"Jahre meines Lebens verschwendet": Die 8 schlechtesten und besten Serienenden 2023

25.12.2023 - 14:00 UhrVor 4 Monaten aktualisiert
Die besten und schlechtesten Serienenden
AMC/Apple/NBC
Die besten und schlechtesten Serienenden
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Von Fear the Walking Dead, Star Trek: Picard und vielen weiteren Serien mussten wir dieses Jahr Abschied nehmen. 8 Serien-Enden haben uns 2023 besonders beschäftigt.

Serien-Abschiede tun oft weh. Nachdem sich Fans im letzten Jahr von Sci-Fi-Meilensteinen und Horror-Phänomenen verabschieden mussten, standen auch 2023 wieder einige emotionale Enden an. Manche Serien durften zu eigenen Bedingungen in den Ruhestand gehen, andere wiederum wurden gnadenlos und ohne Abschluss abgesetzt. Nicht selten war Netflix daran schuld.

Serien-Enden können begeistern, versöhnen, überraschen oder aufregen. Die 8 größten Serien-Finals, die uns 2023 begeistert, zu Tränen gerührt oder Jahre unseres Lebens geraubt haben, haben wir für euch zusammengetragen.

Schlecht: 8 Staffeln Fear the Walking Dead waren 8 Staffeln zu viel

Fear the Walking Dead - S08 Trailer (English) HD
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The Walking Dead wurde im letzten Jahr nach 11 Staffeln beendet. 2023 verabschiedete sich auch das erste Spin-off mit Staffel 8. Dabei tat sich Fear the Walking Dead über all die Jahre schwer, aus dem großen Schatten des Originals hervorzutreten. Die finalen Folgen widmeten sich noch einmal ganz der Figur, mit der alles begonnen hatte. Nach ihrem scheinbaren Tod in Staffel 4 kehrte Madison Clark jetzt zwei schlechte und eine gute Staffel später für das Finale zurück, aber die einst komplexe und gefürchtete Matriarchin war kaum wiederzuerkennen.

Anstatt die Erzählwelten beider Serien endlich mit einem finalen Crossover kollidieren zu lassen, schlug Fear zum Schluss jedoch einen ganz anderen Weg ein. Selbst die Wiedervereinigung mit Tochter Alicia tröstete nicht über die ungemein dämlichen Telenovela-Wendungen im Finale hinweg. Am Ende bleibt das Gefühl, mit dieser Serie trotz einiger Lichtblicke zu viele Jahre meines Lebens verschwendet zu haben. (MW)

Gut: Über das Ende des Anime-Meisterwerks Attack on Titan werden wir noch lange sprechen

Attack On Titan - S04 Trailer (Japanisch) HD
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Nichtmal Walter White hat so eine dramatische Charakterentwicklung durchgemacht wie Eren Jaeger in Attack on Titan. Vom jungen Held, der seine von Mauern umschlossene Heimat vor gefräßigen Titanen beschützen wollte, entwickelte er sich zum Vernichter der Menschheit. Dabei ließ uns der komplexe Anime-Hit mit zahlreichen Wendungen stets über Erens wahre Motivationen rätseln. Die finale Antwort lässt Anime-Fans sicher noch viele Jahre hitzig diskutieren.

Das Serien-Ende von Attack on Titan war schon vor der Veröffentlichung ein Meme. Denn die Ausstrahlung der "finalen" 4. Staffel zog sich über knapp drei Jahre (!). Das Warten hat sich dennoch gelohnt. Eine epische Schlacht um das Schicksal der Menschheit, fantastische Action, tränenreiche Abschiede und eine bittere Erkenntnis über die Halbwertzeit von Frieden beendeten die Serie wie sie begonnen hat: als Meisterwerk. (MW)

Schlecht: Mit der 2. Staffel Shadow and Bone stirbt ein ganzes Fantasy-Universum

Shadow and Bone - S02 Trailer (Deutsch) HD
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Netflix setzt nach der 2. Staffel Shadow and Bone - Legenden der Grisha ab und Fans sind völlig entgeistert. Zurecht! Denn indem das Cliffhanger-Finale plötzlich zum Serien-Schluss erklärt wird, gibt Netflix Shadow and Bone den denkbar ungünstigsten Abschluss. Dabei hätte die Fantasy-Serie mit der in Staffel 2 zu Ende verfilmten ersten Buch-Trilogie einen guten Schlussstrich ziehen können.

Stattdessen lässt uns das Abenteuer mit einer letzten Episode voller Andeutungen in der Luft hängen, die nicht einmal Roman-Fans auflösen können. Noch schlimmer ist aber, dass die schon geschriebene Spin-off-Serie Six of Crows zu den wahren Fan-Lieblingen der Fantasy-Serie nun niemals entstehen wird. Netflix sägte ein Serien-Universum ab, kurz bevor es seinen eigentlichen Höhepunkt erreichte. (ES)

Gut: Star Trek Picard versöhnt Sci-Fi-Fans nach 2 Enttäuschungen

Star Trek: Picard - S03 Trailer (Deutsch) HD
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Als Star Trek: Picard im Jahr 2020 an den Start ging, waren die Erwartungen der Trekkies gewaltiger als ein ausgeformtes Borg-Kollektiv. Erstmals seit Nemesis kehrte der Enterprise-Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) zurück, aber die Geschichte sowie die Abwesenheit einiger The Next Generation-Figuren enttäuschten viele Fans. Und dann schenkte uns Staffel 3 Wiedergutmachung für 20 Folgen durchschnittlicher Sci-Fi.

Star Trek: Picard darf endlich eine richtige Star Trek-Serie sein, die zwischen Weltraum-Spannung, Verarbeitung jahrzehntealter Konflikte und nostalgischem Klassentreffen am Ende das Vermächtnis ihrer Figuren ehrt und spannende Weichen für eine ungewisse Zukunft stellt. Und wer bei der Rückkehr auf die Enterprise-D kein Tränchen verdrückt, ist kein echter Trekkie – oder Teppich-Hasser. (MW)

Schlecht: Your Honor hätte nach Staffel 1 lieber Schluss machen sollen

Your Honor - S02 Teaser Trailer (Deutsch) HD
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2020 überraschte die Serie Your Honor als Breaking Bad 2.0: Das amerikanische Remake einer israelischen Serie entpuppte sich als packender Thriller über einen Richter (Bryan Cranston), der in moralische Zwickmühlen gerät, als sein Sohn (Hunter Doohan) nach einem Unfall mit Todesfolge Fahrerflucht begeht. Denn der Getötete ist der Sohn des lokalen Gangster-Bosses.

Das krasse Ende der Auftaktstaffel von Your Honor wäre ein idealer Abschluss gewesen. Stattdessen verschaffte der Erfolg der Miniserie noch eine 2. Staffel. Doch die verlor sich trotz Bryan Cranstons eindringlichem Schauspiel in kriminellen Seitensträngen und langgezogenen Trauer-Abgründen. Die neuen 10 Folgen wirkten wie ein unnötig breitgetretener Epilog. Das lässt Your Honor leider mit einer abgeschwächten Wirkung zurück. Und mit dem Wissen, dass man es besser bei einer Staffel hätte bewenden lassen. (ES)

Gut: Succession endet nach 4 Staffeln als Meisterwerk

Succession - S04 Trailer (English) HD
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Am Ende macht Succession das einzig Richtige und lässt niemanden aus dem Roy-Clan gewinnen. Denn nur so wird auch den letzten klar: Es ging in den 4 Staffeln nie wirklich um die Frage, wer am Ende gewinnt, sondern um alles dazwischen. Die Serie endet an einem Punkt, an dem sie auch einfach weitergehen könnte. Mit neuen Strategien, neuen Allianzen. Dass sich das in seiner Ambiguität nicht komplett antiklimatisch anfühlt, beweist endgültig, wie unfassbar klug und menschlich Succession als Serie ist.

Denn etwas ist doch anders. Der Motor hinter dem familiären Teufelskreis ist tot. Erst jetzt gibt es die Aussicht auf eine mögliche Erkenntnis. Vielleicht verstehen die Geschwister endlich, dass ihr bisher größtes Scheitern auch ihr größter Sieg ist: Sie werden nie sein wie ihr Vater. Und genau hier zu enden, ist so viel stärker, so viel besonderer als mit einem leeren Sieg in einem anonymen Besprechungsraum. (LL)

Schlecht: The Blacklist verabschiedet sich nach 10 Staffeln mit einer katastrophalen Enttäuschung

The Blacklist - S10 Trailer Say Goodbye to Red (English) HD
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Ich hatte The Blacklist nach acht langen Jahren abgebrochen, in der Hoffnung, im Serien-Finale zurückkehren zu können und Antworten zu bekommen. So trieb es mich dieses Jahr ein letztes Mal zu Raymond Reddington (James Spader). Ich hatte die naive Hoffnung, dass die Serie am Ende der 10. Staffel letztlich eine Antwort auf die Frage gibt, die sie bereits in der Pilotfolge aufwarf: Wer ist Reddington und wie steht er zu Liz?

Die Showrunner haben leider nicht nur dieses zentrale Motiv in den letzten beiden Staffeln komplett in den Wind geschossen. Sie haben die Serie auch sehr abrupt beendet. Wir bekommen für keine Figur außer Reddington ein vernünftiges Ende oder eine Aussicht, wie es über das Finale mit den liebgewonnenen Charakteren weitergeht. Am Ende verpufft vieles, das mühsam über 10 Staffeln langgezogen wurde, im staubigen Wind Spaniens. (AW)

Gut: Ted Lasso trifft mit dem Finale von Staffel 3 nochmal ins Tor

Ted Lasso - S03 Teaser Trailer (Deutsch) HD
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Drei Staffeln lange lehrte uns Ted Lasso, dass man als Fußball-Coach nichts über Fußball wissen muss, um gute Laune in ein britisches Sport-Team zu bringen. Hierzulande immer noch ein Geheimtipp ist die Komödie der Inbegriff einer gelungenen Feelgood-Serie, die mit liebenswerten Figuren, viel Humor und wichtigen Botschaften zu punkten weiß. In Staffel 3 packen Jason Sudeikis und seine Truppe noch ein paar überraschende Wendungen aus und lehren uns die Vorzüge von Nächstenliebe und Achtsamkeit gegenüber uns selbst.

So gern wir Ted Lasso bei AppleTV+ auch noch 10 weiteren Staffeln bei der Arbeit zugesehen hätten, verstand die Serie, dass man für einen runden Abschluss manchmal genau dann gehen muss, wenn es am schönsten ist. Denn zu einem Happy End gehört immer auch ein bisschen Melancholie und Staffel 3 findet hier im Finale die perfekte Mischung. (ES)

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Vom Serien-Blockbuster bis zum absoluten Geheimtipp: Wir stellen euch im Moviepilot-Podcast Streamgestöber die 23 besten Serien vor, die es im Jahr 2023 zu entdecken gab. Hier könnt ihr Teil 1 des großen Jahresrückblicks anhören.

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