999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 31.08.2019, 14:17 Geändert 19.09.2019, 21:05

    Flashback - Mörderische Ferien (OT: Flashback / AT: Murderous Vacation) / DE / 2000

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    FLASHBACK - MÖRDERISCHE FERIEN macht meines Erachtens keinen Hehl daraus, vielmehr großen Vorbildern Tribut zollen zu wollen, als ihnen nur plump und stumpf nachzueifern. Leider kann die breite Masse ihre deutsche Mentalität nicht abschütteln und beäugt ein Produkt aus dem eigenen Land besonders kritisch und behaftet mit Vorurteilen, anstatt die positiven Aspekte aus dem Werk zu extrahieren und ein klein wenig stolz darauf zu sein, dass sich Deutschland im neuen Jahrtausend ins Rennen wagt sowie nicht scheut, trotz aller Konkurrenz einen Genrefilm zu drehen.

    FLASHBACK - MÖRDERISCHE FERIEN hat zwar keine originelle Handlung, die vor innovativen Ideen übersprudelt, aber der Plot ist durchaus solide und wird nachvollziehbar erzählt, ohne auffällige Längen und/oder Leeren. Jedwedes Slasherfilm-Klischee wird sich zu eigen gemacht und in atmosphärische Bilder handwerklich präzise durchexerziert, die in starken Morden ihre Klimaxe finden, die durch einen aparten Härtegrad frappieren.

    Da lange Zeit niemand wirklich auf dem Schirm steht, potentiell der Täter zu sein, stellt sich nur leidlich ein spannungsgeladenes Whodunit ein. Das ist zwar schade, aber kein Todesstoß, da die "Trivialitäten" zwischen den verwöhnten Teens und der traumatisierten Französisch-Nachhilfelehrerin erstens nicht sterbenslangweilig sind und zweitens nicht allzu viel Zeit einnehmen, zwischen atmosphärischer Dichte, kleinen humoristischen Spitzfindigkeiten und derben Kills.

    Wenn man dem Subgenre zugetan ist, daher seine Macken und Marotten nicht allzu eng sieht, bemerkt man, dass der Seifenoper-Cast seine Sache passabel meistert – jedenfalls kaum schlechter als die US-Kollegen. Obendrein konnte man einen deutschen Exportschlager, ein Sexsymbol der Sechzigerjahre und eine Königin des Genrefilms für die Besetzung gewinnen, und zwar ELKE SOMMER.

    Auch wenn für den geneigten und gewieften Betrachter der Tropus absehbar sein könnte, wird nochmal ordentlich die Sichel geschwungen, als die Katze aus dem Sack ist. SCREAM - SCHREI!, DÜSTERE LEGENDEN und ICH WEIß, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST die Ränge abzulaufen schlägt zwar fehl, aber im riesigen Pool von Slasherfilmen geht FLASHBACK - MÖRDERISCHE FERIEN trotzdem nicht unter.

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      999CINEASTOR666 25.08.2019, 14:42 Geändert 11.10.2019, 21:18

      Timber Falls - Aus diesen Wäldern gibt es keine Wiederkehr (OT: Timber Falls) / US / 2007

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      "Wenn die ehelichen Pflichten zum Grauen werden"

      Etwas Anlauf wird benötigt, um in die Gänge zu kommen. Doch wenn es soweit ist, wird solide unterhalten samt passablem Spannungsbogen und gefälligem Härtegrad.

      Selbstverständlich bedient sich TIMBER FALLS an altbewährten Schemata des Backwood Horrors. Doch ist ein besserer Vertreter seiner Zunft, da die Hinterwäldler nicht ausschließlich degenerierte Kannibalen sind, sondern aus Trauer, Wut und Verzweiflung unmoralisch handeln, was durch religiösen Fanatismus in Torture Pornography ausartet, als nach der Vermählung kein Kind gezeugt werden will.

      Auch wenn die Figuren schlampig gezeichnet sind, tun die Darsteller ihr Bestes, um ausreichend Glaubwürdigkeit zu vermitteln, während die Handlung nichts weiter tut, als es auf den Punkt zu bringen, mit notwendigen Subgenre-Zutaten, zwischen Sündhaftigkeit und fehlinterpretierter Bibel-Festigkeit.

      6,5 Embryonen in Einweggläsern

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        999CINEASTOR666 25.08.2019, 12:26 Geändert 15.12.2020, 00:10

        Level 16 / CA / 2018

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        "In Würde altern"

        Von den dystopischen Grundbausteinen an DIE INSEL und/oder DOGTOOTH erinnernd, dreht sich der Plot um eine Gruppe Mädchen, die in einer Einrichtung der Indoktrination leben, die ihnen als Akademie verkauft wird, in der sie fleißig und diszipliniert die Tugenden der "perfekten Frau" erlernen sollen, und zwar Reinheit, Gehorsamkeit und Bescheidenheit.

        Den Mädchen wird der Bär aufgebunden, dass die Luft außerhalb der Akademie vergiftet sei, damit sie keinen Fuß nach draußen setzen. Außerdem müssen Sie täglich Gesichtspflege betreiben und Vitamine schlucken. Den Mädchen wird eingeredet, dass sie die Möglichkeit erhalten, wenn sie Level 16 erreicht haben, was dem 16. Lebensjahr entspricht, von einer Familie adoptiert zu werden.

        Letztendlich immaniert LEVEL 16 ein kritischer Kommentar auf falsche Schönheitsideale und dem Jugendwahn Wohlbetuchter, der meinerseits auf völliges Verständnis trifft, doch sich bedauerlicherweise erst im Schlussakt düster offenbart und für Stimmung sorgt. Zuvor soll eine latent beklemmende Atmosphäre Suspense generieren, was nach meinem Empfinden nicht funktioniert hat, aufgrund der geruhsamen Narration, einer eher dünnen und sich im Kreis drehenden Handlung, den fahlen Bewegtbildern und dem inszenatorischen Minimalismus.

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          999CINEASTOR666 25.08.2019, 11:09 Geändert 25.08.2019, 11:13

          Slaughterhouse Rulez / GB / 2018

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          "Slaughterhouse Suckz"

          Vorfreude ist bekanntlich die Schönste, doch SIMON PEGG und NICK FROST wieder vereint zu sehen ist nur eine Finte, da sie zu unseligen Nebenrollen verdammt worden sind, in denen sie zum großen Bedauern nicht ansatzweise an alte Zeiten des Bespaßens anknüpfen können.

          Als ob das nicht bereits genügend Ärgernis zur Folge hat, wird auch noch viel zu viel Zeit verplempert, für die uninspirierte Integration von Figuren, die sich nach Stereotype richten, und unausgereifte Plotlines um hierarchische Internats-Querelen und Fracking-Kritik, die mehr Schein als Sein sind.

          Auch wenn der Streifen im letzten Drittel dem Phlegma entfleucht und sich in etwa, mit einer Schulmädchen-Version von FEAST vergleichen lässt, bleibt schlussendlich sowohl zu wenig Horror als auch zu wenig Komödie übrig, was für eine Horrorkomödie ein schwerwiegendes Problem ist.

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            999CINEASTOR666 24.08.2019, 16:10 Geändert 28.07.2022, 13:27

            Breaking In - Rache ist ein Mutterinstinkt (OT: Breaking In) / US/JP / 2018

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            "PANIC ROOM unter umgekehrten Vorzeichen"

            Eine Mutter und ihre beiden Kinder in einer Hightech-Festung, zu der sich Kriminelle Zugang verschaffen, die die Kids als Geiseln nehmen, weil sie ein Safe knacken wollen, und die von allen unterschätzte Mom aussperren, die nichts unversucht lässt, ihre Sprösslinge aus der Gewalt der Verbrecher zu befreien.

            Home-Invasion-Thriller gibt es wie Plastikmüll in den Weltmeeren, was soll man da noch großartig an Innovation erwarten? Ja, auch BREAKING IN liefert bei genauerer Betrachtung nichts weltbewegend Neues, kommt jedoch flott in die Puschen und hält das Tempo kontinuierlich bei, sodass Leeren und/oder Längen keine Chance haben.

            Kurzweil ist garantiert, da sich das Muttertier von der Zermürbungstaktik und dem Ultimatum bis zum actionreichen Finale stets und ständig etwas einfallen lässt, wodurch Irritation entsteht, wer für wem eigentlich die größere Bedrohung darstellt, weil die Gauner nicht mit der Entschlossenheit einer verzweifelten Mutter gerechnet haben, die ungeahnte Kräfte zu entwickeln scheint.

            Auch die Kiddies sind nicht auf die Köpfe gefallen und versuchen, der Geiselnahme zu entrinnen und den Gangstern ein Schnippchen zu schlagen.

            Die Räuberbande ist ein ziemlich zusammengewürfelter Haufen, deren Teamgeist nicht an einem Strang zieht und deren Gruppendynamik nicht das Gelbe vom Ei ist. Das bedeutet aber nicht, dass sie als völlig unfähige und karikiert-tölpelhafte Luschen und Weicheier hingestellt werden, die es der kleinen Familie allzu einfach machen.

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              999CINEASTOR666 24.08.2019, 14:44 Geändert 24.08.2019, 14:45

              The Hurricane Heist (AT: Category 5 / Hurricane / Hurricane Heist) / US / 2018

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              Wie der Filmtitel bereits signifikant verrät, kombiniert THE HURRICANE HEIST Wirbelsturm- und Raubüberfall-Thematik miteinander, was eine vielversprechende Prämisse beherbergen könnte, die an HARD RAIN erinnert.

              Obwohl es sich um ein B-Picture handelt, sind Optik und Inszenierung hochwertig und es werden bessere Effekte abgeliefert, als bei manch Mega-Blockbuster.

              Da der Plot über weite Strecken vorhersehbar und überraschungsarm ist, stellt sich Spannung nur spärlich ein, was jedoch Tempo, Krawall und Abwechslungsreichtum solide auszugleichen vermögen, wenn es nicht gerade zu hastig und/oder hanebüchen wird.

              Der prägnanteste Mangel ist meines Erachtens die mehr als zweckdienliche Figurenzeichnung. Die Protagonisten sind schlichtweg zu formelhaft, um Sympathieträger zu sein, zu denen man eine Verbindung aufbaut, eine Beziehung anstrebt, mit denen man sich identifiziert und mitfiebert. Sodass letztlich nur ein laues Lüftchen übrig bleibt.

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                999CINEASTOR666 24.08.2019, 12:40 Geändert 25.08.2019, 09:42
                über Braven

                Braven / CA / 2018

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                "Schmalspurrambo 4 Dummies"

                Zunächst ein Demenz-Drama zwischen Vater und Sohn, wechselt die Chose zum stumpfen Survival-Actioner in einer Jagdhütte im verschneiten Hinterland, bei dem das Script/Screenplay mehr zu kämpfen haben, mit Unstimmigkeiten, Unwahrscheinlichkeiten und Logiklöchern, als das Vater-Sohn-Gespann. Fortan geht es schwer abzukaufen zur Sache, wie sich STEPHEN LANG und JASON MOMOA überhaupt erst einmal als Vater-Sohn-Gespann vorzustellen.

                Ich bin nun wirklich kein Typ, der pingelig und pedantisch auf Rationalität, Logik und Glaubwürdigkeit achtet und pocht, doch hier wurde es mir zu viel des Guten und passte obendrein nicht ganz in den dramatischen und sich bierernst nehmenden Kontext. Dass ich mich dennoch zum Durchschnitt hinreißen lasse, liegt daran, dass JASON MOMOA und STEPHEN LANG sympathische Kerlchen sind, greifbare Helden mimen und die zweite Hälfte tempo- und aktionsreich vonstattengeht, wenn der Überlebenskampf nicht gerade an Schwachsinn grenzt.

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                  999CINEASTOR666 24.08.2019, 12:08 Geändert 19.10.2019, 15:02

                  Dave Made a Maze / US / 2017

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                  "Das Origami-Massaker unter den Psychogrammen"

                  DAVE MADE A MAZE hat auf mich gewirkt, wie die Episode einer Sitcom in Überlänge. Wie ein Rip-off einer Doppelfolge von COMMUNITY, das nicht ganz die Genialität des Originals erreicht.

                  Dennoch ist es durchaus nachvollziehbar, dass der Flick auf positive Resonanzen stößt. Denn er ist schrullig-schräg, erfrischend Indie und legt großen Wert auf detailverliebte Kreativität. Jedoch konnten mich weder der Humor noch die Figuren für sich gewinnen.

                  Zudem verliert sich die metaphorische Bastelstunde hinten heraus im Kartonage-Labyrinth und beginnt, sich viel zu ernst zu nehmen. Sodass die eben erwähnten erquickenden Eigenschaften nach und nach ihren Reiz verlieren.

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                    999CINEASTOR666 24.08.2019, 11:25 Geändert 14.09.2019, 19:52

                    Anna und die Apokalypse (OT: Anna and the Apocalypse) / GB / 2017

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                    "SHAUN OF THE DEAD meets LA LA LAND"

                    Der verrückte Mix aus weihnachtlicher Rom-Zom-Com samt Musical-Einlagen macht die Apokalypse zur originellen Unterhaltung. Ohne die Musical-Einlagen, wäre ANNA UND DIE APOKALYPSE wohl nur eine romantische Zombie-Komödie zur Weihnachtszeit, die in vielen Belangen genreüblich vorgeht. Die Songs werten den Flick ungemein auf, da sie nicht Überhand nehmen, Ohrwurm-Potential haben, den Situationen angemessen, inhaltlich top und den Figuren Tiefe verleihend sind. Auch die dazugehörigen Choreografien sind nicht zu drüber, dass das Ganze anfängt kitschig zu wirken. In Manier von HIGH SCHOOL MUSICAL werden die unzähligen ... of the Dead persifliert, womit ANNA UND DIE APOKALYPSE Akzente setzt in einem Subgenre, dass seit einiger Zeit als ausgelutscht gilt, durch billige Direct-to-DVD-Produktionen.

                    Da die Charaktere nicht als alberne Karikaturen dargestellt werden, funktioniert sogar die Tragikomik des Erwachsenwerdens, auch wenn die großen Lacher ausbleiben – trotz rappender Pinguine, einem pornografischen Weihnachtslied, einem neuen Selfie-Trend und einer überdimensionalen Zuckerstange als Zombie-Zermatscher – und man von den Protagonisten emotional nicht komplett abgeholt werden kann. Besonders hervorstechen in diesem Zusammenhang tut die bezaubernde ELLA HUNT als titelgebende Anna, die es im Kampf mit der Welt und eigenen Problemen, auch noch trällernd und tanzend mit lebenden Toten aufnehmen muss, um zu sich selbst zu finden.

                    Hier gehts zum Soundtrack: https://www.youtube.com/watch?v=gsVVBzV8-co&list=PLDisKgcnAC4RYQyn8fkoW8GmZeVB5TLjx

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                      999CINEASTOR666 18.08.2019, 11:45 Geändert 20.08.2019, 17:50
                      über Armored

                      Armored / US / 2009

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Ein Coup, bei dem nicht alle Eventualitäten bedacht worden sind, läuft aus dem Ruder und vergiftet die Gruppendynamik.

                      Es wird sich genügend Zeit gelassen die Figuren ausreichend zu zeichnen, um ihre Entscheidungen im filmischen Sinne nachvollziehen zu können. Welche Entscheidungen man nun als richtig oder falsch interpretiert, liegt am Betrachter selbst. Sich in die Situation hineinversetzen zu können, ist der springende Punkt. Desto mehr man sich hineinfühlen kann, desto mehr Spannung kann man aus dem Szenario extrahieren, dass die Schraube immer enger zieht, sodass man über die meisten Unstimmigkeiten hinwegsehen kann, die als gepanzertes Mittel zum lukrativen Zweck dienen.

                      Ein geradliniger, männlicher Thriller mit namhafter Besetzung, der auch nicht vor Klischees gefeit ist, doch sich interessant entwickelt, da jede Reaktion eines Charakter die Lage zusehends zu verschlimmern scheint.

                      Schade ist nur, wo sich am Anfang noch Zeit gelassen wurde, wird am Ende überstürzt vorgegangen, obwohl noch Potential abzuholen gewesen wäre und eine Überraschung dem Finale bestimmt gut gestanden hätte.

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                        999CINEASTOR666 18.08.2019, 11:07 Geändert 25.08.2019, 09:42

                        Chronicle - Wozu bist du fähig? (OT: Chronicle) / US / 2012

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                        "Nicht alle Helden sind super"

                        In grauer Vorzeit bereits gesichtet und als granatenstark ins verstaubte Archiv verschoben, kommt nun die Ernüchterung.

                        Ein Coming-of-Age-Drama mit Science-Fiction-Elementen zu kombinieren und jenes im Found Footage-Stil dargeboten zu bekommen, ist zweifelsohne eine interessante Herangehensweise und bietet eine andere Sicht auf die Dinge.

                        Jungs bleiben Jungs, doch dass sie lange Zeit ihre Superkräfte für Spiel und Spaß verplempern, bis einer verletzt wird, ist doch etwas weit hergeholte Unreife. Des Weiteren werden die Heranwachsenden-Stereotype wenig subtil, nein, ziemlich dick aufgetragen.

                        Ein nerdiger, gemobbter Außenseiter mit einer todkranken, verständnisvollen Mutter und einem alkoholkranken, gewaltbereiten Vater daheim, der nach dem Tod seiner geliebten Mutter und den Schuldzuweisungen und Schlägen seines Vaters seine übernatürlichen Kräfte als Ventil benutzt, um seiner Trauer, Wut und Verzweiflung freien Lauf zu lassen, ist doch nur noch konsequent und beinahe logisch.

                        Der Film versucht, anspruchsvoller zu sein, als er letztendlich ist, weil der finale Part die Hybris geschwängerte Selbstzerstörung auf die Spitze treibt.

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                          999CINEASTOR666 17.08.2019, 15:21 Geändert 17.08.2019, 22:10

                          Final Score / GB / 2018

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          "STIRB LANGSAM meets SUDDEN DEATH"

                          Diese Mixtion klingt nach einem geilen Action-Spektakel und ist es auch. Sicherlich reißen Originalität und Innovation hierbei keine Bäume aus, dennoch fühlt sich der Actionfilm-Freund innerhalb dieses Szenarios heimisch und für Regisseur SCOTT MANN (THE TOURNAMENT, DIE ENTFÜHRUNG VON BUS 657) scheint es ein Heimspiel gewesen zu sein.

                          Das Endprodukt erinnert zum Großteil an Copy-and-paste, aber lieber gut kopiert, als schlecht neu erfunden. Wenn es klappt, 100 Minuten überdurchschnittlich unterhalten zu werden, als Fan von 80er- und 90er-Jahre-Actionfilme, reicht das doch völlig aus, oder?!

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                            999CINEASTOR666 17.08.2019, 14:51 Geändert 17.08.2019, 22:11

                            Glam Girls - Hinreißend verdorben (OT: The Hustle / AT: Dirty Rotten Scoundrels / Nasty Women) / US / 2019

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                            Dass GLAM GIRLS - HINREIßEND VERDORBEN das feminisierte Remake von ZWEI HINREIßEND VERDORBENE SCHURKEN ist, war mir vorab nicht bewusst. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir zunächst das maskuline Original angesehen. Jetzt kann ich beide Filme leider nicht miteinander vergleichen und mir bleibt nichts anderes übrig, als die weibliche Neuverfilmung separat zu beurteilen.

                            Wenn man nach einem harten Tag die Denkapparatur auf Stand-by stellen will und nur nach anspruchsloser Berieselung sucht, ist GLAM GIRLS - HINREIßEND VERDORBEN die richtige Wahl. Da ich mit niedrigen Erwartungen herangegangen bin, wurden meine niedrigen Erwartungen erfüllt.

                            Die Story ist schnell erzählt, hat aber hinten heraus Überraschungen parat, und der Humor soll aus der gegensätzlichen Paarung gezogen werden, was so lala klappt. Partielle Kreativität will ich dem Flick nicht absprechen, aber REBEL WILSON nervt nur noch, wenn ihr zu viel Screentime zugesprochen wird, mit ihren "Ich bin fett und asozial!" - Schenkelklopfern. Bei REBEL WILSON lautet die Devise: Weniger ist mehr!

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                              999CINEASTOR666 17.08.2019, 13:26 Geändert 24.07.2022, 22:25
                              über Upgrade

                              Upgrade - Weder Mensch noch Maschine (OT: Upgrade / AT: Stem) / AU / 2018

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                              Wieder einmal ein Film, der eine Zeit zurücksehnt, in der Technologie noch in den Babyschühchen steckte und vor Künstlicher Intelligenz mahnt, doch leider durch ein genretypischens Ende behelligt, weil es so schön konsequent und beinahe logisch ist.

                              In starken Bildern werden äußerst humorvolle Momente geschaffen, wenn die Kommunikation zwischen Querschnittsgelähmten und Mikrochip stattfindet. Umso stärkere Bilder des Science-Fiction- und Actionfilms werden geschaffen, wenn der Querschnittsgelähmte dem Mikrochip die Kontrolle über seinen Körper überlässt und zur roboterhaften Kampfmaschine transmutiert, die es Universal Soldiers auf die Ommel gibt, bis die Platine knackt.

                              Die comic'esken Splatter-Einlagen in Kollaboration mit frotzeligen Kommentaren und Retro-Futurismus sind hammermäßig, doch leider wird der Plot nach solch stylischen Augenblicken immer und immer wieder ausgebremst, damit sich Melancholie breitmachen kann, die dem Ganzen die Sogwirkung entzieht.

                              6,5 x https://www.youtube.com/watch?v=u5Vz7obL460

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                                999CINEASTOR666 17.08.2019, 12:33 Geändert 01.04.2021, 19:02

                                Operation: Overlord (OT: Overlord) / US/CA / 2018

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                                "Nazisploitation als ruppige Popcorn-Unterhaltung"

                                Nazis und Zombies in Kombination sind erstens keine Neuerfindung und klingen zweitens zum B-Picture tendierend. Im inneren Kern mag das zutreffend sein, doch OPERATION: OVERLORD besitzt eine nachvollziehbare, ausgewogene, gehaltvolle und abwechslungsreiche Handlung, die Kurzweil generiert.

                                Etliche spannungsgeladene Momente sind top inszeniert und wirken in keinster Weise billig und stümperhaft dahingeschludert, was wir dem Big Budget zu verdanken haben. Aber nicht nur den Moneten, sondern auch, dass der Flick zum Großteil ein auf Coolness getrimmter Kriegs- und Actionfilm ist, anstatt sich voll und ganz einem kruden und trashigen Nazi-Zombie-Massaker hinzugeben.

                                Dennoch sollte man eine Überzeichnung und möglicherweise Verharmlosung des nationalsozialistischen Schreckens nicht zu eng sehen, da wir es trotz allem mit Genrekino-Mashup zu tun haben, das pulpige Versatzstücke aus dem Horror des Krieges und einer Zombie-Invasion profund arrangiert.

                                Des Weiteren, dass die markigen Figuren ins Zentrum etabliert werden und durchaus zur Identifikation eignen, da sie nicht überlebensgroß dargestellt werden. Klischees und Konventionen bleiben zwar nicht aus, aber wirken kaum störend, sondern eher wie das Salz in der Suppe.

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                                  999CINEASTOR666 14.08.2019, 19:10 Geändert 14.08.2019, 19:12

                                  The Axiom - Tor zur Hölle (OT: The Axiom) / US / 2018

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                                  Nach allen güldenden Regeln des generischen Backwood-Horrors den Startschuss abgebend, eröffnet sich im späteren Verlauf ein Sujet mit enormen Potential, das bedauerlicherweise nur unzulänglich genutzt wird.

                                  Aus dem verwunschenden Waldstück, in dem sich mehrere sogenannte Axiome befinden, die Tore zu anderen Dimensionen bzw. Paralleluniversen sind, in denen sich schreckliche Kreaturen tummeln, hätte man einen lovecraft'schen Albtraum, einen psychedelischen Horrortrip und/oder einen bizarren Gewaltporno zimmern können. Stattdessen lässt man die uninteressante Gruppe Mittzwanziger lieber durch den schnöden Forst latschen, Blödsinn labern und eine düstere Waldhütte auskundschaften.

                                  Als laxe Visionen und Besessenheits-Gedöns eingestreut werden, geht der Plot in Willkür über, wie auch das Verhalten der Protagonisten. Die Chose flacht zusehends ab, da auch der große Twist locker gegen den Wind zu wittern ist. Zu allem Überfluss tauchen die Kreaturen nur noch äußerst selten bis gar nicht mehr auf und die handgemachten Gewalttaten werden ebenfalls überschaubarer.

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                                    999CINEASTOR666 14.08.2019, 17:52 Geändert 15.08.2019, 21:33

                                    The Evil in Us / CA / 2016

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                                    "Abschreckende Anti-Drogen-Kampagne in Spielfilmlänge."

                                    Nach einer langen, hölzernen und leicht ermüdenden Anlaufphase voller belangloser Dialoge uninteressanter Figuren wird es ein klein wenig besser, als das Killer-Koks Erinnerungen an CABIN FEVER weckt, wenn die Feierwütigen ausrasten und sich gegenseitig farblos zerfleischen. Des Weiteren, als die Absichten der mysteriösen Organisation am Ende schockierend aufgeklärt werden und dahinter ein weitreichender Komplott steckt, der sowohl Bezug auf vergangene politische Situationen als auch topaktuelle vermuten lässt.

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                                      999CINEASTOR666 14.08.2019, 17:30 Geändert 25.08.2019, 11:19

                                      Cabin of the Dead (OT: Vittra / AT: Wither) / SE / 2012

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                                      Hommage‽ Meines Erachtens eher schwedischer Abklatsch von TANZ DER TEUFEL, in dem sich eine Gruppe Mittzwanziger in einer Waldhütte niedermetzelt, als eine dämonische Macht von ihnen Besitz ergreift.

                                      Auch wenn jedwedes Subgenre-Stereotyp klassisch bedient wird, werden schier unfassbar dämliche Verhaltensweisen der Protagonisten in unausgereifte Handlungsverläufe gefriemelt, sodass sich Dramaturgie und Spannungskurve nicht die blutverschmierten Hände reichen können und außer Geschmodder für den hohlen Zahn, nicht viel übrig bleibt.

                                      Zu allem Überfluss hat man über die Bewegtbilder einen unästhetischen Farbfilter gelegt, damit die Sauerei ausgesprochen grungy rüberkommt.

                                      4 Schwalle Blut.

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                                        999CINEASTOR666 11.08.2019, 11:24 Geändert 31.08.2019, 20:46

                                        Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich (OT: Long Shot / AT: Flarsky) / US / 2019

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                                        SETH ROGEN und CHARLIZE THERON harmonieren meines Erachtens nicht glaubwürdig genug miteinander, um ihnen das ungewöhnliche Traumpaar vollends abzukaufen. Dennoch möchte ich nicht absprechen, dass es hin und wieder angenehm kitschig, erfrischend frech, sympathisch versaut, überraschend pfiffig und ungewöhnlich romantisch zugeht. Doch bedauerlicherweise hat das Beziehungskisten-Hin und Her viel zu viel Laufzeit auf den Rippen. Manche Szenen werden bis zum get no ausgereizt und hätten eine knallharte Diät vertragen können.

                                        Der Witz soll daraus erzeugt werden, dass die elegante, in allen Dingen perfekte US-Außenministerin, die für die US-Präsidentschaftswahl kandidiert und sich keinen Fauxpas leisten kann, an ihre Jugendtage entsinnt, als sie noch für etwas einstand und kein Fähnchen im Wind gewesen ist, woran sie der chaotische Schlumpi erinnert, der kein Blatt vor den Mund nimmt.

                                        Obwohl ich Sympathisant des Humors eines SETH ROGEN bin, ist er hier doch recht zurückhaltend im Einsatz, sodass der Ulk zu kurz kommt, auch wenn er wieder den Slacker-Lifestyle frönt als idealistischer, Trainingsjacken, Cargohosen, Caps tragender und Drogen konsumierender Politjournalist mit Prinzipien.

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                                          999CINEASTOR666 11.08.2019, 10:45 Geändert 08.04.2020, 15:46

                                          Cannibals and Carpet Fitters / GB / 2017

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                                          "Teppichleger weinen nicht!"

                                          Die schnell erzählte Story ist lachhaft, die beabsichtigten Lacher eher weniger. Zumindest wird die schnell erzählte Story flott über die Bühne gebracht, sodass man von Kurzweil sprechen kann. Auch wenn die beabsichtigten Lacher meine Lachmuskeln nur mangelhaft beansprucht haben, versprüht der Nonsens ein klein wenig Charme, weil er sich gefühlt mehr Mühe gibt als manch anderer.

                                          Die degenerierte Kannibalensippe, die von einer schrägen Matriarchin angeführt wird, setzt zwar in Sachen abgründiger Bestialität keine widerwärtigen Maßstäbe, aber man kauft ihnen ihre tumben Rollen zwangsläufig ab. Außerdem sorgen sie für ordentlich Frischfleisch unter den Teppiche verlegenden Anti-Helden, deren Figuren zwar nicht für die Ewigkeit geschaffen sind oder durch Sympathiepunkte den Highscore knacken können, aber auf unbeholfene und tölpelhafte Weise versuchen, nicht im Kochtopf der Menschenfresser zu landen.

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                                            999CINEASTOR666 10.08.2019, 13:02 Geändert 17.08.2019, 14:32
                                            über Wir

                                            Wir (OT: Us) / US/JP/CN / 2019

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                                            "Wer sind WIR wirklich?"
                                            "WIR sind unser schlimmster Feind!"

                                            Das narrative Konzept weckt teils Erinnerungen an GET OUT. Es beginnt harmonisch, bis dem finsteren Home Invasion-Part Creepyness, Strangeness und Mystery immaniert und zum Glück kurze Zeit später ein mit kleinen Gewaltspitzen gespicktes Katz-und-Maus-Spiel losgetreten wird, das an ein Zombie-Apokalypsen-Szenario entsinnt. Zum Schluss darf der Erklärbär nicht fehlen, damit es auch der letzte Mainstreamer schnallt, bis uns Twists und Turns schockieren und erneut fragend zurücklassen. Das Aufklärungsziel sollte man bestenfalls nicht hinterfragen, sondern unter nebulös einordnen.

                                            JORDAN PEELE bedient sich an gängigen Mustern und Motiven des Horrorfilms, Thrillers und Science-Fiction-Films und montiert sie zu einem äußerst soliden Gesamtpaket der partiell ikonischen Audiovision, das mit Symbolik, Allegorik und Schwarzem Humor zugeschnürt wurde und unter dem doppelten Boden eine Parabel versteckt hält, über Diskriminierung und soziale Ungleichheit. Über Menschen, die sich wie Tiere verhalten und um die Kontrolle zu haben, über Leichen gehen. Über Menschen, die nicht wissen, wer wir sind, obwohl sie nicht dort wären, wo sie sind, ohne uns. Privilegien können schnell zur Gewöhnung werden und vergessen lassen, wer dafür bluten musste.

                                            Die Botschaft gedeiht Gedanken an Rebellion und Revolution, schlimmstenfalls Putsch und Bürgerkrieg, damit die Unterdrückten ihre Identität zurückerlangen bzw. überhaupt eine bekommen. Aber Vorsicht, man sollte nicht nur den anderen den Spiegel vorhalten, sondern auch sich selbst.

                                            Allerspätestens an dieser Stelle ist Erpelpelle angesagt: https://www.youtube.com/watch?v=_lFPSe2I6y4

                                            7,5 güldene Scheren.

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                                              999CINEASTOR666 09.08.2019, 20:36 Geändert 10.08.2022, 21:44

                                              One Cut of the Dead (OT: Kamera o tomeru na!) / JP / 2017

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                                              Die ersten 37 Minuten wirken wie Improtheater und haben nichts gutes erahnen lassen. Dass die ersten 37 Minuten wie Improtheater wirken, liegt daran, dass es im weitesten Sinne Improtheater ist. Doch ganz unerwartet huscht eine aufklärende Wendung herbei, und zwar der Vorspann.

                                              Dass die Japaner Meister der Kreativität sind, haben sie schon oftmals unter Beweis stellen können. Doch leider kann ich mit dem Humor der Japaner selten etwas anfangen, obwohl es sich bei ONE CUT OF THE DEAD zu alledem um Meta-Humor handelt, indem er direkt sein eigenes Making-of liefert und dadurch eine liebevolle Ode und schrullige Hommage ans Low-Buget-Filmemachen darstellt, wenn er chaotische Produktionsumstände mit Herzblut karikiert.

                                              Ob einen Zombiefilm live und ohne Schnitt zu realisieren ein Format mit Zukunft oder gar das Format der Zukunft ist, sollte jeder selbst beurteilen und einen Blick riskieren.

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                                                999CINEASTOR666 09.08.2019, 19:43 Geändert 09.08.2019, 19:52

                                                The Happytime Murders / US/CN / 2018

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                                                Ein Buddy Cop-Film im Neo-Noir-Gewand, der MEET THE FEEBLES grüßen lässt, klingt nach einer skurrilen Mixtur und ist es auch.

                                                Doch scheinbar hat man sich ausschließlich auf die theoretische Wirkung dieser skurrilen Mixtur verlassen und beim Plot mit Innovativität gegeizt und die Rassismus-Analogie lieber für Zoten geopfert.

                                                Einige der Zoten sind aber wirklich der Kracher und zum Schlapplachen, doch die 08/15-Story drumherum ist kein Spaß.

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                                                  Le Manoir (AT: The Mansion) / FR/BE / 2017

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                                                  Französisch-belgische Horrorkomödie, bei der der Humor ab einem bestimmten Punkt den Horror dominiert, der auf den Pfaden der SCARY MOVIE-Filmreihe lustwandelt, ohne eine konkrete Parodie darzustellen.

                                                  Die Klischeefiguren sind volle Absicht, und wenn sie nicht gerade nervtötend sind, sind sie erträglich und manchmal sogar sympathisch sowie zum Lachen verführend.

                                                  Die Story ist vom Reißbrett: Eine Gruppe junger Leute feiert in einem schnieken Anwesen und ein Killer meuchelt sie nacheinander. D. h. dass sogar ein Whodunit mit von der Partie ist, das aber Albernheiten weichen musste, sodass die Spannungskurve erst gar keine Einladung bekommen hat.

                                                  Wer hinter den Morden steckt, ist aber ganz pfiffig gedeichselt, wie auch das Motiv, das durch Taxidermie obendrein ein klein wenig aufgepeppt wird.

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                                                    Death House - Gefangen in der Hölle (OT: Death House) / US / 2017

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    "The Expendables des Horrors!"

                                                    GUNNAR HANSEN, die originale Lederfratze aus BLUTGERICHT IN TEXAS von TOBE HOOPER, hatte den Geistesblitz, dass ein Film existieren sollte, in dem sich Horrorfilm-Ikonen vergangener Tage zum Gipfeltreffen versammeln. Leider ist GUNNAR HANSEN verstorben, bevor der Einfall realisiert werden konnte. Dennoch hat man es sich nicht nehmen lassen, ihn/ihm zu huldigen, durch eine Projektion seines Antlitzes, einem Videoausschnitt von einem weiblichen Pendant zu Leatherface und einem Nachruf vorm Abspann.

                                                    Zum Gipfeltreffen der B- und C-Riege sind bspw. erschienen: BILL MOSELEY, TONY TODD, KANE HODDER, DEE WALLACE, MICHAEL BERRYMAN, SID HAIG, LLOYD KAUFMAN und DANNY TREJO. Dass ROBERT ENGLUND nicht mit von der Partie ist, ist seltsam.

                                                    Die erste Hälfte des Films schürt Erwartungen, in der der Knast und Experimente an Menschen vorgestellt werden, mit vielen optischen Spielereien, die einen Cyberpunk-Charakter haben und mit Splatter-FX gemixt werden. Doch, als ein Stromausfall die Lichter ausknipst, stürzt die zweite Hälfte in völliges Chaos. Davon abgesehen, dass die Dunkelheit kaum noch etwas zu erkennen gibt, wird der Eindruck erweckt, als wurden die letzten Seiten des Skripts von einem Hund gefressen und bierselige Abende haben vergessen lassen, wie der Plot gedeichselt gewesen ist. Deswegen wurde nur noch kopflos improvisiert und Übersinnlichkeit zu Sinnwidrigkeit gestraft.

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