Vertigo60 - Kommentare

Alle Kommentare von Vertigo60

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    Vertigo60 02.03.2022, 23:16 Geändert 02.03.2022, 23:17

    Die Geschichte beginnt 1884, der Film spielt in und um London.
    Enola Holmes ( Millie Bobby Brown ) ist die jüngere Schwester des berühmten Detektivs Sherlock Holmes ( Henry Cavill ) und von Mycroft, Enolas Vormund ( Sam Claflin ).
    Enola wird von ihrer Mutter Eudoria ( Helena Bonham-Carter ), einer großen Freundin von Wortspielen, in einem abgelegenen Landhaus erzogen. Unter anderem lernt sie auch Wissenschaft, Literatur, die Kunst der Selbstverteidigung und Schach. Aber an ihrem 16. Geburtstag ist die Mutter spurlos und ohne Erklärung verschwunden...

    Das Durchbrechen der vierten Wand hat man als filmisches Stilmittel schon öfters gesehen. Hier kommt es erneut zum Einsatz. Heißt soviel wie:
    Die Titelfigur textet uns unentwegt zu über das, was sie denkt oder vorhat.
    Das hat einen gewissen Reiz, aber nervt irgendwann.
    Doch das ist Geschmackssache.
    Der Film ist schön ausgestattet, Filme über das England von Queen Victoria gefallen mir generell. Allein die Kostüme sind jedes Mal ein Fest fürs Auge.
    Ich habe mich über ein Wiedersehen mit "Superman" gefreut. Cavill zeigt wieder einmal, dass er vielseitig ist. Sam Claflin aus "Ein ganzes halbes Jahr" hätte ich beinahe nicht wiedererkannt. Als würdevoller Bruder von Sherlock und Vormund von Enola wirkt er so viel älter...

    Unterhaltsamer Streifen mit Witz, einem tollen Setting und viel Action, anzuschauen auf Netflix.

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    • 10
      Vertigo60 02.03.2022, 14:07 Geändert 02.03.2022, 15:53

      VERTIGO KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME SEINER BUDDYS
      (Diese schöne Aktion wurde vom „Der Dude von Nebenan“ ins Leben gerufen.)

      Heute: Ein Kommentar zu einem von Headshots Lieblingsfilmen aus dem Jahr 2009 von Adam Elliot:
      Mary & Max - oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?

      Headshot macht es mir leicht mit seiner Liste der Favoriten, denn er ist filmtechnisch etwa so breit aufgestellt wie ich. Und zwischen all den Klassikern, Action- und Horrorflimen sprang mich ein Film an, der auch zu meinen Favoriten zählt, denn er hatte mich von der ersten Minute an begeistert.

      "Mary and Max" erzählt die Geschichte zweier Außenseiter, die eine Brieffreundschaft beginnen. Dabei sollte man wissen, dass die Australierin Mary erst 8 Jahre alt ist und Max, nun ja, nicht. Er ist ein erwachsener neurotischer Mann in Amerika.
      Vor allem Max hat Schwierigkeiten damit, seine Mitmenschen zu verstehen. Für ihn ist der Umgang mit ihnen purer Stress.
      Über ihre Probleme finden die beiden zueinander. Sie hat tausend Fragen, er antwortet. Und umgekehrt.
      Das ist das Wesen einer Brieffreundschaft: der regelmäßige Austausch.
      Dabei werden wichtige Fragen diskutiert wie z.B. die:
      Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?

      Es ist ein schräger und absolut liebenswerter Knetanimationsfilm über zwei von ihrer Umwelt als Sonderlinge abgestempelte Menschen ( Max hat zudem Asperger ).
      Die Situationen sind sowohl saukomisch wie auch todtraurig. Das Leben wird von seiner heiteren sonnigen Seite gezeigt, aber auch von seiner hässlichen.
      Ich habe mich sowohl in der Figur der Mary wie auch jener des Max wiedererkannt, denn auch ich habe so meine Macken und finde mich in dieser Welt nicht so gut zurecht, wie ich es gerne hätte. Zu laut, zu schnelllebig, oft auch herzlos.
      Aber wenn man sich die Mühe macht, kann man in ihr auch etwas Schönes für sich finden.
      Zum Beispiel Freundschaften wie auf dieser Plattform, wo man sich super austauschen kann...

      Der Film ist derzeit u.a. auf AmazonPrime zu streamen.

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      • 8
        Vertigo60 02.03.2022, 00:59 Geändert 02.03.2022, 01:04

        Der Revolverheld Martin Brady (Robert Mitchum) ist vor vielen Jahren aus den Vereinigten Staaten nach Mexiko geflohen, da er den Mörder seines Vaters umgebracht hatte. Er nimmt einen Job als Waffenschmuggler bei den mächtigen Castro-Brüder Cipriano (Victor Manuel Mendzoa) und Marcos an. Bei einem Unfall bricht sich Bradly das Bein und muss einige Zeit länger in Mexiko verweilen. Während eines Gelegenheitsjobs lernt er Helen Colten (Julie London) kennen und verliebt sich in sie. Helen, die Ehefrau des örtlichen Majors Stark Colton (Gary Merrill), flirtet offen mit Brady.
        Nun überschlagen sich die Ereignisse, denn auch der Ranger Captain Rucker (Albert Dekker) ist Bradly auf der Spur...

        Mitchum ist klasse. Er schien ja nie viel zu machen, deshalb studierte ich während dieses Films seine Mimik. Ich mag seine minimalistische Art und wage mal den kühnen Vergleich mit der Garbo, in deren Gesicht man auch viel lesen konnte. So konnte sie im Bruchteil einer Sekunde von Liebe zu Hass wechseln, ohne sich anzustrengen. Und der Zuschauer kapiert es, ohne dass die Drehbuchautoren viel Gehirnschmalz für Dialoge aufwenden mussten.

        Bob hat tolle MitspielerInnen an seiner Seite, darunter:
        Julie London ( Der Mann aus dem Westen ), Gary Merrill ( Alles über Eva ), Albert Dekker ( Jenseits von Eden ), Anthony Caruso ( Asphalt-Dschungel ).

        Die einzigen Mexikaner in tragenden Rollen sind die Darsteller der Gebrüder Castro.
        Victor Manuel Mendoza ist hierbei General Marcos Castro, Pedro Armendariz ( Liebesgrüße aus Moskau ) spielt den Gouverneur Cipriano Castro.

        Wie so viele aus dem Cast zu "Der Eroberer" hatte auch Armendariz Krebs.
        Nach den Dreharbeiten zum Bondfilm erschoss er sich.

        Fazit:
        Der Western ist eine aufregende Angelegenheit für mich gewesen.
        Als Nr. 18 findet dieses Werk Aufnahme in meine Sammlung mit Filmen von Bob Mitchum.

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        • 8

          Tony Curtis ist die Attraktion des 1953 entstandenen Films über den großen Houdini, dem erfolglosen Zirkuskünstler, der zum faszinierendsten Zauber- und Entfesselungskünstler der Welt aufstieg.

          Ich muss gestehen, ich habe nicht selten zwischendurch den Film angehalten, weil ich nicht glauben konnte, wie schön der Junge mal war. Es gibt Gesichter, die liebt die Kamera.
          Fotogene Menschen gibt es haufenweise, aber Ausstrahlung besitzen längst nicht so viele.
          Du siehst die Augen und liest darin... nichts.
          Du guckst Dir den Rest an und denkst:
          Ja, da hat die Natur diesem Menschen viel mitgegeben, aber leider kann der so gar nichts daraus machen, bei mir funzt es nicht.

          Aber ich spreche ja von Tony Curtis, und der brachte alles mit, was einen Star ausmacht.
          Neben seinem blendenden Aussehen und seinem Charme war er ein hart arbeitender aufstrebender Schauspieler. Und irgendwann war er dann endlich an der Spitze.

          Mit Janet Leigh, seiner Frau seit 1951, bildet Curtis ein neues Traumpaar.
          In "Houdini" sind sie Eheleute, die auch zusammen auftreten. Curtis verzaubert alle.
          Und Janet, die später mit "Psycho" einen durchschlagenden Erfolg haben sollte, ist eine Wucht. So schön, so talentiert, auch von ihr möchte ich ständig ein Standbild.
          Sie wirkt zunächst wie ein Püppchen, ist aber willensstark. Eine gefährliche Mischung.
          Es gibt diese verheirateten Schauspieler, die können vor der Kamera nicht als Paar überzeugen, Curtis und Leigh schon.

          Fazit: Für mich ein unterhaltsames Stück Kintopp mit sympathischen Stars.

          Gesehen auf Amazon.

          10
          • 8 .5
            über Barbra

            Diese Frau ist bereits zu Lebzeiten eine Legende.

            Viel kann sie daher nicht falsch gemacht haben, oder?

            In diesem Konzertfilm aus dem Jahre 2017, den Netflix aktuell im Angebot hat, sieht man sehr schön, wie sie ihr Publikum in der Hand hat.
            Gezeigt wird der Höhepunkt einer 13-tägigen Tour. Schauplatz: Miami.
            La Streisand fasziniert noch immer.
            Die Dame ist sehr politisch interessiert und engagiert, sie hat etwas zu sagen.
            Und wer will schon "The Voice" die Stimme verbieten?

            Wenn eine Stimme so sein kann, was will ich dann mit meiner?

            Das Schöne bei ihr ist:
            Die alten Nummern werden einfach nicht langweilig, und Barbra singt live.
            Das ist pure Nostalgie. Sie variiert die Songs immer wieder neu, da wird dann schon mal ein Ton länger gehalten, als man es daheim von einer ihrer Platten kennt.

            Sie lässt auch das Funny Girl raushängen. Und tatsächlich ist es sehr funny und charmant, wie sie durchs Programm führt.

            Mein persönliches Highlight ist bei diesem Konzertfilm ein Duett mit Jamie Foxx, dem Oscar-Gewinner für seine Darstellung des Ray Charles.
            Barbra und er singen aus "The Sound of Music" einen meiner absoluten Favoriten:
            "Climb Ev'ry Mountain". Das ist soo schön, einfach zum Dahinschmelzen.

            Einfach mal reinschauen, die knapp zwei Stunden gehen schnell rum.
            Der Trailer gibt schon mal einen Einblick.
            Ansonsten: Lasst Euch überraschen.

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              Vertigo60 28.02.2022, 09:39 Geändert 28.02.2022, 09:58

              Ich weiß, die Franzosen können es eigentlich besser.

              Ganz lange haben mich französische Filme unendlich gelangweilt.
              Das lag nicht selten an einer nüchternen und sachlichen Inszenierung.
              Dann wurde eigentlich nie viel geredet, und die musikalische Untermalung riss mich auch kaum vom Hocker. Gerade wenn es um Gefühle ging, vermisste ich nicht selten emotionale Höhepunkte.
              Dann kam aber "Ziemlich beste Freunde", der eine breite Masse ansprach und ein unglaublicher Publikumserfolg wurde.

              Tja, "Wohin mit Jacques?" ist wieder einer dieser drögen Filme, wo es für mich an der Inszenierung hapert, die Musik eher nervt als dass sie mich mitreißen würde und mindestens die Hälfte der Darstellerinnen so wirkt, als hätten sie noch etwas Spannenderes vor, als diesen Film zu machen.
              Dabei ist der Aufhänger "Schizophrenie" nicht uninteressant.

              Etwa ab der zweiten Hälfte habe ich nur noch darüber nachgedacht, wie ein deutsches Remake wohl aussehen könnte ( normalerweise machen die Anderen ja eher Remakes von unseren Filmen ). Und ein Name stand plötzlich vor meinen Augen:
              Charly Hübner. Der kann ja nicht nur Polizeiruf, sondern auch Filme wie "Anderst schön".
              Und dann gibt es für mich eine gewisse physische Ähnlichkeit mit seinem französischen Kollegen Vincent Deniard.
              Solltet Ihr den Film in der Arte Mediathek gucken, werdet Ihr mich verstehen.
              Denn neben dem Darsteller seines Bruders Fabien ( Pascal Rénéric ) ist es vor allem der Hauptdarsteller Vincent Deniard ( Ein Volk und sein König ), der mich daran hinderte, vorzeitig abzuschalten.
              Sein Gefühlsausbruch gegen Ende, wenn er einer seiner Schwestern mitteilt, wie sich die Schizophrenie für ihn anfühlt, hat mich zum Weinen gebracht.

              Was nehme ich aus diesem Film mit?
              Immer vorausgesetzt, dass hier nix geschönt oder verharmlost wurde, ist Schizophrenie für alle Beteiligten eine unglaubliche Belastung. Jacques ist unberechenbar. Bald schon steht die Frage im Raum, ob er nach dem Tod seines Vaters zu entmündigen ist.
              Einiges kriegt er ja ganz gut hin, dennoch sieht man eine fortschreitende Verwahrlosung ( das muss nicht bei allen Menschen so sein ).

              Wer sich für dieses Thema interessiert, möge bitte die Arte Mediathek besuchen.

              Vielleicht findet der Film ja seine Fans...

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              • 7 .5
                Vertigo60 28.02.2022, 07:39 Geändert 28.02.2022, 07:41

                Robert Mitchum war ein Star des alten Hollywood.

                Das Porträt, welches gestern im Anschluss an seinen Film "Heiße Grenze" lief, zeigt u.a. mit Hilfe seines Sohnes Christopher einen sehr sympathischen Mimen mit Ecken und Kanten.
                Einen Mann, der die Spielregeln der Traumfabrik nicht befolgen wollte und lieber sein eigenes Ding machte. Mitchum war ein sehr authentischer Mann, der seine Überzeugungen vertrat und sich nicht verbiegen ließ.

                Für meinen Geschmack hätten es gerne noch einige Filmausschnitte mehr sein dürfen, z.B. "Vor Hausfreunden wird gewarnt" mit Deborah Kerr und Cary Grant oder die Serie "Feuersturm" mit seiner Partnerin aus "Ein Köder für die Bestie", Polly Bergen.

                Der Fokus dieser Doku lag aber mehr auf der Zeit, bevor er die Lust am Filmen verlor.
                Was auf jeden Fall gezeigt wird, ist ein Typ, der sogar noch besser aussah, als ich es in Erinnerung hatte. Dieses Gesicht, einfach wunderbar.
                Er konnte auch anständig singen und hatte überhaupt eine tolle Stimme, wie man in Interviews hören kann. Mitchum konnte tolle Anekdoten erzählen, hatte viel Humor.

                Ich habe jetzt wieder richtig Lust auf einen Film mit RM, die Wiederholung von "Heiße Grenze" ist bereits vorgemerkt.

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                  Vertigo60 27.02.2022, 15:13 Geändert 27.02.2022, 15:16

                  Es gibt diese Filme, in die man sich sofort verliebt. Und diese Liebe bleibt bestehen, in diesem Fall dauert sie bereits mehrere Jahrzehnte.
                  Hier fließt nicht literweise Blut, auch andere Dinge können Albträume bescheren...

                  Als ich die "Ghost Story" zum ersten Mal im TV sah, hieß das Movie noch "Rache aus dem Reich der Toten", was auch viel besser passt als der neuere deutsche Titel.
                  Die große Überraschung waren die vielen Altstars darin, so viele hatte ich seit den Airport- Filmen nicht mehr auf einen Haufen gesehen.
                  Kurz vor einem Herzinfarkt stehen hier:
                  Melvyn Douglas aus "Ninotschka", John Houseman aus "Die schwarze Liste", Fred Astaire aus "Top Hat" und Douglas Fairbanks Jr. aus "Die Frau im Hermelin". Dazu gesellt sich Patricia Neal aus "The Fountainhead" ( Ein Mann wie Sprengstoff ).

                  In Doppelrollen sehen wir Craig Wesson ( Achterbahn ) und Alice Krige
                  ( "Chariots of Fire", "König David" ).

                  Vier alte Männer bilden die "Showder Society", erzählen sich gegenseitig Gruselgeschichten, dabei haben sie das Grauen selbst erfahren. Eine junge Frau starb vor Urzeiten, sie alle hatten sich um sie bemüht, geflirtet und auch mehr. Junge Hengste, die auch mal übermütig werden. Doch Übermut tut selten gut. Und plötzlich droht ihnen Rache aus dem Reich der Toten...

                  Zum übrigen Personal dieses Films gehören Kameramann Jack Cardiff
                  ( Die schwarze Narzisse ), eine Legende. Die meisten seiner Filme wurden zu Klassikern, nicht zuletzt wegen ihm.
                  Komponist Philippe Sarde hat ebenfalls ein beachtliches Werk vorzuweisen.
                  Darunter befinden sich solche Klassiker wie "Die Dinge des Lebens", "Das Mädchen und der Kommissar", "Die Katze" und "Der Mieter".

                  "Ghost Story" ist nicht einfach ein altmodischer Horrorfilm, hier geht es um Schuld und Sühne. Viel Spaß beim Gruseln !

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                    Vertigo60 27.02.2022, 06:34 Geändert 27.02.2022, 07:58

                    Elizabeth Taylor ( 27.02.1932 - 23.03.2011 )

                    Müsste ich einen Lieblingsfilm von ihr nennen, wäre es wohl tatsächlich das Südstaatendrama "Die Katze auf dem heißen Blechdach" nach einem Roman von Tennessee Williams. Als Maggie, die Katze, kämpft sie um ihre Ehe, ihre Stellung in der Familie, um ihre Selbstbeherrschung. Sie ist absolut eine Sympathieträgerin in diesem Meisterwerk. Das fällt umso leichter, als der Bruder ihres Mannes und dessen Frau recht negativ gezeichnete Charaktere sind.
                    Und war sie nicht schön? Hier war sie für mich die perfekte Schönheit, auch heute noch.
                    Aber sie war auch lustig. Alleine schon, wenn sie ihrem Mann erklärt, weshalb sie die Kinder ihrer Schwägerin "halslose Ungeheuer" nennt.

                    Liz Taylor fing bereits früh mit dem Filmen an. Ihr berühmtester Film aus der Zeit als Kinderstar dürfte wohl "Lassie" sein.
                    Liz wurde vor der Kamera erwachsen, buchstäblich. Sogar ihren ersten Kuss, den ein Mädel sonst eher privat erhält, hatte sie vor der Kamera. Vom Kind zum Teenager, dann zur Frau, der Zuschauer war immer dabei.
                    Große Erfolge konnte sie feiern. Darunter waren solche Filme wie "Vater der Braut" an der Seite von Spencer Tracy ( es folgte eine Fortsetzung ), "Giganten" an der Seite von Rock Hudson. "Ein Platz an der Sonne" und " Das Land des Regenbaums" drehte sie mit Montgomery Clift. Beide Hauptdarsteller waren, wie inzwischen bekannt sein dürfte, homosexuell. Es scherte sie nicht, sie war mit beiden sehr befreundet.
                    Nach dem Tod von Rock Hudson machte sie sich stark im Kampf gegen AIDS.

                    Zweimal bekam sie die höchste Auszeichnung Hollywoods, den Academy Award, auch Oscar genannt. Fünfmal war sie nominiert. Allerdings meinte sie anlässlich des Gewinns für "Telefon Butterfield 8" ( mit Eddie Fisher und Laurence Harvey ), sie hätte den Oscar für den falschen Film bekommen.

                    Ebenfalls zweimal war sie mit Richard Burton verheiratet. Sie küssten und sie schlugen sich, kann man sagen. Ihre Ehe hatte Höhen und Tiefen. Sie drehten mehrere Filme zusammen, darunter "Cleopatra" und "Wer hat Angst vor Virginia Wolff?", für den sie ihren zweiten Oscar erhielt, während der gute Richard wieder einmal leer ausging.

                    Heute wäre die einst schönste Frau der Welt mit den veilchenblauen Augen 90 Jahre alt geworden.

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                      Vertigo60 26.02.2022, 19:43 Geändert 27.02.2022, 07:06

                      „Respect“ ist die außergewöhnliche, wahre Geschichte der Musiklegende Aretha Franklin, die im Verlauf ihrer Karriere, die als Kind im Kirchenchor ihres Vaters begann und sie schließlich zum internationalen Superstar machte, ihre eigene Stimme fand.

                      So steht es bei Amazon zu lesen.
                      Und ja, die Geschichte ist es wert, erzählt zu werden...

                      Während Hauptdarstellerin Jennifer Hudson ihre Pfunde verlor, die sie noch bei "Dreamgirls" hatte, legte sie an schauspielerischem Gewicht zu.
                      Hier finde ich sie besser, weil ihr Talent noch mehr zur Geltung kommt und z.B. nicht durch schlechte Kostüme abgelenkt wird, die sie in "Dreamgirls" tragen musste und sehr unvorteilhaft waren.
                      Deshalb wirken vor allem jene Szenen bei mir, wenn sie z.B. mit den Studiomusikern einen Song regelrecht erarbeitet. Man lernt Aretha als einen Menschen kennen, der an sich arbeitet. Jennifer Hudson hat eigens für den Film Klavierspielen gelernt.
                      Und sie hatte den Segen von Aretha Franklin.

                      "You make me feel like a natural woman."

                      Jennifer Hudson ist das Herz und das Highlight dieses Films. Ich kann mir niemanden sonst als Aretha vorstellen.
                      Alleine schon, wie sie ihren wohl bekanntesten Song performt, der ja auch der Filmtitel ist:
                      Diese Stimme ist ein Gottesgeschenk !
                      Schade, dass ihr eine erneute Oscar-Nominierung verwehrt blieb.

                      Der Film hat mich sehr an "Ray" erinnert, wo Jamie Foxx die Legende Ray Charles verkörperte und dafür einen Oscar gewann. Tragische Parallele:
                      Sowohl Ray Charles wie auch Aretha Franklin starben, bevor sie den fertigen Film über ihr Leben begutachten konnten.

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                      • über Forum

                        Frage an die Community:
                        Ist Euch das auch schon passiert, dass Ihr einen Film in unserer Datenbank gesucht habt, der neueren Datums ist? Und er war nicht da?

                        So ging es mir vorhin mit "Wohin mit Jacques?", einem französischen Film über einen an Schizophrenie Erkrankten aus dem Jahr 2021 !
                        Kam gestern auf Arte. Ich hatte ihn verpasst, wollte mir den Film daher vormerken, da er sicher wiederholt wird.
                        Wie es aussieht, werde ich ihn wohl selbst im Mitmachmodul einreichen müssen.
                        Es gab Zeiten, da konnte ich davon ausgehen, dass neuere Produktionen von Moviepilot selbst erfasst werden. Wie es aussieht, muss man sich als User inzwischen um fast alles selbst kümmern.
                        Wenigstens gibt es am Support und besagtem Mitmachmodul nichts zu meckern, auch wenn ich es schön fände, endlich mal für eine Ablehnung eine Begründung zu erhalten.

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                        • 6
                          Vertigo60 25.02.2022, 23:06 Geändert 25.02.2022, 23:09

                          Warum nur, warum?
                          Musste dieser Film jetzt sein?
                          Wir sehen eine einzige große Rückblende, mehr ist dieser Film kaum.

                          Die Mutter der Trapp-Kinder stirbt, zurückt bleibt ein gebrochener Mann mit Kindern, die Fürsorge und Erziehung benötigen.
                          So weit, so schön. Eine Frau muss her, es kann ja nicht immer alles an der ältesten Tochter Agathe hängenbleiben.
                          Auftritt Maria. Die war Novizin im Kloster, kann singen und hat pägagogisch was drauf.
                          Klingt langweilig? Ist es leider auch.
                          Kein Vergleich zu "Sound of Music", wo Christopher Plummer und Julie Andrews begeisterten. Auch nicht zu "Die Trapp-Familie" mit Hans Holt und Ruth Leuwerik.
                          Die Catterfield bleibt über die gesamte Laufzeit hindurch farblos und kann ihren Vorgängerinnen als Maria nicht annähernd das Wasser reichen.
                          Besser macht es Matthew Macfadyen, hier ausnahmsweise mal mit Schnurrbart, was ich sehr attraktiv bei ihm finde. Er hat etwas Würdevolles und sieht auf seine Weise fast ebenso gut aus wie Plummer oder Holt. Ein richtiger Baron.
                          Leider wird die zweite Eheschließlung ziemlich schnell abgehandelt. Ich habe das irgendwie etwas ausführlicher mit dem Beschnuppern von Maria und Georg in Erinnerung.
                          Der Fokus dieses Films liegt eindeutig bei der Machtergreifung der Nazis und den Auswirkungen auf alle.
                          Am Ende, das ist bekannt und deshalb kein Spoiler, muss die Familie nach Amerika flüchten und alles zurücklassen.

                          Fazit:
                          Setting nice, Music nice, Macfadyen nice. Ansonsten so lala...

                          Gesehen bei Amazon.

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                            Vertigo60 25.02.2022, 03:18 Geändert 25.02.2022, 03:22

                            Der Film ist ganz großes Kino, keine Frage.
                            Manch einem Filmfan ist das allerdings zu sehr Hollywood.
                            Aber wenn ich ins Kino gehe, wie ich es damals wegen dieses Films getan habe, will ich unterhalten werden. Bei einem Biopic werden nie alle Fakten genannt, da würde so ein Streifen sechs Stunden oder so dauern. Und dann drückt die ein oder andere Szene schon mal auf die Tränendrüse, na und?
                            Mir hat es geholfen, den Film und sein Thema im Gedächtnis zu behalten.
                            Dazu gehören auch großartige DarstellerInnen.
                            Einer, der einen Film zur Not ganz allein tragen kann, ist ohne Zweifel Russell Crowe.
                            Die beiden Vorgänger, "The Insider" und "Gladiator", brachten ihm Oscar-Nominierungen und den Respekt von Kritikern und Zuschauern. Als Maximus holte er sich die Trophäe dann auch ab. Wie hätten diese Filme wohl ohne ihn ausgesehen?
                            Er ist ein Kerl, der weinen kann, und ist dann immer noch ein Mann.
                            Als Mathematiker John Nash weint er zugegebenermaßen nicht wenig, aber man muss bedenken: Er verliert von jetzt auf gleich alles, woran er geglaubt hat und was ihn ausmacht. Ich hätte da auch geheult.
                            Ein Blick in seine Augen, und die Magie ist wieder da.
                            Habe lange keinen Film mehr von ihm gesehen, und "A Beautiful Mind" liegt sehr lange zurück.

                            Die Dialoge und Texte sind teilweise sehr zum Lachen. Etwa, wenn Nash die anderen Studenten kennenlernt und einfach raushaut, was er denkt:
                            "Es könnte eine mathematische Erklärung dafür geben, weshalb Ihre Krawatte so hässlich ist." Der so Angesprochene nimmt es sportlich, und wir Zuschauer lernen:
                            Nash hat noch Einiges an sozialer Kompetenz zu lernen:
                            "Ich neige dazu, den Informationsfluss zu beschleunigen, indem ich direkt bin. Ich erziele damit oft kein erfreuliches Resultat." Ungewohnte Einsichten eines Genies.

                            Crowe hat tolle MitspielerInnen. Jennifer Connelly als starke Frau an der Seite des Genies ( dafür gab es den Oscar ), dann Ed Harris, ferner Josh Lucas, Paul Bettany
                            ( mit Crowe wieder vereint in "Master and Commander" ), Adam Goldberg und Jason Gray-Stanford, der von 2002 bis 2009 in allen acht Staffeln der Serie "Monk" dabei war.
                            Die Musik von James Horner drückt ziemlich häufig auf die Tränendrüse, aber besonders beim Opening kriege ich jedes Mal eine Gänsehaut.

                            Visuell ist der Film ohnehin eine Wucht.

                            Ein Film, den man sich mindestens einmal anschauen kann. Enthält allerdings auch Szenen, die verstören können.

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                              Vertigo60 24.02.2022, 04:43 Geändert 24.02.2022, 04:51

                              Gesehen auf dem Channel "Home of Horror" bei Amazon

                              Musik im Angesicht des Teufels.
                              Die begnadete Violinistin Rose ( Freya Tingley ) erbt das Schloss ihres Vaters Richard Marlowe ( Rutger Hauer ) und taucht in eine dunkle Welt. Er war ein genialer Komponist und hat Rose ein letztes Werk hinterlassen: Eine mysteriöse Sonate – mit uralten Symbolen übersät. Mit Hilfe ihres Agenten Charles ( Simon Abkarian ) deckt sie ein dämonisches Geheimnis auf...

                              Ich hatte es bereits an anderer Stelle gesagt:
                              Wenn mich die Hauptfigur nicht interessiert oder ich sie nicht mag ( egal ob männlich, weiblich oder Schlumpf ), dann hat der Film für mich bereits eine Menge falsch gemacht.
                              Mit der Protagonistin wäre ich gerne mitgegangen, zumal ich Ähnlichkeiten mit "Die neun Pforten" zu erkennen meinte. Dort war es ein Buch, mit dem man den Teufel heraufbeschwört, hier ist es die Musik.
                              Aber während der Film mit Johnny Depp und Frank Langella um Längen besser war, dümpelt "Sonata" vor sich hin. Es passiert kaum was.
                              Und was für mich das Schlimmste überhaupt ist:
                              Neben einer indiskutablen Synchronisation ( bitte auf O-Ton ausweichen ! ) fiel die Hauptfigur negativ auf, schlecht gelaunt und zickig wirkte sie auf mich.
                              Nee, danke. Wenn ich mir schon wünsche, dass ihr im Verlauf des Films eine Steinfigur aufs Köpfchen fällt, während sie ihre geerbte Residenz besichtigt, dann spricht das nicht für sie ( und den Film ).
                              Rutger Hauer seine Mitwirkung ist nicht der Rede wert, zu kurz ist sein Auftritt.
                              Am besten fand ich noch das Setting und die Musik ( Violine, aber bitte nicht länger als eine halbe Stunde ).

                              Fazit:
                              Für mich war das nix. Außerdem hatte ich mich sehr auf die Mitwirkung von Bruce Davison gefreut, der laut Moviepilot Sir Victor spielen sollte. Es war aber James Faulkner.
                              Habe es dem Support sofort gemeldet. Möchte ja verhindern, dass man den Namen von Bruce mit so einem Machwerk in Verbindung bringt...

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                                Vertigo60 23.02.2022, 20:19 Geändert 23.02.2022, 20:21

                                Der zweite Film kurz nacheinander mit einem jungen Christian Wolff, beide gesehen auf Amazon...

                                Eine Szene in der 30. Spielminute scheint mir besonders erwähnenswert:
                                Wenn der junge Klaus ( Christian Wolff ) sich beim Kunsthändler Winkler
                                ( Friedrich Joloff ) aufhält, wird die Stimmung eine ganz andere. Plötzlich wird diese besondere Veranlagung regelrecht dämonisiert, daher auch die Nahaufnahmen der Gesichter.
                                Klaus erscheint hier wie hypnotisiert von dem älteren Schwulen.
                                Großartige Arbeit des Kameramannes Kurt Grigoleit ( Rommel ruft Kairo ).

                                Es kann sein, dass Kritiker dieses Films besonders solche Szenen verurteilen, ich aber nicht, im Gegenteil. Denn es wird nur gezeigt, was Andere in so einer Beziehung zu sehen glauben: Es muss etwas Teuflisches und Krankhaftes sein. Der Winkler erscheint in dieser Szene wie der perfekte Verführer, Klaus kann und will sich dieser Verführung nicht entziehen. Und sein eifersüchtiger Schulfreund Manfred steht hilflos und ohnmächtig daneben...

                                Paul Dahlke stattet den Vater von Klaus mit der ihm eigenen Begriffsstutzigkeit aus, die ich seit "Romanze in Moll" von ihm kenne. Das ist so einer der langweiligen Typen ( gern auch Spießbürger genannt ), die glücklich sind, wenn alles in geordneten Bahnen verläuft. Gefühle und Vorlieben wie die seines Sohnes versteht er nicht. Für ihn ist Klaus nicht "normal". So viel Selbstgerechtigkeit muss man erstmal drauf haben. Als ob alles so laufen muss, wie er es sich vorstellt...
                                Damit steht Paul Dahlke in seiner Rolle aber für viele Väter aus dieser Zeit
                                ( die gibt es aber heute auch noch ). Die würden ihren Junior lieber tot sehen, als dass er einer "von denen" ist.
                                Ja, liebe Leute, das ist ein Zeitdokument. Der Paragraph im Filmtitel spielt darauf an, dass es eine Zeit gab, in der sexuelle Handlungen unter Männern strafrechtlich verfolgt wurden.
                                Für nicht wenige Menschen waren schwule Männer krank und mussten geheilt werden.

                                Hier kommt die Mutter ins Spiel, verkörpert von Schauspiel-Legende Paula Wessely, Mutter der im TV allgegenwärtigen Christiane Hörbiger.
                                Mutti meint es gut, keine Frage. Aber man hat es damals als Kuppelei bezeichnet, und die war ebenfalls strafbar.

                                Übrigens schaffte man den Paragraphen zum Glück 1994 ab, nachdem er am 01.01.1872 ins Leben gerufen wurde. Nach über 120 Jahren war es an der Zeit...

                                In Nebenrollen prominente Darsteller:
                                Hans Nielsen als Onkel, Siegfried Schürenberg als Staatsanwalt und Friedrich Joloff als Verführer.

                                Fazit:
                                Ein Zeitdokument, in dem besonders ein junger Christian Wolff beeindruckt.
                                Der Film und sein Thema ( Kuppelei kommt erschwerend hinzu ) sind heute bestimmt keine Aufreger mehr, zumal weder Küsse ausgetauscht werden und die Kerle einander nicht an die Wäsche gehen.

                                Gesehen auf Amazon.

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                                  Vertigo60 22.02.2022, 21:35 Geändert 23.02.2022, 07:32

                                  Die Leander als Frau mit Vergangenheit.
                                  Eigentlich ist die Geschichte, wie so oft bei ihr, total Nebensache.
                                  Man wartet halt darauf, dass sie singt, denn das konnte sie sehr gut.
                                  Und bei dieser unverwechselbaren tiefen Stimme hörte man auch gerne hin.
                                  Hier fehlt es mir allerdings an der Qualität, die man am besten mit "Ohrwurm" umschreibt.
                                  Keins der Lieder blieb mir im Gedächtnis.
                                  Zarah Leander steht für Glamour, Schwermut, unerfüllte Liebe.
                                  Auch ist sie öfters als Mutter zu sehen, doch bleibt ihr auch da das Glück verwehrt.
                                  Bei "Gabriela" ( 1950 ) und auch hier sind ihre Tochter bzw. ihr Sohn jeweils beinahe schon erwachsen.
                                  Den Sohn Thomas spielt ein blutjunger Christian Wolff, und zwar sehr gut.
                                  Da ahnt man noch nicht, dass er 30 Jahre später im "Forsthaus Falkenau" eine Hauptrolle übernimmt, die untrennbar mit seinem Namen verbunden ist. Denke ich an Christian Wolff, dann immer auch sofort an die Serie...

                                  Die weiteren Rollen in dieser Mischung aus Musik- und Kriminalfilm sind prominent besetzt:
                                  Loni Heuser ( Wenn die Conny mit dem Peter ) als Chefin einer Künstleragentur, Hans Richter ( Die Feuerzangenbowle ) als Regisseur, Paul Hartmann ( Rosen im Herbst ) als Familienanwalt und Ingrid van Bergen als Revuegirl machen die Sache rund.
                                  Dazu kommt Lotte Brackebusch ( bei "Rosen im Herbst" war sie das Kindermädchen ) als Schwiegermutter Martens.

                                  Fazit: Einer der letzten Filme von Zarah Leander, der aber durchaus zu unterhalten weiß und mit einem dramatischen Finale aufwartet, wie es sich für einen Leander-Film gehört.

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                                    Vertigo60 21.02.2022, 19:37 Geändert 21.02.2022, 19:50

                                    Der siebzehnjährige Dane ( Chris Massoglia ) und sein zehnjähriger Bruder Lucas ( Nathan Gamble ) sind zunächst wenig begeistert, als sie mit ihrer Mutter ( Teri Polo ) kurzerhand vom coolen New York ins verschlafene Provinznest Bensonville umziehen müssen.
                                    Es ist nicht der erste Umzug im Leben dieser kleinen Familie und hat durchaus Gründe.
                                    Danes Laune bessert sich, als er die hübsche Julie ( Haley Bennett ) von nebenan kennenlernt, und dann entdecken alle drei im Keller des neuen Hauses eine verriegelte Falltür.
                                    Wollt Ihr wissen, was es damit auf sich hat?
                                    Einfach mal den Film gucken. Der Home of Horror Channel auf Amazon hat sich für mich als Fundgrube erwiesen, dabei bin ich noch in der Testphase.

                                    Fazit:
                                    Gute Schockeffekte, gern auch Jumpscares genannt, schöner Spannungsaufbau, keine Minute Langeweile. Tolles Finale mit starken Bildern. Dazu talentierte Kinderdarsteller.
                                    Inszeniert von Regie-Legende Joe Dante ( "Die Reise ins Ich", "Das Tier" )
                                    Eine Geschichte, wo sich Geschwister zusammenraufen müssen, weil sie merken, dass sie allein nix ausrichten können.
                                    Und Mutti? Die belästigt man mit so was am besten gar nicht erst. Glaubt die ja doch nicht...

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                                      Vertigo60 21.02.2022, 03:38 Geändert 21.02.2022, 03:40

                                      Jerry, der "Held" dieser Geschichte, leidet an paranoider Schizophrenie.
                                      Ich musste selbst erst nachschlagen, was genau das bedeutet. Laut Wikipedia ist das sogar die häufigste Form der Schizophrenie, die Quote liegt bei ca. 60%, das finde ich ganz schön viel.
                                      Ein Sympton ist hierbei das Stimmenhören.
                                      Nimmt Jerry seine Medikamente, ist alles okay. Tut er das nicht, finden Gespräche mit seinem Hund Bosco und seinem Kater Mr. Whiskers statt. Die zwei sind wie Engelchen und Teufelchen, wobei Bosco das Engelchen ist.
                                      Jerry ist in Behandlung, seine Ärztin Dr. Warren gibt sich sehr viel Mühe mit ihm.
                                      Da er ziemlich gut aussieht und Manieren hat, schauen die Frauen ihn sich auf der Arbeit auch gerne an. Mit Fiona meint er zudem, einen Treffer gelandet zu haben.
                                      Was nun folgt, ist mörderisch und zumindest in der ersten Hälfte des Films saukomisch.
                                      Die Hintergründe zu Jerrys Verhalten werden in der zweiten Hälfte geliefert, dann wird es auch ernster, blutig bleibt es.
                                      Dass sich der Ekel für mich mit meinem empfindlichen Magen in Grenzen hielt, hat mehrere Gründe.
                                      Der eine ist das kanadische Babyface Ryan Reynolds. Ich musste ja so an Norman Bates denken, seinen Blick hat er jedenfalls voll drauf. Ryan ist aber lustiger.

                                      Damit bin ich bereits beim zweiten Grund: Das Ganze ist als schwarze Komödie angelegt.
                                      Ich habe so schön lachen dürfen.
                                      Das Personal dieses Films macht einen richtig guten Job. In bester Spiellaune sind neben dem Hauptdarsteller:
                                      Gemma Arterton ( Kampf der Titanen ) als Fiona, Anna Kendrick
                                      ( Into the Woods ) als Lisa und die zweimal für den Oscar nominierte Jacki Weaver ( Animal Kongdom, Silver Linings ) als Psychotherapeutin.

                                      Fazit:
                                      Blutig, dabei saukomisch und bis zum Ende sehr unterhaltsam.

                                      Gesehen auf dem Channel "Home of Horror", den man bei Amazon hinzubuchen kann.

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                                        Vertigo60 20.02.2022, 12:06 Geändert 20.02.2022, 12:57

                                        Richard Beymer, geb. 20. Februar 1939

                                        Hättet Ihr das gedacht?
                                        Der Tony aus dem vielleicht bekanntesten Musical, der "West Side Story", wird heute sage und schreibe 83 Jahre alt.
                                        Herzlichen Glückwunsch !
                                        Eigentlich war der in Iowa als George Richard Beymer geborene Actor nie richtig weg vom Fenster. Ich nehme mal an, wenn so jemand eine Bombenrolle wie die des Tony hatte, kann danach nicht mehr viel kommen.
                                        "West Side Story" erzählt eine moderne Version von Romeo und Julia, angesiedelt in New York der 1960er Jahre. Es ist aber auch ein Kampf zweier rivalisierender Banden, den Jets und den Sharks, Puertoricaner gegen Amerikaner.
                                        Heißblütige Typen mit viel zu viel Testosteron...

                                        Der Film erhielt bei sage und schreibe elf Oscar-Nominierungen ganze zehn Trophäen und machte seine Mitwirkenden zu Stars, wobei Natalie Wood, der ehemalige Kinderstar, ja bereits in der A-Liga mitspielte.
                                        Für Beymer gab es bei all den Preisen nix, was ich schade finde, denn er war toll.
                                        Er und Natalie bilden ein Traumpaar.
                                        Übrigens sangen sie ihre Parts nicht selber, sondern wurden synchronisiert
                                        ( das machte man u.a. auch bei Ava Gardner, Rita Hayworth und Deborah Kerr so ).

                                        Beymer hatte wie gesagt danach nicht mehr viel zu melden.
                                        Er spielte 1961 bei "Der längste Tag" den Private Dutch Schultz, machte ansonsten viel Fernsehen. So etwa in Serien wie "Die Leute von der Shiloh Ranch" oder "Twin Peaks", wo er in sechs Folgen als Benjamin Horne zu sehen war.
                                        Meine Lieblingsrolle aber wird immer die des Mode-Designers David Fenton im "Karussell der Puppen" von 1984 sein. Er war in jeder der 13 Episoden dabei.
                                        Ich habe diese Serie geliebt, die es nach langem Warten inzwischen auf DVD gibt:

                                        https://youtu.be/1ueFhUSdk1c

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                                          Vertigo60 19.02.2022, 19:04 Geändert 20.02.2022, 15:25

                                          Das Ehepaar Lutz ( James Brolin & Margot Kidder ) bezieht mit seinen Kindern ein idyllisch gelegenes Landhaus im Städtchen Amityville. Diese Immobilie hat jedoch eine blutige Vergangenheit, ist daher für Neuankömmlinge entsprechend erschwinglich.
                                          Nacht für Nacht verwandelt sich das Traumhaus nun aber in einen gespenstischen Alptraum, dass die junge Familie an ihre Grenzen bringt.
                                          Als ein befreundeter Priester ( Rod Steiger ) dem Bösen auf den Grund gehen will, kostet ihn dies beinahe das Leben.

                                          Wer nur die Version mit Ryan Reynolds als Familienvater kennt, sollte es sich nicht nehmen lassen, auch das Original aus dem Jahre 1979 mit James Brolin einer wohlwollenden Prüfung zu unterziehen.
                                          Der Film ist gut gealtert. Zu Beginn bedient man sich eines wirkungsvollen Stilmittels, nämlich dem Wechsel zwischen zwei Zeitebenen.
                                          Während die Hausbesichtigung stattfindet, sieht der Zuschauer, was Jahre zuvor dort passiert ist.

                                          Getragen von fähigen Darstellern wie James Brolin
                                          ( Unternehmen Capricorn ), der Jahre später mit der Serie "Hotel" auch in Deutschland große Popularität erlangte, und Margot Kidder
                                          ( Lois Lane in "Superman" ) sowie Rod Steiger ( Doktor Schiwago ) baut sich langsam aber stetig Spannung auf und mit ihr eine Vorahnung beim Zuschauer:
                                          Wird sich die Geschichte von damals wiederholen, nur eben mit neuen Akteuren?
                                          Darf in diesem Haus niemand glücklich werden?

                                          Für die Musik des Argentiniers Lalo Schiffrin gab es bei den Oscars und Golden Globes Nominierungen. Schiffrin erschaffte u.a. weltweit bekannte Titelmelodien von Serien wie "Kobra, übernehmen Sie", "Starsky & Hutch" und "Mannix".

                                          In Nebenrollen u.a. zu sehen: Don Stroud, der 1998 bei "Pensacola - Flügel aus Stahl" wieder auf Brolin treffen sollte, und Murray Hamilton, der in "Der weiße Hai" den Bürgermeister spielte.

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                                            Vertigo60 18.02.2022, 21:45 Geändert 18.02.2022, 22:08

                                            Es ist der Abend des großen Black-Friday-Sales im Spielzeugladen We Luv Toys.
                                            Ken ( Devon Sawa ) und seine Kollegen ( u.a. Stephen Peck ) bereiten sich auf die wildeste Nacht des Jahres vor. Dieses Mal nimmt der Wahnsinn aber einen besonders unerfreulichen Verlauf: Nicht nur, dass Ken und seinem Team der Feiertagsbonus gestrichen wird, ein merkwürdiger Parasit verwandelt die Kunden auch noch in blutrünstige Tötungsmaschinen...
                                            Black Friday (schwarzer Freitag) wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Thanksgiving genannt. Da Thanksgiving immer auf den vierten Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Freitag als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison.

                                            Ich bin von mir selbst überrascht, eine Horrorkomödie mit Zombies gesehen zu haben.
                                            Mit denen habe ich es ja nicht so.
                                            Und dann gibt es auch noch ein Wiedersehen mit dem schnuckeligen Hauptdarsteller aus "Final Destination", Devon Sawa.
                                            Zwischen beiden Filmen liegen mal eben 21 Jahre, Sawa ist inzwischen ein Mann geworden. An seiner Seite sehen wir Horror-Veteran Bruce Campbell aus "Tanz der Teufel". Er spielt den Chef der Truppe.

                                            Der Film ist zum Brüllen komisch. Die Zombies empfand ich hierbei gar nicht mal so schlimm. Denn als das Personal vor ihnen flüchten kann, kommen plötzlich Sachen ans Licht, die vielleicht besser ungesagt geblieben wären.
                                            Aber mit Notsituationen geht halt jeder anders um, wie man aktuell sehen kann.
                                            Ich sage nur Pandemie...

                                            Fazit:
                                            Kann mich den schlechten Kritiken meiner Vorredner nicht anschließen. Ich habe einen unterhaltsamen Film gesehen, wenngleich er bestimmt einiges hätte besser machen können. Aber ich habe für diesen Film einmal mehr meine Komfortzone verlassen, das ist mir am Ende fast noch wichtiger.

                                            Gesehen bei AmazonPrime.

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                                              Und wieder einmal Marvel...

                                              Zu Beginn sehen wir einen Jungen und seinen Vater.
                                              Beide sind Motorrad-Stuntfahrer.
                                              Der Vater hat Krebs. Um ihn zu retten, geht der Junge einen Pakt mit dem Teufel ein.
                                              Und wird schändlich betrogen...

                                              Der Film macht schon bald einen Zeitsprung. Nun sehen wir einen erwachsenen Johnny, der mit seinem Talent inzwischen ein richtiger Star geworden ist und selbst lebensgefährliche Sprünge überlebt.
                                              Einen Vater hat er nicht mehr.

                                              Mephistopheles spannt ihn für seine Zwecke ein, Johnny wird zum "Ghost Rider".
                                              Zeitgleich entspinnt sich ein Machtkampf zwischen dem Teufel und seinem Sohn, hier "Blackheart" genannt. Leichen pflastern den Weg des Nachwuchs-Teufels, wie sollte es auch anders sein...

                                              Die Highlights waren für mich vor allem die Auftritte von "Easy Rider" Peter Fonda als Mephistopheles und Wes Bentley ( American Beauty ) als Blackheart.
                                              Die Spezialeffekte verfehlen ihre Wirkung ebenfalls nicht.
                                              Schön schaurig, das Ganze. Ich liebe diesen Film zum Glück auch nach wiederholter Sichtung.
                                              Es mag nicht die erfolgreichste Marvel-Verfilmung sein, unterhaltsam ist sie auf jeden Fall. Sozusagen ein teufliches Vergnügen.

                                              Gesehen auf Netflix.

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                                                Vertigo60 16.02.2022, 07:31 Geändert 16.02.2022, 07:37

                                                Menschen, die aus heiterem Himmel in Gesang ausbrechen und durch die Straßen ihres Wohnviertels tanzen?
                                                Genau das passiert in diesem Film, begleitet von jeder Menge lateinamerikanischer Musik.
                                                Das geht in die Beine, da kann man als Zuschauer kaum stillsitzen.

                                                Willkommen in Washington Heights !

                                                Washington Heights ist ein Stadtviertel von New York City, laut Wikipedia besteht die Bevölkerung heute größtenteils aus Emigranten aus der Dominikanischen Republik.
                                                Das Quartier bietet preiswerteren Wohnraum und wird bei sozialem Aufstieg gerne verlassen.
                                                Und genau das wird im Film auch thematisiert. Die Figuren erzählen mit Tanz und Gesang ihre Geschichte, Träume und Gefühle. Das alles findet in der Version, die ich sehen durfte, mit deutschen Untertiteln statt
                                                ( für die Songs ), die Dialoge sind zum Glück deutsch synchronisiert.

                                                Wer auf diese Art der Inszenierung steht, wird nix auszusetzen finden, zumal auch alle singen und tanzen können. Ich bin neidisch, denn diese Talente habe ich nicht in die Wiege gelegt bekommen. Aber ich kann sehen, wenn etwas gut ist.
                                                Und das hier, liebe Leute, ist verdammt gut.
                                                So gehen 136 Minuten Laufzeit schnell vorbei.

                                                Das macht für mich am Ende acht von zehn Tequilas.

                                                Gesehen auf Maxdome.

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                                                  Vertigo60 16.02.2022, 05:36 Geändert 16.02.2022, 10:56

                                                  Über dreißig Jahre ist dieses Highlight des deutschen Fernsehens nun alt.
                                                  Zur Zeit der Ausstrahlung war die Anzahl der Fernsehsender überschaubar, die Einschaltquoten mit denen unserer Tage daher nicht vergleichbar.
                                                  Damals gab es den Begriff "Straßenfeger", das schafft heute kaum noch ein TV-Event.
                                                  Wie denn auch, bei der riesigen Auswahl...

                                                  Die Serie polarisierte, manche Zuschauer und sogar Politiker fanden sie zu trivial, Andere hingegen mutig. Man macht sich heute keine Vorstellung mehr davon.
                                                  Kennen wir noch Tabus?
                                                  Damals gab es sie, und nicht zu knapp.
                                                  Szenen häuslicher Gewalt ( zensiert ), ein Racheakt nach einer Vergewaltigung ( beides ebenfalls geschnitten ).
                                                  Dazu Sterbehilfe ( ausgerechnet durch Professor Brinkmann, dem Halbgott in Weiß ), Liebe im Alter und andere Themen, die heute niemanden mehr aufregen würden.
                                                  Die Figuren wurden stetig weiterentwickelt, so durfte z.B. aus dem anfangs arroganten und oberflächlichen Aufreißer Udo Brinkmann ( Sascha Hehn ) ein liebender und verantwortungsvoller Mann werden, der sogar mit sich haderte und seine Kompetenz als Arzt in Frage stellte.
                                                  Udo und die Frauen, das war richtig spannend, da gab es die verschiedensten Charaktere.

                                                  Mehr oder minder bekannte Gaststars gaben sich die Klinke in die Hand, u.a. der große Gert Fröbe in seiner letzten Fernsehrolle.
                                                  Als die Folge "Hochzeit mit Hindernissen" ausgestrahlt wurde, lebte er bereits nicht mehr.

                                                  Star der Show war unbestritten Klausjürgen Wussow als Professor Brinkmann.
                                                  "Die Schwarzwaldklinik" ohne ihn? Undenkbar...

                                                  https://youtu.be/MG_Ha4B4NHc

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                                                    Die Fortsetzung aus dem Jahr 2007 toppt für mich sogar noch den ersten Teil der "Fantastic Four", und das will etwas heißen. Damit kriegt Teil 2 satte 10 Punkte und das Prädikat "Lieblingsfilm von mir.

                                                    Es macht einfach Spaß, hat wahnsinnig viel Humor, ein Ensemble in bester Spiellaune und unglaubliche Spezialeffekte, die ihre Wirkung nicht verfehlen. An der Figur des Silver Surfer kann ich mich nicht sattsehen. Der ist schon aufgrund seiner Geschmeidigkeit ein Eyecatcher. Jeder seiner Auftritte ist ein Highlight für mich gewesen. Und dabei ist er doch der Antagonist, den es zu bekämpfen gilt.
                                                    Mit dieser Fortsetzung erging es mir übrigens ebenso wie bei "Ant-Man":
                                                    Man kommt viel leichter mit der Handlung zurecht, wenn die Figuren aus dem ersten Teil nicht mehr vorgestellt werden müssen. Als würde man alte Freunde wiedersehen.
                                                    Chris Evans als der hohle Schönling, der seine Klappe nicht halten kann, macht gegen Ende jede Menge Punkte für sein Team und gewinnt damit endlich auch bei mir Sympathiepunkte.
                                                    Vier Jahre später ist Evans der Titelheld seines eigenen Superhelden-Films.
                                                    Als "Captain America" begeistert er die Massen.
                                                    Saukomisch ist übrigens der obligatorische Cameo-Auftritt von Stan Lee, der zur Hochzeit von Reed und Susan erscheint. Ehrlich, ich hätte mich kringeln können.

                                                    Das Ganze gipfelt in einem furiosen Finale.

                                                    Gesehen bei Amazon.

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