999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 01.11.2018, 11:21 Geändert 01.11.2018, 11:21

    The Mine - Halloween in der Hölle (OT: Abandoned Mine / AT: The Mine) / US / 2012

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Die Ausgangslage, das Szenario birgt einiges an Potential, dass eine Gruppe junger Leute, Halloween den besonderen Kick verleihen und die Nacht in einer alten Mine verbringen will, um die sich zahlreiche Spukgeschichten ranken, da sich vor genau 100 Jahren dort eine Tragödie zugetragen haben soll, bei der die Familie des ehemaligen Besitzers zu Tode gekommen ist.
    Leider kann sich die Ausgangslage, das Szenario lange Zeit nicht wirklich zwischen Spuk und reinem Überlebenskampf entscheiden, sodass auf Dauer keine konkrete Bedrohung auszumachen ist, als die Truppe, ausgestattet mit Helmkameras und Taschenlampen, den unheimlichen Ort betreten um festzustellen, dass nach dem Abstieg in einen Schacht, das Seilende sabotiert wurde und sie gezwungen sind, nach einem anderen Ausgang im Stollen zu suchen, was sie immer tiefer ins ungewisse Dunkel des Berges führt.
    Bedauerlicherweise wird bei alledem versäumt, die Figuren interessant zu gestalten, da sie lieber lebende Klischees mimen sollen, die sich außerdem saudämlich verhalten. Insbesondere die Darstellung eines Inders ist fragwürdig und peinlich.
    Die Lokation weiß einige Zeit Stimmung zu erzeugen, doch da sie keine Abwechslung liefert, schwindet der Gruselfaktor mit der Zeit immens.
    Im letzten Drittel wird zwar ein Twist ausgepackt, den ich nicht kommen sah und der das Ganze nicht zum Totalausfall verkommen lässt, dennoch vermag es diese Wendung nicht, mir mehr Punkte aus den Rippen zu leiern, da es an Schauwerten, Höhepunkten, Originalität, Blutvergießen und spannenden Einlagen zum Mitfiebern mangelt.

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      999CINEASTOR666 31.10.2018, 16:06 Geändert 01.03.2019, 23:46

      Tempus Tormentum / CA / 2018

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Auch wenn der Titel und das Cover, auf dem der 18er-Flatschen prangt, etwas völlig anderes suggerieren, wie zum Beispiel einen Torture Porn, der mit Blood, Guts und Gore spendabel ist, hat der Streifen in Wirklichkeit eine FSK 16-Freigabe.
      Darum wird die Erwartungshaltung nicht ansatzweise erfüllt, da man eher einen DAVID LYNCH nachahmen will, wenn er stark von Pilzen und Wodka beeinflusst ist. Ein trippy Katz-und-Maus-Spiel offenbart sich, bei dem die Katzen nur spielen wollen und daher mit Gewaltdarstellungen gehaushaltet wird.
      Letztlich haben wir als minimalistische Handlung, eine sinnlose und spannungsarme Hetzjagd, die, weil sie in keinem Fragen beantwortenden Kontext involviert ist, zusehends in Logiklöcher verfällt, und bei der man die Angst, die der Protagonist empfindet, nie spürt, da man keine solide Hintergrundgeschichte bekommt, um eine emotionale Verbindung zu der Hauptfigur oder den Leuten, die ihn jagen, herzustellen.
      Durch eine willkommende Stilistik aus verspielter Kameraarbeit, gelungenen Licht- und Farbspielen sowie dem Einsatz von viel Kunstnebel erinnert TEMPUS TORMENTUM an Gothic-Horror und/oder bisweilen sogar Gialli, der 60er- und 70er-Jahre, was für ansprechende Atmosphäre sorgt, wie auch der Synthie-Score, der eher an die 80er angelehnt zu sein scheint.
      Man hätte der von selbst tippenden Schreibmaschine mehr Aufmerksamkeit schenken sollen, doch letztlich ist sie nur eine überflüssige Beigabe, auf die nicht näher eingegangen wird, daher findet man auch keinen Zugang, zu einem eventuellem Interpretationsspielraum.
      Schließlich fehlt es an Schauwerten, die vielleicht für Abwechslung gesorgt hätten, und im Übrigen ist die deutsche Synchro kein Vergnügen, doch zum Glück wird wenig gesprochen.

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        999CINEASTOR666 31.10.2018, 12:59 Geändert 24.10.2022, 21:12

        Halloween (AT: Halloween Returns / Halloween H40: Forty Years Later / Halloween: The Next Chapter) / US / 2018

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        HALLOWEEN (2018) ist das direkte Sequel vom gleichnamigen Schlitzer-Klassiker, den JOHN CARPENTER 1978 ins Leben gerufen hat, und ignoriert alle anderen Teile. Darum setzen die Ereignisse auch 40 Jahre nach der Nacht des Grauens ein und JAMIE LEE CURTIS ist wie damals, als Laurie Strode im Einsatz, nur eben als gewappnete Großmutter, die als Psychotante abgestempelt wird.

        Auch wenn ein Wiedersehen mit der ikonischen Figur des Michael Myers sowie mit Scream-Queen JAMIE LEE CURTIS eine tolle Sache darstellt, bin ich mir unsicher, ob solch eine Rückkehr von Nöten gewesen ist. Denn die Story hat mich gelegentlich doch arg an die originale Fortsetzung HALLOWEEN II - DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK erinnert. Bei der originalen Fortsetzung ist meines Erachtens sogar noch mehr los und das Krankenhaus bietet ein interessant(er)es Setting, das auch viele Möglichkeiten für kreative Morde geboten hat.

        Klar gibt es trotz einiger Ähnlichkeiten auch unterhaltsame Neuerungen. So nimmt der Nachfolger von Dr. Loomis die Psychoanalyse etwas zu ernst, um Michael Myers zum Reden zu bringen. Und Laurie Strode hat nur auf diese Nacht gewartet, um Michael Myers in die Falle zu locken.

        Dennoch gibt es einige Kritikpunkte, wie dass ich gerne den Ausbruch und die Flucht beim Gefangentransport von Michael Myers gesehen hätte als nur davon zu hören. Auch mehr Kills hätten deutlicher gezeigt werden können, anstatt sie zu kaschieren, die Kamera wegzudrehen oder gar nicht darzustellen. Außerdem hätte das Finale stärker ausgearbeitet sein und vielleicht noch mit einer fiesen Schlusspointe einen drauf setzen können, statt es so schnell abzuhaken.
        Dennoch haben wir es hier mit einer soliden Auffrischung zu tun, die mit Fanservice aufwartet.

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          999CINEASTOR666 31.10.2018, 11:48 Geändert 31.10.2018, 22:00

          Summer of 84 / CA/US / 2018

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          Even serial killers live next door to somebody!
          Hommagen auf Filme der 80er sind für mich, als Freund von Filmen der 80er, fast immer eine gute Sache. Insbesondere wenn die Hommagen eigene Ideen miteinbringen, neben dem Huldigen.
          Leider kann ich das von SUMMER OF 84 nicht unbedingt behaupten. Darum kam es mir vor, als hätte ich das alles schon mal irgendwo gesehen. Daher wusste ich schnell, wohin die Reise dieses Vorstadt-Suspense-Thrillers gehen könnte, sodass der Film eigentlich nur vom nostalgischen Variieren und seinem Retro-Flair lebt, bei dem es mir speziell der Synthie-Score angetan hat, der für eine gelungene Stimmung sorgte.
          Die Story konnte mich nicht sonderlich fesseln und das Szenario in seinen Bann ziehen, weil die Geschichte obendrein sehr behäbig erzählt und die Möglichkeit mit großen Überraschungen zu punkten, letztlich wenig genutzt wird.
          Die Rollen der Teens sind klar verteilt und klischiert, was ich aber nicht negativ auslege, weil ich die Figurenzeichnungen, als Verbeugung auf Coming-of-Age- bzw. Jugendfilme jenes Jahrzehnts sehe. Ihre derben Sprüche haben mir aber nicht besonders gefallen.
          Viel Zeit geht drauf, für paranoides Detektiv spielen samt naivem Grusel, bis der Schlussteil noch überraschend eine gewisse Perfidität entwickelt, doch die Bösartigkeit nicht mit konsequenter Härte abgeschlossen wird.

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            999CINEASTOR666 28.10.2018, 12:58 Geändert 28.10.2018, 14:00
            über Cult

            Cult - Das Grauen im Inneren ist erst der Anfang (OT: Karuto / AT: Cult / Nekusuto horâ 2 / Next Horror 2) / JP/HK / 2013

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            CULT ist ein Found-Footage-Film aus Japan, in dem eine Gruppe Studentinnen samt naiven Schulmädchen-Gehabe, den Spuk im Haus der Familie Kaneda dokumentieren wollen.
            Zunächst mit einem spirituellen Priester bzw. Exorzisten, der mit den supranaturalen Vorkommnissen überfordert zu sein scheint, wie auch sein eigener Meister, den er zu Rate zieht.
            Darum bleibt letztlich alles an einem unkonventionell handelnden, rüde mit seinen Mitmenschen umgehenden und eitlen Poser von Teufelsaustreiber hängen, dem dämonischen Treiben endgültig ein Ende zu setzen.
            Das Schulmädchen-Gehabe hat mich nicht sonderlich gestört, da ich es aus diversen japanischen Filmen bereits kenne und mich daran gewöhnt habe.
            Die Story ist im Ganzen eigentlich nix besonderes, doch es geht rasch zur Sache und fortan geht ständig der übernatürliche Punk ab, mit viel Tamtam. Das Ding ist nur, dass das Trara überwiegend völlig lachhaft umgesetzt ist, was zum Großteil an den billigen Computereffekten liegt. Doch weil sich der Streifen bierernst nimmt, wirkt es nicht albern und zum Fremdschämen, sondern unfreiwillig komisch und eigenartigerweise unterhaltsam, obgleich sich die Spannung in Grenzen hält und sich die meisten Jump-Scares vorankündigen.
            Die Kameraarbeit kommt ohne viel schwindelerregendes Gewackel aus und fängt das Geschehen solide ein. Teils sogar Atmosphäre schaffend, wobei der minimalistische Score keine große Hilfe ist, bis ein skurriler Twist noch dieses und jenes ausbügelt und ein offendes Ende mit einer Fortsetzung liebäugelt.

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              999CINEASTOR666 27.10.2018, 14:25 Geändert 01.05.2021, 23:09

              Talk to the Dead - Nimmst du ab, wenn der Tod dich anruft? (OT: Tôku tu za deddo / AT: Nekusuto horâ 3 / Next Horror 3) / JP/HK / 2013

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              TALK TO THE DEAD - NIMMST DU AB, WENN DER TOD DICH ANRUFT? ist meines Erachtens mehr Drama als Horrorfilm. Denn hier geht es um eine junge Frau, die als Callgirl arbeitet, um mit ihrem weitaus jüngeren Bruder über die Runden zu kommen und obendrein die hohen Schulden abzuzahlen, die ihnen ihre Mutter hinterließ, als sie sich selbstsüchtig und verantwortungslos aus dem Staub gemacht hat. Als ihr jüngerer Bruder stirbt, plagen sie Trauer, Schuldgefühle und ein nicht enden wollender Schmerz, insbesondere da er gerettet hätte werden können, wenn er früher gefunden worden wäre. Als sie von einer mobilen App aus dem Untergrund erfährt, mit der man mit Toten kommunizieren kann, sieht sie aller Warnungen zum Trotz die Chance, ihn um Verzeihung zu bitten.

              Die Story samt ihrer Idee finde ich bombig, doch leider wird das Ganze extrem transusig erzählt und ist zusätzlich extrem unspektakulär inszeniert. Da hilft es auch nicht viel, dass sich das Ganze zum Schluss manierlich vom paranormalen Familiendrama zum Rache- sowie Liebesfilm wendet.

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                999CINEASTOR666 27.10.2018, 13:45 Geändert 02.12.2018, 22:43

                The Quiet Ones / US/GB / 2014

                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                Die Idee, dass laut Theorie eines unorthodoxen Universitätsprofessors, Poltergeisterscheinungen nur das Ergebnis von Manifestationen negativer Energie und daraus resultierenden unbewussten telekinetischen Begabungen psychisch Kranker sind, und er bei einem ungewöhnlichen Experiment mit seinen besten Studenten und entsprechender Patienten beweisen will, dass man die Manifestationen nur hervorholen und zu isolieren braucht, um Betroffene zu heilen, ist brillant und birgt immenses Potential.
                Leider wird das Potential dieser brillanten Idee nur mangelhaft genutzt und man erlebt eine Berg-und-Tal-Fahrt, über die auch die durchaus atmosphärischen Retro-Bilder sowie der gut auftrumpfende Cast nicht hinwegtäuschen können, bei dem insbesondere JARED HARRIS als unorthodoxer Universitätsprofessor und OLIVIA COOKE als psychisch Kranke und/oder Besessene hervorstechen.
                Gründe dafür sind, viele unnötige Nebenhandlungen um Spannungen untereinander und komplizierten Beziehungsstatus, die dem Plot den Drive nehmen.
                Immer wenn man denkt, das gleich die Post abgehen wird, kommt letztlich nix oder etwas, dass niemanden hinterm Ofen hervorlockt. Darum ist auch der Gruselfaktor sehr gering, außer wenn man vielleicht sehr leicht zu verängstigen ist.

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                  999CINEASTOR666 27.10.2018, 12:10 Geändert 11.01.2019, 21:27

                  Patient Zero (AT: Patient Z) / GB / 2018

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                  PATIENT ZERO ist einer von vielen Filmen über einen unerforschten Virus, der Infizierte zwar nicht tötet und in nach Gehirn lechzende Zombies verwandelt, aber in rasende Bestien der Wut.
                  Man muss zwar zugeben, dass versucht wird, einen anderen Weg einzuschlagen, da der Fokus auf die Erforschung des Virus und der Suche nach dem Erst-Infizierten liegt, durch jemanden, der immun zu sein scheint und mit den Infizierten kommunizieren kann, aber das ist nicht interessant und clever genug umgesetzt, um das Genre aus den Angeln zu heben. Daher vergeht viel Zeit mit Geschwätz, Spannungen untereinander und komplizierten Beziehungsstatus.
                  Auch als herauskommt, dass sich die Infizierten weiterentwickeln und, als überlegende Spezies betrachten, die den wenigen überlebenden Menschen, ein Schnippchen schlagen will, hält sich die Spannung arg in Grenzen, trotz der vermehrten Action.
                  Dennoch habe ich bereits weitaus üblere Konsorten gesichtet, darum ist für mich noch der Durchschnitt drin. Vielleicht auch, weil NATALIE DORMER und JOHN BRADLEY aus der Erfolgsserie GAME OF THRONES mitspielen, sowie STANLEY TUCCI, der scheinbar mit Spaß bei der Sache war.

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                    999CINEASTOR666 27.10.2018, 11:39 Geändert 02.06.2019, 11:34
                    über Virus

                    Virus - Schiff ohne Wiederkehr (OT: Virus) / US/GB/DE/JP/FR / 1999

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                    VIRUS - SCHIFF OHNE WIEDERKEHR ist ein Science-Fiction-Horror-Action-Thriller, der auf einem Comic-Buch basiert und mit einem beachtlichen Cast aufwartet, und zwar JAMIE LEE CURTIS, DONALD SUTHERLAND und WILLIAM BALDWIN, um nur ein paar Namen zu droppen.
                    Die Geschichte handelt von einer körperlosen, außerirdischen Lebensform, die ein russisches Forschungsschiff übernimmt, die die Spezies Mensch, als Virus ansieht, und um Gestalt anzunehmen, Kreaturen herstellt, aus Elektronik und den toten Körpern der Crew.
                    VIRUS - SCHIFF OHNE WIEDERKEHR hat mich in seiner Gesamtheit an eine Kreuzung aus ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT und TERMINATOR erinnert, die auf hoher See und im Auge des Sturms spielt.
                    Wer diesen beiden Filmen etwas abgewinnen kann, sollte auch mit diesem Werk sein Vergnügen haben. Auch wenn VIRUS - SCHIFF OHNE WIEDERKEHR diesen beiden Genre-Klassikern nicht das Wasser reichen kann, kommt der Genrefreund auf seine kurzweiligen Kosten, da der Großteil des Budgets, neben der Darstellerriege, wohl für Creature Design, Make-up und sonstige SFX, wie bei den Actionszenen, draufgegangen zu sein scheint. Was einem hier an Hybriden aus Mensch und Maschine geboten werden, kann sich nämlich wahrlich sehen lassen und ist teils angenehm angsteinflößend und gory.
                    Dass VIRUS - SCHIFF OHNE WIEDERKEHR den beiden Genre-Klassikern nicht das Wasser reichen kann liegt daran, dass die Story letztlich keinen Innovationspreis abstaubt, sich die Spannung im Mittelfeld befindet und die Rollen klar verteilt sind.
                    Dennoch wird die Story flott erzählt, die Rollen werden stark gespielt und der Film hat eben die erwähnten Schauwerte. Außerdem haben Schiffe als Setting bei mir einen Stein im Brett(!)

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                      999CINEASTOR666 25.10.2018, 20:48 Geändert 02.12.2018, 22:49

                      Late Phases (AT: Late Phases: Night Of The Lone Wolf / Night of the Wolf: Late Phases) / US / 2014

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Der Hauptdarsteller NICK DAMICI liefert eine wahrlich hervorragende Performance ab, als einsamer Wolf von blindem Vietnam-Veteran.
                      Eigentlich eine zutiefst verbitterte und vom Leben enttäuschte Gestalt, die dennoch nicht unsympathisch ist, da man sich ungefähr ausmalen kann, was sie zu erleben haben scheint, und sie deshalb einigermaßen verstehen lernt.
                      Die Story weckt Interesse, weil sie sich unscheinbar gibt und unberechenbar bleibt. Daher kristallisiert sich erst mit der Zeit heraus, dass der Protagonist aus olfaktorischen Verdachtsmomenten, bär­bei­ßig-hu­mo­ris­tische Ermittlungsarbeit anstrebt, sich für Verteidigung und Angriff rüstet, sowie letztlich als Held, der er immer sein wollte, von dannen zieht und sogar noch das Vater-Sohn-Verhältnis rührend kittet.
                      Gut, etwas mehr Tempo und Action hätte es gerne geben können, insbesondere im Mittelteil. Doch unterm Strich ist LATE PHASES ein „ganz guter“ Werwolf-Film, von denen es meines Erachtens nicht allzu viele gibt.

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                        999CINEASTOR666 20.10.2018, 17:57 Geändert 02.12.2018, 22:50

                        Return of the Living Dead 3 (OT: Return of the Living Dead III / AT: Die Rückkehr der lebenden Toten 3 / Return of the Living Dead Part III / Battalion 3) / US/JP / 1993

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                        Bei der zweiten Fortsetzung ist erstmal Schluss mit lustig.
                        D. h. dass es sich hierbei um einen ernstgemeinten Sci-Fi-Splatter-Horror handelt, der im Kern eine tragische Heranwachsenden-Romanze bereithält und zusätzlich der Piercing-Szene huldigt(!)
                        Tatsächlich ist aber diese Heranwachsenden-Romanze der Grund, warum ich nicht mehr Punkte springen lasse. Denn die Liebschaft führt beim Hauptprotagonisten zu irrationalem Verhalten. Eben Entscheidungen, die ich einfach nicht nachvollziehen kann. Da hätte eventuell der Humor der beiden Vorgänger Abhilfe geschaffen, wenn das irrationale Verhalten dazu gedient hätte, einen Gag zu zünden.
                        Doch davon abesehen ist die flott erzählte Handlung recht gehaltvoll, ausgewogen und abwechslungsreich, sodass keine Langeweile aufkommt, trotz Spannungsarmut.
                        Außerdem hat der Streifen einige skurrile Ideen auf Lager und liefert obendrein eine fette Portion Splatter. Insbesondere als man gerade denkt, dass es vorbei sei, geht nochmal ordentlich die Lutzi ab.

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                          999CINEASTOR666 20.10.2018, 16:46 Geändert 01.11.2018, 22:50

                          Piranhas II - Die Rache der Killerfische (OT: Killer Fish / AT: Piranhas 2 / Deadly Treasure of the Piranha / Killerfisch / Killerfish / The Naked Sun / Naked Sun / Piranha II - Die Rache der Killerfische / Piranhas / Treasure of the Piranha) / IT/GB/BR/US / 1979

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                          Nein, PIRANHAS II - DIE RACHE DER KILLERFISCHE ist nicht die Fortsetzung von PIRANHAS (1978), das ist nämlich PIRANHA II - FLIEGENDE KILLER (1981). Hierbei handelt es sich nur um Namenstäuschung des Vertriebs, um Geld zu verdienen.
                          PIRANHAS II - DIE RACHE DER KILLERFISCHE beginnt mit einem spektakulär-feurigen Edelstein-Raubzug und anschließender ebenso spektakulär-explosiver Flucht. Beim zusehends abflachenden Mittelteil könnte man fast von einem Psychothriller des Misstrauens und der Spannungen untereinander sprechen, der in einen kostengünstig getricksten Katastrophenfilm aus Hurrikan und Dammbruch ebbt, bis der Schlussakt allerlei Register des blutigen Tierhorrors zieht und das Ganze als fintenreicher Krimi ausgeht.
                          Ein obskurer und leidlich spannender Mix, mit Colt Seavers und trashigem Unterhaltungswert, wie ihn nur die Italiener hinbekommten, und um sich vom reinen Plagiieren loszulösen.
                          Darüber hinaus, weiß der fetzige Soundtrack von GUIDO & MAURIZIO DE ANGELIS, besser bekannt als OLIVER ONIONS, zu gefallen.

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                            999CINEASTOR666 20.10.2018, 15:03 Geändert 16.02.2019, 19:23

                            Hellbound (AT: Chuck Norris in Hellbound / Cold to the Touch) / US / 1994

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                            HELLBOUND ist eine unterhaltsam-trashige Mixtur aus obskurem Dämonen-Horror und charmant-käsigem Buddy-Cop-Action-Vehikel, die mit einer launigen Kreuzritter-Klopperei beginnt, mit einem brutalen Rabbiner-Mord in Windy City fortgeführt wird und den Großteil der Laufzeit mit okkulter wie augenzwinkender Ermittlungsarbeit in Israel auffüllt – was mal eine Abwechslung in Sachen Lokation hergibt als die üblichen US-Großstädte.
                            Da CHUCK NORRIS keine Vorstellung benötigt, will ich auf CHRISTOPHER NEAME zu sprechen kommen, der den übel gelaunten Dämon „Prosatanus“ mimt. Denn er spielt den Dämon ausgesprochen unheimlich und bedrohlich, was wohl auch an der angsteinflößenden Maskenarbeit liegt. Außerdem sorgt seine Figur für etwas handgemachten Gore, wenn man den Film ungeschnitten zu sehen bekommt.
                            Über die partielle Vorhersehbarkeit der generischen Handlung und die damit einhergehende Spannungsarmut, weiß das hohe Erzähltempo teils hinwegzutrösten, wie auch das harmonierende Ermittlerduo aus brummig-verschmitztem, Schläge und Tritte austeilendem Bullen und dem dauerhungrigen, nonstop quasselnden Sidekick.

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                              999CINEASTOR666 20.10.2018, 11:06 Geändert 16.02.2019, 19:25

                              Kopfjagd (OT: Eddie Macon's Run / AT: Eddie Macons Flucht) / US / 1983

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              KOPFJAGD ist bis weit in den Mittelteil sehr unterhaltsam und kurzweilig. Ob der tierische Gefängnisausbruch, die Marathon-Flucht über Stock und Stein, sowie der Verdacht des Viehdiebes.
                              Das Ganze wird außerdem nie langweilig, durch die Rückblenden, die aufzeigen, wie es zu alledem gekommen ist.
                              Erst als der Flüchtling unfreiwillig eine einflussreiche Geisel nimmt, die kein Problem damit hat, als Geisel genommen worden zu sein, und ihm lieber hilft, um ihn herumzukriegen, wird es unglaubwürdig.
                              Auch der persönliche Rachefeldzug des kernigen Polizisten, der von KIRK DOUGLAS gespielt wird, ist völlig überzogen. Dass er Gnade walten lässt, ist außerdem genauso generisch, wie das zuckersüße Happyend der Familienzusammenkunft.
                              Auch wenn dass das Gesamtbild leider ziemlich herunterzieht, punktet der Soundtrack aus Countrysongs darüber hinaus.

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                                999CINEASTOR666 13.10.2018, 15:44 Geändert 04.01.2020, 23:46

                                Vier im rasenden Sarg (OT: Race with the Devil / AT: Urlaub in der Hölle) / US / 1975

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                                VIER IM RASENDEN SARG ist ein okkulter Actionthriller, der als Roadmovie aufgemacht ist, um die Paranoia vor Sekten die ganze Bezirke einnehmen, wie es auch heute noch in den USA der Fall ist.

                                Ob die Demontage der Unabhängigkeit, der Abenteuerlust, des Freiheitsdrangs und des Entdeckergeistes beabsichtigt oder nur Zufall ist, bin ich mir unschlüssig. Doch egal wie, steht es dem Film sondergleichen.

                                Die Spannung entwickelt sich aus der unheimlichen Ungewissheit, wer hier unter einer Decke steckt, und was die dunkle Macht mit den Reisenden eventuell gedenkt zu tun. Des Weiteren aus dem Gefühl, nirgends sicher zu sein, da überall Augen und Ohren sind, insbesondere als sich erste Zweifel verhärten, aufgrund merkwürdiger Vorkommnisse aus Drangsal und Terror.

                                Dennoch sollte man keine Hochspannung erwarten, aufgrund einiger Ruhephasen. Doch auch wenn das Vehikel im Mittelteil auf Reserve tuckert, gibt das garstige Ende nochmal richtig Stoff.

                                Trotz des gelegentlichem Fuß vom Gas nehmens, ist dieser filmische Unsicherheitsfaktor aber konsequent unterhaltsam, auch wenn die Grundprämisse letztlich recht einfach gestrickt und konventionell umgesetzt erscheint, obwohl sie weitaus mehr Cleverness und Potential geboten hätte.

                                Falls jemand mit der Logik hadert, erkläre ich mir das Ganze so, dass die Sektenmitglieder die Ausflügler unterwegs erledigen wollen und nicht bei ihren Stopps, da sie es, wie einen Unfall aussehen lassen wollen, falls sich höhere Stellen einmischen wie bspw. Bundesbehörden.

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                                  999CINEASTOR666 13.10.2018, 11:54 Geändert 13.10.2018, 12:02

                                  Dead Zone - Der Attentäter (OT: Dead Zone / AT: The Dead Zone - Das Attentat / Stephen King's Dead Zone / Stephen King's The Dead Zone) / US/CA / 1983

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                                  DAVID CRONENBERG hat sich an die sterile Adaption des Romans DEAD ZONE - DAS ATTENTAT des STEPHEN KING gemacht, den ich selbstverständlich nicht gelesen habe.
                                  Aufgrund der episodischen Struktur der Narration, wirkt DEAD ZONE - DER ATTENTÄTER zunächst dissonant, doch später umso einnehmender und interessant, da die Erzählung dennoch konsequent ist und eine ambivalente Nachdenklichkeit an den Tag legt.
                                  In den Grundfesten ein Drama, dessen Horror aus einem ungewollten „Geschenk“ resultiert, und zwar die Bürde der Verantwortung tragen zu müssen und die schwere Entscheidung zu treffen, Ignoranz und Egoismus abzulegen, um durch Altruismus und Opferbereitschaft, die Menschheit vor einem verheerenden Schicksal zu bewahren.
                                  Eine Tragödie als übernatürlicher Polit-Thriller darüber, zu wissen, das Richtige getan und Erlösung erfahren zu haben, nachdem einem alles genommen wurde – gebannt in einem fesselnden Finale.
                                  CHRISTOPHER WALKEN spielt die innerliche Zerrissenheit um ethische Fragen, die seiner Figur des trockenen Durchschnittsbürgers, die nach einem schrecklichen Unfall und fünf Jahren Koma, mit einer kräftezehrenden und lebensverkürzenden hellseherischen Gabe erwacht, die Segen und Fluch zugleich ist, erwartungsgemäß hervorragend.

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                                    999CINEASTOR666 12.10.2018, 17:08 Geändert 11.10.2019, 19:33

                                    The Others (AT: The Darkness) / US/ES/FR/IT / 2001

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                                    "Vorhänge auf für THE OTHERS"

                                    THE OTHERS ist ein geruhsam vorgetragener Mystery-Grusler im klassischen Gewand, der sich undurchsichtig gibt wie dichter Nebel. Doch, weil er in Klischees badet, ist er teils vorhersehbar und erzeugt ergo nur leidlich Suspense. Es wird zwar der Versuch gestartet, akustisch für Schrecken zu sorgen, doch wenn danach nichts folgt, oder nur unspektakulärer “Spuk“, intensivieren die beängstigenden Klänge die lichtempfindliche Schauergeschichte nur desolat.

                                    Letztlich ist THE OTHERS ein Familiendrama, in dem NICOLE KIDMAN zwar brilliert, doch ihre Rollenfigur bedauerlicherweise nervtötend dickköpfig und blauäugig-religiös ist, sodass mich die Dramaturgie nicht ergreifen konnte. Deswegen stand ich auch kurz davor, noch weniger Punkte zu vergeben. Doch der finale Plot-twist ist hervorragend, auch wenn ich ihn zum Teil dechiffrieren konnte. Nur wer oder was „Die Eindringlinge“ wirklich sind, hat mir zur Entschlüsselung gefehlt. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht wirklich darüber nachgedacht habe, sonst wäre ich vielleicht darauf gekommen.

                                    Trotz dieser gelungenen überraschenden Wendung, hat mich der Rest so gut wie gar nicht überzeugt, daher kann ich auch nicht mehr Punkte springen lassen.

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                                      999CINEASTOR666 07.10.2018, 14:25 Geändert 16.02.2019, 19:33

                                      Evil Toons - Flotte Teens im Geisterhaus (OT: Evil Toons / AT: Evil Toons - Flotte Girls im Geisterhaus) / US / 1992

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                                      Vier Textil-allergische Studentinnen wollen die Haushaltskasse aufbessern und sollen eine luxuriöse Mordvilla auf Vordermann bringen bzw. bezugsfertig machen. Doch als ihnen zufällig ein geschwätziges Buch in die Hände fällt – das dem „Necronomicon“ aus der TANZ-DER-TEUFEL-Trilogie zum Verwechseln ähnlich sieht – beschwören sie aus Versehen einen Dämon in Zeichentrickfiguren-Gestalt – der ein entfernter Verwandter vom „Wolf (TEX AVERY)“ und/oder von „Taz, der tasmanische Teufel“ aus der Trickfilmserie LOONEY TUNES sein könnte – der sofort Besitz von einer der offenenherzigen Damen ergreift und nunmehr auch den anderen flotten Teens an die Wäsche will.

                                      Da die Story recht mager ist, ist sie komplett vorhersehbar bzw. nimmt sich Zeit fürs Offensichtliche. Doch eigenartigerweise ist es trotzdem gelungen, sie dermaßen unterhaltsam zu gestalten, dass ich von der Kurzweiligkeit überrascht war. Soll heißen, dass noch gar nicht viel passiert ist, als das jähe Ende baldigst nahte. Das kann womöglich an den freizügigen Girls gelegen haben, die zur damaligen Zeit in der Erwachsenenunterhaltung tätig waren, und sich beim Überlebeskampf auf charmante Weise dämlich anstellen. Ein Highlight des Films ist DICK MILLER, der sich in einer Szene DAS VERMÄCHTNIS DES PROF. BONDI von ROGER CORMAN ansieht und witzig kommentiert, in dem er die Hauptrolle spielt. DAVID CARRADINE ist auch mit von der Partie und sogar die Schlüsselfigur, die nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hat.

                                      Letztlich bot mir dieser Trashfilm zu wenig Toon sowie zu wenig Sex und Violence, darum kann ich ihn nicht als ganz großen Wurf bezeichnen. Doch als Fan von FRED OLEN RAY und/oder anspruchslosen Erotik-Horrorkomödien, sollte man nicht gänzlich enttäuscht sein.

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                                        999CINEASTOR666 06.10.2018, 14:02 Geändert 24.08.2019, 15:18

                                        Bubba the Redneck Werewolf / US / 2014

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                                        Gelegentlich mag ich es, mir einen minder intelligenten Trashfilm anzusehen, doch die kostengünstig inszenierte Comic-Verfilmung BUBBA THE REDNECK WEREWOLF ist selbst mir zu blöd.
                                        Von der hirnrissigen Story hätte ich ja absehen können – solange sie mich gut bei Laune hält – doch wenn sich zusätzlich noch die overgeacteten Figuren fern jeglicher Logik verhalten, ist mir das zu viel an hinterwäldlicher Albernheit.
                                        Da können auch die handvoll treffsicherer Gags, die vereinzelte Liebe zum Detail und die wenigen Splatter-Einlagen nicht viel dran ändern, wenn es dem teuflischen To­hu­wa­bo­hu an Charme, wirklich aberwitzigen Ideen und vor allem Plau­si­bi­li­tät mangelt.

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                                          999CINEASTOR666 06.10.2018, 13:24 Geändert 12.10.2018, 17:38

                                          The Hollow Child (AT: The Hollow Ones) / CA / 2017

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                                          Die ver­drieß­liche Bürde des Nachwuchs-Cineasten ist, dass ihm vieles verdammt bekannt vorkommt. Dennoch bestätigen Ausnahmen die Regel. D. h. gut geklaut, gut kopiert und/oder gut kombiniert gehen für mich in Ordnung, solange es eben gut gemacht ist. Bedauerlichweise kann ich das von THE HOLLOW CHILD nicht behaupten.
                                          So hat mich THE HOLLOW CHILD sehr an THE HALLOW (2015) erinnert. Denn bei THE HOLLOW CHILD geht es auch um Kreaturen des Waldes und eine Wechselbalg-Thematik. Der prägnante Unterschied ist nun, dass THE HOLLOW den Horror-Aspekt in ein Familiendrama involvierte, wohingegen THE HOLLOW CHILD das Ganze in ein Coming-of-Age-Drama inkludiert.
                                          Das Problem ist nun, dass die Story ungelenk ist und sich sowohl beim Coming-of-Age-Drama als auch beim Horror-Aspekt, an altbewährten Mustern und Motiven vegangen wird, ohne Innovativität und Originalität beizusteuern. Sodass für mich weder Spannung noch Grusel oder effektive Schockeffekte auszumachen gewesen sind.
                                          Getoppt wird die Chose durch ein vorhersehbares Ende, dass weder überrascht und/oder schockiert, weil man es schon etliche Male gesehen hat – meist auch besser umgesetzt.
                                          Dennoch ist nicht alles schlecht. Bspw. werden von Anfang an sehr atmosphärische Bilder geschaffen, und auch die Darsteller sind keine Totalausfälle. Selbstverständlich sind ihre Darstellungen nicht oscarreif und ihre Figurenzeichnungen nicht weltbewegend, aber ihre Arbeit erledigen sie solide.

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                                            Die Schadenfreundinnen (OT: The Other Woman / AT: Sweet Revenge) / US / 2014

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                                            DIE SCHADENFREUNDINNEN ist eine konventionell konstruierte Komödie, bei dem sich die Ehefrau, die Geliebte und ein weiteres Betthäschen zusammen tun, um die süße Rache sympathisch-psychopathisch am schmierigen Frauenhelden auszukosten.
                                            Auch wenn der Film doch eher auf Frauen gemünzt zu sein scheint, können sich auch Männer kurzweilig amüsieren. Mehr als kurzweiliges Amüsement ist aber wirklich nicht drin, da viele Gags in die Hose gehen – in einem Fall sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
                                            LESLIE MANN als Ehefrau, die völlig durch den Wind ist und Tipps von einer besten Freundin benötigt, die sie leider nicht hat als braves Hausmütterchen – CAMERON DIAZ als abgeklärte und berechnende „Ex“-Loverin – KATE UPTON als kurvenreicher, junger Hüpfer sowie NIKOLAJ COSTER-WALDAU als entlarvter Casanova tragen ungemein zum Amüsement bei. Ohne diesen namhaften, teils erfahrenen und kompetenten Cast, wäre DIE SCHADENFREUNDINNEN nur halb so amüsant.
                                            DON JOHNSON als Sugar Daddy sollte auch nicht unerwähnt bleiben sowie NICKI MINAJ als wandlungsfähiger Sidekick.

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                                              999CINEASTOR666 28.09.2018, 06:31 Geändert 28.09.2018, 14:15

                                              Vorbilder?! (OT: Role Models / AT: Big Brothers / Little Big Men) / DE/US / 2008

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                                              Danny Donahue (PAUL RUDD) ist dauergenervt, vom Leben enttäuscht und nörgelt an jeder Kleinigkeit herum. Deswegen macht seine Freundin Beth (ELIZABETH BANKS) Schluss, wodurch er in ein noch tieferes Loch fällt. Anson Wheeler (SEANN WILLIAM SCOTT) ist das komplette Gegenteil von Danny und außerdem eine Sexmaschine. Beide Mitdreißiger/Energydrink-Promoter umgehen eine Gefängnisstrafe, indem sie Sozialdienst mit Kindern und Jugendlichen ableisten.
                                              Danny hat den schüchternen Nerd Augie (CHRISTOPHER MINTZ-PLASSE) an der Backe, der keinen Schlag bei den Frauen hat und sich in die Fantasiewelt des LARP flüchtet, wodurch ihn sogar seine Mutter und sein Stiefvater als Sonderling sehen, auf den sie nicht stolz sein können. Wheeler hat den frechen, schwarzen Macho Ronnie (BOBB’E J. THOMPSON) an der Backe, der nonstop schimpft wie ein Rohrspatz und bei seiner alleinerziehenden Mutter lebt.
                                              Im Laufe der Zeit finden bei Danny und Wheeler Selbstfindungsprozesse statt, da sie sich teils in ihren „kleinen Brüdern“ wiederfinden bzw. registrieren, woran es ihnen fehlt, und zwar an Vaterfiguren, an Vorbildern. Danny lernt die guten Seiten des Lebens zu schätzen und Wheeler Verantwortung zu übernehmen.
                                              Dennoch sollte man den Filmtitel wohl augenzwinkernd betrachteten, denn besonders pädagogisch wertvoll ist das Ganze nicht. Auch als Komödie gewinnt VORBILDER?! keinen Innovationspreis, da sich der Film an bekannten Mustern und Motiven des Genres bedient, wie Gags unter der Gürtellinie, Slapstick, einer seichten Lovestory und einem süßlichen Happyend.
                                              Ein gut aufgelegter und namhafter Cast, eine charmant erzählte Geschichte sowie Wortwitz und Situationskomik bescheren einige herzhafte Lacher und halten bestens bei Laune. Insbesondere als der actiongeladene Live-Rollenspiel-Showdown wieder alles ins Lot bringt, was ohne die Hardrock-Truppe „Kiss“ wohl unmöglich gewesen wäre.

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                                                Mom and Dad (AT: Mum and Dad) / US/GB / 2017

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                                                Kinderhasser werdet hellhörig, denn hier haben wir es mit einer Schwarzen Komödie zu tun, bei der es ausnahmsweise Eltern auf ihre Kinder abgesehen haben und nicht umgekehrt.
                                                Der väterliche Be­schüt­zer­in­s­tinkt legt eine 180-Grad-Wende hin und wird zum Killer, und die Mutterliebe steht auf Kriegsfuß mit dem Kindchenschema.
                                                Somit und obendrein wird das schöne, heile Vorstadtidyll und perfekte Familienglück gewaltsam auf die Schippe genommen. Doch auf Seiten der Satire hat man das Verarschen des American Dreams schon um einiges bissiger gesehen.
                                                Fürs schicke Häuschen mit hübschem Gärtchen sowie Haushälterin und Firebird in der Garage, schuftet sich Dad im Büro kaputt, doch die Midlife-Crisis lässt ihn insgeheim in rebellischen Jugenderinnerungen schwelgen, da er eigentlich kein Spießer sein will.
                                                Moms Leben dreht sich ausschließlich darum, für die Kids pflichtbewusst und treu zu sorgen, wenn sie sich nicht gerade durch körperliche Ertüchtigung fit hält, um sich von anfallenden Erziehungsproblemen abzulenken.
                                                Das Töchterchen steckt gerade in der bockigen Trotzphase der Pubertät und treibt den Generationskonflikt voran, und der Sohnemann lässt überall Spielzeug herumliegen, was das Risiko von Genickbrüchen erhöht.
                                                MOM AND DAD ist ein Film, den ich gerne mehr gemocht hätte. Ein Film, dessen Szenario so viel Potential birgt, sodass ich von Szene zu Szene dachte, da könnte dieses und jenes folgen. Doch was dann folgte, war meist nur durchschnittlich. Trotz der Unberührtheit etlicher Möglichkeiten, ist der Gesamteindruck aber „ganz gut“.
                                                Dass der Gesamteindruck „ganz gut“ ist, liegt mitunter am Cast. SELMA BLAIR als Psycho-Glucke ist Spitzenklasse, doch insbesondere NICOLAS CAGE liefert als Dad eine irre Vorstellung ab, wie schon lange nicht mehr. Auch die Kids sind nicht von schlechten Eltern(!)
                                                MOM AND DAD verwendet audiovisuelle Spielereien, um den Grund der elterlichen Wutausbrüche zu skizzieren. Dass es sich eben nur um Skizzierungen handelt und es keine hundertprozentige Klarheit gibt, ist ein wenig schade. Zwischendrin werden nämlich Frequenzgeräusche und Schneerauschen eingestreut, die einen anderen Ursprung suggerieren. Außerdem finde ich, dass diese Einschübe irgendwie nicht ins “harmonische“ Gesamtkonzept passen und den Flow stören.
                                                Das Geschehen kippt vom bekannten Viren- bzw. Zombie-Apokalypsen-Ausbruchs-Szenario (Belagerung, Attacken, Wegrennen etc.) schnell zum “Home Invasion“; als Mom und Dad die Kids an einem beschaulichen Tag Daheim drangsalieren. Dem heimischen Überlebensstrategien wird auch die meiste Aufmerksamkeit geschenkt, was ich etwas nebbich finde. Gut und gerne hätte man der Absurdität der Prämisse nämlich gleichkommen können, in Form von comichafter Brutalität à la CRANK 1 + 2, aufgezogen im Stile der THE PURGE-Filmreihe (2 - 4).
                                                Der Showdown wartet noch mit LANCE HENRIKSEN auf, der seinem Fratz an die Gurgel will und nochmal etwas Tempo ins Spiel bringt. Dennoch stiehlt sich das Skript letzten Endes aus der Verantwortung, das Ganze zu einem stimmigen Abschluss zu bringen.

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                                                  Skyscraper / US / 2018

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                                                  Sky is the Limit.
                                                  Ein feurig-terroristischer Anschlag auf einen hyper-technologisierten Mega-Wolkenkratzer in Hongkong, zwingt Sicherheitsfachmann Will Sawyer (DWAYNE “THE ROCK“ JOHNSON), sich in das brennende Hochhaus zu schwingen, um Gangster den Gar auszumachen und trotz Beinprothese, seine geliebte Familie überlebensgroß aus dem flammenden Inferno zu retten.
                                                  Auch wenn das Szenario den einen oder anderen an STIRB LANGSAM erinnern könnte, haben die beiden Filme letztendlich relativ wenig gemeinsam. So spielen die Terroristen eher eine “untergeordnete“ Rolle, da die größte Gefahr das Feuer selbst ist und SKYSCRAPER mehr zum Katastrophen- als zum Actionfilm macht – dennoch kommt die Action nicht zu kurz. Außerdem ist Will Sawyer nicht John McClane und DWAYNE “THE ROCK“ JOHNSON nicht BRUCE WILLIS, wenn ihr versteht, was ich meine.
                                                  SKYSCRAPER ist schlicht und ergreifend ein weiterer Fast Food-Blockbuster, für die sich DWAYNE “THE ROCK“ JOHNSON mittlerweile prädestiniert hat. Wer da im Vorfeld etwas anderes erwartet hat als ein bildgewaltiges CGI-Gewitter und realitätsfernes Actionspektakel, ist selbst dran schuld.
                                                  Von der Rettungsaktion der Ein-Mann-Armee mal abgesehen, spielt DWAYNE “THE ROCK“ JOHNSON den gehandicapten Mann mit Schuldgefühlen wie auch den liebevollen und treu sorgenden Familienvater authentisch. Auch NEVE CAMPBELL (SCREAM 1 - 4) weiß zu überzeugen als toughe und kämpferische Ehefrau und Mutter.
                                                  SKYSCRAPER nutzt ein altbewährtes Konzept für ein kurzweiliges und modernes Action-Vehikel der kleingeistigen Unterhaltung, bei dem ich sogar szenisch Spannung wahrgenommen habe, da einige spektakuläre Stunts effektiv-adrenalingeladen umgesetzt werden, obwohl man vermutlich schon vorher weiß, dass Will Sawyer jedes ausweglose Szenario mit geballter Muskelkraft und unbändigem Willen meistert – weil auch für ihn als Mensch mit Handicap, unmögliches möglich ist.

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                                                    The First Purge (AT: American Nightmare 4 / The Purge 4: The Island) / US / 2018

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                                                    Auch wenn das Konzept in den Grundzügen immer dasselbe ist, lässt man sich immer wieder etwas einfallen und schüttelt verschiedenerlei Szenarien aus dem Ärmel.
                                                    Zudem habe ich den Anschein, dass obwohl es sich bereits um den vierten Beitrag zur Säuberungsaktion handelt, dem Konzept noch lange nicht die Ideen ausgehen.
                                                    Trotz dieses Anscheins, bietet das Prequel – welche normalerweise Hintergrund- bzw. Entstehungsgeschichten aufrollen sollen – relativ wenig Background bzw. käut wieder hoch, was man aus vorangegangen Titeln bereits weiß. Dieser Sachverhalt fällt für mich aber nicht sonderlich schwer ins Gewicht. Dennoch wäre es schön gewesen, etwas innovatives und originelles über Intention, Ambition und Motivation zu erfahren, sodass vielleicht auch mehr Punkte drin gewesen wären.
                                                    Um das Ghetto und deren Bewohner anschaulich darzustellen, wird nicht vor Klischees und Schablonen zurückgeschreckt. Dennoch sind die Rollen schnell verteilt und es werden Sympathieträger und Unsympathen etabliert, die sich teils, teils im Laufe der Zeit entwickeln.
                                                    Die Idee mit den farbigen und leuchtenden Kontaktlinsen samt integrierten Kameras taugt für einige Gefahrenmomente und Gewaltspitzen im Halbdunkel.
                                                    Der dystopische Horror weicht indes einem Action-Thriller mit diversen Shootouts und Kehlenschnitten, der final an einen Mix aus THE RAID - 20 ELITE COPS. 30 FLOORS OF HELL und STIRB LANGSAM erinnert.
                                                    Die Kreativität und der Ideenreichtum der Purger hält sich bei der ersten Säuberung noch arg in Grenzen. So bilden explodierende Teddybären bereits die einfallsreichsten Highlights. Trotzdem ist das Szenario unterhaltsam, phasenweise durchaus spannend und kurzweilig, weil es unberechenbar ist und nebenbei Spitzen in Richtung aktueller US-Regierung austeilt.
                                                    Neben der dreckigen und düsteren Atmosphäre, hat es mir auch der Hip-Hop/Rap-Soundtrack angetan, der einige fette Tracks zu bieten hat, die ballern wie die Knarren, während dieses 12-stündigen Ausnahmezustandes, und bombig in den Kontext passen.

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