999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 11.05.2019, 15:17 Geändert 18.05.2019, 13:10

    Das Geheimnis von Marrowbone (OT: Marrowbone / AT: Marrowbone / El Secreto de Marrowbone / The Secret of Marrowbone / Marrowbone: The Haunted House) / ES/US / 2017

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Dunkel abgefilmtes, auf Oldschool-Grusel getrimmtes, bedrückendes und verstörend sein wollendes Familiendrama und Psychogramm, das von seiner Geheimnistuerei lebt.

    Nach und nach werden die zum Teil erahnbaren Geheimnisse gelüftet und lassen das Mysterium immer mehr schrumpfen, weil nur noch auf einen verworren dargebrachten Twist zugesteuert wird, der zwar durchaus überraschend, aber nicht besonders neu ist.

    Die Jungdarsteller-Riege spielt akzeptabel, doch ich konnte keine sonderliche Sympathie für ihre Figuren aufbringen, sodass sich mein Interesse in Grenzen hielt und ich sie weder bemitleiden noch mit ihnen mitfiebern konnte.

    Die Dunkelheit der stilvollen und atmosphärisch dichten Inszenierung zog meine Stimmung mit der Zeit herunter und der ruhige und langsame Erzählstil erzeugt nur leidlich Spannung.

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    • 6
      999CINEASTOR666 04.05.2019, 16:21 Geändert 05.05.2019, 12:04

      Drive Thru - Fast Food Kills! (OT: Drive Thru / AT: Burger Kill / Death Burger / Drive Thru: Hungry for a Killer Meal? / Hellaburger) / US / 2007

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Peinliche Möchtegern-Gs, billige Bitches, schlabbriges Fast Food, ein fies dreinschauender und miese Sprüche klopfender Killerclown, Kohlrabenschwarzer Humor, Selbstironie, deftiger Splatter, Retro- bzw. Oldschool-Charme, heftiger Trash Metal, nicht unbändig nervtötende und strunzdumme Teenies, verspielte Übersinnlichkeit, die supersweete und zur Defloration bereite LEIGHTON MEESTER, ein 18er-Geburtstag und ein dunkles Geheimnis der Vergangenheit erfreuen den Horrorfilm-Junkie.

      Diese positiven Aspekte, die auch manchmal Kreativität hervorblitzen lassen, hätten jetzt nur noch mit einer Story gekoppelt werden müssen, die nicht gelegentlich Pinkelpausen einlegt, und auch nicht Innovativität und Spannung in den Allerwertesten tritt.

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      • 5
        999CINEASTOR666 04.05.2019, 14:04 Geändert 18.05.2019, 13:27

        Sinister 2 - Achtung, spielende Kinder! (OT: Sinister 2 / AT: Sinister II) / US/GB / 2015

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Im ersten Teil haben wir etwas über Mr. Boogie aka Bughuul (NICHOLAS KING) erfahren. Und zwar, dass er Kinder in sein “Reich“ entführt. Darauf konzentriert sich das Sequel, in dem Mr. Boogie die toten Kids die Drecksarbeit machen lässt.

        Dass sich Geister und Dämonen gerne an Kiddies hängen, kennt man aus zahlreichen Flicks. Dort wird es nur meistens subtiler gehandelt, und auch, wenn man es schon erahnen kann, erst im Finale die Katze ausm Sack gelassen.

        Dass Kinder Kinder manipulieren, traumatisierte Geschwister, die um Aufmerksamkeit buhlen, ist indes recht nachvollziehbar.

        Wo der erste Teil ein geruhsam und düster vorgetragener Grusel-Krimi ist, dessen investigative Arbeit ziemlich zäh, die familiären Spannungen deprimierend und die Inszenierung konsequent dunkel sind, sodass es über die gesamte Laufzeit keinen Stimmungswechsel gibt, legt SINISTER 2 - ACHTUNG, SPIELENDE KINDER! seinen Fokus aufs Familiendrama statt auf den Gruselfilm. Das funktioniert auch größtenteils, ist aber gelegentlich nicht ganz so wohlüberlegt wie der Krimiplot des ersten Teils.

        Weil mir der Ansatz gefallen hat, diesmal zumindest die Stimmung wechselvoll war und auch die Super-8-Filme wieder einmal verstörend waren, vergebe ich dennoch, dieselbe Punktzahl wie fürs Original.

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        • 7 .5
          999CINEASTOR666 04.05.2019, 13:02 Geändert 18.05.2019, 13:29

          Deadpool 2 (AT: Once Upon a Deadpool / Es war einmal ein Deadpool) / US / 2018

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          Zwar nicht mehr derart herausragend wie der erste Teil, aber immer noch verdammt sehenswert.

          Der erste Teil ist ein extrem kurzweiliges Unterfangen, das ein sehr hohes Tempo vorlegt, musikalisch prächtig untermalt ist und wunderbar politisch inkorrekt zur Sache geht. Eine karikativ-selbstironische Dekonstruktion des familienfreundlichen Superhelden-Universums, dass jenes torpediert mit dem Durchbrechen der Vierten Wand, satirischer Schärfe gegenüber der Popkultur, sardonischer Meta-Sprücheklopferei für den adoleszenten Geist und erhöhtem Gewaltpegel.

          All dem muss man auch beim Sequel, das ich im Super Duper $@%!#& Cut gesehen habe, nicht hinterhertrauern, doch das Original hat sich bei der überdrehten Action, wie auch zum Glück beim Einsatz von CGI-Bombast, vornehmlich zurückgehalten und hat den bitterbösen Brachialhumor an erste Stelle gestellt – der genau mein Ding ist. Wohingegen die Fortsetzung eben mehr Wert auf überdrehte Actionszenen und CGI-Bombast legt, was das Potential eher erschöpft statt ausschöpft und erste Verschleißerscheinungen erkennen lasst.

          Auch die Trefferquote der Gags fällt niedriger aus, ist aber im Allgemeinen immer noch immens hoch, sodass man trotzdem einen Blick riskieren sollte.

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          • 6 .5
            999CINEASTOR666 01.05.2019, 14:05 Geändert 17.04.2021, 19:29
            über Species

            Species / US / 1995

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            Science-Fiction-Horror mit Erotik-Thriller-Elementen aus den glorreichen 90ern und mit namhafter Besetzung.

            Menschliche und außerirdische DNA werden gekreuzt und erschaffen ein weibliches Wesen, das die Tötungsabsicht überlebt und auf der Flucht zur Femme Fatale, zur Sexbestie heranwächst, das kopulieren will. Wenn die Herren der Schöpfung zu aufdringlich sind, endet der Aufriss fatal. Deswegen und zur Vertuschungsaktion muss sie von einem skurrilen Team eingefangen werden.

            Temporeich werden altbewährte Genre-Versatzstücke gelungen montiert, wobei abgesehen von Story und Schauspiel, insbesondere die handgemachten Creature-SFX überzeugen können.

            Womit man klar kommen sollte ist aber, dass es sich trotz des hochkarätigen Casts, um ein B-Picture handelt, dem Intellektualität schnurzpiepegal ist.

            Womit ich leider nicht besonders klargekommen bin, ist, dass man gerade beim wichtigen krönenden Abschluss auf Animationen gesetzt hat, die, aufgrund ihrer minderen Qualität, das bis dahin äußerst positive Gesamtbild ungemein schmälern.

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            • 4 .5
              über Knowing

              Know1ng - Die Zukunft endet jetzt (OT: Knowing) / US/GB/AU / 2009

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              Wenn KNOW1NG - DIE ZUKUNFT ENDET JETZT im Mystery-Bereich herumtollt, wird durchaus Interesse geschürt, obwohl sich währenddessen bereits Ungereimtheiten auftun.

              Die Ungereimtheiten hätten aber ausgebügelt werden oder in den Hintergrund rücken können, wenn man sich fortan etwas vernünftiges ausgedacht hätte.

              Doch leider wird KNOW1NG - DIE ZUKUNFT ENDET JETZT mit fortschreitender Laufzeit immer abstruser, wodurch meine Bewertung nach und nach in den Keller rutschte.

              Das grottige Ende hat mich dazu bewegt, ihn schließlich „unterdurchschnittlich“ abzustrafen, trotz einer optisch guten Aufmachung und überzeugenden Performance von NICOLAS CAGE.

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              • 5
                999CINEASTOR666 01.05.2019, 10:12 Geändert 01.05.2019, 14:02

                Vendetta - Alles was ihm blieb war Rache (OT: Aftermath / AT: 478 / Aftermath: Impact) / US/GB / 2017

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                Zwei Schicksale, die ein Unglück verbunden hat, werden abwechselnd erzählt, bis sie am Ende verhängnisvoll aufeinandertreffen.

                VENDETTA - ALLES WAS IHM BLIEB WAR RACHE erzählt eine Geschichte nach wahren Begebenheiten, die es eigentlich verdient erzählt zu werden und auch schauspielerisch glaubwürdig rübergebracht wird.

                Doch leider ist der Unterhaltungswert sehr gering, da die Geschichte äußerst behutsam, in leisen Tönen und bedrückend vorgetragen wird.

                Dass ein Drama bedrückend ist, ist zwar ein gutes Vorzeichen, doch in der Summe sind der ruhige Erzählstil, die Wortkargheit und die Bedrücktheit mühselig.

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                • 5 .5
                  999CINEASTOR666 27.04.2019, 19:32 Geändert 18.05.2019, 12:55

                  Der Auftrag - Für einen letzten Coup ist es nie zu spät! (OT: The Forger) / US / 2014

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                  DER AUFTRAG - FÜR EINEN LETZTEN COUP IST ES NIE ZU SPÄT! ist lange Zeit vielmehr ein Familiendrama um einen Vater, der seinem krebskranken Sohn drei Wünsche erfüllen will, wie ein Djinn.

                  Damit er diese Wünsche erfüllen kann, muss er zuerst aus dem Knast freikommen, wozu er einen Kriminellen anheuerte, der den Richter bestochen hat.

                  Diese Gefälligkeit bleibt selbstverständlich nicht ungesühnt. Er soll ein Gemälde von CLAUDE MONET fälschen, für einen mächtigen Kunden, und gerät dabei immer mehr unter Druck.

                  Bei den drei Wünschen des Sohnes handelt es sich darum, dass er seine Mutter kennenlernen will, Sex haben möchte und letztlich am Coup beteiligt sein will.

                  Dieser Mischmasch aus Familiendrama und Heist-Movie ist auf beiden Seiten unausgereift und kann nur mittelmäßig überzeugen.

                  Doch weil der Coup letztlich ganz clever gedeichselt ist, lege ich noch einen halben Punkt obendrauf.

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                  • 4 .5
                    999CINEASTOR666 27.04.2019, 13:24 Geändert 27.04.2019, 14:17

                    Gallows Hill - Verdammt in alle Ewigkeit (OT: Gallows Hill / The Damned / AT: The Possession at Gallow's Hill / The House on Gallows Hill) / US / 2013

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                    Kein Totalausfall von Schundwerk, doch ersichtlich, dass der Flick niedrig budgetiert ist. Wodurch Einfälle entweder komplett gestrichen werden mussten oder nur unzulänglich umgesetzt werden konnten.

                    Ja, ich glaube erkannt zu haben, dass die Macher schon Einfälle hatten, doch der Geldbeutel zu knapp war, um etwas daraus machen zu können.

                    Grundsätzlich sind alle konventionellen Zutaten beisammen, um einen brauchbaren Witchcraft-Schocker zu servieren, der sich ans Besessenheits- und Körpertausch-Muster klammert, wie eine „“Familie“, Unwetter, ein Autounfall, das Hotel auf dem Galgenhügel, ein merkwürdiger, alter Mann und ein unschuldig wirkendes Mädchen im Verschlag.

                    GALLOWS HILL - VERDAMMT IN ALLE EWIGKEIT lässt die Katze nur viel zu schnell aus dem Sack, wodurch der Schnellspritzer seine Chancen verspielt.

                    GALLOWS HILL - VERDAMMT IN ALLE EWIGKEIT ist ein Selbststeller, da er jede seiner Plotideen sofort ausplaudert. Dramturgisch belächelnswert sterben die Figuren unspektakulär wie die Fliegen, damit Körper getauscht werden können. In welchen Körper getauscht wird, ist auch kein Mysterium, wodurch Spannung flöten geht.

                    Das temporeiche Stolpern durch Gruselfilm-Klischees und die Effekthascherei können aber dieses und jenes ausbaden, wobei auch manchmal über die Stränge geschlagen wird, sodass es gelegentlich albern wird.

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                    • 6 .5
                      999CINEASTOR666 27.04.2019, 12:20 Geändert 18.05.2019, 12:53

                      Criminal Squad - Dirty Jobs, Dirty Cops (OT: Den of Thieves) / US / 2018

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                      Von CRIMINAL SQUAD - DIRTY JOBS, DIRTY COPS gibt es drei Schnittfassungen. Ich habe die Originalversion / US-Kinofassung gesehen. Diese geht ca. 20 Minuten länger als die Deutsche Kinofassung. Da ich eben nur die Originalversion / US-Kinofassung gesehen habe, kann ich auch nur diese beurteilen und keine Unterschiede definieren, welche Fassung die bessere / beste ist.

                      Bei der Originalversion / US-Kinofassung die ich gesehen habe, sind mir einige Ungereimtheiten aufgefallen, was das Drehbuch anbelangt. Meines Erachtens ist der Scheidungskrieg völlig belanglos, da er nichts zum eigentlichen Plot beiträgt und auch den Charakter nicht tiefer zeichnet.

                      Eine sehr merkwürdige Szene ist auch, als sich der Kopf der dreckigen Cops und der Bankräuber in einem Motelzimmer begegnen, zur Knarre starren, der Bankräuber ins Bad zur Nutte latscht und der Cop nichtstuerisch das Zimmer verlässt, um im Wagen zu heulen.

                      Dessen Ungereimtheiten unbeachtet, ist CRIMINAL SQUAD - DIRTY JOBS, DIRTY COPS ein top inszenierter und schießwütiger Actionthriller samt grimmigen Unterton und Schwanzvergleich, eine vor Testosteron strotzende Mixtur aus HEAT und TRIPLE 9, in der Bankräuber einen cleveren Plan ausgetüftelt haben, hinter dem ein noch cleverer ausgetüftelter Plan steckt, der zum Schluss zu überraschen weiß.

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                      • 6 .5
                        999CINEASTOR666 27.04.2019, 11:20 Geändert 27.04.2019, 12:45

                        Possession - Das Dunkle in dir (OT: The Possession) / US/CA / 2012

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Das Besessenheits-Szenario ist zwar altbekannt, doch irgendwie wirkt es bei POSSESSION - DAS DUNKLE IN DIR nicht allzu angestaubt, wie bei vielen anderen Vertretern.

                        Dass liegt mitunter daran, dass es sich um einen Dibbuk handelt – einem im jüdischen Volksglauben oft bösen Totengeist – NATASHA CALIS die Besessene hervorragend spielt, und dass der “dämonische“ Terror ordentlich poltert, was inszenatorisch an Werke von SAM RAIMI erinnert, der hier auch als Produzent fungierte. Neben seinen Genre-Kollegen, hat POSSESSION - DAS DUNKLE IN DIR dadurch seinen ganz eigenen Charakter. Splatter sollte man aber nicht erwarten.

                        Zugegeben, der finale Exorzismus ist ein wenig eingemottet, da wäre mehr Potential drin gewesen.

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                        • 3 .5

                          Office Uprising / US / 2018

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                          Er hat es Mal für Mal versucht, doch konnte mich letztlich nicht überzeugen.

                          Davon abgesehen, dass mir die Prämisse durchgekaut vorgekommen ist, bspw. durch DAS BELKO EXPERIMENT, MAYHEM oder auch Z-OFFICE, ist OFFICE UPRISING größtenteils einfallslos und öde, behelligt mit billigen Computereffekten und ist albern statt lustig, wodurch die gesellschaftskritischen, satirischen Spitzen entwaffnet werden.

                          Zum Schluss hat man sich zwar noch etwas einfallen lassen, was ein wenig an ALIENS - DIE RÜCKKEHR erinnert hat, doch fortan auch nicht mehr wirklich umstimmen konnte.

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                          • 8
                            999CINEASTOR666 27.04.2019, 10:27 Geändert 23.08.2024, 12:06

                            Escape Room (AT: Escape Game / The Maze) / US/ZA / 2019

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                            2017 erschien ESCAPE ROOM - DAS SPIEL GEHT WEITER, der im Grunde die gleiche Idee, ein ähnliches Konzept, dasselbe Szenario hat, welches an einen Mix aus CUBE, SAW - WESSEN BLUT WIRD FLIEßEN? und HOSTEL erinnert.

                            Ein gravierender Unterschied ist nur, dass es sich bei ihm um eine Low-Budget-Produktion handelt. Deswegen ist alles viel kleiner, unspektakulärer und simpler. Wohingegen ESCAPE ROOM (2019) ein Kinofilm ist, dem viel mehr Kohle zur Verfügung stand.

                            Deswegen sind die Klischeefiguren ausgefeilter und jede hat einen Hintergrund, als einziger Überlebender eines Unglücks. Außerdem sind die Räume eindrucksvoller, die Rätsel kniffliger, das Spiel perfider, affektiver und effektiver. Dadurch gestaltet es sich interessant und auch ein gewisser Spannungsbogen wird generiert, da man sich fragt, womit dieser und jener Raum aufwartet und wie man ihm entfliehen kann?

                            Das ist zwar oftmals recht schnell und zufällig gelöst, was an der Glaubwürdigkeit zehrt, doch hält zumindest das Tempo stramm, wodurch Abwechslung und Ideenreichtum garantiert sind.

                            Zusätzlich hat man sich fürs Finale noch etwas einfallen lassen, um bekannte Muster und Motive wirkungsvoll aneinanderzureihen, sodass man auch zum Schluss nicht enttäuscht wird und mehr erwarten kann.

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                            • 5 .5

                              Swimming Pool - Der Tod feiert mit (AT: The Pool / Swimmigpool) / DE / 2001

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                              Schlitzerfilm aus Deutschland, der zum Glück auf international macht.

                              Weil er auf englisch gedreht ist, gibt es eine deutsche Synchronfassung. Ich bevorzuge synchronisierte Filme, da mir die Klangqualität von Originaltönen nicht zusagt.

                              Des Weiteren hat man Prag als Schauplatz gewählt und man möge es kaum glauben, JAMES MCAVOY spielt hier mit.

                              Dass der Flick ein Nachzügler der Teenie-Slasher-Revivals SCREAM - SCHREI! und ICH WEIß, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST ist, verschweigt er nicht.

                              SWIMMING POOL - DER TOD FEIERT MIT ist besser als gedacht, aber immer noch kein Geheimtipp-Kandidat. Denn dazu fehlen der dünnen Handlung die eigenen Ideen. Süffisant und die Klaviatur halbwegs beherrschend suhlt man sich im Fahrwasser der großen Vorbilder.

                              Die Figuren sind zwar nicht unsympathisch und/oder nervtötend, doch großes Interesse hegt man an ihnen auch nicht. Weil man mit ihnen nicht mitfiebert, stellt sich Spannung nur leidlich ein. Dennoch kann ich nicht davon reden, jemals gelangweilt worden zu sein.

                              Das Erlebnisbad gibt ein gutes Setting ab und die Kills sind abwechslungsreich und blutig, aber nicht sonderlich kreativ und explizit.

                              Muss man nicht unbedingt gesehen haben, doch wenn man nichts besseres zu tun hat, schadet es auch nicht.

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                              • 6
                                999CINEASTOR666 20.04.2019, 13:07 Geändert 27.06.2020, 17:59

                                Hotel Artemis / GB/US / 2018

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                HOTEL ARTEMIS ist ein seltsamer Film, weil er vieles aufgreift, um es wieder fallen zu lassen.

                                Im titelgebenden Hotel werden ramponierte, kriminelle Clubmitglieder per High Tech wieder zusammengeflickt, während draußen ein apokalyptischer Bürgerkrieg tobt, weil Wasser privatisiert werden soll.

                                Im Hotel befinden sich Gäste, von denen jeder Aufmerksamkeit zuteil wird. Da man denkt, dass das für irgendetwas gut sein muss, verfolgt man es mit Interesse. In gewisser Weise sind die Handlungsstränge auch interessant, was am grandiosen Ensemble, dem Schwarzen Humor, dem dystopischen Retrofuturismus / Cyberpunk und dem angeteasten Grindhouse-Charakter liegt. Doch am Ende führen sie nicht zum Topf voll Gold.

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                                • 5 .5

                                  Boarding School / US / 2018

                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                  Bitterböse Farce auf Eltern, die für ihre Kinder nicht haften wollen, als bizarre Mischung aus Coming-of-Age-Drama und Internats-Horror.

                                  Der Horror hält aber erst recht spät Einzug, zuvor kann aber der Humor punkten, der aus der Freak-Zusammenstellung resultiert.

                                  Phasenweise ein wenig zäh, weil undurchsichtig, in welche Richtung die Handlung laufen will, keine konkrete Positionierung auszumachen ist. Oftmals aber auch äußerst atmosphärisch und stellenweise mysteriös.

                                  Dieses Kuriositätenkabinett in einem Blutbad münden zu lassen, macht den Kohl aber auch nicht fetter. Außerdem wirkt die Holocaust-Metapher auf Diskriminierung von Transsexualität und Selbstverwirklichung letztlich abgeschmackt.

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                                  • 5 .5
                                    999CINEASTOR666 20.04.2019, 11:45 Geändert 21.04.2019, 16:41

                                    Der Babadook (OT: The Babadook / AT: Babadook / Mister Babadook) / AU/CA / 2014

                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                    Das Pop-up-Buch ist wahrlich furchterregend. Die finsteren Zeichnungen und insbesondere der verstörende Textinhalt bescheren Goosebumps.

                                    Dieses grausige Aufklapp-Bilderbuch ist der Initiator, dass eine alleinerziehende, isolierte, mit der Erziehung ihres offensichtlich verhaltensgestörten Jungen überforderten und vom Unfalltod des Ehemanns gezeichneten Mutter dem Wahn verfällt und ihrem schwer erziehbaren, Angst vor Monstern habenden und emotional abhängigen Jungen gefährlich wird.

                                    Die Verdrängung dringt an die Oberfläche. Das nie verarbeitete Trauma, Schuldvorwürfe und die Überforderung mutieren zur ausgewachsenen Psychose, voller Paranoia und Verzweiflung. Spürbar offenbaren sich Urängste, die die eh schon instabilen Familienstrukturen erschüttern.

                                    Als subtil würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Recht plakativ wird mit dem Offensichtlichen kokettiert. Wodurch einerseits die Spannung gedämpft wird und andererseits der Haunted-House-Aspekt an Wirkung verliert. Dennoch sind besagte Szenen, als intensiver Grusel inszeniert.

                                    Eine grobschlächtige, zum Teil anstrengende Dekonstruktion von Mutterliebe und Erziehung, die zum Ende hin beinahe einem Zerrbild gleicht. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt ist, ob es Schwarzer Humor oder giftige Ironie sein soll. Das Finale ist ziemlich drüber und “unfreiwillig“ komisch, womit DER BABADOOK Ernsthaftigkeit einbüßt und seinen eventuell angestrebten Anspruch grotesk torpediert. Da wäre weniger wirklich mehr gewesen.

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                                      Mindscape (OT: Anna) / US / 2013

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                                      In einer nicht näher definierten Zukunft oder alternativen Realität können Memory Detectives in die Erinnerungen von Menschen eindringen, um psychologische Konflikte zu lösen oder Verbrechen aufzuklären. John Washington (MARK STRONG) ist ein solcher und stark angegriffen, seit seine Frau nach dem Tod des gemeinsamen Kindes Selbstmord begangen hat und einem Schlaganfall. Um wieder in Arbeit zu kommen, bietet ihm der Leiter der Agentur, für die er arbeitet, einen einfach scheinenden Job an. Die brillante, doch problembeladene Teenagerin Anna Greene (TAISSA FARMIGA) soll wieder mit dem Essen beginnen. Der „einfache Job“ wird jedoch zu seiner größten Herausforderung, da er herausfinden muss, ob sie lediglich das Opfer eines Traumas oder doch eine Soziopathin ist. Die Mutter ist Alkoholikerin und der Stiefvater scheint ans Familienvermögen zu wollen, warum er Anna unbedingt in einer geschlossen Einrichtung sehen will.

                                      MINDSCAPE kreiert ein packendes und phasenweise unfassbar spannendes Psychoduell. Ein manipulatives Verwirrspiel, das mir locker 8 Punkte wert gewesen wäre. Doch dann kommt das Ende, wie ich es befürchtet hatte, und obendrein wird es auch noch relativ unspektakulär abgehakt. Ich hätte mir bei der grandiosen Prämisse etwas mehr Originalität, Intensivität, Dramatik und Kreativität gewünscht. Leicht enttäuscht muss ich auf 6 Punkte heruntergehen.

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                                        999CINEASTOR666 19.04.2019, 15:34 Geändert 03.05.2020, 19:08

                                        Die Killerhand (OT: Idle Hands) / US / 1999

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                                        "Die Komödie, die Horrorfilme das Fürchten lehrt"

                                        Die rechte Hand eines jugendlichen Slackers ist von mörderischen Absichten besessen. Nachdem sich der Schlumpi der dämonischen Extremität entledigt hat, bricht das Chaos erst richtig los. Unterstützung erhält er von seinen zwei Zombie-Kiffer-Buddies.

                                        Dieser kultige Horror-Klamauk ist auch nach 20 Jahren immer noch urkomisch wie dazumal. Nicht nur die Gags, auch die Effekte sind nach all der Zeit immer noch Spitzenklasse. Der Fun-Faktor und Unterhaltungswert ist immens. Herrlich bekloppt und blutig. JESSICA ALBA als Engelchen darf auch nicht unerwähnt bleiben, wie auch ROB ZOMBIE und THE OFFSPRING.

                                        Gebt euch bös: https://www.youtube.com/watch?v=EqQuihD0hoI

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                                          999CINEASTOR666 19.04.2019, 14:08 Geändert 19.04.2019, 14:09

                                          Numbers Station (OT: The Numbers Station / AT: The Num8ers Station) / GB/BE/US / 2013

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                                          Hitman Emerson Kent (JOHN CUSACK) plagen Gewissensbisse, als er bei einem Auftrag nach dem „warum“ gefragt wird, von einem jungen Mädchen. Daraufhin wird er in eine entlegende Nummernstation versetzt, zum Schutz der Kodiererin Katherine (MALIN ÅKERMAN), die geheime numerische Chiffren sendet, wobei sie nicht weiß, dass es sich, um Bestätigungen zu Liquidierungen handelt.

                                          Dass ein Hitman derart easy aus der Fassung gebracht wird und seinen Job infrage stellt, sowie dass eine Kodiererin keine Ahnung hat, was und warum sie eigentlich tut, was sie tut, ist doch sehr suspekt, lässt sich aber noch verschmerzen.

                                          Eines Tages wird ihre Basis kompromittiert und Hitman Emerson Kent muss das Problem umgehend eindämmen.

                                          Die Kompromittierung sorgt für ein wenig Action, doch zum Großteil bekommen wir ein minimalistisches Kammerspiel geboten, das von seinen beiden Hauptdarstellern getragen wird. Zeit überbrücken kann auch die Rekonstruktion durch Tonaufnahmen ihrer Kollegen, mit denen sie die Schicht wechseln wollten. Hitman Emerson Kent und Katherine haben nur die Tonaufnahmen. Wir, die Zuschauer, bekommen die Geschehnisse auch bildhaft zu sehen.

                                          NUMBERS STATION hätte ein netter, kleiner und aufs Nötigste reduzierter Agententhriller werden können, doch mit fortschreitender Laufzeit beginnt der Plot nachzulassen, kann nicht mehr packen. Das liegt daran, dass die Bedrohung von Draußen, in Form eines Bohrers, oftmals nicht präsent ist und eine Menge irgendwie lax und wenig überzeugend gehandelt wird.

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                                            999CINEASTOR666 18.04.2019, 22:23 Geändert 27.07.2019, 17:21

                                            Hereditary - Das Vermächtnis (OT: Hereditary) / US / 2018

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                                            Wenn ein Film sowohl von Kritikern als auch von der Community dermaßen positiv aufgenommen wird, fragt man sich, was sie sehen, was ich nicht sehe?
                                            HEREDITARY - DAS VERMÄCHTNIS, ein sperriges, schwerfälliges und kopflastiges Psycho-Familiendrama um Verlust, Schuld, Trauer und Angst, bis die paranoide Welt in sich zusammenfällt und in Okkultismus überschwappt.
                                            Weder zur Handlung noch zu den Figuren konnte ich Bezug aufbauen.
                                            Vieles bleibt unausgesprochen. Innere Unruhe. Hysterie. Unbehagen. Angespanntheit.
                                            Es brodelt unter der Oberfläche und bricht nur einmal aus. Was auf mich wie ein Befreiungsschlag wirkte, der nicht lange nachhallte.
                                            Die Dramaturgie hat mich nicht ergriffen. Ich wurde emotional nicht aufgewühlt.
                                            Es kommt zu Unstimmigkeiten, ob es sich um Realität oder Wahn handelt. Folie à deux und Gaslighting oder hat Paimon die Gewalt. Darüber streiten sich selbst die Experten.
                                            Da das Finale mehr schlecht als recht ist, kann es jeder halten, wie er will. Entweder psychische Erkrankung oder satanische Sekte.

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                                              999CINEASTOR666 18.04.2019, 20:35 Geändert 19.04.2019, 14:15
                                              über Inside

                                              Inside / ES/GB/US/FR / 2016

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                                              Zugegebenermaßen ist es in gewisser Weise unfair, einen Film in den Schwitzkasten zu nehmen, der speziell für den US-amerikanischen Konsumenten produziert wurde, da es sich um die Neuverfilmung eines ausländischen/fremdsprachigen Films handelt, weil die USA keine Synchronisations-Kultur wie Deutschland besitzt.

                                              Wir kennen halt das Original und haben es bestenfalls schätzen gelernt. Also was soll eine 1:1-Kopie nun besser machen?

                                              INSIDE ist das US-amerikanische Remake des französischen Terrorfilms INSIDE - WAS SIE WILL IST IN DIR. Welches schätzungsweise zu 95 % eine 1:1-Kopie ist. Fürs Finale hat man sich noch selbst etwas einfallen lassen. Da der Inhalt fast identisch ist, hält sich die Spannung in Grenzen, für Kenner des Originals. Dennoch wird das Szenario mit einem gewissen Spannungsbogen aufgezogen, der durchaus funktioniert, wenn man die Abläufe nicht bereits kennen würde.

                                              Auch wenn das Remake schätzungsweise zu 95 % eine 1:1-Kopie ist, gibt es zudem inszenatorische Abweichungen. Das Remake kommt schneller in die Gänge. Was ich zwar üblicherweise begrüße, doch diesbezüglich nachteilig ist, weil wir es mit einem aufs Nötigste reduzierte Kammerspiel zu tun bekommen, dass sich voll und ganz auf seine Protagonistin und Antagonistin konzentriert. Durch den schnellen Einstieg gerät die Charakterentwicklung der Protagonistin recht kurz, was der Bezugnahme, der emotionalen Bindung und dem Mitfiebern nachträglich ist. Des Weiteren wurde der Härtegrad immens heruntergeschraubt.

                                              Die Bilder sind durchaus atmosphärisch und das Tempo stramm, doch das Drehbuch hat etwas zu viele Zufälle beabsichtigt und gelegentlich ist das Verhalten wenig nachvollziehbar. Wenn ich mich recht erinnere, war das beim Original auch nicht unbedingt anders. RACHEL NICHOLS und LAURA HARRING kann man diesbezüglich keine Vorwürfe machen, sie erledigen ihre Jobs absolut zufriedenstellend.

                                              Die eigenen Einfälle fürs Finale sind anfangs überraschend, gewähren ausführlicheren Einblick zum Hintergrund und machen den Eindruck, Potential zu besitzen und in eine interessante Richtung zu steuern. Leider wird der Eindruck flugs verworfen, um ein Hollywood-typisches Ende anzubiedern, anstatt mit kompromissloser Konsequenz das Rennen zu machen.

                                              Wenn es das Original nicht geben würde – das zeigt, wie man es besser machen kann – würde mein Genre-Herz 6,5 Punkte springen lassen. Doch unter gegebenen Umständen, bin ich gewählt einen Punkt herabzustufen.

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                                                999CINEASTOR666 18.04.2019, 18:28 Geändert 04.01.2020, 23:53
                                                über Spasmo

                                                Spasmo (AT: The Death Dealer) / IT / 1974

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                                                SPASMO ist ein vollkommen irres und wirres Konglomerat aus Erbschaftskrimi, Verschwörungsthriller und Psychogramm, welches auch ein paar Giallo-Anleihen beherbergt.

                                                Weil sich der Plot nicht in die Karten schauen lassen will, um den absurd-bedeutungslosen Mindfuck zu reiten, wird vehement auf Nachvollziehbarkeit gepfiffen.

                                                Hier wird das Verwirrspiel ad absurdum geführt und durch irreale Dialoge verstärkt, sodass auch gar keine Spannung erzeugt werden kann.

                                                Am Schluss wird zwar noch versucht, die Wogen zu glätten. Doch der Pfusch ist angerichtet und die Pointe verpufft.

                                                Die mögliche Ambition einen individuellen Sonderling zu schaffen, sowie schöne Bilder, Schaufensterpuppen-Fetischismus und ein Soundtrack von ENNIO MORRICONE können nur noch wenig ausrichten.

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                                                  999CINEASTOR666 18.04.2019, 17:16 Geändert 11.12.2020, 22:42

                                                  Der Schwanz des Skorpions (OT: La coda dello scorpione / AT: Case of the Scorpion's Tail / Tail of the Scorpion / Der Schwanz des Skorpion / Scorpion's Tail) / IT/ES / 1971

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                                                  DER SCHWANZ DES SKORPIONS ist ein Bilderbuch-Giallo. Es ist alles enthalten, was einen sehenswerten Giallo ausmacht.

                                                  Zu Beginn ist eine Parallele zu PSYCHO von ALFRED HITCHCOCK unverkennbar. Ein stylisher Erbschaftskrimi und eine blutige Betrugsgeschichte formieren sich zu einem spannenden und clever konstruiertem Whodunit, welches packend und faszinierend vorgetragen wird.

                                                  Dass es so reizvoll funktioniert, liegt daran, dass SERGIO MARTINO einerseits sein Handwerk versteht und andererseits, dass sich vehement auf die Protagonisten konzentriert wird, sie wirklich vom Fall betroffen bzw. am Fall beteiligt sind und jedem im Laufe der Zeit ein Verdachtsmoment zuteil wird. Nichts wirkt zufällig, beiläufig oder beliebig. Jedes Mordopfer ist letzten Endes sinnvoll, womit sich der Kreis schließt.

                                                  Die Lokationen London und Athen schaffen ansehnliche Bilder, die in Blut getränkt oder mit Sleaze angeheizt werden, wenn das effektive und dynamische Verwirrspiel nicht gerade aus den entlegensten Winkeln eingefangen wird. Der stimmungsvolle Soundtrack von BRUNO NICOLAI tut sein übriges und ist hier zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=qtka9egnufa.

                                                  Die finalen Finten sind findig und der schockierende Showdown zwischen den zerklüfteten Felsen eine Augenweide.

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                                                    Saat des Wahnsinns - Clonus Horror (OT: The Clonus Horror / AT: Alter Ego / Artificial Humans: Clone Farm / Clonus / Parts: The Clonus Horror) / US / 1979

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    In einem von der Außenwelt abgeschotteten Areal, halten sich junge Klone der Reichen und Mächtigen körperlich und geistig fit, bis sie nach “america“ dürfen – dem Land der Träume. Was nichts anderes bedeutet, als dass der Zeitpunkt gekommen ist, dass sie ausgeschlachtet werden, da sie Organ-Ersatzteillager sind.

                                                    Individualität wird per Eingriff am Gehirn ausgemerzt, doch einer von ihnen ist besonders wissbegierig. Als er eine Videokassette stiehlt, mit den streng geheimen Aufzeichnungen des Instituts, wird ihm die furchtbare Wahrheit seiner Existenz bewusst, die er an die Öffentlichkeit bringen will.

                                                    Das könnte dem einen oder anderen bekannt vorkommen, denn 2005 hat MICHAEL BAY mit DIE INSEL ein inoffizielles Remake gedreht. Dermaßen inoffiziell, dass dem Film Plagiatsvorwürfe gemacht wurden. Man konnte sich aber außergerichtlich einigen.

                                                    SAAT DES WAHNSINNS - CLONUS HORROR ist ein Film mit Intention und Ambition. Eine paranoide Zukunftsvision, verpackt als Verschwörungsthriller samt Kesseltreiben. Eine Vorstellung die heutzutage ebenso beängstigend ist wie damals. Privilegierte werfen alle Fragen der Ethik und Moral über Bord. Warum? Weil sie es können!

                                                    Da es sich um einen Independentfilm mit einem low budget handelt, kann er seinen selbst auferlegten Anforderungen leider nicht ganz gerecht werden, was sich in einigen laxen Stellen im Skript und fehlenden Money Shots formuliert. Auch auf tiefsinnige Dialoge und aufklärerischen Anspruch muss man verzichten.

                                                    Dennoch konnte ich die Absicht dahinter erkennen, wurde über die gesamte Laufzeit teils spannend unterhalten, und dass es kein Happyend gibt, um das Unbehagen besonders hervorzuheben, weiß außerdem zu gefallen.

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