Sixth Sense" wohl meine neue Lieblingsrolle von ihm. Auch Brad Pitt liefert hier ordentlich was ab, so dass es fast ein wenig schade ist, dass die Spielzeit in der Nervenheilanstalt nur so kurz war, denn dort fand ich ihn einfach genial! Madeleine Stowe, die ich bis heute zugegebenermaßen gar nicht kannte, muss sich jedoch keinesfalls hinter den beiden verstecken.
Mit "12 Monkey" und "Brazil" hat Gilliam nun lange nach "Fear and Loathing in Las Vegas" zwei weitere Titel zur Liste meiner Lieblingsfilme beigetragen. Und weil ich ihn schon durch die Monty Python mochte, werde ich jetzt erst recht zum Fan vom ihm.
Gangs of New York, 2002 - Martin Scorsese
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Auf der langen Liste von Scorseses Filmen habe ich noch den ein oder anderen Leckerbissen vor mir und so sah ich heute zum ersten Mal 'Gangs of New York'.
Auf der einen Seite ein wirklich guter Film, auf der anderen Seite bin ich als DiCaprio Fan auch ein klein wenig enttäuscht. Denn leider schafft er es in dieser Rolle, auch wenn er sie solide spielt, nicht so wirklich sich zu entfalten und sein Potenzial auszuschöpfen. Daniel Day-Lewis hingegen brilliert gerade zu und konnte mich in seiner Rolle als 'Bill the Butcher' vollends überzeugen! Schade, dass er für diese Rolle den Oscar nicht bekam, denn der wäre wirklich verdient gewesen!
Und auch wenn ich mich damit bei dem ein oder anderen wohl unbeliebt mache: Ja, auch die Diaz hat mir in dem Streifen gefallen.
Der Film selber erzählt eine interessante Geschichte und schafft es auch bei der enormen Länge von beinahe drei Stunden nicht langweilig zu werden.
Eine wirklich hohe Wertung bekommt er dann allerdings nicht von mir, da er mit anderen Scorcese Filmen wie 'Goodfellas', 'Casino' oder ähnlichen einfach nicht mithalten kann, auch wenn er sich keineswegs verstecken braucht.
Möglicherweise hätte er noch deutlich besser sein können, wenn DiCaprio so stark wie in vielen anderen Filmen gewesen wäre.
Zwar nicht auf der Liste, aber wenn ich wählen könnte, würde ich wohl mit Raoul Duke und seinem Anwalt Dr. Gonzo ins Al fliegen. Das wäre mit Sicherheit ein irrer Trip!
Pädagogisch wertvoller, kunstvoller Kurzfilm über die visionäre Mission des großen Captain B. Dick und seiner Einheit. Ganz großes Kino!
2001: A Space Odyssey, 1968 - Stanley Kubrick
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Da ich morgen frei habe, hatte ich heute endlich mal Zeit und Lust mein kleines Kubrick Projekt fortzuführen. Von den vieren die mir von Stanley Kubrick noch verblieben ist es dann schließlich "2001: A Space Odyssey" geworden, auf den ich mich, aufgrund von so vielem was ich schon gehört und gelesen hatte, schon besonders gefreut habe.
Ich muss sagen, dass der Film eine ganze Weile brauchte um mich so richtig zu bekommen. Endgültig gefesselt war ich dann erst in der relativ späten Szene als wir zum ersten Mal erahnen können, dass der HAL 9000 'seine eigenen Pläne hat'
Ich kann nachträglich kaum glauben, dass das eben gesehene annähernd 50 Jahre alt sein soll, wenn man sieht was der Film visuell zu bieten hat, Wahnsinn!
Diese imposante Bildgewalt ist nach gewohnter Kubrick Manier auch wieder wunderschön, dramatisch und passend musikalisch untermalt. Mal im Ernst, wenn ich mir Kubricks gesammelte Werke noch ein paar mal anschaue fange ich bald noch an mir eine Sammlung klassischer Musik zuzulegen!
Die Endszene war tatsächlich einer der Film-Momente an die ich wohl noch lange denken werde. So saß ich noch wenigstens 10 Minuten nach dem diese surrealen Aufnahmen in dem "Barock-Zimmer" vorbei waren wie versteinert auf meinem Sofa, mit weit aufgerissenen Augen und voller Begeisterung!
Das Ende, beziehungsweise der gesamte Film, lassen wirklich sehr viel Spielraum für Interpretation und ich werde mir 2001 auch sicherlich noch mindestens ein Mal anschauen müssen um all die Gedanken, welche jetzt in meinem Kopf umherschwirren, ordnen zu können.
Der Film teilt sich nun mit "A Clockwork Orange" einen klaren ersten Platz in meinem kleinen, persönlichen Kubrick-Ranking und landet nach der ersten Sichtung direkt bei meinen Lieblingsfilmen. Einfach Toll! Weit gefehlt, die Movipilot Vorhersage von 6,5!
Wow! Ich hätte diesem Film irgendwie nicht zugetraut so gut zu sein. Da er jetzt im Fernsehen lief und ich nichts besseres zutun hatte, habe ich ihm mal eine Chance gegeben.
Wahnsinnig gefühlvoller, bildgewaltiger Film der eine spektakuläre Geschichte erzählt. Auch den ein oder anderen Gänsehautmoment kann ich nicht leugnen.
Die Jungs von Pro7 haben es allerdings vollbracht mir das Ende mal wieder gehörig zu versauen, indem sie einfach den gesamten Abspann weggeschnitten haben und Two and a half Men nahtlos anknüpfte. Ich hasse sowas!
Unglaublich wie nahe sich finstere Dystopie und urkomische Komödie im Monty Python Stil hier kommen.
Die letzten 130 Minuten verbrachte ich in der etwas anderen Welt von Brazil und bin noch wahrlich durcheinander. Was war das denn?
Ich bin begeistert!