999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Wildling / US / 2018
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Coming-of-Age-Drama samt Mystery- und Horrorelementen, das über weite Teile einem Märchen nahekommt.
Fälle wie die von NATASCHA KAMPUSCH oder weitestgehend JOSEF FRITZL werden mit einer Werwolf-Motivik kombiniert.
BEL POWLEY spielt Anna, die 16 Jahre unter der zweifelhaften Obhut von „Daddy“ (BRAD DOURIF) ihr dunkles Zimmer nicht verlassen durfte, zum Schutz vor den Wildlingen. Nachdem sie befreit und von Sheriff Ellen Cooper (LIV TYLER) aufgenommen wurde, lernt sie eine fremde Welt kennen, soll sich in die Gesellschaft integrieren und ein normales Leben beginnen.
Bei jener Entdeckungsreise brechen lichte Momente den düsteren und tragischen Tenor, die zum Schmunzeln animieren, ohne je deplatziert zu wirken, bis Anna im Einklang mit der Natur Veränderungen an ihrem Körper feststellt – ein verwirrtes, junges „Mädchen“.
Es wird kein Hehl daraus gemacht, wohin eine erhöhte Libido, geschärfte Sinne und ungewöhnlich starke Körperbehaarung tendieren – das Geheimnis liegt offen. Dennoch ist das Treiben nicht uninteressant, da der Film seine Stärken überwiegend auszuspielen weiß, wie z . B. eine dichte Atmosphäre und stilsichere Visualität.
Doch die größte Stärke ist BEL POWLEY, die naive Neugier, Furcht, Instinkt, aufblühende Weiblichkeit, Intimität und Wildheit präsent in Einklang bringt und den Betrachter intensiv in Beschlag nimmt, ohne dass ihre animalischen Triebe grausam erscheinen.
Leider wirkt das letzte Drittel etwas unausgereift. Vieles wird oberflächlich angegangen oder bleibt gar ganz im Dunkeln, um sich Genrekonventionen zu beugen, um auf vorhersehbare und nicht immer glaubwürdige Wendungen sowie auf leidlich spannende Action zu setzen.
Trotz dessen überwiegt der positive Aspekt.
6,5 Nordlichter.
Libido Mania - Alle Abarten dieser Welt (OT: Sexual Aberration (Sesso perverso) / AT: Libidomania - Alle Abarten dieser Welt) / IT/PA / 1979
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"Dieser Film will versuchen, sexuelles Fehlverhalten zu zeigen, behilflich zu sein es zu heilen und unser Verständnis für die Fehler der Anderen wachzurufen.“
Vielen herzlichen Dank, BRUNO MATTEI!!! Nachdem ich diese Pseudo-Dokumentation aus den Untiefen des 1970er-Trashkinos gesehen habe, bin ich mir endlich meiner Sexualität in all ihren Facetten bewusst geworden⸮
High School - Wir machen die Schule dicht (OT: High School) / US / 2010
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Der Drehbuchautor war womöglich dicht, so durch wie die Story ist. Dennoch hätte sie Potenzial besessen, unterhaltsam und lustig sein zu können. Doch leider wird das Potential in der Pfeife geraucht, sodass es gewaltig an sprühendem Witz und originellen und/oder innovativen Ideen mangelt.
Ein namhafter Cast hätte möglicherweise zur Rettung verholfen, wie JONAH HILL und MICHAEL CERA oder SETH ROGEN und JAMES FRANCO in den Hauptrollen. Doch mit den beiden Knalltüten ist nicht viel los. Sie sind zwar nicht direkt unsympathisch, aber auch nicht übermäßig interessant.
ADRIAN BRODY spielt zwar einen ziemlich irren Dude, doch für die großen Lacher, langt es auch bei ihm nicht.
Serial Mom - Warum läßt Mama das Morden nicht? (OT: Serial Mom / AT: Serial Mother) / US / 1994
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Mich konnte diese Schwarze Komödie von JOHN WATERS leider nicht überzeugen. Sie ist zwar bitterböse und schlägt einige clevere Haken – was durchaus mehrdeutig zu verstehen ist – aber ich fand keinen besonderen Bezug zur Serial Mom (KATHLEEN TURNER). Deswegen hat mich die Story nicht gecatcht und der Humor war auch nicht meiner.
Ich kam wohl mit der Gangart nicht klar, obwohl die satirische Schärfe und die abwechslungsreichen Kills mein Ding hätten sein müssen.
RoboCop (AT: RoboCop - Das Gesetz in der Zukunft / Robocop: The Future of Law Enforcement) / US / 1987
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ROBOCOP von PAUL VERHOEVEN im Unrated Director’s Cut, mit PETER WELLER als Cyborg der Verbrechensbekämpfung, der unfreiwillig dazu wurde und zum tragischen Held voller Tiefe und Trauer wird, zwischen FRANKENSTEIN und TERMINATOR, als Erinnerungen an Frau und Kind sowie an seinen Mördern zurückkommen. Obwohl die Vor- bzw. Hintergrundgeschichte ausbaufähig gewesen wäre, lässt dies der innere Konflikt zwischen Mensch und Maschine verschmerzen.
Dreckige und unbehagliche Dystopie, die alarmiert vor dem Machtgefüge von Megakonzernen, und dessen düstere Zukunftsvision mittlerweile gar nicht mehr so weit hergeholt ist.
Wissenschaftliche Fiktion trifft auf Splatter-Action, gemeinsam richten sie die Mittelfinger gegen das System.
Ein 80er-Jahre Kultklassiker, der sich aus der Masse metzelt, aufgrund seines Subtextes und der ironischen Seitenhiebe. Schmankerl sind dahingehend insbesondere, die karikierenden News und Werbespots.
Dämonisch (OT: Frailty) / US/DE / 2001
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Nur die Unschuldigen überleben ...
Intensiver Thriller von und mit BILL PAXTON, der zuerst Psycho und später Mystery ist.
Ein Vater scheint seine zwei Söhne ins Verderben zu reißen als er sich, als Hand Gottes auserkoren sieht, um die unter uns weilenden Dämonen zu vernichten.
Suspense entwickelt sich, da man sich in die Lage des älteren Sprosses hineinversetzen kann, der arge Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussagen seines Papas hegt. Ob diese begründet sind, erfahren wir nach zahlreichen eindringlich-verstörenden Momenten.
Die Narration, die zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her wechselt, gewinnt Interesse, obwohl das Tempo behutsam ist.
Besonders hervorzuheben ist außerdem, wie beachtlich DÄMONISCH mit der Erwartungshaltung des Publikums spielt. Man glaubt an eine Geisteskrankheit, an religiösem Wahn, wobei dem aufmerksamen Zuschauer ein grober Schnitzer in der Logik auffallen müsste. Denn woher bekommt der Vater die Namen, weiß wo entsprechende Personen zu finden sind und wie sie aussehen? Dieser Fehler kann nur umgangen werden, wenn etwas an der Sache dran ist.
Obwohl die finalen Wendungen abzusehen sind, lassen sie die Prämisse schlüssig und stimmig ausklingen.
Down a Dark Hall (AT: Blackwood) / ES/US / 2018
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Die Prämisse kommt einem irgendwann wahnsinnig bekannt vor. Das kommt nicht von ungefähr, sondern weil sie so oder so ähnlich schon zahlreich Verwendung gefunden hat. Bis sie sich zu erkennen gibt, vergeht aber eine gute Stunde, die zwar nicht sterbenslangweilig ist, durch den leichten Grusel- und Mystery-Touch, aber dennoch keine Highlights bietet.
Als UMA THURMAN den Erklärbären gibt und das "Geheimnis" lüftet, dass Problemkids, als Gefäße für verkannte Genies herhalten, die die Muse verlassen und Gevatter Tod uns viel zu früh genommen hat, offenbart sich letztlich ziemlicher Geister-Humbug.
Noch weniger Punkte abwehren können schließlich, die schnieke Inszenierung – deren ständige Dunkelheit allmählich aber auch anstrengend wurde – und dass die Darsteller in Ordnung gehen, auch wenn es sich nicht, um Meisterleistungen der Schauspielkunst handelt.
Der Teufelspakt - The Covenant (OT: Canes / AT: Im Auftrag des Teufels 2 / The Covenant: Brotherhood of Evil / The Covenant - Im Auftrag des Teufels 2) / CA / 2006
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Die deutsche Synchro ist wohl eher einen Pakt mit dem Teufel eingegangen, so fies wie sie ist.
Dass dieses Armutszeugnis alternativ als Fortsetzung von IM AUFTRAG DES TEUFELS angepriesen wird, liegt nicht daran, dass es sich um ein Sequel handelt, sondern weil diese kanadische Billigproduktion Versatzstücke von ebenjenen klaut.
MICHAEL MADSEN als Altnazi, der dämonische, edel gefertigte Gehstöcke an den gehandicapten, vorzugsweise blinden Mann bringt, liefert noch die passabelste Leistung ab, obwohl sein unechter Bart peinlich aussieht.
Dem heruntergekommen und pummelig wirkenden EDWARD FURLONG hingegen, nimmt man den Anzug tragenden Business Player im knallharten PR-Bereich überhaupt nicht ab. Genauso wenig wie den liebenden Ehemann, dessen ansehnliche Braut ebenso unglaubwürdig volles Risiko geht, um ihn nicht zu verlieren.
Dass die dämonischen Gehstöcke schlechten Einfluss auf ihre Träger haben, eben den Charakter verändern, zum zunehmenden Gewissensverlust führen und zu Sünden verführen, was sich in härteren heimischen Sex, Ehebruch und schließlich gar Mord äußert, ist keine blöde Idee, doch die Umsetzung ist schlichtweg miserabel.
Etliche ausgelutschte Klischees und mehr als vertraute Abläufe berauben den Film zwangsläufig der Spannung. Man verliert das Interesse aufgrund der Vorhersehbarkeit, bis hin zum unkreativen finalen Twist und dem wenig überraschenden und obligaten Cliffhanger.
Positiv zu erwähnen ist aber, dass für solch eine Produktion sowohl die digitalen als auch die praktischen Effekte gar nicht so übel sind.
Force of Execution / US / 2013
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Wenn ich STEVEN SEAGAL lese, senkt sich automatisch meine Erwartungshaltung – was wohl jedem noch so hartgesottenen Actionfilm-Fan zu empfehlen ist.
Neben STEVEN SEAGAL schwirren noch bekannte(re) Namen wie DANNY TREJO und VING RHAMES nebenher – doch wer sich den Film speziell wegen den beiden anschaut, steht auf verlorenem Posten.
Das Hauptaugenmerk liegt auf BREN FOSTER, der auch tatsächlich die solideste Leistung abgibt – allerdings liegt die Messlatte nicht sonderlich hoch. Kämpfen kann er nämlich und darf es mehr als einmal unter Beweis stellen.
Nicht nur, dass die Story simpel ist, gerät sie im Laufe der Zeit aus den Fugen. Was heißen soll, ziemlich unaufgeregt, spannungsarm und streckenweise verworren umgesetzt.
Aber die Martial Arts, DANNY TREJO als Müll raustragender Medizinmann samt Gift seltener Skorpione und der schießwütige Showdown, sind lichte Momente, die mich unverbesserlichen ... zum puren Mittelmaß drängen.
Splice - Das Genexperiment (OT: Splice) / CA/FR/US / 2010
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FRANKENSTEIN meets SPECIES.
Ein Wissenschaftler-Pärchen erschafft eine Kreuzung aus verschiedenen Tieren und menschlicher DNA, die sie Dren (DELPHINE CHANÉAC) nennen, was Nerd rückwärts bedeutet. Ein außergewöhnliches Hybrid-Geschöpf, das anmutig wie bedrohlich zugleich ist.
Auch wenn der Film existenzielle Fragen aufwirft, fokussiert er sich mehr auf die Unterhaltung, als diese intellektuell beantworten zu wollen. Somit räumt er dem Betrachter natürlich auch die Chance ein, sich selbst Gedanken zu machen über Psyche, Familie, Menschlichkeit, Sexualität und folgerichtig Ethik. Wie auch über die Motivation und Verantwortung, denen sich das Wissenschaftler-Pärchen aussetzt.
Da Dren teilweise menschlich ist und ihre Entwicklung rasendschnell voranschreitet, hat das Wissenschaftler-Pärchen bald einen bockigen Teenie am Hals, bei dem die Hormone verrückt spielen und das im wahrsten Sinne aus dem “Elternhaus“ ausbrechen will.
Ein emotionsgeladener Kampf entbrennt, der die Erwartungen des Zuschauers unter- und überläuft, ob man die Kreatur erforschen, erziehen oder töten soll, bis man keine Wahl mehr hat.
London Boulevard / GB/US / 2010
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Letztendlich ist mir zwar klar geworden, was mir erzählt werden sollte. Und zwar nichts besonders. Doch die eigentliche Problematik ist, wie es mir erzählt werden sollte. Lange Zeit machte die Erzählung auf mich den Eindruck, keinem roten Faden zu folgen, was verstärkt wurde, durch das irrationale Verhalten der Figuren. Dennoch verfolgte ich das Geschehen weiterhin mit Interesse, da ich dachte, dass es sich um Puzzleteile handelt, die zum Schluss ein stimmiges Bild ergeben, das fasziniert oder schockiert oder verblüfft. Doch Fehlenzeige. Auch das Ende ist profan und brachte mich zur Erkenntnis, dass es sich bei den Puzzleteilen nicht um Puzzleteile handelt, sondern größtenteils um Füllmaterial und Blendwerk, welches die Narration interessanter gestalten sollte, doch sie m. E. nur umständlich werden lässt. Daran können auch COLIN FARRELL, KEIRA KNIGHTLEY, RAY WINSTONE sowie der raubeinige Charme und der britische Flair nix ändern.
Misery (AT: Stephen King's Misery) / US / 1990
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MISERY ist eine Stephen-King-Verfilmung, ein Suspense-Psychothriller, der es trotz behutsamer Erzählgeschwindigkeit und der begrenzten Möglichkeiten eines Kammerspiels meisterhaft schafft, immer nervenzerrender zu werden.
Das liegt an den beiden Hauptdarstellern, JAMES CAAN als erfolgreicher Buchautor, der nach einem Autounfall schlecht zu Fuß ist, und vor allem an KATHY BATES als ehemalige Krankenschwester mit dunkler Vergangenheit und psychopathische Fanatikerin des Buchautors.
Das anfängliche Gefühl von Vertrautheit und Liebenswürdigkeit schwindet abrupt, als zum ersten Mal der Vulkan ausbricht, und zieht den Betrachter in den leiderfüllten Bann, desto mehr man sich in die ausweglos scheinende Situation des hilflosen Buchautors hineinversetzen kann. Wobei sich der eigentliche Horror in der Vorstellunskraft des Zuschauers manifestiert und ihn spürbar macht.
Unberechenbar, was sie zur Weißglut treibt und welche sadistischen Bestrafungen die Furie folgen lässt.
Wenn das durchgeknallte Miststück abwesend ist, setzt er alles daran zu entkommen, was kein leichtes ist, unter extremen Schmerzen und eingeschränkter Mobilität.
Doch mit der Zeit durchschaut er die Psychologie hinter ihrer Störung und erstellt einen riskanten Plan, der sich dramatisch zuspitzt, zu einem beängstigendem Psychoduell sondergleichen, bei dem beide alles aus sich herausholen.
Shelter - Deine Seele ist sein nächstes Opfer (OT: 6 Souls) / US / 2010
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Die erste Hälfte ist nicht besonders temporeich, dient sie doch vielmehr dem Handlungsaufbau und bringt dem Betrachter die einzelnen Charaktere näher, sodass man eine Bindung zu ihnen aufbauen kann. Zudem haben Filme, die multiple Persönlichkeitsstörungen thematisieren, generell einen besonderen Reiz und lösen eine ungeheure Faszination aus.
So bietet auch SHELTER eine äußerst interessante Geschichte, die in der zweiten Hälfte den Pfad der Rationalität verlasst, um mit Mystery-Elementen zu arbeiten, die ausgesprochen unheimliche Züge erkennen lassen und die Spannungsschraube immens anziehen, da die eigene Neugier immer intensiver wird, weil man unbedingt wissen will, wie sich die Dinge zueinander verhalten, warum Menschen bspw. auf unerklärliche Art und Weise sterben.
JULIANNE MOORE, die ich immer wieder gern sehe, spielt die Psychiaterin Cara Harding, die glaubt, alle Verhaltensstrukturen multipler Persönlichkeitsstörungen zu durchschauen, bis ihr Vater ihr einen ganz besonderen Patienten vorstellt, der in kein gängiges Schema zu passen scheint und ihre nüchterne Weltanschauung mit der Zeit auf den Kopf stellt.
Auch JONATHAN RHYS MEYERS brilliert und wechselt glaubhaft die verschiedenen Persönlichkeiten, wobei so manch Übergang einen kalten Schauer über den Rücken jagen lässt.
Als das letzte Drittel die anfängliche Analytik verabschiedet und einen okkulten Weg einschlägt, handelt es sich zwar um einem innovativen Ansatz, dieser Thematik betreffend, doch wird es auch ziemlich absurd und generisch.
Gänzlich miserabel ist das sicherlich bis zum Schluss nicht, doch die Bizarrheit plus das Hollywood-typische Ende vermasseln eine höhere Punktevergabe.
I, Frankenstein / US/AU / 2014
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Fantasy-Edel-Trash, in dem Frankensteins Monster zum Comic-Superhelden gemacht wird und mit Gargoyles notgedrungen in den heiligen CGI-Kampf zieht, um Dämonen auf FSK 12-Niveau zu killen.
Die Story ist hanebüchen zusammengeflickt, wie der muskulöse Body Adams, und tingelt uninspiriert zwischen BLADE und UNDERWORLD umher.
Weil es sich für einen ordentlichen No Brainer so gehört, wird auch nicht mit Logikfehlern gehaushaltet. Dennoch kann der Dilettantismus nicht amüsieren, da die sich viel zu ernst nehmende Farce, anders als Adam, nicht ihre Bestimmung erfüllt, weil ihr Seele fehlt und sie künstlich aufgebläht erscheint, wenn sie mit Dramaturgie, morbider Romantik und religiösem Duktus daherkommt.
Shocker (AT: Wes Craven's Shocker / Shocker: No More Mr. Nice Guy) / US / 1989
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Hier wurde in die elektrisierenden Vollen gegriffen, sich an zahlreichen Vorbildern bedient und ein schmackhafter Horror-Eintopf gezaubert, mit der perfekten Prise Schwarzen Humor. Selbst vor sich selber kannte WES CRAVEN kein Halt, Stichwort: Nightmare-Filmreihe.
Hier wird augenzwinkernde Unterhaltung geboten, da eine krude Plotidee die nächste jagt, wie die von mir bereits angedeuteten surrealen Visionen bzw. Albtraumsequenzen, die nicht nur einmal behilflich sind, den kultigen Psychokiller aufzuhalten, der irgendwas mit Okkultismus und Elektrizität am Hut hat und boshaft-gewitzte Oneliner von sich gibt. Nachdem er auf dem elektrischen Stuhl gegrillt wurde, kann sein “Geist“ nämlich Körper tauschen, was skurrile Auseinandersetzungen mit sich bringt.
Das Highlight des Films ist neben MITCH PILEGGI als mordlüsterner Sadist Horace Pinker und dem Hardrock-/Metal-Soundtrack, der finale Fight durch die Film- und Fernsehlandschaft.
Obwohl SHOCKER lange Zeit auf dem Index versauerte, sollte der Gorehound kein Splatterfest erwarten. Es gibt zwar einige deftige Einstellungen, sie bleiben aber überschaubar.
Aftershock - Die Hölle nach dem Beben (OT: Aftershock) / US/CL / 2012
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"Schrecklicher als Mutter Natur ist die menschliche Natur"
Si, dieser moderne Exploitationfilm benötigt ein gutes halbes Stündchen, um in die Gänge zu kommen. Ist derweil aber nicht die pure Ödnis, da die Partytime und das Sightseeing im coolen Dritte-Welt-Land amüsant gestaltet sind und uns die ironisch-klischierten Figuren näher bringen.
Dennoch hatte man die Aufbau-, Einführungs- und Kennenlernphase gut und gerne kürzer auf die Kette bekommen, da kann auch SELENA GOMEZ als V.I.P. Girl nix dran rütteln. Danach wird der Geduldige aber durchaus entschädigt, da nach dem Beben die Hölle losbricht, wie es der deutsche Beititel bereits treffend formuliert.
Ein konsequent hohes Tempo generiert reißerische Kurzweil, während die Auswirkungen der Katastrophe, der Überlebenskampf, der Ausnahmezustand, die Anarchie, die Revolte, die Hetzjagd, das Katz-und Maus-Spiel, die Tour de Force kombiniert werden, mit Splatter, Rapes, Spannungsspitzen und der bitteren Pille des Schwarzen Humors.
Ein affektiv-kruder Mix, bei dem Zynismus und Unkerei, Philanthropie und Altruismus obsiegen, und mir ein boshaftes Grinsen bescherte, das die Logikfehler fast vergessen ließ.
Uncle Sam - I Want You Dead (OT: Uncle Sam / AT: I Want You Dead, Uncle Sam) / US / 1996
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Gesellschaftssatire und Antikriegsfilm im trashigen Gewand eines übersinnlichen Slasherfilms um den American Way of Death, den Regisseur WILLIAM LUSTIG (MANIAC, MANIAC COP 1 - 3) dem kurz zuvor verstorbenden LUCIO FULCI gewidmet hat.
Die erste Hälfte des Films beschäftigt sich mit einem kleinen Jungen, der seinen Onkel vergöttert, weil er ihn für einen Kriegshelden hält und in seine Fußstapfen treten will.
Er will nichts davon hören, dass sein Onkel ein selbstsüchtiger, brutaler und sadistischer Schläger gewesen sein soll, der sogar seine eigene Familie aufs Schlimmste terrorisiert hat.
Er will auch nichts über die Sinnlosikeit des Krieges hören, und dass Krieg keine Helden kennt, von einem einbeinigen Veteranen, der von Soul-Legende ISAAC HAYES gespielt wird.
Diese erste Hälfte zieht sich nach einer Weile und fordert Geduld, bis in der zweiten Hälfte ein im friendly fire gefallener G.I. nach Rache sinnt. Und weil man als vermoderte Leiche zu sehr die Aufmerksamkeit auf sich zieht, als Uncle Sam kostümiert und die Party zum Independence Day aufmischt. Dabei hat er es insbesondere auf diejenigen abgesehen, die die Stars and Stripes verspotten.
Die zweite Hälfte ist auf jeden Fall unterhaltsamer, aber immer noch kein Knaller, da Spannung abwesend bleibt, und außer der absurden Verkleidung des Killers, auch Humor nur in den seltensten Gelegenheiten vorbeischaut.
Warum ich mich trotzdem für den Durchschnitt entscheide, liegt daran, dass die Kills abwechslungsreich sind, etwas deftiger Gore zu sehen ist, das Finale nicht allzu übel ausfällt und an der Kritik am Hurrapatriotismus.
Remains of the Walking Dead (OT: Remains / AT: Steve Niles' Remains / Remains - Die letzte Chance der Menschheit) / US / 2011
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Nichts Neues. Alles schon mal dagewesen. Meist auch besser umgesetzt, aber auch schon schlechter gesehen.
Das schmale Budget ist dem Streifen anzumerken, dennoch geht die Optik soweit in Ordnung. Schmuddelig und heruntergekommen ist sie, schattenseitig wie Glücksspiel. Glücksspiel, wofür Reno, Nevada bekannt ist, wo dieser Film spielt, und das Überleben riskant ist, wie alles auf eine Karte zu setzen, wenn die Untoten kommen.
Dass das Militär nicht die erhoffte Rettung ist, sondern nichts Gutes im Schilde führt, ist ebenso obligat, wie der Rest des Films.
STEVE NILES lieferte die Vorlage als Comic, der sich bereits für 30 DAYS OF NIGHT verantwortlich zeichnet.
Am meisten gestört hat mich, dass die Figuren allesamt voll bockig und garstig sind. Ob der trinkfreudige Croupier oder die zickige Kellnerin. Was aber auch an den uninspirierten Darstellern und der Pornosynchro gelegen haben könnte. Die Charaktere sind oberflächlich und austauschbar, woran ebensolche Dialoge und Handlungen wenig dran ändern.
Auf der Habenseite gesellen sich nur einige gelungene praktische Effekte und die Gimmicks, dass die Zombies des Nächtens im Stehen schlummern und mit jedem Tag schlauer, stärker und aggressiver werden, bis sie sich gegenseitig angreifen und an den Kadavern kulinarisch gütlich tun.
Weil der Unterhaltungswert gering ist, handelt es sich um einen unterdurchschnittlichen Film, selbst wenn man es gut mit ihm meinen sollte.
Kleine Morde unter Freunden (OT: Shallow Grave) / GB / 1994
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KLEINE MORDE UNTER FREUNDEN ist eine Schwarze Komödie, very british, volle Kanne 90er und das Spielfilmdebüt von DANNY BOYLE (TRAINSPOTTING - NEUE HELDEN, T2 TRAINSPOTTING, 28 DAYS LATER, 28 WEEKS LATER).
Die Divisen lauten: „Geld verdirbt den Charakter“ und „Bei Geld hört die Freundschaft auf“!
Eine der Hauptrollen übernimmt der junge EWAN MCGREGOR, die anderen beiden füllen KERRY FOX und CHRISTOPHER ECCLESTON.
Sie spielen eine WG, die in ihrer Boshaftigkeit ganz sympathisch rüberkommt. Man kann nachvollziehen, dass sie der verhängnisvollen Versuchung nicht widerstehen können, da es nach schnellem Geld aussieht. Auch es schnellstmöglich mit vollen Händen aus dem Fenster werfen zu wollen, ist nachzuempfinden. Wobei Vorsicht geboten sein sollte, es handelt sich immerhin um schmutziges Geld.
Obendrein müssen sie Ballast loswerden, worauf keiner richtig Bock hat, bis einer den Kürzeren zieht. Was nicht nur der einzige Konflikt ist, der zu Zwietracht führt.
Nach kürzester Zeit wandelt sich der Film meines Erachtens von einer raffgierigen Schwarzen Komödie zum Psychothriller, was zur Folge hat, dass es wenig zu Lachen gibt, auch wenn der Unterton bissig bleibt. Trauma, Manie und Paranoia verdrängen Humor von der Pole Position.
Auch in Sachen Psychothriller hält sich die Spannung arg in Grenzen und die Groteske wirkt phasenweise etwas gestreckt, wovon auch die gelegentlich verspielte Kamera nicht ablenken kann.
Dennoch ist der Plot letztlich ganz nett gedeichselt und wartet mit einem furchtbar fiesen Finale auf, bei dem es heißt: „Schadenfreude ist die schönste Freude“ und „Niemand kommt ungestraft davon“!
Das Waisenhaus (OT: El Orfanato / AT: The Orphanage) / MX/ES / 2007
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Zugegebenermaßen erfindet das WAISENHAUS – bei dem GUILLERMO DEL TORO als Produzent fungierte – das Rad nicht unbedingt neu, doch kombiniert und variiert Versatzstücke flüssig, schlüssig und effektiv in ihrer Gesamtheit, was das Zeug hält, und kredenzt auch einige eigene Ideen. Hinzu kommt, dass die dichte Atmosphäre über die wenigen nicht ausbleibenden vorhersehbaren Streckenabschnitte hinwegtröstet, weil sie ein beklemmendes Gefühl auslöst.
Die stilvolle Komposition schauriger Bilder wird mit einem gelungenen Maß an Dramaturgie versehen und es wird sich noch Mühe gegeben, unheimliche Szenenabfolgen zu kreieren, anstatt einen Jump-Scare nach dem anderen loszulassen.
Die Darstellerleistungen sind formidabel und tragen ungemein dazu bei, Kredibilität und Ernsthaftigkeit zu vermitteln, sodass man sich von der teils fintenreichen Geschichte fast ausnahmslos spannend unterhalten fühlt und schockiert ist, welchem grausigen Geheimnis auf die Schliche gekommen wird.
Auch wenn mit gängigen Schockeffekten sparsam umgegangen wird, bedeutet das nicht, dass man auf Horror verzichten muss. Einige Suspense-geladene Momente lassen die Nackenhärchen zu Berge stehen – vom psychologischen Unterbau mal ganz abgesehen.
Da ich DAS WAISENHAUS erst 2019 zum ersten Mal gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass viele Filme die nach DAS WAISENHAUS erschienen sind, Versatzstücke innehaben, die an DAS WAISENHAUS erinnern, wie z .B. INSIDIOUS, SINISTER, CONJURING - DIE HEIMSUCHUNG oder MAMA. Daher sollten Fans der erwähnten Filme, die DAS WAISENHAUS noch nicht gesehen haben, vielleicht mal einen Blick riskieren, wenn sie es bei Gelegenheit auch subtil(er) mögen.
Die Waschmaschine (OT: Washing Machine / AT: Vortice mortale / La Lavatrice / Le Trio diabolique / The Washing Machine) / IT/FR/HU / 1993
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Man sollte sich vom Filmtitel nicht in die Irre führen lassen und einen Trashfilm um eine mordende Waschmaschine erwarten. Denn es handelt sich vielmehr um einen verdorbenen Erotikthriller samt Mystery-Elementen, den RUGGERO DEODATO in den frühen 90ern auf die Beine stellte, den die meisten durch seinen Mondo-Exploiter NACKT UND ZERFLEISCHT auf dem Schirm haben könnten.
Drei eifersüchtige Schwestern, die sich gegenseitig des Mordes bezichtigen, obwohl es keine Leiche gibt, treiben ihr verruchtes Verwirrspiel mit einem Inspektor, der sich in den Bann der Begierde ziehen lässt und in einer verworrenen Welt aus Sex und Gewalt verliert.
Anzumerken ist, dass vermehrt intrigante Verführung in den ruchlosen Vordergrund rückt und den Krimiplot in die Marginalität drängt. Wobei mich das Ganze unmittelbar an einen lauen Softporno erinnerte als einen sleazy Giallo, den ich viel lieber gesehen hätte, wie auch eine spannende(re) Aufklärung des skurrilen Mordfalls, dessen profane Auflösung auch nur ratlos zurücklässt.
Schlimmeres abwenden können aber, der morbide Charme der vergrauten Altbauten Budapests, die irritierend-unheilvolle Stimmung des schmuddelig-ästhetischen Films, die zerstückelten Leichen in der Wäschetrommel, die surreal-verstörenden Albtraumsequenzen und der alles zerberstende Score von CLAUDIO SIMONETTI (GOBLIN).
Fanboys / US / 2009
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Niemand nennt Han Solo eine Schlampe!
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass STAR WARS-Fans diesen Film größtenteils ekstatisch aufnehmen werden, wohingegen Leute, die dem Franchise wenig Begeisterung entgegenbringen, darin eher Durchschnitt sehen. Wenn dann noch hinzukommt, dass man Humor, wie in Filmen mit SETH ROGEN, genervt gegenübersteht, bleibt nicht mehr viel übrig.
Glücklichweise habe ich kein Problem mit der Filmreihe, mache sie aber auch nicht zur Religion. Vielleicht auch, weil ich bisher nur die Originaltrilogie kenne, die die Fanboys in diesem Film auch nur kennen. Darüber hinaus bin ich auch noch Fan von Filmen mit Humor à la SETH ROGEN. Also alles im Lot.
Vier schräge Jungs und später auch ein Mädel auf Achse, deren Ziel die Skywalker Ranch ist, in die sie einbrechen wollen, damit ihr krebskranker Freund STAR WARS: EPISODE I - DIE DUNKLE BEDROHUNG vor seinem Ableben sehen kann. Ein chaotischer Roadtrip, bei dem sie in einer Schwulenbar strippen müssen, im Kittchen landen und sich ausgiebig mit Trekkies/Trekkern anlegen, wenn sie nicht gerade mit ihrem Sozialleben hadern oder den Status der Verehrung für die Space Opera.
Obwohl FANBOYS mittlerweile einer breiteren Masse bekannt sein sollte, würde ich ihn, als nerdiges Nischenkino bezeichnen. Weil er am besten funktioniert, über die Kenntnis des Zuschauers über die Filmreihe, den Schlüsselszenen, der Figurenkonstellation, wie auch etwas Wissen über den ewigen Feind STAR TREK. Besonders das Konfliktpotential und die Konfrontationen unter den verfeindeten Fangruppierungen machen die Dynamik des Films aus, wenn der Humor nicht gerade aus dem Zitieren, dem Annehmen von Verhaltensweisen und Philosophien von STAR WARS-Figuren resultiert.
Hinzu kommt noch, dass sich etwaige Gaststars die Klinke in die Hand geben, die mal Rollencharaktere übernehmen oder ironisch sich selbst spielen wie CARRIE FISHER, BILLY DEE WILLIAMS und WILLIAM SHATNER. Bei solch einem Film dürfen natürlich auch JASON MEWES und KEVIN SMITH nicht fehlen, besser bekannt als Jay und Silent Bob.
Eigentlich kommt FANBOYS viel zu spät. Wenn er tatsächlich in der Zeit in der er spielt herausgekommen wäre, wäre er bestimmt zum Kult avanciert. Doch trotz Verspätung ist es ein unterhaltsamer Feelgood-Movie und ein Plädoyer für Freundschaft, der/das nicht nur Insidern sympathisch Spaß bereiten sollte. Was nicht nur daran liegt, dass die Erkrankung eine untergeordnete Rolle spielt und der Film ohne Sentimentalitäten auskommt.
Teuflisch (OT: Bedazzled) / US/DE / 2000
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TEUFLISCH ist die Neuverfilmung von MEPHISTO 68 aus dem Jahr 1967, den ich leider noch nicht gesehen habe und deswegen keine Vergleiche ziehen kann. Da ich mir keine Infos einholte, kann ich nur behaupten, dass das Ganze womöglich durch „Goethes Faust“ inspiriert ist.
Elliott Richards (BRENDAN FRASER) ist ein gutmütiger, ungeschickter und schüchterner IT-Mitarbeiter. Seine Kollegen sind von ihm genervt und versuchen ihm aus dem Weg zu gehen. Echte Freunde hat er keine. Darum macht er sich auch keine Hoffnungen, bei seiner Kollegin zu landen, der hübschen Alison (FRANCES O’CONNOR). Dabei würde er „alles geben“, um ihr Herz zu gewinnen. Nach einer weiteren bitteren Enttäuschung, erscheint ihm der Teufel in Gestalt einer verführerischen Femme fatale und unterbreitet ihm ein Angebot: Sieben Wünsche im Austausch seiner Seele. Doch der Teufel ist ein Blender, der jeden Wunsch mit einer fiesen Wendung versieht.
TEUFLISCH ist teuflisch unterhaltsam und auch nach mehrmaliger Sichtung immer noch aberwitzig, was an den beiden Hauptdarstellern sowie den genialen Gags liegt. Außerdem besitzt er Tiefsinn und Moral als Elliott bewusst wird, wie leer sein Leben ist und wofür es sich wirklich zu leben lohnt. Obendrein wird uns als Zuschauer der Spiegel vorgehalten und wir werden schadenfroh vorgeführt.
Dante's Peak / US / 1997
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
90er-Jahre Popcorn-Naturkatastrophenfilm mit PIERCE BROSNAN als heldenhafter Vulkanologe und LINDA HAMILTON als Kleinstadt-Bürgermeisterin in den Hauptrollen, in dem das titelgebende idyllische Nest von einer tickenden Zeitbombe von Feuerberg bedroht wird, dessen Aktivitäten zunächst heruntergespielt werden.
Nach einem dramtisch-infernalen Auftakt, folgt die beschauliche Ruhephase, bis der Vulkanausbruch heraufbeschwört wird und das eruptierende Magma den Kitsch effektvoll begräbt.
Obwohl der Film eine bunte Palette Klischees auffährt, sind sie top montiert und bestens umgesetzt. Viel Tempo und ein Gespür für Ironie und Sarkasmus tun ihr übriges, wobei die Spannung nie mehr als Mittelmaß übersteigt, weil die Wendungen und ihre Ausgänge abzusehen sind.
DANTE’S PEAK kann sich überdies durchaus sehen lassen. Die Effekte sind m. E. Spitzenklasse, weil sie auch auf allzu viel PC-Einsatz verzichten, und noch auf Modellbau-Tricks zurückgegriffen wird, welche eben den gewissen Flair haben.
Generell kann der actiongeladene Kampf gegen die entfesselte Natur mitreißen. Bei Ascheregen, Lavaströmen, einer Druckwelle, dem Durchqueren eines reißenden Flusses sowie einem Hubschrauber-Absturz und Explosionen kommen Zerstörungsorgiasten wie ich auf ihre Kosten.
Eyjafjallajökull - Der unaussprechliche Vulkanfilm (OT: Eyjafjallajökull / AT: Le Volcan / The Volcano) / FR/BE / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Im Frühling 2010 legte die Aschewolke des isländischen Vulkans, mit dem unaussprechlichen Namen, den Flugverkehr in weiten Teilen Europas lahm. Bei der Flugreise zur Hochzeit ihrer Tochter muss ein Ex-Ehepaar in München notlanden und den Rest der Strecke nach Korfu anderweitig bestreiten. Wobei ein turbulenter Roadtrip und chaotischer Rosenkrieg beginnen.
Der Humor soll aus den Reibungspunkten, Zwistigkeiten entstehen. Dem gemeinsamen gegeneinander und Bälle zu spielen. Der annähernden Ablehnung und ablehnenden Annäherung. Leider ist das Ganze für meine Bedürfnisse zu harmlos und seicht, anstatt hitzig und aberwitzig zu sein. So fühlte ich mich zwar von der Schlammschlacht-Odyssee durchweg bei der Stange gehalten, aber zum Lachen war mir nicht zumute. Viel hängen bleiben wird wohl auch nicht.