999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 29.06.2019, 11:13 Geändert 29.06.2019, 11:31

    Gods of Egypt / US/AU/CN / 2016

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Ich habe Blockbuster-Trash erwartet und kriegte die volle Dröhnung.

    Leider ist die Handlung ausgemergelt und deshalb arg belanglos, obwohl altägyptische Mythologie, Fantasy und Science-Fiction großzügig miteinander vermengt werden. Ich denke, dass genau das das Problem ist. Eben, dass man sich zu sehr auf die obskure Genre-Mixtur verlassen und daher eine interessante Geschichte vernachlässigt hat bzw. zweitrangig gewesen ist.

    Doch nicht nur auf die obskure Genre-Mixtur hat man sich verlassen, sondern auch auf den absoluten CGI-Overkill, der jedes Bild unschön künstlich aussehen lässt, was an der 3 D-Komprimierung liegen kann, und das Sehvergnügen stark beeinträchtigt.

    Dagegen kann auch der namhafte Cast nix ausrichten, dessen Figuren ebenso platt sind wie die Story, durch die man sich nach einiger Zeit nur noch durchquält, während die miese Videospiel-Optik Augenkrebs fördert.

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      999CINEASTOR666 29.06.2019, 11:00 Geändert 29.06.2019, 11:30

      Look Away (AT: Behind the Glass) / CA / 2018

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Durch frostige und abgedunkelte Bilder, in bedrohliche Depri-Stimmung versetzter Rachethriller, der obendrein kokettiert, mit Coming-of-Age-Drama und psychologischem Horror.

      Narzissmus und verkorkste Schönheits-Ideale sollen den Pics außerdem Symbolkraft verleihen, die durch Intriganz, Aufmüpfigkeit und Verführung Unterstützung findet.

      Ich ahnte schnell, dass die Übersinnlichkeit, in Form der "Spiegelschwester", sowohl Schutzschild als auch Verteidigungsmechanismus der angeknacksten Psyche des heranwachsenden Mobbingopfers sein könnte, das sich verletzt, unbedeutend, missverstanden und alleingelassen fühlt.

      Jener Eindruck bleibt auch bis zum Schluss bestehen, wie auch ein gewisser Hang zur Vorhersehbarkeit, der sich aber nur rar bestätigt, da der Plot kontinuierlich keine konkrete Richtung verfolgt.

      Diese Unentschlossenheit bestätigt sich, im schwammig formulierten Finale, das wohl die Tür zu einem Interpretationsspielraum aufstoßen soll, was bei der Offensichtlichkeit nicht von Nöten gewesen wäre.

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        999CINEASTOR666 22.06.2019, 12:56 Geändert 17.07.2019, 22:07

        Die Wiege des Bösen (OT: It's Alive / AT: Baby Killer) / US / 1974

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        DIE WIEGE DES BÖSEN zwängt das Thema Euthanasie in ein günstiges Horror-Korsett, wodurch die Frage der Ethik und Moral per Holzhammermethode zum Nachdenken anregen soll.

        Auch wenn die Frage, ob psychisch kranke und körperlich behinderte Menschen ein Recht zu Leben haben, konsequent im Raum steht, wird äußerst makaber und auf drastische Weise das Entsetzen zum trashigen Selbstzweck erhoben. Was für mich, als Sympathisant exploitativer Herangehensweisen und Darbietungen, kein Problem gewesen ist. Auch, weil die Divergenz nicht vernachlässigt wird und am Ende doch noch zur Zielstrebigkeit mutiert.

        Des Weiteren wird an der Pharmaindustrie Kritik geübt, deren experimentellen Medikamente monströse Nebenwirkungen verursachen können.

        Die kultige Jagd beginnt, bei der die Grenzen zwischen gut und böse, richtig und falsch immer mehr verschwimmen, und hält den Horrorfilm-Nostalgiker bei Laune.

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          999CINEASTOR666 22.06.2019, 11:03 Geändert 22.06.2019, 17:23

          Das Alien aus der Tiefe (OT: Alien degli abissi / AT: Alien from the Deep) / IT / 1989

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          Italo-Sci-Fi-Schlock, der lange Zeit vielmehr ein unterhaltsamer Hybrid ist, aus Ökothriller und Abenteuer-Komödie, als Greenpeace-Aktivisten einer naturbelassenen Insel einen Besuch abstatten, auf der schießwütige Firmenmitarbeiter ihren Atommüll in einem aktiven Vulkan entsorgen, bis die radioaktiven Eruptionen ein Alien in den Ozean plumpsen lassen, das sich nunmehr unterirdisch fortbewegt und per Knackschere Terror verbreitet.

          Nicht nur der Abwechslungsreichtum der hanebüchenen Handlung hält prima bei Laune, sondern auch die tolle Lokation, die durch Kunstnebel und Primärfarben-Beleuchtung atmosphärisch eingefangenen Settings, die knuffigen Modellbau-Tricksereien, etliche Explosionen, grüner Schleim, das skurrile Creature Design und der Showdown der Bulldozer und des Flammenwerfer generieren ein kurzweiliges Trash-Event von ANTONIO MARGHERITI aka ANTHONY M. DAWSON.

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            Psycho IV - Die Begegnung (OT: Psycho IV: The Beginning / AT: Psycho 4 - Die Begegnung / Psycho IV) / US / 1990

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            Norman Bates (ANTHONY PERKINS) führt nun ein "glückliches" Leben als verheirateter Mann. Seine Ehefrau weiß nichts, über seine schockierende Vergangenheit. Als Norman eine Radiosendung hört, die Matrizid thematisiert, fühlt er sich spontan angesprochen und ruft unter falschem Namen an, um einen Seelenstriptease hinzulegen, da ihn der Gedanke dünkt, dass Wahnsinn erblich sein könnte.

            Fortan wird all das Grauen, jenes ALFRED HITCHCOCK versuchte, auf stilvolle, subtile, symbolische und Suspense-geladene Art und Weise in den Köpfen der Betrachter rumoren zu lassen, pietätlos ausgeplaudert, klischeehaft breitgetreten, plump dekonstruiert, un­se­li­ger­wei­se entmystifiziert und vollends ad absurdum geführt.

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              999CINEASTOR666 20.06.2019, 17:55 Geändert 22.06.2019, 17:28

              Oxford Murders (OT: The Oxford Murders / AT: Oxford Crimes) / ES/GB/FR / 2008

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              Ich habe OXFORD MURDERS lange Zeit mit Interesse verfolgt, weil sich der Film anspruchsvoll gibt, durch Philosophie und Mathematik. Doch letzten Endes entpuppt sich der wissenschaftliche Ansatz nur als Ablenkungsmanöver, Vertuschungsaktion und intellektueller Schwanzvergleich. D. h. dass all die klugen Worte nur leeres Geschwätz darstellen und die Verzwicktheit im Grunde gar keine ist, sondern nur ordinäres Blendwerk, was ich als schade empfunden habe.

              Weil der Täterkreis zusätzlich recht beengt ist, bin ich relativ rasch auf den Täter aufmerksam geworden. Dass das eventuell der Fall sein könnte, ist wohl auch dem Drehbuchbuchautor oder sonst irgendwem in den Sinn gekommen, da die Beichte so lala abgehakt wird und der Fokus urplötzlich auf eine Tragödie fällt, die zuvor als falsche Fährte Verwendung gefunden hat.

              Während ich darüber schreibe, stelle ich fest, dass sich das Ganze in der Theorie äußerst vielversprechend anhört. Doch in der Praxis wurde wohl meine Erwartungshaltung schlichtweg umgestoßen, da das mögliche Potential nicht ausgeschöpft wurde, die Suche nach der absoluten Wahrheit nicht sonderlich spannend und die Schlaumeierei am Schluss all der Mühe nicht wert gewesen ist.

              Dennoch ist OXFORD MURDERS ein optisch gelungener und mit einer auf ganzer Linie überzeugenden Besetzung beschenkter Crime Movie von ÁLEX DE LA IGLESIA, der seine Momente hat, doch dessen High Concept bei genauerer Überlegung bloß blufft.

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                999CINEASTOR666 20.06.2019, 17:03 Geändert 14.01.2020, 22:27

                In Darkness - Die Wahrheit liegt im Dunkeln (OT: In Darkness) / GB/US / 2018

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                Wenn die Narration ruhiger Natur ist, wie bei diesem düsteren Verschwörungs- und Rachethriller, mit starken Zügen eines Dramas, sollte die Geschichte schon herausragend sein, damit sie fesselt. Doch als die ersten Erinnerungen eingestreut werden, konnte ich den Knackpunkt erahnen und mir vorstellen, wohin die Reise geht. Da es dabei leider geblieben ist, wurde der Spannung reichlich eine eingeschenkt. Zu allem Überfluss ist das letzte Drittel ziemlich überkonstruiert. Doch da Inszenierung und Schauspiel Kompetenz ausstrahlen, verhindern sie eine niedrigere Bewertung.

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                  Psycho III (AT: Psycho 3) / US / 1986

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                  Die zweite Fortsetzung versucht, es der ersten gleichzutun, doch leider ist die Handlung ziemlich fahrig und unausgereift. Darum hält sich die Spannung bedeckt und auch mit überzeugenden, überraschenden Wendungen sieht es mager aus.

                  Da die Atmosphäre immer noch Spitze ist, das Schauspiel absolut akzeptabel ausfällt und bewährte Methoden eines Slasher der 80er-Jahre genutzt werden, und zwar Sex und Gewalt, gelingt PSYCHO III noch der Durchschnitt, bei dem ANTHONY PERKINS höchstpersönlich auf dem Regiestuhl Platz genommen hat.

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                    999CINEASTOR666 15.06.2019, 19:36 Geändert 29.06.2019, 14:34

                    The Nail Gun Massacre - Blutgericht in Arizona (OT: The Nail Gun Massacre / AT: Nail Gun Massacre / Texas Nailgun Massacre / Carnage) / US / 1985

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                    "Dieser Killer trifft den Nagel auf den Kopf"

                    Kackendreist würde ich mich glatt, als ziemlich hartgesottenen Trashfilm-Enthusiasten betiteln. Aber Herrschaftszeiten, dieses Nagelpistolen-Massaker ist selbst mir zu unterirdisch, und das will was heißen!

                    Eine knapp bemessene und wenig zeigefreudige Vergewaltigung durch böse Bauarbeiter dient als Aufhänger, damit ein unverstandener Rächer – der Motorradhelm und Tarnanzug trägt, eine lächerliche Geisterbahn-Stimme hat und im Leichenwagen die ländliche Region abklappert – das Proletariat blutig nageln darf. Karikaturen eines Polizisten und eines Arztes folgen der Schneise der Gewalt, wobei beide nicht kapieren, was da eigentlich abgeht.

                    Dieses schrottreife Vehikel aus Rape'n'Revenge und Slasher ist von der ganz üblen Billo-Sorte, bei dem man die Darsteller nicht als solche bezeichnen darf, da es eine Verunglimpfung an alle anderen Darsteller darstellen würde. Die Synchronisation ist asynchron, klingt wie aus einem drittklassigen Softporno und der Inhalt der Dialoge ähnelt dem einer benutzen Windel.

                    Spannung und Atmosphäre haben bei dem Laientheater keine Chance, da fraglich ist, ob es überhaupt ein Skript gegeben hat oder nur ein paar Schmierereien auf einer Serviette und der Rest wurde improvisiert. Nicht einmal ein Satz Titten machen die Chose zumutbarer.

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                    • 6 .5
                      999CINEASTOR666 15.06.2019, 12:11 Geändert 01.04.2023, 23:57
                      über Hatchet

                      Hatchet (AT: Hatchet: Old School American Horror / Hatchet: Cut Fresh Daily) / US / 2006

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                      Auf Retro getrimmte Splatter-Comedy in den sumpfigen Backwoods, deren Handlung nichts weiter als zweckdienlich sein soll, da der Anspruch darauf liegt, die primitiven Gelüste des Gorehounds ironisch zu befriedigen, der mit einem breiten Lächeln auf Oldschool-Horror abspritzt.

                      Wozu also eine ausgewogene und innovative Handlung, wenn das überzogene Hauptaugenmerk auf die in aller Regelmäßigkeit zelebrierten handgemachten Effekte liegt. Wozu Figurenzeichnung und Charakterentwicklung, wenn die Protagonisten eh als Schlachtvieh herhalten sollen und der Star des Films der missgebildete und hünenhafte Geist des Victor Crowley (KANE HODDER) ist.

                      Der Film ist stumpf, doch um ihn zugänglicher zu machen, nimmt er sich zum Glück nicht bierernst. Der Humor ist zwar nicht brüllend komisch, aber ringt schon mal ein Schmunzeln ab. Dadurch funktioniert HATCHET als das, was er sein will, ganz gut. Und zwar Hommage auf und Persiflage von Wald-und-Wiesen-Schlitzer der glorreichen Achtziger.

                      Stupidität und Gekröse aus der Klischee-Gulaschkanone werden wahrlich nicht allen schmecken, doch mein Hunger wurde gestillt.

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                      • 5 .5
                        999CINEASTOR666 15.06.2019, 10:23 Geändert 15.06.2019, 10:49

                        Dark Tourist (OT: The Grief Tourist) / US / 2012

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                        MICHAEL CUDLITZ (Abraham Ford aus THE WALKING DEAD) spielt in diesem düsteren, abgründigen und verstörenden Psycho-Drama ein sozial verkrüppeltes Individuum, und zwar den Wachmann Jim, der diesen Job gewählt hat, da er am liebsten nachts und mutterseelenallein arbeitet.

                        Der Eigenbrötler hat ein sehr spezielles Hobby, und zwar Dark Tourism. Einmal im Jahr lässt der Kontrollfreak seinen eintönigen Arbeitsalltag hinter sich und ist bekannten Serienkillern auf der Spur. Er bereist deren Lebensstationen, rekonstruiert gedanklich die Geschehnisse und schwelgt in jenen Erinnerungen. Bei inneren Monologen verbindet er seine verquere Weltanschauung mit den Daten und Fakten, Muster und Motiven ebenjener. Diesmal begibt er sich ins ländliche Kalifornien an die Tatorte des mehrfachen Brandstifters und Mörders Carl Marznap (PRUITT TAYLOR-VINCE, Otis aus THE WALKING DEAD).

                        Bei seinem Aufenthalt in der Region, trifft er auf die verwitwete Kellnerin Betsy (MELANIE GRIFFITH) und eine Transe, die im Motelzimmer nebenan Freier befriedigt. Diese Bekanntschaften bringen ihn nach und nach aus der Fasson, bis er eines Tages gar auf einen Mann trifft, der ihn besser zu kennen scheint als er selbst.

                        Durch diese Begegnung offenbart sich, ein bitteres Psychogramm. Jim ist ein, durch eine schreckliche Kindheit, schwer traumatisierter Serienkiller von transsexuellen Prostituierten, deren Leichen er an Tatorten berüchtigter Verbrecher ablegt, von denen er auch ein Foto hinterlässt. Jim scheint dies, bis zu jener Begegnung, selbst nicht bewusst gewesen zu sein. Deswegen bleibt ihm nach dieser gräulichen Wahrheit nur noch ein Ausweg ...

                        DARK TOURIST ist ein Independent-Film mit immensem Potential, der mir persönlich inszenatorisch einen zu geringen Unterhaltungswert bietet. Die Geschichte ist tragisch und schockierend, doch wird sehr geruhsam, wenn nicht gar behutsam erzählt. Außerdem ist mir die Stimmung zu deprimierend und schwerfällig, was zwar zum finsteren Inhalt prima passt, aber mein sonniges Gemüt mit der Zeit dämmern ließ.

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                          999CINEASTOR666 12.06.2019, 21:07 Geändert 16.05.2020, 13:40

                          Blutbad des Schreckens (OT: Scream Bloody Murder / AT: Das Höllenmassaker / The Captive Female / Claw of Terror / Matthew) / US / 1973

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                          "The First Motion Picture to be Called GORE-NOGRAPY!!!"

                          Abgründiger und für seine Entstehungszeit recht harter Psychothriller, deren völlig ausreichende Handlung geradlinig und nicht allzu gemächlich erzählt wird, wie viele andere Kollegen jener Epoche.

                          Nach den Morden an Vater, Mutter und Stiefvater irrt der schwer traumatisierte Matthew (FRED HOLBERT) lange Zeit durch die Gegend und tötet wahllos Pärchen, da er bei öffentlichen Liebesbezeugungen von psychedelischen Halluzinationen gepeinigt wird, in denen seine tote Mutter Unzucht treibt.

                          Als er sich in einen Rotfuchs verguckt, der Matrosen liebend gern vom Samenstau erleichtert, müssen eine farbige Bedienstete, die betagte und wohlhabende Dame des Hauses und ein Hund das Zeitliche segnen, damit er den Rotschopf mit Rolls-Royce und Villa beeindrucken kann.

                          Fortan bekommen wir es mit einem Kammerspiel des Terrors zu tun, welches ein psychosexuelles Duell beherbergt, das für alle untröstlich ausgeht.

                          BLUTBAD DES SCHRECKENS wäre kein übler Sicko der 70er-Jahre, wenn die Aufmachung nicht an allen Ecken und Enden low-budet schreien würde, und wenn das Haken schwingende Muttersöhnchen Matthew nicht solch eine nervige Dumpfbacke sein würde. Dass das Haken schwingende Muttersöhnchen Matthew solch eine nervige Dumpfbacke ist, passt zwar eigentlich prima zum mitleiderregenden Wesen der Figur, aber man muss schon ziemlich besonnen sein, um damit zurechtzukommen.

                          Man könnte meinen, dass BLUTBAD DES SCHRECKENS von PSYCHO inspiriert ist und wiederum Inspiration gewesen sein könnte, für MISERY und ICH WEIß, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST.

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                            Independence Day: Wiederkehr (OT: Independence Day: Resurgence / Independence Day 2 / ID Forever Part 1 / IDR) / US / 2016

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                            INDEPENDENCE DAY aus dem Jahr 1996 ist einer meiner Lieblingsfilme, weil er alle nötigen Ingredienzien in den richtigen Dosen einspannt. Die 20 Jahre auf sich warten lassende Fortsetzung will nun in allen Belangen einen draufsetzen, was gewaltig nach hinten losgeht.

                            Letztlich habe ich mir eine völlig überzogene Sci-Fi-Komödie angesehen, in millionenschwerer Edeltrash-Aufmachung. Eine maßlos übertriebene CGI-Zerstörungsorgie, die einen zum Trash neigenden Aficionado wie mich, unterhalten und amüsieren konnte.

                            Dass die Klasse des Originals nicht ansatzweise erreicht werden konnte, ist mehr als offenkundig. Ich nehme es dem Sequel aber in keinster Weise übel, weil das Projekt im Vornherein zum Himmelfahrtskommando verdammt war.

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                              999CINEASTOR666 10.06.2019, 11:43 Geändert 12.06.2019, 19:23
                              über Kin

                              KIN / US / 2018

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                              Inszenatorisch kann man KIN keinen Vorwurf machen. Es werden starke Bilder und Szenen geschaffen, und auch die Besetzungsliste ist überzeugend. Doch letztlich ist das Screenplay zu fahrig unterwegs und nimmt jedes Schlagloch mit.

                              Das Ganze erweckt den Anschein, als wurden drei Drehbuch-Rohfassungen, aus Familiendrama, Gangster-Thriller und Science-Fiction, in einen Topf geworfen. Grundsätzlich habe ich nichts gegen Genremixturen, doch bei KIN geht, das sich interessant anhörende Rezept, nur fade auf – sättigt aber trotzdem.

                              Es fehlt der Clou, das Wesentliche, die Ausrichtung, das Ziel. Letztlich wirken viele Elemente substanzlos und auch das Ende lässt den Betrachter Finger leckend im Regen stehen.

                              Es heißt zwar, der Weg ist das Ziel, aber irgendwann will man auch ankommen. Wem der Weg genügt, dem ist KIN unter Vorbehalt zu empfehlen.

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                                999CINEASTOR666 10.06.2019, 11:07 Geändert 02.07.2019, 21:04

                                Forget Me Not - Vergessen ist tödlich (OT: Forget Me Not / AT: Paranormal Conjuring / Revenge of the College Ghost / Haunted Souls) / US / 2009

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                                Ich betonte schon des Öfteren, dass Geisterfilme, die einer Jump-Scare-Parade gleichen, nicht unbedingt mein Ding sind. Es gibt eine handvoll Filme, die Geistererscheinungen begreiflicher gestalten und mir deshalb eher zusagen. Merkwürdigerweise schneiden gerade diese Filme bei der breiten Masse weniger gut ab, was wohl daran liegt, dass diese Art der Darstellung von Geistern nicht sonderlich gruselig ist. FORGET ME NOT - VERGESSEN IST TÖDLICH scheint solch ein Vertreter zu sein.

                                Mir hat gefallen, das der rastlose und rachsüchtige Geist äußerst bedrohlich dargestellt wird und die feierlaunige und sexbesessene Highschool-Clique in altbewährter Slasher-Manier dezimiert wird, was mitunter recht heftig ausfällt. Des Weiteren, dass die Ermordeten aus dem Gedächtnis des Kollektivs gestrichen werden, außer bei Sandy Channing (CARLY SCHROEDER), die im Kampf um ihren Verstand ein dunkles Geheimnis ihrer eigenen Vergangenheit lüften muss, was zwar einen Mystery-Charakter mit sich bringt, aber die Spannungskurve Daheim vergessen hat.

                                Da sich das Ganze letztlich als eine grausige Aufarbeitung einer verdrängten Erinnerung herausstellt, macht die für Horrorfilme stereotype Figurenzeichnung reichlich Sinn, die final Ignoranz, Arroganz und Egoismus anprangert. Obwohl der Twist ganz findig ist, fehlt ihm die Überzeugungskraft, da ihm die Flashbacks halb verraten und den Reiz geraubt haben.

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                                  999CINEASTOR666 09.06.2019, 13:05 Geändert 15.06.2019, 10:54

                                  Psycho II (AT: Psycho 2 / Psychose II) / US/AU / 1983

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                                  Ich glaube, dass es nachvollziehbar ist, dass ich der Fortsetzung mit Skepsis gegenüberstand, die zu allem Überfluss erst 22 Jahre später und nach dem Tod von ALFRED HITCHCOCK entstanden ist. Doch ich wurde äußerst positiv überrascht. Um ehrlich zu sein, gefällt mir das Sequel sogar ein klein wenig besser – aber pst⸮ Das liegt auch letztendlich nur daran, dass ich zu den 80ern mehr Bezug habe als zu den 60ern.

                                  PSYCHO II berücksichtigt die Zeitspanne und spinnt die Geschichte gelungen weiter: Norman Bates (ANTHONY PERKINS) gilt als geheilt, hat die Psychiatrie verlassen und versucht ein "normales" Leben zu führen. Da er nirgendwo anders hin kann, kehrt er in das Haus seiner Mutter und dem heruntergekommenen Motel zurück. Er findet Arbeit in einem Schnellrestaurant und lässt freundlicherweise eine Bedienung bei sich wohnen, die von ihrem Freund rausgeschmissen wurde. Zwischen den beiden bahnt sich eine Beziehung an, doch meint sie es wirklich ernst mit ihm ...

                                  Man sollte zwar kein Produkt erwarten, dass bis ins kleinste Detail penibel durchdacht ist wie das Original, doch es handelt sich um einen ausgezeichneten, atmosphärisch dichten, handwerklich ausgereiften und gut gespielten 80er-Jahre-Slasher, mit gehaltvoller und vielschichtiger Handlung, die nie langweilig wird. Ganz im Gegenteil wird man äußerst spannend unterhalten, da man sich fragt, ob Norman Bates in alte Muster zurückgefallen ist oder zurückfallen wird, oder ob jemand ganz anderes oder etwas ganz anderes hinter den Morden steckt, die durchaus brutal zelebriert werden.

                                  ANTHONY PERKINS fügt seiner Figur des Norman Bates neue Facetten hinzu, deren innere Zerrissenheit sowohl Mitleid beim Betrachter abringt als auch Vorsicht gebieten lässt, bis das letzte Drittel wendungsreich zu Werke geht und das Finale schockiert zurücklässt.

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                                    999CINEASTOR666 09.06.2019, 12:26 Geändert 19.09.2019, 21:19

                                    Love to Kill (OT: The Last Horror Film / AT: Fanatic / The Fanatic / Fanatical Extreme / Maniac 2 - Love to Kill) / US / 1982

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                                    Ein New Yorker Taxifahrer lässt die überbackenen Makkaroni Muttis stehen, um seine geliebte Scream-Queen auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes zu stalken – wo sie einen Preis abräumen soll, für ihre Darstellung in „Scream - Der Schrei“ – da er sie für seinen Film begeistern will. Ob es gar ihr letzter Horrorfilm sein wird, steht in den Sternen.

                                    Wer MANIAC (1980) gesehen hat, kennt JOE SPINELL und CAROLINE MUNRO bereits. Wegen ihnen und den Parallelen zwischen Wahnsinn und Fanatismus, wurde LOVE TO KILL auch als Fortsetzung vermarktet.

                                    Was den von TROMA ENTERTAINMENT vertriebenen LOVE TO KILL in meinen Augen ein klein wenig besonders macht, ist, das Film-im-Film-Konzept, dass den Streifen auf die Metaebene bugsiert, und dass der Flick tatsächlich auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gedreht worden ist, und zwar ohne Drehgenehmigung.

                                    Nicht nur die beiden Hauptdarsteller erinnern an MANIAC, sondern auch das Serienkiller-Motiv, welches in die Story eingebettet ist. Dass es sich beim Verdächtigen um ein Muttersöhnchen handelt, erinnert auch ein wenig an Norman Bates aus PSYCHO (1960).

                                    Das größte Manko des Films ist, dass sich die Spannung arg in Grenzen hält, da das typische Stalk'n'Slash-Prinzip angewendet wird, wobei man denkt, den Täter zu kennen und zu wissen, wem und warum er als nächstes den Gar ausmacht. Der Eindruck des Verdachts wird verstärkt, durch cineastische Halluzinationen, die surreal anmuten.

                                    Dennoch muss ich sagen, dass, obwohl sich die Spannung arg in Grenzen hält, keine Minute Langeweile aufkommt. Da Seitenhiebe gegen die Filmindustrie ausgeteilt werden, die Opferwahl einleuchtend ist, das Stalking Erwartungen schürt, die Morde durchaus brutal zelebriert werden, dass alles, in recht kurzen Abständen zueinander dargeboten wird, der Soundtrack bombastisch kommt und das Finale auf Draculas Schloss noch für eine Überraschung gut ist.

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                                      Wanderlust - Der Trip ihres Lebens (OT: Wanderlust) / US / 2012

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                                      Ein Pärchen aus der turbulenten Großstadt landet bei einer Gesinnungsgemeinschaft auf dem friedvollen Lande. Nach einigen Startschwierigkeiten überwinden sie die Gewöhnungsphase und finden gefallen am alternativen Lebensstil.

                                      Auch wenn nicht jeder Gag brüllend komisch ist, hält die Situationskomik und der Wortwitz auf sehenswertem Niveau bei unbeschwerter Laune, wenn die angespannten Yuppies auf die warmherzigen Hippies treffen und der skurrile Culture Clash vorprogrammiert ist.

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                                        999CINEASTOR666 09.06.2019, 10:52 Geändert 10.06.2019, 12:40

                                        Once Upon a Time in Venice (AT: Going Under / L.A. Rush / L.A. Vengeance) / US / 2017

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                                        BRUCE WILLIS scheint immerhin gut aufgelegt und spielfreudig zu sein, anders als in einigen vorangegangenen Produktionen mit ihm, in denen er müde und lustlos daherkam. Ihm scheinen die Dreharbeiten Spaß gemacht zu haben, was zumindest dahingehend schon einmal einen positiven Eindruck hinterlässt.

                                        Generell könnte die Besetzungsliste, mit Namen wie JASON MOMOA, JOHN GOODMAN, FAMKE JANSSEN und THOMAS MIDDLEDITCH, schlechter ausfallen. Außerdem birgen deren Figuren teils eine seichte Skurrilität, die sie nicht völlig abstinken lassen.

                                        Dennoch ist ONCE UPON A TIME IN VENICE nicht der ganz große Wurf, weil die Story ziemlich mau ist und lange Zeit den Eindruck macht, orientierungslos zu sein. Des Weiteren wollen viele Gags einfach kein Zündstoff geben. Was nicht zwangsläufig daran liegt, dass sich ihr Niveau gelegentlich senkt wie eine Limbostange, sondern weil sie größtenteils schlichtweg fade sind.

                                        Dennoch ist diese Krimikomödie unterhaltsam genug, um kurzweilig zu sein. Außerdem lässt der Handlungsort ein gewisses Sommerfeeling aufkommen, welches die Laune ein klein wenig hebt. Deswegen lasse ich mich nochmal zum Durchschnitt hinreißen.

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                                          999CINEASTOR666 08.06.2019, 16:01 Geändert 17.08.2019, 14:13

                                          From Dusk Till Dawn / US/MX / 1996

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                                          Ohne in Übertreibung auszuarten, lässt sich wohl behaupten, dass FROM DUSK TILL DAWN mittlerweile Kultstatus genießt, oder‽ Der Charakter reift zum Beispiel aus Dialoge und One-Liner in einem Jargon, wie sie nur in einem von verbeugende Zitate angereicherten Genrefilm anzutreffen sind, dessen Humor Vantablack ist. Der Eindruck, dass dem Grindhouse gehuldigt wird, festigt sich mitunter durch JOHN SAXON und FRED WILLIAMSON, die sich in den 70ern und 80ern in italienischen Exploitation-Produktionen herumtrieben.

                                          Wenn wir schon beim Cast sind: GEORGE CLOONEY in der Rolle seines Lebens als skrupellos cooler Krimineller, dem das Tribal-Tattoo bis zum Hals steht. QUENTIN TARANTINO frönt auch als gruseliger Irrer seinem Fußfetisch, bspw. beim legendären Schlangentanz von SALMA HAYEK als Santanico Pandemonium, die nach dem mexikanischen Nunsploiter SATANICO PANDEMONIUM benannt ist. HARVEY KEITEL als vom Glauben abgefallener Priester und JULIETTE LEWIS als seine toughe Tochter. Kiffer-Legende CHEECH MARIN in einer Dreifachrolle als Border Guard, Chet Pussy und Carlos. Die Legende unter den Make-up- & Spezialeffektkünstlern, TOM SAVINI, als Peitsche schwingender Biker Sex Machine, mit Wumme im Schritt, die man aus DESPERADO kennt.

                                          Dass der zweite Part des Streifens, der vom ruppigen Gangsterfilm und dreckigen Roadmovie zum sleazigen Splatterfest im Vampir verseuchten Titty Twister alterniert – inklusive nostalgische Gefühle weckende Melting-Sauereien, effizienter Verwendung von Tischbeinen und dem etwas zu wörtlich nehmen des Begriffs „Gitarrenkorpus“ von TITO & TARANTULA – an das Szenario aus ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT von JOHN CARPENTER erinnern soll – bei dem sich eben auch zwei oppositäre Parteien notgedrungen verbünden, um sich gegen eine Übermacht zu verteidigen – wird verklickert, in dem der chinesische Sohn des Predigers ein T-Shirt trägt, mit dem Aufdruck „Precinct 13“.

                                          9 Big Kahuna Burger für ROBERT RODRIGUEZ.

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                                            999CINEASTOR666 08.06.2019, 10:20 Geändert 08.06.2019, 16:18

                                            Source Code / US/CA / 2011

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                                            Eingangs bannt der Mystery-Charakter immens und steigert die Suspense exponentiell, jedoch ohne jemals den Olymp erklimmen zu können.

                                            Peu à peu werden anregende Infos preisgegeben, die dem zur Science-Fiction alternierten Plot mit Dramaturgie ausstatten und mit Interesse verfolgen lassen.

                                            JAKE GYLLENHAAL, MICHELLE MONAGHAN und VERA FARMIGA sorgen obendrein dafür, dass die Gegebenheiten und Geschehnisse qualifiziert dargeboten werden.

                                            Böse Zungen könnten fortan behaupten, dass es repetitiv zur Sache geht. Mag sein, aber temporeich genug und mit minimalen Abwandlungen versehen, um am Ball zu bleiben wie Neymar und nicht angeödet zu werden.

                                            Das kitschige Happyend hätte man sich meinetwegen zwar sparen können, um aus dem Source Code, der unbeabsichtigt und unwissentlich eine Parallelwelt erschaffen hat, final noch mehr herauszuholen als Zuckerguss.

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                                              American Rikscha (OT: American Risciò / AT: American Rickshaw / American Tiger / Riscio / Rickshaw / Miracle Tiger) / IT / 1989

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                                              Schwein gehabt ... Erster!

                                              Magisch angehauchter wie mystisch aromatisierter Asia-Culture-Trash unter der Sonne Miamis, der mit verstimmtem Gedudel und einem Konfuzius-Zitat auf den kuriosen Genremix einstimmt, den SERGIO MARTINO (selbstverständlich unter nordamerikanisiertem Pseudonym) zu verantworten hat.

                                              Eine alte, chinesische Hexe im Rollstuhl (die von einer Japanerin gespielt wird) die ständig ihre Muschi krault, eine Kobra umherschlängeln lässt und per Telepathie Feuer legt, um den Rikscha-Boy aus der Patsche zu helfen, der sowohl von den Cops als auch von einem kaltblütigen Killer (DANIEL GREENE (PACO - KAMPFMASCHINE DES TODES)) verfolgt wird, spielt eine astrale Rolle.

                                              All der Trubel wegen einer hässlichen Eber-Statuette, der Special Guest, DONALD PLEASENCE, als Götzenbild vernarrter Reverend des Bösen hinterherjagt, bis ihm der Machthunger zur Sau macht.

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                                                999CINEASTOR666 02.06.2019, 10:28 Geändert 07.09.2019, 17:45

                                                All Girls Weekend (AT: Dark Mountain) / US / 2016

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                                                Fünf unsympathische Frauen, mit Synchronstimmen aus der Konserve, verlaufen sich im verwunschenen Wald der blutdurstigen Vegetation.

                                                Auf eigenartige Weise und ohne großes Innehalten wird die Herde seelenruhig, absehbar, spannungsarm und wenig spektakulär ausgedünnt.

                                                Bei diesem Wochenendausflug mit den Mädels, schlafen nicht nur die Füße ein, wenn ihr versteht, was ich meine?

                                                Obwohl man nicht viel zu Sehen bekommt, würde ich die Vierteilung, die ein klein wenig an TANZ DER TEUFEL erinnert, beinahe als Highlight des Streifens bezeichnen.

                                                Kurz nach erwähnter Szene werden auch schon die Schotten dichtgemacht – wie in Glasgower Pubs – und ein unbefriedigendes Ende angebiedert.

                                                Ziemlich selbstverliebt ist auch, dass bei der Anfangssequenz in der Wohnung Filmplakate der Regisseurin an den Wänden hängen – bspw. auch von diesem hier.

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                                                  Agoraphobia - Der Tod lauert überall (OT: Agoraphobia) / US / 2015

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                                                  Agoraphobie ist Platzangst (nicht zu verwechseln mit Klaustrophobie) bei der Betroffene im Extremfall die eigenen vier Wände nicht mehr verlassen können. Dieser Prämisse bedient sich auch besprochener Thriller, die sich zudem mit geisterhaften Treiben aufpäppeln will. Dabei sollte man aber keine schauderhaften Szenarien oder schockierende Jump-Scares erwarten, da es sich hier nur um verschwundene Gegenstände oder einem vorbeihuschenden Schatten handelt.

                                                  Wenn man vor hat, ein zum Großteil Ein-Personen-Kammerspiel zu realisieren, sollte das Drehbuch auch entsprechende Einfälle haben, die gut getimt eingesetzt werden. Leider sucht man bei diesem Machwerk vergebens danach. Das Geschehen schleppt sich dröge, uninspiriert und vorhersehbar dahin, ebenso wie Inszenierung und Schauspiel, bis am Ende garstige Intrige und gespenstischer Familiensinn kulminieren.

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                                                    Monsieur Claude und seine Töchter (OT: Qu'est-ce Qu'on A Fait Au Bon Dieu? / AT: Serial (Bad) Weddings) / FR / 2014

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Culture-Clash-Comedy aus France, die Vorurteile und Voreingenommenheit aufheben soll, durch das ironische Jonglieren von Rassen- und Religions-Clichés mit Samthandschuhen, die sich entweder bewahrheiten, als falsch herausstellen, Gemeinsamkeiten aufweisen oder gar Ergänzungen darstellen.

                                                    Auch wenn manchmal Scharfzüngigkeit reinschaut, kratzt man lieber an der Oberfläche, um den entsprechenden Wohlfühlfaktor zu generieren, anstatt den Finger in die Wunde zu legen. Daher fällt mir das Ganze viel zu seicht aus. Probleme werden nicht bissig angegangen, sondern der bequeme Weg der harmlosen Frotzeleien gewählt.

                                                    Dennoch haben wir es mit einer lockeren, kurzweiligen und sympathischen Komödie zu tun, die mich zwar nicht vor Lachen kugeln ließ, aber durchaus amüsant unterhalten hat. Welche Message sich dahinter verbirgt, ist klar wie Consommé, und eine elementare, der Gehör geschenkt werden sollte.

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