999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
The Heretics / CA / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Kompetent inszenierter, atmosphärisch ansprechender, schlecht synchronisierter, okkulter "Entführungsthriller" samt Albtraum-Sequenzen, dämonischen Imaginationen und ekligen Body-Horror-Elementen, dem es an Inhalt, Figurenzeichnung, Dynamik sowie Überraschungs- und Spannungsmomenten mangelt.
I Survived a Zombie Holocaust (AT: Zombie Holocaust) / NZ / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Diese neuseeländische ZomRomCom kommt sympathisch daher, da sie auch eine gehörige Portion Selbstironie an den Tag legt.
Es fängt schon damit an, dass der Zombie-Holocaust am Set eines Zombiefilms angesiedelt ist. Damit wird nämlich eine Meta-Ebene geöffnet, da als Hauptfigur ein naiver und nerdiger Laufbursche von der Filmhochschule etabliert wird, der ein Drehbuch zu einem Zombiefilm in petto hat, deren Kern eine Liebesgeschichte ist. Und genau das ist I SURVIVED A ZOMBIE HOLOCAUST letztendlich selbst.
Die Figuren sind scheinbar absichtlich enorm klischeebeladen, um die Ironie weiterhin zu unterstreichen. Und werden dementsprechend ausgezeichnet drunter und drüber dargestellt.
Man merkt der Inszenierung an, dass viel Liebe im Detail steckt. Doch leider benötigt der Film eine gewaltige Anlaufzeit.
Figurenzeichnung ist zwar schön und gut, doch wenn es sich nur um Klischeefiguren handelt, hätte man das auch kürzer abhaken können.
Einige verrückte Ideen halten zwar gut bei Laune, doch das gesamte Potential des Sujets wird nicht völlig ausgeschöpft. Und auch aus narrativer Sicht, wirkt das Ganze gelegentlich etwas unausgegoren und/oder aufgebläht.
Mancherlei pfiffige Gags und spitzfindige Seitenhiebe aufs Filmgeschäft und Subgenre sind zu verzeichnen, doch die meisten Gags verpuffen leider.
Die Effekte sind nicht von schlechten Eltern und es wird ab einem bestimmten Zeitpunkt auch ordentlich Kunstblut vergossen, innerhalb allerlei seicht skurriler Momente, die dennoch anständig zu unterhalten wissen.
6 missverstandene Method Actor.
Bombshell Bloodbath / US / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
BOMBSHELL BLOODBATH ist eine Hommage auf Grindhouse-Flicks um einen Mad Scientiest, der jüngst seine alles geliebte Frau verloren hat und sie à la RE-ANIMATOR per Serum reanimieren will. Doch zuvor führt er à la FRANKENSTEIN Experimente an Leichen durch, die er von Friedhöfen raubte, und die schief laufen. Noch schiefer läuft es, als eine seiner Töchter mit dem Anti-Serum in Kontakt kommt.
Die Optik ist authentisch und ansprechend, da sie mit ihren verwaschenen Farben und fehlenden Kontrasten an Exploiter der 70er erinnert.
Der Score scheint von GOBLIN inspiriert zu sein und weiß deswegen zu gefallen, auch wenn die Synthie-Sounds zum Bedauern eher unaufdringlich im Hintergrund laufen.
Es dauert zum Glück nicht lange, bis die ersten Zombies umherstreunen und die ersten handemachten Effekte mit viel Latex und Kunstblut den Gorehound erfreuen. Bluttriefende Einschüsse und klaffende Bisswunden sind äußerst ansehnlich gestaltet.
Inhaltlich kommt aber nicht viel dabei herum und auf ein Spannungsbogen wird auch gänzlich verzichtet. Dennoch sind die Geschehnisse abwechslungsreich genug, um keine Ermüdungserscheinungen hervorzurufen.
Bei der Figurenzeichnung hat man sich auch keine besonders große Mühe gegeben und die Mimen spielen daneben.
Die Dialoge sind plump und die deutsche Synchro stumpf, was den Trashfaktor erhöht.
Die Kulissen sind schlicht und lieblos gestaltet, werden aber von einer versierten Kamera eingefangen.
Atmosphärisch für Nostalgiker brauchbar, doch die ausgedünnte Rahmenhandlung könnte einigen zu mager sein.
Freunde von guten schlechten Film, wie ich einer bin, können zumindest noch am Durchschnitt gefallen finden. Und weil Einflüsse von LUCIO FULCI, DARIO ARGENTO und GEORGE A. ROMERO öfters zum Vorschein kommen.
Keep Watching (AT: Home Invasion) / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Töten oder getötet werden!
KEEP WATCHING hat mich stark an KRISTY - LAUF UM DEIN LEBEN und HANGMAN erinnert. Erstgenannter erschien im Jahr 2014 und zweitgenannter im Jahr 2015. Tatsächlich ist es so, dass die Dreharbeiten zu KEEP WATCHING bereits Ende 2014 abgeschlossen waren, der Film aber erst 2017 veröffentlicht wurde. Daher gestaltet es sich schwierig, ihm Plagiatsvorwürfe anzuhängen. Dennoch fehlt es KEEP WATCHING an Originalität, Tempo, Spannung und Intensität.
Die Exposition weist bereits den Weg, als Nachrichten-Schnipsel vom Mord an einer unbescholtenen Familie berichten, die in ihren eigenen vier Wänden per Minicams ausspioniert wurde, bis es zu einem grausamen Katz-und-Maus-Spiel kam, bei dem den Opfern die Chance zur Gegenwehr eingeräumt wurde. Dieses Spektakel, welches man live online streamen konnte, erfreute sich großer Beliebtheit, da die Zuschauer dachten, dass es sich um einen Fake handelt.
Selbstverständlich kann man auch hier wieder latente Kritik an sozialen Netzwerken bzw. an Individuen, die ihr Privatleben innerhalb derer breittreten und daher Angriffsfläche bieten, hineininterpretieren.
Ich weiß, dass man bei Horrorfilmen nicht penibel auf Logik pochen sollte, doch wenn der Unterhaltungswert nicht besonders hoch ist, macht man sich eben über dieses und jenes seine Gedanken. So ist es relativ unwahrscheinlich, dass in der kurzen Zeit zig Minicams überall im Haus und drumherum installiert werden konnten, ohne dass es jemand gesehen hat oder die Minicams, die eigentlich nicht so klein sind, von einem Familienmitglied entdeckt werden.
Noch unwahrscheinlicher ist der Livestream selbst. Wer überwacht in Echtzeit die Cam-Feeds und editiert sie? Wer lenkt die Drohne, kontrolliert jede Funzel und welches Motiv haben die Killer eigentlich? Wie wird man auf die Show via Internet aufmerksam und warum verfolgen die bereits informierten Behörden die Übertragung nicht zurück und/oder beenden sie?
Nun ja, darüber hinaus sorgen einige kreative Verstecke der Minicams für neckische Perspektiven. Bspw. im Display eines Weckers und der Mikrowelle, oder im Abfluss, im Schlüsselloch und vom Deckenventilator.
Die Protagonisten bekommen zwar schemenhafte Backgrounds, doch da diese später keine Rolle mehr spielen, kann man die Figurenzeichnung auch als misslungen bezeichnen. Die Darsteller spielen zwar gut, doch ihre Figuren verhalten sich dem Subgenre entsprechend und treffen die üblichen Maßnahmen.
Die Killer sind jeder Zeit am richtigen Ort und die Kills sind nichts Besonderes.
Im finalen Part wird zwar das Tempo gesteigert, doch es wird auch etwas unübersichtlich und schwach ausgeleuchtet.
Ein garstiger Twist, der die Tür für eine Fortsetzung öffnet, beendet die Chose, und ist obendrein abzusehen.
Scream Park / US / 2012
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SCREAM PARK sieht sich als Hommage auf 80er-Jahre-Schlitzerfilme. Das ist zunächst einmal eine löbliche Sache. Doch leider reiht sich SCREAM PARK unter den zahlreichen uninspirierten Slashern ein, die es bereits in den Eighties gab. D. h. er nimmt sich dem an, was die Genrevertreter damals schon nicht hinbekommen haben.
Passenderweise haben wir hier austauschbare Figuren, die von minder talentierten Mimen verkörpert werden, sowie stumpfe Dialoge, die durch die schwache deutsche Synchro nicht besser werden.
Ein Vergnügungspark-Slasher ist keine brandneue Idee, aber die Attraktionen können immer wieder ein attraktives Setting abliefern. Leider wirkt das Gelände des Freizeitparks Fright Land recht überschaubar und die sich eigentlich bietenden Möglichkeiten der Fahrgeschäfte werden kaum stimmungsvoll genutzt. Stattdessen muss man mit Aufenthalts-, Lager- und Sanitärräumen vorliebnehmen.
Das Final Girl ist rasch etabliert und dass die restlichen Charaktere, die unmotiviert ihren Tätigkeiten nachgehen, als Opferlämmer herhalten müssen, ist dem Horror-Spezi auch schnell klar.
Zwischen all den altbekannten und ironiefreien Mustern wird der Zeitgeist der Achtziger phasenweise treffend eingefangen. Doch gelegentlich wird das Retro-Konzept bedauerlicherweise nicht konsequent durchgezogen.
Bis zum ersten Mord vergeht eine geschlagene halbe Stunde, doch auch fortan wird nur äußerst leidlich Spannung erzeugt. Die handgemachten Kills sind aber ordentlich derbe, auch wenn sie nicht sonderlich kreativ sind.
Die Killer werden hin und wieder unvorteilhaft in ihrer Bedrohlichkeit dargestellt, wirkliche Motive haben sie auch nicht und einige aktionale Szenen wirken dilettantisch realisiert.
Dennoch gibt es auch einige atmosphärische Momente und die finale Wendung ist im Grunde nicht übel, aber auch arg abzusehen.
Der kurze Auftritt von DOUG BRADLEY, dessen bekannteste Rolle die des Pinhead aus der HELLRAISER-Filmreihe ist, kann auch nicht viel herausreißen.
Kill Zombie! (OT: Zombibi / AT: Kill Dead Zombie! / Zombie Quest / Shouf Shouf Zombibi) / NL / 2012
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KILL ZOMBIE! ist der/ein niederländische(r) Beitrag zur ZomCom, bei dem mich das Gefühl ereilte, dass NEW KIDS arg abfärbte, da man bei der Inszenierung auf Klamauk vertraut. Viele Albernheiten und prollige Plattheiten laden zum Kopfschütteln und Fremdschämen ein. Doch einige Gags zünden tatsächlich wie der Nachrichtensprecher, die Stretch-Limo usw.
Die Grundhandlung scheint man irgendwie zu kennen, als ein russischer und kontaminierter Satellit auf ein Gebäudekomlex stürzt, der Amsterdam-West eine Zombie-Invasion beschert. Zwischendrin will ein schüchterner Angestellter seine Fast-Freundin von dort retten und wird von seinem verantwortungslosen Bruder, zwei trotteligen Möchtegern-Gangstern und einer sexy wie toughen Polizistin begleitet, die allesamt durchaus Sympathieträger sind.
Positiv zu Erachten ist aber, dass obwohl man die Grundhandlung zu kennen scheint, sie wenig Vorgeplänkel benötigt und generell kurzweilig umgesetzt ist. Manchmal ist sie mir sogar zu wuselg realisiert.
Die Make-up-Effekte sehen gut aus und die am Computer generierten, gehen für eine Low-Buget Produktion auch in Ordnung.
Dass das Blut der Zombies grün ist, dient wohl dazu die Altersgreigabe zu senken, da die Splatter-FX dadurch abgemildert werden.
KILL ZOMBIE! hätte weitaus besser sein können, doch ein paar kreative Ideen sowie die Schlusspointe, hieven ihn auf guten Durchschnitt.
It Comes at Night / US / 2017
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IT COMES AT NIGHT ist ein entschleunigt erzähltes, atmosphärisch dichtes, gut gespieltes, stellenweise intensives und als beklommendes wie minimalistisches Kammerspiel aufgezogenes post-apokalyptisches Survival-Familiendrama, bei dem sich alles, um Misstrauen, Paranoia, eine moralische Zwickmühle und die Genesis des Bösen dreht. Aus Leben und leben lassen wird Leben und sterben lassen.
Jetzt kommt es ganz darauf an, inwieweit einem dieser psychologische Horror emotional heraus-fordert. Desto höher wird man ihn wohl bewerten.
Einige Spannungspitzen sind durchaus zu vernehmen, doch die diversen ruhigeren Phasen lassen den Spannungsbogen oftmals einbrechen.
Da es vordergründig um andere Dinge geht, spielen die Hintergründe der Krankheit keine Rolle. Was schade ist.
Wie der Virus übertragen wird, ist allen wohl auch unklar. Mal tragen sie Atemschutzmasken und/oder waschen sich, und mal tragen sie keine Atemschutzmasken und/oder waschen sich nicht.
Lange Zeit wird auch der Eindruck erweckt, dass der 17-jährige Sohn ein Auge auf die Mutter der Neuankömmlige geworfen hat, und speziell dies für Stunk sorgen wird. Das ist aber nicht der Fall, daher wirkt dieser Anschein letzlich nur beliebig.
Das Ende ist zwar verstörend, insbesondere da es Fragen aufwirft, weil es sich auch nur, um ein Missverständnis gehandelt haben könnte. Doch aufgrund dieser Ambivalenz, ist es auch irgendwie unbefriedigend.
Cannonball (AT: Carquake) / HK/US / 1976
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90-minütiges sowie sinnloses explodieren und/oder crashen von schnieken und frisierten Muscle Cars samt platten Sprüchen, dummen Witzchen, Verwirrspiel, dubiosen Wetten, stumpfen Prügeleien, Alphamännchen-Gehabe, Chauvinismus und jede Menge 70er-Charme, während eines illegalen Autorennens quer durch die Vereinigten Staaten, bei dem Coy "Cannonball" Buckman (DAVID CAARADINE) der Topstar ist.
Das Todesschiff (OT: Death Ship / AT: Deathship) / GB/CA/US / 1980
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Die erste halbe Stunde ist verdammt stark. Die Figuren werden kurz eingepflegt, während einer mit sarkastischen Spitzen gestalteten Kostümparty. Dann bricht auch schon Panik aus, weil sich der prall gefüllte Luxusliner auf Kollisionskurs mit einem finsteren Frachter befindet. Knall auf Fall finden sich die wenigen Überlebenden auf einem Rettungsboot wieder, der glühenden Sonne ausgesetzt. Der finstere Frachter scheint nun die Rettung, die letzte Hoffnung zu sein. Doch das Erklettern ist leichter gesagt als getan, denn das besitzergreifende Nazi-Geisterschiff möchte sich bereits ungebetener Passagiere entledigen.
All dies wird von einem temporeichen, spannungsgeladenen und furchteinflößenden Score untermalt, der den alten, rostigen Todeskahn und seine von Geisterhand ratternden Maschinen effektiv bedrohlich darstellt. Sodass ich schon dachte, einen vergessenen Klassiker entdeckt, eine Horrorfilm-Perle geangelt zu haben.
Doch nach dieser verdammt starken ersten halben Stunde geht der Unterhaltungswert im geräumigen Mittelteil leider in den Keller, und wird durch einen lahmarschig erzählten altmodischen Gruselfilm abgelöst, bei dem lange Zeit das Schiff erkundet und durch die dunklen Gänge geirrt wird sowie seltsame Entdeckungen gemacht werden.
Im letzten Drittel ist zwar gelegentlich noch etwas los, wie eine Blutdusche und audiovisueller NS-Psychoterror, da das Schiff den roten Lebenssaft braucht, weil die Reise in die Ewigkeit geht. Doch auch das letzte Drittel kann nicht mehr die Relevanz der ersten halben Stunde erreichen, geschweige denn übertreffen. Da können auch GEORGE KENNEDY und RICHARD CRENNA nicht mehr viel retten.
How to Be Single - Welcome to the Party / US / 2016
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Die positiven Aspekte von HOW TO BE SINGLE sind, dass der Film in wunderschönen Bewegtbildern festgehalten ist, die an TV-Spots erinnern, die durch pulsierende Urbanität, ein modernes Produkt für ein junges Publikum promoten. Diese Vorstellung wird durch den populären Soundtrack unterstrichen, der auf jeden Fall ins Ohr geht. Außerdem haben wir da noch, den namhaften Cast aus bspw. DAKOTA JOHNSON, REBEL WILSON, LESLIE MANN, ALISON BRIE, ANDERS HOLM und DAMON WAYANS, JR. die auch allesamt in ihren Rollen überzeugen können.
Der negative Aspekt von HOW TO BE SINGLE ist, dass all den Figuren skizzenhafte Hintergründe und ihre eigenen kleinen Geschichten zuteil gelassen werden. Zwar treffen die Figuren hier und da mal mehr oder minder aufeinander, doch die diversen Handlungsstränge wirken wie Reisen, deren Teilnehmer verschiedene und weit verstreute Routen einschlagen, um geflissentlich zu einem gemeinsamen Ziel zu gelangen.
Das gemeinsame Ziel ist eine vage Message, die speziell auf Frauen gemünzt zu sein scheint. Speziell auf Frauen gemünzt zu sein scheint, da sich alles ums Schönreden des Singledaseins dreht. Wahrscheinlich um Herzschmerz, Liebeskummer besser verkraften zu können. Beschönigt wird, dass diese Zeit genutzt werden kann, um sich selbst und seine Träume zu verwirklichen. Da laut Film, Frauen in einer Beziehung in den sogenannten "Triebsand" geraten. D. h. dass sie sich den Interessen und Hobbys der Männer verpflichten, ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellen und nur hören, was sie hören wollen.
Im Grunde eine recht antifeministische Botschaft, die aber auch dazu dienen kann, dass sich Frauen im Gezeigten wiederfinden und daraus lernen. Man sollte sich nämlich nicht zu sehr ans Singledasein gewöhnen, da man sonst eine tolle gemeinsame Zeit/Erfahrung verpassen könnte, die, wenn man den Richtigen gefunden hat, bis zum Lebensende anhalten kann.
Das klingt nun alles gar nicht so negativ zu beurteilen, doch der springende Punkt ist, dass neben der mediokren Narration und vagen Message, HOW TO BE SINGLE als RomCom eher schwach auf der Brust ist. Da der Film weder besonders romantisch noch komisch ist.
Mimic - Angriff der Killerinsekten (OT: Mimic / AT: Judas) / US / 1997
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MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN ist der zweite Langspielfilm des mexikanischen Regisseurs GUILLERMO DEL TORO und zugleich sein US-Debüt, das sehr gut gereift ist.
MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN hebt sich m. E. teils von all den typischen Creature Features deutlich ab, da er vermehrt einem düsteren, urbanen Thriller gleicht, bei dem es um die spannende Aufklärung von verschwundenen Personen bzw. einer Mordserie geht.
Auslöser dafür ist, die nicht schnell genug funktionierende Sterblichkeit und ungeplante Fortpflanzung der sogenannten Judas-Kreuzung, die im Kampf gegen eine Kinderkrankheit eingesetzt worden ist, die die Metropole New York City in Panik versetzte.
Da die ruhig und stimmig erzählte Sci-Fi-Geschichte anfangs einiges im Verborgenen hält, ist auch ein gewisser Mystery-Touch zu verzeichnen.
Die mitunter ekligen Effekte dieses Schaben-Horrors können sich sehen lassen und erinnern bisweilen an die ALIEN-Filmreihe, welcher kein negativer Kritikpunkt ist.
Schauspielerisch befinden wir uns ohnehin auf hohem Niveau, auch wenn die Performances noch besser hätten sein können.
Das i-Tüpfelchen von MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN ist aber, dass die Killerinsekten die Mimik ihres größten Feindes nachahmen können, und zwar des Menschen. Die Mimikry sorgt für einige unheimliche bis verstörende Stellen. Für Grusel sorgt auch das Untergrund-Setting.
Auch wenn sich MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN m. E. von den typischen Creature Features abhebt, bedient er sich natürlich bei bekannten Vorbildern, ohne sie plakativ abzukupfern. Vor Klischees wird auch kein Halt gemacht.
Überdies beherbergt MIMIC - ANGRIFF DER KILLERINSEKTEN eine Parabel und wirft Fragen der Ethik und Moral auf, in Sachen Genmanipulation bzw. Gott spielen, und stellt dies durch den Kampf der Schöpfung gegen ihren Schöpfer dar bzw. umgekehrt.
Wie bei Tierhorrorfilmen üblich, endet es explosiv und zusätzlich romantisch sowie sentimental.
Zombies! - Überlebe die Untoten (OT: Zombies / AT: Zombies - Outlive the Undead) / US / 2017
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ZOMBIES! - ÜBERLEBE DIE UNTOTEN ist ein weiteres C-Movie, das sich am Zombie-Subgrenre probiert. Doch weil es auf altbewährte Motive vertraut, braucht ihn die Filmwelt im Prinzip nicht.
Die bereits generell überschaubare Handlung genehmigt sich des Öfteren längere Ruhephasen. Wenn sie das gerade nicht tut, greift sie auf Action zurück.
Bedauerlicherweise ist das Blut bei Machetenhieben, Kopfschüssen und beim Zombie-Drescher, als billig am PC generiert zu erkennen. Vereinzelte Make-up-Effekte sind aber, als gelungen zu bezeichnen.
Dass der Hauptprotagonist im Alleingang locker-easy Zombie-Horden abmetzelt, wird nach einer Weile aber arg albern. Genauso albern wie die Zombieflüsterin, Anwaltshasserin und Augenklappenträgerin.
Die erwähnten Ruhephasen sind nicht völlig unnützt. Sie sollen dabei behilflich sein, Dramatik zu initiieren. Doch fehlende Hintergründe zur Epidemie sowie extrem schwache Figurenzeichnungen, machen es der Dramaturgie umso schwerer.
Einige atmosphärische Momente will ich ZOMBIES! - ÜBERLEBE DIE UNTOTEN nicht absprechen, doch die helfen leider wenig, wenn es komplett an Spannung mangelt.
Am Ende will uns ZOMBIES! - ÜBERLEBE DIE UNTOTEN mit einer "schockierenden" Wendung aus den Socken hauen, die aber wie ein Fremdkörper daherkommt.
Malavita - The Family (OT: The Family) / US/FR / 2013
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MALAVITA - THE FAMILY ist ein Film von LUC BESSON, der wieder einmal diverse Genres und Motive mixt. Letzlich haben wir hier eine Mixtur aus Culture-Clash-Gangster-Krimi und Action-Thriller-Komödie, deren hochkarätige Besetzung aus bspw. ROBERT DE NIRO, MICHELLE PFEIFFER und TOMMY LEE JONES eine Bereicherung für den Film ist.
Ich mag solche Genre-Mixes, doch MALAVITA - THE FAMILY findet irgendwie nicht die richtige Zusammensetzung und wirkt teils unentschieden.
Die Idee, der italienisch stämmigen Mafiafamilie aus Brooklyn, die sich im Zeugenschutzprogramm befindet, und sich in der französischen Provinz bedeckt halten soll, hat was für sich. Da sich bedeckt zu halten, leichter gesagt als getan ist. Deswegen fällt La Familia immer wieder in alte Muster zurück.
Daddy frönt seiner sadistischen Ader, Mommy sprengt gerne Dinge in die Luft, der Sohnemann ist ein Genie des organisierten Verbrechens und das Töchterchen ist eine eifersüchtige Psychopathin.
Diese Charaktereigenschaften sind stellenweise ausgesprochen unterhaltsam und furchtbar humorvoll. Doch da jedem Familienmitglied Zeit eingeräumt wird, zur Charakterbildung und den daraus resultierenden Ereignissen, wirkt die Handlung oft nicht aufs Wesentliche konzentriert und schweift ab. Obwohl einige Gags schon echt pfiffig sind. Bspw. ROBERT DE NIRO als Memoirenschreiber oder bei der Odyssee des braunen Wassers oder in einer Filmbesprechung zu GOODFELLAS - DREI JAHRZEHNTE IN DER MAFIA.
Als die Killer kommen, wird es sogar ordentlich spannend, doch die Logik lässt im Finale ziemlich zu wünschen übrig.
MALAVITA - THE FAMILY ist kein Muss, doch wenn man nicht ganz so hohe Erwartungen hat, ist er für einen ruhigen Filmabend am Sonntag durchaus geeignet.
Outbreak - Lautlose Killer (OT: Outbreak) / US / 1995
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OUTBREAK - LAUTLOSE KILLER ist ein fesselnder Seuchen-Thriller der 90er-Jahre von WOLFGANG PETERSEN, bei dem so gut wie alles stimmt. Zu keiner Zeit herrscht der geringste Leerlauf, da immer etwas los ist.
Da eine Starbesetzung durch ein spannendes Katastrophenszenario führt, welches auch heutzutage noch hochaktuell scheint, sind die Darstellerleistungen durch die Bank überzeugend.
Einige Szenen gehen an die Nieren wegen ihrer Realitätsnähe und man fühlt mit den Infizierten mit. Die Atmosphäre während des Belagerungszustands ist beklemmend.
Im letzten Drittel darf auch keine Action fehlen. Eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit Jets und Helikopter sticht besonders hervor.
Da es im letzten Drittel auch parabolisch hergehen soll, werden Militärs als Sündenböcke etabliert, und zum Schluss wird die Patriotismus-Keule geschwungen. Da das in solchen Filmen ein probates Mittel ist, um ein packendes Finale einzuläuten, welches selbst heute noch Verwendung und Anklang findet, sehe ich das nicht als problematisch.
Hobo with a Shotgun / CA / 2011
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HOBO WITH A SHOTGUN ist wie MACHETE ein Fake-Trailer aus dem Grindhouse Double Feature von QUENTIN TARANTINO und ROBERT RODRIGUEZ, der es geschafft hat, aufgrund positiver Resonanzen, als roher Langspielfilm realisiert zu werden.
Bereits das Intro stimmt darauf ein, dass dem Bahnhofskino der 70er-/80er-Jahre rau Tribut gezollt wird, als das Titellied des deutschen Hexploitation-Klassikers HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT erklingt. Obwohl die Gesellschafts-Groteske um Penner, Nutten, Junkies und schmutzigen Bullen sowie die in Anarchie und Wahnsinn gestürzte Stadt, die ironischerweise Hope Town heißt, an Streifen von TROMA ENTERTAINMENT und/oder RYAN NICHOLSON erinnert.
Die Story ist absolut in Ordnung, obwohl sie nur rudimentär ist und dazu dient sich ohne Spannungsbogen von einer Splatter-Szenerie zur nächsten zu hangeln. Weil die Story nichts anderes als zweckdienlich sein will, und wegen einer Vielzahl brutaler Ideen, entstehen keine Ermüdungserscheinungen. Sie ist verdammt kurzweilig und die fehlende Logik fällt kaum ins Gewicht.
Genauso überzeichnet wie die Charaktere ist die ausufernde Gewalt, die durch derbe, eklige und kreativ in Szene gesetzte grafische Effekte dargeboten wird.
Man kann die explizit überspitzte Gewaltdarstellung durchaus als grenzwertig bezeichnen, da auch rigoros vor Kindern nicht zurückgeschreckt wird. Doch da all die kompromisslose Barberei in einem rabenschwarzen Kontext steht, nehme ich das nicht allzu ernst.
Weitere humorige Einlagen dieser dreckigen Hommage wie schäbigen Persiflage sind bspw. die "tiefgründigen" Gespräche zwischen Hobo (authentisch gespielt vom alten Haudegen RUTGER HAUER) und der sympathischen wie barmherzigen Prostituierten Abby (MOLLY DUNSWORTH). Dazu sollte man wissen, dass die meisten Dialoge aus Fluchen und Beleidigen bestehen.
Der schmierige und diabolische Oberbösewicht Drake (BRIAN DOWNEY) frönt seiner sadistischen Ader und seine Söhne Slick (GREGORY SMITH) und Ivan (NICK BATEMAN) stehen ihrem Daddy in nichts nach und sind so richtig abgefuckte Psychopathen.
Unterstützt wird das Verbrecher-Trio von "Der Plage". Die scheinbar Kampfsport erprobte Dämonen sind, von denen es ein Videospiel gibt. Außerdem bändigen sie ein Tentakel-Monster und werten diesen Trasher ungemein auf.
Schade ist aber, dass dieses exploitative Brett das Tentakel-Monster nicht von der Kette gelassen hat.
El día de la bestia (AT: The Day of the Beast) / ES / 1995
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Ich hatte EL DÍA DE LA BESTIA sehr lange überhaupt nicht auf dem Schirm, doch da ich viel gutes über dieses frühe Werk von ÁLEX DE LA IGLESIA gehört habe, wollte ich einen Blick riskieren. Auch wenn es sich meist lapidar dahergesagt anhört, bin ich ohne große Erwartungen an den Film herangegangen und habe mir im Vorfeld auch keine Infos eingeholt, worum es in dieser Horrorkomödie eigentlich geht. Nun bin ich zwiegespalten und würde behaupten, dass mir der Film eventuell besser gefallen hätte, wenn ich ihn bspw. vor 15 Jahren gesehen hätte. Denn es ist ein gut geschossener Film mit starken Bildern und soliden Effekten. Auch der wuselige und eine Sünde nach der anderen begehende Priester, der einfach gestrickte und Hygiene abgeneigte Metal-Head und der Gigolo-TV-Wahrsager-Scharlatan überzeugen, innerhalb der bizarr-blasphemischen Handlung, die zur Weihnachtszeit spielt.
Ja, doch die Handlung braucht ein ganzes Ende, bis sie in Fahrt kommt. Bis es so weit ist, ist der Gag des Pfaffen, der mit dem Leibhaftigen persönlich in Kontakt treten will, um die Apokalypse abzuwenden, auch schon fast verflogen.
Nachdem die Handlung endlich das Gaspedal gefunden hat, geht es rasant zu und nimmt schwarzhumorige sowie starke satirische Züge an. Ein Spannungsbogen war für mich aber nicht zu erkennen.
Ich hatte zwar das Gefühl, dass viele Szenen Situationskomik inne haben, doch den plumpen Dialogen fehlte der Witz, und hat der Situationskomik deshalb ein Bein gestellt.
Dass die Dialoge auf mich holprig wirkten, kann natürlich an der deutschen Synchronisation gelegen haben. Doch da ich kein spanisch spreche und auch nicht vorhabe, es demnächst zu lernen, werde ich wohl in naher Zukunft nicht erfahren, ob die Dialoge im Original witziger sind.
Action und Gewalt muss man auch nicht missen. Bisweilen sogar bitterböse, doch großartig viel bleibt nicht hängen.
Der Film wirkt höchstens in seiner Gesamtheit und kommt nur ganz leicht über den Durchschnitt.
Manche Filme und ihre Momente haben eine gewisse Halbwertzeit. Bei EL DÍA DE LA BESTIA ist sie m. E. mittlerweile überschritten.
Obwohl die Szene, in der sie sich in schwindelerregender Höhe und auf LSD an der Leuchtreklame eines Wolkenkratzers langhangeln, habe ich immer noch in Erinnerung.
Ein fulminantes Finale hätte mir vielleicht noch ein paar Pünktchen entlocken können, doch leider ist dies recht vermurkst geraten und wirkt, als wäre das Pulver an kreativen Ideen bereits verschossen gewesen.
Codename U.N.C.L.E. (OT: The Man from U.N.C.L.E) / US/GB / 2015
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CODENAME U.N.C.L.E. ist die Verfilmung der 60er-Jahre TV-Serie SOLO FÜR O.N.C.E.L. um ein ungleiches Agentenduo wider Willen.
Die 60er-Jahre TV-Serie und die 2015er-Verfilmung von GUY RITCHIE tragen im Original den selben Namen, und zwar THE MAN FROM U.N.C.L.E.
Ganz nett ist, dass die Verfilmung nicht in der Gegenwart spielt, sondern uns in die Zeitperiode der TV-Serie zurückversetzt, und obwohl der Film sehr modern wirkt, man schnieken Sixties-Chic zu sehen bekommt.
Der Plot wird temporeich und amüsant erzählt, sodass trotz des leidlichen Spannungsbogens keine Langeweile aufkommt. Dennoch ist der Plot nicht immun gegen ein paar Durchhänger.
Charmanter und smarter Dialogwitz sowie unterhaltsame Situationskomik zaubern mit Bravour ein Lächeln ins Gesicht, ohne dass diese durchgestylte Eurospy-Parodie zum schwachsinnigen Klamauk verkommt.
Dass keine Langeweile aufkommt, trotz eines leidlichen Spannungsbogens, liegt am Humor, der Action, dem jederzeit passenden Soundtrack und einigen unerwarteten Plot-twists, die einem zwar nicht die Schuhe ausziehen, aber der Handlung frische Impulse liefern.
Generell wird mehr Wert auf Stil und Atmosphäre gelegt, als auf eine ausgefuchste und nervenaufreibende Story.
Die bestens aufgelegten Schauspieler tragen selbstverständlich auch dazu bei, dass man am Ball bleibt.
In den Hauptrollen: HENRY CAVILL als gelackter Chauvi-Gent-Agent, ARMIE HAMMER als unterkühlt-warmherzige Kampfmaschine und ALICIA VIKANDER als schnuckelig-gewitzes Schrauber-Mäuschen.
Ein Minuspunkt ist aber, dass die Actionszenen im Finale des Films etwas unübersichtlich sind und auch generell, die beste Actionszene des Films, bereits am Anfang verpulvert worden ist.
Lady Bird / US / 2017
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Ich habe viel nachgedacht, was ich über LADY BIRD schreiben könnte. Ich könnte sehr viel über LADY BIRD schreiben, doch versuche mich immer so kurz wie möglich zu fassen, aber dennoch viel Inhalt unterzukriegen. Das will ich jetzt auch versuchen, obwohl es mir schwer fällt.
Ich fand zwar, dass LADY BIRD viele Themen behandelt, aber alle nur recht oberflächlich. Wahrscheinlich wird der Grund der fehlenden Tiefe sein, weil eben so viele Themen behandelt werden.
So begleiten wir Christine "Lady Bird" McPherson (SAOIRSE RONAN) ein Jahr lang, bei ihrer Odyssee der Persönlichkeits- und Weltbildentwicklung, Selbstbestimmung, Selbstfindung, Abkapselung, den ersten Liebschaften und sexuellen Erfahrungen, Freundschaft und Abhängigkeit von den Eltern.
Oder besser gesagt, so begleiten wir eine durchschnittliche Schülerin an einer katholischen Highschool, die vorgibt jemand anderes zu sein, ohne zu wissen, wer sie eigentlich sein will und weil sie glaubt, auf der falschen Seite der Gleise zu leben.
Die ehrlichen Worte ihrer Mutter will sie nicht hören, sondern nur von ihr gemocht werden. Und sie will an ein College an der Ostküste, da sie meint, dass dort noch kulturelles Leben herrscht.
Tja, was ich nun meine ist, dass sie weder besonders gute Noten noch irgendein herausragend künstlerisches Talent hat. Eigentlich ist sie eine recht uninteressante junge Frau.
Ich lese auch öfters etwas von rebellisch und anarchisch. All das was sie tut, hat für mich nichts mit Rebellion und Anarchie zu tun, außer vielleicht ihre Haarfärbung.
Ich lese auch öfters, dass sie versucht aus dem Schatten ihrer Mutter zu treten. Welcher Schatten? Die Mutter schiebt Doppelschichten in einer psychiatrischen Anstalt, um die Familie über Wasser zu halten. Ohne Scheiß, ich fand die Mutter sympathischer als Lady Bird.
Zum Schluss gibt es doch noch eine Liebeserklärung an Sacramento und Lady Bird kommt zur Besinnigung und Erkenntnis, dass Christine ein guter Name ist und dass ihre Mutter nur so "streng" mit ihr war, weil sie sie abgöttisch liebt.
LADY BIRD ist kein schlechter Film, doch dass ich ihn eher zahm und durchschaubar empfand, liegt wohl daran, dass der Film jegliches Klischee des Coming-of-Age-Films halbgar serviert und mich deswegen weder belustigen noch berühren konnte.
Die Geschehnisse/Ereignisse sind zu nah aus dem Leben gegriffen und daher nichts Neues, Besonderes, Überraschendes, Überwältigendes.
Wie gesagt, ich könnte noch viel mehr schreiben und alles breiter ausführen, doch bin eigentlich kein Fan von ellenlangen Kommentaren. Daher muss dies reichen.
Jumanji: Willkommen im Dschungel (OT: Jumanji: Welcome to the Jungle / AT: Jumanji 2) / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Im 22 Jahre verspäteten Sequel wird das Brettspiel für die aktuelle Generation sowohl geupdated als auch geupgraded und zeitgenössisch zum Videospiel.
Das Retro-Konsolengame saugt vier unterschiedliche Jugendliche, die zum Nachsitzen verdonnert wurden, als Avatare mit drei Leben ins Dschungel-Abenteuer, in dem sie eine gefährliche Mission erfüllen müssen, um der VR zu entkommen.
Dass Avatar-Ensemble aus DWAYNE JOHNSON, KEVIN HART, JACK BLACK und KAREN GILLIAN ergänzt sich grandios, ist charismatisch, in Spiellaune und liefert ein paar perfekt sitzende Gags.
Die Gags resultieren größtenteils aus der Konterkarierung der Charakteristika zwischen Spieler und Avatar. Da in den Avataren die Eigenschaften der Teenager stecken, die sich nicht mit den Eigenschaften der Avatare decken.
So nimmt DWAYNE JOHNSON sein Image als Actionheld aufs Korn, KEVIN HART gibt den Rucksack schleppenden Handlanger und Tierkundler, KAREN GILLIAN ist mit ihren Reizen überfordert und das Highlight ist JACK BLACK als Social-Media-Teenage-Beauty-Bitch.
Durch die Konterkarierung der Charakteristika ist JUMANJI: WILLKOMMEN IM DSCHUNGEL auch ein bisschen Coming-of-Age-Film. Denn die Teens kommen zur Erkenntnis, dass sie Mut und Selbstbewusstsein haben, dass sie nicht nur auf ihr Äußeres reduziert werden müssen, da sie auch innere Werte haben und dass wahre Freundschaft mehr wert ist als tausend falsche.
Die Messages werden zwar nicht sonderlich subtil vermittelt und sind auch nichts Neues, aber immer wieder schön zu hören, da ja etwas an ihnen dran ist.
Neben Humor gibt es auch jede Menge stimmungsvolle Action. Spannung sollte man aber nicht erwarten. Generell geht der Oberbösewicht ganz schön unter, was schade ist.
Schade ist auch, dass der Film beinahe komplett vorm Green- oder Bluescreen entstanden zu sein scheint. Da der Film überwiegend in der virtuellen Welt des Spiels spielt, ist das ein probates Mittel. Dennoch hätte es mir wohl besser gefallen, wenn an originalen Schauplätzen gedreht worden und nicht jeder Grashalm aus dem Computer gekommen wäre. Das hat auch damit zu tun, dass die CGI-FX gelegentlich leicht hingeschludert wirken.
Auch wenn man mit gemischten Gefühlen an den Film herangeht, bin ich der Meinung, dass die Fortsetzung auch Fans des Originals überzeugen kann - Fans, wie ich einer bin. Letzlich ist sie natürlich nur Popcorn-Unterhaltung zum Berieseln lassen, aber etwas großartig anderes war das Original m. E. auch nicht. Außerdem wird dem Original mit einigen Referenzen genügend Respekt gezollt.
Ted / US / 2012
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Dass SETH MACFARLANE ein Gespür für schrägen, nicht ganz jugendfreien und politisch inkorrekten Humor hat, wissen wir bereits seit FAMILY GUY und AMERICAN DAD. Diesen Humor setzt er in TED weiterhin stofftierisch um, in einem teddybärenmäßigen und interessanten Mix aus derber Fantasy-Komödie, Beziehungsdrama, Psychothriller sowie Darstellung der Höhen und Tiefen von Kinderstars. Obwohl es sich um einen interessanten Mix handelt, ist das Ganze nicht besonders originell und daher teils recht vorhersehbar. Das tut dem Unterhaltungswert aber kaum Abbruch.
Zugegeben, nicht jeder Gag ist ein Treffer, doch nicht zu selten gibt es einige echte Kracher, denn der sehr gut animierte Ted kifft, flucht und ist Nutten nicht abgeneigt.
Außerdem stimmt die Chemie zwischen MARK WAHLBERG und MILA KUNIS und zwischen den Donner-Buddies fürs Leben sowieso.
Der Cameo von SAM J. JONES, dem Darsteller von Flash Gordon aus dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1980, ist herrlich, und mit wem NORAH JONES alles so anbandelt(!)
Skin Trade / TH/CA/US / 2015
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Wenn Action-Veteran DOLPH LUNDGREN und Kampfsportexperte TONY JAA zusammen in einem Film auf den Putz hauen, kann es doch nur sehenswert werden, oder?
Meines Erachtens ist SKIN TRADE das auch, wenn man auf Oldschool-Action steht, der der Film meiner Meinung nach handfest Tribut zollt.
Der überschaubare Racheplot, um das Zerschlagen eines nepotistischen Menschenhändlerrings von den USA bis nach Thailand, besteht aus Versatzstücken, die man hier und da so oder so ähnlich irgendwo schon mal gesehen zu haben scheint. Dennoch tut das dem Unterhaltungswert keinen Abbruch, da die Versatzstücke sehr gut miteinander verschmolzen sind, sodass weder Längen noch Leeren entstehen.
Obwohl hier ein heikles Thema angesprochen wird, bei dem es sich um eine Herzensangelegenheit für DOLPH LUNDGREN handelt, da er sich auch privat gegen Menschenhandel engagiert, sollte man keine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem schmutzigen Geschäft erwarten. Denn SKIN TRADE ist vordergründig ein knallharter Testo-Actioner im Stile der 80er-/90er-Jahre, und macht m. E. nichts falsch, was das angeht. Für eine FSK 16-Freigabe besitzt SKIN TRADE einen anständigen Härtegrad, die kompromisslosen, gut verteilten und gefilmten Actionszenen haben Eier und geben ordentlich Gas.
RON PERLMAN spielt den seelen- und herzlosen Patriarchen routiniert, dessen Söhne das organisierte Verbrechen in den Adern haben.
MICHAEL JAI WHITE ist auch mit von der Partie und kloppt sich kreuz und quer durch die Filmkulissen, bei den zahlreichen Martial Arts-Demonstrationen des Streifens.
PETER WELLER hat auch etwas Screentime abbekommen.
Spätestens als DOLPH LUNDGREN und TONY JAA nach einigen Missverständnissen gemeinsam gegen die Schmuggler fighten und feuern, geht dem Äktschn-Fan der guten alte Schule die Hose auf(!)
Der Showdown fällt zwar ein klein wenig mau aus, aber das Ende lässt mehr erhoffen. Und für mehr überdurchschnittliche B-Actioner, bin ich auf jeden Fall zu haben.
Masters of the Universe / US / 1987
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Ich habe die Macht!
MASTERS OF THE UNIVERSE ist ein edeltrashig-effektreiches und liebevoll-doofes 80er-Jahre Sci-Fi-Action-Fantasy-Abenteuer von CANNON FILMS, das auf der gleichnamigen Actionfiguren-Serie von MATTEL basiert, gelegentlich ironische Seitenhiebe austeilt und von BILL CONTI episch musikalisch unterlegt wurde.
DOLPH LUNDGREN als He-Man ist meines Erachtens perfekt besetzt, da die platinblonde Fönfrisur bombenfest sitz und die Bauchmuskeln stets imposant eingebabyölt sind, während des hölzernen Schauspiels.
Auch MEG FOSTER als Evil-Lyn ist Klasse, doch leider bleibt ihre Figur recht blass.
FRANK LANGELLA steckt leider unter einer minder qualitativen Skeletor-Maske und ist auch ziemlich geschwätzig. Dennoch hat sein Schauspiel eine einnehmende Art und als Skeletor die kosmische Macht in sich spürt, macht sein Kostüm ordentlich was her.
Skeletors Vorhut steckt da schon unter besseren Masken und biegt überdies einiges gerade, aufgrund ihrer Trotteligkeit und Skurrilität.
COURTNEY COX ist auch mit von der Partie, als irdische Teenagerin Julie Winston, die in dieses galaktische Chaos gerät und kurz zuvor ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz verloren hat, für den sie sich die Schuld gibt.
Das Highlight ist aber wohl, der zottelige, spitzohrige und zu kurz geratene Erfinder Gwildor (BILL BARTY), der nur mit wenig musikalischen Talent gesegnet ist.
Da dieser Film auf einer Zeichentrickserie, Zeichentrickfilmen und Minicomics für Kiddies fußt, ist die Story, obwohl sie von den Vorlagen abweichen soll, solchen Vorlagen nun mal üblich, und zwar zweckdienlich und naiv. Doch die Hauptsache ist doch, dass ordentlich die Laserpeitsche geschwungen wird und keine Langeweile aufkommt, weil der cheesy Unterhaltungswert hoch ist.
7 japanische Synthesizer bzw. Kosmische Schlüssel.
Die Woche (OT: The Week Of) / US / 2018
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DIE WOCHE ist ein Tragikomödie, eine NETFLIX-Produktion mit ADAM SANDLER und CHRIS ROCK als Aufhänger, bei der mir sehr schnell die Eindimensionalität der Charaktere unangenehm aufgefallen ist. Da dadurch die Verhaltensweisen aller Figuren in diversen Szenarien merkwürdig und befremdlich wirkten, aufgrund permanenter Ignoranz und/oder Toleranz und/oder Akzeptanz, obwohl das geschaffene Szenario enormes Konfliktpotential birgt. Dieses Konfliktpotential hätte gut und gerne durch bspw. Ironie, Sarkasmus, Mürrigkeit, Griesgrämigkeit und Zynismus auf lustig getrimmt werden können, um zum Schluss durch Warmherzigkeit abgerundet zu werden. Doch alle Probleme werden lieber weggelacht.
Okay, ADAM SANDLER und seine Filmfrau streiten sich öfters lautstark, doch die restlichen Familienmitglieder scheinen dem keinerlei Beachtung zu schenken und gehen unbehelligt ihren Trivialitäten nach. Des Weiteren tut auch das Ehepaar nachdem der Streit beendet ist so, als ob überhaupt nichts passiert ist und gibt sich wieder liebevoll.
Zu der Eindimensionalität der Charaktere kommt nun noch hinzu, dass DIE WOCHE selten lustig ist. Doch die seltenen lustigen Momente sind dann derart lustig, dass ich lauthals lachen musste.
Aufgrund dessen und weil es hinten heraus doch noch sentimental wird, sodass ich den Tränen nahe war, lasse ich noch 5 Punkte springen.
Game Night / US / 2018
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GAME NIGHT hat mich überrascht, denn hier haben wir es mit einer Action-Komödie zu tun, die auf der einen Seite wirklich witzig ist, und auf der anderen Seite auch solide Action abliefert in 96 Hours - Taken 3-Manier(!)
Wenn Ernsthaftigkeit auf Spaßigkeit trifft aufgrund Irrtum, Verwechslung usw. funktioniert das für mich so gut wie immer.
Dass es hier so gut funktioniert, liegt mitunter am sympathischen Cast, bei dem die Chemie stimmt.
Außerdem ist der Humor gelegentlich auch schwarz und furztrocken, wie man es sonst von den Briten gewohnt ist, als der Spieleabend, die Murder Mystery Party ungeahnten Ausmaßes aus dem Ruder läuft.
Zudem kommt GAME NIGHT ohne Fäkalhumor aus, welcher bei den meisten Ami-Comedies mittlerweile leider zum Standard geworden ist.
Hinten heraus wird es umso chaotischer und actionreicher samt Überrumpelungsaktionen, aber nicht nur das. Auch einige verblüffende Wendungen erblicken das Licht der Filmwelt.
GAME NIGHT ist eine ausnahmsweise gute US-Komödie, die man sich mit ein paar Freunden und alkoholischen Getränken durchaus vergnüglich reinziehen kann.
Breakdown Lane (AT: Road Kill) / CA / 2017
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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob 2 Punkte nicht bereits zu wohlwollend gemeint sind, für diesen filmischen Breakdown. Denn hin und wieder habe ich mich wirklich gefragt: Was soll die Scheiße, wollen die mich verarschen?
Die einzigen beiden Dinge, die ich eventuell als positiv erachten könnte sind, die Musik der deutschen Gothic-Metal-Band CREMATORY und die Comicbuch-Einschübe.
Doch sonderlich viel können diese Kriterien nicht retten, da man es ansonsten nur mit mies synchronisierten Charakteren ohne Figurenzeichnung zu tun bekommt, die unter miesen schauspielerischen Leistungen leiden und sich des Öfteren unlogisch verhalten müssen, innerhalb einer vorhersehbaren und deswegen spannungsarmen 08/15-Handlung samt aufgesetzter Dramaturgie, Film- und Anschlussfehlern sowie miserabler Beleuchtung, schlechter Zombie-Maske und Blut aus dem PC, sodass selbst die Laufzeit von unter 80 Minuten kurz davor steht, zur Qual zu werden.