Vertigo60 - Kommentare

Alle Kommentare von Vertigo60

  • 9
    Vertigo60 18.08.2020, 10:26 Geändert 18.08.2020, 10:30

    Ich muss meiner Vorrednerin Summertime Recht geben, obwohl ich damit zwei Jahre zu spät komme und auf eine komplette Neusichtung verzichtet habe ( die Laufzeit von 210 Minuten ist einfach zu lang ):
    Da ist alles dabei, was ich mir von einem Film wünsche.
    Drama, Komödie, gute Schauspieler, Musik, schöne Schauplätze.
    Ich habe mir nochmal einige Schlüsselszenen angeschaut und hatte sofort wieder Pipi in den Äuglein.

    Die Geschichte zweier Brüder namens Rahul und Rohan geht einfach ans Herz.
    Rahul ist adoptiert.
    Er trifft in den Augen des Vaters eine "falsche" Wahl bei der Ehefrau
    ( Kajol ) und wird verstoßen, sein Bruder Rohan ( Hrithik Roshan ) will die Familie wieder zusammenführen.
    Keine leichte Aufgabe, denn der von Amitabh Bachchan gespielte Vater ist stur wie ein Maulesel, aber auch Rahul ( Shah Rukh Khan ) ist nicht zur Versöhnung bereit. Die Mutter ( Jaya Bhaduri ) leidet.
    Also muss Rohan zu einigen Tricks greifen, aber ob das zu einem Happy End a la Bollywood reicht?

    Wenn Roshan heult, geht es bei mir sofort ebenfalls los. Und er tanzt damals wie heute einfach göttlich, davor habe ich wahnsinnig Respekt.

    https://youtu.be/2ysqMZ5E1Ds

    9
    • 10
      Vertigo60 17.08.2020, 20:26 Geändert 17.08.2020, 20:37

      Eine Legende wird von einer Legende gespielt:
      Katharine Hepburn ist hier Eleonore von Aquitanien, das war u.a. die Mutter von Richard Löwenherz und dem berühmt-berüchtigten Johann ohne Land.

      Die Hepburn war schon zu Lebzeiten zur Legende geworden.
      Peter O´Toole war ebenfalls bereits unsterblich durch die Titelrolle in "Lawrence von Arabien".
      Und ebenfalls erwähnenswert:
      Den Heinrich II. von England spielt er nicht nur bei "Der Löwe im Winter", sondern auch schon in "Becket" ( 1964 ).
      In den Nebenrollen punkten Anthony Hopkins ( Filmdebüt ) als Richard und Nigel Terry als etwas tölpelhafter John, den niemand so richtig auf dem Zettel zu haben scheint.
      Aber das sind ja nicht selten die Gefährlichsten...

      John Barry liefert die großartige und angemessen majestätische Filmmusik, Lohn dafür war der Oscar, den auch die Hepburn erhielt.

      Unbedingt anschauen, es lohnt sich...

      https://youtu.be/5cVwBjwRGgg

      9
      • 8
        Vertigo60 17.08.2020, 09:52 Geändert 18.08.2020, 04:17

        Was habe ich bei dieser Folge gelernt?
        Auch Wales hat schöne Ecken, aber hat die letzten Endes nicht jedes Land ?
        Und die Sprache ist einfach unmöglich, außer, man ist von dort.
        Aber selbst DS Jones, der Waliser ist, kriegt hier Probleme...

        Ein Arzt erliegt nach einem nächtlichen Autounfall auf regennasser Straße seinen Verletzungen.
        Unfall, fragen Fans der Krimireihe argwöhnisch?
        Nee, das wäre ja dann nicht "Midsomer Murders", wie die Serie im Original heißt.
        Gemeint war wohl eher der Kollege Kirkwood ( David Yelland ), dem das Auto eigentlich gehörte. Der will gerade heiraten, nachdem er sein Witwerdasein ausgekostet hat. Single zu sein hat ja manchmal auch Vorteile.
        Nur hat die Lady zwei erwachsene Kinder, und überhaupt gibt es hier mehr Mordverdächtige, als Barnaby lieb sein kann.

        Spannend bis zum Schluss mit viel Atmosphäre und Humor.

        7
        • 7
          Vertigo60 17.08.2020, 05:11 Geändert 17.08.2020, 05:30

          In diesem Film rollen Köpfe, das kann ich hier schon mal versprechen, ohne zu spoilern.
          So eine Tötungsmaschine ist sehr effektiv und human, denn während man sich ganz früher u.a. mit dem Schwert oder Hackebeilchen abmühte
          ( Maria Stuart konnte ein Lied davon singen, da brauchte es nämlich mehr als ein paar Hiebe ), geht es hier rasend schnell.
          Jetzt fragt Ihr bestimmt: Wie kommt denn eine Guillotine nach Midsomer?
          Na, weil hier ein Film über die Französische Revolution gedreht wird.
          Da hat dann u.a. auch Mrs. Barnaby eine Statistenrolle...

          Mit dabei: Nicky Henson, der bereits in einer früheren Episode der Reihe mitspielte ( Morden, wenn die Blätter fallen ).

          8
          • 7 .5
            Vertigo60 16.08.2020, 19:29 Geändert 16.08.2020, 19:30

            Haben wir es hier mit einem Spukhaus zu tun?
            Oder ist Winyard einfach nur ein weiteres ziemlich verfallenes Haus im Wald, das selbst der tüchtigste Immobilienmakler nicht verkaufen könnte?
            Und wer würde für diese Ruine töten?
            Garrottieren ist eine Art zu morden, die mir bisher nicht oft begegnet ist.
            Stranguliert zu werden mit einem Draht oder ähnlichem, nein, so will ich nicht ermordet werden. Das dauert zu lang und man gibt am Ende keinen schönen Anblick ab.
            Wenn, dann soll es bitte schnell gehen.
            Ich stelle mir vor, mein Kopf bekäme Kontakt mit einem Baseballschläger. Ich sehe vielleicht noch ein paar Sternchen und dann Jesus...

            Jedenfalls ist "Fluch über Winyard" ein gelungener Einstand für Constable Jones ( Jason Hughes ), sein Vorgänger DS Scott ist somit Geschichte.

            9
            • 7
              Vertigo60 16.08.2020, 08:41 Geändert 16.08.2020, 08:43

              Beim ersten Teil wollte Blacky Fuchsberger, vor allem aus Edgar Wallace- Filmen bekannt, noch nicht mitmachen. Dann endlich bei der Fortsetzung war es soweit.
              Und er hat einen der besten Oneliner des ganzen Films:
              "Ich habe früher viel in Schwarzweiß gedreht!"
              Dazu muss man wissen, dass der Film, wie schon beim Vorgänger, öfters von Schwarzweiß in Farbe wechselt.
              Als Lord Dickham ist er ohne Zweifel ein Highlight des Films.
              Und es machen noch mit: Judy Winter, Christiane Paul, Sonja Kirchberger, Christian Tramitz und wieder Christoph Maria Herbst als Hatler.
              Auch in diesem Sequel gibt es gelungene und etwas schwächere Szenen, Teil 1 kann er in meinen Augen nicht toppen.
              Vielleicht kam der Film einfach zu spät
              ( dabei war die Pause zwischen den Teilen nur drei Jahre ).
              Ich erinnere mich, damals im Kino fast allein gesessen zu haben, das fand ich sehr schade.
              Aber ich, der bis dahin noch wenige Fortsetzungen kannte, war darüber froh, dass die Hauptpersonen nicht mehr vorgestellt werden mussten und man gleich in die Handlung einsteigen konnte. Ist ja auch was wert...

              11
              • 8 .5
                Vertigo60 16.08.2020, 06:20 Geändert 16.08.2020, 06:35

                Es gibt soo viele erinnernswerte Szenen, die man sofort abrufen kann, wenn man nach "Der Wixxer" gefragt wird.
                Klar ist manches hemmungslos bescheuert und irgendwie too much, aber es wird auch angenehm gruselig und man darf einfach ablachen.
                Die Chemie zwischen Kalkofe und Pastewka ist das A und O, die beiden bilden ein Dreamteam. Im Film ja nicht, da möchte Chief Inspector Even Longer den Neuen lieber zum Mond schießen:

                https://youtu.be/iX7BdGYtaOk

                Für mich der absolute Höhepunkt: Thomas Fritsch als Earl of Cockwood.
                Der macht jeden Quatsch mit und agiert mit größter Spielfreude, dem kann man sich nicht entziehen. Allein die Szene, wie er seinen Mops melkt, lohnt sich...

                In weiteren Nebenrollen auf frischer Tat ertappt: Wolfgang Völz als legitimer Nachfolger von Siegfried Schürenberg bei Scotland Yard, Anke Engelke und Olli Dittrich als die Dubinskys aus dem Osten, Oliver Welke als Pathologe und Christoph Maria Herbst als Butler. Die Ähnlichkeit mit einer historischen Figur ist mehr als auffallend.
                Und Antoine Monot Jr. als der taube Jack ist inzwischen ein Star, dreht Sachen wie "Ein Fall für Zwei".

                Hatler ( zu den Bullen ): "Darf ich mich Ihnen als Führer anbieten?"
                Oder Anke Engelke als Frau Dubinsky: "Warum ist das denn alles hier so Grau in Grau? Da hätt´ ich ja gleich in Bitterfeld bleiben können..."
                Fritsch als Cockwood ganz lässig: "Regen Sie sich doch nicht so auf, das ist doch nur ein Casting!"
                😁😁😁😁😁😁😁😁

                10
                • 10
                  Vertigo60 14.08.2020, 08:41 Geändert 14.08.2020, 14:00

                  Hier trifft sich die Kernkompetenz in Sachen Schauspiel:
                  Bette Davis trifft auf Thelma Ritter, Celeste Holm, Anne Baxter, George Sanders.
                  Ebenfalls mit dabei Bette´s künftiger Ehemann Gary Merrill, Hugh Marlowe und der köstliche Gregory Ratoff als Theaterproduzent Max Fabian.
                  Und da sind wir auch schon am Ort der Handlung: Es ist die Welt des Theaters.
                  Eine alternde Schauspielerin ( Davis ) muss begreifen, dass sie bestimmte Rollen einfach nicht mehr spielen kann. Und die Konkurrenz steht schon in den Startlöchern.
                  Eine der Damen, die im Titel genannte Eve ( Baxter ), gibt sich als Margo Channing´s Fan aus und gelangt in den "inner circle" dieser Theaterleute. Schauspieler, Garderobieren, Drehbuchautoren, Regisseure, da kommst Du als Normalo ja nicht so einfach rein.
                  Alle mögen Eve ( Eve sich übrigens auch ) und schon bald ist sie nicht nur die engste Vertraute von Margo, sondern auch ihre Zweitbesetzung.

                  Die Dialoge sind messerscharf, es ist eine wahre Freude, hier zuzuhören und das Schauspiel zu betrachten. Allerdings gucke ich immer nur die deutsche Fassung.
                  Es macht unglaublich Spaß, ich möchte fast von einer Komödie sprechen, weniger von einem Drama, obwohl Margo einen schon rühren kann. Aber die Diva kann auch entsetzlich nerven, und da sind ein paar direkte Worte schon mal nötig.

                  Fazit: Ein absolut lohnenswertes Stück Filmgeschichte, unbedingt anschauen.
                  Absolut süß in einer Nebenrolle als Schauspiel-Elevin: Marilyn Monroe.
                  😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂

                  12
                  • 9
                    Vertigo60 13.08.2020, 08:14 Geändert 14.08.2020, 05:30

                    Wohltuend anders:
                    Bette Davis mal in einer ruhigen, fast mütterlichen Rolle als Lehrerin in Wales.
                    Hier verdienen sich die Leute ihre Kohle meist im Bergbau, zumindest in diesem Film.
                    Und das sind nicht unbedingt nur erwachsene Männer, im Gegenteil.
                    Wenn Du von frühmorgens bis spät in der Mine schuftest, hast Du weder Zeit für Schule noch Bock auf Bildung.
                    Dass Kinder ran mussten, finden wir heute natürlich unmenschlich, war aber so. Wir schreiben das Jahr 1895...

                    Lustigerweise erwartet das Empfangskomitee doch tatsächlich einen Mann als Lehrer, keine Frau. Das ist auch so eine Sache. Frauen gestand man bestimmte Eigenschaften nicht zu, die bei Männern als selbstverständlich galten bzw. gelten. Und es soll Männer geben, denen machen intelligente und starke Frauen Angst.

                    Der Film ist bei allem Drama auch lustig. Allein, was die Davis als Miss Moffat so von sich gibt: "Ich war nie lange genug mit einem Mann im Zimmer, ohne das Bedürfnis zu verspüren, ihn zu schlagen!"

                    Bette ist in vorangegangenen Filmen öfters auf ihren eigenen Vorteil bedacht gewesen ( etwa in "Die kleinen Füchse" oder "Das Leben der Mrs. Skeffington" ), hier aber geht sie für die gute Sache
                    ( die Errichtung einer Schule ) dem ortsansässigen Squire um den Bart, das ist ein Großgrundbesitzer, herrlich brummig von Nigel Bruce gespielt.

                    Schaut Euch den Film einfach mal an und seht, wie Miss Moffat sich des Bergarbeiters Morgan Evans ( Oscar-nominiert: John Dall ) in besonderer Weise annimmt, der erst zu seinem Glück überredet werden muss.
                    Bildung ist eben doch das halbe Leben...

                    https://youtu.be/xrFGMvnqeT8

                    11
                    • Vertigo60 12.08.2020, 10:03 Geändert 12.08.2020, 10:03

                      Der gute Peter Weck macht heute die Neunzig voll, herzlichen Glückwunsch.

                      Für mich fast schon ein Familienangehöriger, und wer hätte ihn seit
                      "Ich heirate eine Familie" nicht als Vater haben wollen?
                      Gut, als Werner war er "nur" der Stiefvater, aber wer so oft mit offener Brieftasche anzutreffen war wie er, muss doch nach dem Herzen eines jeden Kindes sein.
                      Alles klar, Werner ist der Weihnachtsmann.

                      Dieser Schauspieler bringt eine so gemütliche Art mit, er hat viel Humor und will anscheinend arbeiten, bis er umfällt.
                      Wenn er in seinen Rollen mal explodiert ( ja, dem Werner ist auch schon mal der Kragen geplatzt ), ist das immer wie ein Schock für mich:
                      Was, der kann auch poltern? Na ja, wenn er sich denn nur immer schnell beruhigt, das überlebt man irgendwie.

                      Ich wünsche Peter Weck alles Gute, zum Hundertsten schreibe ich wieder was...

                      11
                      • Und auch hier wieder: schöner Querschnitt.
                        Bei sehr vielen dieser Filme muss ich sagen:
                        Wer die nicht gesehen hat, sollte sie unbedingt nachholen...

                        7
                        • 6 .5

                          Kennt Ihr das auch?
                          Ihr habt mal einen alten Film mit bekannten Darstellern gesehen.
                          Und dann, vielleicht im Nachmittagsprogramm, seht Ihr diese Herrschaften wieder.
                          In einem Film, der 43 Jahre nach dem anderen Film entstand.
                          So ging es mir mit der RomCom "Scheidung mit Hindernissen".
                          Als Eltern des Bräutigams ( gespielt von Michael von Au ) grüßen Ivan Desny und Johanna von Koczian. Und ich hatte einen kleinen Schock, denn den Desny habe ich immer gerne gesehen, z.B. in den Anastasia- Filmen, einmal mit der Bergman, dann mit Lili Palmer. Und die Johanna war sein Opfer in "Petersburger Nächte" ( 1958 ).
                          In jenem Film war er ein Lebemann, und überhaupt war er auf Verführerrollen geradezu abonniert. Seine blendende Erscheinung und eine exotische Herkunft prädestinierten ihn dazu.
                          Ich konnte nur noch denken: Mann, ist der Ivan alt geworden
                          ( im April 2002 starb er dann mit knapp 80 Jahren ). Die Koczian dagegen sah mit ihrer Figur zwar mütterlich, aber sehr gut aus.
                          Die RomCom, in der Sandra Speichert und Johanna-Christine Gehlen um Michael von Au kämpfen, ist jetzt nicht der Rede wert. Aber diese Altstars wiederzusehen, in dieser Konstellation und nachdem ich den alten Film von ihnen kenne, macht mir schon zu schaffen...

                          10
                          • 8
                            Vertigo60 10.08.2020, 05:56 Geändert 10.08.2020, 07:28

                            Auch in diesem Drama zeigt Bette Davis, dass sie eines Oscars würdig ist.
                            Als selbstverliebte und hübsche Fanny Trellis zieht sie alle Register ihres Könnens.
                            Fanny scheint nie recht zu verstehen, was sie mit ihrem Verhalten auslöst.
                            Aber auch wenn man dieser Fanny ein oberflächliches Wesen bescheinigen muss:
                            Sie ist kein komplett schlechter Mensch, zum Beispiel liebt sie ihren Bruder und will ihm helfen.

                            Und das ist einer der Pluspunkte des Films, denn es erfolgt keine Schwarzweiß-Zeichnung in diesem Schwarzweiß-Film ( höre ich da etwa jemanden stöhnen??? ).
                            Fanny ist ein Mensch mit Fehlern, jeder hat welche.
                            An Verehrern fehlt es nicht, darunter der eigene Ehemann.

                            Zwei Jahre nach "Reise aus der Vergangenheit" brillieren Bette Davis und Claude Rains ( in der Rolle des Ehemannes ) erneut nebeneinander.
                            Rains wird hier von Friedrich Schoenfelder synchronisiert.
                            Ein dritter Film folgte dann mit "Trügerische Leidenschaft" ( 1946 ).

                            Wem die Aufmachung der gealterten Fanny irgendwie bekannt vorkommt:
                            So etwa sieht Bette Davis auch bei "Tod auf dem Nil" ( 1978 ) aus.

                            Für ihre Rolle als Fanny bekam Davis eine Oscar-Nominierung, ging aber leer aus.

                            https://youtu.be/zENGJdsrCRk

                            8
                            • 9 .5
                              Vertigo60 08.08.2020, 06:48 Geändert 08.08.2020, 07:58

                              Und da haben wir ein weiteres Südstaatenmelodram mit der großen Bette Davis, diesmal im Jahre 1900 angesiedelt.
                              Bette zeigt sich als Regina Giddens, geborene Hubbard, sehr ausgefuchst.
                              Da graust es sogar ihren zwei Brüdern.
                              Mittendrin der arme Horace ( Herbert Marshall ), ihr Mann, herzkrank und nur von seiner Tochter Alexandra ( Teresa Wright ) und deren Tante Birdie Hubbard ( Patricia Collinge ) geliebt. Den Intrigen, es geht um die Beteiligung an einem Gewinn bringenden Geschäft, hat er nix entgegenzusetzen...

                              In der Rolle als ehrgeizige Bitch zeigt Bette wieder mal, was sie alles drauf hat. Um die wirklich guten Rollen in ihrer Karriere musste sie immer kämpfen.
                              Es gab eine Oscar-Nominierung für die Davis, sie ging aber ebenso leer aus wie die anderen acht Nominierten, darunter William Wyler für die beste Regie oder die zwei Nebendarstellerinnen Wright und Collinge.

                              https://youtu.be/x3HuPWDLWdg

                              9
                              • 9
                                Vertigo60 08.08.2020, 04:36 Geändert 08.08.2020, 04:37

                                Sie wurde ganz heiß gehandelt, als es um die begehrte Rolle der Scarlett O´Hara in "Vom Winde verweht" ging. Aber es gab starke Konkurrenz.
                                Dass es dann ganz anders kam, nenne ich mal einen Glücksfall.
                                Beide Filme wurden Klassiker.
                                Die Davis hatte nun ihr eigenes Südstaatenmelodram, in dem sie der Mittelpunkt war.
                                Der große Unterschied dabei:
                                Der Film mit Vivien Leigh wurde in Farbe gedreht, der mit Bette in Schwarzweiß.
                                Ich hätte sehr gerne das rote Kleid gesehen, welches Julie Marsden
                                ( Bette Davis ) beim Olympus-Ball trägt. Debütantinnen hatten damals jungfräuliches Weiß zu tragen.
                                Selbst Kavalier Buck Cantrall ( Davis- Dauerpartner George Brent ) hat nicht die Eier, sich mit ihr zu zeigen, wenn sie dermaßen provokant ist, er achtet die Regeln.
                                Es brennt die Luft, wenn ausgerechnet Henry Fonda als ihr Verlobter Preston sie auf die Tanzfläche schleift und sie dann plötzlich kneifen will...

                                Was sich die junge Dame sonst noch einfallen lässt, guckt Euch mal hübsch selbst an.
                                Die Davis bekam ( ebenso wie Vivien Leigh als Scarlett ) für ihre Rolle als Julie den Oscar, ebenso Fay Bainter in der Nebenrolle als Tante Belle. Nominierungen gab es für Bester Film, Beste Kamera und
                                Beste Filmmusik ( Max Steiner ).

                                Während der Dreharbeiten wurde Henry Fonda am 21.12.1937 Vater, da kam nämlich Tochter Jane zur Welt.

                                9
                                • 7

                                  Willkommen bei den Reichen und Schönen...

                                  Über 49 Folgen lang werden wir Zeuge, wie die Colbys im sonnigen Kalifornien ihr Leben managen...um es dann komplett gegen die Wand zu fahren.

                                  Leute, ein wenig mehr Grips hätte ich mir hier schon gewünscht.
                                  Man rät keiner an Amnesie leidenden Frau, ein Kind zu bekommen
                                  ( so wie es Sable bei Schwiegertochter Randall / Fallon ) macht.
                                  Allerdings hätte der dumme Schönling Miles, Sohn von Sable, sie gar nicht erst heiraten dürfen. Ist das überhaupt legal? Obwohl, wir befinden uns im Amerika des Jahres 1985, was weiß ich schon von den Gesetzen dieses Landes.
                                  Wer mehr weiß, kann mich gerne aufklären.

                                  Monica, sein Zwilling, hat es überraschenderweise zur Anwältin gebracht, denn auch die zweite Schwester des Schönlings ( Bliss ist ihr Name ) ist strohdumm und geht zudem keiner geregelten Arbeit nach.

                                  Oberhaupt Jason hat´s gut, hängt die ganze Zeit in der Firma Colby Enterprises rum und hat die Sippschaft ( zu der auch seine beeindruckende Schwester Connie gehört ) wenigstens acht Stunden vom Hals.
                                  Abwechslung in sein Leben bringt der Leibarzt mit der Hiobsbotschaft von Jason´s nahendem Ableben, Miles und die ihres Gedächtnisses verlustig gegangene Fallon als Eheleute und Jeff, den Connie mal eben ihre Anteile überschrieben hat.
                                  Damit steht es 50:50 zwischen Onkel Jason und Neffe Jeff, der Fallon eigentlich wieder heiraten wollte ( vor einem Jahr ! ).
                                  Ach ja, und Jeff´s Mutter wird von Connie eingeladen, Jeff beizustehen.
                                  Dabei braucht der Typ Frankie so sehr wie ein gebrochenes Bein.

                                  Das Thema "Vaterschaft" zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung, der deutsche Zuschauer bekommt selten schwachsinnige Dialoge vorgesetzt, bei denen sich die Fußnägel krümmen wollen. Vom nicht nachvollziehbaren Handeln einiger Akteure will ich gar nicht reden...

                                  Einige Darsteller machen diese Seifenoper erträglich. Auf jeden Fall Barbara Stanwyck, die man wie folgt zitieren muss:
                                  "Das ist das schlimmste Mistzeug, das ich je zu spielen hatte."
                                  Aber als Tantchen ist sie scharfsinnig, bescheiden und mütterlich. Meine Lieblingsfigur.
                                  Stephanie Beacham ist als Sable neben John James als Jeff Dreh- und Angelpunkt der Handlung, fürchtet diese doch, dass vor allem ihr geliebter Sohn Miles zu kurz kommen könnte.
                                  Und da wäre dann noch Diahann Carroll, die nicht nur wegen ihrer Hautfarbe herausragend ist. Blake Carrington´s Halbschwester ist nicht zuletzt deshalb interessant, weil sie toll singen kann. Bei ihrem "Come Rain or Come Shine" sollte man unbedingt auf die Gesichter der versammelten Paare im Nachtclub achten, der Song trifft sie alle ins Herz...

                                  Einige Szenen sind besonders gut gelungen, etwa die Narcosynthese mit Wahrheitsserum für Fallon. Ich hatte Gänsehaut. Aber auch bei einer Traumsequenz, wo Sable sich durch ihre Schwester ersetzt sieht, packte es mich.

                                  6
                                  • 8 .5

                                    Die rüstige Rentnergang ist zurück...

                                    Drei Jahre ist es her, dass sich die Senioren in einem hoch emotionalen Finale von der Erde verabschiedeten, um auf Antarea zu leben. Nur Bernard Lefkowitz, der so gut eine alte Eule imitieren konnte, blieb zurück.
                                    Auch der Enkel von Ben ( der kürzlich verstorbene Wilford Brimley ) musste zurückbleiben, kleine Jungs gehören nun mal zu ihren Eltern.
                                    Jetzt freut er sich umso mehr, da der Teenager ein bisschen Probleme mit Baseball hat. Opa kann da sicher helfen.
                                    Das Sequel ist eines der besten, das ich kenne.
                                    Zum Glück sind alle Beteiligten aus Teil 1 wieder mit dabei. Und wieder wird es gefühlvoll.
                                    Das Leben auf der Erde fordert nämlich seinen Tribut, denn auf Antarea wird ja niemand krank oder älter, bei uns hingegen schon. So verläuft der Besuch, denn mehr soll es nicht sein, entsprechend dramatisch.
                                    Weinen und Lachen liegen nah beieinander, ich wünsche viel Spaß.
                                    👵👴👵👴👵👴👦👶

                                    7
                                    • 9
                                      Vertigo60 05.08.2020, 04:44 Geändert 05.08.2020, 08:02
                                      über Evita

                                      Zum Tod von Alan Parker...

                                      Der Film endet, wie er beginnt: mit dem Tod von Evita.
                                      Ein Kinobetreiber unterbricht dafür sogar eine Filmvorführung.
                                      Nachdem er die traurige Botschaft verkündet hat, bricht kollektive Trauer aus.
                                      Mittendrin sehen wir einen nachdenklich wirkenden Antonio Banderas, der das Geschehen über die gesamte Laufzeit hinweg in verschiedenen Rollen kommentiert, teilweise recht spöttisch ( u.a. zu sehen als Kellner, Journalist oder Rebell ).
                                      Das verhindert eine einseitige Glorifizierung der argentinischen Präsidentengattin.
                                      Man darf sogar lachen. Der Wechsel der Zeitebenen hilft dem Zuschauer überdies, den Werdegang von Eva Duarte besser nachzuvollziehen.

                                      War Eva nun das kleine Flittchen, das sich nach oben schlief, um berühmt zu werden?
                                      Ganz so einfach macht es uns dieser Film nicht. Es gibt durchaus rührende Szenen, etwa wenn sie dem Tangosänger Magaldi ( Jimmy Nail ) nach Buenos Aires folgt, wo sie allerdings auf seine Ehefrau und Kinder trifft. Immerhin, ein Anfang ist gemacht.

                                      Zeitgleich vollzieht sich der Aufstieg eines gewissen Juan Peron. In Argentinien ist ein Putsch nichts Ungewöhnliches. Bis Peron endlich dran ist, der sich im Hintergrund hält, stürzen so einige Typen.

                                      Da der Film auf dem Musical "Evita" von Andrew Lloyd Webber basiert, wird die meiste Zeit gesungen ( ich sag´ jetzt mal: 95 Prozent ). Der Zuschauer wird mit teils bombastischen Theaterdonner bedient, großes Kino ist Evita´s öffentliche Aufbahrung.
                                      Überrascht sein könnten viele von Antonio Banderas, der tatsächlich super singt und auch schauspielerisch topp ist. Aber eigentlich hat hier jeder Star seine Szenen, in denen er glänzen kann.
                                      Madonna hat ihren Golden Globe zu Recht erhalten ( die Oscar-Nominierung blieb allerdings aus ). Etliche Jahre der Planung gingen dem Film voraus, Namen wurden gehandelt, darunter Meryl Streep als Evita.
                                      Der kürzlich verstorbene Alan Parker hat den Film sehr gut hingekriegt. Madonna liefert unter seiner Leitung eine ungewöhnlich gute Performance. Und wie gesagt, Evita wird hier nicht einseitig als Heilige dargestellt, sondern auch kritisch betrachtet.

                                      11
                                      • 9
                                        Vertigo60 02.08.2020, 21:59 Geändert 02.08.2020, 22:00
                                        über Cocoon

                                        Zum Tode von Wilford Brimley...

                                        Beim Trauern hilft es mir oft, einen Film des Verstorbenen zu gucken.
                                        Brimley mit seinem markanten Walroß-Schnurrbart war so, wie ich mir meinen Opa gewünscht hätte, so ein Typ halt, mit dem man als kleiner Junge Pferde stehlen kann.
                                        Und in "Cocoon" ist er sogar so ein Opa. Er zieht mit seinen Kumpels los, ist so richtig agil.
                                        Eines Tages stellen sie auf einem verlassenen Grundstück fest, dass es dort einen Swimmingpool gibt. Kurzerhand springen sie hinein.
                                        Beim nächsten Mal finden sie ihn verändert. Komische Gegenstände liegen am Boden des Beckens. Und der Pool wirkt plötzlich wie ein Jungbrunnen...

                                        Die liebenswerten alten Knacker können nicht wissen, dass Außerirdische zu Besuch auf unserer Erde sind und in diesem Pool etwas zwischengelagert haben: außerirdisches Leben nämlich.
                                        Weiter gehe ich hier nicht.

                                        Don Ameche ( Ein himmlischer Sünder ) startete mit seinem Oscar für die beste Nebenrolle nochmal voll durch. In weiteren Rollen sehen wir u.a. Maureen Stapleton sowie Jessica Tandy ( Die Vögel ) und Hume Cronyn, im Film wie im wahren Leben ein Ehepaar.
                                        Brian Dennehy ist einer jener Besucher.

                                        Der Film handelt vor allem davon, dass unser aller Leben irgendwann ein Ende hat.

                                        9
                                        • Bin sehr traurig, heute vom Tode dieses unverwechselbaren Mimen zu hören.
                                          Spontan fallen mir bei ihm "Cocoon" ( inklusive Fortsetzung ) und "Die Firma" ein.
                                          Tolle Filme, nicht zuletzt wegen ihm.

                                          Sein Markenzeichen war der auffallende Schnurrbart, damit erkannte man Brimley überall.

                                          7
                                          • 10
                                            Vertigo60 01.08.2020, 14:53 Geändert 01.08.2020, 21:54

                                            Der Straßenfeger von damals holt mich auch heute noch ab, mehr denn je.
                                            Die australische Familiensaga von Colleen McCullough beeindruckt mit gehörigem Aufwand und großen Stars in den wichtigsten Rollen.
                                            Das Buch wurde adäquat umgesetzt, wie ich finde.
                                            Große Themen werden angepackt, etwa das Zölibat, welches verhindert, dass Pater Ralph de Bricassart und Meggie Cleary ihre Liebe zueinander ausleben dürfen.
                                            Richard Chamberlain dürfte mit dieser Rolle endgültig zum Frauenliebling geworden sein.
                                            Es war vielleicht die Rolle seines Lebens.
                                            Ihm zur Seite stehen berühmte Damen wie Barbara Stanwyck als Mary Carson, die den Pater mit ihrem Riesenvermögen ködert und eine große Karriere in der katholischen Kirche ermöglicht. Als arme Verwandte kommt Jean Simmons in der Rolle der Fiona Cleary daher, die mit Paddy eigentlich unter ihrem Stand geheiratet hat, dafür gibt es aber einen Grund.
                                            Mary lässt ihren Bruder Paddy ( Richard Kiley ) die riesige Farm Drogheda verwalten. So lernt Ralph die kleine, von allen Erwachsenen übersehene Tochter Meggie kennen...und lieben.
                                            Gezeigt wird das harte Leben auf so einer Farm, wo immer etwas zu tun ist, fertig ist man nie.
                                            Die Schicksalsschläge reißen nicht ab, der Zuschauer hat sich kaum erholt, da passiert schon wieder was.

                                            Die Nebenrollen sind ebenfalls prominent besetzt, u.a. grüßen Piper Laurie und Earl Holliman, Barry Corbin ( Dallas ) und nicht zuletzt Christopher Plummer.

                                            Ich freue mich wahnsinnig, dass all meine erneuten Sichtungen von Serien aus den Achtzigern so unglaublich befriedigend verliefen. Ich nehme das nicht als selbstverständlich hin, denn Geschmäcker ändern sich ja mitunter, gerade über so einen langen Zeitraum.

                                            15
                                            • 8
                                              Vertigo60 31.07.2020, 05:52 Geändert 31.07.2020, 06:35

                                              Ich kann hier nur die erste Staffel mit sechs Folgen bewerten, da ich die überflüssige Fortsetzung mit insgesamt 22 Folgen ignoriere.
                                              Dafür bekommen diese ersten Folgen, mit denen für mich die Geschichte auch schon auserzählt ist, neben den acht Punkten ein Herzchen.

                                              Die australische Miniserie erzählt vom Schicksal der Stephanie Harper, einer reichen Erbin. Bereits 40 und schon zweimal verheiratet, wagt sie nun mit dem abgehalfterten Tennisspieler Greg Marsden einen dritten Versuch.
                                              Ihren Kindern aus den früheren Ehen schmeckt das leider gar nicht.
                                              Während Stephanie mit ihrer Art alle Herzen gewinnt, ist Greg leider ziemlich arrogant und hat außer seinem guten Aussehen und seinem öligen Charme nichts zu bieten.
                                              Keiner mag ihn so richtig, wäre da nicht Jilly Stewart, die beste Freundin der Erbin. Sie sind quasi zusammen aufgewachsen.

                                              Die Flitterwochen verlaufen für Steph beinahe tödlich, da sie bei einer Bootsfahrt über Bord geht und fast zum Krokodilfutter wird.
                                              Aber sie hat Glück im Unglück...

                                              Alles Weitere zu erzählen hieße spoilern, das will ich aber nicht.
                                              Die Serie ist packend, spannend und geht ans Herz. Ich war sehr überrascht, dass es mich heute sogar noch mehr packt als damals.
                                              Die Rollen sind perfekt besetzt. Rebecca Gilling holt aus ihrer das Bestmögliche heraus, an ihrer Seite agieren James Reyne als Greg, James Smillie als Dr. Dan Marshall und Wendy Hughes als verruchte Jilly.
                                              Neben der tollen Musik ( u.a. ist Klassik im Busch ) gefällt mir die deutsche Synchro mit Gudrun Vaupel für Gilling, Christian Wolff für Smillie und Manfred Seipold für Reyne. Erik Schumann leiht dem Syndicus der Firma, gespielt von Peter Gwynne, sein Organ.

                                              10
                                              • 10
                                                Vertigo60 30.07.2020, 06:10 Geändert 30.07.2020, 08:35

                                                Die zweite Verfilmung eines Romans von James Clavell ( Shogun ) begeistert mich heute fast noch mehr als die Sichtungen davor.
                                                Durch diverse Serien wie etwa "Dallas" oder "Dynasty" war man bei der Erstausstrahlung 1988 ja bereits vorbereitet, was Intrigen anging.
                                                Und irgendwo doch nicht, denn das hier hat eine ganz andere Klasse.
                                                Ich glaube, Alexis und J.R. wären gegen Ian Dunross und Quillan Gornt chancenlos gewesen...

                                                Ian Dunross wird gleich zu Beginn des Vierteilers zum neuen Tai-Pan des "Noble House", eigentlich heißt das älteste und größte Handelshaus in Hongkong Struan & Co.
                                                Das Ganze spielt sich in einer regnerischen Nacht unter Zeugen ab.
                                                Es gilt, Traditionen zu bewahren, das wird für den weiteren Verlauf der Story noch von Belang sein.
                                                Größter und gefährlichster Konkurrent ist Quillan Gornt.
                                                Mit dem Eintreffen zweier Amerikaner von Par-Con Industries werden die Karten neu gemischt. Lincoln Bartlett und seine Vizepräsidentin Casey Tcholok sind gezwungen, das Spiel nach Art der Einheimischen zu spielen.

                                                Das Quartett der Hauptbeteiligten ist darstellerisch perfekt besetzt.
                                                Pierce Brosnan als Ian Dunross ist genau auf dem Punkt. Jede Geste, jedes Lächeln, jeder Blick sitzt. Er besitzt ein aalglattes autoritäres Auftreten, ist sehr energiegeladen und energisch.
                                                Sein Gegenspieler ist John Rhys-Davies als Quillan Gornt. John mochte ich schon in "Shogun", hier aber ist er noch viel präsenter, denn Gornt und Dunross sind die Meister des Spiels und bestimmen das Tempo maßgeblich.
                                                Ben Masters ist der stets charmante und blonde Lincoln Bartlett. Sein Pech ist, in Hongkong fremd zu sein und sich noch dazu zu verlieben. Und das ist niemand Anderes als die Ex von Gornt...
                                                Seine Vizepräsidentin spielt Deborah Raffin. Ihre blonde engelsgleiche Erscheinung täuscht, die Frau hat Feuer im Hintern, sie will bei den Männern mitspielen.
                                                In weiteren nicht unwichtigen Rollen sehen wir u.a. Julia Nickson als Orlanda Ramos, eine Ex von Gornt, die ihm zu großer Dankbarkeit verpflichtet ist. Angesetzt auf Bartlett verliebt sie sich leider wirklich in ihn.
                                                Ihre Funktion ist ähnlich wie die von Mariko in "Shogun", dem Neuankömmling
                                                ( und damit auch dem Zuschauer ) Sitten und Gebräuche zu erklären.
                                                Die Serie zeigt überdies verschiedene Frauentypen. So ist Cathy die selbstständige Geschäftsfrau, absolut unabhängig. Orlanda ist eine Geliebte mit Stil, was man von der kleinen Nutte Venus Poon ( Tia Carrere ) nicht behaupten kann.

                                                Mein Fazit:
                                                Begleitet von der überragenden Musik eines Paul Chihara und mit tollen Darstellern ist "Noble House" absolut sehenswert. Von dem ganzen Kram an der Börse habe ich null Ahnung, spannend ist es aber auf jeden Fall. Und die deutsche Synchro ist mit Frank Glaubrecht für Brosnan, Christian Rode für Masters und Klaus Sonnenschein für Rhys-Davies perfekt für mich.

                                                14
                                                • 9
                                                  Vertigo60 29.07.2020, 10:03 Geändert 29.07.2020, 12:14
                                                  über Shogun

                                                  Ich bin mit Serien wie "Die Rebellen vom Liang Shan Po" und "Shogun" aufgewachsen.
                                                  Erstere wurde vom japanischen Sender Nippon TV produziert
                                                  ( 1973-1974 ) und spielt im China des 12. Jahrhunderts.
                                                  Deutsche Zuschauer sahen sie dann erstmals im Jahr 1980.
                                                  Da kam dann auch "Shogun", was ebenso wie "Die Dornenvögel" später zu einem erfolgreichen TV-Event wurde. Und wer bislang noch nichts von Richard Chamberlain gehört hatte, ab da spätestens war er ein Star. Er hatte schon einige Filme gemacht, aber Fernsehen ist nochmal was ganz Anderes. Jede Woche im heimischen Wohnzimmer zu erscheinen, Du erreichst soviel mehr Leute, die dafür nicht mal das Haus verlassen müssen...
                                                  James Clavell stützte sich bei seinem Roman auf historische Fakten, wobei die Namen geändert wurden. Der Navigator hatte ein reales Vorbild in Gestalt von William Adams, der Japan nicht mehr verließ und 1620 in Nagasaki starb.
                                                  Gezeigt wird auch, welchen Einfluss die Jesuiten in Japan hatten und die Kämpfe unter den diversen Stämmen.
                                                  Die aufwändig inszenierte Serie geizt nicht mit Brutalität, ist aber auch lehrreich.
                                                  Der Zuschauer lernt viel über Sitten, Gebräuche und die japanische Sprache.
                                                  Die Dialoge der Japaner hat man zugunsten der besseren Authentizität nicht synchronisiert, so fühlt sich der Zuschauer ebenso fremd wie Navigator John Blackthorne, von den Einheimischen respektvoll "Anjin-san" genannt.

                                                  Wem die deutsche Stimme von Chamberlain bekannt vorkommt: Sie gehört Wolfgang Pampel, dem J.R. Ewing aus "Dallas".

                                                  Prominenteste Mitspieler von Chamberlain sind John Rhys-Davies und Toshiro Mifune.
                                                  Damien Thomas ( Pater Alvito ) sah man 1986 in "Noble House" wieder
                                                  ( Autor war wieder James Clavell ).
                                                  Mein Fazit:
                                                  Tolle Schauspieler, Dramatik pur, beträchtliche Schauwerte, tolle Musik.
                                                  Gesehen auf einer DVD-Edition, wo sich die Serie auf vier Discs a
                                                  120-140 Minuten Laufzeit verteilt.

                                                  14
                                                  • Vertigo60 27.07.2020, 11:55 Geändert 27.07.2020, 12:11

                                                    Schade, dass hier nur ein alter Artikel von vor vier Jahren hervorgekramt wurde
                                                    ( wie man unschwer an den Kommentaren erkennen kann ).
                                                    Lediglich die einleitenden Worte weisen auf das Warum hin.

                                                    17